Der Frühjahrescountdown läuft …

Erste Schlehenblüte Bamberg … zaghaft entfalten sich die Blüten, und an der Steigerung der Zugriffe auf unseren Weblog lässt sich’s ebenfalls gut ablesen. Doch nicht nur wir bieten Informationen rund um die Welt der Bienen, die in Kürze wieder die volle Aufmerksamkeit erfährt. So stellte im vergangenen Jahr immowelt.de einen sehr gut recherchierten Beitrag Bienennest im Garten – Infos und Verhaltenstipps ins Netz ein, den wir Ihnen empfehlen möchten.

Schneeglöckchen Michelsberger Terassen BambergKlar, passt dort gut in deren Rubrik „Garten -> Querbeet“ hinein. Denn Gartenbesitzer sitzen praktisch am „Tisch der Natur“ und müssen sich darauf einstellen, dass tierische Lebewesen ungefragt die Gastfreundschaft der Menschen annehmen. Oder vielleicht ist es ja auch eher andersherum, sind Menschen zu Gast in der Natur? Wie auch immer … die meisten Sorgen sind unbegründet, sofern man sich richtig miteinander verhält und die Sprache der Natur zu interpretieren weiß. Hierfür ist Wissen um die verschiedenen Bedarfe von Bienen und ihrer geflügelten „Cousinen“, den Wespen, notwendig. Erfahren Sie mehr dazu auch in unserer Notfall-Fibel.

Wir wünschen Mensch und Tier einen wunderbaren Frühjahresstart!

Mitgliederversammlung 2016 der HEG in Eltmann

Stadthalle Eltmann, Frühjahresversammlung 2014 der HEGDie Honigerzeugergemeinschaft Süddeutschland w. V. (HEG) lädt für den Samstag,19. März 2016, nach Eltmann in die Stadthalle zur Mitgliederversammlung ein. Neben den üblichen Regularien werden wieder zwei Fachvorträge angeboten.

  • Peter Maske, der Präsident des Deutschen Imkerbundes, berichtet über Aktuelles aus dem DIB und stellt die Frage: „Stehen Neonicotinoide vor der Neuzulassung?“
  • Anna Wörl, Netzwerkkoordinatiorin von „Geprüfte Qualität – Bayern“ spricht über Geprüfte Qualität von einheimischen Honig.

In der HEG EltmannEs bestehen außerdem Einkaufsmöglichkeiten …

  • … im Lager Industriestraße, und zwar vor Beginn der Versammlung, also zwischen 7.00 und 10.00 Uhr, sowie im Anschluss daran ab ca. 14.30 Uhr.
  • … und wohl wieder einige Kleinigkeiten und „Basics“ im Foyer der Stadthalle. Zumindest war das bisher so.

Falls sich jemand uns anschließen möchte, wäre eine Mitfahrt ab Bamberg zu koordinieren. Wir würden mit der Bahn fahren, uns aber auch einem Ausflug mit dem Auto anschließen. Nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf.

Vorbereitungen zur neuen Bienensaison

Totenfallkontrolle am Bienenvolk WildensorgDer obligatorische Kniefall vor der Bienenbeute Ende Februar, um den Totenfall festzustellen bzw. nach Bedarf auszuräumen, damit die Bienen nicht vor einem verstopften Flugloch in Bedrängnis kommen, ist getan.

Noch wichtiger war uns das Anheben der Magazine, um über das Gewicht die noch verbliebene Vorratsmenge an Futter abzuschätzen. Zumal nach einem milden Winter mit fast durchgängigem Brutgeschäft und reger Flugtätigkeit anzunehmen ist, dass mehr als üblich an Nahrung verbraucht wurde. Da wir unsere Völker jeweils mit 20 Kilo Zucker eingefüttert hatten, machten wir uns allerdings eher weniger Sorgen, es könnte nicht ausreichen, bis die ersten Frühjahresblüher angeflogen werden können.

WachsrähmchenDie nächste Vorbereitung auf die beginnende Bienensaison betrifft die Einkäufe. Da wir viel von Wabenhygiene halten, brauchen wir jährlich jede Menge neuer Rähmchen. 216 Stück kauften wir daher gestern bei der HEG, der Honigerzeugergemeinschaft Süddeutschland w. V. in Eltmann.

Simone Machinek, HEG EltmannSimone Machinek, die Geschäftsführerin, hatte in lausiger Kälte in ihrer Halle viel zu tun, zumal dort kräftig umgeräumt wird. Dennoch nimmt sie sich immer genug Zeit für eine Beratung, was wir sehr schätzen. Im Übrigen freuen wir uns über ihr Kommen am So., den 03.04. zur Auftaktveranstaltung des Programmstartes 2016 der Bienen-InfoWabe. Von 16.00 – 17.00 Uhr referiert Simone Machinek zum Thema: „Was brauchen Imker/innen (nicht)?“ Sinnvolle Imkereiausstattung von Anfang an. (Weitere Info unter Aktivitäten und Termine.)

BIWa-Jahresprogramm 2016

Logo "Alle Themen" der Bienen-InfoWabe (BIWa)Es ist bald soweit! Ab Ostersonntag, den 27.03.2016, starten wir in der Bienen-InfoWabe durch! Die Bamberger Schulbiene von der Initative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ hat endlich ein Zuhause und freut sich riesig auf ihre großen und kleinen Besucher/innen.

Logo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeDas BIWa-Jahresprogramm (Vollversion und Kurzversion) in Kooperation mit dem Imker und Bienenzuchtverein Bamberg Stadt und Land e. V. hält 14 Termine parat. Es sind dies allesamt Sonntagsöffnungen mit einem „Offenen Haus“ für Groß und Klein. Entweder bis 17 Uhr, oder, falls ein Vortrag vorgesehen ist, bis 16 Uhr. Die Vorträge beginnen immer um 16 Uhr und enden gegen 17 Uhr.  Die Themen düften klar sein: Bienen, Honig Imkerei und Natur, insbesondere Trachtpflanzen.

In der Imkerbücherei lässt sich schön schmökern und eine ständige Ausstellung zu imkerlichen Geräten erwartet die Besucher. Je nach Schwerpunktthema darf man auch einmal Rähmchen löten, Honig abfüllen, Beuten bemalen, Deko-Bienen basteln, mit Wachs arbeiten, durchs Mikroskop linsen, Malen  … und auch mal die echten Bienen besuchen!

Ohne Spenden geht nichts. Vielen Dank!Das Informationsangebot ist in der Regel kostenlos, weil es sich von Spenden trägt bzw. tragen sollte. Nur beim Bastelmaterial, da werden wir ein paar Euro je nach Wert verlangen müssen. Wer unser Programm unterstützen möchte, nimmt einfach Kontakt mit uns auf. Wir überlegen uns, wie wir eine perfekte Win-win-Situation entstehen lassen können. Alles zu Spenden erfahren Sie auch auf der Webseite.

Reinhold Burger und Ilona Munique, Bienen-leben-in-Bamberg.deWir und unsere Referentinnen und Referenten hoffen sehr, dass für alle etwas dabei ist! Bis bald, am Bienenweg 1 in Bamberg im Erba-Park, unweit des Fünferlesstegs!

Übrigens – auch außerhalb der festen Programmzeiten können wir gebucht werden. Alles Nähere dazu im BIWa-Jahresprogramm, Vollversion.

Bienen-InfoWabe (BIWa), Eingang Wiesenseite

 

Jetzt anmelden zum VHS-Programm Bamberg, Thema Bienen und Imkerei

Diese Tage online und natürlich auch als Printausgabe erschienen ist das VHS-Programm der Stadt Bamberg. Wir sind ebenfalls wieder mit zwei Kursen (1x für Familien, 1x für Erwachsene) dabei.

VHS-Kurs „Wie Bienen leben und woher der Honig kommt“

HonigbärAnlass?   VHS-Familien-Führung (ab 7 J.) [auch bezeichnet als „VHS-Mutter-Kind-Führung“]
Wo?  Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1 (Erba-Park, Nähe Schiffsanlegestelle) (Karte)
Wann?   So., 08.05.2016  |  10.00 – 12.00 Uhr

Was?  Was holen sich die fleißigen Bienen, wenn sie in der Natur herum schwirren? Honig ist es jedenfalls nicht! Doch was dann? Auf dem Wald- und Wiesenweg zum Lehrbienenstand lernen wir, „mit den Augen einer Biene“ zu sehen. Wir betrachten durch eine Becherlupe genauer, was ihr an den Blüten so gefällt. Mit Bestimmungsbüchern finden wir heraus, wie die Lieblingsblüten der Bienen heißen.
Durch ein Schaufenster kannst du dann die Bienen bewundern. Die kleinen sind die Arbeitsbienen, die großen die Drohnen. Wer ist wer? Und findest du die Königin? Nachdem du dich an das Gewusel gewöhnt hast, gehen wir zu den richtigen Wohnungen der Bienen. Dort ziehen wir eine Bienenwabe heraus. Du kannst ganz nahe herangehen und die Bienen sogar streicheln, wenn du willst.
Die Wabe darfst du selber halten und daraus naschen, wenn schon Honig eingelagert ist. Außerdem bringen wir ein paar Gläser Honig mit, damit ihr bei unserem Picknick verschiedene Sorten probieren könnt.
Kosten?   € 7,00 inklusiv Kostproben pro Person
Weitere Info?   Anmeldung über die VHS Bamberg. Bei Temperaturen unter 9°C können wir die Bienenwohnungen leider nicht öffnen. Bitte keine stark riechende Kosmetika (After Shave, Deo) benutzen. Keine Bananen vorher essen. Helle Kleidung bevorzugen.

VHS-Kurs „Die Imkerei – Uraltes Handwerk und modernes Hobby“

Restliche Bienen aus Schwarmfangkasten in Zarge einkehrenAnlass?  VHS-Führung (für Jugendliche und Erwachsene)
Wo?  Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1 (Erba-Park, Nähe Schiffsanlegestelle) (Karte)
Wann?   So., 05.06.2016  |  10.00 – 12.00 Uhr
Was?  Sie interessieren sich für Bienen, Honig oder Imkerei? Sie haben einen Garten und brauchen die wertvollen Bestäubungsleisterinnen für eine reichliche Obst-, Beeren- und Gemüseernte? Gewinnen Sie mit uns einen direkten Einblick in das spannende und für unsere Natur überaus wertvolle Hobby der Imkerei.
Sie lernen Bienen aus einem völlig neuen Blickwinkel kennen. Erfahren Sie, welche Ausstattung fürs Imkern notwendig, aber auch überflüssig ist. Gehen Sie mit uns gedanklich durch den Rhythmus der Jahreszeiten und lernen Sie, mit den Augen einer Biene zu sehen. Beobachten Sie das Volk bei ihrer wertvollen Arbeit, dem Sammeln und Einlagern von Pollen und Nektar, dem Brutgeschäft und Wabenbau. Entdecken Sie die Königin an der geöffneten Beute (Bienenwohnung), ohne die ein Bienenvolk nicht denkbar ist. Schnell werden Sie Arbeitsbiene, Drohn und Königin an einer Schaufensterbeute unterscheiden lernen.
In alten Zeiten unter Lebensgefahr aus Wäldern geerntet und so wertvoll, dass man Honig zu recht als „flüssiges Gold“ bezeichnete, erfährt die natürliche und heilkräftige Süße eine kleine Renaissance. Die kleine „Landwirtschaft ohne Grund und Boden“ kann jedermann betreiben.
Kosten?  € 8,00 inkl. Material- und Kostproben pro Person
Weitere Info?  Anmeldung über die VHS Bamberg. Bei Temperaturen unter 9°C können wir die Bienenwohnungen leider nicht öffnen. Wetterfeste Kleidung und festes Schuhwerk sind notwendig. Bitte keine stark riechende Kosmetika (After Shave, Deo) benutzen. Keine Bananen vorher essen. Helle Kleidung bevorzugen.

Veitshöchheimer Imkerforum (4): Bilanz Bienengesundheitsdienst

Begrüßungsfolie Bienengesundheitsdienst BayernDen aus Mitteln des Freistaates Bayern geförderten Bienengesundheitsdienst (BGD) in Poing, an den alle Imker kostenlos Probenanalysen erhalten, besteht nun ein Jahr. Dr. Andreas Schierling, zieht für 2015 anlässlich des Veitshöchheimer Imkerforums Bilanz. 483 Probeneingänge, 551 Untersuchungen und 686 Einzelanalysen zeugen von einem arbeits- und erkenntnisreichen Einstieg der neu installierten Serviceeinrichtung innerhalb des Tiergesundheitsdienstes Bayern e. V.

Nach was wurde Ausschau gehalten?

Dr. Andreas Schierling vom Bienengesundheitsdienst BayernIn Futterkranz, Bienenbrot oder Honig wurde nach Viren, Schädlingen, Ektoparasiten, Endoparasiten oder (Schwer-)Metallen (Pb, Cd, Hg, Zn, Al, Ni, Fe, Cu) gefahndet. Auch auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzo(a)pren und Chrysen sowie nach Pestiziden und Bienenarzneimittel richtete sich der scharfe Blick Dr. Schierlings. Analysiert wurde ebenso das Vorkommen von Pollen in Honig und Bienenbrot. Ein besonderes Augenmerk galt jedoch der Wabenanalyse. Mit 306 Untersuchungen machte sie das Gros der Arbeit aus.

Bienenwachsanalyse

Folie Bienenwachs-AnalytikDie Ergebnisse sind nicht gerade ermutigend. 51,16 % der Waben waren belastet, und zwar vor allem durch Thymolrückstände.

  • 36,63 % der Proben waren mit dem gegen die Varroa eingesetzten Wirkstoff Thymol kontaminiert. Zwar ist Thymol ein breit eingesetztes Mittel mit desinfizierender Wirkung, das ebenso gegen Pilze und Bakterien hilft, doch im Honig hat es nichts verloren. Insofern auch nicht im Wabenkreislauf. Die Rückstandsproblematik von Thymol lässt sich jedoch durch ausreichende Belüftung der Waben begegnen, so Dr. Schierling. (Zum „Effektiven Wabenmanagement“ kommt Dr. Schierling zu einem Vortrag am 7.8.2016 in die Bienen-InfoWabe nach Bamberg, Bienenweg 1.)
  • Coumaphos/Coumafos enthielten 20,79 % der Proben. Es ist ein Ektoparasitizid, das Hauptbestandteil des ebenfalls gegen die Varroamilbe eingesetzten Medikaments Perizin ist.
  • Der drittgrößte Rückstandswert mit 15,18 % ist Fluvalinat, eine fettlösliche Substanz, ebenfalls gegen die Varroamilbe. Und hat ebenfalls nichts im Honig zu suchen!
  • Nur geringe Kontaminationen wurden zu Brompropylat, PDCB und Flumethrin gefunden. Alle Untersuchungsgebiete zu den jeweiligen Substanzen wurden von Dr. Schierling sehr anschaulich auf Karten präsentiert.

Bei den Untersuchungen lag die technische Nachweisgrenze des Labors übrigens bei 0,5 mg pro Kilogramm. Ist das denn ausreichend niedrig? Ich habe mich mal „umgelesen“ und folgendes gefunden:

Würde der ADI-Wert zugrunde gelegt, dann könnte ein Honig Coumaphos-Rückstände in einem Bereich von 875 ppb (μg/kg) enthalten (20 g am Tag gegessen), ohne negative Folgen für die Gesundheit zu haben. Bereits ab 100 ppb ist aber die zulässige Höchstgrenze überschritten und der Honig nicht mehr verkehrsfähig.

Quelle: Wallner, Klaus: Rückstandsproblematik in Bienenprodukten. Was sollte der Imker wissen? Stuttgart. Universität Hohenheim, Landesanstalt für Bienenkunde. o. J. [Anmerkung: ca. 2006]

Entdeckt habe ich ebenfalls eine überraschend schonungslose Reflexion eines Imkers aus Baden-Württemberg über eine Rückstandsuntersuchung, nachzulesen in Landlive.de. Solche Erfahrungsberichte helfen bei der eigenen Einschätzung ganz wunderbar. Doch nun zurück zur Bilanz des BGD …

Labordiagnostik zur Virologie

Bei der Labordiagnostik zur Virologie ergab vor allem das Chronische Bienen-Paralyse-Virus einen hohen Wert und machte 60,9 % der Befunde aus, gefolgt vom Akuten Bienen-Paralyse Virus mit 8,7 %. Auch wir hatten im vergangenen Jahr wieder ein paar Fälle bei uns entdeckt, doch im Gegensatz zu 2014 glücklicherweise keine Völkerverluste zu beklagen.

Bei 75 Analysen zur Amerikanischen Faulbrut konnten keine Sporen gefunden werden. Somit ist die Mär, jedes Volk hätte latent Spuren aufzuweisen, mehr oder weniger widerlegt, sagt Dr. Schierling. Die Proben wurden vorsichtshalber von (dem Ansehen nach) gesunden Völkern aus dem Umland von Scheßlitz eingesandt, da im vergangenen Jahr dort (wie auch in Bamberg) die Amerikanische Faulbrut auftrat.

Ausblick des BGD auf 2016

Folie Ausblick BGD 2016Der Ausblick des BGD auf 2016 verspricht interessant und für uns Imker hilfreich zu werden. Wobei das geplante AFB-Monitoring in Bayern sicherlich nicht jeden Imker erfreuen dürfte. Doch denke ich, dass die Vorteile für die Allgemeinheit den Nachteilen einiger Nebenerwerbsimker, die wegen ihrer möglicherweise „gekeulten“ Völkern das Nachsehen haben, überwiegend. Eine Entschädigung für diese wäre allerdings durchaus angebracht. Doch das kann nicht Aufgabe des Bienengesundheitsdienstes sein, sondern sollte wohl über die Imkerverbände politisch eingebracht werden.

Eine intakte Umwelt würde den Bienen jedoch am allermeisten helfen, mit Krankheiten fertig zu werden. Daher verdient der nächste Blogbericht über „Lebensraumförderung im Greening“ aus Sicht der Honigbiene, referiert von Kornelia Marzini, gebührende Beachtung.

Übersicht aller Beiträge zum Imkerforum:

Veitshöchheimer Imkerforum (3): Berichte, die es in sich haben

Dem Veitshöchheimer Untersuchungsbericht zur physikalischen Hyperthermiebehandlung bei Varroabefall anlässlich des Veitshöchheimer Imkerforums folgt nun die Nachricht über eine „chemische“ Keule auf dem Fuße:

Amitraz-Behandlungsstreifen erhielten Zulassung

Ab Februar bis März sollen sie erhältlich ein, die mit Amitraz imprägnierten Streifen unter dem Markennamen „Apitraz“ zur Behandlung gegen die Varroamilbe, die nun auch in Deutschland zugelassen wurden. Und dies, obgleich bereits Resistenzen bei Bienen vorliegen (in anderen EU- und Nicht-EU-Ländern ist das Mittel im Einsatz) und der Verdacht im Raume steht, dass das Nervengift Amitraz krebserregend sein soll. Es wirkt ähnlich wie Bayvarol und Perizin (letzteres ist aktuell, laut Hersteller Bayer, nicht mehr im Handel erhältlich).

Der Wirkstoff Amitraz war früher kaum nachzuweisen, da er in sogenannte Metaboliten zerfällt. Mittlerweise sind Metaboliten zwar besser aufspürbar, doch wird das nicht gerne untersucht, da das Versuchsgeschirr (Gaschromatographen) kaum mehr zu reinigen ist.

Im Gegensatz zu Kontaktgiften wirkt Amitraz systemisch. Die Wirksamkeit soll deutlich über 90% liegen. Amitraz zerfällt innerhalb weniger Tage in sogenannte Metaboliten. Amitraz selbst kann daher als Rückstand im Honig schwer nachgewiesen werden, jedoch seine Metaboliten, die eine lange Lebensdauer aufweisen (siehe im Forum „Landlive“ von Austeja am 26.11.2009 mit folgender Literaturangabe: „Gesamt-Amitraz-Rückstände in Bienenhonigen“ Ch. Hemmerling, B. Augustyniak und Ch. Risto. Erschienen in: Die Nahrung 35 (1991) 10,1047-1052. Herausgegeben vom Hygieneinstitut Frankfurt (Oder) (Leitende Chefarztin: MR Dr. Klinkenstein), Frankfurt (Oder), Bundesrepublik Deutschland).

Das Arzneimittel, Medikament oder auch Gift (je nach Einstellung wählen Sie sich bitte einen Begriff aus) ist vorerst verschreibungspflichtig. Eine Packung mit 10 Streifen soll unter € 30 kosten.

Eine persönlich geprägte, subjektive Meinung können wir uns hier nicht verkneifen. In Zeiten immer lauteren Rufens nach Bio-Honigen sehen wir die Zulassung neuer Medikamente, die Rückstände in Wachs und Honig hinterlassen als kontraproduktiv und schlicht „aus der Zeit gefallen“. Uns jedenfalls erscheint ein eigener, von Rückständen möglichst unbelasteter Wachskreislauf immer dringlicher zu werden.

Doch noch sind „Hopfen und Malz“ nicht verloren.

Zulassung eines Hopfenpräparats

Wiki Hopfen

Kadereit at the German language Wikipedia [GFDL 1.3 (www.gnu.org/licenses/fdl-1.3.html), via Wikimedia Commons

Das Hopfenpräparat HopGuard® auf Basis einer Hopfensäure soll voraussichtlich 2016 auf den Markt kommen, nachdem es als EU-Zulassung beantragt wurde. Die Sommer- und Winterbehandlung soll, 14-tägig in Streifenform eingebracht, als sehr erfolgreich bei brutfreien Völkern gelten. Dass Betasäure unbedenklich ist, sei schließlich in jahrhundertelangen Menschenversuchen erfolgreich getestet worden, so Dr. Berg schmunzelnd. Wobei natürlich der Alkohol dran schuld ist, wenn’s beim Bierkonsum doch zu Nebenwirkungen kam. 😉

Wer mehr und ernsthaftes über das alte neue Wundermittel erfahren möchte, welches in den USA bereits erhältlich ist, der hole seinen „Imkerfreund“ heraus. H. 11 (S. 10-11) und 12 (S. 20) von 2015 berichten über die in Deutschland getesteten Völker und klingen sehr optimistisch, zumal die Vitalität der Völker – im Gegensatz zu den Säurebehandlungen – erhalten bleibt.

Folie zum Kleinen Beutenkäfer 2015Aktueller Stand zum Kleinen Beutenkäfer

Leider noch keine Enwarnung kann zum Kleinen Beutenkäfer gegeben werden. Der in der Gegend um Süditalien und Sizilien aufgetauchte Aethina tumida hat sich zwar nicht weiterverbreitet, ist jedoch immer noch aktiv. (Siehe dazu auch unser Blogbeitrag vom 17.07.2015).

2014 wurde der Kleine Beutenkäfer 61-mal gefunden, 2015 noch 29-mal. Die Böden müssen ausgehoben und mit Insektiziden behandelt werden, um eine weitere Ausbreitung der gefräßigen Käfer, die sich von Honig, Pollen und Bienenbrut ernähren, zu verhindern. Im Radius von 15-30 Km um das Befallsgebiet untersuchte man vorsorglich 1.200 Bienenstände, doch glücklicherweise mit negativem Befund.

Weitere Informationen s. a. Ritter, Wolfgang: Was tun, wenn der Käfer kommt? In: Imkerfreund. Fachmagazin für Imker. 2015. H. 12. S. 3 sowie Was tun, wenn der Beutenkäfer bleibt? auf S. 10-11.

Wie geht’s der Asiatischen Hornisse?

Präparat von Vespa velutinaVespa velutina, die vorzugsweise ihre Nester in Bäumen anlegt, die höher als 10 Meter sind, wurde in 2015 nur einmal gesichtet. Nester hat man bislang keine gefunden. Doch da die Asiatische Hornisse sich bereits in Europa befindet – in Frankreich, Spanien, Portugal, Belgien und Italien – ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie auch bei uns landet und hohe Völkerverluste auslöst. In Kashmir, so Dr. Berg, waren das bis zu 30%. (Siehe auch unser Bericht vom 19.07.2015 https://bienen-leben-in-bamberg.de/veitshoechheimer-imkertag-2015-3-asiatische-hornisse-gelandet/)

Ob es bei derartigen Zahlen hilft zu sagen: (Bitte) Keine Panik! (Siehe Ruff, Heike In:  Imkerfreund. 2015. H. 3. S. 27-29)? Zur Risikobewertung wird in diesem Artikel ein französischer Imker folgendermaßen zitiert: „Gegenüber der Wirkung vieler Insektizide ist der Einfluss der Asiatischen Hornisse auf Honigbienen ein Witz.“

Das Thema Insektizide wird im kommenden Weblog vertiefend mit dem nächsten Referenten des Imkerforums, Dr. Andreas Schierling, behandelt, der eine Bilanz der Untersuchungen in 2015 innerhalb des Bienengesundheitsdienst des Tiergesundheitsdienstes Bayern e. V. zieht. Bleiben Sie dran!

Übersicht aller Beiträge zum Imkerforum:

Veitshöchheimer Imkerforum (2): Versuchsergebnisse (2) des Fachzentrums Bienen

Funktioniert Hyperthermie gegen die Varroa? Mit Spannung wurde am Imkerforum in Veitshöchheim die Antwort erwartet. Das Fazit also vorneweg: Die Wärmebehandlung scheint grundsätzlich eine wirksame Methode gegen den Varroabefall zu sein, so Dr. Stefan Berg vom Fachzentrum Bienen.

Welche Variante der verschiedenen angebotenen Hyperthermieverfahren die bessere ist, wurde vergangenes Jahr getestet, und zwar der Varroa Controller und der VarroaKill II, die beide vor allem in Österreich zum Einsatz kommen, sowie der VarroaEliminator (Prototyp? Ich konnte leider nichts dazu nachrecherchieren). Die Bienensauna (der Name fiel übrigens von Seiten des Vortragenden kein einziges Mal, doch lag es nahe, was gemeint war) hätte auch getestet werden sollen, doch passte den Herstellern das beabsichtigte Versuchsdesign wohl nicht so recht.

Bei drei Brutbehandlungen und zusätzlich einer Volkbehandlung wurden der Milbenabfall, die Brutmortalität und die Brutmilbenmortalität untersucht. Die Untersuchung zeigte die Verteilung der Milben vor Behandlungsbeginn im Volk auf: 50% bis 90% der Milben hielten sich in der Brut auf und nur 10% bis 50% auf den Bienen. Die Wirksamkeit der Hyperthermie-Behandlung lag bei über 60% bis 85% Reduzierung des Vorrobefalls. Dabei schnitt die Behandlung am gesamten Volk am schlechtesten ab.

Als Reaktion bei der Volkbehandlung konnte beobachtet werden, dass die Bienen vor der Wärme sozusagen flohen, indem sie die Beute verließen (die Behandlung fand bei offenem Flugloch statt) bzw. sich an den Wabenrändern aufhielten. Im Grunde könnte man sagen, so unser Gedanke, dass dies ebenfalls einer Brutbehandlung gleich kommt. Bei bei 500-600 Watt hörten die Bienen auf, mit ihren Flügeln zu fächeln. Bei der Volkbehandlung war der Knackpunkt im Versuch das unterschiedliche Equipment der Beuten, also zum Beispiel Bausperren.

Die Veröffentlichung der genauen Werte ist geplant, sobald die Hersteller der Hyperthermiemethoden Gelegenheit zu einer Stellungnahme hatten.

Kein Versuchsergebnis des Fachzentrums, jedoch eine Meldung zu einer weiteren Methode gegen die Varroa ist chemischer Natur. Die erfahrt ihr morgen von uns.

Übersicht aller Beiträge zum Imkerforum:

Veitshöchheimer Imkerforum (1): Versuchsergebnisse (1) des Fachzentrums Bienen

Reinhold Burger in Veitshöchheim zum Imkerforum 2016Gemälde am Narrenhaus in VeitshöchheimDie weiße Wetterlage hielt uns nicht ab, dem diesjährigen Veitshöchheimer Imkerforum – Wissenschaft und Praxis im Dialog einen Besuch abzustatten. Das Forum fand am 23.01.2016 in der bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau statt. Und es hat sich gelohnt. Die kompakt dargebotene Vielfalt und Aktualität der imkerlichen Themen sucht seinesgleichen.

Gemälde am Narrenhaus in VeitshöchheimSchön auch für uns, immer mehr bekannte Gesichter unter den Teilnehmenden zu erspähen. Und nicht nur das – sogar Prominenz ist in der Faschingshochburg anzutreffen, wenngleich auch nur als kürzlich erst entstandene Wandmalerei am hiesigen Narrenhaus.

 

Lernleistung unter Neonicotinoid-Einfluss

Referentin Dr. Ingrid IlliesOb Neonicotinoide oder nicht – es konnte kein Unterschied in der Lernleistung der untersuchten Pollensammlerinnen im Anschluss an eine Konditionierungsphase festgestellt werden, so das Resümee der Masterarbeit von Armin Görlich, vorgestellt von Dr. Ingrid Illies. Nicht untersucht wurde hingegen die Lebensdauer der insektizidbelasteten Bienen. DAS wäre sicher ebenfalls interessant gewesen.

Weitere Berichte aus der Versuchsarbeit waren nicht minder spannend, zuweilen überraschend, immer jedoch erhellend.

Die Kirschessigfliege und ein Worst Case Szenario

7562-Bienentagung-VeitshoechheimDie Auswirkungen der seit 2011 in Deutschland nachgewiesenen Kirschessigfliege „Drosophila suzukii“ (siehe auch Bericht vom 22.07.15), die reife(nde) Früchte mit ihrer Hinterleibssäge befällt und somit für bienenanlockenden Fruchtsaftaustritt sorgt, konnten im vergangenen sehr warmen und trockenen Jahr nicht wie geplant untersucht werden, da ihr dieses Klima nicht behagte.

Als Alternativversuch wurden Futterbehältnisse in den Weinbergen angebracht, die Zucker, Honig und roten Farbstoff enthielten, nebst dem Mittel „Combi Protec“, das gegen die Kirschessigfliegen als B1-Mittel üblicherweise eingesetzt wird. Was es nicht dürfte, falls Bienenbeflug auf dem Weinberg stattfindet. Was wiederum in der Praxis schwer feststellbar ist. Während des Versuchs wurden die alle 100 Meter angbrachten Behältnisse allerdings sehr rasch ausgesaugt. Was beweist, dass sich die Sammlerinnen wie magisch von süßen Düften angezogen fühlen. Nun, das war es eigentlich nicht, was getestet werden sollte (was jedoch ein durchaus wichtiger Nebeneffekt war.) Vielmehr wurden die heimkehrenen Sammlerinnen auf Spinosad untersucht. Und tatsächlich – sie enthielten signifikant hohe Rückstände. Die allerdings keinen nennenswerten Totenfall mit vergleichbaren Ständen aufwiesen.

Trachtpflanzen für Beet und Balkon

Ein von Dr. Friedgard Schaper in 2003 in Veitshöchheim installiertes Projekt, der „Intelligente Blumenkasten“ (PDF), wurde in 2015 fortgeführt und 19 Kombinationen von Zier- und Duftpflanzen sowie Naschgemüse und Kräutern getestet. Und das ohne Pflanzenschutz. Das Ziel war und ist, die Öffentlichkeit über eine bienenfreundliche Bepflanzung aufzuklären und Empfehlungen für Handel und Verbraucher zu geben. (Weitere Infoblätter sind unter http://www.lwg.bayern.de/bienen erhältlich.)

Bunte Balkon- und HängeampelpflanzenDr. Illies genießt diesen Teil der LWG-Arbeit, der ihr einen wunderschönen Anblick aus ihrem Bürozimmer aus beschert, wie sie sagt. Nämlich direkt auf die untersuchten Objekte, also auf über 900 Sorten von Beet- und Balkonpflanzen. Die Bonitur (Erscheinungsbild, Wuchsform und Blütendichte) wird alle drei Wochen untersucht, zudem 200 Sorten auf ihre Attraktivität für Bienen hin geprüft.

Liest sich das in der o. g. Blumenkasten-PDF noch relativ einfach, indem der „Salbei“ (Officinalis) als „gut für Bienen“ benannt ist, erfährt der Laie nun in diesem Beitrag, dass es mitnichten so allgemeingültig zugeht. Ob nun Salbei, Mehliger Salbei oder Schopfsalbei angebaut wird, spielt durchaus eine Rolle in der Beliebtheitsskala der Insekten, genauer gesagt bei Wildbiene, Hummel und Honigbiene. Denn innerhalb der selben Art – nehmen wir mal hier den Schopfsalbei – finden sich eklatante Unterschiede.

Während die Sorte „Blue“ im Untersuchungszeitraum zum Beispiel nur von einer einzigen Honigbiene angflogen wurde, konnte „April Night“ sogar neun Besucherinnen für sich verbuchen. Der Favorit der Untersuchungen (laut Folie, die ich hier nicht abbilden wollte), ist übrigens Lobelia Techno Violet mit knapp 40 fliegenden Besucher(inne)n und Sutera (Bacopa) Epic Blue mit über 30 anfliegenden Individuen.

HMF – Hydroxymethylfurfural – eine Bachelorarbeit

Referent Dr. Stefan BergNein, niemand muss das Wort auf Anhieb aussprechen müssen, doch um seine Bedeutung muss der Imker sehr wohl wissen. HMF ensteht im Honig durch unsachgemäße Lagerung, also bei zu hohen Termperaturen. Doch auch bei allzu langer Lagerung in zuckrigen Lösungen. Für den Menschen ungefährlich (sonst dürften keine Faschingskaramellen mehr geworfen werden), doch sehr wohl für die Biene.

Welche Auswirkungen nun die Aufnahme von verschiedenen HMF-Konzentrationen auf die Thermoregulation sowie die Überlebensfähigkeit von Bienen hat, wurde in einer Bachelorarbeit untersucht, die Dr. . In der Literatur werden bisher 150 mg pro Kilogramm als bienenschädlich genannt. Tatsächlich liegt der Wert in einer höheren Region, über die ich mich, da die Zahlen noch nicht veröffentlicht wurden, derzeit noch nicht auslassen darf.

Im nächsten Blogbericht erfahren Sie von den Ergebnissen zweier Vergleichstests zur Ameisensäurebehandlung und zu verschiedenen Thermomethoden, den Stand der Funde um den Kleinen Beutenkäfer und der Asiatischen Hornisse, Vespa velutina, und von zwei neu zugelassenen Tierarzneimitteln. Bleiben Sie dran!

Übersicht aller Beiträge zum Imkerforum:

Veitshöchheimer Imkerforum im Fachzentrum Bienen 2016

Tafel zum Klimawandel am "Tag der offenen Tür" der LWG VeitshöchheimDas alljährliche Veitshöchheimer Imkerforum – Wissenschaft und Praxis im Dialog findet am 23.01.2016 in der Aula der bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau statt. Wenngleich auch der Anmeldeschluss bereits am 11.01. war, könnte es eventuell Chancen für Nachzügler geben. Also, ich würde da einfach mal fragen, und zwar die Frau Koberger unter der Telefonnummer 0931 / 9801-352, E-Mail: fzbienen [at] lwg [dot] bayern [dot] de.

Sagen Sie einfach, die Bamberger Schulbiene hat mit ihrer Meldung hier verschlafen … sorry.

Das Programm in Auszügen:

  • Berichte aus der Versuchsarbeit des Fachzentrums Bienen
  • Bienengesundheitsdienst Bayern—Bilanz 2015
  • Lebensraumförderung im Greening
  • Stadtbäume im Klimawandel