*5* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2024

Cover Insektensterben in Mitteleuropa Ulmer Verlag Es geht um nichts weniger als das „Insektensterben in Mitteleuropa“, und die Alarmglocken schrillen bereits nach den ersten Seiten. „Die Insektenbiodiversität ist äußerst massiv zurückgegangen“ (S. 9) und von „… 1000-mal höherer Artenrückgang als erwartet“ (S. 11) ist da die Rede. Im Gegensatz zu meinen sogleich aufwallenden Emotionen will dieses umfangreiche – und bei rund 730 Quellen (nationaler und europäischer Art) sicherlich gewissenhaft ausgeführte Buch – eine Basis schaffen für eine Versachlichung der Diskussion. Die Vielschichtigeit des Themas soll beleuchtet und Handlungsmöglichkeiten ausgelotet werden.

Respekt einflößend und fesselnd

Ich gebe zu, es war ein Angang, sich mit dem rund 300 Seiten starken Werk eines wahrhaft tottraurigen Vorgangs im biblischen Ausmaß eingehender zu beschäftigen. Wäre nicht das Versprechen aus dem Untertitel: „Ursachen und Gegenmaßnahmen“ gewesen, das mich hoffen lässt und bei der Stange hält.

Mutmachend war das schnelle Durchblättern, da rund 300 Illustrationen die textlastigen Passagen stellenweise aufzulockern vermochten. Auch die nützliche Aufteilung der neun Kapitel, beispielsweise nach Agrar-, Wald und Siedlungslandschaften und im letzten Kapitel: „Fazit und Ausblick“ ein Fahrplan zum Insektenschutz (tolle Tabelle!) legen nahe, dass ich nicht von vorne nach hinten lesen „muss“, sondern häppchenweise etwas herauspicken kann. Doch schnell bin ich festgelesen und will mehr wissen.

Wie so oft bei Rezensionen von umfangreicheren Sachbüchern suche ich mir aus dem – hier in drei Gliederungsebenen aufgebauten – Inhaltsverzeichnis etwas heraus, dessen Aussagekraft ich aus meinem eigenen Erfahrungsbereich heraus am ehesten beurteilen kann. Hier war es zunächst das Kapitel 4. Auswirkungen auf Insekten.

4.1.4 Neobiota – Invasive Tierarten (S. 77 f)

Der Absatz begann sofort mit der Erwähnung der Asiatischen Hornisse. Ah, da bin ich derzeit unmittelbar involviert! Okay, ich lese: Die Nahrung der invasiven, nicht heimischen Art bestünde zum Großteil aus Honigbienen. Sie wäre in Deutschland noch selten und ob sie andere Inseten bedrohen würde, sei  noch unklar, wird aber für möglich gehalten.

Nun, da haben indes die aktuellen Realitäten längst Tatsachen geschaffen. Die Vespa velutina setzt uns Imker in weiten Teilen Deutschlands seit geraumer Weile stark zu. Da die angeführten Quellen nicht jünger als 2017 sind, konnten es die Autoren aber noch nicht besser wissen.

Stand (evtl. für eine Neuauflag) ist: Etwa 20 Kilo getötete Insekten (bei 11 Kg Fressertrag) benötigen die Bewohner eines einzigen Nestes. Das summiert sich auf 200 Kg Insekten auf einem Quadratkilometer bei einer Populationsdichte von 10-15 Nestern¹ – und in manchen Stadtregionen lassen sich Tausende von Nestern zählen! Das große Fressen betrifft auch längst nicht mehr nur die Honigbienen, sondern ebenso die Wildbienen und in der Folge die Vögel.

Soweit die derzeitige Problemlage. Ich suche gezielt nach den versprochenen Lösungen und bleibe hierfür beim Thema Wildbienen.

6. Agrarlandschaften – Käferwälle und Bienenhügel (S. 181 f)

Bienenhügel folgen dem Konzept der Käferwälle, das aus Großbritannien stammt, so zu lesen. Die „Bee banks“ sind kleine, durch einen Pflug angehäufelte Erdhügel, beispielsweise auf bewirtschafteten Feldern. Die Empfehlung lautet, dass sie zwischen 80 und 100 cm hoch sein sollten, damit sie nicht so schnell einwachsen, und sie sollten auf längere Dauer angelegt sein. Die kahlen Hügel erwärmen sich und bieten somit einen Nistplatz für jene Wildbienenarten, die oberhalb des Bodens brüten.

In meiner Zusammenfassung übersetzte ich die Begriffe „hypogäisch“ und „Habitatkontinuität“. Sicher den Zitationen aus wissenschaftlichen Quellen geschuldet, haben wir es hier nicht gerade mit „Einfacher Sprache“ zu tun. Doch „Abundanz“, zu lesen im Vorwort, hätte unschwer mit „Biomasse“ übersetzt werden können. Jener Zielgruppe, die sich stärker mit dem Thema Insekten auseinandersetzt, ist jedoch die Übersetzungsleistung durchaus zuzutrauen.

Kritik ist also unangebracht. Ziel des Autoren- und Mitarbeitertreams ist es schließlich, „eine Debatte auf fundierten Grundlagen an[zu]stoßen und mit Sachargumenten [zu] unterfüttern“. All jene, die nur Stammtischpolemik verstehen und mit einfacher Sprache einfach alles lösen oder in Grund und Boden verdammen – nun, die lesen dieses Werk ohnehin nicht. Doch jenen könnte möglicherweise mit Fakten aus dem Buch begegnet werden. In einfacher Sprache übersetzt, natürlich.

Ich wende mich bei meiner Suche nach Lösungen dem Kapitel 8. Siedlungslandschaften zu, da dies mein Erfahrungsraum ist.

8.1 Insekten im urbanen Raum fördern (S. 221)

„Blühstreifen und Blühflächen sind ein kleiner Anfang, doch ihre Anlage kann das Problem insgesamt nicht einmal im Ansatz lösen“, so steht’s – leicht frustrierend – im Vorwort (S. 9). Im untersuchten Kapitel hingegen erfahren wir, dass sie dennoch einer von sieben Bausteinen für kommunales Grün sind. Einige Bausteine bzw. Aspekte daraus werden im Folgenden näher beleuchtet und mit vielen Praxisbeispielen belegt. Ein Fundus, den man in die eigene Community tragen kann.

Anhang „Systematische Literaturrecherche“

Googlestt du noch, oder recherchierst du schon? Interessant und mir bislang noch in keinem anderen Sach- oder Fachbuch untergekommen, ist die Darstellung, auf welche Weise nach Literatur gesucht wurde. Diese zwei Seiten sind eine warme Empfehlung für beispielsweise Bildungsbereiche der Sekundar-II-Stufe oder Tertiär, aber auch für Klimawandelleugner, die meinen, mit einem einzigen Stichwort in einer x-beliebigen Suchmaschine der Weisheit letzter Schluss finden zu können.

Fazit

Das Buch „Insektensterben in Mitteleuropa“ ist ein beeindruckendes und alarmierendes Werk, das die komplexe Thematik des Insektenschwunds umfassend unter die Lupe nimmt, indem es die Probleme analysiert und sie einzuordnen versteht. Dabei werden sowohl politische Ansätze als auch praktische Maßnahmen auf individueller und lokaler Ebene vorgestellt.

Die Fülle an wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen und die klare Darstellung der Zusammenhänge und Lösungsmöglichkeiten sind fesselnd. Ich schwanke zwischen resignierender Melancholie ob der Zerstörung unseres Lebensraums und unbändiger Tatkraft, jetzt sofort die Praxisvorschläge weiter zu tragen. (Denn begonnen haben wir von der Initiative Bienenleben-in.Bamberg.de ja bereits und dabei sicher mehr als nur eine Blühwiese angelegt.)

Ich schätze, das „Kompendium“, so will ich es mal nennen, wird bei mir schon bald in einen zerflederten Zustand übergehen und sicher häufiger zitiert werden. Gehört in jede Bibliothek, Schule und Amtsstube (Stichwort: Straßen- und Wohnungsbau, Lichtverschmutzung), und auch die Land- und Forstwirte werden sich ob der dringend notwendigen Versachlichung zum Insektensterben mit ihm anfreunden können. Praktiker in Umwelt- und Landschaftsplanung wird es ein hilfreicher Begleiter in der Diskussion um den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen sein.


¹ Interne Quelle: WhatsApp, Velutina Hauptgruppe Army Hunters, Dirk Wacker. Wird in den neuen Webseiten velutina-netzwerk.de ab 01.01.2025 veröffentlicht.


Insektensterben in Mitteleuropa. Ursachen und Gegenmaßnahmen. Thomas Fartmann, Eckhard Jedicke, Merle Streitberger, Gregor Stuhldreher. Stuttgart. Ulmer. 2021. ISBN 978-3-8186-0944-3.

Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek.

22.05. – Tag der Artenvielfalt – Internationaler Tag der Biodiversität

Infotafel Natur: "Frühstück ohne Bienen?"Heute wollen wir anlassbedingt ein kleines Potpourrie an aktuellen Petitionen bringen, die Insekten stärken sollten – unterschreibt doch bitte alle!

Erfolgreiche Petitionen des Umweltinstituts München e. V. gegen den Einsatz von Pestiziden: Der Zugang auf die von Landwirten zu führenden Bücher über ihren Einsatz von Pestiziden muss nun zugänglich gemacht werden. Spenden würden nachfolgend die Digitalisierung und Auswertung der Daten ermöglichen.

Große Online-Petition für Mals: „Pestizidfreiheit für Mals. Jetzt“. Der Weg dorthin: Die Errichtung einer echten (100-%igen) Bio-Region auf dem Gemeindegebiet von Mals.
Die Errichtung einer solchen Bio-Region ist rechtlich jederzeit möglich. Sie scheiterte bisher lediglich am Widerstand der Apfellobby. Mit der Petition soll Druck ausgeübt werden.

Keine Patente auf Saatgut. WeMoveEuropa fordert, dass innerhalb eines Jahres eine Konferenz der Minister*innen der Vertragsstaaten des Europäischen Patentamtes (EPA) einberufen werden soll, die umgehend wirksame Maßnahmen zum Stopp von Patenten auf konventionelle Pflanzen- und Tierzucht ergreift. Sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene muss alles getan werden, um Patente auf konventionell gezüchtete Pflanzen und Tiere zu verhindern.

Übrigens: Zu diesen Themen halten wir in der Bienen-InfoWabe Informationen parat. Im Zotero-Katalog zu finden, beispielsweise unter der Schlagwortsuche „Naturschutz“. Hier eine kleine Auswahl:

  • Greta und die Großen / Zoë Tucker [Verf.], Zoe Persico [Ill.] (Bilderbuch)
  • Herr Bien und seine Feinde: vom Leben und Sterben der Bienen / Timm Koch. (Roman)
  • Hilfe für Schmetterling & Co. : Was das Insektensterben verursacht und wie wir es aufhalten können / BUND Naturschutz in Bayern e. V. (Zeitschrift)
  • Pestizidatlas 2022: Daten und Fakten zu Giften in der Landwirtschaft. (Broschüre)
  • Biodiversitätsstrategie : Bamberger Strategie für Biologische Vielfalt / Text u. Fotos: Jürgen Gerdes ; Stadt Bamberg.

Pestizidatlas 2022

In Sachen Pestiziden mitreden können, ohne gleich ein „Studium“ anstellen zu müssen funktioniert gut mit dem optisch angenehm auf 20 doppelseitige Kapitel aufbereiteten Pestizidatlas. Eines davon behandelt das Insektensterben (S. 24) und Nützlinge (S. 26)

Der Pestizidatlas 2022 beschreibt die vielfältigen Gefahren des Pestizideinsatzes für Mensch und Umwelt, analysiert die profitablen und unlauteren Geschäfte der Agrarchemiekonzerne und nennt Alternativen zur Pestizidnutzung.

Die PDF des Pestizidatlas gibt’s hier, aber es lassen sich auch gedruckte Exemplare (52 S.) kostenlos bestellen.

Stand der Insektenwelt in Bayern ein Jahr nach dem Volksbegehren „Artenvielfalt“ 2019

Unter dem Fragezeichen „Biologische Vielfalt in Bayern?“ fand am 07.07.2020 ein Online-Kurs des LBV mit drei Referierenden statt. Unter dem Titel „Wie geht es der Insektenwelt in Bayern?“ berichtete der LBV-Artenschützer Andreas Segerer und Spezialist vor allem in Sachen Schmetterlinge auf den derzeitigen Stand ein, und zwar ein Jahr nach dem Volksbegehren „Artenvielfalt – Rettet die Biene“.

Schmetterling "Kleiner Fuchs" an DoldenblüteWir hörten mal rein und notierten uns folgende Stichworte:

33.000 Insekenarten sind in Bayern bekannt

Zitiert wurde aus dem Ergebnis der überregional bekannt gewordenen Krefelder Studie More than 75 percent decline over 27 years in total flying insect biomass in protected areas“.

Das weltweite Insektensterben belegen übereinstimmend über 80 Studien

Etwa 41% der Arten sind im Rückgang begriffen

Die Rote Liste der Tiere Bayerns von 2003, wurde 2016 aktualisiert – was durchaus als aktuell gilt, denn diese Updates sind sehr zeitaufwändig

Insekten gelten als megadivers, nur wenige Arten sind gut erforscht. Schmetterlinge sind als Bioindikatoren international anerkannt.

3.000 Schmetterlingsarten finden sich in Bayern, das sind 90% der deutschen Arten, die auf etwa einem Fünftel der Fläche von Deutschland leben – was an sich ja ein schöner Befund ist.

In einer Studie 2016 wurde von der Münchner Entomologische Gesellschaft ein Referenzkatalog der Schmetterlinge Bayerns erstellt. Diese besagt, dass lediglich 10% der Arten keinen abnehmenden Bestand aufweisen.

Doch das Artensterben beschleunigt sich, ebenso die Menge, die 3-10-mal weniger beträgt als in früheren Jahrzehnten. Leider sind auch Naturschutzgebiete davon betroffen.

Beispielsweise war der Schmetterling namens Gammaeule im 21. Jh. ein allgemein häufiger Ubiquist und findet sich heute nur noch vereinzelt. Ebenso die Violettbraune Kapseleule, von der der Insektenspezialist Segerer in seinen 43 Jahren lediglich 16 Beobachtungen verzeichnen konnte. Dennoch sind die beiden genannten Arten NICHT nicht auf der Roten Liste. Selbst „Allerweltsarten“ wie der Braune Bär und der Kleine Weinschwärmer sind massiv vom Rückgang betroffen im Kontext früherer Jahrhunderte.

Denn es handelt sich um einen typischen Fall einer „Shifting Baseline“, die zu der Frage führt: Wie häufig sind für uns heute „häufige Arten“?

Innerhalb der letzten 20 Jahren sind mehr Arten verschwunden als in den 200 Jahren zuvor.

Schmetterling "Faulbaum-Bläuling" an KirschlorbeerGründe für den Artenrückgang

  • Stark rückläufig sind Biotoptypen, die für Insekten exentiell sind.
  • Monokultur, Flächenfraß, Inselcharakter von Biotopen, Eintrag von chemischen Mitteln, Pestizideinsatz, … alles Gründe für Insektensterben.
  • „In einem begrenzten System ist kein unbegrenztes Wachstum möglich“ (alte Binsenweisheit)

Was kann getan werden? Segerer rät:

  • Jeder Einzelne kann etwas tun
  • Sie können selbst in einem kleinen Garten viel Natur haben
  • Unser Konsumverhalten, was wir kaufen und essen, entscheidet, wie die Natur um uns herum aussieht, ihr Charakter, die Artenvielfalt
  • Mit einem Tempolimit auf Autobahnen beispielsweise kann indirekt Einfluss auf den Klimawandel genommen werden
  • Wenn Sie wählen, fragen Sie, wie es mit dem Artenschutz aussieht
  • Politiker, Verwaltung, Bürgermeister/innen darum bitten, z. B. Straßenränder nicht mehr zu mulchen
  • Unterstützen Sie den LBV, der stärker wird bei vielen Mitgliedern

Eine Gastfrage: Wie problematisch ist Mahd?

  • AW Andreas Segerer

Artenreichen Blumenwiesen entstehen auch durch Mahd. Das erste Mal Ende Juni um Johanni, das zweite Mal im September.

Früher wurde die Mahd schonend per Hand durchgeführt, also extensiv, und als Parzellenmahd, also einfach einige Streifen versetzt mähen.

Intensive, häufige (5-7-fache) Mahd von Wiesen schreddern Insekten, viele sind mahdempfindlich, nur Ankerpflanzen überwintern, Stickstoffdünger wird eingebracht, was schädlich für die Artenvielfalt ist.

  • AW Sophia Engel

Viele Bodenbrüter werden mechanisch durch das Mähen geschädigt. Braunkehlchen leben in extensiv bewirtschafteten Wiesen. Zeitpunkt, wenn gebrütet wird, ist für Mahd sehr ungeeignet.

Gastfrage: Können wir das Artensterben aufhalten oder den Rückgang aufhalten?

  • AW Norbert Schäffer

Die Bilanz ist negativ, doch ein Umdenken hat stattgefunden. Das Volksbegehren Artenvielfalt war ein schöner Anzeiger. Wir stehen deutlich besser da als vor einem Jahr.

So lauten die Schlussfolgerungen

Insektensterben bedeutet „Habitatsterben“. Biotopschutzverordnung statt Artenschutzverordnung, also eine nachhaltige Lebens- und Wirtschaftsweise, sprich: ein Wandel im System.

 


Vorschau / Ankündigungstext

17.7.2020, 20.00 Uhr, Endveranstaltung „Volksbegehren und seine Umsetzung

LBV, info [at] lbv [dot] de

Was im Naturschutz schon lange Grund zur Sorge ist, wurde durch das erfolgreiche Volksbegehren zur Artenvielfalt vielen Menschen deutlich: Die biologische Vielfalt in Bayern ist in Gefahr!

Bei diesem Online-Vortragsabend wird grundlegend aufgezeigt, was mit biologischer Vielfalt genau gemeint ist. Dann nehmen wir den Zustand der Vogel- und Insektenwelt mit den Expert*innen Dr. Andreas Segerer und Dr. Sophia Engel genau unter die Lupe.

Über den Chat können alle Teilnehmenden Fragen stellen, die im Anschluss beantwortet werden.

Ablauf:

  • 19.00 Uhr Begrüßung durch Moderator Matthias Luy
  • 19.05 Uhr Kurzvortrag Dr. Norbert Schäffer: Was ist biologische Vielfalt?
  • 19.15 Uhr Dr. Sophia Engel: Wie geht es der Vogelwelt in Bayern?
  • 19.35 Uhr Dr. Andreas Segerer: Wie geht es der Insektenwelt in Bayern?
  • 19.55 Uhr Teilnehmer*innen-Fragen

Form: Online-Fachvortrag

Zeit: 19.00 – 20.30 Uhr

Hier geht’s zum Online-Vortrag (Live ab 19 Uhr per Microsoft Teams, keine Anmeldung nötig!)

 

Vortrag zur Lichtverschmutzung, Biodiversität und Schutz der Nacht

Lichtverschmutzung-BiodiversitaetAm 31.01.2020 UM 19 Uhr  findet in Gundelsheim ein Vortrag mit Referentin Sabine Frank zur Lichtverschmutzung, Biodiversität und Schutz der Nacht statt.
[Korr. 13.1.20: NICHT wie ursprünglich angekündigt im  Sternenpark im Biosphärenreservat Rhön!]

Regina Hoffmann machte uns auf diesen interessanten Vortrag aufmerksam. Sie schrieb:

Im Mai vergangenen Jahres war es bereits möglich Frau Frank nach Stegaurach einzuladen. Sie überzeugte mit ihrem Vortrag und anschließendem persönlichen Gespräch die Bürgermeister, eine umweltverträgliche Abänderung der bereits vergebenen Umrüstung der Nebenstraßenbeleuchtung auf LED in Angriff zu nehmen.

Die negativen Auswirkungen von Lichtverschmutzung sind den Meisten nicht bewusst. Daher setzen zum Beispiel viele Gemeinden nach wie vor auf viel zu helle LED-Umrüstung. Energieeffizienz ist meist das Argument.

Gestützt auf neueste Forschungsergebnisse, das Eckpunktepapier zum Insektenschutz der Deutschen Bundesregierung, das Bundesimmissionsschutzgesetz u.v.m. beleuchtet Frau Frank, welche in stetem Kontakt mit Energieanbietern, Stadtverantwortlichen, Leuchtenherstellern, Fachkollegen und Presse steht, dieses Thema von allen Seiten.

Sie ist u. a. mit dafür verantwortlich, dass Fulda Anfang diesen Jahres zur ersten Sternenstadt Deutschlands ernannt wurde.

Könnten nicht Stadt und Landkreis Bamberg zum ersten Sternenlandkreis in Deutschland werden?

Licht hört nicht an der Ortsgrenze auf zu strahlen. Es geht nur gemeinsam.

Vielleicht interessiert Sie dieses Thema auch und wir würden uns freuen, wenn Sie die Information zum Vortrag (Einladungsflyer im Anhang) an Ihre „Bienenfreunde“ weiterleiten können.

Veranstaltungsort: Aula der Grundschule Gundelsheim
Michael Arneth-Grundschule, Schulstraße 2, 96163 Gundelsheim

––––––––––––

Hiermit gerne geschehen!

Vortrag zur Lichtverschmutzung in Stegaurach

Bild zum Vortrag Lichtverschmutzung © Gemeinde Stegaurach

Bild zum Vortrag Lichtverschmutzung © Gemeinde Stegaurach

Eines der für uns wichtigsten Punkte im Volksbegehren Artenvielfalt war für uns persönlich die Lichtverschmutzung. Daher kommt es uns sehr gelegen, hier auf einen Vortrag zu diesem Thema am 07.05.2019 um 19.30 Uhr in der Bücherei Stegaurach ankündigen zu dürfen.

„Die Nacht – also immerhin die Hälfte des Tages – kommt im Naturschutz oft zu kurz. Die Bienen sind gerade in aller Munde, aber dass z. B. der Großteil der Insekten nachts bestäuben, wissen die wenigsten“, so der Veranstalter (Gemeinde Stegaurach und Agenda 21), der „die Auswirkungen auf Mensch, Tier und Ökosysteme aufzeigt und konkrete Handlungsmöglichkeiten vorstellt“.

Referentin ist Sabine Frank vom Sternenpark des Biosphärenreservats Rhön, die aktuell mit der Stadt Fulda eine Lichtschutzverordnung erarbeitet hat. Hier die Ausschreibung Vortrag-Lichtverschmutzung-Stegaurach.pdf

Bamberger Statements zum Volksbegehren (7-12)

12 Einzel-Statements namhafter Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bamberg zur Auftaktveranstaltung (Erstunterzeichner-Event) hier in voller Länge, heute Teil 7-12. (Hier geht’s zu Teil 1-6).

7. Statement: Iris Fischer, Unternehmensberaterin, Politikerin (MUT)

Iris Fischer engagiert sich seit vielen Jahren für den Naturschutz und den Erhalt der kleinbäuerlichen Strukturen, den ökologischen Landbau und die Stärkung der ökologischen Landwirtschaft. Sie weiß deswegen aus eigener Erfahrung, wie langsam und träge die bayerische Staatsregierung ist, wenn’s drum geht, hier Verbesserungen voran zutreiben. Sie befürchtet ein Einsehen erst dann, wenn eines Tages nur noch Roboterinsekten herumschwirren, die aber keine Nahrung mehr für die Vögel wären. Deswegen ist es für sie wichtig, dass es dieses partei- und interessensübergreifende Bündnis gibt und alle gemeinsam das Volksbegehren Artenvielfalt unterstützen und unterschreiben. Sie verweist außerdem auf die Encyclica Laudato Si‘ [Über die Sorge für das Gemeinsame Haus] von Papst Franziskus, in der steht, dass wir verpflichtet wären, unsere Ökosysteme gut zu erhalten. Sie ruft daher Christen, Katholiken und Gläubige auf zum Gang in die Rathäuser.

8. Statement: Jobst Giehler, Unternehmensberater, Politiker (FDP)

Jobst Giehler hat sich für das Volksbegehren als Erstunterzeichner gerne gemeldet, denn ihm geht es um die Artenvielfalt, die dieses Volksbegehren in sehr guter Art und Weise fördern möchte. Er ist nicht mit allen Punkten einverstanden, aber insbesondere die naturnahe Ausbildung von Landwirten und deutlich mehr Biodiversität in unseren Wäldern wären tolle Punkte, für die es sich lohne, zu kämpfen.

9. Statement: Ina Kudlich, Buchändlerin, Barista, Gastronomin

Ina Kudlich möchte mit ihrer Unterschrift die Politik darin bestärken, einen Rahmen zu bauen, um wirtschaftliche und ökologische Interessen miteinander zu vereinbaren.

10. Statement: NaturFreunde Bamberg

Die Naturfreunde der Ortsgruppe Bamberg fühlen sich verpflichtet, bei dieser Demonstration [gemeint ist das Erstunterzeichner-Evernt] teilzunehmen. Sie sehen sich als der Verein, der sich am nähesten und meisten mit der Natur befasst hat. Ihr Statement: Die Natur braucht Freunde: Naturfreunde.

11. Statement: Wolfgang Metzner, Gymnasiallehrer, 3. Bürgermeister (SPD)

Wolfgang Metzner ist der Meinung, dass die Bienen und Insekten uns Menschen nicht zum Überleben bräuchten, sondern wir sie sogar vielleicht beschädigen. Aber wir Menschen bräuchten die Bienen und Insekten, um Leben zu können und dafür sollten wir alles tun. Er appelliert, den Bienen eine Chance zu geben, ins Rathaus zum Unterschreiben zu gehen, und erinnert daran, den Ausweis mitzubringen.

12. Statement: Dr. Karin Dengler-Schreiber, Autorin, ehem. Heimatpflegerin

Dr. Karin Dengler-Schreiber unterstützt das Volksbegehren, weil ohne den Erhalt von  Landschaft und Kulturlandschaft den Menschen zu viel Heimat verloren gehen würde.

Herzlichen Dank an Filmproduzent Arno Schimmelpfennig!

Vortrag Wildbienen 8.2.19 um 20 Uhr im Stadtarchiv Bamberg

Wildbiene an StorchschnabelVortrag über Wildbienen am Fr., 08.02.19 um 20 Uhr im Stadtarchiv Bamberg, Untere Sandstr. 30a, von Dr. Klaus Mandery (aus Ebern), im Rahmen der Vortragsreihe der Naturforschenden Gesellschaft Bamberg zum Volksbegehren Artenvielfalt … Rettet die Bienen!

Liegen die Wildbienen in Bamberg und Umgebung im deutschen Trend? Sind auch sie vom Insektensterben betroffen? Könnten sie von einer Trendwende in der Politik profitieren, wie sie durch das derzeit in Bayern laufende Volksbegehren eingeleitet werden soll? Dr. Mandery ist ein ausgewiesener Wildbienen-Experte. Er ist langjähriger Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Hassberge.

Bamberger Statements zum Volksbegehren (1-6)

Die zur Auftaktveranstaltung (Erstunterzeichner-Event) abgegebenen 12 Einzel-Statements namhafter Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bamberg zeigen wir in voller Länge. Heute Teil 1-6. (Teil 7-12 folgt).

1. Statement: Dr. Friederike Schmöe, Krimi-Autorin, Hochschullehrbeauftrage

Dr. Friederike Schmöe stinkt’s, dass, wenn es um Naturschutz geht, immer gesagt werden würde, es ständen ökonomische Gründe dagegen. Sie macht darauf aufmerksam, dass grüne bunte Scheinchen keinen Honig produzieren und uns nicht über das Problem des Bestehens der Menschheit hinweg helfen können. Und sie möchte, dass das Sterben ihren Romanfiguren vorbehalten, also fiktiv bliebe!

2. Statement: Dr. Christian Lange, Kunsthistoriker, 2. Bürgermeister (CSU) mit Dr. Ursula Redler, Richterin, Politikerin (BA)

Dr. Christian Lange und Dr. Ursula Redler unterstützen das Volksbegehren, weil sie sich wünschen, dass ihre beider Söhne noch möglichst viele Bienen in der Natur erleben können und eine gute Zukunft haben.

3. Statement: Annette Grabiger, Erzieherin, Kabarettistin

Annette Grabiger hat beim Volksbegehren für Artenvielfalt unterschrieben, weil sie später als Urgroßmutter sich nicht gegenüber ihren Urenkeln erklären möchte, warum sie nicht dabei gewesen wäre und fordert zum Unterschreiben auf. Sie ist auch gegen Lichtverschmutzung und Pestizide sowie gegen das Mähen von Wiesen von außen nach innen, da dadurch Tierschäden und tote Tiere entstünden. Und sie ist für die Schaffung und Vernetzung von Biotopen, damit alles immer summt, brummt und blüht.

4. Statement: Heinrich Schwimmbeck, Psychotherapeut, Politiker (Die Linke)

Heinrich Schwimmbeck unterschrieb gern für das Volksbegehren, weil diesem ein Gesetzestext zugrunde läge, der gefördert werden solle, weil er viel für Natur, Umwelt und für uns alle täte. Zum Beispiel möcht er den ökologischen Landbau fördern. Schwimmbeck freut sich schon darauf, wenn dieser nicht nur ein Markenkennzeichen, sondern er zum Standard werden würde – gut für alle Menschen in Bayern, Natur und Umwelt, ebenso wie auch alle anderen Sachen [des Volksbegehrens] für uns gut wären.

5. Statement: Sebastian Martins Niedermaier, Gärtnermeister, Politiker (SPD)

Der Bioland-Gärtner in der Weltkulturerbestadt Bamberg, Sebastian Martins Niedermaier, betonte, dass man zwar den Gärtnern und Landwirten viel Hausaufgaben aufgegeben hätte, die sie bewältigen werden müssen, aber dass alle, die das Volksbegehren unterschreiben, es nur als Anfang sehen sollten. Jeder möge doch auch Bio-Lebensmittel einkaufen und in seinem Kleingarten blühende Pflanzen anpflanzen und nicht nur Steine.

6. Statement: Christian Merz, Brauerei-Unternehmer

Christian Merz von der Spezial-Brauerei engagiert sich dafür, weil er der Meinung ist, dass es so nicht mehr weitergehen könne und unbedingt etwas passieren müsse. Auch die kleinen bäuerlichen Strukturen müssen erhalten werden und sind auch wichtig, um den Flächenfraß einzudämmen. Er erwartet sich einen Dialog, der jetzt in Gange käme.

Herzlichen Dank an Filmproduzent Arno Schimmelpfennig!

Einladung: Kinofilm „Mikrokosmos – Das Volk der Gräser“

Kino FilmklappeEine Veranstaltung des Aktionskreises zum Volksbegehren Artenvielfalt findet am 5.2.um 18.30 Uhr im Lichtspiel-Kino statt. Gezeigt wird der Film „Mikrokosmos – Das Volk der Gräser“, dem eine Gesprächsrunde mit Gästen aus der Landwirtschaft und Imkerei folgt. Im Anschluss gibt es vegetarische Häppchen. Eintritt frei, um Spenden wird gebeten.