Monatsbetrachtungen Juni 2025 zu Bienen und Imkerei

Übersicht

Phänologie und BienenBiene an Pracht-Storchschnabel

Die Robinie ist heuer bereits verblüht, hingegen verströmt aktuell die Sommerlinde als nächste Massentracht ihren süßen Duft. Zu beobachten ist ein Kommen und Gehen im Storchschnabel und Liguster und an Himbeeren und Brombeeren.

Lavendel (Lavandula) weiss und lilaDie Phacelia wartet ebenfalls mit Leckereien für die Bienen auf, und wo wir bei Lila sind – der Lavendel startet durch und kann durchaus als eine kleine Massentracht gezählt werden, zumal er durch den Klimawandel immer häufiger die oft vertrockneten Gärten schmückt.

Besonders schön blühen heuer die Großblütige Katzenminze, die ihr im Bamberger Bienengarten entlang des duftenden Sinnespfads entdecken könnt, aber auch die Pfingstrosen. Wild- wie Honigbienen teilen sich einträchtig nebeneinander diese wohlriechende Gabe.

Sinnespfad im Bamberger Bienengarten, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (ERBA-Park)

Schwarmstimmung kontrollieren

Brutbrett / Brutrahmen mit Weiselzellen von untenDie Schwarmzeit dauert bis Ende Juni an, mindestens jedoch bis zur Sommersonnwende (siehe auch unsere Monatsbetrachtungen Mai). Unsere Völker sind derzeit sehr unterschiedlich aufgestellt. Ende Mai flaute bei den meisten die Schwarmstimmung jedoch (vorerst) ab.

Die Sonnenwende am 21.06. läutet die Zeit kürzerer Tage ein. Darauf reagieren Pflanzen wie Tiere. Ab diesem Zeitpunkt wird die Aufzucht von Brut reduziert. Die Volksstärken nehmen allerdings bis Anfang Juli mit der noch schlüpfenden Brut zu. Unsere Routinetätigkeit zur Kontrolle auf Schwarmstimmung setzen wir also im 7-Tage-Rythmus bis zum Monatsende fort. Weiselzellen werden ausgebrochen.

Futterversorgung nach Honigernte sicherstellen

Während etliche Imker*innen bereits schon ein- bis zweimal geerntet haben, warten wir bis Trachtschluss bzw. bis Mitte Juli zum Beginn unserer jährlichen Honigschleudertage. Das hat zum einen organisatorische Gründe  – wir sind noch voll erwerbstätig und verwenden unseren Sommerurlaub dazu –, zum einen schmeckt uns der Ganzjahreshonig einfach besser.

Nach der Ernte gilt es, die Futterversorgung sicherzustellen. Abhängig vom Standort kann es bereits im Juni zu Trachtlücken kommen. Ein Volk verbraucht im Juni etwa 3 bis 4 Kilogramm Futter pro Woche. Sollte also die Ernte mit der Schafskälte zusammenfallen, gäbe es möglicherweise einen Engpass beim Futter.

Ableger pflegen

Begattungserfolg kontrollieren

Die gelbe Königin, umringt von ihrem HofstaatBei den im Mai erstellten klassischen Brutwabenablegern sind nach 28 Tagen alle Arbeiterinnen geschlüpft. Die neue Königin ist vom Hochzeitsflug zurück und legt seit etwa einer Woche Eier. Auch müsste bereits die erste verdeckelte Arbeiterinnenbrut vorhanden sein.

Mit dem gleichen Bild rechnen wir 14 Tage nach Bildung bei den Begattungsvölkchen aus Sammelbrutablegern. Bei der Kontrolle auf den Begattungserfolg sollten sich zumindest Eier finden lassen und später Arbeiterinnenbrut. War nach dem Schlupf der Jungkönigin das Wetter jedoch kalt und regnerisch, kann sich der Hochzeitsflug verzögern. Dann geben wir noch eine (bis zwei) Woche(n) zu und kontrollieren erneut. Finden wir immer noch keine Eier und Arbeiterinnenbrut, vereinigen wir die Waben mit einem benachbarten Ableger.

Königin zeichnen

In einem Zug mit der Kontrolle auf den Begattungserfolg kann die Königin gezeichnet werden. Die Ableger sind noch klein, da sind die Königinnen leicht auffindbar. (Zum Thema Zeichnen waren wir hier im Blog recht ausführlich.)

Gegen die VarroaMilbe behandeln

Ablegerpflege mit Milchsäurebehandlung gegen VarroamilbenbefallDie Durchsicht nutzen wir gleich zur Entmilbung. Die Ableger sind noch klein und mit wenig (verdeckelter) Brut, so dass die meisten Milben auf den Bienen ansitzen. Gut für eine Sprühbehandlung mit Milchsäure 15 %, welche bienenschonend und zugleich unkompliziert in der Anwendung ist.

Die Waben werden beidseitig im 45°-Winkel eingesprüht, bis die Bienen silbrig glänzen. Wenn die Bienen speckig schwarz aussehen, hat man zu viel gesprüht.

Von den Bieneninstituten wird stattdessen die Verwendung einer Sprühlösung Oxalsäure-Dihydrat 3 % empfohlen, die eine noch bessere Wirksamkeit gegen die Varroamilbe aufweist. Sie ist jedoch unserer Meinung nicht ganz so anwenderfreundlich, was Jungimker*innen eventuell vor Probleme stellt. Einfach mal ausprobieren. Und nicht vergessen, den Vorgang zu dokumentieren, das ist gesetzlich verpflichtend!

Ableger Erweitern

Vergleichsfoto zur RähmchenverdratungMit dem Wachsen der Völckchen werden die Ableger sukzessive mit gedrahteten Leerrähmchen mit Anfangsstreifen am Rand des Brutnestes erweitert. Dies geschieht je nach Entwicklung im Abstand von ein bis zwei Wochen. Zwei bis drei  Arbeiterinnenwaben lassen sich so im Naturbau gewinnen. Später im Sommer wird mit Mittelwandrähmchen erweitert.

Bei Trachtmangel geben wir parallel zur Erweiterung einen Liter Zuckerlösung (Mischungsverhältnis 3 Teile Zucker : 2 Wasser). Unter der Futtergabe bauen die kleinen Völker die Waben zügig aus. Voraussetzung für das Gelingen eines Naturbaus ist jedoch, dass die Beuten waagrecht ausgerichtet stehen.

Propolisgitter einlegen

Ab der Sommersonnwende beginnen die Bienenvölker bereits mit den ersten Vorbereitungen auf den Winter. Speziell dichten sie verstärkt Ritzen und Spalten mit Propolis ab. Wer also Propolis ernten möchte, der sollte jetzt das Propolisgitter auf die Rähmchen auflegen. Wir verwenden Propolis-Tinktur sehr erfolgreich bei Fieberbläschen sowie Erkältungen und Entzündungen mit Symptomen im Rachen-Hals-Raum, stellen ihn jedoch (noch) nicht selbst her.

Termine

Zu tagesaktuellen Änderungen und weiteren Informationen siehe die Seite
Aktivitäten und Termine.

  • So., 15.06.25 | BIWa-Sonntagsöffnung mit Sensenkurs,
    Bienenweg 1, 96047 Bamberg
    14.00 Uhr – 15.00 Uhr: BIWa-Sonntagsöffnung „Offenes Haus für alle …“
    15.00 Uhr – 17.00 Uhr: Sensen- und Dengelkurs mit Josef „Jupp“ Schröder

Ablegerversorgung, Königinnenzeichnen (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK25, Modul 6)

Mit dem Modul 6 „Ablegerversorgung, Königinnenzeichen“ erreichten wir die Halbzeit des Imkerkurses für Anfänger. Mit seinem Abschluss sind nun alle Arbeiten am Volk vor der Ernte im Juli erklärt und eingeübt.

Hier die  beiden neuen Lektionen: Ablegerversorung und Königin zeichnen nebst Wiederholung Weiselzellenkontrolle … ja, und den Smoker versorgen, der hin und wieder gerne mal vergessen wird, sowie das umsichtige Bereithalten aller erforderlicher Werkzeuge für ein bienenschonendes Imkern ohne unnötige Verzögerungen.

Ablegerversorgung

Der im Modul 4 am 19.04.25 gebildete Ableger war nicht von Erfolg gekrönt. In ihm entwickelte sich bereits nach zwei Wochen ausschließlich Drohnenbrut. Bei Durchsicht wurde eine offensichtlich zugeflogene, jedoch nicht begatte Königin gefunden.Im Modul wurde daher ein später gebildeter Ableger vom 23.04.25 begutachtet.

Am 17.05.25 war er also 24 Tage alt. Spannend, ob die junge Königin bereits ihren Hochzeitsflug erfolgreich absolviert hat und fleißig Eier legt. Ja tat sie, und zudem fanden wir großflächig Stifte in den Zellen. Larven indes waren noch keine vorhanden. Nach kurzer Suche lief uns „Ihre Hoheit“ auch über den Weg.

Da die Königin noch sehr jung war, verzichteten wir vorerst auf ihre Zeichnung. Junge Königinnen reagieren oft noch etwas nervös. Möglicherweise war sie noch flugfähig und ihr Davonfliegen wollten wir nicht riskieren. Das Markieren holen wir zur nächsten Durchsicht in ein bis zwei Wochen nach.

Den Zeitpunkt vor der Verdeckelung der Brut nutzten wir zur Varroabehandlung. Hintergrund: Die zur Verfügung stehenden Säuren wirken nämlich nicht in die verdeckelte Brut hinein. Wir behandelten mit Milchsäure 15% im Sprühverfahren, selbstverständlich mit Handschuhen, und noch besser wäre es, auch eine Atemschutzmaske aufzuhaben.

Eine noch besser wirkende Alternative wäre das Sprühen von Oxalsäure 3%. Da wir jedoch die rings um uns stehenden Teilnehmer/innen nicht gefährden wollten, unterließen wir es.

Königinnenzeichnen

Statt einer Königin zeichneten wir Drohnen, die den Vorteil haben, keinen Stachel zu besitzen. Darin waren sich alle sicherlich einig: Eine Drohne zu „pflücken“, war diffizieler, als es aussieht.

Einmal erwischt, schnell ab mit ihm in den Stempel! Aber ins richtige der beiden hohlen Teile (!) und vorsichtig mit dem Schaumstoff die „Königin“ in eine Halteposition bugsiert. Also der obere Rücken wird sanft zwischen den Stäben festgeklemmt und mit enem speziellen Stift gezeichnet. Der Stempel ist trotz seiner zwei Teile, die man auch erst einmal handhaben lernen muss – denn nicht immer steht einem jemand zur Verfügung, der die Wabe hält – etwas praktischer als Klemmen, die mehr Verletzungsgefahr für die Königin bieten.

Nach dem Färben die Königin kurz trocknen lassen und etwas anräuchern. Damit überdecken wir den Geruch unserer Finger und den des Farbstiftes. Und nun ab mit ihr ins Volk, welches sie hoffentlich auch wieder annimmt.

Hin und wieder passiert es, dass die Königin nicht mehr beachtet wird. Vielleicht wurde ihr Unterleib versehentlich gequetscht oder sie riecht nicht mehr so, wie eine gesunde, legefähige Königin es sollte.

Eine sehr ausführliche Beschreibung aus dem letzten Jahr zeigt die Tücken bei diesem so simpel wirkenden Vorgang.

Weiselkontrolle

Nachdem die Brutwabe schon mal in der Hand ist, wird gleich auch nach Weiselzellen gefahndet. Alles zu diesem Vorgehen der Schwarmverhinderung findet sich im Beitrag zum Modul 5.

Das nächste Mal sehen wir uns bereits zur Ernte und Verarbeitung des Honigs. Denn bis dahin, bzw. bis Mitte Juni, wird einfach nur wiederholt: Wöchentlich Weiselkontrolle und vielleicht noch einen Ableger bilden. Wir sehen uns!

Monatsbetrachtungen Juni 2024 zu Bienen und Imkerei

Übersicht

Phänologie und BienenBiene an Pracht-Storchschnabel

Die Robinie ist in den wärmeren Lagen bereits verblüht, hingegen verströmt aktuell die Sommerlinde als nächste Massentracht ihren süßen Duft. Zu beobachten ist ein Kommen und Gehen im Storchschnabel und Liguster, an Waldgebieten und Obstgärten und an Himbeeren und Brombeeren.

Lavendel (Lavandula) weiss und lilaDie Phacelia wartet ebenfalls mit Leckereien für die Bienen auf, und wo wir bei Lila sind – der Lavendel startet heuer früh durch und kann durchaus als eine kleine Massentracht gezählt werden, zumal er durch den Klimawandel immer häufiger die oft vertrockneten Gärten schmückt.

Besonders schön blühen heuer die Großblütige Katzenminze und der Zitronenthymian, die ihr im Bamberger Bienengarten entlang des duftenden Sinnespfads entdecken könnt. Wild- wie Honigbienen teilen sich einträchtig nebeneinander diese wohlriechende Gabe.

Sinnespfad im Bamberger Bienengarten, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (ERBA-Park)

Schwarmstimmung kontrollieren

Brutbrett / Brutrahmen mit Weiselzellen von untenDie Schwarmzeit dauert bis Ende Juni an, mindestens jedoch bis zur Sommersonnwende (siehe auch unsere Monatsbetrachtungen Mai). Unsere Völker sind derzeit sehr unterschiedlich aufgestellt. Etliche wollen immer noch Schwärmen.

Die Sonnenwende am 21.06. läutet die Zeit kürzerer Tage ein. Darauf reagieren Pflanzen wie Tiere. Ab diesem Zeitpunkt wird die Aufzucht von Brut reduziert. Die Volksstärken nehmen allerdings bis Anfang Juli mit der noch schlüpfenden Brut zu. Unsere Routinetätigkeit zur Kontrolle auf Schwarmstimmung setzen wir also im 7-Tage-Rythmus bis zum Monatsende fort. Weiselzellen werden ausgebrochen oder lassen sich auch zur Ablegerbildung verwenden.

Futterversorgung nach Honigernte sicherstellen

Während etliche Imker*innen bereits schon ein- bis zweimal geerntet haben, warten wir obligatorisch bis Trachtschluss bzw. bis Mitte Juli zum Beginn unserer jährlichen Honigschleudertage. Das hat zum einen organisatorische Gründe  – wir sind noch voll erwerbstätig und verwenden unseren Sommerurlaub dazu –, zum einen schmeckt uns der Ganzjahreshonig einfach besser.

Nach der Ernte gilt es, die Futterversorgung sicherzustellen. Abhängig vom Standort kann es bereits im Juni zu Trachtlücken kommen. Ein Volk verbraucht im Juni etwa 3 bis 4 Kilogramm Futter pro Woche. Sollte also die Ernte mit der Schafskälte zusammenfallen, gäbe es möglicherweise einen Engpass beim Futter.

Ableger pflegen

Begattungserfolg kontrollieren

Die gelbe Königin, umringt von ihrem HofstaatBei den im Mai erstellten klassischen Brutwabenablegern sind nach 28 Tagen alle Arbeiterinnen geschlüpft. Die neue Königin ist vom Hochzeitsflug zurück und legt seit etwa einer Woche Eier. Auch müsste bereits die erste verdeckelte Arbeiterinnenbrut vorhanden sein.

Mit dem gleichen Bild rechnen wir 14 Tage nach Bildung bei den Begattungsvölkchen aus Sammelbrutablegern. Bei der Kontrolle auf den Begattungserfolg sollten sich zumindest Eier finden lassen und später Arbeiterinnenbrut. War nach dem Schlupf der Jungkönigin das Wetter jedoch kalt und regnerisch, kann sich der Hochzeitsflug verzögern. Dann geben wir noch eine (bis zwei) Woche(n) zu und kontrollieren erneut. Finden wir immer noch keine Eier und Arbeiterinnenbrut, vereinigen wir die Waben mit einem benachbarten Ableger.

Königin zeichnen

In einem Zug mit der Kontrolle auf den Begattungserfolg kann die Königin gezeichnet werden. Die Ableger sind noch klein, da sind die Königinnen leicht auffindbar. (Zum Thema Zeichnen waren wir hier im Blog recht ausführlich.)

Gegen die VarroaMilbe behandeln

Ablegerpflege mit Milchsäurebehandlung gegen VarroamilbenbefallDie Durchsicht nutzen wir gleich zur Entmilbung. Die Ableger sind noch klein und mit wenig (verdeckelter) Brut, so dass die meisten Milben auf den Bienen ansitzen. Gut für eine Sprühbehandlung mit Milchsäure 15 % ad us. vet., welche bienenschonend und zugleich unkompliziert in der Anwendung ist.

Die Waben werden beidseitig im 45°-Winkel eingesprüht, bis die Bienen silbrig glänzen. Wenn die Bienen speckig schwarz aussehen, hat man zu viel gesprüht.

Von den Bieneninstituten wird stattdessen die Verwendung einer Sprühlösung Oxalsäure-Dihydrat 3 % ad us. vet. empfohlen, die eine noch bessere Wirksamkeit gegen die Varroamilbe aufweist. Sie ist jedoch unserer Meinung nicht ganz so anwenderfreundlich, was Jungimker*innen eventuell vor Probleme stellt. Einfach mal ausprobieren. Und nicht vergessen, den Vorgang zu dokumentieren, das ist gesetzlich verpflichtend!

Ableger Erweitern

Vergleichsfoto zur RähmchenverdratungMit dem Wachsen der Völckchen werden die Ableger sukzessive mit gedrahteten Leerrähmchen mit Anfangsstreifen am Rand des Brutnestes erweitert. Dies geschieht je nach Entwicklung im Abstand von ein bis zwei Wochen. Drei bis fünf  Arbeiterinnenwaben lassen sich so im Naturbau gewinnen. Später im Sommer wird mit Mittelwandrähmchen erweitert.

Bei Trachtmangel geben wir parallel zur Erweiterung einen Liter Zuckerlösung (Mischungsverhältnis 3 Teile Zucker : 2 Wasser). Unter der Futtergabe bauen die kleinen Völker die Waben zügig aus. Voraussetzung für das Gelingen eines Naturbaus ist jedoch, dass die Beuten waagrecht ausgerichtet stehen.

Propolisgitter einlegen

Ab der Sommersonnwende beginnen die Bienenvölker bereits mit den ersten Vorbereitungen auf den Winter. Speziell dichten sie verstärkt Ritzen und Spalten mit Propolis ab. Wer also Propolis ernten möchte, der sollte jetzt das Propolisgitter auf die Rähmchen auflegen. Wir verwenden Propolis-Tinktur sehr erfolgreich bei Fieberbläschen sowie Erkältungen und Entzündungen mit Symptomen im Rachen-Hals-Raum, stellen ihn jedoch (noch) nicht selbst her.

Termine

Zu tagesaktuellen Änderungen und weiteren Informationen siehe die Seite
Aktivitäten und Termine.

  • Fr., 07.06.24 | ab 13.00 Uhr
    – Stand zum Tag der Offenen Tür: 101 Jahre Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken (ALE), Nonnenbrücke 7a, 96047 Bamberg
  • Sa., 08.06.24 | 15.00 – 17.00 Uhr
    – FKBB-Netzwerkexkursion zum Tierheim Berganza, Rothofer Weg 30, 96049 Bamberg
  • Mo., 10.06. bis So., 30.06.24
    – STADTRADELN 2024 – Team Bienen-leben-in-Bamberg.de, www.stadtradeln.de
  • Mi., 12.06.24 | ab 19.00 Uhr
    – MonatsBeeTrachtungen Juni (mit Stammtisch), Vereinshain, Galgenfuhr 30, 96050 Bamberg
  • So., 16.06.24 | 14.00 – 17.00 Uhr
    – BIWa-Sonntagsöffnung, Bienenweg 1, 96047 Bamberg

Monatsbetrachtungen Juni 2023 zu Bienen und Imkerei

Übersicht

Phänologie und Bienen

Lavendel (Lavandula) weiss und lilaDie Robinie steht in voller Blüte und die Sommerlinde als nächste Massentracht hat es auch gerade geschafft. Zu beobachten ist ein Kommen und Gehen im Storchschnabel und Liguster, an Waldgebieten und Obstgärten an Himbeere und Brombeere. Die Phazelia wartet ebenfalls mit Leckereien für die Bienen auf, und wo wir bei Lila sind – der Lavendel startet heuer früh durch und kann durchaus als eine kleine Massentracht zählen, zumal er durch den Klimawandel immer häufiger die vertrockneten Gärten schmückt.

Schwarmstimmung kontrollieren

Brutbrett / Brutrahmen mit Weiselzellen von untenDie Schwarmzeit dauert bis Ende Juni an, mindestens jedoch bis zur Sommersonnwende (siehe auch unsere Monatsbetrachtungen Mai). Unsere Völker sind derzeit sehr unterschiedlich aufgestellt. Manche gaben das Schwärmenwollen bereits auf oder legen eine Pause ein.

Die Sonnenwende am 21.06. läutet die Zeit kürzerer Tage ein. Darauf reagieren Pflanzen wie Tiere. Ab diesem Zeitpunk wird die Aufzucht von Brut reduziert. Die Volksstärken nehmen allerdings bis Anfang Juli mit der noch schlüpfenden Brut nch zu. Unsere Routinetätigkeit zur Kontrolle auf Schwarmstimmung setzen wir also im 7-Tage-Rythmus bis zum Monatsende fort. Weiselzellen lassen sich zur Ablegerbildung verwenden oder werden ausgebrochen.

Futterversorgung nach Honigernte sicherstellen

Während etliche Imker*innen bereits schon ein- bis zweimal geerntet haben, warten wir obligatorisch ab bis Trachtschluss bzw. bis Mitte Juli zum Beginn unserer jährlichen Honigschleudertage.

Nach der Ernte gilt es, die Futterversorgung sicherzustellen. Abhängig vom Standort kann es bereits im Juni zu Trachtlücken kommen. Heuer dürfte das jedoch nicht der Fall sein, da das Frühjahr insgesamt spät und kühl startete. Ein Volk verbraucht im Juni etwa 3 bis 4 Kilogramm Futter pro Woche. Sollte also Ernte mit der Schafskälte zusammenfallen, gäbe es möglicherweise einen Engpass beim Futtern.

Ableger pflegen

Begattungserfolg kontrollieren

Die gelbe Königin, umringt von ihrem HofstaatBei den im Mai erstellten klassischen Brutwabenablegern sind nach 28 Tagen alle Arbeiterinnen geschlüpft. Die neue Königin ist vom Hochzeitsflug zurück und legt seit etwa einer Woche Eier. Auch müsste bereits die erste verdeckelte Arbeiterinnenbrut vorhanden sein.

Mit dem gleichen Bild rechnen wir 14 Tage nach Bildung bei den Begattungsvölkchen aus Sammelbrutablegern. Bei der Kontrolle auf den Begattungserfolg sollten sich zumindest Eier finden lassen und später Arbeiterinnenbrut. War nach dem Schlupf der Jungkönigin das Wetter jedoch kalt und regnerisch, kann sich der Hochzeitsflug verzögern. Dann geben wir noch eine (bis zwei) Woche(n) zu und kontrollieren erneut. Finden wir immer noch keine Eier und Arbeiterinnenbrut, vereinigen wir die Waben mit einem benachbarten Ableger.

Königin zeichnen

In einem Zug mit der Kontrolle auf den Begattungserfolg kann die Königin gezeichnet werden. Die Ableger sind noch klein, da sind die Königinnen leicht auffindbar. (Zum Thema Zeichnen waren wir hier im Blog recht ausführlich.)

Gegen die VarroaMilbe behandeln

Ablegerpflege mit Milchsäurebehandlung gegen VarroamilbenbefallDie Durchsicht nutzen wir gleich zur Entmilbung. Die Ableger sind noch klein und mit wenig (verdeckelter) Brut, so dass die meisten Milben auf den Bienen ansitzen. Gut für eine Sprühbehandlung mit Milchsäure 15 % ad us. vet., welche bienenschonend und zugleich unkompliziert in der Anwendung ist.

Die Waben werden beidseitig im 45°-Winkel eingesprüht, bis die Bienen silbrig glänzen. Wenn die Bienen speckig schwarz aussehen, hat man zu viel gesprüht.

Von den Bieneninstituten wird stattdessen die Verwendung einer Sprühlösung Oxalsäure-Dihydrat 3 % ad us. vet. empfohlen, die eine noch bessere Wirksamkeit gegen die Varroamilbe aufweist. Sie ist jedoch unserer Meinung nicht ganz so anwenderfreundlich, was Jungimker*innen eventuell vor Probleme stellt. Einfach mal ausprobieren. Und nicht vergessen, den Vorgang zu dokumentieren, da verpflichtend!

Ableger Erweitern

Vergleichsfoto zur RähmchenverdratungMit dem Wachsen der Völckchen werden die Ableger sukzessive mit gedrahteten Leerrähmchen mit Anfangsstreifen am Rand des Brutnestes erweitert. Dies geschieht je nach Entwicklung im Abstand von ein bis zwei Wochen. Drei bis fünf  Arbeiterinnenwaben lassen sich so im Naturbau gewinnen. Später im Sommer wird mit Mittelwandrähmchen erweitert.

Bei Trachtmangel geben wir parallel zur Erweiterung einen Liter Zuckerlösung (Mischungsverhältnis 3:2). Unter der Futtergabe bauen die kleinen Völker die Waben zügig aus. Voraussetzung für das Gelingen eines Naturbaus ist jedoch, dass die Beuten waagrecht ausgerichtet stehen.

Propolisgitter einlegen

Ab der Sommersonnwende beginnen die Bienenvölker bereits mit den ersten Vorbereitungen auf den Winter. Speziell dichten sie verstärkt Ritzen und Spalten mit Propolis ab. Wer also Propolis ernten möchte, der sollte jetzt das Propolisgitter auf die Rähmchen aulegen. Wir verwenden Propolis-Tinktur sehr erfolgreich bei Fieberbläschen sowie Erkältungen und Entzündungen mit Symptomen im Rachen-Hals-Raum.

TERMINE im Juni

Sa., 03.06.23 – Bildungs-Exkursion nach Kirchlauter: „Bienen, Obst und Altes Handwerk“

Wann? 03.06.23 | 12.00 – 16.30 Uhr

Programm

  • Lehrbienenstand und Genuss-Erlebnisweg / Vorexkursion Kirchlauter; Schmiedemuseum Kirchlauter (Foto von IV Kirchlauter)12.00 – 14.00 Uhr | MITTAGSSTUND hat Obst im Mund
    Was?
    Gemeinsames Picknick (Selbstversorgung) am Altlautersee am Ortseingang von Kirchlauter (Treffpunkt) und kleiner Verdauungsspaziergang zum Naturgenuss-Erlebnis-Lehrpfad.
  • 14.00 – 16.30 Uhr | FÜHRUNG Imkerverein Kirchlauter mit Schmiedemuseum
    Was? Führung durch den Imkerverein Kirchlauter mit Vorstellung des Lehrbienenstandorts und des Bienenhauses, im Anschluss zur Dorfmitte ins Schmiedemuseum.

Wo? Kirchlauter, Treffpunkt Altlautersee
Für wen?
Ohne Altersbeschränkung. Familienfreundlich.
Kosten und Anmeldung? € 5 bar vor Ort; Anmeldung erwünscht unter hallo [at] fkbb-ev [dot] de oder Tel. 0951-3094539.

Bei schlechtem Wetter fällt die Exkursion ersatzlos aus.

Anreisemöglichkeiten

  • Eigene Anreise, siehe auch unser Bericht zur Vor-Exkursion.
  • Bei Anmeldung bis 01.06.23 (aktualisiert) kann ggf. ein Kleinbus gegen Unkostenbeitrag gebucht werden.
  • Parallel Fahrradtour (Achtung: Steigung Hassberge!) von Bamberg aus via Oberhaid, Sandhof und Appendorf. Abfahrtszeit 9.30 Uhr gegenüber Ottokirche am Kilometer-Obelisken an der Siechenkreuzung.

Veranstalter? Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. (FKBB)


Mi., 14.06.23 – MonatsBeeTrachtungen Juni / Juli (mit Stammtisch)

Wann? Mi., 14.06.23 | ab 19 Uhr – jeden 2. Mittwoch im Monat
Wo? Vereinshain, Galgenfuhr 30, in Bamberg (Vereinssportgasttätte TSG 05 gegenüber Jahnwehr. Reichlich Parkmöglichkeiten, behindertengerecht.)
Für wen? Imker/innen und alle Interessierten, auch ohne Kenntnisse und Ambitionen, aber mit viel Liebe zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur!
Was? Informative Vorschau zu aktuellen imkerlichen Arbeiten des laufenden Monats und phänologische Hinweise zu Blühtrachten. Mit Meinungsaustausch bei geselligem Beisammensein und Schwofen über unsere Lieblingsthemen.
Referenten? Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister u. -sachverständiger) und Ilona Munique (Imkerin)
Und sonst? Die sogenannten Monatsbetrachtungen sind Tradition lehrender Imker(inn)en, die ihre langjährigen Erfahrungen systematisch aufarbeiten und sich dabei „in die Karten schauen“ lassen.


So., 18.06.23 – BIWa-Sonntagsöffnung mit Lavendel- und Honigmesse für Bienenfreunde

Biene an Lavendel - Lavandula 'Miss Katherine'Kennzeichnung "Spezialthema" der Bienen-InfoWabe (BIWa)Wann? So., 18.06.23 | 14.00 – 18.00 Uhr
Was? Verkaufsschau mit Beratung im Bamberger Bienengarten. Lavendel wird von Honig- wie Wildbienen sehr geschätzt und ist ein unkomplizierter Garteninsasse. Für unsere Messe verkaufen wir verschiedene Lavendelsorten in den Farben lila, rosa und weiß. Einige davon wie die Sorten #Hidcote Blue, #Miss Katherine und #Nana Alba sind dauerhafte Gäste im Bamberger Bienengarten, der jederzeit öffentlich zugänglich ist. Ihr könnt sie euch also vor dem Kauf gerne erst mal ansehen, denn sie werden bis dahin garantiert blühen.
Wer außerdem den unter dem Regionalsiegel „Genussla“ geimkerten Bamberger Lagenhonig mit hinzunehmen möchte, hat viel Gutes für die Natur getan.
Für wen? Ohne Altersbeschränkung
Kosten? Kein Eintritt. Über Spenden freuen wir uns
Veranstalter: FKBB, Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. in Kooperation mit der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de
Wo? Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (Erba-Park)
Und sonst? Bitte nutzt die nahe Tiefgarage des ERBA-Parks


Mo., 12.06.-02.07.23 – STADTRADELN 2023

Altes, verrostetes FahrradtStadtradeln 2023 mit TEam Bienen-leben-in-Bamberg.deWann? Mo., 12.06. – So., 02.07.23
Wo? Bundesweite Aktion, aufgeteilt auf einzelne Kommunen
Wer? Alle, die sich auf der offiziellen Seite STADTRADELN registrieren und sich in -> Bamberg (Stadt) und -> unser Team: „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ eintragen. Unser Statement lautet: „Bienenfleiß beim Radeln, gibt dir stamme Wadeln. Und tust du Gutes für die Welt, ist’s auch um Bienen gut bestellt!“
Was? Kilometer sammeln für unser Team „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ … und natürlich für ein besseres Klima! Teamchoach ist heuer wieder Ilona. Zum Bericht 2022.
Und sonst? Unseren internen Teamgewinner/innen (Platz 1-3) lockt als süßer Preis ein Glas (1x 500g für 1. Platz und 2x 250g für 2+3. Platz) Bamberger Lagenhonig! Außerdem wird unter allen unseren Teilnehmenden unabhängig vom Ranking ein 250g-Glas „Mitmach-Honig“ ausgelost.

Ablegerversorgung, Königinnenzeichnen, Weiselkontrolle, Drohnenbrutentnahme (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK23, Modul 6)

Ablegerversorgung im Imkeranfängerkurs, AK23, M6, Schwarmverhinderung / Bienen-leben-in-Bamberg.deZur Halbzeit des Imkerkurs für Anfänger gab’s jede Menge Stoff. Doch nicht alles davon war völlig neu, beispielsweise Königinnenzeichnen und Weiselkontrolle. Nun sind alle Arbeiten am Volk vor der Ernte im Juli erklärt und eingeübt. Neu waren die Ablegerversorgung und die Entnahme der Drohnenbrut. Neu auch, selbst eine Drohne in die Finger zu bekommen und sie zu einer Fake-Königin zu machen. Hier die Lektionen der Reihe nach:

Ablegerversorgung

Ablegerversorgung im Imkeranfängerkurs, AK23, M6, Schwarmverhinderung / Bienen-leben-in-Bamberg.deDMilchsäurebehandlung beim Imker-Anfängerkurs, AK19, M5en im Modul 4 gebildeten Ableger wanderte von seinem Interimsstandort aus den Buger Wiesen zurück zum Bienenweg.

Nun wird seine Entwicklung begutachtet. Befindet er sich in einer Aufwärtsentwicklung? Hat die junge Königin ihren Hochzeitsflug erfolgreich bestanden und legt fleißig?

Nach dem empfehlenswerten Separieren der Königin – haben wir im Kurs nicht gemacht, wäre aber besser – wird das noch kleine Volk mit Milchsäure besprüht. Da noch keine Waben verdeckelt sind, kann diese erste Varroaprophylaxe ihre Wirkung entfalten. Allerdings hält das leider nicht für immer. Doch bis zum August/September ist ja noch etwas hin, wenn wir mit Ameisensäure weitermachen werden.

Königinnenzeichnen

Im Modul 5 sahen unsere angehenden Jungimker*innen dabei zu, wie Reinhold eine Königin gezeichnet hat. Dies soll nun mit Drohnen eingeübt werden. Paarweise ging es an zwei Völker. Eine*r hielt die Brutwabe. (Ja, muss man betonen. Wir hatten ernsthaft Honigwaben nach Drohnen abgesucht. Und, Ja, es darf gelacht werden!)

Die/Der andere pflückte sich eine Drohne, was leichter aussieht, als getan ist.

Dann schnell ab in den Stempel – aber ins richtige der beiden hohlen Teile! – und vorsichtig mit dem Schaumstoff die „Königin“ in eine Halteposition bugsiert, so dass ihr oberer Rücken sanft zwischen den Stäben festgeklemmt auf ihre Kennzeichnung wartet.

Trocknen lassen, etwas anräuchern, um unseren menschlichen oder den Geruch des Farbstiftes zu überdecken, und ab mit der Königin zu ihrem Volk, das sie hoffentlich auch wieder annimmt. Hin und wieder passiert es, dass sie nicht mehr beachtet wird. Vielleicht wurde ihr Unterleib versehentlich gequetscht und sie riecht nicht mehr so, wie eine gesunde, legefähige Königin es sollte.

Eine sehr ausführliche Beschreibung aus dem letzten Jahr zeigt die Tücken bei diesem so simpel wirkenden Vorgang.

Weiselkontrolle

Nachdem die Brutwabe schon mal in der Hand ist, wird gleich auch nach Weiselzellen gefahndet. Spielnäpfchen fanden sich mehrere, doch nur wenig Königinnenzellen. Alles zu diesem Vorgehen der Schwarmverhinderung findet sich im Beitrag zum Modul 5.

Drohnenbrut entnehmen

Das Entfernen des mit männlichen Larven und Puppen behausten Rähmchens nimmt den Varroadruck vom restlichen Volk, was sich langfristig positiv auf die Volksentwicklung auswirkt, so unschön die Tätigkeit auch ist. Die Drohnenbrut wird im Laufe der Saison mehrmals geschnitten. Noch weiß niemand so genau, ob Drohnen nicht auch wichtige weitere Funktionen haben als „nur“ die, eine fremde Königin zu begatten.

 

Um Nachhaltigkeit bemüht, lässt sich die entfernte Drohnenbrut (eingefroren) für das Auffüttern von Nestfallern oder fürs Federvieh verwenden. Auch wird das wertvolle Wachs eingeschmolzen und für die Völker wieder aufbereitet. Ein paar Teilnehmende probierten gar die Larven und bescheinigten ihnen einen haselnussigen, leicht honigsüßen Geschmack. Warum also nicht geröstet als Delikatesse kosten und so den Kreislauf der Natur schließen, indem nichts übrig bleibt, was verwertet werden kann.

[Frühjahrsdurchsicht], Honigraumerweiterung, Ablegerbildung (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK23, Modul 4)

Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de, AK23, M4, [Frühjahrsarbeiten], Honigraumerweiterung, Ablegerbildung / Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de, AK23, M4, [Frühjahrsarbeiten], Honigraumerweiterung, Ablegerbildung / Zur Honigraumerweiterung und Ablegerbildung kam heuer witterungsbedingt noch die nachzuholende Frühjahrsdurchsicht hinzu. Es ist zwar nicht unüblich, beim Imkern mehrere Arbeitsschritte in einem Rutsch durchzuführen. Doch zum besseren Verständnis des jeweiligen Anlasses einer Tätigkeit werden nachfolgend die einzelnen Schritte linear aufgeführt.

Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de, AK23, M4, [Frühjahrsarbeiten], Honigraumerweiterung, Ablegerbildung / Nach dem Sicherheitscheck (siehe Kursorga) konnten alle Teilnehmenden einzeln einen Blick in den oberen Brutraum werfen. Die durchsichtige Abdeckfolie beließen wir dabei erst einmal oben auf. Damit wir genug Zeit für die Praxis hatten, wurde die Diskussion „Für und Wider Folie“ durch Hinweis auf Literatur (hier Blogbeitrag und hier PDF Aumeier) abgekürzt.

Es war für manche der erste Kontakt mit einem Bienenvolk, das Smokerentfachen nahmen wir deshalb noch selbst vor. Denn es war ohnehin reichlich Stoff für heute, warum wir auch in die angekündigte Verlängerung bis 13 Uhr gingen.

A. Frühjahrsarbeiten

Bei der Frühjahrsarbeit fallen üblicherweise 5 Maßnahmen an:

1. Mäusegitter entfernen
2. Ggf. Fluglochkeil anbringen (machen wir nur bei schwachen Völkern)
3. Totenfallkontrolle
4. Volksdurchsicht
5. Brutraum aufsetzen (nur bei einräumiger Überwinterung)

Die Mäusegitter wurden bereits zu einem früheren Zeitpunkt entfernt, ein Fluglochkeil ist nur bei schwächeren Völkern von Nöten und die Totenfallkontrolle war ebenfalls bereits erledigt. Bleibe also Punkt 4 und 5.

Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de, AK23, M4, [Frühjahrsarbeiten], Honigraumerweiterung, Ablegerbildung /

zu 4. (verspätete) Frühjahrsdurchsicht

Die Theorie gab’s in Modul 2 (Skript siehe Kursorga). Wir entdeckten keine auffälligen Kotspuren an den Außenseiten der Beute. Folgende Fragen stellen wir uns beim direkten Durchsehen, als alle Teilnehmenden nacheinander eine Wabe ziehen durften.

a) Ist der Brutraum bzw. sind die Wabengassen gut mit Bienen durchsetzt? Die Werte wurden mit 6 bis 7 angegeben, je nachdem, wie die randseitig besetzten Wabengassen mit einbezogen wurden.

b) Sind die Waben gut besetzt? Das war überwiegend der Fall, doch nicht in dem Umfang, wie bei den sonst erwartbaren Frühjahrstemperaturen.Bienen auf ausgebauter Honigwabe -> Brutwabe / Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de, AK23, M4, [Frühjahrsarbeiten], Honigraumerweiterung, Ablegerbildung /

c) Sind Eier (Stifte) und ist jüngste Brut (Larven) erkennbar? Ergo: Hat das Volk noch seine Königin? Auch hier konnte Entwarnung gegeben werden, wenngleich die Bruttätigkeit noch ein wenig verhalten war.

d) Ist genug Futter im Stock oder muss notgefüttert werden? Die Maßnahme des Notfütterns musste heuer ausnahmsweise bei manchen Völkern tatsächlich vorgenommen werden. Die Kälte verhinderte ein Sammeln von neuer Nahrung.

e) Sind Auffälligkeiten zu erkennen an Waben, Brut und Bienen?

zu 5. Brutraum aufsetzen (nur bei einräumiger Überwinterung)

Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de, AK23, M4, [Frühjahrsarbeiten], Honigraumerweiterung, Ablegerbildung / Die Reihenfolge heißt: Zur Blüte der Saalweide Frühjahresdurchsicht mit Brutraum aufsetzen. Erst einige Wochen später werden Ableger gebildet.

Brutraum aufsetzen ist simpel: Eine leere Zarge mit Mittelwandrähmchen über den vorhandenen ersten Brutraum setzen. Da wir allerdings ohnehin zweizargig überwintern, entfällt dies.

B. Honigraumerweiterung mit Drohnenrahmen setzen

Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de, AK23, M4, [Frühjahrsarbeiten], Honigraumerweiterung, Ablegerbildung /

Die Honigraumerweiterung erfolgt zu Kirschblüte. Gleichzeitig wir mit dem Aufsetzen des Honigraums der Drohnenrahmen gegeben. Er dient zur biotechnische Varroaprophylaxe. Dazu geben wir ein leeres Rähmchen ohne Draht und ohne Mittelwand in den oberen Brutraum an die Position 2 oder 9. Den Drohnenrahmen kennzeichnen wir mit einem Reißnagel am Oberträger. Um für den zusätzlichen Rahmen Platz zu schaffen, entnimmt man eine überflüssige Futter- oder Pollenwabe.

Der Honigraum enthält:

  • 2 bis 4 ausgebaute Waben aus der Honigernte des Vorjahres, in einem Block mittig in die Zarge setzen.
  • Rechts und links mit Mittelwandrähmchen die Zarge auf 10 Rähmchen füllen.

Die leeren Honigwaben erleichtern den Bienen die Annahme des Honigraumes, da die Waben gleich zur Einlagerung von Nektar verwendet werden können. Sie müssen also nicht erst ausgebaut werden. Wer als Anfänger/in noch keine ausgebauten Waben hat, nimmt nur Mittelwandwaben, jedoch niemals alte Brutwaben!

Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de, AK23, M4, [Frühjahrsarbeiten], Honigraumerweiterung, Ablegerbildung / Sodann wird zwischen Brut- und Honigraum ein Absperrgitter gelegt. Von allen unterschiedlichen Modellen bevorzugen wir eines aus verzinktem Eisen oder Edelstahl mit Holzrähmchen, passend zum Beespace des Zandersystems. Es eignen sich also nicht alle Holzrahmenabsperrgitter! Geeignete bietet beispielsweise Bienen Dehner an (siehe Absperrgitter im Holzrahmen verbaut).

 

Für die Kursteilnehmenden gibt es in der Kursorganisation eine Checkliste zur Honigraumerweiterung (inklusive Ablegerbildung).

C. Ablegerbildung

Für die Kursteilnehmenden gibt es in der Kursorganisation eine Checkliste des Materials für Ablegerbildung (inkl. Honigraumerweiterung).

Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de, AK23, M4, [Frühjahrsarbeiten], Honigraumerweiterung, Ablegerbildung / Ablauf Ablegerbildung

  • Eine aus der Frühjahreskontrolle gezogene Futterwabe mitbringen
  • Honigraum abnehmen, wegstellen -> auf Blechdeckel „über Eck“
  • Nach geeigneter Brutwabe suchen -> 3/4 verdeckelte Brut, Stifte und jüngste Larven mit den ansitzenden Bienen
  • Falls die Brutwabe nicht so optimal ist, kann evtl. eine zweite beigefügt werden
  • In bereit stehende Ablegerzarge an den Beutenwand einhängen.
  • Mittelwandrähmchen und Futterwabe daneben platzieren -> Reihenfolge siehe Foto und Checkliste.
  • Rähmchen mit Pinnadeln für Transport sichern
  • Falls die Brutwabe nur spärlich mit Bienen besetzt ist, zusätzlich Bienen aus Honigraum in Ablegerzarge einkehren -> diese wärmen die Brut
  • Für den Transport einen mit Papier abgeklebten Fluglochkeil fest arretieren -> mit Klebeband an der Zarge sichern
  • Abdeckfolie auflegen
  • Holzdeckel auflegen
  • Mit Spanngurt sichern
  • Blechdeckel und Fluglochabdichtung (z. B. Schaumstoff) nicht vergessen, mitzunehmen!

Wir werden den Vorgang im Modul 5 noch einmal wiederholen.

Umsetzen des Ablegers

Der Ableger wird (fest verschlossen, besser zweimal überprüfen!) möglichst schüttelfrei zu einem 2 bis 3 Kilometer entfernten Standort gebracht. DortImkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de, AK23, M4, [Frühjahrsarbeiten], Honigraumerweiterung, Ablegerbildung / den Fluglochkeil auswechseln -> kleine Einflugöffnung unter der Brut. 28 Tage warten, bis Königin nachgezogen und bereits Eier und erste Larven zu finden sind, dann kann mit Milch- oder Oxalsäure behandelt werden. Falls gewünscht, kann jetzt bereits die Königin gezeichnet werden. Auch eine Rücksiedelung an den ursprünglichen Standort ist nun möglich.

Monatsbetrachtungen Juni 2022 zu Bienen und Imkerei

Übersicht

Phänologie und Bienen

Biene an Pracht-StorchschnabelNoch blüht die Robinie, die nächste Massentracht ist die Sommerlinde. Zu beobachten ist ein Kommen und Gehen im Storchschnabel und Liguster, an Waldgebieten und Obstgärten an Himbeere und Brombeere. Die Phazelia wartet ebenfalls mit Leckereien für die Bienen auf, und wo wir bei Lila sind – der Lavendel startet heuer früh durch und kann durchaus als eine kleine Massentracht zählen, zumal er durch den Klimawandel immer häufiger die vertrockneten Gärten schmückt.

Schwarmstimmung kontrollieren

Waben zur Weiselkontrolle ziehenDie Schwarmzeit dauert weiterhin bis Ende Juni an, mindestens jedoch bis zur Sommersonnwende (siehe auch unsere Monatsbetrachtungen Mai). Die Sonnenwende läutet die Zeit kürzerer Tage ein. Darauf reagiert die gesamte Natur – Pflanzen wie Tiere. Unsere Bienen reduzieren ab diesem Zeitpunk die Aufzucht von Brut. Die Volksstärken nehmen allerdings bis Anfang Juli mit der schlüpfenden Brut noch zu. Unsere Routinetätigkeit zur Kontrolle auf Schwarmstimmung setzen wir also im 7-Tage-Rythmus bis zum Monatsende fort. Weiselzellen lassen sich zur Ablegerbildung verwenden oder werden ausgebrochen.

Futterversorgung nach Honigernte sicherstellen

Im Gegensatz zum letzten Jahr ist heuer an den meisten Standorten eine gute Frühtrachternte möglich. Nach der Ernte gilt es, die Futterversorgung sicherzustellen. Abhängig vom Standort kann es im Juni zu Trachtlücken kommen. Fallen diese mit der sogenannten Schafskälte zusammen und wurde den Völkern bei der Ernte (zu) wenig Honig belassen, besteht die Gefahr, dass die Bienen hungern. Zur Not muss gefüttert werden, verbunden mit dem Vorsatz, es nächstes Jahr besser zu machen und den Völkern bei der Ernte mehr Honig zu belassen. Ein Volk verbraucht im Juni etwa 3 bis 4 Kilogramm Futter pro Woche!

Ableger pflegen

Begattungserfolg kontrollieren

Bei den im Mai erstellten klassischen Brutwabenablegern sind nach 28 Tagen alle Arbeiterinnen geschlüpft. Die neue Königin ist vom Hochzeitsflug zurück und legt seit etwa einer Woche Eier. Auch müsste bereits die erste verdeckelte Arbeiterinnenbrut vorhanden sein. Mit dem gleichen Bild rechnen wir 14 Tage nach Bildung bei den Begattungsvölkchen aus Sammelbrutablegern. Bei der Kontrolle auf den Begattungserfolg sollten sich zumindest Eier finden lassen und später Arbeiterinnenbrut. War nach dem Schlupf der Jungkönigin das Wetter jedoch kalt und regnerisch, kann sich der Hochzeitsflug verzögern. Dann geben wir noch eine (bis zwei) Woche(n) zu und kontrollieren erneut. Finden wir immer noch keine Eier und Arbeiterinnenbrut, vereinigen wir die Waben mit einem benachbarten Ableger.

Königin zeichnen

In einem Zug mit der Kontrolle auf den Begattungserfolg, kann die Königin gezeichnet werden. Die Ableger sind noch klein, da lassen sich die Königinnen leicht auffinden.

Gegen die VarroaMilbe behandeln

Ablegerpflege mit Milchsäurebehandlung gegen VarroamilbenbefallDie Durchsicht nutzen wir gleich zur Entmilbung. Die Ableger sind noch klein und mit wenig (verdeckelter) Brut, so dass die meisten Milben auf den Bienen ansitzen. Gut für eine Sprühbehandlung mit Milchsäure 15 % ad us. vet., welche bienenschonend und – was wir besonders schätzen – zugleich unkompliziert in der Anwendung ist. Die Waben werden beidseitig im 45°-Winkel eingesprüht, bis die Bienen silbrig glänzen. Wenn die Bienen speckig schwarz aussehen, hat man zu viel gesprüht.

Neuerdings wird von den Bieneninstituten stattdessen die Verwendung einer Sprühlösung Oxalsäure-Dihydrat 3 % ad us. vet. empfohlen, die eine noch bessere Wirksamkeit gegen die Varroamilbe aufweist, jedoch unserer Meinung nicht so anwenderfreundlich ist, was Jungimker/innen eventuell vor Probleme stellt. Einfach mal ausprobieren.

Ableger Erweitern

Vergleichsfoto zur RähmchenverdratungMit dem Wachsen der Völckchen werden die Ableger sukzessive mit gedrahteten Leerrähmchen mit Anfangsstreifen am Rand des Brutnestes erweitert. Je nach Entwicklung im Abstand von ein bis zwei Wochen. Drei bis fünf  Arbeiterinnenwaben lassen sich so im Naturbau gewinnen. Später im Sommer wird mit Mittelwandrähmchen erweitert. Bei Trachtmangel geben wir parallel zur Erweiterung einen Liter Zuckerlösung (Mischungsverhältnis 3:2). Unter der Futtergabe bauen die kleinen Völker die Waben zügig aus. Voraussetzung für das Gelingen eines Naturbaus ist jedoch, dass die Beuten waagrecht ausgerichtet stehen.

Propolisgitter einlegen

Ab der Sommersonnwende beginnen die Bienenvölker bereits mit den ersten Vorbereitungen auf den Winter. Speziell dichten sie verstärkt Ritzen und Spalten mit Propolis ab. Das ist jetzt der Zeitpunkt, Propolisgitter auf die Rähmchen aufzulegen, sofern man später Propolis ernten will. Wir verwenden Propolistinktur sehr erfolgreich bei Fieberbläschen sowie Erkältungen und Entzündungen mit Symptomen im Rachen-Hals-Raum.

Termine

Ort: Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (ERBA-Park). Bitte parken Sie in der nahen Tiefgarage „An der Weberei“ bzw. „An der Spinnerei“ (unterschiedliche Benennung je Navi)

  • BIWa-Sonntagsöffnung mit Messe

Kennzeichnung "Spezialthema" der Bienen-InfoWabe (BIWa)LavendelLavendel- und Honigmesse für Bienenfreunde.
Verkaufsschau mit Beratung im Bamberger Bienengarten

So., 19.06.22 | 14.00 – 18.00 Uhr

Ort: Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (ERBA-Park). Bitte parken Sie in der nahen Tiefgarage „An der Weberei“ bzw. „An der Spinnerei“ (unterschiedliche Benennung je Navi)

Honigraumerweiterung, Ablegerbildung (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK22, Modul 4)

Imkeranfängerkurs, AK22, M4, Honigraumerweiterung, AblegerbildungImkeranfängerkurs, AK22, M4, Honigraumerweiterung, AblegerbildungIm Praxisteil des BLIB-Imkerkurses für Anfänger am 23.04.22 bei windigem, fast zu kühlem Wetter erläuterten wir das Aufsetzen des Honigraums und dämpften den Schwarmtrieb durch Ablegerbildung. Allerdings hätte das in unserem Vorführvolk nicht gereicht, denn es fanden sich bereits etliche angelegte Weiselzellen. Dieses Volk wäre also auf jeden Fall in Schwarmstimmung geraten. Da wir jedoch heute das Augenmerk auf Ablegerbildung legten, zeigten wir den Vorgang des Weiselzellenbrechens nur ganz kurz, inklusive einer kleinen Kostprobe Gelee Royal. Im Modul 5 dann mehr dazu.

Imkeranfängerkurs, AK22, M4, Honigraumerweiterung, AblegerbildungImkeranfängerkurs, AK22, M4, Honigraumerweiterung, AblegerbildungHeute war endlich auch Zeit und Gelegenheit, allen die Möglichkeit des Ziehens einer Wabe zu geben. Ein ordenliches Arbeitsumfeld spart Verdruss. So wird der Stockmeißel am besten griffbereit quer über ein Beuteneck gelegt, welches am entferntesten vom Handlungsfeld ist. Der Smoker lässt sich in der Regel einhängen und sollte hin uns wieder mit dem Blasebald am Glimmen gehalten werden. Möglichst nichts ins Gras ablegen, um Virenverteilung keine Chance zu geben.

1. Honigraumerweiterung

Zeitpunkt

Biene an SauerkirscheDer Zeitpunkt der Honigraumerweiterung war heuer – je nach Region und Witterung – um Ostern herum, also gut eine Woche früher als unser Kurstermin. Die Natur zeigte es uns an mit den Zeigerpflanzen des Erstfrühlings, etwa um den Beginn der Salweidenblüte und spätestens zur Süßkirschenblüte. In wessen Umfeld beide fehlen, erhält Auskunft zur aktuellen Phänologie beim Deutschen Wetterdienst.

Imkeranfängerkurs, AK22, M4, Honigraumerweiterung, AblegerbildungZwei weitere Anhaltspunkte für den richtigen Zeitpunkt sind die Volksstärke und Volksentwicklung. 5 bis 6 mit Bienen besetzte Zanderwaben (entspricht 10-12-tausend Bienen), davon auf 3 Waben mit verdeckelter Brut sind optimal. Die Regel sagt: „Besser zu früh als zu spät!“ Somit wird verhindert, dass zu viel Honig im Brutraum eingelagert wird, der Platz zu eng und somit Schwarmstimmung ausgelöst wird.

Absperrgitter

Imkeranfängerkurs, AK22, M4, Honigraumerweiterung, AblegerbildungÜber den Brutraum wird das Absperrgitter (Weite 4,2 mm) eingesetzt. So können nur Arbeiterinnen das Gitter passieren, Königin und Drohnen bleiben außen vor; daher Garantie, dass keine Eier bzw. Brut im Honigraum angelegt werden. Von den drei möglichen Modellen eines Absperrgitters sind die zwei aus Metall, mit oder ohne Holzrahmen, bei einem empfohlenen bee space von 8 mm, dem leichter verbiegbaren Plastikgitter vorzuziehen.

Wabenanordnung

Honigraum auf Blechdeckelausgebaute Wabe im Imkeranfängerkurs AK21, M4+M5Der aufgesetzte Honigraum enthält im Zentrum 2 bis 4 ausgebaute helle Waben. Es sind die vom Vorjahr ausgeschleuderten und sauber ausgeschleckten Honigwaben (niemals Brutwaben). Sie erleichtern den Bienen die Annahme des Honigraumes, da die Waben gleich zur Einlagerung von Nektar verwendet werden können. Sie müssen nicht erst ausgebaut werden. Links und rechts daneben wird mit Mittelwandrahmen aufgefüllt. Wer als Anfänger/in noch keine ausgebauten Honigrahmen hat, nimmt nur Mittelwandwaben, kein Problem.

Drohnenrahmen mit Baubienen im Imkeranfängerkurs, AK22, M4, Honigraumerweiterung, AblegerbildungDas war’s dann auch schon. Wenn es sich anbietet, kann vorab in den Brutraum ein Drohnenrahmen (Rähmchen ohne Draht) an zweiter (bzw. neunter) Position einsetzten und mit einem Reißnagel markieren. Um Platz zu schaffen, wird eine leere Randwabe oder eine überschüssige Futterwabe entnommen.

Für die Kursteilnehmenden gibt es in der Kursorganisation eine Checkliste zur Honigraumerweiterung (inklusive Ablegerbildung).

2. Ablegerbildung zur Schwarmverhinderung

Brutbrett / Brutrahmen mit Weiselzellen von untenReinhold erläuterte vorab die Grundzüge des Schwarmverhaltens und warum wir das Schwärmen verhindern bzw. den Willen nach Vermehrung und Verjüngung durch Ablegerbildung steuern bzw. vorweg nehmen. Gänzlich lässt sich eine Schwarmstimmung allerdings nicht durch gezielte Maßnahmen wie rechtzeitiger Honigraumerweiterung, Ablegerbildung und Ausschneiden des Baurahmens (Drohnenrahmen) verhindern. 30% aller Völker wollen dennoch schwärmen.

Ein Scharm am Bienenweg 1 in BambergGründe für eine Schwarmverhinderung sind:

  • Keine bzw. nur sehr geringe Honigernte
  • Stadt: Dichte Bebauung und „naturentwöhnte“ Stadtbewohner
  • Schwärme finden nicht genügend Höhlen als neue Wohnstätte
  • In unseren Breiten verhungern im Winter 80% der verwilderten Schwärme
  • Ohne Varroabehandlung durch Imker/innen gehen Schwärme in der Regel nach zwei Jahren zugrunde
  • Ungepflegte Völker können eine Reinvasion von gepflegten Völkern mit der Varroamilbe verursachen
  • Arbeitsschutz: „Jährlich sterben in Deutschland mehr Menschen durch Stürze von Leitern als durch alle erwähnten Gifte, Tierangriffe und Naturkatastrophen zusammen“¹

Einrichten der Ablegerzarge

Futterwabe im Imkeranfängerkurs, AK22, M4, Honigraumerweiterung, AblegerbildungFür die Kursteilnehmenden gibt es in der Kursorganisation eine Checkliste des Materials zur Ablegerbildung (inkl. Honigraumerweiterung).

  • Eine aus der Frühjahreskontrolle gezogene Futterwabe mitbringen
  • Honigraum abnehmen, wegstellen -> auf Blechdeckel „über Eck“
  • Nach geeigneter Brutwabe suchen -> 3/4 verdeckelte Brut, Stifte und jüngste Larven mit den ansitzenden Bienen
  • Falls die Brutwabe nicht so optimal ist, kann evtl. auch eine zweite beigefügt werden
  • In bereit stehender Ablegerbeute einhängen -> Reihenfolge Foto und Checkliste
  • Rähmchen mit Pinnadeln für Transport sichern
  • Bienen aus Honigraum in Ablegerbeute einkehren -> diese wärmen die Brut
  • Abgeklebten Fluglochkeil fest arretieren -> mit Klebeband sichern
  • Abdeckfolie auflegen
  • Holzdeckel auflegen
  • Mit Spanngurt sichern
  • Blechdeckel und Fluglochabdichtung (z. B. Schaumstoff) nicht vergessen mitzunehmen!

Umsetzen eines Ablegers

Der Ableger wird (fest verschlossen, lieber zweimal überprüfen!) möglichst schüttelfrei zum etwa 2-3 Km entfernten Standort gebracht. In stark strukturierten Städten mit genügend unterschiedlichen „Stadt-Landmarken“ wie Türme, Hochhäuser, Flusslauf, Straßenzügen, Wohn- und Industriegebieten darf der Abstand auch geringer sein, die Bienen können sich gut neu orientieren. Nach etwa vier Wochen (frühestens 21 Tage oder später) kann die Rücksiedelung erfolgen, dann ist die neue Königin begattet und legebereit.

Demonstration Fluglocheinengung mit Styropor-Keil und kleinem Fluglocheingang über der Brut im imImkeranfängerkurs, AK22, M4, Honigraumerweiterung, AblegerbildungAm neuen Ablegerstandort (2-3 km Entfernung) Fluglochkeil auswechseln -> kleine Einflugöffnung unter der Brut. Mindestens 21 Tage warten, bis Königin nachgezogen und Eier zu finden, dann kann mit Milch- oder Oxalsäure behandelt werden (z. B. nach dem Umsetzen an den neuen Standort).

Restliche Fotos zur Honigraumerweiterung und Ablegerbildung

Aller guten Dinge sind drei … Schwarmverhinderung und Ablegerbildung (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK21, Modul 4 und 5)

Die dritte Gruppe zum Wiederholungsmodul M4 und M5 mussten wir wegen Kalt-Nass-Wetterlage auf den 29.05. vertrösten. Da wir die Inhalte und den Ablauf im Zuge der beiden ersten Gruppen bereits ausführlich beschrieben hatten, hier in der Wiederholung ein paar Ergänzungen.

Geübt hatte die Gruppe das selbständige Entnehmen der Rähmchen zum Zwecke der Weiselzellenkontrolle und dem Auffinden von geeigneten Brutwaben für die parallel beabsichtigte Ablegerbildung. Beides sind wirkungsvolle Maßnahmen zur Schwarmverhinderung.

Ein überlegter Start

Doch vorab wurde erst einmal überprüft, ob das Material zur Ablegerbildung bereit stand, sodann der Smoker entfacht und das senkrechte Aufstellen einer Zarge zur Kippkontrolle ausprobiert. Zwar wäre die Kippkontrolle hier überflüssig gewesen, da wir ohnehin alle Waben auf der Suche nach einer Brutwabe durchsehen wollten, doch geschadet hat es nicht. So konnten noch einmal alle den Inspektionsblick auf die Unterseiten der Rähmchen schärfen.

Nachdem der Honigraum beiseite gestellt und die zweite Zarge mit Brutraum offen vor uns lag, konnten die Teilnehmenden loslegen. Am besten das zweite Rähmchen entnehmen und übers Eck an die Seite mit dem Flugloch stellen, um nachfolgend ungehindert die Rähmchen verschieben zu können. Nicht jedoch den Drohnenrahmen entfernen! Dieser ist ebenfalls an der zweiten, respektive der 9. Position. Da er keine Verdrahtung besitzt, ist die Wabe wackeliger und kann sich ablösen, würden wir sie wegstellen.

Jetzt wird’s knifflig!

Nachdem eine geeignet erschienene Brutwabe gefunden wurde, galt es, diese in den Ablegerkasten zu bugsieren. Bedeutet: in einer Hand die Brutwabe, die andere frei zum Öffnen des Ablegerkastens … für Anfänger/innen durchaus ein kleines Kunststück, das nur durch Üben, nicht durch Zuschauen alleine gelingt.

Durch eine offen gehaltene Lücke zwischen den Rähmchen kann man sich die ursprüngliche Position der entnommenen Brutwabe merken. Denn an diese Stelle füllt man am Ende mit einem Mittelwandrähmchen wieder auf – sofern man daran gedacht hatte, diese mitzubringen.

Weiter geht’s … und alle weiteren Rähmchen nach der Kontrolle hübsch an die andere gedrückt. So muss man am Ende nicht überlegen, wo welche Wabe entnommen wurde. Hat man nämlich eine NOCH geeignetere Brutwabe gefunden, so werden die beiden Kandidatinnen ausgetauscht. Immer dabei auf die Königin achten! Wo ist sie? Denn bei all dem „Handgreiflichkeiten“ kann sie schnell einmal „gerollt“ werden oder ins Gras fliegen, falls man nicht ohnehin brav mit der Kontrolle oberhalb der Beute bleibt.

Apropos Königin … um das Zeichnen zu üben, musste eine Drohne eingefangen werden. Da diese keinen Stachel hat, ist sie ein sehr geeignetes Objekt für Anfänger/innen. Ádám hatte sie trotz lästiger (coronaschutzbedinger) Handschuhe blitzschnell vom Rahmen gefischt. Nun wurde der Drohn in das Zeichenrohr bugsiert, mit dem Schiebestift, der ein weiches Schaumstoffpolster aufweist, sanft in Richtung Zeichengitter bzw. -stäbchen geschoben, wo er uns sodann seinen Rücken anbot und durch das Gitter „geschminkt“ werden konnte. Da hat er aber jetzt was zu erzählen, der Hübsche!

Nach der Durchsicht wird wieder alles dicht und mittig an seinen Platz gerückt. Der untere Brutraum muss nicht durchgesehen werden. Brennt der Smoker noch? Dann ist das Auflegen des Absperrgitters ohne allzu viele „Einzelschicksale“ rasch geschehen. Die Erfahrung lehrt einem, wie viel man von welchem Brennmaterial in den Smoker gibt, damit dieser bis zum Ende der Tätigkeit durchbrennt. Zwischendrin ein paarmal den Blasebalg betätigen hilft ebenfalls.

Marginalien? Mitnichten!

All das scheinen Marginalien. Und doch hat jede Schludrigkeit Folgen, die Bienen und Imker/in ausbaden müssen. Ruhiges, zügiges und bedachtes Arbeiten ist für eine verantwortungsvolle Bienenpflege das A und O. Nein, ein/e Anfänger/in muss das noch nicht alles überblicken können. Doch mit jedem Mal fällt einem wieder etwas ein, was man für einen flüssigen Ablauf integriert, so dass man nach etwa 3 Jahren des Imkerns nicht mehr allzu viele Versäumnisse aufzählen wird.

Eine gute Grundlage ist dieser theoretische wie praktische Imkerkurs, der runder wird, wenn die Berichte und Skripte gelesen und noch einmal repetiert werden. Ohne Nachlesen kommt man ohnehin nicht weit. Es braucht vor dem geistigen Auge wie in der Praxis einige Wiederholungen, um all die Kleinigkeiten zu verinnerlichen. Noch dazu, weil man ja manches nur einige wenige Male pro Jahr vollzieht und über den Winter wieder viel vergessen wird. Also dann – bleibt dran!

Monatsbetrachtungen Juni 2021 zu Bienen und Imkerei

Übersicht

Schwarmstimmung kontrollieren

Waben zur Weiselkontrolle ziehenDie Schwarmzeit dauert weiterhin bis Ende Juni an, mindestens jedoch bis zur Sommersonnwende (siehe auch unsere Monatsbetrachtungen Mai). Die Sonnenwende läutet die Zeit kürzerer Tage ein. Darauf reagiert die gesamte Natur – Pflanzen wie Tiere. Unsere Bienen reduzieren ab diesem Zeitpunk die Aufzucht von Brut. Die Volksstärken nehmen allerdings bis Anfang Juli mit der schlüpfenden Brut noch zu. Unsere Routinetätigkeit zur Kontrolle auf Schwarmstimmung setzen wir also im 7-Tage-Rythmus bis zum Monatsende fort. Weiselzellen lassen sich zur Ablegerbildung verwenden oder werden ausgebrochen.

Futterversorgung nach Honigernte sicherstellen

Ob aufgrund des kalten Frühjahrs und Frühsommers eine Frühtrachternte möglich war oder noch sein wird, variiert heuer sehr stark nach Standort. Sollte geerntet worden sein, gilt es, die Futterversorgung sicherzustellen. Abhängig vom Standort kann es im Juni zu Trachtlücken kommen. Fallen diese mit der sogenannten Schafskälte zusammen und wurde den Völkern bei der Ernte (zu) wenig Honig belassen, besteht die Gefahr, dass die Bienen hungern. Zur Not muss gefüttert werden, verbunden mit dem Vorsatz, es nächstes Jahr besser zu machen und den Völkern bei der Ernte mehr Honig zu belassen. Ein Volk verbraucht im Juni etwa 3 bis 4 Kilogramm Futter pro Woche!

Ableger pflegen

Begattungserfolg kontrollieren

Bei den im Mai erstellten klassischen Brutwabenablegern sind nach 28 Tagen alle Arbeiterinnen geschlüpft. Die neue Königin ist vom Hochzeitsflug zurück und legt seit etwa einer Woche Eier. Auch müsste bereits die erste verdeckelte Arbeiterinnenbrut vorhanden sein. Mit dem gleichen Bild rechnen wir 14 Tage nach Bildung bei den Begattungsvölkchen aus Sammelbrutablegern. Bei der Kontrolle auf den Begattungserfolg sollten sich zumindest Eier finden lassen und später Arbeiterinnenbrut. War nach dem Schlupf der Jungkönigin das Wetter jedoch kalt und regnerisch, kann sich der Hochzeitsflug verzögern. Dann geben wir noch eine (bis zwei) Woche(n) zu und kontrollieren erneut. Finden wir immer noch keine Eier und Arbeiterinnenbrut, vereinigen wir die Waben mit einem benachbarten Ableger.

Königin zeichnen

In einem Zug mit der Kontrolle auf den Begattungserfolg, kann die Königin gezeichnet werden. Die Ableger sind noch klein, da lassen sich die Königinnen leicht auffinden.

Gegen die VarroaMilbe behandeln

Ablegerpflege mit Milchsäurebehandlung gegen VarroamilbenbefallDie Durchsicht nutzen wir gleich zur Entmilbung. Die Ableger sind noch klein und mit wenig (verdeckelter) Brut, so dass die meisten Milben auf den Bienen ansitzen. Gut für eine Sprühbehandlung mit Milchsäure 15 % ad us. vet., welche bienenschonend und – was wir besonders schätzen – zugleich unkompliziert in der Anwendung ist. Die Waben werden beidseitig im 45°-Winkel eingesprüht, bis die Bienen silbrig glänzen. Wenn die Bienen speckig schwarz aussehen, hat man zu viel gesprüht.

Neuerdings wird von den Bieneninstituten stattdessen die Verwendung einer Sprühlösung Oxalsäure-Dihydrat 3 % ad us. vet. empfohlen, die eine noch bessere Wirksamkeit gegen die Varroamilbe aufweist, jedoch unserer Meinung nicht so anwenderfreundlich ist, was Jungimker/innen eventuell vor Probleme stellt. Einfach mal ausprobieren.

Ableger Erweitern

Vergleichsfoto zur RähmchenverdratungMit dem Wachsen der Völckchen werden die Ableger sukzessive mit gedrahteten Leerrähmchen mit Anfangsstreifen am Rand des Brutnestes erweitert. Je nach Entwicklung im Abstand von ein bis zwei Wochen. Drei bis fünf  Arbeiterinnenwaben lassen sich so im Naturbau gewinnen. Später im Sommer wird mit Mittelwandrähmchen erweitert. Bei Trachtmangel geben wir parallel zur Erweiterung einen Liter Zuckerlösung (Mischungsverhältnis 3:2). Unter der Futtergabe bauen die kleinen Völker die Waben zügig aus. Voraussetzung für das Gelingen eines Naturbaus ist jedoch, dass die Beuten waagrecht ausgerichtet stehen.

Propolisgitter einlegen

Ab der Sommersonnwende beginnen die Bienenvölker bereits mit den ersten Vorbereitungen auf den Winter. Speziell dichten sie verstärkt Ritzen und Spalten mit Propolis ab. Das ist jetzt der Zeitpunkt, Propolisgitter auf die Rähmchen aufzulegen, sofern man später Propolis ernten will. Wir verwenden Propolistinktur sehr erfolgreich bei Fieberbläschen sowie Erkältungen und Entzündungen mit Symptomen im Rachen-Hals-Raum.

Phänologie und Trachtpflanzen

Gemeiner Rosenkäfer und Honigbiene an Pfingstrose Paeonia 'Nosegay'Als ergiebige Trachtpflanzen im Juni dürfen wir an unseren Standorten die Robinie (Scheinakazie), Linde (Sommer-, Winter-, Silber-) sowie Brom- und Himbeere erwarten. Außerdem tummeln sich Käfer, Wild- wie Honigbienen wie verrückt an unserem neuen Schau-Pfingstrosenbeet. Das ist zwar noch keine Massentracht, aber offenbar schmeckt es ihnen supergut und scheint ein Snack zwischendurch zu sein.

Biene an Brombeerblüte

Fortbildungen und Termine

Logo BLIB-Imkerkurs für Anfänger6. MODUL: VARROAKUNDE UND -KONTROLLE
— ONLINE —

Sa., 05.06.21 | 10.30 – 12.30 Uhr

 

  • BIWa-Sonntagsöffnung mit Messe

Kennzeichnung "Spezialthema" der Bienen-InfoWabe (BIWa)LavendelLavendel- und Honigmesse für Bienenfreunde.
Verkaufsschau mit Beratung im Bamberger Bienengarten

So., 20.06.21 | 14.00 – 18.00 Uhr

Ort: BieneninfoWabe, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (ERBA-Park). Bitte parken Sie in der nahen Tiefgarage „An der Weberei“ bzw. „An der Spinnerei“ (unterschiedliche Benennung je Navi)