Veitshöchheimer Imkertag 2017 (3): Bienenweiden

Vortrag Dr. Ingrid Illies zu Bienenweiden für Beet und BalkonDie wichtigste Botschaft aus dem Vortrag von Dr. Ingrid Illies zur „Bienenweide für Beet und Balkon“: Keine Knospenblüher wie die Heide und keine gefüllten Blüten. Unterschiede bestehen außerdem darin, ob die Blüten Nektar, Pollen oder gar beides in sich tragen. Zum Veitshöchheimer Imkertag stellte sie sodann geeignete Blühpflanzen im Jahreszeitenverlauf vor. Vor allem die Wildbienen, von denen Frau Illies einige vorstellte (Holzbiene, Blattschneiderbienen, Wollbienen) werden sich darüber freuen, manche suchen sogar in den Blüten Schutz vor der Nacht.

Geeignete Einzelpflanzen (in Auswahl) sind:

  • Sedum-Arten, allen voran das ‚Weihenstephaner Gold‘
  • Mädchenauge (Coreopsis) ‚Bengal Tiger‘
  • Kokardenblume (Gaillardia)
  • Purpurglöckchen (Heuchera)
  • Lobelix-Serie
  • Salvia ‚April Night‘ und ‚Salute Deep Blue‘
  • Fächerblume (Scaevola aemula)
  • Schneeflockenblume (Chaenostoma cordatum)
  • Ehrenpreis (Veronica)
  • Astern
  • Bartblumen (Caryopteris)

Außerdem wurde die Broschüre „Der intelligente Blumenkasten“, der seinen Ursprung 2003 bei Dr. Friedegard Scharper hat, neu aufgelegt. Noch scheint die Neuauflage nicht als PDF vorzuliegen. Schauen Sie selbst hin und wieder auf die Seite der LWG-FB „Verbesserung der Bienenweide“, wo Sie außerdem weitere informative Links finden. Und natürlich finden Sie die Flyer auch in der Bienen-InfoWabe zum Mitnehmen. Zunächst noch die alte Auflage, doch die neue ist bereits angefordert, das zum Vortrag ausgesprochene Versandangebot an die Öffentlichkeitsarbeiter haben wir sehr gerne angenommen.

Die o. g. fettgedruckten Arten können Sie sich übrigens im Bamberger Bienengarten ansehen.

Schau-Kräuterbeet im Bamberger Bienengarten der Bienen-InfoWabeBienen-InfoWabe mit Bienengarten und Bänken, hier vor dem Schau-Staudenbeet 1Bienen-InfoWabe mit Bienengarten und Bänken, hier vor dem Schau-Staudenbeet 2

Veitshöchheimer Imkertag 2017 (2): Bee-Warned-Projekt – Kleiner Beutenkäfer und Asiatische Hornisse

Vortrag Dr. Nicole Höcherl zu Bee WarnedUm den Kleinen Beutenkäfer (KBK), Aethina tumida und die Asiatische Hornisse, Vespa Velutina (VV) ging es Dr. Nicole Höcherl im ersten Vortrag zum Veitshöchheimer Imkertag am 09.07.2017. Die seit zwei Monaten an der LGW-FZB¹ beschäftigte Biologin bringt in der restlos besetzten Aula das im Aufbau befindliche Beobachtungsnetzwerk „Bee-Warned“ zur Kenntnis.

Folie Gefahr für Bienen, © Nicole HöcherlWährend der Kleine Beutenkäfer (hier mehr zu ihm) derzeit immer noch sein Unwesen in Italien treibt, hat es die Asiatische Hornisse (ausführlich hier), die übrigens nicht als agressiv gilt und im Gegensatz zur Riesenhornisse auch nicht rekrutiert, seit April 2016 ins schweizerische Freiburg geschafft. Beide haben hierzulande wie alle Neuzugänge keine natürlichen Feinde und müssen im Blick behalten werden, um nicht den selben Fehler wie bei der Varroamilbe zu machen, nämlich zu spät und außerdem falsch zu reagieren.

Folie Bee Warned, © Nicole HöcherlDaher plant man innerhalb des Frühwarnsystems für exotische Bienenschädlinge das Erstellen von Bestimmungshilfen und Schulungen für Bienensachverständige / Fachwarte, Veterinäre sowie alle Imker in Bayern. Außerdem soll ein Monitoringsystem mit Hotspotanalysen aufgebaut weden. Die Hotspots befinden sich beispielsweise in der Nähe von Flug- und Schiffshäfen.

Denn die Einschleppungsgefahr geht in Zeiten der Globalisierung gerade von diesen Punkten aus, die Umschlagplatz für Waren (Obst, Erde und möglicherweise Topfpflanzen) sind. Eine sehr realistische Gefahr besteht im Import von Königinnen oder ganzen Völkern, eine Parasitierung über Hummeln nicht ausgenommen. Ebenso könnten Schwärme in Schiffe und Flugzeugbäuche geraten und unfreiwillig ihren Weg zu uns finden. Dies natürlich besonders bei der Asiatischen Hornisse. Ebenfalls leicht könnte der Weg über den Einkauf gebrauchter Imkergeräte z. B. über Ebay oder Amazon erfolgen.

Folie Kleiner Beutenkäfer, © Nicole HöcherlWer sich nicht sicher ist, wen er da beobachtet hat, sammle verdächtige Käfer oder Larven in ein gut verschlossenes Gefäß ein, friere es mindestens 24 Stunden ein und sende es an das Referenzlabor für Tierseuchengeschehen, hier das Friedrich-Loeffler-Institut in Greifswald. Eine diesbezügliche Aktion sollte auch an die zuständige Veterinärbehörde und an das LWG-Fachzentrum Bienen in Veitshöchheim gemeldet werden. Denn zum räuberischen Verhalten der invasiven Arten kommen außerdem neue Viren hinzu. Diese gilt es ebenfalls im Auge zu behalten.

Die Zuhörenden waren sich einig: Ein fachkundiger Vortrag, der ein sehr ernstes Thema dennoch sehr angenehm präsentierte. Gerne würde ich hier Bestimmungshilfe zu diesen gefährlichen Exoten leisten. Doch da die Fotos nicht zur Veröffentlichung freigegeben werden konnten, verweise ich stattdessen auf die Wespenbestimmungstafeln (aktion-wespenschutz.de)² hin und hier auf das Merkblatt zum Kleinen Beutenkäfer.

Merkmale: Die Asiatische Hornisse ist kleiner als die Deutsche und ziemlich dunkel bis schwarz mit gelben Beinchen und einem orangfarbenen (statt gelben) Hinterleibseinde.

¹ Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau – Fachzentrum
Bienen

²Link aktualis. 13.02.2023

Veitshöchheimer Imkertag 2017 (1): Fundstücke im Gelände

Ilona am Veitshöchheimer Imkertag am 09.07.2017 Auf fünf Teile ist unsere Berichtsreihe zum Veitshöchheimer Imkertag 2017 am 09.07.2017 angelegt. Schließlich sind wir das denjenigen schuldig, die wegen unserer Fortbildungsreise eventuell an der Bienen-infoWabe vor verschlossener Türe standen.

Folgende Vorträge werden in laufender Folge von uns beschrieben:

  • BeeWarned – Vespa Velutina und dem kleinen Beutenkäfer auf der Spur (Dr. Nicole Höcherl)
  • Bienenweide für Beet und Balkon (Dr. Ingrid Illies)
  • Bienenwachs – Verfälschungen vermeiden, aber wie? (Johann Fischer)
  • Aktuelles zur Varroa (Dr. Stefan Berg)

Was wir auf dem – wie so oft brütendheißen – Freigelände und an den Informationsständen in Foyer und Sebastian-Englerth-Saal vorfanden und näher beäugten, ist hingegen heutiger Beitragsgegenstand.

Imkermarkt mit verschiedenen Imkereibedarfshändlern

Imkermarkt, Stand Gärtnerei Immengarten JaeschWieder mit dabei: Immengärtnerei Bernhard Jaesch, der zahlreiche für (Wild-)Bienen interessante Pflanzen bereit hielt. Doch da wir unseren Bamberger Bienengarten so ziemlich fertig haben unter Einschaltung hiesiger Gärtnereien, enthielten wir uns heuer des Kaufs. Beim nächsten Mal füllen wir dann etwaige Lücken auf, denn die Auswahl ist schon etwas besonderes. Seine Listen liegen übrigens bei uns in der Bienen-InfoWabe aus – einfach anfragen.

Uns zog’s in die etwas kühleren Innenräume. Folge Sie uns.

Wildlebensraumberatung in Bayern

Am Infostand Wildbienenlebensraumberatung berichtete uns die für Unterfranken zuständige Beraterin, Anne Wischemann aus dem Fachzentrum für Agrarökologie in Karlstadt, über die Aufgabengebiete des von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft regional eingerichteten Beratungsdienstes.

Die Beratungsleistung bestand heute für uns darin, dass wir vom Institut für Biodiversitätsinformation e. V. (IfBI) aus Ebern erfuhren, die z. B. Lebensräume für Wildbienen aufsuchen und über einen längeren Zeitraum beobachten möchten. Da könnte man doch glatt zu uns in den Bienenweg 1 nach Bamberg kommen und unsere neu angesäte Bienenblühwiese observieren. Netzwerken also ist eine der Hauptaufgaben, und da lässt sich sicherlich gut andocken, denn das ist ja auch eine der unsrigen selbstgestellten Aufgabe.

Schau-Bienenweiden auf dem Versuchsgelände der LWG VeitshöchheimPassend dazu auch unser Gang zu den Bienenblühweiden, die uns immer wieder mit ihrer Vielfalt erfreuen. Nun haben wir inzwischen ebenfalls eine Blühwiese an der Bienen-InfoWabe, doch die Überlegungen dazu gingen vor einigen Jahren von hier aus.

Kleine Biene ganz groß – Die Honigbiene unter der Lupe

Mikroskopieaufbau im Saal der LWGUnter neuesten Mikroskopiergeräten (Bresser Science ETD 101 binokular 2-D-01-1 Nimax) konnten verschiedene Bienenbestandteile genauesten betrachtet werden. Pro Gerät waren heweils ein Präparat mit z. B. Kopf, Beine oder Stachel der Biene sowie eine Varroamilbe von oben und unten studierbar. Erklärungen gaben die daneben liegenden Detailzeichnungen. Toll gemacht!

Auch wir haben einige Mikroskope in der Bienen-InfoWabe, die natürlich längst nicht in dieser Kategorie mitspielen können. Dennoch – die Neugier zu wecken, den winzigen Tierchen ihre Geheimnisse zu entreißen vermögen sie ebenso.

Bienengesundheitsdienst

Stand des Tiergesundheitsdienstes / BienengesundheitsdienstIn unserem Blog oft erwähnt und im Jahresprogramm 2016 bereits zu Gast: Dr. Andreas Schierling am Stand seines Bienengesundheitsdienstes (Tiergesundheitsdienst) aus Grub.

Plakat am Stand des Tiergesundheitsdienstes / BienengesundheitsdienstVerschiedene Präparate, ein ausführliches Poster sowie ein Ständer mit zahlreichen Merkblättern und Antragsformularen sowie natürlich eine kompetente Beratung erwartete die Besucher. Übrigens sind seit 2018 auch Wachsanalysen kostenfrei möglich. Einen Satz dieser Anträge finden Sie auch bei uns in der Bienen-InfoWabe zum Mitnehmen.

Zu diesem Thema mehr im Vortrag von Johann Fischer: Bienenwachs – Verfälschungen vermeiden, aber wie?“ in der dritten Folge unserer Blogberichtsreihe.

Masterarbeiten

Masterarbeit zur WildbienenfaunaÜber die Auswirkungen von „Hyperthermie auf das Verhalten von Arbeiterinnen (Apis mellifera)“ und zu „Beobachtungen und Untersuchungen der Bienen/Wildbienenfauna bei Beet- und Balkonpflanzen“ informierten großflächige Plakate, jeweils mit persönlichen Ansprechpartnern aus der Justus-Liebig-Universität Würzburg (Arne Kablau) und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (Franz Härtl). Diese stellten ihre Masterarbeit vor und gaben bereitwillig Auskunft.

Masterarbeit zur HypothermieEin (vorläufiges) Ergebnis daraus: Die Behandlung hat Auswirkungen auf die Brut. Die auch mit Objekten vorgestellte Untersuchungsmethode zeigt die Sensitivität bei verschiedenen Zuckergaben auf. Außerdem: Die Mortalitätsrate unterschiedlicher Bienenlebensalter (Alterskohoren) war unterschiedlich hoch. Die noch nicht verifizierte Aussage, die Lebensalter wären gekürzt, müssen mit T-Tests erst noch bewiesen werden. Man stünde da in den Startlöchern. Ist aber immer interessant, wer da an was und mit welchen Methoden im Augenblick forscht, so unser Fazit.

Interessant auch alle Vorträge in Veitshöchheim: Bleibt dran!

Ankündigung Veitshöchheimer Imkertag 2017

Wieder ein tolles Programm in Veitshöchheim zum jährlichen Imkertag, sowohl für Imkerfachleute als auch für allgemein am Thema Bienen, Imkerei und Garten Interessierte: Sonntag 9. Juli 2017, von 10.00 – 16.00 Uhr auf dem Gelände der Landesanstalt für Gartenbau und Weinbau.

Wir selbst würden auch so gerne hinfahren, doch ist parallel dazu unsere Bienen-InfoWaben-Sonntagsöffnung, zu der wir natürlich ebenfalls herzlich einladen, und zwar von 14-17 Uhr. Sollte sich allerdings eine Vertretung für uns finden, … ?

Wir haben uns aufgrund der wirklich wichtigen Themen entschlossen, daran teilzunehmen. Daher müssen wir leider die Sonntagsöffnung am 9.7. in der Bienen-InfoWabe absagen. Wir hoffen sehr auf euer Verständnis.

Bepflanzung der Außenanlage an der LWG Veitshöchheim, An der Steige

Imkerforum 2017 (5): Rückstände in Honig und Pollen

Vortrag Dr. von der Ohe anlässl. Imkerforum in VeitshöchheimRückstände in Honig und Pollen zeigen auf, wie es um den Einsatz von Insektiziden, Herbiziden und Fungiziden in deutschen Landen bestellt ist. In diesem Falle innerhalb des Wirkungsbereichs von Dr. Werner von der Ohe, dem Leiter des Instituts für Bienenkunde Celle. Doch tatsächlich werden Bienen zum Umweltmonitoring in ganz Deutschland eingesetzt. Für das Deutsche Bienenmonitoring (DeBiMo) wurden in ca. 120 Imkereien Audits durchgeführt und Bienen-, Futter- und Honigproben entnommen, so der Bienenkundler in seinem Vortrag anlässlich des Imkerforums Veitshöchheim.

Und? Sind Rückstände feststellbar? Ja und Nein. Festgestellt wurden unterschiedliche Anreicherungen, je nach Land-, Wander- oder Stadtgruppe und ob im Bienenbrot, in den Pollenpellets oder im Honig. Gleich vorneweg: Bienen fliegen hin, wo es ihnen grad passt. Da kann es passieren, dass die Trachtpflanzen viele Kilometer weiter weg vom Stock interessanter für sie sind als wenige Meter vor der Haustüre. Es nützt also wenig, sie vor einem Beflug in gespritze und gebeizte Felder zu schützen. Vor allem Wanderimker dürften kläglich scheitern.

Pflanzenschutzmittel

Folie zur Untersuchung von Pflanzenschutzmittel © Dr. Werner von der OheSo war beispielsweise die Summe der Konzentration analysierter Pflanzenschutzmittelwirkstoffe (gemessen in mg pro Kg) bei der Wandergruppe im Bienenbrot am höchsten, doch glücklicherweise im Honig praktisch nicht messbar. Das ist jetzt erst mal ganz grob und vereinfacht ausgedrückt.

Um die Ohren flogen uns Zuhörenden nämlich eine Vielzahl von Ergebnissen und Begriffen, die ich mich nicht mehr traue, nach der mittlerweile verflossenen Zeit noch wiederzugeben. Man sollte Berichte sofort verfassen, doch da wir auch zwischendrin unserem Broterwerb nachgehen, ist das leider nicht immer so einfach. Wir versuchen es also nach bestem Wissen und Gewissen, bitte genießt die Aussagen dennoch mit Vorbehalt. Gibt’s Fragen, dann bitte an Celle richten.

Pyrrolizidinalkaloide

Ein Wort, das einem Imker flüssig von den Lippen gehen sollte. Denn hier handelt es sich um reine Natur, noch dazu eine bei Bienen sehr beliebte. Sie schlecken allzu gerne an Borago, Echium, Eupatorium und Senecio. Doch diese enthalten eben Pyrrolizidin-Alkaloide, mit denen sich die Pflanze vor Verbiss schützt. Steigt der Gehalt im Honig, weil sich die Bienen allzu reichlich am Borretsch, Natternkopf, Wasserdost und Kreuzkraut labt, ist das auch für den Menschen nicht so ganz gesund. Ein Problem kann das eher in Norddeutschland sein, bekannt für das Jakobskreuzkraut. Grenzwerte gibt es nicht, Infos hingegen schon.
[Aktualis. 12.08.20: Link nicht mehr aktiv. Bitte verwenden Sie auf der Niedersachsen-Seite das Suchwort Pyrrolizidin-Alkaloide bzw. https://www.niedersachsen.de/live/search.php]

Fungizide und Insektizide

Folie zu Untersuchungen von Insektiziden © Dr. Werner von der OheEine „Höchstgehalt“-Liste an Fungiziden mit richtig hohen Werten, die Dr. von der Ohe zum Besten gab, las sich im Ranking der Fungizide im Bienenbrot zum Beispiel so:

  • Iprodion (12.800 μg/kg)
  • Fludioxonil (2800 μg/kg)
  • Boscalid (2683 μg/kg)
  • Azoxystrobin (2571 μg/kg)
  • Cyprodinil (1373)

Nun, vielleicht können Sie damit noch etwas anfangen. Mir blieb hängen, dass 67% des Iprodions, eine Saatgutbeize, im Spargelpollen gefunden wurde. 63,4% der Spargelpollen enthielten Azoxystrobin mit einem Spitzenwert von 1064 μg/kg, so war auf einer weiteren Folie zu erfahren. Ich erspare Ihnen weitere Einzelheiten zu den 30 entdeckten Insektiziden. Man muss dazu aber auch sagen, dass, je feiner die Messmethoden werden, umso mehr man auch findet. Ob die Mengen dann noch im schädlichen Bereich sind, sei dahingestellt.

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe

Untersucht wurden in Celle außerdem PAKs, also polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe in Pollen und Honig. Die schlechte Nachricht: Der höchste Nachweiswert wurde im Pollen der Stadtbienen gemessen (8,44 μg/kg) im Gegensatz zum Landhonig (2,38 μg/kg). Im Honig jedoch waren die Nachweise fast gleichauf und außerdem sehr gering (Stadt: 0,45 μg/kg und Land 0,54 μg/kg).

Schwermetalle

Folie zur Untersuchung von Schwermetallen © Dr. Werner von der OheBei den nachgewiesene Höchstmengen an Schwermetallen im HONIG trieb es Mangan (1,85 μg/kg) an die Spitze, und zwar – wen wundert’s – auf dem Land, was auf die Düngung zurückzuführen ist. Gefolgt von deutlich geringeren Werten bei Aluminium (Brennstoffeinsatz im Energiebereich) und Zink, wobei sich Stadt und Land nicht allzu viel gaben (Werte zwischen 0,39 und 0,69 μg/kg).

Bei den Schwermetallen im POLLEN stand Zink (50,21 μg/kg )an der Spitze der Stadt- wie auch Landbienenhaltung, dicht gefolgt von Mangan in der Landimkerei. Gleich ähnliche Werte zeigten auf Platz drei Mangan in der Stadt sowie Aluminium in Stadt und Land (Werte zwischen 24,09 und 25,49 μg/kg). Kupfer mit einem Anteil zwischen 7,16 Land und 10,48 Stadt bildet sich ebenfalls noch relativ deutlich ab.

Überall im Honig und im Pollen fanden sich außerdem Spuren von Blei, Chrom, Nickel und Quecksilber wieder, und im Pollen zusätzlich auch Arsen, Cadmium und Selen. (Anmerkung: Schwermetallemissionen haben insgesamt durch den Einsatz von Filterverfahren abgenommen, so das Umweltbundesamt vom 20.06.2016.)

Das Verbundprojekt FIT BEE sagt zu Schwermetallen in Honig und Pollen schaut es noch ein wenig schlechter aus, vor allem, was das Aluminium und Kupfer anbelangt.

Fazit

Dennoch dürfte Honig eines der Ur-Produkte mit den wenigsten Rückständen Deutschlands sein. Die gemessenen Werte in den Pollen hingegen liegen oft um einiges höher. Schon auch von daher lehnen wir es weiterhin ab, Pollen zur Nahrungsergänzung zu sammeln und bitten um Verständnis dafür.

Fazit: Wir haben uns fest vorgenommen, dem Bieneninstitut in Celle einen Besuch abzustatten. Dr. von der Ohe hat uns schwer verdaulichen Brocken charmant und locker nahe gebracht, was sicherlich nicht so einfach ist. Wir sehen einen Gegenbesuch in Celle mit Spannung entgegen.

Serie zum Imkerforum 2017

(1): Zweizahn, Feuer und Piraten
(2): Varroabehandlungsmethoden
(3): Gefährliche Heumahd
(4): Wachsproblematik
(5): Rückstände in Honig und Pollen (diese Seite hier)

Imkerforum 2017 (4): Wachsproblematik

Paraffin und Fette, die nicht ins Bienenwachs gehören, machen uns Imker aktuell große Sorgen.

Wachsprobe, Folie aus Vortrag Johann Fischer

Wachsprobe, Folie aus Vortrag Johann Fischer, Fachberater

Johann Fischer, Fachberater für Bienenzucht in Schwaben, berichtete dazu aus der guten Praxis eines Österreichischen Unternehmens (Manuela Wageneder, Eitzing) zur Qualitätssicherung der angelieferten und umgearbeiteten Wachse. Diese hatte er im Zuge einer Exkursion selbst kennengelernt, und zwar anlässlich der Tagung der AFI-Fachberater in Rottal/Niederbayern im Oktober 2016 (s. a. Bericht in Bienen & Natur, H. 2, 2017).

Paraffin verschlechtert die Wachsstabilität erheblich, was natürlich Auswirkungen auf den Honiglagerung in der Wabe und auf die Brutentwicklung nach sich zieht. So schädigen Paraffine und andere Fette auch die Bienengesundheit.

Für die Qualitätssicherung, die Wageneders systematisch aufgebaut hatten, werden die Rückstellproben mit der Unterschrift des Anlieferers und des Umarbeiters versehen und den Plastikbeuteln angeheftet. Die Unterschriften werden sowohl bei der Anlieferung des Rohwachses als auch bei der Abholung der umgearbeiteten Mittelwände geleistet, so Fischer.

Tipps und Hilfen zum Thema Wachs

  1. Johann Fischers Leitfaden für ein zeitgemäßes Wachsmanagement.
  2. Anleitung zum Aufbau eines eigenen Wachskreislauf mit Hilfe eines Wachsschmelzers.
  3. Das StMELF fördert die Analyse von Bienenwachsproben aus bayerischen Imkereien hinsichtlich Beimischungen und Verfälschungen ab sofort zu 100% mit Mitteln des Freistaates Bayern. Im Jahr 2017 können Imker/innen ihre Wachsprobe kostenlos beim Bienengesundheitsdienst, BGD in Poing untersuchen lassen. Sie müssen sich dabei jedoch entscheiden, ob die Probenanaylse hinsichtlich Rückständen aus Bienenarznei- und Pflanzenschutzmitteln oder hinsichtlich Verfälschungen vorgenommen werden soll.
    (s. a. unser Bericht zum Vortrag Dr. Schierling am Imkerforum 2016)

  4. Entdeckeln einer HonigwabeFür Bamberg ist der Bamberger Lagenhonig eine gute Alternative, unverfälschten Honig aus unverdächtigen Wachsen zu erstehen. Doch erst ab dem Jahr 2018 können wir auch eine persönliche Garantie geben. Dann nämlich haben wir genug eigenes, von unseren Bienen erschaffenes Wachs für eine komplett unabhängige „Wachsstrecke“ (anderer Begriff ist Wachskreislauf, der jedoch nicht exakt stimmt, denn das würde bedeuten, altes Wachs aus dem Vorjahr erneut zu verwenden.)Zwar haben wir auch bisher keinen Verdacht, dass wir unreines Wachs verwendet hätten und lassen es auch testen (Proben zieht auch unsere Einkaufsquelle, die HEG), doch auszuschließen ist es faktisch nicht. Da sind wir ganz ehrlich, denn Transparenz und Ehrlichkeit ist oberstes Gebot unserer Privatinitiative. Sobald uns etwas komisch vorkommen würde, würden wir den Honig nicht verwenden. Schließlich essen wir ihn ja auch selbst täglich. Und vor allem Reinhold hat sehr, sehr gut entwickelte Geschmacksnerven. Dennoch – sicher ist sicher.

Serie zum Imkerforum 2017

(1): Zweizahn, Feuer und Piraten
(2): Varroabehandlungsmethoden
(3): Gefährliche Heumahd
(4): Wachsproblematik (diese Seite hier)
(5): Rückstände in Honig und Pollen

Imkerforum 2017 (3): Gefährliche Heumahd

Blumenwiese mit Natternkopf in der Fränkischen SchweizAhnungslos auf der blühenden Wiese rumfliegen und im nächsten Moment … ach ja, das mag man sich gar nicht so genau vorstellen. Böser, böser Mähdrescher. Doch wie sonst soll die künftige Silage sonst eingefahren werden? Die Frage ist, wie hoch ist die Chance von Bienen (mit vielleicht nur einem ausgerissenem Beinchen) doch noch davon zu kommen? Können sie und all die anderen Insekten vor Schlegel oder Walze rechtzeitig Reißaus nehmen?

Genauer untersucht wurde das vor der Jahrtausendwende* mit der Erkenntnis, dass bis zu 90.000 Bienen pro Hektar verloren gehen können, so Dr. Berg. Das entspräche etwa drei Bienenvölkern. Dabei sind die Verluste mit ca. 35% im Phaceliafeld kleiner als die im Weißkleefeld mit ca. 53% Bienen. Dem Literaturhinweis zufolge galt dies für die Schweiz. Neuere Untersuchungen hierzulande sind jedoch im Gange. So warten zwei Säcke – meiner Erinnerung nach je 1 qm – auf jemanden, der die Beinchen auszählt und auf die Menge der toten Bienen schließen wird.

Vorteilhaft: Mahd in Stufen

Neben der unmittelbaren Gefahr für Leib und Leben der Bienen ist auch die mittelbare Gefahr zu beachten, nämlich der Totalverlust einer Trachtquelle. Daher wäre es vorteilhaft, würde die Mahd in Stufen ablaufen. So, wie wir es uns beispielsweise für die Dämme mit Wildblumen am Rhein-Main-Donau-Kanal der Buger Wiesen gewunschen hatten (s. a. unser Blogbeitrag vom 07.07.16 ). Da war das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt sehr gut mit der Vergabe beraten, die Firma hat sich daran gehalten.

Schlepper-Balken-, Saug-, Trommel-, Scheiben-, Walzen-, Schlegel- und Kreiselmäher …

JF GX 2400 SM Scheibenmäher mit Aufbereiter.

JF GX 2400 SM Scheibenmäher mit Aufbereiter. Von Christer Folkesson (Eigenes Werk) [CC BY 3.0], via Wikimedia Commons

… Rotations-, Doppelmesser-, Fingerbalkenmähwerk … soll ich weitermachen? Nein, auf alle ist man in Veitshöchheim natürlich nicht eingegangen. Nur so viel: Schlegel zerreissen und Walzen quetschen. Es geht im Wesentlichen um die Wahl zwischen Schneide- und Rotationstechnik, bei Letzterer ob mit oder ohne Mähaufbereiter: sprich: -zerkleinerer, ist meiner weiteren Recherche bei Van de Peol & Zehm (2014) zu erfahren (S. 3). Wer mehr Literatur möchte, ist mit der genannten Quelle (s. u.) toll bedient, da sie eine Literaturstudie darstellt.

So ein Landwirt hat’s echt schwer. Erst kauft er sich ein tolles Gerät, dann kommen die Imker und schimpfen, er hätte doch besser einen Hand-Motorbalken- oder Schlepper-Balkenmäher genommen, und zwar bitte ohne Aufbereiter. Jetzt soll er auch noch am Besten am späten Abend oder in der Nacht mähen, wenn die Bienen in ihren Wabenbettchen liegen.

Schneiden statt Abschlagen ist für die Regeneration des Bewuchses vorteilhafter, so ist ebenfalls (Van de Peol & Zehm, S. 5) zu lesen. Leider aber auch, dass „die Unterschiede
zwischen Hand-Motorbalkenmäher und Sense zu den anderen Verfahren […] nicht ausreichend erforscht [sind]“.

Nun, wir werden dennoch einen Hand-Sensenkurs mit Josef „Jupp“ Schröder am 06.06.2017 an der Bienen-InfoWabe (siehe Programm) durchführen, denn für hohe Blumenwiesen und in Anbetracht einer ausbleibenden Lärmbelästigung scheint uns das am Aussichtsreichsten vor allem für Vollberufstätige zu sein. Da lässt sich auch schnell mal am Sonntag Nachmittag Hand anlegen.

Fazit: Wir haben großen Respekt vor der Leistung der BeeScans und anderer Studiendesigns, die Veitshöchheim auf die Beine stellt. Damit diese Ergebnisse sowohl langfristig die Agrarpolitik verändern helfen als auch in unseren „kleinen Bamberger Alltag“ einfließen können, sollen sie hier zum Nachlesen zumindest in kleinen Häppchen festgehalten sein. Hoffe, es hilft ein wenig.

————-

* Dr. Berg gibt als Literaturquelle, in der von der Untersuchung berichtet wird, mit:
(Fluri et al., 2000) an. Dabei handelt es sich wohl um dieses Werk:

Fluri, P., Frick, R. & Jaun, A. (2000): Bienenverluste beim Mähen mit Rotationsmähwerk. Schw. Z. f. Bienenf.**, Mitt. 39: 20 S.
Die Zitierung entnahm ich aus:
Dennis VAN DE POEL und Andreas ZEHM. Die Wirkung des Mähens auf die Fauna der Wiesen. Eine Literaturauswertung für den Naturschutz. ANLIEGEN NATUR 36(2), 2014.

**Die Zeitschriftenabkürzung „Schw. Z. f. Bienenf.“ bedeutet „Schweizerisches Zentrum für Bienenforschung“, Teil des Agroscope. (Nachtrag 27.10.2918, Danke dem Verfasser Dennis van de Poel für den Hinweis!)

Serie zum Imkerforum 2017

(1): Zweizahn, Feuer und Piraten
(2): Varroabehandlungsmethoden
(3): Gefährliche Heumahd (diese Seite hier)
(4): Wachsproblematik
(5): Rückstände in Honig und Pollen

Imkerforum 2017 (2): Varroabehandlungsmethoden

Unterschiedlich sind die Aussagen darüber, ob die nach der Winterbehandlung restlich verbliebenen Varroen in der Brut ein echtes Problem seien. Hintergrund: Bis zur Jahreswende und mithin dem letztoptimalen Zeitpunkt für eine mögliche Behandlung sind die Winter häufig zu warm, so dass die Bruteinstellung für zwei Wochen häufig nicht erreicht werden kann. Doch erst dann kann z. B. die Oxalsäurebehandlung, die nicht bis in die verdeckelten Brutzellen hineinreicht, ergebnisorientiert verwendet werden.

Dr. Stefan Berg führt hier zunächst drei unterschiedliche Meinungen auf. Während die „Bienenpäpste“ Dr. Pia Aumeier und Dr. Gerhard Liebig sowie das hiesige Fachzentrum Bienen der LWG die Restmilben für eher unproblematisch halten, sieht das das Schweizer Zentrum für Bienenforschung eher als problematisch an. So oder so – auf Nummer Sicher gehen wir, wenn wir alle Möglichkeiten gewissenhaft ausschöpfen, doch ohne den Teufel mit dem Belzebub auszutreiben.

Hier also ein paar Behandlungsmöglichkeiten, die vom FZ Bienen genauer in Wirkung und Auswirkung untersucht hat.

Aufreißen der (Winter)brut

Eine Varroabeseitigungsmethode, die Dr. Berg zwar empfiehlt, die wir jedoch nicht anwenden möchten, solange es andere Möglichkeiten gibt, ist das Aufreißen der Brut. Unserer eigenen instinktiven Abneigung gegen diese „Behandlung“ folgend, fanden wir unsere Bedenken kolportierende Antworten bei Pia Aumeier.

Mullerbrett

Welche Alternativen bleiben jedoch, wenn die Imker/innen auf Nummer Sicher gehen wollen? Vorgestellt wurde von Dr. Berg die Wirkung des Mullerbretts. Wenn man so will, ein Nachfolgemodell von „Heinrichs Zwischenboden“.

Das FZ Bienen bescheinigt ihm immerhin eine Wirksamkeit von 51% bei verdeckelter Brut und keiner bei offener Brut, so dass die Gesamtwirksamkeit bei 36% liegt. Ein Achtungserfolg also. Wobei – der Milbenfall selbst ist noch nicht das aussagekräftigste, vielmehr ist es die Anzahl der verbliebenen Miben. Diese wurde im Rahmen des Vortrags nicht weiter angesprochen.

Folie Dr. S. Berg zur Brutsterblichkeit nach HyperthermiebehandlungHyperthermie

Auch die Hyperthermie, also Behandlung mit Erhitzung bis zu einem Grad, der für Milben unangenehm wird und den Bienen noch ertragen können, ist nichts wirklich Neues. Bereits 1985 beschrieben, boomt die Herstellung von Bienensaunen & Co., die beispielsweise unter den Namen Varroacontroller, -eleminator und Varroa Kill 2 gehandelt werden.

  1. Knackpunkt: Brutsterblichkeit
    Bei Versuchen des FZ Bienen schnitt im Falle der Sterblichkeit der Puppen der Varroaeleminator am schlechtesten ab (15% abgestorbene Brut), dicht gefolgt vom Varroacontroller (12%). Letzterer musste eine ebenso hohe Sterblichkeit von Imagos hinnehmen (12%), worin der Varroaeleminator ein wenig besser abschnitt (9%).Keine Imagos verlor hingegen der Varroa Kill 2, und zwar sowohl bei der Anwendung in der Brut also auch im gesamten Volk. Letzterer überzeugte auch durch weniger Verluste bei den Puppen (3% bzw. 5%). Bienen im Larvenstadium gingen bei keinem der Behandlungsgeräte verloren.
  2. Knackpunkt: Fertilität der Drohnen
    Die Drohnen wurden bei Behandlungstemperaturen von 43° C steril. Doch bei nur 2° C weniger und über einem Zeitraum von 2 Stunden Hitze war keine Beeinträchtigung bei der Vitalität der Spermien mehr feststellbar.
  3. Knackpunkt: Mortalität der adulten Bienen
    Bei Temperaturen von 42° C über 3 Stunden steigt die Adultmortalität signifikant an. Am geringsten ist sie bei 41° C und 2 Stunden andauernder Wärmebehandlung.
  4. Knackpunkt: Rückgang der Spermienvitalität in der Königin
    Nicht nur die Spermienanzahl der Drohnen sinkt bei der Wärmebehandlung ab 42° C, sondern auch die der Königin.

Das Fazit: Hyperthermie-Behandlungen müssen unter genau kontrollierbaren Bedingungen erfolgen. Bereits ein Grad zu hoch und der Erfolg ist zunichte. Weiterhin ist der zeitliche und technische Aufwand zu überlegen, was je nach Standort anders zu beantworten ist.

HopGuard®

Das Hopfenpräparat vom Hersteller Vita Europe Lt. scheint nach wie vor der Hoffnungsträger Nummer Eins zu sein. Seine Zulassung ist für den Spätsommer 2017 anvisiert. Die varroavertreibende Wirkung erzielt dabei die Betasäure des Hopfens.

Die Vorstellung der verschiedenen Behandlungsmethoden verschaffte intensiven Informationseinblick und dürfte einer der Hauptgründe für die – wie immer – vollbesetzte Aula gewesen sein.

Serie zum Imkerforum 2017

(1): Zweizahn, Feuer und Piraten
(2): Varroabehandlungsmethoden( diese Seite hier)
(3): Gefährliche Heumahd
(4): Wachsproblematik
(5): Rückstände in Honig und Pollen

Imkerforum 2017 (1): Zweizahn, Feuer und Piraten

Imkerforum in Veitshöchheim, AulaTja, Zweizahn ist nicht gleich Zweizahn. Und während Wildbienen auf goldenes Feuer stehen, naschen Honigbienen bevorzugt die Perlen der Piraten (siehe unten). Weit über 100 Imker/innen nahmen diese und weitere hochspezifischen Informationen während des Imkerforums am 28.01.2017 in Veitshöchhein teils dankbar, teils leicht überfordert auf.

Wissenswertes zu geeigneten Bienenweiden waren noch der leichtere Part des Nachmittags, der zunächst mit aktuellen Forschungsergebnissen aus dem Fachzentrum Bienen beispielsweise zu „Prärie- und Hanfsaatmix“ von Frau Ina Heidinger begann und mit einem Gastvortrag von Dr. Werner von der Ohe vom LAVES Institut für Bienenkunde in Celle zum „Bienenmonitoring“ endete.

Dazwischen allerhand Erkenntnisse, die wiederzugeben den Blograhmen bzw. unsere Freizeit sprengen würde. Unser Vorschlag: Nächstes Jahr am 21.01.2018 selbst nach Veitshöchheim anreisen. Auch, wenn behauptet wurde, Veitshöchheim läge verkehrsmäßig nicht eben günstig (wobei das für uns aus Bamberg ganz und gar nicht zutrifft), so ist doch die geographische und strategische Verortung ein Glücksgriff. Denn so kommen in bewährter Zusammenarbeit an und mit der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau die beiden Fachrichtungen, nämlich Bienen und Gartenbau, eben jene eingangs festgestellten Erkenntnisse zustande.

Weißer und gelber Zweizahn und ein intelligenter Blumenkasten

„Pirate’s Pearl“, also die weißblütige Sorte des Zweizahns (Bidens), sind also nun des Imkers erste Wahl und weiterzureichender Vorschlag. Um auch den Wildbienen die Hand zu reichen, finden sich bestimmt noch ein paar Fleckchen für „Gold Fever“, den gelben Zweizahn. Letztere sind vor allem Pollenspender für Wildbienen, während Hummeln und Honigbienen überwiegend den Nektar sammeln.

Bunte Balkon- und HängeampelpflanzenJa, die Versuchsanordnung an der frischen Luft könnte Spaß gemacht haben, gute Augen und viel Geduld vorausgesetzt. Doch dafür sind Imker/innen bzw. Forschende bekannt. So wurden im Jahr 2015 beispielsweise 200 Sorten bzw. Arten in der Beet- und Balkonpflanzenprüfung auf ihre Attraktivität den Bienen gegenüber besehen, wie Dr. Ingrid Illies ausführte.

Dass der Informationsbedarf darüber groß ist, erlebten wir in der vergangenen Beratungssaison ebenfalls. Wir gaben daher in der Bienen-InfoWabe sorgfältig ausgesuchte Pflanzenlisten aus, beispielsweise zum „Intelligenten Blumenkasten“, einem Projekt der ehemaligen Bienenfachzentrumsleiterin, Dr. Friedgard Schaper, die als Gast ebenfalls anwesend war. Weiteres Material des Fachzentrums Bienen zum Thema unter „Verbesserung der Bienenweide“.

Serie zum Imkerforum 2017

(1): Zweizahn, Feuer und Piraten (diese Seite hier)
(2): Varroabehandlungsmethoden
(3): Gefährliche Heumahd
(4): Wachsproblematik
(5): Rückstände in Honig und Pollen

 

Imkerforum Veitshöchheim 2017

Teilnehmende am Imkerforum in VeitshöchheimAm 28.01.2017 findet im Fachzentrum Bienen an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau das jährliche Veitshöchheimer Imkerforum statt.

Neben Berichten zu abgeschlossenen und laufenden Versuchen aus dem Fachzentrum und den immer sehr willkommenen Diskussionsmöglichkeiten mit den Mitarbeitern des FZ ist das Hauptthema am Nachmittag „Bienenvölker im Umweltmonitoring – Untersuchungen zu Rückständen in Honig und Pollen“. Referent ist Dr. Werner von der Ohe aus dem bekannten Bieneninstitut in Celle.

Wegbeschreibung

Narrenhaus in VeitshöchheimHeuer können wir keine Mitfahrgelegenheit anbieten, da wir aus einer anderen Richtung kommen, nämlich aus München bzw. Augsburg. In München erwartet uns eine Preisvergabe, doch dazu ein andermal mehr. Doch auch ohne unsere Führung werdet ihr das Fachzentrum leicht finden. Einfach an der Stadtbücherei im Bahnhofsgebäude (sehenswert!) und weiter geradeaus Richtung Innenstadt am Narrenhaus vorbei (sehenswert), raus aus dem Ort und nach der Unterführung die zweite große Straße rechterhand bergauf.

Wegbegleiter

ErLogo Freunde des Fachzentrums Bienen Veitshöchheim e. V.wähnen möchte ich, dass die Freunde des Fachzentrums Bienen Veitshöchheim e. V. das Imkerforum mitfinanzieren. Da ich schließlich auch in meinem Brotberuf über die Wirkungsweise und Installierung von Freundeskreis, Förderverein & Co. deutschlandweit referiere, ist mir das ein besonderes Augenmerk wert. Die Veitshöchheimer bestätigen einmal mehr die Theorie erfolgreicher Finanzierungsmodelle, Synergieeffekte und erhöhter „Schlagkraft“.