Heiliggrab-Honig zum Letzten …

Halbentdeckelte HonigwabeBlick in den HonigschleuderkorbMit „heiligem Ernst“ sind wir ans Verarbeiten des Lagenhonigs „Gärtnerstadt / Heiliggrab“ gegangen, da dieser Standort im nächstes Jahr von uns aufgegeben wird. Wir müssen uns örtlich ein wenig konzentrieren, seitdem wir die Bienen-InfoWabe, unser Informations- und Bildungszentrum im Erba-Park, aufgebaut haben. Die Arbeit wächst uns sonst über den Kopf, immerhin sind wir ja auch noch berufstätig.

Honigfluss aus der SchleuderDoch warum gerade dieser Standort? Trotz all der Fülle an Blüten in der Hofstadt-Gärtnerei bei Bienenpatin Carmen Dechant war er über die Jahre gesehen doch nicht ganz so ideal für Honigbienen, wie angenommen. Woran das gelegen haben mag, ist nicht vollständig erklärbar. Bienen haben ihre eigenen Regeln. Ein paar kennen wir, doch vieles noch ist für uns unsichtbar.

Bienenführung in der Hofstadt-Gärtnerei DechantSo hatten wir es mit starker Schwarmlust zu tun, mit Königinnenverlusten sowie geringem Honigertrag bei zuletzt hohem Wassergehalt durch späte Trachteinträge. Meist fing das Volk ganz stark an und wurde im Jahresverlauf schwächer. Außerdem war das Bienenausflugsloch ungünstig gelegen für einen sicheren Lehrbienenstandunterrichts für größere Gruppen, aber auch für uns zwei Imker war etwas wenig Platz an der Beute zum bequemen Arbeiten.

Hofstadt-Gärtnerei am Tag der offenen Gärtnereien 2014Zu alledem war der Transportweg vom Hofeingang in den rückwärtigen Teil des herrlich weitläufigen Geländes, meist bei laufendem Geschäftsbetrieb mit Kunden und Mitarbeitern, immer mit etwas höheren Anforderungen verbunden als an unseren anderen Lagenstandorten. Ganz klar, jedes für sich genommen wäre kein Grund, den Standort aufzugeben. Doch neben Wildensorg und Hohes Kreuz mussten wir uns für einen weiteren entscheiden und hatten dabei die Qual der Wahl.

Bienenpatin Camen Dechant und die Bamberger Schulbiene neben BienenpatenbeuteDoch auch, wenn deswegen eine unserer ersten Bienenpatinnen keine dritte Patenrunde mehr eingehen wird, so werden wir dennoch dankbar mit der Familie Carmen und Michael Dechant verbunden bleiben. Ihr Engagement in Sachen Bienenfreundlichkeit wird sicherlich nicht weniger werden, denn wie sie selbst sagen:Es war eine lehrreiche und schöne Zeit mit den Bienen und Euch … Danke für alles!“

Dito!

Honig abfüllenNoch einmal kurz zum letzten Honigertrag aus der Weide. Einige Honigwaben bestanden die Tropfprobe trotz Verdeckelung nicht, wurden dennoch geerntet. Wir verarbeiteten sie in einem extra Arbeitsgang, um anschaulich zu machen, was bei Wasserwerten um 21% passiert. Den Honig essen wir selbst, er kommt also keinesfalls in den Verkauf. Theoretisch kann es sein, dass er innerhalb eines Jahres ins Gären kommt. Wir werden darüber berichten.

Restinhalt im HonigtopfSo, damit ist unsere Erntezeit in Bamberg vorbei. Mit exakt 200 Kilo um 28 weniger als im letzten Jahr bei 10 (2016: 13) Völkern. Vom Wettergeschehen (Start zu trocken, verregnete Obstblüte und während der Erntezeit zu feucht) lief’s dennoch besser als befürchtet.

Geschmacklich sind die Erträge des Bamberger Lagenhonigs im Vergleich zu den Vorjahren relativ zahm. Sprich: Keine Säure und eine milde Süße (außer Lage Heiliggrab, dessen Honige immer schon am süßesten schmeckten, was manche durchaus bevorzugen), also insgesamt nicht die gewohnte vordergründige Würzigkeit der letzten Jahre. Dennoch ein runder Genuss, vor allem absolut naturbelassen sowie sauber und transparent in der Verarbeitung. Nun geht’s an die Varroabehandlung. Hier haben wir derzeit eine gute Ausgangslage, der Milbenbefall ist (noch) gering. Ja, das Imkern ist eine spannende Sache, denn jedes Jahr ist anders.

Und IHR seid bei uns immer life dabei bei unseren schonungslos offenen Berichten!

Warum im Weidenhonig keine Weide ist

Bamberger Lagenhonigs der Lage "Inselstadt / Weide" Einer unserer Standorte des Bamberger Lagenhonigs befindet sich in der Straße, die „Weide“ heißt. Also ein alter Flurname, da hier früher ein Nebenarm (eher Kanal) der Regnitz floß, gesäumt wohl von Weidenbäumen. Heute ist es eine Lindenallee, darum schmeckt unser Honig der Lage „Inselstadt / Weide“ im Garten von Bienenpatin Gabriele Loskarn meist leicht medizinisch, eben nach Linde. Nur heuer nicht, da durch die lang anhaltende Trockenheit der Nektarfluss hier weitestgehend ausblieb. Doch zu seinem Geschmack und die Umstände seiner Ernte berichteten wir bereits.

Hydrograph, 92% rel. Luftfeuchtigkeit am 03.08.2017Nun, das ist nicht der einzige etwas ungewöhnliche Umstand. Denn heuer war der Wassergehalt etwas höher als sonst bzw. als der von unseren anderen Lagen. An sich kein großes Problem, wenn man nicht gerade in DIB-Gläsern abfüllt, die die Grenze bei 18% ziehen. Zusätzlich zu den 18,5% unserer Messung allerdings gesellte sich am Tag der Abfüllung eine relative Luftfeuchtigkeit von sagenhaften 92%, wie unser Hygrometer in der Küche anzeigte. Somit trieb das den Wert auf 19,4% hoch. Was immer noch unter dem erlaubten Maximalwert der Deutschen Honigverordnung von 20% liegt. Glück gehabt.

Geschmacklich ist er zurückhaltender als in den vergangenen Jahren, eben mit feiner Süße und ohne Säure, dabei mild-malzig und vanillig. Nur der Abgang hat eine leichte Schärfe, die schnell verfliegt. Ein Honig, bestens geeignet für Kinder (ab 1 Jahr, bitte nicht vorher verabreichen!).

Zu kaufen gibt es ihn während der Betriebszeiten der Bienen-InfoWabe (vom Ostersonntag an gerechnet jeden 2. So. 14-17 Uhr) bzw. nach telefonischer Vereinbarung im Obstmarkt 10, 3. Stock. Oder jährlich 1 Kilo davon (oder von einer anderen Lage) umsonst, wer eine zweijährige Bienenpatenschaft eingeht.

Nachtrag am 4.9.2017: [Video zu Ernte und Verarbeitung]

Honigschleuder-Erlebnistag in der Weide 2017

Honig geerntet, Waben entdeckelt, geschleudert und abgefüllt und natürlich probiert und die Etiketten auch noch aufgeklebt. War ein sehr schönes Erlebnis mit netten Leuten und natürlich mit der Bamberger Schulbiene und Reinhold Burger. Wir sind nächstes Jahr wieder dabei.
(Bienenpaten Anne und Hanz Zirkel via Facebook)

 

Super erlebnisreich – die alljährliche Honigernte mit Bamberger Schulbiene 🐝
(Ehrenbienenpatin Jeannette Munique via Facebook)

Rita zeigt ihre selbst geerntete HonigwabeDanke für eure netten Stimmungsbilder auf Facebook! Hier die unseren: Ja, ein toller Erlebnistag für uns alle – die diesjährige Ernte des Bamberger Lagenhonigs, Lage Inselstadt / Weide am 30.07.2017!

Da ließen auch Bienenpatin Rita Bender und ihr Mann den Tatort ausnahmsweise mal links liegen. Elke kam auf Empfehlung ihrer Freundin, die bereits Gast in der Bienen-InfoWabe war. Biggi ist „Wiederholungstäterin“ und reiste von Nürnberg aus nach Bamberg. Für Bienenpaten Anne und Hans Zirkel, die bereits einen Erntevorgang (in den Buger Wiesen) mit erlebten, war es nun die Fortsetzung des Geschehens.

Hans entdeckelt eine HonigwabeFür Hans allerdings nichts ganz Neues, denn sein Opa hat bereits geimkert. Das sah man aber auch! Konzentriert und mit fließender Bewegung entdeckelte er Rähmchen um Rähmchen. Das war prima, denn er holte die Zeit ein, die wir uns nach der Ernte an der Weide plauschend mit einem Eiskaffee gegönnt hatten. Ist ja schließlich wieder ein sehr warmer Sonntag gewesen. Der Honig floß durch die Wärme sehr leicht, so dass wir  annehmen konnten, dass das nicht unbedingt auf einen zu hohen Wassergehalt hindeuten musste. Natürlich maßen wir mit Hilfe des Refraktometers und kamen bei dieser Ernte auf 18,5%.

Honigschleudern und Abfüllen

Jeannette dreht durch ;-)Nach dem Entdeckeln und Schleudern – auch meine Schwester Jeannette hatte erneut ihren Spaß am Kurbeln! – ging’s an’s Abfüllen und Etikettieren. Zumindest diejenigen Gläser, die jede/r Teilnehmende/r zur Belohnung fürs Helfen mitnehmen konnte. Der Rest muss noch drei Tage ruhen. Die Bienenpaten durften außerdem jeweils vier weitere 250g-Gläser für sich abfüllen, denn das ist Teil des Deals einer Bienenpatenschaft.

Hans mit seinem selbst abgefüllten Bamberger LagenhonigDie Geschmacksprobe in Übereinstimmung: blumiger Duft, feine Süße, mild, malzig, vanillig bei leicht scharfem Abgang.

Wer nächstes Jahr ebenfalls mitmachen möchte, findet die Termine unter Aktivitäten und Termine. Notiert euch jetzt schon die Zeiten für 2018: So., 15.07. (Ernte + Verarbeitung, So., 22.07. (nur Ernte) und Mo., 23.07. (nur Verarbeitung) sowie So., 29.7. (Ernte + Verarbeitung).

Fotogalerie Ernte Bamberger Lagenhonig, Weide

Fotogalerie Verarbeitung Bamberger Lagenhonig, Weide

Nachtrag am 4.9.2017: [Video zu Ernte und Verarbeitung]

Adieu und Dankeschön dem Förderverein Landesgartenschau Bamberg

Bamberger Lagenhonig als Dankeschön an den VereinWenngleich es ein eher trauriger Anlass ist – nämlich das in die Wege leiten der Auflösung des Vereins – so wollten wir den Mitgliedern des Fördervereins zur Nachhaltigkeit der Landesgartenschau Bamberg 2012 e. V. die Versammlung am 25.07.17 ein wenig versüßen, im wahrsten Sinne des Wortes. Als Dankeschön für mehrere Spenden und der miteinander verbrachten Zeit überreichten wir dem Vorsitzenden Jobst Giehler ein Regional-Körbchen mit unserem Bamberger Lagenhonig.

Buchgeschenke vom Verein an unsere InitiativeDoch auch WIR gingen nicht ohne Geschenke heim. Stadträtin und Vereinsmitglied Annerose Ackermann schenkte uns im Namen des Vereins deren drei herausgegebene Publikationen „Eine Insel blüht auf“, Klosterlandschaft St. Michael“ und „12 Kunsträume – von Picasso zu Beuys“. Wir stellen diese in unsere Imker-Bibliothek ein, so dass sie allen unseren Besuchern der Bienen-InfoWabe im Erba-Park verfügbar bleiben.

Stadträtin und Mitglied Annerose Ackermann, Vorsitzender Jobst Giehler, Stadtrat und Kassenprüfer Martin PöhnerVielen Dank dafür und für alle Wohltaten der vergangenen Jahre*, die Bienen-InfoWabe und damit den Bienen und Bürgern Bambergs nutzend!

Eure Initiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“
Reinhold Burger und Ilona Munique

* Siehe auch:

Honigernte 2017 auf der Erba-Insel in Bamberg

Junge erntet HonigwabeIm Rahmen unserer BIWa-Sonntagsöffnung am 23.07.2017 wurde gemeinsam mit unseren 20 Gästen die Honigernte auf der Erba-Insel in Bamberg eingebracht. Zu Beginn traf man sich in der Bienen-InfoWabe zu einem kurzen Einführungsfilm, bevor wir unseren Lehrbienenstand aufsuchten.

Junge erntet HonigwabeJeder, der mochte – und das war vor allem unser junges Publikum – durfte selbst eine Honigwabe aus dem Volk ziehen und außerdem aus der Honigwabe schlecken. Zum Schluss war eine Honigverkostung und der Kauf von original Bamberger Lagenhonig in der Bienen-InfoWabe möglich. Der hier geerntete Honig wird als „Lage Erba-Insel/Fünferlessteg“ verkauft, sobald er geschleudert und abgefüllt ist, also gegen Ende der laufenden Woche.

Schön, dass ihr bei diesem Highlight des Bienenjahres dabei wart!

Fotogalerie

Honigernte 2017 an der Sternwarte Bamberg

Am Standort "Sternwarte" in BambergJungbienen fliegen sich einAm Standort des Bamberger Lagenhonigs „Berggebiet / Sternwarte“ flogen sich justament die Jungbienen ein. Sie ließen sich durch die anstehende Ernte am 22.07.2017 allerdings nicht besonders irritieren. Wir waren aber auch sehr behutsam.

Es traf sich dann doch ganz gut, dass heute keine Studierenden dabei sein konnten, da sie auf einem Symposium waren. Andererseits auch schade, denn im vergangenen Jahr konnten wir Anschubmotivation für Christian sein, der kürzlich selbst sagte, er hätte schon sehr große Lust, selbst Bienen zu halten. Doch erst noch müsse er seine Doktorarbeit abschließen, zu der wir ihm ganz fest die Daumen drücken!

Honigmesswerte

Entfernen der BienenfluchtDie Ertragslage war extrem unterschiedlich. Aus der einen Beute entnahmen wir 10 Waben, aus der zweiten 25. Die Stichproben zum Wassergehalt lagen dem Zeiss-Messgerät nach bei 17%, dem neu gekauften Kern-Refraktometer bei 17,6% sowie bei 19% (18,9% neu) und 17,5% (18,2% neu). In der Mischung aller Waben dürfte er also zufriedenstellend sein.

Öffnen der BeuteDie Abfüllung erfolgt jedoch erst morgen, dann wissen wir’s ganz genau. Vorher werden wir erneut das Kern-Refraktometer kalibrieren, denn es deucht uns ein wenig zu hohe Werte anzuzeigen. Als Imker hat man ja auch seine Erfahrungswerte und kann die Konsistenz und die Fließgeschwindigkeit recht gut einordnen. Apropos …

Reinhold zeigt HonigwabeKonsistenz und Geschmack lagen bei weich-balsamisch, kaum Säure, Beerennote, vanillig bzw. bei der Ernte der zweiten Beute holzig, frisch-zitronig, beide mit langanhaltendem Abgang bei leichter Schärfe. Auch hier ein Spitzenhonig! DANKE, BIENEN!

Imker im Einsatz – mit Carsharing "meiaudo"Danke außerdem an den gut organisierten Carsharing-Dienst „meiaudo“ (vormals Ökobil e. V.), mit welchem wir die Standorte zur Honigernte anfahren, falls das Gewicht für unseren „historischen“ Anhänger indiskutabel ist. Wir versprechen auch, keine Biene darin zurückzulassen! 😉

Nachtrag 29.07.2016

Die Verarbeitung erfolgte am 24. und 25.07.2017. Der Wassergehalt betrug in der Einzelprobe direkt aus der Wabe des ersten Volkes zunächst 19% (Zeiss-Refraktometer) bzw. 18,9% (Kern) sowie 17,5 % bzw. 18,2%. In der Mischung der Waben aus beiden Völkern wurden 18% festgehalten. Somit wäre auch dieser Honig nach den Richtlinien des Deutschen Imkerbundes mit 18% unter ihrem Label verkaufsfähig, und nach dem der Deutschen Honigverordnung, die bei 20% die Grenze zieht, sowieso.

Geschmacklich weist der Sternwart-Honig aus dem Berggebiet Bambergs unweit des Spezial-Kellers am Stephansberg eine leicht holzige Note auf, unterlegt mit einem frisch-zitrusartigen Hintergrundton. Geschmeidiger Genuss bei lang anhaltendem Abgang – wie alle unsere Bamberger Lagenhonige, da die Ernte nur einmal im Jahr erfolgt und somit alle Frühjahres- und Sommertrachten Eingang finden können.

 

Honigverarbeitung der Buger Wiesen-Ernte 2017

Honigwaben vor dem EntdeckelnFür mehr Transparenz im regionalen Honigverkauf Bambergs lassen wir uns beim Ernten und Verarbeiten des Bamberger Lagenhonigs über die Schulter sehen oder dokumentieren die Vorgänge öffentlich über unseren Weblog und Facebook. Über jedes einzelne Honiglas wissen wir und Sie Bescheid, von welchem Standort und aus welchem Volk es seinen Ursprung nahm.

Entdeckeln einer Honigwabe aus den Buger WiesenAm 16.07.2017 erfolgte beispielsweise die Ernte in den Buger Wiesen. Einen Tag später entdeckelten und schleuderten wir die Honigwaben und ließen ihn für drei Tage ruhen. Danach entfernten wir die sich obenauf sammelnde Restwachsschicht. Denn obwohl dieses sogar wertvolle Bestandteile mit sich bringt, mögen die meisten Leute lieber klaren Honig ohne Krümelchen. Diese Ablagerung streichen wir uns übrigens selbst aufs Brot, da lassen wir nichts verkommen.

Entdeckeln und GeschmackstestDen Honig füllen wir (grundsätzlich ohne Rührvorgänge) in frisch maschinengespülte Gläser ab, drehen den Deckel fest zu, etikettieren das Glas und notieren handschriftlich die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Mindesthaltbarkeit ab Abfülltag (z. B. 2 Jahre). Sie und wir wissen zwar, dass Honig praktisch ewig hält, aber falls er doch mal in Gärung geraten sollte, dann hätten sie Grund zur Beanstandung und zum Umtausch innerhalb dieser Frist.

Messen mit dem RefraktometerGären würde Honig beispielsweise aufgrund eines zu hohen Wassergehalts ab 20%. Damit dies nicht unentdeckt bleibt, messen wir den Honig mit einem Refraktometer. Wie hoch der Wassergehalt der jeweiligen Ernte war, finden Sie unter den Beschreibungen der verschiedenen Standort-Ernten unter Bamberger Lagenhonig.

Verpackt in Kartons lagern wir die Honige dunkel und kühl. Auch das ist Vorschrift und sollte auch von unseren werten Honigkäufern aus Gründen des Qualitätserhalts weitergeführt werden. Einem hohen Qualitätsanspruch sind wir außerdem als Lizenznehmer des Regionalsiegels „Region Bamberg – weil’s ich überzeugt!“ verpflichtet.

Entdeckelungsgeschirr und Entdeckelungswachs nach getaner ArbeitMit dem Honigverarbeiten alleine ist es noch nicht getan. Nun wird dokumentiert und das sorgfältig gereinigte und in unseren Privaträumen aufgebaute Instrumentarium – Honigschleuder mit Wabenkorb, Entdeckelungsgeschirr, Trageboxen, Honigabfülltöpfe, Messgerät und Probierlöffelchen – erneut gereinigt und bis zum nächsten Jahr in den Dachboden verfrachtet.

Wachsblock aus eingeschmolzenem EntdeckelungswachsDas sehr wertvolle Entdeckelungswachs kann zum Zwecke einer Begünstigung der Pollenallergiesituation noch eine zeitlang käuflich erworben werden. Vor dem Winter dann wird es eingeschmolzen und zu einem Wachsblock verarbeitet. Das unbebrütete Wachs ist Grundlage für Salben oder zum Herstellen von Mittelwandwaben für unsere (künftig) eigene Wachsstraße. Sie garantiert uns ungepanschtes Wachs, um das Volk gesund zu erhalten und vor Paraffin oder Stearin oder minderwertigem Öl zu schützen.

Etikett Bamberger LagenhonigZu Beginn der nächsten Saison bestellen wir neue Etiketten, da wir diese nicht gern auf Vorrat halten. Sie kleben sonst nicht mehr richtig und wir möchten bis möglichst ins letzte Tun hinein Sorgfalt und damit Qualität offerieren. Es gibt immer noch etwas, was optimaler sein könnte, und das wissen wir. Doch der offene Umgang mit jedem Detail ist das Mindeste, was wir für unseren / ihren ungetrübten Genuss tun können. Den ganzen riesen großen Rest verdanken wir wie immer … unseren BIENEN! DANKE, ihr Lieben!

Auftakt zur Honigernte 2017 in den Buger Wiesen

Bienenpaten Hans und Anne ZirkelIlona zieht Honigwabe aus Volk von Bienenpatin Elisabeth BurgerLos geht’s mit der Ernte des Bamberger Lagenhonigs! Wie immer – es sei denn, es wurde Raps eingetragen – ernten wir nur 1x im Jahr, und zwar ab Mitte bis Ende Juli. Diesmal, am 16.07., waren unsere Bienenpaten Anne und Hans Zirkel mit dabei.

Bienenpate Hans Zirkel mit ImkerhutIndirekt dabei waren auch Michael Alt (München) und Elisabeth Burger (herzallerliebste SchwieMu aus Augsburg), Sabine Gründler (Gärtnerei Böhmerwiese), Ina Kudlich (Mokka macan) und Felicitas „Fee“ Sauer (Feegan). Denn sie sind die Bienenpaten unserer Völker im Süden Bambergs. Vielen Dank an dieser Stelle euch allen für eure Beiträge!

Vorteile der Ganzjahresernte

Reinhold zeigt den Bienenpaten Anne und Hans Zirkel eine HonigwabeDiese im wahrsten Sinne des Wortes einmalige Ernte hat mehrere Vorteile. Erstens geschmackliche Vielfalt, da der Trachteintrag von der Obstblüte des Frühjahrs bis zur Lindenblüte des Sommers in den Waben ruht. Heuer scheint auch noch ein wenig Waldhoniganteil dabei zu sein, da der Buger-Wiesen-Honig eher dunkel daher kommt. Zweiter Vorteil: Wir haben nur einmal den Aufwand des Herrichtens und Saubermachens, was für Berufstätige, die sich zum Imkern Urlaub nehmen müssen, durchaus Charme hat.

Unterschiede in der Bienenflucht

Reinhold erläutert die Funktionsweise einer BienenfluchtEinen Tag vor der Ernte legen wir eine Bienenflucht ein. Sie sorgt dafür, dass sich zum Erntezeitpunkt nur noch wenige Bienen im Honigraum befinden. Somit müssen weniger Bienen abgekehrt werden. Die Bienenflucht wirkt nach dem Prinzip der Einbahnstraße: Die Bienen aus dem Honigraum können (und wollen) über ein Auslassöffnung an der Oberseite des Fluchtbretts zum darunter liegenden Brutraum gelangen, weil sie den Kontakt zur Königin suchen oder auch einfach mal, um rauszufliegen für ihr Geschäftchen. Am Zurückkehren hindert sie die konisch zulaufende schmalere Öffnung an der Unterseite des Bretts.

Entfernen der Bienenflucht am Volk Felicitas "Fee" SauerDas Prinzip ist einfach. Doch gibt es bei den Fluchten durchaus Unterschiede. Wir hatten mangels des bisher gewohnten Modells einmal ein anderes gekauft. Dieses hat eine raumeinnehmendere Öffnung mit vielen Löchern, die für den Duftlockstoff der Königin gedacht sind. Das funktioniert zwar gut, doch „klebten“ hier ziemlich viele Bienen dran, die wir letztendlich abstreifen mussten. Mit einer kleineren Lochvorrichtung fahren wir besser, so unser Fazit.

Honigertrag und Honigpreis

Geerntete Honigwaben im lebensmittelechten PlastikwannenDer Ertrag war eher mäßig, doch der Wassergehalt lag dafür mit durchschnittlich 17% sehr niedrig. Das ist gut so, denn je weniger Wassergehalt, desto haltbarer ist der Honig. Herausgeschmeckt haben wir ein weiches, balsamisches, vanilliges und mirabelliges Aroma bei kaum wahrnehmbarer Säure, eine sehr harmonische Reife mit lang anhaltendem, fruchtig-kräftigem Abgang. Extrem gut!

Unsere Bienenpaten erhalten pro Patenjahr 4 Gläser zu 250g und 10% Rabatt auf alle übrigen Bestellungen. Ansonsten kostet das Honigglas zu 250g € 4,70 und zu 500g € 7,20. Um eine moderate Preiserhöhung in Anbetracht der wetterbedingt geringeren Mengen sowie unserem geplanten Maschinenzukauf zur qualitätsgesicherten Wachsumarbeitung kommen wir nicht herum.

Möchten Sie bei einer Honigernte dabei sein? Dann erhalten Sie am So., 23.07. auf der Erba-Insel Gelegenheit dazu. Treffpunkt ist um 16 Uhr in der Bienen-InfoWabe. Das Verarbeiten (Entdeckeln, Schleudern, Abfüllen) ist für Mo., 24.07. vorgesehen. Info hier. Zu Letzterem bitte um Anmeldung.

Fotogalerie

Honigernte mitten in Bamberg! zur BIWa-Sonntagsöffnung

23.07.17: BIWa-Sonntagsöffnung mit Vortrag

Wo? Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (Erba-Park)

Logo für das Schwerpunktthema Honig der Bienen-InfoWabeWann?
14.00 – 16.00 Uhr  |  Offenes Haus für alle rund um Bienen, Honig, Imkerei und Natur.

16.00 – 17.00 Uhr  |  Honigernte mitten in Bamberg! Der Erba-Park-Honig ist reif – lasst ihn uns gemeinsam ernten!

Team von Bienen-leben-in-Bamberg.deWas? Honig wächst nicht in Quetschflaschen, das ist sicher. Doch woher kommt er genau? Wie wird er von den Bienen eingelagert? Blicken Sie uns beim Ernten über die Schulter. Unerschrockene dürfen sogar selbst Hand anlegen. Im Anschluss Honigverkostung mit der Möglichkeit, einen original „Bamberger Lagenhonig“ zu kaufen. Achtung: Bei Starkregen wird ein Vortrag zum selben Thema in der Bienen-InfoWabe angeboten.

Für wen? Ohne Altersbeschränkung
Referenten: Reinhold Burger & Ilona Munique, Imker, Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de

Möchten Sie außerdem eine der ältesten und auch heute noch ursprünglichsten Lebensmittelverarbeitungen der Welt kennen?

Zusatztermin im Rahmen unserer Honigschleudertage 2017

“Wie kommt der Honig ins Glas?”

HonigwabeMo., 24.07.2017   |  17.00 – ca. 19.00 Uhr
Obstmarkt 10 (Entdeckeln, Schleudern, Abfüllen der Ernte vom Vortag aus dem Standort Erba-Insel). Bitte melden Sie sich unbedingt telefonisch unter 0951-3094538 bis spätestens 14 Uhr an!
Alle Teilnehmenden dürfen ein 250g-Glas ihres selbstgeschleuderten Honigs mit nach Hause nehmen.

 Es besteht eine Einkaufsmöglichkeit von Honigprodukten. Außerdem erstellen wir eine Weblog-Fotodokumentation zu diesen wunderbaren Erlebnistagen! Da dies Teil unserer Öffentlichkeitsarbeit für das Verständnis über die Bienenwelt ist, wird bei Teilnahmewunsch die Zustimmung zur Fotoveröffentlichung vorausgesetzt.

Für wen?  Interessierte melden sich telefonisch unter T. 0951-3094539 an oder via Doodle-Kalender (plus E-Mail-Benachrichtigung!). Oder am So., 23.07. zur Honigernte im Erba-Park vor Ort.

Achtung: Die Plätze sind begrenzt! Es zählt die Reihenfolge der Anmeldungen. Maximal 9 Personen möglich. Bienenpatinnen und -paten genießen Vorrang.

Kosten? (nur für Montag)
€ 16,- als Familienpauschale 2 Erw. und bis 2 Kinder |  € 12,- pro Erwachsenen | € 6,- pro (zusätzliches) Kind bis 16 Jahre. Bienenpat(inn)en kostenlos, Bienenpatenanhang 10% ermäßigt.

China zu Gast in der Bienen-InfoWabe in Bamberg

„Was ist guter Unterricht?“ Dieser Frage ging die deutsch-chinesische Hochschul- und Bildungskooperation in der Lehrerbildung am 12.07.2017 auch in Bamberg nach. Eine sechsköpfige chinesische Delegation war zu Gast in der Bienen-InfoWabe. Sie trägt nun sowohl unsere Schulbienen-Didaktik als auch den Bamberger Lagenhonig zurück in die Provinzregion Zhejiang (ca. eine Bahnstunde südlich von Shanghai).

Gruppenbild vor Bienen-InfoWabeAnlass und Projektpartner

Die Bienen-InfoWabe wurde auf Anfrage der Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) unter Projektmanager Janne Leino (Shanghai, gebürtiger Finne, perfekt Deutsch sprechend!) als Beispiel eines außerschulischen Lernraums zur nachhaltigen Umwelterziehung vorgeschlagen. Auf die Idee kam Dr. Yelva Larsen aus der Fakultät Humanwissenschaften an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg anlässlich eines Seminars über Bienen und Didaktik, die wir erst kürzlich für die Lehramtsanwärter/innen der Universität Bamberg angeboten hatten.Gäste vor der SchaufensterbeuteDie chinesischen Abgesandten sollen künftig Multiplikatoren an ihren Schulen sein, welche Partner in einem HSS-Projekt zur Entwicklung der Umwelterziehung an chinesischen Grundschulen sind.

Im Bereich Bildung stehen die Qualifizierung von Lehrkräften, die Entwicklung bedarfsgerechter  Bildungsgänge sowie die bildungspolitische Beratung im Fokus, mit Schwerpunkt berufliche Bildung. Der  Bildungstransfer in strukturschwache Regionen trägt zur Chancengerechtigkeit und zum Abbau regionaler Gefälle bei.¹

Mit der Dolmetscherin an der Seite lief's wie am SchnürchenSo kam es, dass die Lehrkräfte um Prof. Chen Xiaoping aus der Zhejiang International Studies University (ZISU)², unterstützt von zwei Dolmetscherinnen, unserer knapp zweistündigen Vorstellung des Konzepts der Bamberger Schulbiene und seiner Projekte sehr aufmerksam lauschten. Auf deren Input aus der dreitägigen Bildungsreise wird man sicherlich sehr gespannt sein.

Chinesische Delegation im Bamberger Bienengarten vor Kräuter-SchaubeetNatürlich waren auch drei Vertreter/innen der Otto-Friedrich-Universität aus dem Umfeld „Didaktik der Naturwissenschaften“ anwesend. Neben Frau Larsen und Reinhold Link war dies der Institutsleiter Prof. Dr. Jorge Groß, der es sich nicht nehmen ließ, im Vorfeld die später kredenzten Honigbaguettes herzurichten.³

Holzbiene, schlürfend aus MuskatellersalbeiblüteDie süße Belohnung, das Honigwaben-Gewichtraten wie auch die Besichtigungen der Bienen in der Schaufensterbeute und des Bienengartens lockerten die Powerpoint-Präsentation zwischendurch auf. Sogar die größte Biene Europas, die blaue Holzbiene (Xylocopa violacea) war neugierig auf die fernöstlichen Gäste und fand sich am reichlich blühenden Muskatellersalbei ein.

Input der Gastgeber und ihre Ziele

Lehrerin aus der chinesischen Delegation mit ImkerhutZustimmendes Nicken und Gelächter auf die Bemerkung „Wenn’s um Bürokratie geht, sind alle Länder wohl gleich.“ Vorgestellt hatten wir Förderbeispiele aus Bund (Umwelt im Unterricht) und Land Bayern („Imkern an Schulen“ und „Imkern auf Probe“) sowie das Fortbildungsangebot des Vereins Mellifera e. V. („Bienen machen Schule“). Damit auch alle anderen Schulen, Bildungseinrichtungen und Bürger/innen in Bamberg, die keine Förderprogramme nutzen (können), dem Bienenthema etwas abgewinnen können, ist die Bienen-InfoWabe von der Privatinitiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ unter der Trägerschaft des Imker und Bienenzuchtvereins Bamberg Stadt und Land e. V. eingerichtet worden.

Dass dieses „grüne Klassenzimmer“ im Erba-Park allein über Spenden und Sponsoring finanziert und durch ehrenamtliche Leistungen lebt, macht sie zu einer unabhängigen und flexibel reagierenden Institution, die keinen Dogmen folgt, sondern sich vielmehr als Informationsdrehscheibe versteht. Die Liebe zu den Bienen zu wecken und aufgeschlossene, verantwortungsbewusste sowie ausreichend informierte Jungimker zu gewinnen ist Selbstverpflichtung, der konsequent nachgegangen wird.

Screenshot aus der Powerpoint zur Stressless-Methode BLIBLehrer der chinesischen Delegation mit Reinhold Burger in der MitteDabei bedienen sich die Protagonisten des Knowhows aus Theorie und Praxis der Imkerei, welches Geograph Reinhold Burger als Bienensachverständiger und Gesundheitswart sowie zukünftiger Tierwirt mit Fachrichtung Bienen bzw. Imkerei gerne weitergibt, als auch der bibliothekarischen (sprich: informationsrecherchegerichteten) und pädagogisch ausgeübten Berufsfelder von Ilona Munique, die als Erwachsenenbildnerin um die Möglichkeiten motivierender Lernbegleitung weiß. So wurde zur Verknüpfung von Theorie und Praxis eine Stressless-Methode in vier Stufen entwickelt, mit dem Ziel, Bienenvölker pur, direkt und vor allem angstfrei zu erleben.

Fazit und Dank

Ilona Munique neben Lehrer der chinesischen DelegationWissen vermitteln alleine reicht nicht aus. Ebenso wichtig ist die Grundmotivation hinter dem Lerngeschehen. Sie kann nur persönlich und empathisch ausgeübt werden. Wir hatten den Eindruck gewonnen, dass diese Grundeinstellung die anwesenden Gäste – ob aus China, Deutschland oder Finnland – trefflich einte. Motivatoren benötigen aber zuweilen auch selbst eine Dosis davon. Dass wir sie uns gegenseitig geben konnten, war eines der erfreulichen Nebenziele dieser fachlichen und herzlichen Begegnung.

³ Wir danken der Otto-Friedrich-Universität Bamberg für ihr großes Vertrauen in uns, namentlich:

  • Prof. Dr. Jorge Groß (Direktor des Instituts für Erforschung und Entwicklung fachbezogenen Unterrichts (EE-feU) und Geschäftsführender Leiter Didaktik der Naturwissenschaften)
  • Dr. Yelva Larsen (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)
  • Reinhold Link (Lehrbeauftragter Didaktik der Biologie und Chemie mit Schwerpunkt Mittelschule)

¹ Chinas Weg zur nachhaltigen Entwicklung: Bildung und integrierte ländliche Entwicklung sind Schlüsselfaktoren“. In: Blickpunkt China, 3 (2016), Ausg. 2, S. 7.

² Die ZISU ist vom chinesischen Bildungsministerium beauftragt, die praktische Lehrerausbildung weiter zu professionalisieren und hat auf diesem Gebiet eine Vorreiterrolle inne. Die an der ZISU entwickelten und erprobten Konzepte strahlen auf die gesamte Bildungslandschaft der Provinz Zhejiang und darüber hinaus. Dem entsprechend stand in den letzten Jahren die Internationalisierung im Mittelpunkt der Hochschulentwicklung. Quelle: Blickpunkt China, 3 (2016), Ausg. 2, S. 28.

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