Fotos zur Einweihungsfeier der Bienen-InfoWabe 2015

Blumenschmuck aus der Gärtnerei Böhmerwiese

Blumenschmuck aus der Gärtnerei Böhmerwiese von Bienenpatin Sabine Gründler

Bunt, fröhlich und lehrreich: die Einweihungsfeier der Bienen-InfoWabe am 20.09.2015 lockte trotz bedrohlicher Regenwolkengebilde zahlreiche Familien und Spaziergänger an unsere fünf Stationen. Einige der vormittäglichen Gäste des Festaktes blieben sogar am Nachmittag noch da – und viele unserer treuen Helferinnen und Helfer ebenfalls.

Hier sind sie beschrieben, nebst unserem Stationenprogramm. Wer jemanden vermissen sollte, blättere im Tagebuch einfach weiter nach hinten, da tauchen noch mehr Namen auf. Und jetzt viel Vergnügen bei unserer Fotogalerie!

Rätselfreunde in der Bienen-InfoWabe

Rätselfreunde in der Bienen-InfoWabe an der Station 2: Imkerei

Wiebke Burkhart und Ina Kudlich

Verdiente Pause unserer fleißigen Helferinnen – Bienenpatinnen Wiebke Burkhart und Ina Kudlich

Kinderzeichnungen und Imkertracht

Kinderzeichnungen an der Schulbienenpinwand der Bienen-InfoWabe – nebst Imkertracht

Eine der Helferinnen war Bienenpatin Wiebke Burkart, meine „Kammerzofe“. Sie half mir umsichtig und in aller Ruhe beim Trachtanlegen (verständlicherweise gibt’s von diesem „intimen“ Akt kein Foto).

Ihr ist es auch zu verdanken, dass alle Gäste ihren Weg zu uns fanden, indem sie die Ausschilderung vornahm und kontrollierte. Trotz Urlaubsantritt am nächsten Morgen blieb sie so lange wie möglich, um auf Zuruf Handgriffe abzunehmen.

Grill- und Getränkeausgabe / Auf der Festwiese

Speisenangebot für die Festgäste

Speisenangebot für die Festgäste

Einer der Helfer war Jürgen Horn. Unser Grill- und Getränkemeister aus Trabelsdorf, übrigens ein werdender Jungimker, verwöhnte am Mittag die Festgäste mit Bratwürsten, vegetarischer Gemüsepfanne und Zaziki. Er war die kompetente kulinarische Stütze unseres schönen Tages, zu dem Essen und Trinken einfach dazugehören. So ein Stand ist nicht der leichteste, vieles gibt es da zu bedenken, das Ordnungsamt sieht streng auf uns. Nun, wir haben 9 von 10 Dingen richtig gemacht, Jürgen sei Dank! Unterstützt wurde er vom – ja, dieser Titel ist zweifach vergeben! – Grillmeister (und Zimmermann unserer tollen Bienen-InfoWabe!) Thomas Friedmann aus Hallerndorf.

Die Schnegglas-Brötchen dazu stiftete Lecker-Bäcker Thomas Loskarn, unser Schulbienen-Haus- und Hofbäcker. Seine rosa Fähnchen habt ihr bereits auf dem Festzeltbild (siehe Bericht vom Vortag) gesehen.

Anfangsstation und Station 5 / In der Bienen-InfoWabe

Eine weitere Helferin war Bienenpatin Gabriele Loskarn, die die Anfangsstation – Ausgabe der Stempelzettelchen und Klemmbretter – inne hatte sowie die Station 5, die Krokuszwiebelausgabe nach Zählung der erreichten Stempel. Sie war bereits seit den frühen Morgenstunden im Einsatz und auch schon die Tage davor, ob schleppend, beischlafend (ja, ganz genau – siehe hier!), eintütend oder mitentscheidend, wenn es um knifflige Entscheidungen diverser Angelegenheiten ging. Unter ihrem segensreichen Wirken lief manches entschieden leichter. Sie baut auf Jesus – und ganz klar baute sie auch den Altar zur Weihe auf. Und uns baute sie außerdem noch auf.

Station 1: Die Bienen / In der Bienen-InfoWabe

Weitere Helferleins kamen hinzu, manchmal auch ganz spontan, als sie merkten, wie wir mit plötzlichem Krankenstand unserer Stationenfachleute zu kämpfen hatten. Christian Rindchen vom Ottobrunnen war einer davon. Dem toughen Jungimker hielt nicht einmal sein geschientes Bein davon ab, die Station 1 mit dem wichtigen Eingangsthema „Bienen“ ganz alleine über drei Stunden lang zu bedienen. Mit minimalster Einweisung von uns, doch wenigstens ausgestattet mit jede Menge an Medien. Was Christian für sich und andere zu nutzen und einzusetzen wusste. Um ihn scharten sich die Kinder, die seinen souveränen, klaren und freundlichen Ausführungen mit großen Augen lauschten.

Station 2: Die Imkerei / In der Bienen-InfoWabe

Von Reinhold Burger wurde die Station 2, Imkerei, versorgt. Wir hatten den halben Imkerhaushalt herangekarrt, allerdings auf die Honigschleuder verzichtet. Diese konnte jedoch mit Hilfe von Abbildungen aus unseren zahlreichen Büchern veranschaulicht werden. Allen großen und kleinen Rätselfreunden wurde außerdem das Minibüchlein „Bienen eine Wunderwelt“ mit an die Hand gegeben, so dass die jeweils 9 Fragen aller vier Stationen zu beantworten fragen. Na ja, fast. Bei manchen halfen wir schon mit. In den Dialog kommen, das ist ja der Sinn des Ganzen.

Station 3: Die Trachtpflanzen / Im Interkulturellen Garten

Blumenschmuck aus der Hofstadt-Gärtnerei

Blumenschmuck aus der Hofstadt-Gärtnerei, gesponsert von Bienenpatin Carmen Dechant

Bienenpatin Manuela Wehr hatte die Station 3, die Trachtpflanzen, mit liebevoll arrangierten Blühpflanzen, geschnitten aus dem eigenen Garten, samt Erklärschildchen und ausgelegten Themenbüchern und Plakaten bestens präpariert, so dass ich ihn nahtlos und „ganz entspannt“ von ihr übernehmen konnte. Die Entspannungspädagogin war ebenfalls seit den frühesten Morgenstunden, aus Seigendorf anfahrend, zusammen mit ihrem Mann Stefan auf den Beinen, um uns beim Zeltaufbau und Taschenausteilen, Unterstützerschilder kleben und vielem mehr zu helfen.

Eigentlich wäre auch noch Dr. Elke Puchtler mit eingeteilt gewesen, auch für den Fachvortrag am Vormittag. Doch die Naturheilkundlerin, die praktisch nie krank ist – sie kann sich ja gut selbst helfen – ereilte wie einigen anderen auch ein „Jahrhundertsommer-auf-Herbst-Umstellungs-Virus“ … oder so etwas fieses in der Art.

Danke bei der Gelegenehit an die Interkulturelle Garten-Gemeinschaft fürs Beherbergen der Station 3 und die Ausleihe der Biergartengarnituren! Das hat uns sehr geholfen.

Station 4: Der Honig / Im Unterstützerzelt

Christiane Hartleitner an der Honigstation im Zelt der Unterstützter

Christiane Hartleitner mit interessierten Gästen an der Honigstation im Zelt der Unterstützter

Wir wussten, dass Station 4, der Honig, dringend noch Unterstützung hätte gebrauchen können. Erfahrungsgemäß ist so ein Thema am meisten umlagert. Doch was half’s – Christiane Hartleitner musste ihn drei Stunden lang alleine versorgen, der Krankenstände wegen. Und WIE sie es tat! Obgleich auch sie erst das Imkern justament erlernt, ihre Bienchen hielt sie mit imkerlicher Hilfestellung am Schiffbauplatz schon länger, und von Honig hat sie jede Menge Ahnung. Ihren exquisiten „Tropfhonig“ erläuterte und verkaufte sie mit der selben Leidenschaft wie unseren „Bamberger Lagenhonig“. Die durch eigene tolle Projekte bekannte Kunsthistorikerin und dreiifache Mutter hat außerdem ein Händchen im Umgang mit Kindern, die ihr an den Lippen bzw. am Honiglöffelchen hingen. Zelt abbauen im Anschluss, nachdem wir sie von den Besuchern praktisch fortreißen mussten, war ebenfalls noch drin.

Station 4: Unterstützerzelt zur Einweihungsfeier

Station 4: Unterstützerzelt zur Einweihungsfeier

Mit im Unterstützerzelt war die Auslage der Werbeflyer, die wir vorab des Festes anforderten. Denn viele unserer Freunde und Helfer haben ein Geschäft oder bieten eine Dienstleistung an. Win-win-Situation, so nennt man das. Hauptunterstützer REWE-Rudel sponserte beispielsweise die Äpfel, stellte Stehtische zur Verfügung und versorgte uns mit Getränken.

Station 5 und Krokuspflanzaktion

Die Krokuspflanzaktion der Station 5 wurde begleitet von meiner Schwester, Ehrenbienenpatin Jeannette Munique. Als gelernte Kinderpflegerin und vierfache Mutter konnte sie hier ihre Erfahrung einbringen, beispielsweise, als ein Mädchen das Schäufelchen mit dem Marienkäfergriff partou nicht mehr hergeben wollte. Wir freuen uns schon darauf, wenn im nächsten Jahr wie aus Zauberkraft bunte und einfarbige Krokusse rund um die 16 Obstbäume an der großen Wiese hervor lugen und erste Nahrung für unsere Erba-Bienen bieten.

Die Löcher vorgebuddelt haben übrigens Catharina Beyer, eine der VOM FASS Bamberg-Damen aus der Langen Straße, zusammen mit einem Pfadfinderkollegen. Den Rest der noch nicht gesetzten 2000 Zwiebeln wird Sonja Hartl einsetzen, getreu nach der Farbplanskizze meiner Schwester.

Und noch ein paar Helferleins …

Zwischen all dem Gewusel auf der Festwiese am Fünferlessteg schleppten Anja Heidenreich und Marilyne Minier (ihr kennt sie von unseren Streichaktionen her) die 100 Stühle wieder in die Bienen-InfoWabe zurück. Tja, uns gingen die Männer aus.

Bienenpate Daniel Schiller hat ja morgends schon fleißig geackert, und Ernie Reinwand, unser fleißiger Helfer für die vorangegangenen Bauarbeiten, der hatte ebenfalls eine (Wallfahrts-)Pause verdient. Jobst Giehler stellte sich für den Montag zum Schleppen zur Verfügung. Michael Saam fürs Fotograferen. So what?!

„Die Bienen-InfoWabe ist ein Frauenprojekt“, stellte Reinhold einmal unvermittelt fest. Wie wahr. Wie bei den Bienen auch ist weiblicher Fleiß unverzichtbar. Doch das soll die Leistung des Mannsvolks jetzt nicht schmälern – DANKE allen Männern wie Frauen für versprochene (ihr könnt ja nichts dafür, wenn ihr krank werdet!) und für geleistete Hilfe in all diesen Tagen, Wochen und Monaten! Ohne euch wäre das alles nie geglückt!

Und ohne edle Spenden ebenfalls nicht. Das Fest ist noch nicht komplett bezahlt, doch wir sind guten Mutes, dass sich die eine oder der andere noch von einem paar Euro trennen kann. Vielen Dank dafür!

Ohne Spenden geht nichts. Vielen Dank!

Ohne Spenden geht nichts von selbst. Vielen Dank dafür!

Alles wird gut, wenn man es tut. Oder so … 😉 Wir freuen uns riesig über den tollen Start der Bienen-InfoWabe und wünschen uns, euch zum Programmstart* am Ostersonntag, 27.03.2016, im Erba-Park wieder zu sehen! Summ, summ, summ …!

* Geplant ist eine Wiederholung des Auftritts vom Festtags-Vormittag der Pantomimegruppe „Pantastico“ des Coburger Kinder- und Jugendtheaters e. V. Freut euch drauf!

Honigschleudertag in Wildensorg (2): Die Verarbeitung

Honigschleudergruppe Wildensorg beim MittagessenEs kommt uns vor, als wären unsere Ehrenbienenpatinnen Jutta und Jeannette erst kürzlich an unserem Mittagstisch gesessen. Und doch ist es bereits wieder ein Jahr her, als wir das letzte Mal miteinander Honig schleuderten und für die folgenden Honigschleckereien den obligatorischen kulinarischen Grundstein legten. Neu mit dabei: Juttas Freundinnen Marion mit Enkelin Jessica sowie Bienenpatin Manuela Wehr.

Freundinnen: Jutta und IlonaEin sonniger und erntereicher Vormittag am Rinnersteig in Wildensorg liegt hinter uns (siehe Bericht Teil 1). Der 3. Stock mitsamt schwergewichtigem Boxeninhalt ist erklommen, das Mahl eingenommen – es geht los!

Jessica lernt Honigwaben entdeckelnZunächst die „Sicherheitseinweisung“ betreffs Lebensmittelhygiene und Umgang mit den scharfspitzigen Entdeckelungsgabeln. Rasch haben alle das Prinzip erfasst und entdeckeln drauf los. Es scheint fast so, als würde meine Freundin Jutta ihre versäumte Honigvergangenheit der Kindheit aufholen.

Jessica schnuppert HonigwabenduftSowie die ersten Waben von der zarthellen Wachsschicht befreit sind, wollen wir endlich wissen, wie das sanftfließende, herrlich duftende Gold denn nun heuer schmeckt.

5208-entdeckeln-einer-Honigwabe-Nahaufnahme„Ein butterzarter Schmelz mit betonter Süße ohne Säure, leicht scharf, würzig-blumig mit Aromen von Klee und Brombeer“, so unser gemeinsames Urteil, festgehalten unter der entsprechenden Bamberger Lagenhonig-Beschreibung.

Wir essen Joghurteis mit frisch gezapftem HonigNatürlich ändert sich der Geschmack nach dem Schleudern und in den nächsten Tagen noch ein wenig, die Zufuhr von Sauerstoff spielt eine Rolle. Uns jedenfalls schmeckt er sehr gut, pur oder später dann auch auf Joghurt-Eis, unserem Klassiker.

Schleudern ist kinderleicht

Päuschen für Marion und JuttaBienenpatin Manuela Wehr nutzt die ImkerbüchereiSo kinderleicht ist das Schleudern mit unserer wunderbar leichtgängigen Honigschleuder (übereignet an uns 2012 von Juttas (Groß-)Eltern), dass Oma und Nenn-Tante das Kurbeln getrost ihrer Jessica überlassen und ein wenig relaxen. Auch Manuela hat durchaus nichts dagegen, mal einen Blick in unsere dezent ausgelegten Imkerhandbücher zu werfen. Was uns mit geheimer Vorfreude auf eine neue Jungimkerin erfüllt *zwinker-zwinker*!

Künstlerisches von Jessica

Jutta mit JessicaDoch natürlich wechseln wir uns mit dem Schleudern ab, damit das Mädchen ebenfalls einem ihrer Leidenschaften frönen kann – dem Zeichnen und Basteln. Ihre bunt-fröhlichen Werke, die sie singend und mit Leichtigkeit anfertigte, hat sie uns großzügigerweise sogar überlassen.

Vielen Dank, Jessica! Ab dem 20.09. wird man deine Originale in der Bienen-InfoWabe im Erba-Park bewundern dürfen!

Endspurt der Honigverarbeitung

Auch, wenn man den geschleuderten Honig normalerweise noch ein paar Tage ruhen lässt, damit sich Schwebteile oben absetzen können, dürfen unsere Gäste bereits jetzt schon ihren selbst geernteten Honig in Gläsern abfüllen und etikettieren. Das beeinträchtigt die Qualität in keinster Weise, die Trübung ist eher ein Zeichen absoluter Naturbelassenheit. Wir lieben ihn so, doch der Verbraucher möchte ihn meist klarer vom Aussehen her.

Liebe Gäste, es war toll, das Honigernten mit euch gemeinsam erleben zu dürfen. Dieses Geschenk der Natur, dieser unglaubliche Bienenfleiß, und natürlich auch euer Fleiß, soll euch in süßer Erinnerung bleiben. Dieser Weblog-Beitrag ist – neben dem Mitnahme-Glas – unser Dank dafür, dass wir unsere Freude am Imkern mit euch teilen durften. Wir sehen euch hoffentlich bald alle wieder!

Honigschleudertag in Wildensorg (1): Die Ernte

Blick vom Wildenburger Sattel auf BambergTraumlage, Traumwetter und dann noch der Höhepunkt des Bienenjahres – Honig ernten! Mit dabei an unserem Honigschleuder-Erlebnistag am 02.08.15:

Honigschleudergruppe "Wildensorg-Rinnersteig"Die Ehren-Bienenpatinnen Jutta und Jeannette, Bienenpatin Manuela Wehr, Stefanie Jungbauer (damals noch Sennefelder geheißen und die Besitzerin der Wiese, auf der unsere Wildensorger Bienen stehen) mit Hund Mannie, sowie Marion und Enkelkind Jessica. Letztere brachte Jutta aus Hof mit. Freundinnen seit Schulzeiten – und jetzt im reiferen Alter erneut miteinander am Lernen. Nämlich, wie man Honig erntet. Wobei unsere Ehrenbienenpatin eine Wiederholungstäterin ist, und das merkte man denn auch gleich.

Jessica hält eine HonigwabeJessica, mit 9 Jahren unsere Jüngste im Bunde, lernte ebenfalls durchs Wiederholen. Daher war es sehr nett, dass alle ihr geduldig den Vortritt ließen, damit sie gleich mehrmals ein Rähmchen  lockern, ziehen und versorgen konnte. Stadtkinder tun sich generell nicht ganz leicht mit dem direkten Kontakt mit der Natur. Doch nach einer Weile war das Gewusel der Bienen nicht mehr ganz so ehrfurchtseinflößend für sie und der Stolz, sich überwunden zu haben, war sowohl bei Jessica, als auch bei ihrer Oma groß.

Marion erntet eine HonigwabeMarion hatte ebenfalls noch nie direkten Kontakt mit Bienen, jedoch einen unerschrockenen Zugriff und konnte daher beispielgebend auf die Enkelin wirken.

Jeannette, Hund Mannie und StefanieDas beruhigte auch Steffi, die zwar bei Hunden gut aufgestellt ist – da habe eher ICH ein Problem – als mit diesen Mini-Tierchen, die noch dazu keiner Erziehung zugänglich sind.

Jutta Fraaß erntet eine HonigwabeDerzeit ein wenig verwaist ernteten wir aus der Beute von Bienenpate Michael Alt, der sich das Volk derzeit mit Elisabeth Burgerr teilt. Bald wird wieder aufgebaut, denn der Standort und auch der Honigs sind schon etwas Besonderes. Leckerer Abschluss bildeten die reifen Brombeeren und ein paar Kläräpfel, die wir ebenfalls ernten durften. Allerdings strebten wir nun doch zum Obstmarkt hin, wo uns vor dem Schleudern das Mittagessen erwartete. Im zweiten Teil erfahrt ihr mehr über die Begabungen unserer Gäste … see you!

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Honigschleudertag Buger Wiesen (2): Honigverarbeiten

Selfie-GalerieNachdem der frisch geerntete Honig aus den Buger Wiesen am 26.07.2015 von unserer Honigschleudergruppe in den Obstmarkt 10 verbracht war, lockte erst einmal ein Mittagsimbiss. Auch stieß nun Melanie nach ihrem Dienst in der Stadtbibliothek Baunach zu unserer Honigschleudergruppe dazu.

Reinhold Burger weist ins Honigwabenentdeckeln einLos ging’s frisch gestärkt mit dem Entdeckeln der Honigwaben, wobei ausgiebig genascht wurde. Wie gut, dass wir eine kräftigende Unterlage hatten. Waben entdeckeln sieht leicht aus. Doch braucht es eine ruhige, nicht zu kräftige Handführung und ein Auge aufs allgegenwärtige Getropfe. Bei einer großen Gruppe wäre der Boden sonst sehr schnell eine eklig-klebrige Angelegenheit. Auch heuer hatten wir Dank umsichtiger Gäste keine „Schweinerei“ zu beklagen.

HonigscheudernDas Wabenausschleudern in der Trommel macht allen mächtig Spaß. Besonders gerne und ausgiebig kurbeln die Kinder, die daran ihre Kräfte messen. Zunächst jedoch muss der erste Kurbelgang verhaltener absolviert, dann einmal die Waben gewendet, und erst im darauffolgenden Gang darf richtig kräftig gewirbelt werden. Da kann es auch nicht mehr passieren, dass durch zu hohe Fliehkräfte ganze Wabenteile herausbrechen.

Erster HonigflussNachdem der erste Honigfluss unter bewundernden „AH“-Rufen über ein Haarsieb in den Edelstahltopf erfolgt, wird mit Hilfe eines Refraktometers der Wassergehalt gemessen. Mit 15% ist der Honig ziemlich wasserarm und damit außer Gefahr, irgendwann einmal im Glas das Gären zu beginnen.

Ina und Sabine beim Honigverkostung mit dem AromaradAußerdem erfolgte die obligatorische Genussprobe. Wir tragen zusammen, was unsere Gäste über die Verkostungsbeschreibung mit Hilfe eines Aromarades gustatorisch wahrnehmen. Das findet Eingang in die Beschreibung unseres Bamberger Lagenhonigs, der getrennt nach Lagen aufgeführt ist – hier als Buger Wiese.

Melanies Mitmach-HonigFelix, Wenzel, Daniel und Melanie genießen ihr Joghurteis mit frischem HonigWährend des Abfüllvorgangs, den alle Gäste durchlaufen, um am Ende IHR eigenes Mitmach-Honigglas in Händen zu halten, darf endlich unsere traditionelle Nachspeise drankommen: Joghurteis mit frischem Honig! Gerade an diesen heißen Julitagen ein herrlicher süß-säuerlicher Genuss, dem noch niemand widerstehen konnte, selbst die eingefleischte Vanille-Schoko-Erdbeer-Fraktion nicht.

Wenzel etikettiertDas Etikettieren geht – derartig „abgekühlt“ – gleich viel leichter von der Hand. Während das orange 5-Cent-Etikett des Netzwerks Blühende Landschaft schnell geklebt ist, ist es hingegen gar nicht einfach, das Bamberger-Lagenhonig-Etikett mit dem Gewährverschluss gerade auf Linie aufzubringen. Doch da es wieder abziehbar ist, kann man das durchaus öfters versuchen. Ganz einfach scheint es auch nicht zu sein, die Kreuzchen richtig zu setzen.

Babmberger Lagenhonig, 250gDie Auswahl dabei ist: Frühjahr, Sommer, Ganzjahrestracht (!), Blüte oder Wald. Außerdem eine Wahl aus allen unsere neun Lagen zu treffen, und zum Schluss das Eintragen des richtigen Datums. Nämlich das Mindesthaltbarkeitsdatum (wir geben zwei Jahre an), nicht das heutige Datum. Nun gut, Etiketten sind genügend bestellt worden, ein Engpass wegen Neuschreibens nicht zu erwarten.

Tonias Mitmach-HonigZeichnung von Tonia, Bienen und PferdeNachdem alle ihr Glas in der Hand hielten und das eine oder andere aus unserem Mini-Imkershop eingekauft war – wir sind ja nicht so die Einzelhändler, da uns der Bildungsauftrag viel wichtiger ist – konnten wir endlich die hübsch gemalten Zeichnungen der Kinder bewundern, die sie uns da ließen.

Wie immer richteten wir zu diesem Zweck eine Kinderecke mit Malutensilien, Rätseln und Büchern ein. Die Materialein werden sogar zwischendrin gnaz gerne von den Erwachsenen begutachtet. Für die haben wir natürlich auch Fachliteratur parat, denn unsere Hoffnung ist bekanntlich, Jungimker zu gewinnen. Und mit Jungimker sind alle jeden Alters gemeint, die das Imkerhandwerk neu erlernen. Ob uns das an diesem Tag gelungen ist? Wir sind gespannt …

Christinas Mitmach-HonigInas Mitmach-HonigDanke! – und es war wunderbar, dass ihr bei uns wart, liebe Bienenpatinnen Christina Michel und Ina Kudlich, liebe Sabine, Melanie und Tonia, lieber Felix, Heiko, Wenzel, Daniel und Jakob – lasst euch euren Buger Wiesen-Honig gut schmecken!

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Honigschleudertag Buger Wiesen (1): Die Ernte

Honigschleudergruppe "Buger Wiese"7 Erwachsene und 4 Kinder zogen an einem strahlend-heißen Tag in die Buger Wiesen, um miteinander den Höhepunkt des Imkerjahres zu begehen: die Honigernte. Zu diesem schönen Ereignis luden wir auch in diesem Jahr zuallererst unsere Bienenpatinnen und -paten ein, wobei auch andere Interessierte sich anmelden konnten.

Unsere Gäste

Bienenpatin Christina Michel zieht eine HonigwabePatin Christina Michel kam wieder extra aus Waldsachsen angereist und war nun bereits das dritte Mal dabei. Es war ihr daher anzumerken, dass sie den Ablauf inzwischen verinnerlicht hat. Alles ging ruck-zuck und konzentriert. Christina steht in den Startlöchern, um möglicherweise nächstes Jahr mit dem Imkern selbst loszulegen und somit in die Fußstapfen ihres Opas zu treten.

Bienenpatin Ina Kudlich vor ihrer PatenbeuteIna Kudlich ist ebenfalls Wiederholungstäterin. Und weil es ihr im vergangenen Jahr so Spaß gemacht hatte, brachte sie heuer zwei Freunde mit, Sabine und Felix aus Erlangen.

Via Facebook auf den Honigschleuder-Erlebnistag, der unter dem Motto: „Wie kommt der Honig ins Glas?“ läuft, aufmerksam geworden waren Melanie und Heiko Schmitt, die ihre eigenen zwei Kinder, Jakob (5 J.) und David (9 J.), mitbrachten, sowie die befreundeten Kinder Tonia (10 J.) und Wenzel (11 J.) aus Baunach.

Wenzel hat den Bogen rausManche kennen Melanie Schmitt auch aus der Stadtbücherei Baunach. Ich erwähne das gerne, ist es doch schließlich ebenfalls einer meiner mittlerweile vier Berufe bzw. Berufungen. Und wer weiß, wie nachhaltig unser Treffen hier noch ist … erste Sondierungsgespräche fanden bereits statt. 😉 Nun, Melanie hatte am Vormittag noch Dienst und stieß später auf uns zu.

Ein tränenreicher Start

Treffen mit der Honigschleudergruppe und HutanprobeTreffpunkt für alle war der Parkplatz gegenüber dem Buger Hof. Nach der Begrüßung gab’s die erste „Sicherheitseinweisung“ – und die ersten Tränen! Ausgelöst vom Wort „Wespen“, die derzeit rege am Bienenleben teilnahmen, da dort süßer Honig zu holen ist, konnte unser jüngster Besuch nur noch panikerfüllt nach dem Schutz in einem dichtschließenden Auto rufen.

Jakob mit ImkerhutDer Ärmste hatte kurz vorher zwei Wespenstiche zu erleiden und dies in frischer und übler Erinnerung. Papa Heiko blieb geduldig, jedoch fest in seinem Entschluss, dass der Sprößling zumindest an der frischen Luft verweilte, wenngleich ihm der direkte Kontakt mit den Bienenvölkern erspart wurde.

Das Honigernte-Team hat Freude am TunTja, es beantwortet unsere immer wieder geführte Diskussion und Frage, ob wir Kinder im Vorschulalter zu den Bienen führen möchen oder nicht. Mit Lola hatten wir zwar eine sehr gute Ausnahmeerfahrung gemacht, doch in der Regel können sich die meisten Kinder erst ab dem zweiten Schuljahr wirklich in Beherrschung üben. Natürlich ist es nicht schlimm, wenn die Kleinen – manchmal sogar urplötzlich, obwohl sie erst keine Anzeichen zeigten – auf einmal Angst bekommen. Doch wäre es fein, wenn der erste Kontakt unter einem guten Stern stünde, um für die weitere Biene-Mensch-Verbindung beste Voraussetzungen zu schaffen.

Ein vorsichtiger Beginn

Daniel mit ImkerhutÄngste sind ähnlich ansteckend wie Masern. So zogen es denn auch die älteren Kinder vor, vorerst mit einem Imkerhut zu arbeiten. Das ist völlig in Ordnung, wissen wir doch, dass es meist nicht allzu lange dauert, bis das lästige Ding im Abseits liegt. Auch heute war das so. Wenn Bienen stechen, so sind fast immer die Menschen selbst daran schuld, weil sie sich nicht richtig verhalten.

Reinhold Burger weist die Gruppe am Standort einDaher folgte eine zweite Einweisung durch Reinhold Burger direkt am Ort des Geschehens. Was wir allerdings nicht bedachten, uns für die Zukunft jedoch hinter die Ohren schreiben: Mit einem Schlapphut an die Beuten gehen ist ungünstig, da die Bienen unter der Hutkrempe ohne Ausweg nach oben gefangen sind. Da hilft dann auch kein vorsorglich aufgesprühtes verdünntes Nelkenöl mehr.

Wenzel zieht eine HonigwabeWenzel aber tat keinen Mucks, als es ihn erwischte – alle Achtung! – und er machte ruhig und besonnen weiter. Natürlich haben wir Globuli (Apis mellifica), etwas Alkohohl für den Kühleffekt und ein Anti-Juckgel immer dabei. Und ein Handy für etwaige Notrufe.  Bisher ist das jedoch unser erster Stich, den wir in einer Gruppenführung zu vermelden haben. Wie gesagt – Bienen in eine Notlage zu bringen ist meist eine Sache der eigenen Versäumnisse.

Eine kleine Mutprobe

Tonia lockert die RähmchenWer das Imkern lernen möchte – und das ist schließlich unser erklärtes Ziel, Jungimker heranzuziehen – muss den unfreiwilligen „Kuss der Bienen“ aushalten können. Und ohne Hut arbeiten wollen, alles andere ist auf die Dauer wirklich lästig. Es gibt nur sehr wenige Imker, die konsequent einen Hut oder Schleier anlegen. Manche, weil sie tatsächlich eine Allergie entwickelten und doch nicht vom Imkern lassen wollen. Auch wir ziehen uns hin und wieder einen Schutz an, wenn wir das Gefühl haben, heute sind unsere Bienen genervt, etwa wegen eines anstehenden Wetterwechsels oder weil sie vorher von Neugierigen geärgert wurden. Oder weil wir ein Medikament einnahmen, das sie nicht riechen mögen.

Imker Reinhold Burger an der offenen BienenbeuteDaher ist unser Honigschleudertag durchaus eine (wirklich nur kleine) Mutprobe, zu der nur Menschen Zugang finden, die sich tatsächlich für die Materie interessieren und bereit sind, kleine Unannehmlichkeiten zu erdulden. Mit ein Grund, warum wir nicht marktschreierisch mit unserem ansonsten superschönen Erlebnistag im Vorfeld werbewirksam hausieren gehen. Bienen sind keine Zootiere, auch keine echten Haustiere. Und wir keine Dompteure oder Eventmanager.

Ein harmonischer Verlauf

Sabine erntet eine HonigwabeWengleich der Einstieg seine Tücken hatte – es war wieder ein wunderbarer Vormittag bei unseren Völkern und mit unseren Gästen. Bereitwillig ließen sich Bienen und Menschen aufeinander ein und alle durften sich im Ernten versuchen. Rähmchen mit dem Stockmeisel lockern, duftende Honigwaben ziehen, restliche Bienen abkehren, schnell in die lebensmittelechte Plastikwanne damit, … und fertig!

Heiko zieht eine HonigwabeDas ging in der zweiten Runde gleich viel hurtiger – und bei gesteigertem Mut, wie gesagt, auch ohne Hut. Leider konnten wir nicht wie sonst gleich vor Ort ein bisschen frischen Honig mit dem Finger aus der Wabe naschen. Früher als üblich sind die Wespen zur Stelle und wetteifern um das süße Gold. Doch auch sie haben ein Recht auf Leben, zumal die Gemeine und die Deutsche Wespe unter Naturschutz stehen. Wir sind zwar immer ganz unglücklich, wenn wir sie mit unseren Bienen rangeln sehen und Letztere das Nachsehen haben, doch das ist Natur und wir haben es zu akzeptieren. Extra anlocken müssen wir sie natürlich nicht.

Eine hoffnungsfrohe Zukunft

Tonia lockert die RähmchenWenzel zeigt eine HonigwabeApropos locken … wir sind uns sicher: Wenzel und Tonia, die beiden ältesten Kinder, dürften nicht mehr allzu lange brauchen, um selbst ins Imkern einzusteigen. Sie waren mit vollem Eifer dabei. Wenn ihnen dabei ein Erwachsener hilft und sie einen Kurs machen, dann sind’s nur noch etwa zwei Jahre und sie kriegen das hin. Wir wären happy – Ziel erreicht! Denn auch, wenn es uns selbst viel Spaß macht, mit Gruppen zu imkern – so ganz ohne Hintergedanken ist der gern geleistete sonntägliche Aufwand ja nicht.

Heiko und Wenzel tragen die Honigernte zum AutoNun gut, wo wir heute eh schon so schonungslos offen sind: es ist sehr nett, dass uns unsere Gäste das Schleppen der „fetten Beute aus der Beute“ ins Auto und hinauf in den dritten Stock bereitwillig abnehmen! Wir danken herzlich dafür, und auch für das Verständnis und die Geduld miteinander, die wir vor Ort erfahren durften. Und was wir im Obstmarkt 10 miteinander erlebten, das folgt im zweiten Berichtsteil – bis bald!

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Bienen zählen statt Sterne – Astronomiestudierende ernten Sternwart-Honig

Studentengruppe erhalten Unterricht im HonigerntenStudentengruppe wird von Reinhold Burger ins Honigernten eingewiesenEin Unterricht mit festem Boden unter den Füßen statt den Kopf im Himmelsblau – 13 Studierende und ihr Professor durften am hellichten Tag und ganz handfest die heiß ersehnte Honigernte am Patenvolk von Conny Kopp an der Dr. Karl Remeis-Sternwarte Bamberg vornehmen.

Studierende beim HonigerntenNach einer Einführung in die „Bienenkunde“ ging’s am 22.07.2015 in brütender Hitze (nicht gerade) frisch ans Werk:

  1. Reinhold Burger erläutert Studierenden die BienenfluchtDie mit Propolis verkitteten Rähmchen lockern mit dem Stockmeisel, dem „Schraubenzieher der Imker“
  2. Nach einem beherzten Griff in die Zarge ein volles, etwa zwei bis zweieinhalb Kilo schweres Honigrähmchen entnehmen
  3. Dieses mit raschem Fegen von den restlichen ansitzenden Bienen befreien, die noch nicht durch die am Vortag eingelegte Bienenflucht in die unteren Bruträumen entschwunden sind.

Die Honigernte wird transportiertEingestellt in eine lebensmittelechte Kiste musste nur noch darauf geachtet werden, den Deckel schnell wieder aufzulegen. Denn weniger die Bienen störten unser Tun, vielmehr die heuer sehr früh umherschwirrenden Wespen. Doch alles ging gut, niemand musste einen Stich oder gar einen Zeckenbiss bejammern. Den Honig aus der frischen Wabe probiert hatten wir jedoch vorsichtshalber im Flur der Sternwarte bei geschlossener Türe.

Babmberger Lagenhonig, 250gWir bedauerten, dass wir nur ein Volk beernten konnten, denn der Ertrag ist nicht zuletzt durch die Bienenpaten, die das erste Anrecht auf „ihren“ Honig haben, sehr kontingentiert. So füllen wir überwiegend kleine 250g-Gläser ab, damit alle etwas abbekommen, die sich rechtzeitig vormerken ließen. Und trotzdem müssen wir zuweilen „Sorry, leider aus“ sagen.

Gefüllte HonigwabeDoch kein Wunder – lediglich 20% des heimischen Honigbedarfs wird derzeit durch hiesige Imker gedeckt. Man könnte ihn auch heute wieder wie bereits vor Jahrhunderten als „flüssiges Gold“ bezeichnen. Schuld an der Verknappung: Bienensterben und fehlender Imkernachwuchs bzw. zu geringe Völkerhaltung.

Professor Horst Drechsel beim HonigerntenVon daher sind wir sehr glücklich, dass sich so viele Studierende im Garten der Sternwarte eingefunden haben. Wir gehen prinzipiell davon aus, dass mindestens einer von zehn unserer Gäste, die wir an die Bienen heranführen, einmal Imker werden wird. Zumindest Prof. Horst Drechsel liebäugelt bereits mit einer „Jungimkerschaft“. Mit dieser Hoffnung im Herzen beenden wir in der Sternwarte die Bienensaison.

Schlafendes IgelpaarUralter ApfelbaumUnd selbst, falls wir die Saat einmal nicht setzen konnten, so hat zumindest die heimische Flur die segensreiche Bestäubungsleistung unserer Mädels erhalten. Der uralte Apfelbaum, unter dem die Bienenwohnungen dort oben am Stephansberg in Bamberg stehen, mag zwar für uns Menschen nicht als Ernteobjekt in Frage kommen, doch die beiden Igel vom letzten Jahr freuen sich sicherlich bereits auf ihr Winterfutter! Lasst es euch schmecken!

Honigernte Weide und Schiffbauplatz 2015

Endlich – am 18.07.2015 trugen wir die erste Ernte unseres Bamberger Lagenhonigs aus Ganzjahrestracht ein. Wir begannen an der Patenbeute, die Jakob Janßen gewidmet ist (Familie Contag) und die bei Bienenpatin Gabriele Loskarn ihre Heimat hat. Gabi war an diesem Tag vor Ort und half sogleich tatkräftig mit. Es war nicht das erste Mal für sie und das sah man ihr auch an.

Bienenpatin Gabi Loskarn und Reinhold Burger bei der JungfernernteBehende lupfte sie den Honigraum an, zog rasch Wabe für Wabe und kehrte umsichtig die ansitzenden restlichen Bienen ab, die noch nicht durch die Einbahnstraße der Bienenflucht den Weg nach unten zum Brutraum gefunden hatten. Spontan lud sie uns ein, am Abend vor einem Feuerkorb gemeinsam die Jungfernernte „Weide“ zu feiern.

4492-Honigerntetag-SchiffbauplatzDie zweite Ernte fuhren wir quasi um’s Eck bei Bienenpatin Ruth Vollmar am Schiffbauplatz ein. Auch hier war es die erste richtige Jungfernernte, denn die im Vorjahr aus dem Ableger hervorgebrachten wenigen Gläser zählten noch nicht richtig. Die bekam auch nur die Familie der Bienenpatin zum Naschen.

4498-Abtransport-HonigwabenMit dem vollbepackten Hänger strampelte Reinhold zur Honigschleuderstube in den Obstmarkt, wo wir am nächsten Tag ans Werk gingen. Entdeckeln und Schleudern, ein paar Tage später dann das Abfüllen in Gläsern und Etikettieren. Fertig ist, worauf wir ein Jahr lang sehnlichst gewartet hatten und zig-Millionen Blütenbesuche unserer Bienen notwendig waren! Auch dieses feierten wir noch einmal, diesmal in trauter Zweisamkeit im Strullendorfer Schwanenkeller. Uns war bewusst: was dort auf unseren Tellern lag, war zum entscheidenden Teil das Verdienst unserer Bienen!!! Daher …

… vielen, vielen Dank, liebe Bienen und Bienenpatinnen, lieber Petrus (Wetter), Ambrosius (Bienen + Lernen), Pankratius (Blumen) und Franziskus (Tiere), … um nur ein paar zu nennen, die an diesem unglaublich faszinierenden  Naturkreislauf mitwirkten. Der goldene, duftende, wohlschmeckende und heilsame Honig ist der beste Beweis, dass es Gott gut mit uns meint. Oder etwa nicht?!

 

Start der Facebook-Gemeinschaftsseite „Bamberger Schulbiene“

[Aktualisierung am 23.07.2019: Die Seite der Bamberger Schulbiene auf Facebook wird nicht mehr aktualisiert, nachdem unser Profil wieder freigeschalten wurde. Ihr findet also Neuigkeiten nur auf unserem Weblog hier, und in Kurzversion unter https://www.facebook.com/bamberger.schulbiene ]
Screenshot Facebook GemeinschaftsseiteKürzlich forderte uns Facebook auf, das Bamberger Schulbienen-Profil in eine Gemeinschaftsseite umzuwandeln. Nun ist es geschehen und wir freuen uns auf möglichst viele interessierte Abonnenten. Euch erwarten auf dieser Seite nicht News zur „Bamberger Schulbiene“, sondern auch zu allen anderen Projekten unserer Initiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“.

Mit der Schulbiene startete wir um den Jahreswechsel 2012/2013. Von unseren weiteren Projekten wie unsere „Bienenpatenschaften“, der „Bamberger Lagenhonig“ die „Bienen-InfoWabe“ und „Bamberger Blühwiesen“ (Schwerpunkthema 2016, in Vorbereitung) versprechen wir uns ebenfalls, dass sie ihren Beitrag dazu leisten, um Bamberg zur Bienenstadt werden zu lassen.

Mit Informationen, Aktivitäten sowie Rat und Tat stehen wir den Menschen dieser schönen Stadt bei der Erneuerung ihres Bundes mit der Natur gerne zur Verfügung. Und wo wir nicht (mehr) helfen können oder auch uns selbst helfen lassen wollen, vermitteln wir an andere Fachkräfte, an Vereine, Initiativen oder Menschen.

Gemeinsam stehen wir allesamt für ein lebenswertes Bamberg. Stadt der Gärtner und Häcker. Denn … ohne Bienen fehlt dir was!

Erster Kindergruppenbesuch für unsere Sternwart-Bienen

IBegrüßungsfoto der Geburtstagsgruppem Dezember Geburtstag zu haben ist für Kinder meist nicht so der Hit. Darum darf die 9-jährige Hannah mit ihren Freundinnen nachfeiern. Mama Hefner hat sich für diese Nachfeier etwas Besonderes einfallen lassen und sozusagen rund 50.000 Bienen als Gäste eingeladen. Ungefähr so viele sind es nämlich, die an der Dr.-Karl-Remeis-Sternwarte auf die vier, nein, fünf Mädels warteten.

BienenhotelDoch zuvor lautete die Frage: „Was seht ihr hier auf der Sternwarte?“ Da gab es nicht nur historische Bauten aus der Frühzeit der Sternwarte zu entdecken, sondern auch einige Sommerblümchen und ein Nestangebot. Ob da Honigbienen hausen? Nein, das nicht. Die Kinder erfuhren den Unterschied zwischen Honig- und Wildbienen, also staatenbildenden und solitär lebenden Bienen. Doch wo sind die Honigbienen nur? Etwa unter dem umgestülpten grauen Container?

Zur Geschichte der ImkereiBevor wir tatsächlich fündig wurden, gab’s erst einmal eine kleine Geburtstagsgabe für Hannah. Außerdem eine Postkarte mit der ältesten Darstellung des Imkerhandwerk der Welt. Acht- bis zwölftausend Jahre alt ist die Felsmalerei in einer Höhle in Spanien. Die Biene und der Mensch sind von alters her eng miteinander verbunden. Und noch etwas anderes ist bereits seit Langem bekannt und in Gebrauch – die Sonnenuhr.

Sonnenuhr, Stichwortgeber für BienengepflogenheitenDer hübsche Zeitmesser war Anknüpfungspunkt, um etwas zum Tagesablauf der Bienen zu erzählen. Wann und wie lange fliegen sie? Warum steht die Hummel früher auf als die Honigbiene? Ganz klar, mit ihrem dichteren Pelzkleid friert sie nicht so leicht und besucht daher diejenigen Blumen, die bereits früh am Tag Nektar produzieren. So kommen alle Pflanzen und Insekten zu ihrem Recht.

Reinhold erklärt den SmokerNach dieser kleinen Einführung wurde sodann die Funktion des Smokers erkärt und gemeinsam in Betrieb gesetzt. Fauchend und rauchend näherten wir uns den Bienen in ihren wunderhübsch bemalten Beuten.

Geburtstagsgast hält HonigwabeZunächst noch etwas verhalten und mit angemeldeten Bedarf an den Imkerhüten, die wir für diese Fälle dabei haben, trauten sich die Mädchen an das große Summen heran. Es dauerte nicht lange, dann hielten alle der Reihe nach die etwa zwei bis zweieinhalb Kilo  schweren Honigwaben in Händen. Und kurz darauf war’s auch um die Schleier geschehen. Ab mit den Dingern! Wie sonst soll man denn seinen Finger voll Honig flugs in den Mund schieben, ohne dass die Hälfte dabei verloren geht oder an den Hut gekleckert wird?!

Naschen aus der frischen HonigwabeJa, das könnte immer so weiter gehen – eintauchen in die goldene Flüssigkeit und naschen ohne Ende. Zar nicht möglich hier am Stand, doch gerne an den kommenden Schleudertagen, zu der wir natürlich einluden. Wer weiß, vielleicht sehen wir die Familie Hefner bald wieder – oder euch?! – am 19., 26.07. oder am 02.08.2015.

GastgeschenkeZum Abschluss gab es für die Mädchen je ein kleines Stückchen Mittelwandwabe, das „Wunderwelt“-Büchlein und ein Rätselblatt. Wir hoffen, die Stunde hat alle so richtig auf den Geschmack gebracht, ob auf Honig und / oder auf die Bienen oder vielleicht sogar auf einen Besuch nicht nur an, sondern auch IN der Sternwarte!

SternwarteBamberg ist reich an Attraktionen und als sich entwickelnde Bienenstadt auch reich an Erlebnissen. Wir haben uns jedenfalls entschlossen, falls es unsere Freizeit zulässt, künftig nicht nur für Schulen, sondern auch für Geburtstagserlebnisse ab dem Grundschulalter offen zu sein. Denn in kleinen Gruppen von der Bienen zu erzählen hat natürlich seine ganz eigene Qualität. Für unsere Sternwart-Bienen war es übrigens der erste Kindergruppenbesuch seit seiner Einrichtung vor einem Jahr. Darüber wird sich Bienenpatin Conny Kopp sicherlich freuen.

Schön war’s mit dir und deinen Gästen, liebe Hannah, alles Gute zum zweiten Abschnitt deines Geburtstagsjahres!

Bamberger Aktionstag zum „Tag der Umwelt 2015“ und die Bienen

Begrüßung zur Führung„Meine Frau hat mich geschickt, ich soll Honig holen“, so ein Teilnehmender unserer kleinen Gruppe auf die Frage nach der Motivation, zum „Tag der Umwelt“ an unserer Führung teilzunehmen. Daran lässt sich erkennen, dass es nicht einfach ist, regionalen Honig zu ergattern, denn nur 20% des deutschen Honigbedarfs wird noch von eigenen Imkern gedeckt, der Rest muss aus dem Ausland importiert werden. Und so hatten auch wir selbst nur ein Glas „Bamberger Lagenhonig“ als Anschauung dabei. Nicht zum Verkauf, sondern um auf das Regionalsiegel hinzuweisen bzw. auf die Broschüre Essen & Trinken aus der Region Bamberg.

Station 1: Bienen-InfoWabe in spe

Künftiger Standort der Bienen-InfoWabeDem Motto „Nachhaltigkeit“ und dem Austragungsort ERBA-Park getreu lag der Schwerpunkt unserer Führung „Zur Zukunft der Bienenstadt Bamberg“ allerdings nicht auf dem Honig, sondern auf der kommenden Errichtung der Bienen-InfoWabe im südlichen Teil der ERBA-Insel. Um tatsächlich Nachhaltigkeit zu erzeugen bedarf es eines dauerhaft sicht- und aufsuchbaren Raumes an einem festen Ort. Dazu wollten wir am 11.07.2015 ein paar Worte mehr sagen.

Ilona erläutert Infotafeln zur Bienen-InfowabeDa die beiden großen Lehrbienenstände der zwei Bamberger Vereine – also Burgebrach und Galgenfuhr – etwas bzw. sehr weit außerhalb der Stadt liegen und die beiden Vereine ihr Hauptaugenmerk auf der imkerlichen Ausbildung legen, wollen wir mit dem zukünftigen Informations- und Bildungszentrum eine vereinsunabhängige bzw. vereinsübergreifende Lücke für die allgemeine Öffentlichkeit innerhalb der Stadtgrenzen schließen. Sie soll auch Heimat der Bamberger Schulbiene, also eine Art „grünes Klassenzimmer“ sein. Einmal auf den Geschmack gekommen werden Interessierte ganz sicher sogar den Weg zu „ihrem“ Imkerverein dann finden.

Reinhold mit Bautafel der Bienen-InfoWabeDa der Bau der Bienen-InfoWabe noch nicht begonnen hat, markierten wir für die Führung das wabenförmige, ca. 42 m² große Areal mit Pfosten, an denen kleine Schautafeln angebracht waren. Nach der Begrüßung am Treffpunkt des Fünferlesstegs begaben wir uns gemeinsam die paar Schritte hinüber und erläuterten das Vorhaben. Immerhin sind wir seit zwei Wochen im Besitz der Bautafel, so dass wir eigentlich jedem der Besucher einen Spaten in die Hand zum Losgraben hätten drücken können. Doch bei diesem Wetter wollten wir das ganz sicherlich niemanden zumuten.

Station 2: Bienen-Blühweide im Interkulturellen Garten

Neues Gartenhaus des Interkulturellen Gartens BambergEtwas weiter ist man im angrenzenden Interkulturellen Garten Bamberg, der seit dieser Woche über einen Unterstand mit Gerätehaus verfügt und der ebenfalls eine Anlaufstelle zum Umwelttag war.

Bienen-Blühweide, Parzelle im Interkulturellen Garten BambergHier wartete auch schon unsere kleine Bienen-Blühweide, die seit vergangenem Jahr das ihrige dazu beiträgt, den Bienen – und damit sind Hummeln, Honigbienen und Wildbienen gleichermaßen angesprochen bzw. angelockt – ein Nektar- und Pollenangebot zu bieten.

Bienen-Blühweide, Parzelle im Interkulturellen Garten BambergDer Samen ging buchstäblich auf, denn mittlerweile kümmern sich auch andere Vereinsmitglieder um die kleinen Tierchen und achten auf einen sorgsamen Umgang mit den Erdnestern der Wildbienen. Dass sich allerdings auch Wespen eingenistet hatten, fanden wir alle nicht so berauschend. Doch dürfen sie hinter unserer Parzelle das Jahr noch zu Ende bringen.

Nachdem sich unserer Gruppe an der Grundwasserpumpe erfrischt hatte, ging’s weiter zum Wäldchen am Fünferlessteg.

Station 3: Lehrbienenstand

Lehrbienenstand ERBA-Park Der kleine Lehrbienenstand mit zwei Völkern, davon eines der Autorin und Journalistin Meike Winnemuth, die Bienenpatin ist, lag im hellen Sonnenlicht und wir verzogen uns in den Schutz der schattenspendenden alten Bäume. Ohnehin beginnt gerade die etwas heikle Phase des Sich-gegenseitig-Ausräuberns, bedingt durch die sommerliche Trachtlücke. Daher wollten wir den Bienenstock nicht öffnen, um die honigschweren Düfte nicht an die Umgebung abzugeben und andere Bienen oder Insekten anzulocken. Reinhold erläutert Brutwabe und Varroa-Milbe

Reinhold erläutert Brutwabe und Varroa-MilbeStattdessen begnügten wir uns mit dem Vorzeigen von Schautafeln, um die unterschiedlichen Bienenwesen zu zeigen. Anhand eines Fotorähmchens erläuterte Reinhold die Varroa-Milbe, neben Trachtnot und Pflanzenschutzmittel ein weiterer Feind der Bienen. Ausnahmslos alle hatten bereits von diesem Parasiten gehört.

Jungimker – die Zukunft der Bienenstadt Bamberg

Jungimkerin Svenja

Jungimkerin Svenja

Ohnehin war die Gruppe bereits bestens vorinformiert und konnte mit Kenntnissen zur Bienenwelt glänzen. Sicherlich hätte Svenja auch heute einiges zu erzählten gewusst, nicht nur in der Schule, wo sie kürzlich mit einem Einser-Referat über die Bienenwelt glänzen konnte. Sie kam mit ihrer Oma, die Herrin über Obstbäume auf 4.000 m² großem Grund ist und der Bienen von daher wohlgesonnen. Wir hatten vom Start der Jungimker am Ottobrunnen bereits einmal berichtet. Der „Bienenvirus“, dem zuallererst Christian Rindchen anheim fiel, hat sich von der Tochter nun auch auf den Vater, also den Opa von Svenja, übertragen. So soll es sein!

Und ein weiterer Jungimker-Anwärter befand sich in unserer Gruppe. Ihn hatten wir im vergangenen Jahr zum Tag der offenen Gärtnereien an unserem Info-Stand stehen. So sieht man sich also wieder. Hoffentlich bald mit Fragen an uns, die das EIGENE Volk betreffen, das wäre wunderbar! Wir erfahren gerne, ob unsere Führungen nachhaltig wirken und wir nicht stattdessen lieber ins Hainbad gegangen wären, wie vermutlich so viele andere an diesem heißen Wochenende.

Christine Michel und Karl FischerLogo "Tag der Umwelt" / Führung "Bienenstadt"Herzlichen Dank an alle Interessierten, die mit uns kamen, und natürlich vielen Dank auch dem Umweltamt der Stadt Bamberg, die diese Informationsplattform jedes Jahr für alle Umweltorganisationen ermöglichen.

Auch euer Einsatz lohnt sich, da sind wir uns sicher!