Veitshöchheimer Imkerforum 2025 (2) – Auswirkungen Klimawandel auf Bienen

Vortragende Lena Wehner vom Institut für Bienenkunde, IBI am Imkerforum 2025 in Veitshöchheim Um die „Auswirkungen des Klimawandels auf Bienen und Handlungsempfehlungen für die Imkerschaft“ ging es im Vortrag von Lena Wehner am 08.02.2025 anlässlich des Veitshöchheimer Imkerforums aus dem Institut für Bienenkunde und Imkerei (IBI). Ihr Vortrag ist quasi die Fortsetzung aus dem letzten Jahr.

Wir erinnern uns: Wehner betreut das zweijährige Projekt KliBi, welches an Standorten rund um Veitshöchheim (Unterfranken, Landkreis Würzburg) den Einfluss von Faktoren des Klimawandels (Temperatur und Trockenheit) auf Bienenvölker und auf die Honigqualität hin untersucht. Abgeleitet hiervon sollen Handlungsoptionen für die Imkerschaft entwickelt werden.

Anlass dafür ist der permanente Anstieg der globalen Temperatur der letzten Jahrzehnte mit ungebrochenen Trend mit entsprechenden Beeinträchtigungen von Tier- und Pflanzenarten und damit verbundenen Artenrückgang.

Wobei die Fähigkeiten der Honigbiene, sich selbst und der Brut Luft und Wasser zuzufächeln, also das Beutenklima konstant zu halten, sehr hilfreich für ihre Anpassung an veränderte Verhältnisse ist. Dennoch ist diese zusätzliche Fleißarbeit belastend, da Zeit und Energie verbrauchend.

Probleme: Trockenheit, HItze, invasive Arten

Ein Problem stellt die Trockenheit dar, denn es erschwert den den Bienen das Wassersammeln, zumal auch weniger Nektar produziert wird oder Pflanzen gänzlich vertrocknen.

Neue Tierarten, die in unseren Breiten eine neue Lebenswelt finden, nehmen – ohne ihre eigenen alten Fressfeinde mitgenommen zu haben – entpuppen sich als invasiv. Doch für unsere Bienen bedeuten es neue Fressfeinde, an die sie (noch) nicht angepasst sind, siehe Vespa velutina.

Verschiedene Versuchsreihen sollen Erkenntnisse bringen, beispielsweise, indem das Bienenvolk als Ganzes (5 Versuchsziele) und eine auf der Individualebene, also die Biene als Einzeltier, betrachtet werden.

Um die vorgestellten einzelnen Versuchsdesigns zu überspringen, hier in Kürze die Ergebnisse und Empfehlungen:

Die Lebensdauer der Einzelbiene verkürzt sich, wenn sie zu wenig Wasser abbekommt. Vor allem jüngere und damit kleinere Bienen nahmen weniger Zuckerwasser auf. Und nicht nur das – bei Hitze ziehen die Bienen auch von der Lebenszeit signifikant den Kürzeren. Eine Stressung ist erreicht bei einer dreistündigen Temperatur von 40°C. Das macht sich daran bemerkbar, dass weniger Bienen schlüpfen.

Ergebnisse mit Handlungsempfehlungen

Dass weiß gestrichene Blechdeckel helfen, wissen wir mittlerweile. Doch ein weißer Anstrich für die gesamte Beute bringt es offenbar nicht in jedem Falle, und auch ein schwarzer Anstrich war praktisch bedeutungslos.

Das Entfernen von Zwischenisolierungen in den Holzdeckeln oder gar das Weglassen der Holzdeckel ergab ebenfalls keine ausgeprägt positiven Tendenzen. Beispielsweise änderte sich das Sammelverhalten nicht wesentlich.

Sehr wohl jedoch hatte der Schattenstandort einer Beute positive Auswirkungen, indem es ein höheres Gesamtgewicht hervorbrachte.

Zum Thermoschieden sollen weitere Untersuchungen erfolgen. Bisher lässt sich erkennen, dass die Anzahl der Waben bei den Völkern ohne Thermoschiede höher waren. (Bei den geschiedeten Völkern befand sich im Übrigen eine Leerwabe zwischen Schied und Beute, der Brutraum war also zu keinem Zeitpunkt eingeschränkt.)

Eine Versuchsanordnung von fünf Wassertränken mit jeweils unterschiedlichem Inhalt und einem Kontrollangebot mit Leitungswasser erbrachte, dass Letzteres am besten angenommen wurde. Nicht nur die Referentin hat das überrascht, sondern auch uns. Denn unsere Erfahrungen sind hier definitiv entgegengesetzt. Eventuell liegt es am Härtegrad des Veitshöchheimer Leitungswassers, wer weiß?!

Fazit: Definitiv ist festzuhalten, dass Bienen ohne Hitzestress deutlich länger leben als Bienen, die ihm (in der Versuchsanordnung von 3x in der Woche von 42° C, 2 Stunden lang) ausgesetzt sind.


Unser nächster Blogbeitrag zum Imkerforum befasst sich mit dem Projektstatus ZuFi, also der Zukunftsfähigen Imkerei in Bayern mit dem Referenten Artur Kammerer.

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Veitshöchheimer Imkerforum 2025 (1) – Aktuelle Forschungen und Projekte

Am 08.02.2025 fand der „Pflichttermin für Imkernde“, das Veitshöchheimer Imkerforum aus dem Institut für Bienenkunde und Imkerei (IBI) statt. Wie gewohnt bestens organisiert und im Zeitplan liegend, erhielt die seit Jahren stetig wachsende Teilnehmerschaft sowohl vor Ort wie auch Online einen Einblick in Dauerprojekte und tagesaktuelle Forschungsergebnisse bienen- und honigrelevanter Themenbereiche.

Hier unser erster Berichtsteil, den wir wie üblich nicht mit Folienbilder bestücken (dürfen), da manche Ergebnisse noch nicht publiziert wurden.

Berichte aus dem Institut für Bienenkunde und Imkerei
– Aktuelles aus Forschung und Projekten –

Dr. Stefan Berg, Imkerforum 2025 in VeitshöchheimHier die Übersicht der von Dr. Stefan Berg vorgestellten Projekte und Themen, die ich mit „Spoiler-Ticker“ für eine rasche Erstinfo versah:

  1. Zwei Neubauten:
    1. Richtfest gefeiert für Institutsgebäude IBI in Veitshöchheim am 14.11.2024 mit den obersten Vertretern aus zwei Staatsministerien (Wohnung, Bau und Verkehr sowie Ernährung, Landwirtschaft und Forsten)
    2. Prüfhof Thüngersheim
  2. Deutsches Bienenmonitoring (DeBiMo) – zukunftsweisende neue Erfassungsparameter
  3. TrachtNet – bessere Informationslage durch Stockwaagenzuwachs
  4. Varroawetter – EU-zulassungsbedingte Überarbeitung mit Infomehrwert
  5. Lithium – Zulassung eines erfolgversprechenden Präparats zur Varroabehandlung adulter Bienen möglicherweise bereits 2025
  6. Asiatische Hornisse, Vespa Velutina – Stand Bayern

Aus diesem Spektrum gehen wir auf jene mit Sprunglink versehenen Themen näher ein.

zu 2. DeBiMo

Das seit über 20 Jahren laufende bundesweite Monitoring-Projekt ist ein nationales Frühwarnsystem. An 120 eingebundenen Völkerstandorten geht man mittels langfristiger Datenerhebungen durch Probenziehungen u. a. den Ursachen von Völkerverlusten und Bienenkrankheiten nach. Dabei spielen auch die unterschiedlichen Trachtsituationen, Pflanzenschutzmittel und Betriebsweisen eine Rolle.

Die Änderungen bei der Datenerhebung betreffen hier vor allem die vermehrte Installation von mittlerweile für alle Imker förderfähigen Bienenstockwaagen, aber auch das Erfassen der Sichtungen der Vespa velutina oder in Zukunft auch des Kleinen Beutenkäfers und der Tropilaelaps-Milbe als zeitgemäße Neueinführungen.

Zunächst als Pilotphase wird das – bayern- wie auch bundesweite – Monitoring zu Wildbienen eingeführt, wobei weitere Fragestellungen – neben der Pathogenbelastung, Blütennutzung und Abundanz nach den spezifischen Erfassungsmerkmalen offen sind. Wir halten diese Neuerung für großartig. So könnte die oft kontrovers geführte Diskussion möglicherweise durch Faktenlagen befriedet werden.

zu 3. TrachtNet

Vorspann: Seit 2010 werden Gewichtsverläufe mittels Bienenstockwaagen sowie Wetterdaten aufgezeichnet. So lassen sich die Völkersituationen unterschiedlicher Landschaftstypen miteinander vergleichen oder Auswirkungen von Agrar- und Umweltmaßnahmen und des Klimawandels untersuchen.

Neuigkeit: Dank neuer Förderrichtlinien durch das Staatsministerium erhielt das TrachtNet-Projekt einen enormen Aufschwung. Die nunmehr für alle Imkereien förderfähigen Bienenstockwaagen führten zu 88 weiteren (Stand: 260) Bienenstockwaagen. Die Daten sind öffentlich einsehbar, so dass Trachtverläufe, aber auch ungewöhnliche Gewichtsschwankungen, etwa durch eine Unterwanderung mit der räuberischen Vespa velutina, bequem und flächendeckend beobachtet werden können.

zu 4. Varroawetter

Die mittlerweile allseits bekannte Plattform Varroawetter erfuhr aufgrund der Änderungen einer EU-Verordnung zwei Neuerungen bezüglich des Medikamenteneinsatzes zur Varroabekämpfung.

Zum einen betraf das die zwingend vorgeschriebene Bestandsbuchführung, also die Eintragungen aller eingesetzter Medikamente, die jede Imkerei, ob Hobby oder mehr, vornehmen muss. Da darin auch festgehalten werden muss, welche Medikamente wie appliziert wurden und dieses im Zusammenhang mit zugelassenen Verfahrensweisen steht, die auch die Wettersituation betreffen, muss die zweite Änderung gleich mitbetrachtet werden.

Zum anderen also betrifft die Änderung das Kippen der Standardzulassungen zugunsten von Einzelzulassungen, die nunmehr nach fünf Jahren der Übergangsfrist in 2027 auslief

Bedeutet: Keine Interpretationsspielräume mehr, sondern striktes Beachten der Fachinformationen des Beipackzettels des jeweiligen Medikaments. Im Übrigen ist mittlerweile die Schwammtuchmethode (von uns selbst nicht präferiert bzw. praktiziert, dies aber nur nebenbei) für die Ameisensäure 60% ad. us. vet. ebenfalls in die Einzelzulassung der Firma Bernburg eingegangen. Soweit dazu.

Nun wurden zwei weitere Rubriken aufgrund der Zulassungsbedingungen für die künftige Darstellung der Datenlage in „Varroawetter“ eingeführt. Folgende Unterscheidung:

  • Mit einem grünen Kreuzsymbol ist gekennzeichnet, dass die Wetterbedingungen optimal für die Behandlung ist, und zwar nach Erfahrung der herausgebenden Bieneninstitute, welche strenger (und damit tageslimitierter ist), als die …
  • … mit einem grünen Kreissymbol gekennzeichneten, die den günstigen Behandlungszeitraum nach Angaben des Herstellers anzeigt.

Für die Praxis des Abrufs von „Varroawetter“ bedeutet das:

  • Die Behandlungsempfehlungen brutfreier wie brütender Völker sind wie bisher abgebildet,
  • Die Angabe zur Ameisensäure ist nun verfügbar, mit der Besonderheit, dass unterschieden wird zwischen Ameisensäure 60% ad us. vet. (hat noch eine ursprüngliche, anwendungsbedingte Standardzulassung, die bis 2027 noch zum Einsatz kommen kann und danach aus der Liste verschwinden wird) und Ameisensäure 60 Bernburg (mit Einzelzulassung, da bei Anwendung mit einen Applikator temperaturrelevant).

Einige andere (synthetische) Medikamente bzw. Produkte (z. B. VarroMed, Apitraz oder Milchsäure) sind hingegen nicht aufgeführt, da laut Hersteller nicht temperaturbeschränkt.

zu 5. Lithium

Gute Neuigkeiten: Es wurde eine Firma namens Varolis GmbH gegründet, fußend auf den großartigen Beobachtungen („Zufallsbefund“) in Hohenheim zur positiven Wirkung von Lithiumchlorid als Varroabehandlungsmittel.¹

Darum geht’s: Adulte Bienen werden verschiedener Lithiumkonzentrationen ausgesetzt. Die Varroen sterben rasch und die Auswirkungen auf die adulten Bienen sind gleich Null. Wie immer, wenn etwas gar zu schön ist, um wahr zu sein, kommt das große Aaaaber.

Lithiumbehandlungen führen zu erheblichen Brutausfällen, bedingt durch nicht genauer bekannte Lethalfaktoren (Anmerkung: durch Mutation veränderte Gene oder Chromosomen, deren Träger vor Erreichen der Fortpflanzungsfähigkeit sterben, Definition J. Boenigk, Biologie).

Für die beabsichtigte Zulassung eines Lithiumpräparats, möglicherweise bereits 2025 auch in Deutschland (offenbar ist dies in u. a. Bulgarien bereits erfolgt), unterstützt das IBI die Firma Varolis durch begleitende Versuche, die heuer fortgeführt werden, beispielsweise zur Wirksamkeitsgrenze und Rückstandssituation. Fest steht: Um die Brut zu schonen, soll die Königin gekäfigt werden, bis die Völker brutfrei sind und dann behandelt werden.

zu 6. Asiatische Hornisse / Vespa velutina (nigrithorax)

Modenschau Schutzanzüge für Nestentferner Vespa velutinaDr. Berg begrüßte die Velutina Army Gruppe um Miri Wahr und wies auf eine Ansprechmöglichkeit einzelner Mitglieder sowie auf die Anprobe verschiedener Schutzanzüge in der Pause hin. Die Plattform(en) (WhatsApp-Gruppen und Webseiten velutina-army.de) sei deutschlandweit übergreifend und von hoher Fachkompetenz (was Reinhold und ich bestätigen können, weil selbst Mitglied).

Karte zur Verbreitung der Vespa velutina in Deutschland, Stand 2024Vorgestellt wurde eine Deutschlandkarte zur Verbreitung der Velutina, die unter erheblichen Aufwand von den Instituten hergestellt wurde, da es keine überregionale Meldeplattform gibt.

2024 gab es in Bayern 70 Sichtungen von Vespa velutina nigrithorax an 38 Standorten. Sechs Gründerköniginnen wurden entnommen und 17 von 18 gefundenen Nestern entfernt. Das letzte gefundene Nest, welches sich untypischerweise unter Dachziegeln befand, war in Sommerhausen. Eines der Nester zählte 4.500 adulte Tiere, die Brut also nicht mitgerechnet. Teilweise hatten die Nester anfänglich keine Königin.

Was ist derzeit in Planung?

  • Von Seiten der Institute wurde ein Antrag für eine mit einer Person besetzten Koordinierungsstelle zur Velutina zu erhalten.
  • Bereits jetzt aber stellt die Meldeplattform BeeWarned den Kontakt zu den Behörden (Anmerkung: z. B. Untere Naturschutzbehörden), zur Imkerschaft, zum Garten-, Wein- und Obstbau her.
  • Nach Aufforderung der Bundesregierung wurde zusammen mit fünf Bieneninstituten aus Deutschland ein Projekt eingereicht. Erarbeitet werden soll eine Eintscheidungshilfe.
  • An einigen Populationen mit jeweils einer flügelbeschnittenen Velutina-Königin wurde im Labor untersucht, welche Rollen die Sexuallockstoffe, Pathogene (Anmerkung: krankmachende Stoffe) und Lockstoffe spielen und ob sich damit etwas anfangen lässt. Diese Untersuchungen werden heuer mit neuen Völkern fortgesetzt, da die letzten nach drei Monaten eingingen, möglicherweise aufgrund nicht optimal zusammengesetzter Nahrung.
  • Zum Schluss verwies Dr. Berg auf Informationsmaterialien zur Aufklärung der Bevölkerung und wie das Material gezielt eingesetzt werden kann. By the way: In Bamberg könnt ihr auch von uns auf Anfrage und ab Ostern in der Bienen-InfoWabe kleine Mengen an Infomaterial erhalten kann. (An dieser Stelle vielen Dank an das Institut und den Freundeskreis, der für all die Informationsmaterialien gesorgt hat!)
  • Vom IBI angeboten werden außerdem zwei Schulungstermine zur Vespa velutina:

Onlineschulung: Biologie, Erkennen, Nestsuche
Mi., 19.03.2025, 18 – 21 Uhr
Do., 20.03.2025, 9 – 12 Uhr

Präsenzschulung: Nestentfernung, Gerätschaften, Sicherheit (eingeschränkter Personenkreis!)

So., 06.04.2025, 9 – 16 Uhr: Referent: Rainer Jahr (Hessen) -> für diejenigen, die bereits Wespenentfernungen vornehmen und dies auf die Velutina erstrecken wollen, für max. 60 Peronen mit entsprechender Ernsthaftigkeit.

Der nächste Blogbericht behandelt die Auswirkungen des Klimawandels
auf Bienen und Handlungsempfehlungen für die Imkerschaft. Bleibt dran!


¹Historie „Lithiumchlorid“ siehe unsere Beiträge:


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Rechtliche Rahmenbedingungen, Vorschriften und Diskussion zur Vespa velutina nigrithorax (Vvn)

Flyer Vespa velutina der LWG (Ausschnitt)Bevor es auch in Bamberg akut wird, sich intensiver mit der Asiatischen Hornisse zu befassen, möchten wir vorab über die (rechtlichen) Rahmenbedingungen informieren, die die notwendige Beseitigung der Nester und Bekämpfung der Vespa velutina nigrithorax betreffen, und wie der Diskussionstand zur geplanten neuen Verordnung ist.

Behördliche Informationsquellen

1. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gibt einen Überblick über invasive, gebietsfremde Arten.

2. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) erläutert auf der Webseite zu Neobiota und invasiven Arten die rechtlichen Rahmenbedingungen und Vorschriften, denen die Bundesländer zu folgen haben.

Ganz klar: Die Regelungen in den einzelnen Bundesländern dürfen nicht im Widerspruch zu EU-Richtlinien und sonstigen globalen Übereinkünften stehen, beispielsweise sind das:

Mit der Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 soll der Umgang mit invasiven Arten erstmals für die Mitgliedstaaten der Europäischen Union einheitlich rechtsverbindlich geregelt werden.

In welcher Weise genau all diese Regelungen auf Bundesländerebene ausgeführt bzw. gemanagt werden, ist wiederum Ländersache.

In der Diskussion

Aktuell steht diese Verordnung Nr. 1143/2014 in der Diskussion und soll eine Änderung erfahren. Und zwar durch die „Durchführungsverordnung (EU) 2022/1203 der Kommission vom 12. Juli 2022 zur Änderung der Durchführungsverordnung (EU) 2016/1141 zwecks Aktualisierung der Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung“ -> L 186/10 DE Amtsblatt der Europäischen Union 13.7.2022 (PDF).

Diese geänderte Verordnung würde eine Herabstufung der Vespa velutina nigrithorax (asiatische Hornisse) von §16 auf §19 der EU-Verordnung bedeuten. ⚠️ Damit würde die Art in Deutschland nicht mehr der sofortigen Beseitigung unterliegen, sondern künftig dem Management zugeordnet werden. Bedeutet wiederum … na, das habe ich hier detaillierter erläutert.

Der Deutsche Imkerbund e. V. (DIB) bezog daher Stellung und kommentierte die geplante Änderung der Verordnung, die schon zum 01.01.2025 in Kraft hätte treten sollen, in seinen Verbandsmitteilungen vom 02.12.2024 unter dem Titel Vespa velutina – Maßnahmenblatt zur VO (EU) Nr. 1143/2014. Tipp: Die umfangreiche Kommentierung des DIB habe ich in einer Rezension am 10.12.2024 zusammengefasst.

Gleichzeitig mit der DIB-Kommentierung erfolgte ein Aufruf zu Stellungnahmen im gemeinsamen Anhörungsportal (inzwischen zu diesem Thema geschlossen) der Länder. Das Zwischenergebnis könnt ihr hier nachlesen.

Fazit

Es scheint derzeit alles noch offen zu sein und die bisherigen Regelungen zur dringend gebotenen Bekämpfung greifen weiterhin. Doch mehr als einen kleinen Vorsprung wage ich nicht zu hoffen. Sollte jedoch das Land Bayern zu denjenigen gehören, die die Flinte nicht vorschnell ins Korn werfen, haben wir noch eine kleine Chance, die Vvn einzudämmen. So versetzen wir Forschende und Gesetzgeber zeitlich in die Lage, unsere Honigbienen, Wildbienen und weitere Insekten und Spinnentiere halbwegs zu retten. Davon profitieren wir alle.

Frühbucherrabatt für Imkeranfängerkurs 2025 (Bamberg, Bayern, Franken, Oberfranken) bis 31.12.

Logo BLIB Imkerkurs für Anfänger (m) Schnellentschlossene profitieren von 5% Frühbucherrabatt für den Imkeranfängerkurs 2025 bei der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de. Bedeutet. Bei einer Überweisung bis bzw. am 31.12.24 beträgt der Kurs statt € 440 nur € 418. Der Zahlungseingang darf also ruhig erst in der Neujahrswoche erfolgen. Ein Nachweis per Screenshot genügt uns.

Alles Nähere zu den Zahlungsmodalitäten findet ihr im Programm BLIB-Imkerkurs-Anfänger-AK25.

BLIB-Team, Reinhold Burger und Ilona Munique bei der Honigernte am Standort "Sternwarte"

Zwischeninfo: Stellungnahmen auf dem Anhörungsportal zur Umstufung der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina)

Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax)Kürzlich starteten wir einen Aufruf zu Stellungnahmen zum Management-Maßnahmenblatt auf dem Anhörungsportal. Sie sollte die Herabstufung der Bekämpfungspflicht der bienenvölkervernichtenden Asiatischen Hornisse (Vespa velutina nigrithorx) verhindern. Tatsächlich gingen über 600 Stellungnahmen ein, die derzeit gesichtet und sortiert werden müssen.

Das könnte bedeuten, dass das von der Bundesregierung angepeilte Umstufungs-Datum zum 01.01.2025 nicht einzuhalten ist. Die Umstufung hätte zur Folge, dass die Last der Bekämpfung der invasiven Art und die Ausbildung der Schädlingsbekämpfer sowohl finanziell als auch von der Koordination her auf den Schultern von Privatpersonen, allen voran der Imker, Wein- und Obstbauern und Landwirten, ruhen würde.

Dies hat negative Konsequenzen nicht nur auf die Berufsgruppen durch Vernichtung ihrer Produkte, sondern auch auf die Biodiversität durch fehlende Bestäuberinsekten und auch für die Bevölkerung, die im beängstigendem Maße der Vespa velutina ausgesetzt wäre.

Wir halten euch auf dem Laufenden.

Aufruf Stellungnahme im Anhörungsportal zur Bekämpfungspflicht von Asiatischer Hornisse

Nestentfernung Vespa velutina nigrithorax (Asiatische Hornisse) Foto: Carsten Emser

An alle mit Insekten und Bienen Beschäftigte oder auch die interessierte Bevölkerung ergeht der ⚠️ Aufruf zur Stellungnahme im Anhörungsportal (StMWi Hessen) zur geplanten, jedoch nicht erstrebenswerten Herausnahme der Bekämpfungspflicht der Asiatischen Hornisse:

Nehmt Stellung hier!
Nur noch bis zum 02.12.2024 möglich!

Hintergrund: Die Vespa velutina nigrithorax (Asiatische Hornisse) hält weite Teile Europas und nun auch Deutschlands in Atem. Trotz oder gerade wegen der präkeren Lage, die sich zuungunsten der Honigbienen, Wildbienen, Insekten und damit verbunden gegen Imker, Naturschützer, Garten- und Weinbauern entwickelt und alle Genannten massiv beeinträchtigen wird, ist geplant, die Vespa v. von §16 auf §19 der EU-Verordnung¹ herabzustufen.

⚠️ Das bedeutet, dass die Art in Deutschland nicht mehr der sofortigen Beseitigung unterliegt, sondern künftig dem Management zugeordnet wird. Ergo: Verantwortung abwälzen, um Kosten zu sparen!

Man kann das natürlich neutraler ausdrücken,² ändert aber nichts an der Tatsache, dass wir, wenn wir den Kampf gegen die Nester aufgeben, mit Mann und Maus bzw. Insekten untergehen werden.

An alle mit Insekten und Bienen Beschäftigre oder auch die intereseirte Bevölkerung ergeht somit der Aufruf zur Abstimmung gegen die geplante Herausnahme der Bekämpfungspflicht der Asiatischen Hornisse:

Nehmt Stellung hier!

⚠️ Welche Argumente gibt es (auf die Schnelle)?

Wer sich das fragt, und wer wie wir keine Zeit mehr für perfekte Ausformulierungen hat … es hat sich ad hoc eine „Task Force“ gebildet, die etliche Argumente gegen die geplante Bekämpfung der Vespa velutina zur Verfügung gestellt hat. HIer könnt ihr stöbern. Und …

… eine KI hat daraus noch einmal eine überarbeitete Version generiert. Auch hier könnt ihr euch inspirieren lassen und natürlich gerne weitere Argumente einstellen und – noch besser!– nach weiteren Quellen und Belegen recherchieren und aus Ihnen zu zitieren. Zwei Quellen findet ihr in der Fußnote.³

Nur noch bis zum ⚠️ 02.12.2024 können Einwände eingereicht werden. Ja, das ist knapp. Doch man hoffte hinter den Kulissen der aktiven Nestbekämpfer (überwiegend ehrenamtlich), dass sich die regionalen Landesgruppen der Imkervereine und -verbände gegen die Umstufung argumentativ wehren.

Dies scheint jedoch offenbar (laut internen WhatsApp-Gruppen) nur vom Landesverband Bayerischer Imker (LVBI) und dem Landesverband Badischer Imker erfolgt zu sein. Daher der Appell an ALLE, also auch nicht organisierte Menschen: Nehmt Stellung hier!


Fußnote 1:
Managementmaßnahmen nach Artikel 19 der EU-Verordnung 1143/2014 und der EU-Durchführungsverordnung 2022/1203

Mit der Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 wird der Umgang mit invasiven Arten erstmals für die Mitgliedstaaten der Europäischen Union einheitlich rechtsverbindlich geregelt. Quelle: https://www.anhoerungsportal.de


Fußnote 2:
Die Herabstufung der Vespa velutina (Asiatische Hornisse) von §16 auf §19 der EU-Verordnung 1143/2014 bedeutet, dass die Art in Deutschland nicht mehr der sofortigen Beseitigung unterliegt, sondern künftig dem Management zugeordnet wird. Diese Änderung erfolgt, weil sich die Asiatische Hornisse trotz umfangreicher Beseitigungsmaßnahmen in Deutschland etabliert hat und sich weiterhin ausbreitet. Sie kann nicht mehr erfolgreich dauerhaft beseitigt werden.

Konkret bedeutet diese Umstufung:

  1. Keine Tilgungspflicht mehr: Die Verpflichtung zur sofortigen Beseitigung entdeckter Nester entfällt.
  2. Übergang zu Managementmaßnahmen: Stattdessen werden Maßnahmen zur Kontrolle und Eindämmung der Population entwickelt.
  3. Anpassung der Strategie: Der Fokus verschiebt sich von der Ausrottung hin zum langfristigen Management der Art.
  4. Zeitpunkt der Änderung: Die Umstufung wird voraussichtlich zum 01.01.2025 erfolgen.
  5. Diese Herabstufung spiegelt die Realität wider, dass die Asiatische Hornisse in Deutschland nicht mehr in einer frühen Phase der Invasion ist, sondern als weit verbreitet gilt.

Fußnote 3:
Informationsquellen zur Vespa velutina nigrithorax und ihrer Schäden:

HEG-Einladung: Vortrag Asiatische Hornisse (Vespa velutina) von Ronald Jäger

Die Nester der Asiatischen Hornisse, deren Einflugloch seitlich angebracht sind, sind schon sehr beeindruckend. Der Fachberater für Unterfranken, Dr. Ronald Jäger, brachte ein Exemplar mit in die HEG und erläuterte in einem rund eineinhalb Stunden langen Vortrag die derzeitige Situation zur Vespa velutina. Ich gebe diesen nicht hier wieder, doch wir sind bereits seit geraumer Weile in Hab-Acht-Stellung, da wir ziemlich sicher im nächsten Jahr der nächste fränkische Landkreis sind, wo sie auftauchen wird.

Was dann an Maßnahmen vor allem des Nestfindens erforderlich sind, wohin die Fundmeldungen gehen sollen, wer dann eingesetzt wird, um die Nester zu entfernen und wie wir künftig mit der Situation umgehen werden, wird begleitendes Thema für die nächsten Monate und Jahre sein. Wir bleiben jedenfalls dran, sind in Gruppenchats dabei und bleiben im Austausch mit jenen, die sich bereits aus eigener Erfahrung auskennen.

Die LWG jedenfalls zögerte nicht, sich fachlich einzubringen, wofür wir dem Institut für Bienenkunde in Veitshöchheim sehr, sehr dankbar sind.

HEG-Vortrag: Die asiatische Hornisse (Vespa velutina) in Franken 

Asiatische Hornisse (Vespa velutina)In einem Radius von 80 km pro Jahr kann sich die Asiatische Hornisse (Vespa velutina, Vv) ausbreiten. Letzte Sichtungsentfernungen:

  • Gädheim, Unterfranken, 41 km
  • Neustadt a d Aisch, Mittelfranken, 48 kom
  • Flachslanden, Mittelfranken, 69 km
  • Winterhausen Unterfranken, 68 km

Vespa velutina und Vespa grabro im VergleichDas sind keine Entfernungen mehr, die einen ruhig schlafen lassen. Nächstes Jahr dürfte die vor allem für Honigbienen gefährlichen Invasoren auch unsere Völker im Visier haben. Wer mehr dazu erfahren möchte:

Wann: 05.10.24, 12:30 Uhr
Was: Die asiatische Hornisse (Vespa velutina) in Franken. Wo stehen wir? (Erkennungsmerkmale, Verhalten, Ausbreitung, Bekämpfungsmöglichkeiten, zukünftige Entwicklung)
Wo? Bürgersaal Ebelsbach, Schwarzer Weg, 97500 Ebelsbach
Referent: Dr. Ronald Jäger, Staatlicher Fachberater für Bienenzucht in Unterfranken, Institut für Bienenkunde und Imkerei
Veranstalter? HEG anlässlich Herbstversammlung

Mi., 11.09.24 – MonatsBeeTrachtungen September (mit Stammtisch)

Bienen an weißer Herbstaster (Raublatt-Aster, Aster novae-angliae 'Herbstschnee')Logo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeMi., 11.09.24 – MonatsBeeTrachtungen September (mit Stammtisch)

Wann? Mi., 11.09.24 | ab 19 Uhr – jeden 2. Mittwoch im Monat
Wo?  Achtung! Ortswechsel! Wir treffen uns in der Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, Bamberg. Parkmöglichkeit in der Tiefgarage „Erba“.
Für wen? Imker/innen und alle Interessierten, auch ohne Kenntnisse und Ambitionen, aber mit viel Liebe zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur!
Was? Vortragsthema zur Einführung wird die Asiatische Hornisse (Vespa Velutina nigrithorax) sein. Mit Meinungsaustausch bei geselligem Beisammensein und Schwofen über unsere Lieblingsthemen.
Referenten? Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister u. -sachverständiger) und Ilona Munique (Imkerin)
Und sonst? Die sogenannten Monatsbetrachtungen sind Tradition lehrender Imker(inn)en, die ihre langjährigen Erfahrungen systematisch aufarbeiten und sich dabei „in die Karten schauen“ lassen.

Asiatische Hornisse (Vespa velutina)

Veitshöchheimer Imkerforum 2024 (2)

Hinweisschild zur Bienentagung, dem ImkerforumAm 03.02.2024 fand das Veitshöchheimer Imkerforum in Präsenz und Online statt. Nach dem ersten Teil unseres Berichts folgt nun die Fortsetzung.


Vortrag: Zukunftsfähige Imkerei Bayern: Von der Freizeitimkerei zur Erwerbsorientierung – wie kann dieser Schritt gelingen?

Artur Kammerer vom Institut für für Bienenkunde und Imkerei (IBI) stellte einleitend anhand von statistischen Zahlen die Situation des Sektors „Imkerei in Deutschland“ vor und arbeitete anhand von vier Themenclustern heraus, welche Punkte zbeim Schritt von der Freizeitimkerei in Richtung Erwerbsimkerei zu beachten sind.
Die beleuchteten Cluster waren:
  • Imker/in, Familie, Wissen
  • Prozesse, Produkte
  • Ergebnis / Finanzen
  • Kundin / Kunde

Als Grundlage für eine Marketingstrategie wurden die Instrumente des 4P-Modells (Produkt, Preis, Platzierung, Promotion) vorgestellt. Zur Bewertung und Positionsbestimmung des eigenen Betriebs konkretisierte Kammerer beispielhaft Kennzahlen aus Betriebs-, Zeitreihen- sowie Plan/Ist-Vergleichen speziell für Imkereien.

Mit dem Vortrag gab Kammerer Einblick in das Projekt ZuFi (Zukunftsfähige Imkerei), welches am IBI im April 2023 mit ein Laufzeit bis Juli 2025 startete.


Vortrag: Auswirkungen des Klimawandels auf Bienen und Handlungsempfehlungen für die Imkerschaft

Hitze-Bienenbart vor der Beute in den Buger Wiesen / Bienen-leben-in-Bamberg.deLena Wehner vom Institut für Bienenkunde und Imkerei (IBI) skizzierte in ihrem Vortrag den Einfluss des Klimawandels auf Honigbienen. Höhere jährliche Durchschnittstemperaturen bedingen beispielsweise einen Trend zur Vorverlegung des Reinigungsfluges um 28 Tage im Zeitraum von 1982 bis 2011. Gleichzeitig lassen sich Verschiebungen in den phänologischen Jahreszeiten beobachten. Daneben begünstigt der Klimawandel die Lebensverhältnisse invasiver bienenschädigender Arten.

Ziel des Projekts KliBi ist es, die Auswirkungen von Extremtemperaturen auf die Fitness der Einzelbiene (Individualebene) sowie auf die Entwicklung des ganzen Volkes (Volksebene) zu erforschen. Gleichzeitig sollen auch die Möglichkeiten imkerlicher Gegenmaßnahmen und Handlungsoptionen untersucht und auf ihre Wirksamkeit überprüft werden.

Die Auswirkung von Hitze auf die Entwicklung von Honigbienen wird mittels Brutschrank simuliert. Thermoschiede als Hilfe zur Temperaturregulierung sollen mittels Messung von Temperaturverläufen und Populationsschätzungen untersucht werden. Weitere Forschungsfrage ist beispielsweise, ob und inwieweit sich die Attraktivität von Wassertränken erhöhen lässt. Als konkrete Maßnahme wurde die Auswirkung von weiß angestrichenen Blechdeckeln auf die Temperatur im Bienenstock untersucht.

Auf die Veröffentlichungen von Forschungsergebnissen darf man gespannt sein. Weitere Informationen auf der Projektseite https://www.lwg.bayern.de/bienen/bildung_beruf/344917/index.php.

Fragen aus dem Publikum und dem Chat zum Vortrag von Frau Wehner:

F: Thermoschiede, welche werden angewandt?
AW: Selbstgebaute Thermoschienen mit Alufolie umwickelt.

F: Seit wann laufen die Versuche?
AW: Erst letztes Jahr mit der Versuchsreihe angefangen.

F: Weiße Abdeckungen – gibt es andere Materialien als Blech?
AW: Weiße Deckel konnten problemlos angefasst werden. Es macht einen deutlichen Unterschied, wenn man sie weiß (Heizungsfarbe, matt) anstreicht. Eine andere Alternative haben wir nicht getestet.

F: Satteldächer mit Luft bzw. Blechdächer mit Holzleisten – macht es einen Unterschied in der Temperatur?
AW: Es war nur ein geringer Unterschied.

F: Gibt es schon Ergebnisse, wo veröffentlicht, ab wann?
AW: Ergebnisse werden Ende diesen/Anfang nächsten Jahres veröffentlicht, vielleicht auf der Internetseite des IBI unter der Rubrik „Forschungsberichte“.

Zwischeninfo von Dr. Berg: Obwohl wir eine dicke Dämmplatte hatten, wirkt die Hitze in die Beuten hinein.

F: Wie sieht es im Winter aus? Wird das auch untersucht?
AW: Wäre eine Untersuchung wert, aber es geht im Moment um die Klimaerwärmung.

F: Verständnisfrage: Was ist eine Wasserwabe?
AW: Leere Wabe in ein Wasserbecken tauchen und Wabenzellen volllaufen lassen.


Abschlussdiskussion

Hier eine Zusammenfassung der Fragen und Antworten in der Schlussrunde:

F: Ist die Vespa Velutina nachtaktiv?
A: Nein, ist nicht nachtaktiv.

F: Hat die „Galizische Mischung“, also ohne Weißwein, Räuberei ausgelöst?
A: Nein, hat keine Räuberei ausgelöst.

F: Die Vespa Velutina baut auch in Wohnbereichen und in niedriger Höhe (Sekundärnester). Ist sie eine Gefahr nicht nur für den Imker, sondern durch Stiche auch für die Bevölkerung?
A: Sie ist nicht nur ein imkerliches Problem. Die Vespa Velutina hat sehr starke Völker und braucht für die eigene Ernährung Kohlenhydrate. Dazu werden 11-20 Kg pro Volk und Jahr an Insekten vertilgt. Das ist eine Gefahr für die Biodiversität.

In Frankreich wurde eine deutliche Zunahme von Stichattacken auf Erntehelfer (Obst-, Weinernte) beobachtet. Die Fälle anaphylaktischer Schocks infolge von Insektenstichen haben sich in Frankreich verdoppelt.

F: Wie ist das Vorgehen, wenn Nester der Vespa Velutina in geschützten Bereichen hängen, z. B. Truppenübungsplatz, oder wo man nicht herankommt?
A: Locknester bauen.

F: Zu welchen Zeitpunkt und wie lange wurden die Anwendung der Oxalsäurestreifen durchgeführt?
A: Zeitraum war zur Sommerbehandlung Ende Juli mit einer Dauer von 6-8 Wochen. Es wurde sich an die Vorgaben der Hersteller gehalten.

F: Wie sehr geht die LWG/IBI auf biotechnische Maßnahmen ein?
A: Es wird auf den 3-teiligen Flyer zur Varroabehandlung hingewiesen, in welchen auf  biotechnische Verfahren, wie komplette Brutentnahme, Käfigen der Königin, Bannwabenverfahren etc. eingegangen wird.

# Tropilaelaps-Milbe

F: Die Tropilaelaps-Milbe breitet sich Richtung Europa aus. Wie wird die Gefährdung eingeschätzt?
A: Im asiatischen Raum wird die Gefährdung hoch eingeschätzt. Die Tropilaelaps-Milbe wird gegenüber der Varroa-Milbe die Oberhand gewinnen. Die Tropilaelaps-Milbe überträgt auch Krankheiten. Virenübertragung findet wie bei der Varroa-Milbe statt.

F: Wie geht die Tropilaelaps-Milbe mit Brutpausen um?
A: Sitzt auch auf erwachsenen Bienen.

F: Wie thermoresistent ist die Tropilaelaps-Milbe?
A: Es sind noch keine Zahlen bekannt. Zur Behandlung in die verdeckelte Brut hinein steht die Ameisensäure zur Verfügung. Eine Ameisensäurebehandlung wird allerdings durch steigende Temperaturen infolge des Klimawandels schwieriger.