Monatsbetrachtungen Juli 2024 zu Bienen und Imkerei

Übersicht

Phänologie und Bienen

Roter Sonnenhut – Echinacea purpureaAnfang Juli, dem phänologischen Spätsommer, blühen bei manchen noch Rittersporn, Storchschnabel, Lobelien und Lavendel. In den Startlöchern stehen Astern, Bartblume, Efeu, Herbstanemone, Minze, Rainfarn, Ringelblume, Silberstrauch, Sonnenblume, Sonnenhut und Ysop, letzterer mit verdientem Trivialnamen „Bienenfreund“. Bei uns im Bienengarten hat die Wegwarte bereits ihre hübschen blauen Kelche für die Wildbienen geöffnet.

Spätestens in der ersten Juli-Woche versiegt in der Region Bamberg die Lindentracht als so ziemlich die letzte aller Massentrachten. Gut verfolgen lässt sich das Ende der blühreichen Zeit mittels der Bienenstock-Waagen des Projekts TrachtNet. Dort können die Gewichtswerte von Bienenvölkern für einzelne Standorte und kumuliert für Regionen eingesehen werden: https://dlr-web-daten1.aspdienste.de/cgi-bin/tdsa/tdsa_client.pl

Auch wir werden demnächst Daten einspeisen, da wir mittlerweile Dank Fördermittel aus dem Unterstützungsfonds der Stadt Bamberg für eine Stockwaage erhielten.

Trachtnet Bayern 30.6.2024

Trachtnet Bayern 30.6.2024

Honigernte

Zeitpunkt

Mit den kürzer werdenden Tagen ab der Sommersonnwende wird das Brutgeschäft der Bienen langsam zurückgefahren, ebenfalls die die Schwarmneigung. Der richtige Zeitpunkt zur Honigernte ist (bei uns) zwei Wochen nach dem Trachtende, da dann der Feuchtigkeitsgehalt in den Honigwaben passt. Die Bienen hatten also Zeit, sie „trocken zu pflegen“.

Bienenflucht

Reinhold erläutert Funktion BienenfluchtFür eine entspannte Ernte verwenden wir eine Bienenflucht. Voraussetzung dafür ist, dass sich die Königin nicht im Honigraum aufhält. Mit ein Grund, warum wir Bruträume und Honigräume mittels Absperrgittern voneinander trennen. Als eine weitere Voraussetzung gilt, dass keine ehemals bebrüteten, also braunen Waben im Honigraum verwendet werden. Dies hält die Bienen ansonsten Honigraum.

Die Bienenflucht wird am Vortag der Ernte morgens unter die Honigräume, also über das Absperrgitter eingelegt. Am nächsten Tag sind dann die Honigräume weitgehend frei von Bienen. Das ist schonender, als mit Abkehrbesen zu arbeiten.

Ausgeschleuderte Honigwaben

Jedes Volk bekommt nach dem Schleudern eine Zarge aufgesetzt, gefüllt mit zehn ausgeschleuderten Waben. Vorher wird das Absperrgitter entnommen. Die Zarge bildet sozusagen die dritte Brutraumzarge. Dies ist zugleich der erste Schritt zur jährlichen Wabenhygiene. Mehr dazu in den Monatsbetrachtungen im August.

Foliennutzung beim Einfüttern der BienenvölkerDie restlichen leeren Honigwaben werden zum reinigenden Ausschlecken in die Völker gegeben. Dazu wird eine Folie auf die oberste Zarge so aufgelegt, dass ein schmaler, wenige Zentimeter breiter Spalt frei bleibt. Darauf kommt eine Leerzarge. Hierauf werden dann die Zargen mit den ausgeschleuderten Honigwaben aufgestapelt. Diese Zargen werden nur mit 8 Waben bestückt.

Nach ein paar Tagen bis spätestens einer Woche sind die Waben trocken geputzt und fertig für die winterliche Aufbewahrung. So behandelt können die Waben nicht gärig werden. Sie würden sonst bei der Wiederverwendung im nächsten Jahr den frisch eingetragenen Nektar mit unerwünschten Hefen impfen.

Um Räuberei zu vermeiden, geschieht das Aufsetzen der ausgeschleuderten Waben grundsätzlich in den Abendstunden.

Futterversorgung sicherstellen

Verdeckelte Honigwabe; AK22, Modul 7, Honigernte Bienenweg, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.deBei der Honigernte muss darauf geachtet werden, dass den Völkern noch mindestens fünf Kilogramm Futter als Vorrat bleibt. Sonst besteht die Gefahr, dass die Bienen hungern. Sie stellen dann das Brutgeschäft ein und räumen bereits angelegte Brut wieder aus. Gegebenenfalls belässt man noch nicht gänzlich gefüllte Honigwaben im Honigraum oder es muss gefüttert werden.

Varroabehandlung – jetzt oder später?

Gemülldiagnose

Grundlage für jede Varroabehandlung bildet immer die Feststellung des aktuellen Varroabefalls. In der Praxis hat sich dazu die Gemülldiagnose mittels Einlegen einer Windel gut bewährt. Die Windel wird nur zur Diagnose eingeschoben und danach wieder entfernt. Die Erfassung des Milbenabfalls über drei Tage liefert zuverlässige Werte. Bleibt die Windel länger eingeschoben, erschweren Wachskrümel das Auszählen der Milben. Zudem werden Ameisen angelockt. Wegen der Wachskrümel empfiehlt es sich, während der Gemülldiagnose auch keine frisch ausgeschleuderten Honigwaben von den Bienen reinigen lassen.

Windel mit eingezeichneten VarroamilbenAusgewertet werden die Windeln am besten vor Ort. Gezählt werden sowohl die dunkelbraunen Muttermilben, als auch die helleren Tochtermilben. Um keine Milben zu übersehen, kann eine Lupe oder Lupenbrille sehr hilfreich sein. Aus Umweltschutzgründen verzichten wir auf ölgetränkte Papierauflagen auf den Windeln. Die Gemülldiagnose führen wir kurz vor oder spätestens zur Honigernte durch.

Jetzt oder später?

Basierend auf den Ergebnissen der Gemülldiagnose entscheiden wir, ob umgehend eine Varroabehandlung durchgeführt werden muss. Dabei orientieren wir uns an den für Juli geltenden Grenzwerten des Milbenfalls von fünf  Milben pro Tag für heuer gebildete Jungvölker und von zehn Milben pro Tag für die bereits über ein Jahr alten Wirtschaftsvölker. Liegen die Werte unterhalb dieser Grenzen, können wir mit der standardmäßigen Sommerbehandlung mittels Ameisensäure noch bis August bei den Wirtschaftsvölkern und bis September bei den Ablegern zuwarten.

Bei der Behandlung mit Ameisensäure gilt: je mehr Bienen und Brut in den Völkern (noch), desto schwieriger lässt sich ein ausreichender Behandlungserfolg erzielen und desto höher fallen die Brutschäden aus. Die Ableger befinden sich nämlich noch im Aufbau und eine (zu) frühe Behandlung hemmt deren Entwicklung. Die Wirtschaftsvölker werden natürlich immer erst nach dem Abräumen des Honigs behandelt!

Fazit

Grundsätzlich sind wir der Meinung, dass die Varroabehandlung am individuellen Befall eines Volkes mit Milben ausgerichtet sein soll. Dazu ist eine Diagnose unerlässlich. Eine vorbeugende Behandlung zu einem festgesetzten Termin, wie immer wieder mal gefordert wird, halten wir eher nicht für zielführendend. Es belastet und schwächt an sich widerstandsähige Völker nur unnötig.

Weitere Informationen

Flyer LWG zur VarroaZu Varroabehandlung siehe auch die Flyerserie der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG), Institut für Bienenkunde:

Fortbildungen und Termine


Mi., 10.07.24 – MonatsBeeTrachtungen Juli (Stammtisch)

Wann? Mi., 10.07.24 | ab 19 Uhr – jeden 2. Mittwoch im Monat
Wo? Vereinshain, Galgenfuhr 30, in Bamberg (Vereinssportgaststätte TSG 05 gegenüber Jahnwehr. Reichlich Parkmöglichkeiten, behindertengerecht.)

Alles weitere dazu siehe unter Aktivitäten und Termine.


“Wie kommt der Honig ins Glas?” – Honigschleudertage 2024

Termin 1: Sa., 13.07.2024  |  14.00 – 18.00 Uhr  keine Anmeldung mehr möglich
Standort Weide (Ernte).

Termin 2: So., 14.07.2024  |  10.00 – 14.00 Uhr   keine Anmeldung mehr möglich
Standort Schiffbauplatz (Ernte).

Termin 3: So., 21.07.2024  |  15.00 – 15.45 Uhr = Öffentliche Honigernte (ohne Verarbeitung!)
Standort Bienenweg (Ernte). Treffpunkt Bienen-InfoWabe. Keine Anmeldung erforderlich. Keine Kosten.

Termin 4: Sa., 27.07.2024  |  10.00 – 14.00 Uhr
Standort Sternwarte (Ernte). Im Anschluss Obstmarkt 10 (Entdeckeln, Schleudern, Abfüllen). Anmeldung erforderlich.

Alles weitere dazu siehe unter Aktivitäten und Termine.


So., 21.07.24 – BIWa-Sonntagsöffnung mit öffentlicher Honigernte

Öffentliche Honigernte zur BIWa-Sonntagsöffnung am Bienenweg in Bamberg / Iniative Bienen-leben-in-Bamberg.deLogo "Alle Themen" der Bienen-InfoWabe (BIWa)14.00 – 17.00 Uhr |
Offenes Haus für alle …
rund um Bienen, Honig, Imkerei und Natur.

Um 15.00 Uhr |  Öffentliche Honigernte.

Alles weitere dazu siehe unter Aktivitäten und Termine.

Petition von BUND gegen Pestizide für Demo am 21.05.24

Unter dem Aufruf: „Herr Özdemir: Schützen Se uns vor Pestiziden“ findet eine Demonstration am 21. Mai vor dem Landwirtschaftsministerium in Berlin statt, an der die Unterschriften dieser Petition überreicht werden sollen. [.…] aktuell wird die nationale Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung überarbeitet. Sie regelt zum Beispiel, unter welchen Bedingungen Glyphosat noch eingesetzt werden darf. Wir haben eine Rechtsanwältin beauftragt, konkrete Vorschläge juristisch zu prüfen, damit wir diese Landwirtschaftsminister Cem Özdemir vorstellen können.“

Aus dem BUND-Newsletter: „Glyphosat ist weiter zugelassen, ökologische Vorgaben für die Landwirtschaft werden aufgehoben, das Klimaschutzgesetz entkernt und jede noch so kleine ökologische Errungenschaft in Frage gestellt.“

Auf der Webseite der Petition ist zu lesen: „Der Einsatz von Pestiziden muss bis 2030 mindestens halbiert werden. Besonders gefährliche Stoffe müssen verboten werden: NEIN zu Glyphosat und Co! […] Die giftige Verbindung von Gentechnik und Pestiziden hat schlimme Folgen für die Umwelt. Nutzpflanzen werden genetisch so verändert, dass ihnen Glyphosat und Co. nichts mehr anhaben. Deshalb wird weltweit inzwischen fast 15 mal so viel Glyphosat versprüht wie vor 20 Jahren.

Bienensachverständiger Reinhold Burger für Raum Bamberg erneut bestätigt

Führung an der Bienen-InfoWabe für Frauenbund KDFB, Zweigverein Gaustadt / Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de am 04.05.2024Bereits seit Januar 2017 ist Reinhold Burger durch das Institut für Bienenkunde und Imkerei zum ehrenamtlichen Bienensachverständigen ernannt  worden. Damals noch für den LVBI und nunmehr für die BIV, Bayerische Imkervereinigung. Im Grunde unerheblich, da Bienensachverständige grundsätzlich verbandsübergreifend sowie vereinsunabhängig in ihrer Region (hier Bezirk Oberfranken, Stadt- und Landkreis Bamberg) tätig sind.

Den Antrag, einen Bienensachverständigen zu ernennen, stellen indes die Ortsvereine. Dies ist nun seit dem Trägerwechsel der Bienen-InfoWabe (Anfang 2022) der FKBB, Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V., der wiederum Mitglied in der BIV ist.

Um das hohe Ausbildungsniveau auch über die Zeit hinweg halten zu können, finden jährliche Fortbildungsveranstaltungen durch das Institut für Bienenkunde und Imkerei statt, zum Beispiel auch anlässlich des Imkerforums Veitshöchheim, über das wir in unserem Blog häufig schon berichteten. Zudem werden spezielle Fortbildungen für Bienensachverständige und Fachwarte/Fachwartinnen angeboten, zu denen die Funktionäre eingeladen werden. Die Teilnahme an derartigen Veranstaltungen ist verpflichtend und muss über ein Kursbuch nachgewiesen werden.

Streichholzprobe Amerikanische FaulbrutWas tut ein Bienensachverständiger?

Bienensachverständige beraten und unterstützen Imker und Imkerinnen zur Prophylaxe, Diagnostik und Bekämpfung von Bienenkrankheiten:

  • Fachvorträge
  • Beraten bei Anfragen durch Imker/innen
  • Standbesuche zur Bienendurchsicht bei Verdacht auf Krankheiten und ggf.
  • Entnahme von Futterkranzproben für Laboruntersuchungen
  • Untersuchungen und Begutachtungen im Auftrag des Veterinäramts unter anderem zu Ausstellung von Gesundheitszeugnissen
  • Faulbrutsanierung
  • „Findelvölker“ (eigene Wortschöpfung) begutachten und bewerten (Verbleib, Inobhutnahme, Vermittlung oder Auflösung)

Bienensachverständige arbeiten ehrenamtlich. Die Inanspruchnahme der o. g. Leistungen ist kostenlos. Einfach Kontakt aufnehmen.

Mi., 08.05.24 – MonatsBeeTrachtungen Mai (Stammtisch)


Bienenschwarm im WeißdornLogo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeMi., 08.05.24 – MonatsBeeTrachtungen Mai  (Stammtisch)

Wann? Mi., 08.05.24 | ab 19 Uhr – jeden 2. Mittwoch im Monat
Wo? Vereinshain, Galgenfuhr 30, in Bamberg (Vereinssportgasttätte TSG 05 gegenüber Jahnwehr. Reichlich Parkmöglichkeiten, behindertengerecht.)
Für wen? Imker/innen und alle Interessierten, auch ohne Kenntnisse und Ambitionen, aber mit viel Liebe zu den Bienen, Honig, Imkerei und Natur!
Was? Informative Vorschau zu aktuellen imkerlichen Arbeiten des laufenden Monats und phänologischelogische Hinweise zu Blühtrachten. Vortragsthema heute sind Findelvölker und ein Erfahrungsaustausch zur Schwarmzeit. Im Anschluss geselliges Beisammensein und Schwofen über unsere Lieblingsthemen.
Referenten? Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister u. -sachverständiger) und Ilona Munique (Imkerin)
Und sonst? Die sogenannten Monatsbetrachtungen sind Tradition lehrender Imker(inn)en, die ihre langjährigen Erfahrungen systematisch aufarbeiten und sich dabei „in die Karten schauen“ lassen.

Mi., 13.03.24 – MonatsBeeTrachtungen März (mit Stammtisch)

Biene an Salweide, Hainpark BambergLogo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeMi., 13.03.24 – MonatsBeeTrachtungen März (mit Stammtisch)

Wann? Mi., 13.03.24 | ab 19 Uhr – jeden 2. Mittwoch im Monat
Wo? Vereinshain, Galgenfuhr 30, in Bamberg (Vereinssportgasttätte TSG 05 gegenüber Jahnwehr. Reichlich Parkmöglichkeiten, behindertengerecht.)
Für wen? Imker/innen und alle Interessierten, auch ohne Kenntnisse und Ambitionen, aber mit viel Liebe zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur!
Was? Informative Vorschau zu aktuellen imkerlichen Arbeiten des laufenden Monats und phänologische Hinweise zu Blühtrachten. Schwerpunktthema ist in diesem Monat eine Rückschau auf das Imkerforum in Veitshöchheim mit einem Vortrag auf die Auswirkungen des Klimawandels auf die Imkerei. Im Anschluss Meinungsaustausch bei geselligem Beisammensein und Schwofen über unsere Lieblingsthemen.
Referenten? Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister u. -sachverständiger) und Ilona Munique (Imkerin)
Und sonst? Die sogenannten Monatsbetrachtungen sind Tradition lehrender Imker(inn)en, die ihre langjährigen Erfahrungen systematisch aufarbeiten und sich dabei „in die Karten schauen“ lassen.


Bienensachverständiger Reinhold Burger rät: Jetzt an das Gesundheitszeugnis denken!

Sichert euch jetzt Termine für das Gesundheitszeugnis! Mit steigenden Frühjahrstemperaturen gewinnen Imker*innen schlagartig neue Anfragen nach Bienenvölkern. Beim Verkauf wie Kauf gilt es jedoch, einiges zu beachten. Zum Beispiel ist bei Verbringung von Völkern aus dem Landkreis in die Stadt oder umgekehrt ein Zeugnis notwendig! Alle Details dazu in unserem Blogbeitrag „Rund um das veterinäramtliche Gesundheitszeugnis / Amtstierärztliche Bescheinigung in Sachen AFB in Bamberg und Region“.

Aber auch wenn ihr das Volk innerhalb des eigenen Landkreises oder Stadtgebietes versetzt, macht es Sinn, eine Amtstierärztliche Bescheinigung, der Einfachheit halber „Gesundheitszeugnis“ genannt, zu beantragen. Das veterinäramtliches Gesundheitszeugnisses bzw. eine Seuchenfreiheitsbescheinigung gibt es beim Veterinäramt. Die Untersuchung dazu übernimmt Imkermeister Reinhold Burger (T. 0951- 3094539) als Bienensachverständiger in Stadt und Region Bamberg gerne auf Anfrage. Ihr könnt natürlich auch im Veterinäramt nach (weiteren) Bienensachverständigen in der Region fragen.

Das nach der Untersuchung beantragte Zeugnis bescheinigt, dass die Bienenvölker eines Standes frei von der Amerikanischen Faulbrut (AFB) sind und nicht in einem Faulbrutsperrbezirk stehen. Dieses ausstellen zu lassen beruht auf einer Vorschrift der Bienenseuchen-Verordnung, BienSeuchV.

Imkermeister und Bienensachverständiger Reinhold Burger untersucht eine Bienenwabe

Mo., 04.03.24 – Infoabend Imkerkurse / Kursberatung


Mo., 04.03.24 – Infoabend Imkerkurse / Kursberatung

Logo für das Schwerpunktthema: Imkerei der Bienen-InfoWabeLogo BLIB-Imkerkurse für Anfänger, Fortgeschrittene & VertiefungWann? Mo., 04.03.24  |  19.00 – 20.30 Uhr
Was?
Bienen halten – ist das was für mich?! Informationen und Beratung zum Imkerkurs für Anfänger*innen und Vertiefungsseminare, Einblick ins Kursgeschehen, gegenseitiges Kennenlernen.
Wo? Online: https://meet.jit.si/kursinformationen
Bitte installieren Sie auf ihren Mobilgeräten die App Jitsi Meet.
Kosten, Anmeldung und Programm? Keine Kosten, keine Anmeldung. Einfach reinklicken. Hotline im Falle technischer Probleme: 0951-309 45 39.
Imkerkurs für Anfänger 2024 -> Webseiten | PDF [Programm BLIB-Imkerkurs-Anfaenger-AK24]

Veitshöchheimer Imkerforum 2024 (1)

Hinweisschild zur Bienentagung, dem ImkerforumAm 3. Februar 2024 fand das Veitshöchheimer Imkerforum in Präsenz und Online statt. Hier unser erster Teil des Berichts.

Begrüßung

  • Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG), Leiter des Instituts für Bienenkunde und Imkerei (IBI) Dr. Stefan Berg

Grußworte

  • Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG), Präsident Andreas Meier
  • Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StmELF), Leiter des Referats L6 (Kleine Nutztiere, Geflügel, Bienen) Andreas Becker
  • Freunde des Instituts für Bienenkunde und Imkerei e. V., 1. Vorsitzender Andreas Schrauth
  • Deutscher Berufs und Erwerbs Imker Bund e. V. (DBIB), Präsidentin Annette Seehaus-Arnold
  • Landesverband Bayerischer Imker e. V. (LVBI), Präsident Stefan Spiegel
  • Verband Bayerischer Bienenzüchter e. V. (VBB), 1. Vorsitzender Franz Vollmaier

Berichte aus dem Institut für Bienenkunde und Imkerei
– Aktuelles aus Forschung und Projekten –

Übersicht der vorgestellten Projekte und Themen

Aus diesem Spektrum soll hier auf das Projekt ViBee, das Thema Vespa Velutina und die Versuche zu den Oxalsäurestreifen näher eingegangen werden.

# ViBee

Das Verbundprojekt ViBee hatte eine Laufzeit von 3 Jahren von März 2020 bis September 2023. Projektpartner waren Einrichtungen aus den Bereichen Ökosystemanalysen, Agrarökologie, Umweltforschung, Prüfeinrichtung für Pflanzenschutz und Bieneninstitute. Ziel war die Definition und die Etablierung digitaler Indikatoren der Bienenvitalität in Agrarlandschaften. Als digitale Werkzeuge wurden im Projekt elektronische Zähler der Flugaktivität von Bienenvölkern und automatische Bienenstockwaagen verwendet. Daneben wurde Software zur verknüpften Auswertung der erfassten Daten entwickelt.

Exemplarisch stellte Dr. Berg ein Diagramm zur Tagesbilanz von Ein- und Ausflug vor, aus dem ersichtlich wurde, dass ein Bienenvolk bis zu 3000 Bienen pro Tag verlieren kann. Durch Manipulation von Völkern lassen sich für verschiedene Szenarien die Reaktion von Bienenvölkern sowie die Auswirkungen auf Bienenvölker durchspielen. Gezeigt wurde ein Diagramm der Ein- und Ausflüge eines Volkes vor und nach dem Verstellen des Bienenvolkes. Durch das Verstellen wurde der Verlust aller Flugbienen simuliert.

Weitere Informationen zu ViBee auf der Projektseite https://vibee-project.net

# Vespa Velutina

Dr. Berg stellte einleitend die aktuelle Situation zur Vespa Velutina vor. Hier verwies er unter anderem auf das Projekt und Portal „Bee Warned“ mit seiner aktuelle Karte der verifizierten Meldungen in Bayern. Die Karte kann unter der URL https://beewarned.de/landkarte_vv.php aufgerufen werden:

Karte zur Vespa Velutina in Bee Warned

Nest der Amerikanischen Hornisse, Vespa Velutina; Imkerforum in Veitshöchheim, Institut für Bienenkunde und ImkereiAnschließend stellte Herr Neumann, BZV Kleinostheim, seinen Erfahrungsbericht der Taskforce Velutina vor, Titel „1×1 der Nestsuche, Vespa Velutina finden mittels Triangulation“. Mit Hilfe von mehreren Locktöpfen, individueller Markierung von Hornissen und der Erfassung von Abflugrichtung und Flugdauer der markierten Hornissen kann durch Kombination der Beobachtungen der Neststandort eingegrenzt werden.

# Oxalsäurestreifen

Von Dr. Berg wurden die Versuchsergebnisse aus den Jahren 2022 und 2023 zur Varroabekämpfung mittels Oxalsäurestreifen vorgestellt. Untersucht wurde die Wirksamkeit von im Handel erhältlichen, in Deutschland jedoch nicht zugelassene Fertigstreifen sowie Schwammtuchstreifen, welche selbst mit Oxalsäure präpariert wurden.

Beide Varianten zeigten in den Versuchen im Jahr 2022 eine hohe Wirksamkeit: Fertigstreifen 91,2 % und Schwammtuchstreifen 93,3 %. Für das Jahr 2023 konnte mit beiden Verfahren allerdings nur eine mittlere Wirksamkeit von 60,3 % erreicht werden.

Neben dieser veränderlichen Wirksamkeit erwiesen sich als weitere Nachteile die hohe Anzahl von Volksausfällen sowie die starke Abnahme der Volksstärken. Bei den Fertigstreifen waren zwar keine Ausfälle zu beklagen, doch ein hoher Verlust der mittleren Volksstärken von 8,7 besetzten Wabengassen auf 3,2 besetzte Wabengassen. Bei den Schwammtuchstreifen waren Völkerausfälle von 36 % zu verzeichnen und ein dramatischer Verlust der mittleren Volksstärke von 9,1 auf 2,0 besetzte Wabengassen.

Der Bericht zum Imkerforum wird  in einem unserer nächsten Blogbeiträge fortgesetzt.

[Update 23.2.24: Hier geht es zum zweiten Teil des Berichts.]

Mi., 14.02.24 – MonatsBeeTrachtungen Februar (mit Stammtisch)


Biene an Schneeglöckchen, Galanthus elwesiiLogo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeMi., 14.02.24 – MonatsBeeTrachtungen Februar (mit Stammtisch)

Wann? Mi., 14.02.24 | ab 19 Uhr – jeden 2. Mittwoch im Monat
Wo? Vereinshain, Galgenfuhr 30, in Bamberg (Vereinssportgasttätte TSG 05 gegenüber Jahnwehr. Reichlich Parkmöglichkeiten, behindertengerecht.)
Für wen? Imker/innen und alle Interessierten, auch ohne Kenntnisse und Ambitionen, aber mit viel Liebe zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur!
Was? Informative Vorschau zu aktuellen imkerlichen Arbeiten des laufenden Monats und phänologische Hinweise zu Blühtrachten. Mit Meinungsaustausch bei geselligem Beisammensein und Schwofen über unsere Lieblingsthemen. Diesmal mit Schwerpunktaustausch zu Erfahrungen mit Wildtierkameras.
Referenten? Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister u. -sachverständiger) und Ilona Munique (Imkerin)
Und sonst? Die sogenannten Monatsbetrachtungen sind Tradition lehrender Imker(inn)en, die ihre langjährigen Erfahrungen systematisch aufarbeiten und sich dabei „in die Karten schauen“ lassen.


Monatsbetrachtungen Februar 2024 zu Bienen und Imkerei

Übersicht

Phänologie und Bienen

Die Bienen sitzen noch in der Wintertraube. Doch bei ausreichenden Temperaturen und sobald die Sonne auf die Beute scheint, finden Reinigungsflüge statt. Ein paar Wagemutige fahnden nach frischem Pollen. Die Pflanzenwelt im Februar: Haselstrauch (Pollenversorgung), Huflattich, Schneeglöckchen, Winterlinge, Christrosen, Lenzrosen, vielleicht spitzen auch schon die ersten Weidenkätzchen heraus. Je näher an der Beute, um so besser. Plötzliche Wolken und rasch abfallende Temperaturen verhindern oftmals den erfolgreichen Rückflug.

Futterkontrolle

KippkontrolleZur Futterkontrolle brauchen die Völker nicht unbedingt geöffnet werden, sondern es kann stattdesse das Gewicht durch rückwärtiges Anheben der Beute (Kippkontrolle) abgeschätzt werden. Falls ihr – trotz vorschriftsmäßiger Einfütterung im Herbst – dennoch die Beute als zu leicht empfindet, kann das folgende Gründe haben:

  • Das Volk hat die dargebotene Futtermenge nicht vollständig aufgenommen
  • Ein Specht oder Eichelhäher hat die Wintertraube durch eifriges Hämmern ins Holz aufgestört
  • Ein herunterhängender Ast konnte wochenlang unbemerkt gegen den Blechdeckel schlagen
  • Eine Räuberei unter den Völkern ist nicht auszuschließen
  • Ganz abgesehen davon verstärken im Februar die Bienen ihre Bruttätigkeit. Folglich steigt der Futterverbrauch von jeweils einem Kilogramm im Dezember/Januar auf zwei bis drei Kilogramm im Monat Februar.

Notfüttern – so geht’s:

  1. Zargen abheben, quer über umgedrehten Blechdeckel zur Seite stellen.
  2. Totenfall aus Gitterboden entfernen.
    Dabei gleichzeitig kontrollieren…

    1. … auf den Sitz der Wintertraube, erkennbar an der Dichte des Gemülls
    2. … auf Anzeichen von Krankheiten oder Fehlentwicklungen.
      Einschub: Im Falle unserer Demofotos unten ist sehr gut ein erhöhtes Aufkommen von Kalkbrut zu erkennen. Das Volk stand an einem zu kühlen und zu feuchten Standort am Uferrand der Regnitz. Tritt im Laufe des Jahres keine Besserung ein, wäre eine mögliche Maßnahme, einen Kunstschwarm zu bilden, also alle Bienen nebst einer neuen Königin auf komplett neue und damit sporenfreie Waben zu geben, was einem Neuanfang gleichkommt. (Hier eine eingehendere Beschreibung).
  3. Flache Schale auf den (hohen) Gitterboden unterhalb des festgestellten Wintertraubenbereichs setzen.
  4. Befüllen (ohne zu verschütten!) mit Zuckerwasser im Mischungsverhältnis 3:2 von Zucker zu Wasser
  5. Aufsteighilfe (Stroh) einbringen.
  6. Zarge(n) wieder aufsetzen.

Die Fütterung von unten ist zu dieser Jahreszeit hinsichtlich einer Räuberei unkritisch, da kein Flugwetter herrscht. Dadurch, dass das Futter sehr nah an der Bienentraube gereicht wird, gelingt eine (Not-)fütterung bereits ab einer Mindesttemperatur von etwa 5 °C aufwärts.

Unser Blick in die obere Zarge ergab, dass das Volk auch ein wenig vom Futterteig naschte, den wir vor einiger Zeit bereits als allererste Notfütterung einbrachten. Es ist allerdings nicht die bevorzugte Fütterungsweise im Winter, da die Bienen zur Aufnahme des Zuckers Wasser benötigen, welches sie bei fluguntauglichem Wetter nicht heranschaffen können.

Mittelwände einlöten

Mittelwände einlötenEinschmelzen, Reinigen und Gießen von Wachs hatten wir im relativ milden Januar bereits erledigt. Nun folgt das Einlöten – rechtzeitige Bestellung von Rähmchen vorausgesetzt. Einen ausführlichen Blogeintrag zu all diesen Arbeiten findet ihr unter „Wachsverarbeitung an 5 Stationen“. Unter Material zur Wachsumarbeitung bzw. Mittelwandherstellung sind Anschaffungsdetails geschildert.

Schiede setzen

Blick in eine geöffnete Zarge mit SchiedenJe nach individueller Leistungsfähigkeit unserer Völker passen wir die Größe ihres Brutraums mittels Schieden an. Den Versuch starteten wir im Frühjahr 2020 und wollen auch dieses Jahr weitere Erfahrungen sammeln.

Erfahrungsgemäß gibt es Anfang Februar einige milde Tage mit etwas Sonnenschein. Sofern noch nicht im Zuge der Winterbehandlung geschehen, werden jetzt die Schiede gesetzt, und zwar nach dem Reinigungsflug.

  • Nach Wabenhygiene und Einfüttern im Herbst sitzen unsere auf zwei Zargen geführten Völker jetzt auf 7 oder 8 Waben je Zarge und sind zum Beutenrand hin links und rechts mit jeweils einem Schied begrenzt. Wir öffnen die Völker, entnehmen diese Schiede und schieben die vollen bzw. drei Viertel vollen Futterwaben an den Beutenrand.
  • Fast futterleere Waben werden auf Stifte und junge Brut geprüft. Diese bleibt an ihrem Platz.
  • Zwischen diesen Waben und den an die Ränder geschobenen Futterwaben setzen wir die Schiede. So arbeiten wir uns von links und rechts an das Brutnest heran.

Welche Vorteile hat das Schieden?

  • Platz hinter dem Schied als Arbeitsraum in der Beute
  • Kompaktes Brutnest / Verhinderung von Pollenbrettern, also unnötigen Polleneintrag ins Brutnest
  • Sichere und schnelle Annahme des Honigraumes, also kein Verhonigen des Brutnestes und dem damit verbundenen Hochhängen von Honigwaben aus Brut- in den Honigraum. Somit bleibt im Brutraum Platz fürs Brutgeschäft
  • Konsequente Trennung von Brut- und Honigraum

Wildwabenbau hinter dem SchiedDen Vorteilen stehen auch einige negative Punkte entgegen, beispielsweise der hin und wieder vorkommende Wildwabenbau hinter dem Schied oder Futtermangel beim Abschleudern der Völker. Doch dies werden wir in einem eigenen Blog aufarbeiten.

Termine

Sa., 10.02.2024 | 14.30 – 16.30 Uhr
Workshop Wachsgießen (Mittelwand)

Logo BLIB Vertiefungsseminar für ImkerWo? Ort in Bamberg, wird bei Anmeldung bekanntgegeben
Für wen? Dieses Vertiefungsseminar der Imkerei wendet sich an Imker/innen ohne Praxiserfahrung in der Wachsverarbeitung.
Was? Mittelwandwaben gießen in der Praxis. Input zu Geräten und Material.
Referenten? Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister u. -sachverständiger)
Kosten und Anmeldung?

Di, 13.02.2024 (Faschingsdienstag) | 8.00 – 12.00 Uhr
Traditioneller Honigmarkt in Bamberg (Verkauf des Bamberger Lagenhonigs)

Logo für das Schwerpunktthema Honig der Bienen-InfoWabeWo? Maximiliansplatz im Zentrum von Bamberg.
Für wen? Alle Honigliebhaber und Genussmenschen.
Was? Wir verkaufen unseren leckeren, qualitätsvollen Bamberger Lagenhonig am traditionellen Honigmarkt, der bereits seit dem Mittelalter in Bamberg jährlich am Faschingsdienstag abgehalten wird. Wir nehmen allerdings nur bei einigermaßen gutem Wetter teil.
Kosten? Jahrgangshonig unter dem Regionalsiegel „Genussla“:
500g-Glas für € 9,- / 250g für € 5,-

Mi, 14.02.2024 | 19.00 Uhr
MonatsBeeTrachtungen Februar (mit Stammtisch)

Logo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabeWo? Vereinshain am Jahnwehr in Bamberg – Parkmöglichkeiten zuhauf, behindertengerecht.
Für wen? Imker/innen und alle Interessierten, auch ohne Kenntnisse und Ambitionen, aber mit viel Liebe zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur!
Was? Informative Vorschau zu aktuellen imkerlichen Arbeiten des laufenden Monats und phänomenologische Hinweise zu Blühtrachten. Mit Meinungsaustausch bei geselligem Beisammensein und Schwofen über unsere Lieblingsthemen. Diesmal geht’s auch um den Austausch zu Wildtierkameras.
Referenten? Reinhold Burger (Bienenwirtschaftsmeister u. -sachverständiger) und Ilona Munique (Imkerin)
Kosten? Keine.