Alles, was Rosa ist … Bamberger Bienengarten

Wochenende! In Bamberg pures Vergnügen. Genießt unsere Pflanzen- und Insektenwelt auf der Erba-Insel! Alle Informationen zu allen (nicht nur rosafarbenen) Pflanzen des Bamberger Bienengartens findet ihr unter dem Link. Habt Freude!

          Gartensalbei (Salvia nemorosa 'Pink Friesland'Muskatellersalbei (Salvia sclarea)Rosa 'The Ladys Blush'  Rosa 'Fighting Temeraire'Biene an ApfelbaumblüteArmeria maritiam, GrasnelkeArmeria maritiam, GrasnelkeSchau-Staudenbeet 2 im Bamberger BienengartenBiene an Mariendistel (Silybum marianum)Distel und Wiesensalbei in BlühwieseBiene an ZitronenthymianWildbiene an Schmalblättrigem-Sonnenhut (Echinacea pallida)Centaurea scabiosa Skabiosen – FlockenblumeRoter Sonnenhut – Echinacea purpureaBiene an rose Herbstaster

Vorschau Bienenfreu(n)de-Stammtisch 16. Juni zum Thema „Wildbienen“

Wildbiene / Hummel an PfingstroseAm Dienstag, 16. Juni um 18 Uhr findet das Monatstreffen der Transitiongruppe „Bienenfreu(n)de“ zum Thema Wildbienen statt.

Unterstützt von Melissa Biedermann erläutert Ilona Munique die Unterschiede zwischen Honig- und Wildbienen, um ein Verständnis für sinnvolle Maßnahmen zu Lebensraum und Brutstätten zu erwirken. Eingegangen wird dabei auf Herstellung und Aufbau von Brut- und Nisthilfen für Wildbienen durch tatsächlich geeignete Materialien. Denn allzu häufig kursieren falsche Anleitungen im Internet und werden nutzlose, manchmal sogar schädliche Wildbienenhotels zum Kauf angeboten.

Grabwespe nutzt WildbienenhotelDer Vortrag wird abgerundet mit Tipps zur Pflege von Nisthilfen sowie zur Pflanzenauswahl auch für seltene Wildbienenarten. Im weiteren Verlauf sind Fachsimpeln und das Sich-Kennenlernen interessierter Bienenfreunde vorgesehen.

Die Treffen an jedem 3. Dienstag im Monat finden ohne Anmeldung oder Passworteingabe von 18 bis 20 Uhr weiterhin auf der Plattform Meet Jitsi unter https://meet.jit.si/bienenfreunde-stammtisch statt.Lehmwand als Nisthilfe für Wildbienen

Exkursion zur Spezialistin für Pfingstrosen (Päonien) nach Obermarchtal

Paeonien, Pfingstrosen-Strauß

Um den Bamberger Bienengarten mit einem Pfingstrosen-Rondell zu erweitern, fuhren wir zur Blütezeit der Päonien ins baden-württembergische Obermarchtal im Alb-Donaukreis, unweit von Ehingen, zum Blumengarten Andrea Köttner.

Päonienfeld Blumengarten Andrea Köttner, ObermarchtalDort erwartete uns die Spezialistin der wunderschönen Starkblüher, die es als Stauden (Paeonia lactiflora), als Strauch (P. lutea und P. suffruticosa) und als intersektionelle Hybriden (Paeonia Itoh) zu kaufen gibt. Allerdings nicht als Topfware, sondern nach Vorbestellung als Wurzelware zur Pflanzzeit, also im Herbst.

Päonienfeld Blumengarten Andrea Köttner, ObermarchtalUnser Anspruch bei der Vorabauswahl war kein geringer. Natürlich möchten wir bienenfreundliche Blüten, aber auch duftende Sorten, und dies in den Farben violett, rosa, weiß und gelb. Immerhin war es uns dabei einerlei, ob langanhaltend blühend, da mit vielen Seitenknospen, ob früh- oder spätblühend und gar gemeinsam aufgehend, oder welche Farbe das Laubwerk hat, und auch die Standfestigkeit als Schnittblumen spielte für uns keine große Rolle.

Beet im Vorgarten des Blumengarten von Andrea Köttner, ObermarchtalAllenfalls, ob sie bei Regenwetter ohne Stützhilfe auskommen können, wäre noch ein Kriterium gewesen. Doch die ungefüllten, ungebänderten Sorten, mithin jene, deren Staubgefäße noch nicht zu Blütenblättern umgezüchtet wurden, haben ohnehin keine allzu schweren Köpfe, die sich zum Boden neigen.

Nun könnte man denken, dass uns bei den 180 Sorten eine reichliche Auswahlmöglichkeit zur Verfügung gestanden hätte. Doch manchmal ist es ja auch leichter, wenn es keine Qual der Wahl gibt. So konnten wir uns am Ende für fünf Sorten plus vier Iris-Arten entscheiden, nebst einer gelben Pfingstrose, die allerdings zum Besuchstag nicht mehr blühte.

Hier unsere Auswahl an Pfingstrosen und Iriden:

  • Paeonia lactiflora ‚White Wings‘ (Höhe ca. 80 cm)
  • Paeonia lactiflora ‚Soft Salmon Joy‘ (90 cm)
  • Paeonia lactiflora ‚Bowl of Love‘ syn. ‚Wladyslawa‘ (80 cm)
  • Paeonia lactiflora ‚Bouquet Perfect‘ (80 cm)
  • Paeonia lactiflora ‚Wally‘ (55 cm)
  • Paeonia lactiflora Hybride ‚Gedenken‘ (75 cm)
  • Paeonia lactiflora Hybride ‚Nosegay‘ (ohne Bild) (80 cm)
  • Paeonia Hybride ‚Lemon Chiffon‘ (ohne Bild) (80 cm)
  • Paeonia x mollis (?) (ohne Bild)
  • Iris sibirica ‚Weinkönigin‘ (?)
  • Iris sibirica ‚Kleiner Schmetterling‘ (ohne Bild) (?)
  • Iris sibirica ‚Lavendelwein‘ (ohne Bild) (90 cm)
  • Iris barbata ‚Bumblebee Deelite‘ (ohne Bild) (?)

Paeonia lactiflora ‚White Wings‘

Ihr Duft ist zarter, als die weit ausladenden „Blütenflügel“ glauben machen lässt. ‚White Wings‘ hat von allen Auserwählten den größten Blütenkopf. Sehr apart sind die mittig angeordneten fünf dunkelrosa Stempel  inmitten gelb-brauner Staubkranzfäden. Um sie so richtig zum Leuchten zu bringen, gruppieren wir alle anderen Farben um die Schöne herum.
Paeonia lactiflora 'White Wings' (Pfingstrose)

Paeonia lactiflora ‚Soft Salmon Joy‘

Ein zartes babyrosa mit einer kräftigen gelben Mitte aus Staubbeuteln. Nach dem Schneiden entwickelte die zunächst zartduftende Blüte einen eher aasigen Geruch, der sich in der Vase immer wieder veränderte. Also am besten einfach im Freien blühen lassen!
Paeonia lactiflora 'Soft Salmon Joy' (Pfingstrose)

Paeonia lactiflora ‚Bowl of Love‘ syn. ‚Wladyslawa‘

Großblütig in Marzipanrosa mit cremefarbig gebändertem Inneren als attraktiver Kontrast. Sie hat reichlich Seitenknospen und wird getragen von einem kräftigen Blattgrün. Sie duftet von allen unseren Auserwählten am zweitstärksten, jedoch lieblich-zart.Paeonia lactiflora 'Bowl of Love' syn. 'Wladyslawa' (Pfingstrose)

Paeonia lactiflora ‚Bouquet Perfect‘

Den „perfektesten“ Duft von allen unseren Paeonien entwickelt ‚Bouquet Perfect‘ leider auf Kosten ihrer nicht mehr vorhandenen Staubgefäße. Wir wählten sie nach einigen Bedenken dennoch. Denn offenbar schmecken den Bienen ihre leckeren Knospensäfte, so dass Mensch und Biene gleichermaßen beglückt sein dürften.Paeonia lactiflora 'Bouquet Perfect' (Pfingstrose)

Paeonia lactiflora ‚Wally‘

Das ohnehin intensive Dunkelrosa entwickelt sich in der Vase nach einem Tag zu einem noch satteren Weinrot. Die robusten Blütenblätter sind leicht gekräuselt, ähnlich wie Krepppapier. Der Duft ist intensiv herb, was zum Gesamtbild passt. ‚Wally‘ hat zahlreiche Seitenknospen, so dass ein einziger abgeschnittener Stiel wirkt, als wäre es ein ganzer Strauß – siehe Foto!Paeonia lactiflora 'Wally' (Pfingstrose)

Iris sibirica ‚Weinkönigin‘

In die ‚Weinköniging‘ flogen Hummeln ein und aus, so dass wir sie spontan zu den Pfingstrosen hinzu wählten. Das kräftige Violett der drei äußeren Blütenblätter wird durch ein gelb-lila gestreiftes Muster im Inneren geschmückt. Dem mittleren Ring aus drei zarteren lila und gekräuselten Blütenblättern folgt ein Kern von drei kleineren Blättern, die mit einem Blauton durchzogen sind und sich appart gekräuselt nach innen neigen.  Iris sibirica 'Weinkönigin'Einzig fehlt uns jetzt noch die Apotheker-Pfingstrose. Mal sehen, wer sie unter den regionalen Staudengärtnern führt, bevor wir sie vielleicht doch noch im Online-Versand bestellen werden müssen. Freut euch auf das Frühjahr in zwei Jahren! Denn so lange müsst ihr euch gedulden, um die ersten Blüten in unserem Bamberger Bienengarten bewundern zu dürfen, da sie im ersten Jahr nach der Wurzellegung erst mal Laub bilden. Aber es gibt ja noch genügend andere Pflanzen, die sich auf euren Besuch freuen!

Nachtrag 11.06.2020:

Erfreulicherweise kann Andrea Köttner doch auch die Apotheker-Pfingstrose für uns beisteuern, die sie nu in wenigen Exemplaren hat und daher im Shop nicht veröffentlicht war. Außerdem riet sie uns im Nachgang unseres Treffens noch zu den bei Bienen äußerst beliebten Hybriden ‚Gedenken‘ (75 cm) und ‚Nosegay‘ (80 cm).

Paeonia Hybride ‚Gedenken‘

Foto: Andrea Köttner

Paeonia Hybride 'Gedenken'

Auf Balkonien – haufenweise gern gesehene Flugäste

Hummel an Hängepolsterglockenblume Zwischen dem baumarktinspirierten nachbarlichen Abschottungsversuch auf der rechten Seite und einem sehr schön gestalteten Balkon zur Linken wetteifern unsere mehrjährigen Balkonpflanzen in denkbar suboptimaler, da vollsonniger Lage um die Gunst der Insektenwelt. Mitten in der Stadt Bamberg, unweit des berühmten Alten Rathauses und auf wenigen Quadratmetern im 3. Stock könnte man hier zum Insektenspezialisten werden. [Hier eine Bestimmunghilfe des NABU]

Neben den üblichen Ameisen, Blattläusen und Fliegen landen auf Akelei, Hängeglockenblume, Löwenmäulchen, Ziersalbei, Erdbeeren, Lavendel, Minze, Kerbel, Rosmarin, Schnittlauch, Ysop und Zitronenmelisse etliche Honigbienen sowie verschiedene kleine und große Wildbienen und Wespen. Einige Hummel-, leider aber nur wenige Schmetterlingsarten lassen sich benennen. Des öfteren brummt die große, blauschwarze Holzbiene herum oder surrt das zarte Taubenschwänzchen ruckartig vor und zurück, leider weniger oft finden sich die heimischen roten Marienkäfer ein. Doch sogar Libellen hatten wir schon gesichtet und einmal einen Maikäfer. Was das langsame Dahin-Siechen einer Topfpflanze erklärte, deren Wurzeln in den drei Jahren der Larvenzeit, also des Egerlings, abgenagt wurde. Das hat man davon, wenn man Bio kauft 😉

Kein Wunder, dass wir auch ein klasse Anlaufbalkon für Vögel und Fledermäuse sind.

Nur schön, nicht nützlich, aber mit Bleiberecht

Derweil haben wir fürs menschliche Augenglück sogar eine bei Bienenfreunden geächtete Forsythie stehen. Und nein, es ist leider keine ‘Beatrix Farrand’, die immerhin etwas Pollen und Nektar anbieten würde.

Ebenso genießt der bereits über 25 Jahre zählende Oleanderbusch ein Bleiberecht. Er muss mittlerweile nicht einmal mehr auf den Dachboden, so warm sind unsere Winter (nicht nur) hier im Bamberger Becken geworden. Er kann nur schön und giftig sein und mit seinen tief liegenden, kaum erreichbaren Nektarinen eventuell dem Taubenschwänzchen dienen – oder einem Insekt, welches wir nicht identifizieren konnten. Aber er war ein Geschenk, und das noch vor unseren Imkerzeiten.

Wer so viel für Bienen tut wie wir, der muss sich für ein paar „nutzlose“ Pflanzen wirklich nicht schämen. Langweilig wird es uns, siehe oben, dennoch nicht. Und falls doch einmal, dann gehen wir einfach in unseren Bamberger Bienengarten mit seinen Hunderten von bienen- und insektenfreundlichen Pflanzen. Dort haben wir auch coronatauglichen Platz für menschliche Gäste, im Gegensatz auf unseren nur 1,11 Meter tiefen, dafür immerhin 6 Meter langen Balkon. Sehen wir uns dort?!

 

Stiefmütterchen im Bienenglück

Hummel an StiefmütterchenEigentlich waren sie nur gekauft, weil es zum Beginn des Lockdowns keine offenen Gärtnereien gab und das „Vorm-Haus“-Angebot der hiesigen Gärtnereien nicht die Sortenvielfalt feilbot, wie normalerweise. Und normalerweise würde ich unserer Insektenwelt im Bamberger Bienengarten zu Ostern nicht gerade Stiefmütterchen (Viola wittrockiana) vorsetzen, die bekanntermaßen wenig reich an Nektar und Pollen sind.

Biene an StiefmütterchenDoch ausgerechnet die als Interimsschmuck an unseren Osterbrunnen gepflanzten „Park- und Grabanlagen-Allrounder“ blühen seither reichlich und ohne Unterlass – UND verlockten damit sogar Hummeln und Bienen, an ihnen zu naschen!

Ob sie zufrieden sind mit dem Angebot, können wir nicht sagen. Aber unser Auge sieht sich noch immer nicht satt an den bunten Stiefmamis. Nachträglich Danke, Karl Dechant aus der Geisfelder Straße, für Ihren tollen Service damals zu Beginn der Krisenzeit, und wir hoffen, Ihnen mit diesem „Sonderbericht“ eine kleine Freude gemacht zu haben! Qualität siegt immer! 😉

Sitzbank vor der Schwengelpumpe im Bamberger Bienengarten
Osterbrunnen im Bamberger Bienengarten

FT-Interview: 5 Tipps für Insektenparadiese

Journalistin Antonia Wild (FT) Die freie Journalistin Antonia Wild besuchte uns im Bamberger Bienengarten (Bienenweg 1) im Erba-Park für ein Interview zum Thema Insektenwelt und was die FT-Leser/innen dafür tun können. Der ganzseitige Artikel erschien unter dem Titel „Ein Paradies für Insekten schaffen“ in der Wochenendausgabe (Sa./So., 3./24.05.2020).

Frau Wild nahm sich viel Zeit dafür und fasste unsere Ausführungen unter fünf folgende Tipps zusammen:

  1. Gartenflächen unberührt lassen
  2. Stauden und Kräuter pflanzen
  3. Genau hinschauen bei der Blumenwahl
  4. Geduld haben und Toleranz zeigen
  5. Weniger [Mähen und Nachtbeleuchtung] ist mehr

Was es mit der Geduld und Tolerenaz wohl auf sich hat? Zum einen, dass Wildbienennisthilfen oft eine geraume Zeitlang, vielleicht sogar ein Jahr lang hängen können, bis sich einmal eine Belegung zeigt. Und sofern die an sich eher überflüssigen Nisthilfen richtig gemacht sind. Doch dazu haben wir uns ja an anderen Stellen (Suchworteingabe: Wildbienen) bereits mehrfach ausgelassen.

Zum anderen, dass sich das Anpflanzen von bienenfreundlichen Pflanzen auszahlt, indem  an manchen Frühlings- und Sommertagen urplötzlich eine beachtliche Wildbienenpopulation aus den Erdlöchern zum Vorschein kommt. Das kann durchaus mit einem Honigbienenschwarm verwechselt werden. Der faszinierende Schlüpfvorgang ist gefahrlos und oft in wenigen Stunden oder Tagen vorbei. Hier heißt es also, geduldig Abwarten und in dieser Zeit das Areal nicht betreten, sondern den Lauf der Natur akzeptieren. Schließlich sind WIR es, die den Insekten bereits viel geraubt haben. Daher ist es nur richtig, ihnen zur gebotenen Stunde „Geburtshilfe“ zu leisten!

 

 

„Bienenfreundliche Pflanzen“ zum Mai-Treffen Transition-Gruppe „Bienenfreu(n)de“

Den roten Faden, um bienenfreundliche Pflanzen vorzustellen, bildete ein virtueller Rundgang durch den Bamberger Bienengarten mit seinen Schau-Beeten und Spontanbewuchs-Arealen. [Download Bienengarten-Vortrag-2020]

Das Treffen der Transition-Gruppe „Bienenfreu(n)de“ fand erneut über die Plattform Jitsi Meet* statt und fühlte sich durchaus als Stammtisch an, denn alle Anwesenden – bis auf unsere Neuzugänge, die Imkerkollegen Christian Rindchen und Maria Renner – waren alle bereits ein- bis mehrmals dabei, so auch unser Bienenpate Anton Hepple. Für Kristin Schulz war es eine  Gelegenheit, für ihre anstehende Masterarbeit zu Urban Gardening noch ein klein wenig zur Transition-Bewegung in Erfahrung zu bringen. Nachdem Melissa unsere letzte Vortragende zum Thema „Wildblumen-Blühstreifen“ war, freute es mich sehr, dass sie nun auch meinen Vortrag beehrte.

Auch fürs nächste Mal sind wir wieder mit der Biologin zusammen. Dann zum Thema Wildbienen, schließlich ja die Hauptprotagonistinnen, für die wir all die vorangegangenen Erkenntnisse aufbereitet unters Volk gebracht haben. Am 16.06., also den 3. Dienstag im Juni, 18-20 Uhr, freuen wir uns über euer Einklinken! Bis dann!


* https://meet.jit.si/bienenfreunde-stammtisch

Ein Passwort oder eine Anmeldung ist nicht notwendig. Bitte vorab den Browser Chrome installieren, da funktionieren Ton und Bild am besten. Für Mobilgeräte die App Jitsi Meet.

Vorschau Bienenfreu(n)de-Stammtisch 19. Mai zum Thema „Bienenfreundliche Pflanzen“

Di., 19.05.20    Gruppentreffen „Bienenfreu(n)de“ Transition Bamberg

Wann und Was genau?
18.00 – ca. 19.00 Uhr  |  Thema: Schau-Kräuterbeet im Bamberger BienengartenBienenfreundliche Pflanzen
Ilona führt (virtuell) durch den Bamberger Bienengarten, gibt (PDF-)Listen „an die Hand“ und stellt sich den Fragen zu den Pflanzungen und der Pflege. Als begeisterte Hobbygärtnerin und Imkerin stelle ich mich den Fragen zu bienenfreundlichen Pflanzungen im Jahresverlauf, ihrer möglichst unaufwändigen Pflege und verrät Tipps, wie die zyklischen Mondphasen beim Gieß- und Hackrhytmus dabei helfen können. Ziel ist, vor allem den Wildbienen ein leckeres Eldorado zu verschaffen, dass ebenso Auge und Herz der Menschen erfreut.
Muskatellersalbei Salvia Sclareaca. 19.00 – 20.00 Uhr
Schwofen, Fachsimpeln, Sich-Kennenlernen …
Wo? Das MAI-Treffen findet online statt! Klinkt euch ein unter https://meet.jit.si/bienenfreunde-stammtisch. Bitte vorab den Browser Chrome installieren, da funktionieren Ton und Bild am besten. Für Mobilgeräte die App Jitsi Meet. Ein Passwort ist nicht notwendig.
Wer? Willkommen sind alle, die ein Interesse an (Wild-)Bienen und ihren Lebensraum, an Honig und an Imkerei haben.

Rezension zu Voskuhl & Zucchi: „Wildbienen in der Stadt“

Cover Wildbienen in der Stadt, Haupt Verl.Die Rezension kommt im Nachgang unseres Transition-Stammtisches zu Wildblumen-Blühstreifen wie gerufen. Denn Wildbienen in der Stadt, so der Buchtitel, sind oft besser dran als auf dem Land. Allerdings nur, solange es entsprechend ausstaffierte Gärten und kommunale Anlagen gibt, in denen wir die kleine Cousine der Honigbiene „entdecken, beobachten, schützen“ (Untertitel) … und lieben lernen.

Das sehr kurzweilig gestaltete und vielfältig zu nutzende Buch ist ein anschauliches Ergebnis aus den Erfahrungen zur 2013 gestarteten und erfolgreich verlaufenden Kooperation „Osnabrücker Bienenbündnis“. Zahlreiche Fotos mit Erläuterungen zur Wildbienenart und der aufgesuchten Pflanze lassen das Blättern zu einem Aha-Effekt werden.

Systematisch und Praktisch

Wer’s systematischer mag, findet verschiedene Auflistungen, die auch Laien großen Nutzen bringen. So sind wissenschaftliche Namen „ausgedeutscht“ und wir erfahren, welches der Synanthrope, also „mit den Menschen lebenden Arten“ in städtischen Siedlungsbereiche wo zu finden sind, außerdem, ob sie sich polylektisch ernährt oder was genau sie benötigen, wenn es eine oligolektische Art ist.

Den naturpädagogisch Tätigen kommt das Kapitel Wildbienenprojekte für Schule, Kitas und Familien zupass. Die ausführlich beschriebenen Projektinhalte und seine Vermittlungsformen beginnen mit Stichpunkten zum geeigneten Ort für die Aktion, den benötigten Materialien und dem Zielgruppenalter. Aber auch im Hauptteil „Wildbienen im Jahreslauf“ sind praktischerweise immer wieder kleinere Exkursionsmöglichkeiten optisch herausgestellt.

Die Honigbiene als Unterscheidungsmerkmal

Nur kurz wird dabei auf die Honigbiene eingegangen, aber da das dazugehörende Kapitel „Wissenswertes über Bienen“ lautet, darf sie natürlich nicht gänzlich vergessen werden. Die Freude der Eröffnung hat sie im Unterkapitel „Wie Wildbienen leben“. Schließlich ist ihre „hoch-eusoziale, gut organisierte Lebensweise ein unverwechselbares und stark abgrenzendes Unterscheidungsmerkmal zu den ansonsten „primitiv-eusozialen“, den „wild und einsam“ lebenden, den „kommunalen“ und den „parasitärischen“ Bienen ist.

Sie alle sind wahre Spezialisten im Wohnungsbau und oft auch der Nahrungswahl. Was zwangsläufig bedeutet, dass sie durch unseren Flächenverbrauch und den blütenspektrumarmen, oft überdüngten und aufgeräumten, also von „Baumaterialien“ befreiten Landschaften ein echtes Überlebensproblem haben. Weil Städte unbestreitbar heute „die bessere Landschaft“ für Bienen sind, lädt dies – so die Überzeugung von Janina Voskuhl und Herbert Zucchi – geradezu zum Handeln ein.

Was unterscheidet das Buch von anderen?

Nun ist unsere Imker-Bibliothek – die natürlich auch über das Imkern hinaus geht! – mit 28 gelisteten Publikationen zu Wildbienen bereits gut bestückt. Darunter Klassiker aus der Feder von Paul Westrich, Margrit und Paul Hintermeier oder Werner David. Natürlich auch alles von Broschüren über Was-ist-Was-Ausgaben bis hin zum schwergewichtigen Taschenlexikon der Wildbienen Europas.

Doch was der mir vorliegende Rezensionsband aus dem Haupt-Verlag von all dem unterscheidet, ist seine sehr gut verträgliche Mischung aus Information und (Spezial-)Wissen – wer weiß schon, welche Weidenart wann blüht oder an was die meistvorkommenden Hummelarten unterscheidbar sind? – und alltags- und projekttauglichen Teilhabe-Möglichkeiten mit Fokus auf die Stadtnatur.

Der im Übrigen angenehm schmeichelsanft gecoverte Band stachelt förmlich an, sich mit Argusaugen und Lupe sofort „In die Stadt“ aufzumachen, um eine jahreszeitliche Erkundungstour zu starten. Dabei machen wir Halt in (historischen) Friedhöfen, lesen Spuren in Pflasterfugen und an mit Spontanbewuchs überzogenen Wegrändern oder erfreuen uns über Entdeckungen in Blumenbeeten von Vorgärten und über blühende Baumscheiben, die ausnahmsweise ohne Vulkangestein oder dicken Schichten Rindenmulch auskommen.

Wer neben dem Beobachten auch selbst Hand anlegen und seinen Beitrag zum Schutz der Insektenwelt leisten möchte, findet reichlich Pflanz- und Bastelanleitungen im Kapitel „Wildbienen schützen in der Stadt“. Wer jedoch ein „Wildbienenhotel“ bauen möchte – Fehlanzeige! Vielleicht etwas spitzfindig, doch durchaus nachvollziehbar erläutert ist die Alternative von passenden „Nisthilfen“, zumal bei dieser konsequenten Wortwahl der individuelle Charakter der Bauwünsche von Wildbienen stärker betont werden soll.

Fazit

Wer also nicht gleich eine ganze Bibliothek anlegen möchte, sondern ein Wildbienenbuch „für alle Fälle“ braucht, der ist mit dem Kauf aus der Reihe „Haupt-Natur“ sehr gut bedient.


Voskuhl, Janina; Zucchi, Herbert: Wildbienen in der Stadt : entdecken, beobachten, schützen. 1. Aufl. Bern : Haupt Verl. 2020. Haupt Natur. ISBN 9783258081953.

Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek.

Suchergebnis Tag "Wildbienen" im Zotero-Katalog der Imker-Bibliothek

„Wildblumen-Blühstreifen“ zum April-Treffen Transition-Gruppe „Bienenfreu(n)de“

Blühwiese im Bamberger BienengartenDas allererste online abgehaltene Treffen* der Transition-Gruppe Bamberg „Bienenfreu(n)de“ am 21.04.20 stand unter dem Motto „Wildblumen-Blühstreifen“.

Wir ließen uns von Stammtisch-Gast Melissa Biedermann mit einer sehr informativen und motivierenden Powerpoint-Präsentation [Wildblumen-Bluehwiesenstreifen-0420-MB-oB] einführen und konnten uns in kleiner Runde ausgiebig austauschen und gegenseitig auf den neuesten Stand bringen, vor allem, was Bamberg und die Region anbelangt.

Melissa ist Biologin und schloss kürzlich erst ihre Masterarbeit zu diesem Thema ab, in der es um ein Simulationsprogramm zu Käfer ging. Fragen und Diskussionsbeiträge hatte wir vor allem zum durchaus umstrittenen bayerischen Kulturlandschaftsprogramm KULAP (s. a. unser Beitrag), welches in und um die Region Bamberg wohl keine allzu große Rolle zu spielen scheint, und um die Problematik der falsch deklarierten oder unnützen Samentütchen.

Problematik Samentütchen

Samenbömbchen für BienentrachtpflanzenSehr häufig beinhalten Samentütchen (oder -bömbchen), so Melissa, nicht die erwünschten oder aber falsch deklarierte, teils nicht einheimische Arten. Sie werden manchmal in Gebieten ausgebracht und können andere und vor allem einheimische Arten verdrängen.

Dass sich die nicht-einheimischen Arten dauerhaft ansiedeln wird laut dem Bochumer Botanischen Verein zwar eher als selten angesehen und passiert wohl in Zukunft nur in ungünstigen Fällen (sollte wissenschaftlich mal untersucht werden). Je häufiger jedoch Naturliebende die Samen ausstreuen, desto wahrscheinlicher wird das der Fall sein, so Melissas Befürchtung, der wir uns anschließen.

Wildbiene Langhornbiene (Eucera nigrescens) an Geflecktem LungenkrautZudem stellen sie überwiegend keine Hilfe für vor allem seltene Wildbienen dar, die durch ihre oligolektische Ernährungsweise ganz bestimmte Nahrung benötigen.
Auch wir von der Initiative sehen das so und weisen seit Jahren immer wieder darauf hin. Daher war Melissas Beitrag „Wasser auf unseren Mühlen“!

Diskussionrunde / Fragerunde

Blühwiese am Hof von Martin Bloeß in der GalgenfuhrMelissa hatte auch einige sehr gute Fragen für die anschließende Diskussionrunde vorbereitet. Dazu gaben wir – zusammen mit unserem Bienenpaten Anton Hepple, der erfreulicherweise heute unser Gast war – gerne Auskunft. Für diejenigen, die am Stammtisch nicht teilnehmen konnten, zumindest ein paar Verlinkungen zu Beiträgen, die eine Antwortauszug geben können.

Blühwiese im Bamberger Bienengarten1. Wildblumenstreifen in und um Bamberg?

Frische Erde wird eingerecht2. Aussaat der Pflanzen im Garten? Aufwand? Erwartungshaltung?

  • Eine Aussaat ist speziell vorzubereiten. Einfach so auf’s Gras kippen klappt nicht.
  • Bodenprobe nehmen oder anhand des momentanen Bewuchses die Bodenbeschaffenheit analysieren, dann passende Arten wählen, das Gras abtragen bzw. die obere Bodenschicht öffnen,
  • Die Aussaat anfänglich gießen, und wenn alles geklappt hat, kann Anfang September gemäht werden.
  • Schnittgut nicht liegen lassen … und nach ca. 3 Jahren eine Folgesaat ausbringen. Näheres erfahrt ihr von versierten Qualitäts- Saatguthändler/innen (siehe Liste).

3. Interesse an Wildblumenstreifen/-wiesen in der Bevölkerung?

  • Blühwiese kurz vorm SensenIst nachgewiesen vorhanden. Um das hohe Interesse zu befrieden, schufen wir unter Mithilfe des Gartenamts der Stadt Bamberg eine kleine Blühwiese direkt neben der Bienne-InfoWabe. Diese wird sukzessive bestückt mit botanischen Schildern, die auf einzelne Arten hinweisen. Vorgänger war unsere Parzelle im benachbarten Interkulturellen Garten.
  • Pressetermin zur Blühoffensive der Stadt Bamberg, v.l. Jürgen Brendel, Udo Eichhorn, Reinhold Burger, Ilona Munique, Dr. Christian Lange, Robert Neuberth, Michael Gerencser, Dr. Jürgen GerdesImmer wieder wurden wir zu unseren BIWA-Sonntagsöffnungszeiten auf die kritisierte „Rasensituation“ auf der Erba-Insel angesprochen und beinahe schon „in die Pflicht“ genommen. Seit der Ansaat der großen Blühwiese (s. a. oben Blühoffensive) sind die Stimmen verstummt. Hundehalter/innen, die den Rasen bislang stark als Erziehungsübungsplatz nutzen, beschwerten sich glücklicherweise nicht.

4. Thema „Blühpatenschaften“ [in Bamberg und Umland]?

  • Gibt es, allerdings mit mäßigem EBlühwieserfolg.
  • Anton konnte sich an eine Aktion bei Kronach erinnern. Wir selbst erinnerten uns an durchaus sehr ambitionierte Aktionen im Landkreis Forchheim und in Baunach. S. a. unter dem Link im nächsten Absatz.
  • Wo und von wem man Unterstützung erhalten kann, ist in unserem Beitrag Aktionen, Förderungen und Infos zu Blühpflanzen und -wiesen festgehalten.

Fazit: Tolle Infos – eine Runde Schulter klopfen! Und wir nahmen den Stammtisch zum Anlass, umfassende Aktualisierungen einiger unserer Blogbeiträge vorzunehmen, insbesondere dieser hier mit Aktionen, Förderungen und Infos zu Blühpflanzen und -wiesen.

Vorschau nächstes Treffen

Schau-Kräuterbeet im Bamberger BienengartenDas nächste Treffen zum Thema „Bienenfreundliche Pflanzen“ findet am Dienstag, 19.05.20 von 18 bis 20 Uhr ebenfalls wieder online statt unter https://meet.jit.si/bienenfreunde-stammtisch
Tipp: Vorab den Browser Chrome installieren, da funktionieren Ton und Bild am besten. Für Mobilgeräte die App Jitsi Meet. Ein Passwort ist nicht notwendig.


* Unser „Online-Stammtisch-Lokal“ unter Meet Jitsi ist immerwährend zum Ausprobieren geöffnet (Adresse in Klartext: https://meet.jit.si/bienenfreunde-stammtisch )

Aktualis. am 24.04.2020