Imkerforum 2017 (2): Varroabehandlungsmethoden

Unterschiedlich sind die Aussagen darüber, ob die nach der Winterbehandlung restlich verbliebenen Varroen in der Brut ein echtes Problem seien. Hintergrund: Bis zur Jahreswende und mithin dem letztoptimalen Zeitpunkt für eine mögliche Behandlung sind die Winter häufig zu warm, so dass die Bruteinstellung für zwei Wochen häufig nicht erreicht werden kann. Doch erst dann kann z. B. die Oxalsäurebehandlung, die nicht bis in die verdeckelten Brutzellen hineinreicht, ergebnisorientiert verwendet werden.

Dr. Stefan Berg führt hier zunächst drei unterschiedliche Meinungen auf. Während die „Bienenpäpste“ Dr. Pia Aumeier und Dr. Gerhard Liebig sowie das hiesige Fachzentrum Bienen der LWG die Restmilben für eher unproblematisch halten, sieht das das Schweizer Zentrum für Bienenforschung eher als problematisch an. So oder so – auf Nummer Sicher gehen wir, wenn wir alle Möglichkeiten gewissenhaft ausschöpfen, doch ohne den Teufel mit dem Belzebub auszutreiben.

Hier also ein paar Behandlungsmöglichkeiten, die vom FZ Bienen genauer in Wirkung und Auswirkung untersucht hat.

Aufreißen der (Winter)brut

Eine Varroabeseitigungsmethode, die Dr. Berg zwar empfiehlt, die wir jedoch nicht anwenden möchten, solange es andere Möglichkeiten gibt, ist das Aufreißen der Brut. Unserer eigenen instinktiven Abneigung gegen diese „Behandlung“ folgend, fanden wir unsere Bedenken kolportierende Antworten bei Pia Aumeier.

Mullerbrett

Welche Alternativen bleiben jedoch, wenn die Imker/innen auf Nummer Sicher gehen wollen? Vorgestellt wurde von Dr. Berg die Wirkung des Mullerbretts. Wenn man so will, ein Nachfolgemodell von „Heinrichs Zwischenboden“.

Das FZ Bienen bescheinigt ihm immerhin eine Wirksamkeit von 51% bei verdeckelter Brut und keiner bei offener Brut, so dass die Gesamtwirksamkeit bei 36% liegt. Ein Achtungserfolg also. Wobei – der Milbenfall selbst ist noch nicht das aussagekräftigste, vielmehr ist es die Anzahl der verbliebenen Miben. Diese wurde im Rahmen des Vortrags nicht weiter angesprochen.

Folie Dr. S. Berg zur Brutsterblichkeit nach HyperthermiebehandlungHyperthermie

Auch die Hyperthermie, also Behandlung mit Erhitzung bis zu einem Grad, der für Milben unangenehm wird und den Bienen noch ertragen können, ist nichts wirklich Neues. Bereits 1985 beschrieben, boomt die Herstellung von Bienensaunen & Co., die beispielsweise unter den Namen Varroacontroller, -eleminator und Varroa Kill 2 gehandelt werden.

  1. Knackpunkt: Brutsterblichkeit
    Bei Versuchen des FZ Bienen schnitt im Falle der Sterblichkeit der Puppen der Varroaeleminator am schlechtesten ab (15% abgestorbene Brut), dicht gefolgt vom Varroacontroller (12%). Letzterer musste eine ebenso hohe Sterblichkeit von Imagos hinnehmen (12%), worin der Varroaeleminator ein wenig besser abschnitt (9%).Keine Imagos verlor hingegen der Varroa Kill 2, und zwar sowohl bei der Anwendung in der Brut also auch im gesamten Volk. Letzterer überzeugte auch durch weniger Verluste bei den Puppen (3% bzw. 5%). Bienen im Larvenstadium gingen bei keinem der Behandlungsgeräte verloren.
  2. Knackpunkt: Fertilität der Drohnen
    Die Drohnen wurden bei Behandlungstemperaturen von 43° C steril. Doch bei nur 2° C weniger und über einem Zeitraum von 2 Stunden Hitze war keine Beeinträchtigung bei der Vitalität der Spermien mehr feststellbar.
  3. Knackpunkt: Mortalität der adulten Bienen
    Bei Temperaturen von 42° C über 3 Stunden steigt die Adultmortalität signifikant an. Am geringsten ist sie bei 41° C und 2 Stunden andauernder Wärmebehandlung.
  4. Knackpunkt: Rückgang der Spermienvitalität in der Königin
    Nicht nur die Spermienanzahl der Drohnen sinkt bei der Wärmebehandlung ab 42° C, sondern auch die der Königin.

Das Fazit: Hyperthermie-Behandlungen müssen unter genau kontrollierbaren Bedingungen erfolgen. Bereits ein Grad zu hoch und der Erfolg ist zunichte. Weiterhin ist der zeitliche und technische Aufwand zu überlegen, was je nach Standort anders zu beantworten ist.

HopGuard®

Das Hopfenpräparat vom Hersteller Vita Europe Lt. scheint nach wie vor der Hoffnungsträger Nummer Eins zu sein. Seine Zulassung ist für den Spätsommer 2017 anvisiert. Die varroavertreibende Wirkung erzielt dabei die Betasäure des Hopfens.

Die Vorstellung der verschiedenen Behandlungsmethoden verschaffte intensiven Informationseinblick und dürfte einer der Hauptgründe für die – wie immer – vollbesetzte Aula gewesen sein.

Serie zum Imkerforum 2017

(1): Zweizahn, Feuer und Piraten
(2): Varroabehandlungsmethoden( diese Seite hier)
(3): Gefährliche Heumahd
(4): Wachsproblematik
(5): Rückstände in Honig und Pollen

Aktualisierung der Petitionen und Kampagnen zum Thema Bienen

Symbolbild "Biene in Gefahr" Ihre Hilfe ist gefragt.

1. Informieren Sie uns über Links zu (neu gestarteten) Petitionen, Kampagnen und Spendenaktionen, beispielsweise …

  • zur Gesunderhaltung und Rettung der Bienenwelt
  • zu rückstandsfreiem Honig
  • zur politischen Transparenz in Sachen Bienen und ihr Lebensraum
  • zur Stärkung der Imkerschaft
  • ?

2. Wir übertragen den Link in unsere Petitions- und Kampagnenliste. Klasse wäre es, wenn Sie selbst vorab überprüft haben, ob Ihre gemeldete Petition bereits schon drin steht oder nicht. Die Liste wurde am 17.01.2017 frisch aktualisiert.

3. Natürlich wäre es toll, wenn Sie an der einen oder anderen Kampagne mit Ihrer Unterschrift oder Spende teilnehmen würden. Wir tun dies selbstverständlich auch (und hatten übrigens noch nie Probleme datenschutztechnischer Art.)

Team von Bienen-leben-in-Bamberg.deVielen Dank im Namen von Biene und Mensch!

Ihre Privatinitiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“
Reinhold Burger und Ilona Munique

Patient Biene

Präparate kranker Bienen

Präparate kranker Bienen (© TGD)

Hier findet ihr weiterführende Tipps und Links zu Bienenkrankheiten, die wir regelmäßig aktualisieren. Der allererste Rat, den wir euch ans Herz legen, ist:

Vorbeugen ist besser als heilen. Zumal ohne Medikamenteneinsatz, der aus gutem Grund in Deutschland verboten ist bzw. die drogistischen Anwendungsbereiche stark reglemtiert sind, eine Heilung oft nur schwer bis gar nicht möglich ist.

Grundlegende Informationen bieten die Folien zum „Patient Biene“ von Reinhold Burger (Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de). Er ist übrigens auch für Vorträge buchbar.

Ansonsten gilt folgende Faustregel:

  1. Beobachten und Beschreiben
  2. Sich gründlich informieren
  3. Gegebenenfalls melden

1. Beobachten und Beschreiben

  • schwarze, kranke Biene

    Schwarze, kranke Biene, vermutlich ABPV, Akuter Bienenparalysevirus

    Eine große Hilfe beim Bestimmen einer Krankheit oder Seuche, gut geeignet vor allem für Jungimker, ist der Diagnosekreis von Gerd Molter. Ohne genaue Beschreibung kann euren Bienen niemand wirklich helfen!

  • Recherchiert im Internet. Seht euch die Bilder genau an und vergleicht sie mit euren Beschreibungen. Ist natürlich etwas schwieriger, wenn man vielleicht gar nicht richtig eingrenzen kann, was das Volk für eine Krankheit haben könnte.
    Leider haben auch die ansonsten sehr aufschlussreichen Seiten des Fachzentrums Bienen der bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim [seit 2018: Institut für Bienenkunde], LWG zu Bienenkrankheiten nicht überall Krankheitsbilder eingestellt. Ergänzung bietet der Tiergesundheitsdienst, TGD mit seiner Seite Tiergattung „Bienen“, und hier speziell die Infos zu Bienenkrankheiten. Dorthin könnt ihr auch kostenlos Proben zur Untersuchung einsenden.

2. Sich informieren

  • Tote schwarze Bienen im Gras

    Tote schwarze Bienen im Gras

    Wenn ihr schon mal beim Recherchieren im Internet seid, durchstöbert die gängigen Imker-Foren. Doch vorsichtig: Neben tollen Expertentipps finden sich leider auch viel Falschinformationen, Halbweisheiten, Überholtes, Strafbares, Leichtsinniges … doch vielleicht lässt sich ja auch schon ein erster Verdacht etwas eingrenzen. Hier zur Wiederholung noch einmal die seriösesten Links: Die LWG zu Bienenkrankheiten und der TGD zu Bienenkrankheiten.

  • Fragt einen oder mehrere erfahrene Imker/innen. Auch hier gilt: Zuhören, Abwägen, Weiterfragen, Sichergehen. Ältere haben oft mehr Erfahrungswissen als Jüngere, doch sind sie möglicherweise nicht immer auf dem Laufenden, was aktuelle Forschungsberichte angeht. Junge sind möglicherweise gutgläubig und enthusiastisch gegenüber neuen und nicht ausreichend erforschten Methoden. Seid ihnen nicht böse, wenn sie alle die Weisheit für sich pachten. DU wirst vernünftig und verantwortungsvoll mit den Informationen umgehen.
  • Fragt die Fachberater/innen eures Landkreises oder den/die Gesundheitswart/in eures Orts-Imkervereins. Für den Imker- und Bienenzuchtverein Bamberg Stadt und Land e. V. (IBZV) ist derzeit aktiv, ansprechbereit und schnell reagierend Reinhold Burger. Er gibt auch allen anderen Anfragenden nach bestem Wissen und Gewissen Auskunft, da er schließlich ein unabhängiges Mitglied einer Privatinitiative ist.
  • Buchtipps vom Gesundheitswart Reinhold Burger

    Literatur zu Bienenkrankheiten

    Lest ein Fachbuch. Eine erste Auswahl, die nach und nach ergänzt und aktualisiert wird, findet ihr in unserer Imker-Bibliothek. Die Bestände sind via „Zotero“ recherchierbar (Tag: Bienenkrankheiten) und bereitgestellt in der Bienen-InfoWabe bzw. im Obstmarkt 10. Kostenlos ausleihbar für IBZV-Mitglieder und den Bienenpat(inn)en unserer Initiative sowie Teilnehmende unserer BLIB-Imkerkurse – für alle anderen gerne zur Einsicht. Denkt auch an eure Bibliothek vor Ort und macht ggf. einen Erwerbungsvorschlag.

  • Lest regelmäßig die gängigen Imkerzeitschriften. Doch auch hier schreiben verschiedene Autor(inn)en mit unterschiedlichen Ansätzen. Es ist wie bei uns Menschen: Die Ärzte bemühen sich redlich.Letztendlich bleibt die Natur ein Geheimnis. Sonst wären Biene und Mensch unsterblich.
  • Totenfallkontrolle, Kalkbrut

    Kalkbrut

    Gebt in den Suchschlitz dieses Weblogs „Bienenkrankheit“, „Bienengesundheit“, „Faulbrut“, „Virus“ etc. ein. Wir sind immer bemüht, zumindest für Bamberg entsprechend aktuelle und sorgfältig recherchierte Beiträge zu liefern.

  • Fragt eure Bienen. Ja, richtig gelesen! Je mehr ihr über ihr Wesen wisst, desto leichter werdet ihr sie und ihre Probleme verstehen. Fragt nicht: „Wie geht das Imkern?“ Fragt euch immer und zuallererst: „Was würde eine Biene / ein Volk wollen und brauchen?“

3. Gegebenfalls melden

Das betrifft vor allem die Bienenseuchen oder Schädlingsinvasionen. Allen voran die Amerikanische Faulbrut. Zuerst informiert ihr euch regelmäßig, ob eure Region vielleicht im Moment davon betroffen ist.

Folgender wichtiger und bester Link: Das Tierseucheninformationssystem, TSIS (Amerikanische Faulbrut). Es informiert hochaktuell über alle Faulbrutfälle in Deutschland – sofern gemeldet. Das TSIS wird vom Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, geführt und ist eine selbständige Bundesoberbehörde.

Wer wissen will, welche Regionen derzeit betroffen sind (wichtig auch, wenn ihr z. B. Königinnen, Völker oder Futterwaben kauft oder Wanderimker seid“), dann klickt auf “Liste weiter einschränken”, wählt das Bundesland und nachfolgend den Ort.

Bekanntmachungen im Rathaus-Journal Bamberg zur Amerikanischen Faulbrut

Ausdehnungserweiterung der Amerikanischen Faulbrut. Links die Karte vom 07.12.14, rechts das Seuchengebiet vom 05.12.14.

Einen Seuchenausbruch und seine Entwarnung melden auch die amtlichen Bekanntmachungen der jeweiligen Kommunen. Die Stadt Bamberg veröffentlicht das im Rathaus-Journal. Bei einer Erscheinungsweise von zwei Wochen und einem redaktionellen Vorlauf allerdings mit  erheblicher Verspätung.

Ist die Faulbrut in eurem Volk tatsächlich ausgebrochen, dann seid ihr meldepflichtig. Zum Beispiel bei Ausbruch im …

Hier noch ein Literaturtipp: Leitinie zur Bekämpfung der Amerikanischen Faulbrut der Bienen in Deutschland (Stand 2013).

Und keine Sorge: Man wird euch nicht erwürgen oder anzeigen, falls ihr einen Seuchenfall gemeldet habt, obwohl ihr es vorher versäumt hattet, euer Volk grundsätzlich anzumelden.

Wir wünschen euch und uns Hirn und Herz für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem uns anvertrauten Lebenwesen, dem wundervollsten Insekt, das uns Menschen seit Urzeiten begleitet, nützt und beschützt – unsere Honigbiene!

Disclaimer: Die Informationen wurden von den beiden Imkern Ilona Munique und Reinhold Burger (Gesundheitswart des IBZV) zusammengestellt und werden nach bestem Wissen und Gewissen regelmäßig aktualisiert. Dennoch sind Irrtümer nicht ausgeschlossen. Wir können keine Verantwortung für euer Tun oder Lassen übernehmen, auch, wenn die Grundlage dafür möglichweise auf diesen Weblogbeitrag basiert. Wir bitten um Hinweise, sollte uns ein Fehler unterlaufen sein. Auch steht euch das Kommentarfeld für Anregungen zur Verfügung. Vielen Dank für euer Verständnis.

[Aktualisiert: 06.04.2019]

Vortrag Reinhold Burger zu Bienenkrankheiten

Reinhold Burger, Vortragender in der Bienen-InfoWabe Bamberg„Patient Biene: Bitte ins Sprechzimmer“ ist nicht gerade ein Kuschelthema, und so ging es zur BIWa-Sonntagsöffnung am 04.09.2016 um ein Thema, welches alle Imker schwer beschäftigt. Reinhold Burger, seines Zeichens Mit-Initiator von Bienen-leben-in-Bamberg.de und Gesundheitswart des Imker- und Bienenzuchtverein Bamberg Stadt und Land e. V. erläuterte, wie man Bienenkrankheiten vorbeugt, erkennt und heilt. Letzteres muss in Anführungszeichen gedacht werden, denn da in Deutschland zur Behandlung von Bienen keine Medikamente – mit Ausnahme der Varroatose – eingesetzt werden dürfen (was durchaus auch als Vorteil verstanden werden kann!), ist eine Heilung nur bedingt möglich.

Reinhold Burger, Vortragender in der Bienen-InfoWabe BambergSo war denn auch der Schwerpunkt ganz richtig gesetzt, nämlich in der Vorbeugung. Welche Einflussfaktoren maßgeblich positiv wie negativ beitragen, war dem Vortragenden die Hälfte der insgesamt 22 Folienseiten wert. [985 kb-Download Folien zu Bienenkrankheiten]

Zum Erkennen ist zu sagen, dass es einen guten Imker tatsächlich auszeichnet, wenn er bzw. sie genau beobachten kann. Viele Entscheidungen sind davon abhängig, in guten wie in schlechten Tagen. Also – nicht einfach loslegen, sondern vor der Arbeit ein paar Minuten Zeit verbracht und das Einflugloch beobachten.

schwarze, kranke BieneWirken die Bienen apathisch, zittern sie unkontrolliert oder krabbeln einige sinnlos umher? Sind viele schwarze, unbehaarte Bienen zu entdecken oder ist allgemein Unruhe im Stock? Dieses und weitere Anzeichen sollten auf Unregelmäßigkeiten und Krankheiten hinweisen und außerdem ins Stockbuch eingetragen werden. Manche Krankheiten sind auch meldepflichtig, wie die Amerikanische Faulbrut. Um diese sowie um die Varroatose ging es denn auch im nächsten Schwerpunkt.

Die Zuhörenden erhielten zudem Linktipps z. B. zur Varroawetterprognose und zum TierSeuchenInformationsSystem sowie Buchtipps. Die Werke sind natürlich auch in unserer Imker-Bibliothek zu finden. Unter bestimmten Bedingungen sind sie auch entleihbar.

Buchtipps vom Gesundheitswart Reinhold BurgerLiteraturtipps:

Friedrich Pohl (2005): Bienenkrankheiten. 2. überarbeitete Auflage. Kosmos.

Wolfgang Ritter (2012): Bienen gesund erhalten, Krankheiten vorbeugen, erkennen und behandeln. Ulmer.

Gerd Molter (2014): Diagnosekreis Bienenkrankheiten. Eigenverlag: http://www.diagnosekreis.de

Vorschau BIWa-Sonntagsöffnung mit Vortrag „Bienenkrankheiten“

Zur BIWa-Sonntagsöffnung am 04.09.2016 erwartet uns ein grundlegender imkerlicher Vortrag von hoher Tragweite:

Logo für das Schwerpunktthema: BIenenReinhold Burger, Bienen-leben-in-Bamberg.de16.00 – 17.00 Uhr  |  Patient Biene, bitte ins Sprechzimmer! Bienenkrankheiten vorbeugen, erkennen, heilen.

„Dunkle Waben geben dunklen Honig“, so lautete jahrzehntelang die imkerliche Devise. Dass Stockhygiene jedoch oberstes Gebot, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Dennoch ist damit nicht alles gewonnen. Verschiedene äußere Einflüsse machen unseren Bienen zu schaf­fen. So erreichte vor genau 30 Jahren die Varroamilbe auch Bamberg und bringt Bakterien und Viren in die Bienen ein. An was erkranken Bienen außerdem und wie lassen sie sich davor schützen? Was tun, wenn es dem Volk schlecht geht? Ein Überblick für Laien und neue Erkenntnisse für erfahrene Imker.
Für wen? Interessierte und (Jung-)Imker
Referent: Reinhold Burger, Gesundheitswart IBZV e. V.

Vorab des Vortrags, also zum „Offenen Haus für allevon 14.00 – 16.00 Uhr, werden wir Bienen unter dem Mikroskop einmal genauer betrachten. Außerdem zeigen wir Ausschnitte aus dem FWU-Film – Das Leben der Honigbiene.

Wo?  Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, Bamberg (Erba-Park, Nähe Schiffsanlegestelle) (Karte).

Bayerischer Imkertag 2016 in Erlangen und Herzogenaurach

Imkereiausstattung (Foto von Wirtschaftsschule)Ein bisschen mobil muss man schon sein, am Bayerischen Imkertag vom Fr.-So., den 02.-04.9.2016. Sowohl in Herzogenaurach als auch in Erlangen finden Festveranstaltungen, Vorträge und Sitzungen statt. Das vollständige Programm finden Sie hier auf der Seite des Landesverbandes.

Nachfolgend das Programm am Sonntag, an dem wir gerne selbst teilnehmen würden, wenn wir denn nicht einen eigenen Vortrag zu Bienenkrankheiten (16-17 Uhr) hätten anlässlich unserer BIWa-Sonntagsöffnung in Bamberg von 14-17 Uhr.

Sonntag 4.9.2016 in Erlangen

ca.10:30 Uhr
Einzug des Festzuges in die HLH Großer Saal  und

Eröffnung der Verkaufsausstellung und des Bayerischen Imkertages 2016 in der HLH durch den Präsidenten des LVBI. Danach begrüßen uns der Oberbürgermeister von Erlangen Dr. Florian Janik und die bayerische Honigkönigin Sabrina Moriggl.

11:00 und 14:30 Uhr, HLH Konferenzraum 3
Holger Loritz (Vorstand Mellifera Netzwerk Blühende Landschaft eine Initiative von Mellifera e.V.)
– „Wenn Landwirt und Imker gemeinsam am Blütenstrang ziehen!“ –
Anmeldung vorher per Email nötig bei: sonja-heinemann [at] web [dot] de !

11:15 Uhr und 14:30 Uhr, Konferenzraum 4
Eckard Radke, Vorsitzender des LVBI e.V.
– „Mit Makrofotografie den Bien studieren!“

Ab 11:15 Uhr ist auch die imkerliche Briefmarkensammlung zu bewundern!

11:30 Uhr Großer Saal,
Imkermeisterin Dorothea Heiser:
„Wertschöpfung im Verborgenen – die Bedeutung der Honigbienen für unser Ökosystem“

12:30 Uhr Mittagspause

13:00 Uhr Kurze Grußworte, Ehrungen

13:30 Uhr Festvortrag im großen Saal
Prof. Dr. Dr. h.c. Alois Heissenhuber vom Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt
„Landwirtschaft im Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit und Naturschutz!“

15:00 Uhr im großen Saal
Dr. Wallner (Uni Hohenheim)
Neue Spritztechnik im Rapsanbau.

 ca. 17 Uhr Ausklang des BIT 2016

Schulbienenunterricht in der Stadtbücherei Baunach, Teil 2

Wie sieht eine Biene aus?Diesmal war’s die Klasse 2c der Reckendorfer Grundschule, die von den Nachhaltigkeitswochen der Stadtbücherei Baunach in Sachen Bienenunterricht profitierte. Wenn man  überlegt, wer und was da so alles zusammenkommen muss, um diese eine Stunde am 09.06.2016 miteinander erleben zu dürfen!

Ich will das mal aufzählen. Also …

  1. Da ist Melanie Schmitt, die Leiterin der Stadtbücherei Baunach, die eine Bienenpatenschaft mit unserer Initiative abschloss. Und ihr Team der Stadtbücherei natürlich, das ihr für so manches den Rücken freihält.
  2. Da ist Phillip Smith, der REWE-Verkaufsleiter, der den Betrag dafür spendete.
  3. Da ist Dr. Thea Stäudel, die zusammen mit Melanie Schmitt die Nachhaltigkeitswochen durchführte, unter deren Motto die ganze schöne Geschichte läuft.
  4. Da ist Frau Zenk, die Lehrkraft, die sich auf den Weg nach Baunach mit ihren 23 Schülern machte.
  5. Da sind die Schüler/innen selbst, die sehr brav, sehr aufmerksam und aktiv dem ganzen Geschehen folgten. (Besonders rührend, wie sie sich um die Langsameren kümmerten, und um die beiden Flüchtlingskinder, die noch kein Deutsch sprachen!)
  6. Da ist die Bamberger Schulbiene. Besser gesagt, SchulbieneN, Plural, Reinhold und ich. Doch am aller-aller-aller-wichtigsten:

Bienenpatin Melanie Schmitt, Organisatorin der NachhaltigkeitswocheFrau Zenk erhält weiterführendes Schulbienenmaterial zur NacharbeitReinhold zeigt Fotorähmchen der Lehrbienenbeute04371-Bienenpatenurkundenuebergabe-Melanie-Schmitt-BaunachUnd da sind die Millionen und Abermillionen von jetzigen und künftigen Bienen, für die wir hier alle zusammen arbeiten. Um DIE geht es letztendlich. Wir machen uns etwas weniger Sorgen um sie, seitdem wir dieses selbst erwählte Ehrenamt bekleiden. Weil wir so viele tolle, verständige und mithelfende Menschen, ob Klein oder Groß, kennenlernen durften.

Das Bienensterben ist real. Dagegen etwas zu tun, macht Laune. Wir könnten auch die Fußball-EM anschauen. Doch stattdessen bearbeite und lade ich lieber die netten Fotos hoch, Zeugen der Zukunftsfähigkeit unserer Region. Und schreibe diesen Text, wie meistens in einem Rutsch und „by heart“. Oft fange ich zu Tippen an und weiß selbst nicht, was rauskommen wird. Heute ist es – wie so oft – eine riesengroße Dankbarkeit allen Protagonist(inn)en gegenüber.

Doch genau so geht es gut:
Hirn und Herz in die Hand nehmen und anfangen. Der Rest ergibt sich.

Und jetzt zur Bildergalerie. Über die Inhalte könnt ihr hier nachlesen, da wir der Gerechtigkeit halber den gleichen Unterricht wie in den anderen beiden Klassen aus Baunach abhielten. Viel Spaß beim Kucken!

Endspurt bei Glyphosat – Avaaz-Kampagne

Endspurt bei Glyphosat. Unser Text zur Avaaz-Kampagne:

Sehr geehrte Frau Merkel, sehr geehrter Herr Schmidt,

wir sind Imker und erleben hautnah, was mit unseren Bienen passiert. Pestizide verursachen zahlreiche Völkermorde unter Tieren. Bienen sind intelligent, das hat Prof. Dr. Dr. hc. Randolf Menzel in seinem kürzlich erschienenen Buch „Die Intelligenz der Bienen“ hinreichend beweisgeführt.

Möchten Sie wirklich intelligente und für uns Menschen hochgradig nützliche Lebewesen aus der Deutschlandkarte tilgen?

Jahrmilllionen lang waren Honigbienen und andere nützliche Insekten Begleiter des Menschen. Und nun soll diese Gemeinschaft innerhalb weniger Jahrzehnte vorbei sein? Es kann und darf nicht sein, dass das Summen verstummt.

Nehmen Sie unsere Bitte mit in Ihre Träume. Und wachen Sie nicht eines Tages auf mit der entsetzlichen Feststellung, dass alles um Sie herum in der Natur verstummt ist. Denn auch Vögel profitieren von der Bestäubungsleistung der Bienen.

Wir bitten Sie herzlich und inständig: Stoppen Sie den Völkermord an unseren Bienen JETZT SOFORT und für unsere Zukunft!

Mit freundlichen Grüßen,

Ilona Munique
Deutschland

Weitere Petitionen und Kampagnen gegen Bienensterben und Pestizideinsatz.

Tote schwarze Bienen im GrasTote Bienen durch den Bienen-Paralyse-Virus in den Buger Wiesen – umweltgesunde Völker würden kaum Probleme damit haben.

Nachhaltigkeitstag in Baunach mit Schulprojekten und Imker

Baunacher Nachhaltigkeitstage 2016 auf FacebookDas zweite Aktionsprogramm zum 1. Baunacher Nachhaltigkeitstag 2016 der Stadtbücherei Baunach findet am 27.04.2016 im Bürgerhaus Lechner Bräu statt. (Tagesaktuelle Informationen via Facebook.)

Am Vormittag

Beginn ist um 9.15 Uhr mit dem Thema „Schulprojekte und Imker“. Von Schülern werden die Projektergebnisse der Verbandsschule Baunach, des Friedrich-Rückert-Gymnasiums Ebern und der Dr.-Ernst-Schmidt Realschule Ebern vorgestellt.

So berichtet eine Klasse über ihren „Imker vor Ort“ (G. Schmidt), über „Kleine Bienen – große Wirkung“ und „Was uns Insekten im Gewässer verraten“. Doch auch vor großen Themen wie die „Hauptursachen des Bienensterbens: Neonicotionoide und Varroamilbe“ und was getan werden muss, schrecken die jungen Menschen nicht zurück. Hummeln sind gleich mehrmals Thema, nämlich im Vortrag „Hummeln – gern gesehene Gäste im naturnahen Schulgelände“ wie auch mit einem Infostand und in Filmvorführungen.

Tolle Themen, großes Kompliment!

Klar gibt’s auch eine Führung durch die Stadtbücherei Baunach und Pinnwände in den Schulen, sowie Honigverkauf des Imkervereins Reckendorf und Umgebung. Highlight ist sicherlich die Präsentation der Imker mit Geräten und Schauwabe auf dem Dachgarten der Stadtbücherei. Dort steht im Foyer auch ein Computer mit interaktiver Webseite zum Selbstinformieren.

Am Nachmittag

Ab 14 Uhr lädt ein Familienprogramm zur Leseinsel nach Ebern ein, wo sich Bücher zum Imkern und zu Bienen finden lassen. Die dm-Drogerie im Market Hallstadt bietet Bienen-Buttons an. Die Gärtnerei Roppelt in Baunach hält bienenfreundliche Balkon- und Gartenbepflanzungen parat.

Ab 15 Uhr hat „Die kleine Hummel Bommel“ das Sagen. Aufgeführt wird das Kindertheater von der Theater-AG der Grundschule Baunach unter der Leitung von Michaela Then und dem Grundschulchor unter der Leitung von Renate Baum.

Am Abend

Doch auch nach dieser sicherlich sehr unterhaltsamen Dreiviertelstunde ist das Programm nicht zu Ende. Denn um 19 Uhr bietet der Kinofilm „More than Honey“ einen „liebevollen“ Einblick in die Leistung der Bienenwelt auf mehreren Kontinenten. Dass derartige Filme und die Aussagen darin durchaus kritisch und diskussionswürdig sind, versteht sich von selbst. Umso besser, dass ab 20.30 Uhr eine moderierte Podiumsdiskussion dazu stattfinden wird. Anwesend werden sein ein Artenschutzexperte, ein Imker, eine Diplom-Geographin sowie eine Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege.

Ein äußerst ambitioniertes Programm, welches sicherlich seinem ersten Erfolg vom 06.04.2016 zu „Bienenfreundliche Blumen in Garten, Balkon und Natur“ (wir berichteten) mindestens wiederholen und durch die Fülle der Angebote sogar noch toppen dürfte.

In der Zukunft

Wir wüschen euch viele und interessierte Gäste und bedauern es sehr, aus Termingründen nicht selbst anwesend sein zu können. Und vor allem wünschen wir dem Team unserer neuen Bienenpaten, der Stadtbücherei Baunach, den Erfolg ihrer Aktionen im Sinne von Nachhaltigkeit! Möge das Thema noch lange präsent sein, nicht nur in Baunach.

Übrigens – wer das Erlebte und Gehörte gerne vertiefen möchte, sei an die Möglichkeit der Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1 in Bamberg erinnert. Wir stehen gerne für weitere Fragen und Gespräche zur Verfügung.

Mitgliederversammlung 2016 der HEG in Eltmann

Stadthalle Eltmann, Frühjahresversammlung 2014 der HEGDie Honigerzeugergemeinschaft Süddeutschland w. V. (HEG) lädt für den Samstag,19. März 2016, nach Eltmann in die Stadthalle zur Mitgliederversammlung ein. Neben den üblichen Regularien werden wieder zwei Fachvorträge angeboten.

  • Peter Maske, der Präsident des Deutschen Imkerbundes, berichtet über Aktuelles aus dem DIB und stellt die Frage: „Stehen Neonicotinoide vor der Neuzulassung?“
  • Anna Wörl, Netzwerkkoordinatiorin von „Geprüfte Qualität – Bayern“ spricht über Geprüfte Qualität von einheimischen Honig.

In der HEG EltmannEs bestehen außerdem Einkaufsmöglichkeiten …

  • … im Lager Industriestraße, und zwar vor Beginn der Versammlung, also zwischen 7.00 und 10.00 Uhr, sowie im Anschluss daran ab ca. 14.30 Uhr.
  • … und wohl wieder einige Kleinigkeiten und „Basics“ im Foyer der Stadthalle. Zumindest war das bisher so.

Falls sich jemand uns anschließen möchte, wäre eine Mitfahrt ab Bamberg zu koordinieren. Wir würden mit der Bahn fahren, uns aber auch einem Ausflug mit dem Auto anschließen. Nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf.