Praxis der Lebensmittelüberwachung des Honigs in Bamberg

Immer wieder erreichen die Verbraucher/innen Nachrichten von gepanschtem, verfälschten und mangelhaften Honigen. Aktuell berichtet die Frankfurter Allgemeine im Artikel Klebrige Geschäfte über den Hase-und-Igel-Lauf zwischen zweifelhaften Exporten und Lebensmittellaboren. Mit immer gewiefteren Methoden verschleiern Übeltäter ihre Vorgehensweisen, mit Sirupen gestreckten Honig in den Versand zu bringen. Mit immer genaueren Analysemethoden und Datenbanken versuchen Chemiker/innen, ihnen auf die Schliche zu kommen. Der Artikel von Piotr Heller liest sich tatsächlich wie ein Krimi.

Dazu passt es gut, dass wir ebenfalls jüngst ein Schreiben der Lebensmittelüberwachungsbehörde der Stadt Bamberg erhielten, das uns in Kenntnis setzte, dass einer unserer Bamberger Lagenhonige derzeit amtlich überprüft werden würde. Wir hegen keinerlei Befürchtungen zum Ergebnis.

All unsere Ernten sind dokumentiert und so konnten wir sofort überprüfen, um welche Charge es sich genau handelte, wie hoch unser eigener ermittelter Wassergehalt war und wie sich die Umstände am Tag der Ernte und Verarbeitung gestaltet hatten.

Außerdem bewahren wir grundsätzlich zwei Gläser zur Rückstellung auf. Das heißt, einer der Honige wird unter suboptimalen Bedingungen (Licht, Wärme) aufbewahrt. So können wir beobachten, wie er sich schlechtenfalls entwickelt, falls es Verbraucher/innen nicht so genau mit dem Hinweis „kühl, trocken und dunkel lagern“ nehmen.

Entnommen wurde laut Mitteilung und wie wir aus unseren Aufzeichnungen nachvollziehen konnten ein Honig aus den Buger Wiesen. Im Verkauf hat diesen unser (einziger) Zwischenhändler, die Bürgerspitalstiftung Bamberg. Die Lebensmittelüberwachung lässt ein Glas vor Ort, der in einer Plastiktüte versiegelt auf das Ergebnis des mitgenommenen Glases wartet. Ist alles in Ordnung, kann die Charge weiterhin verkauft werden. Falls das Labor Beanstandungen hat, erfährt es das Ordnungsamt der Stad Bamberg innerhalb etwa 4 Wochen. Wir selbst erhalten keinen Bescheid. Nun ja, sicherlich doch aber dann, wenn Gefahr in Verzug ist.

Außerdem wird nach der richtigen Etikettierung gesehen. Hier sind wir ebenfalls sicher, dass alles seine Ordnung haben wird. Schließlich lehren wir unseren Imkerkursanfänger/innen all diese Details im Modul 8 und versichern uns alle Jahre wieder, noch nach aktuellen Richtlinien zu verfahren. Wir können also weiterhin gut schlafen.  Und wie heißt es so schön? „Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen!“

[Aktualisiert 5.10.2021 19:40]

Monatsbetrachtungen Oktober 2021 zu Bienen und Imkerei

Übersicht

Erfolgsfaktoren für die Überwinterung

Der Winterruhe können wir beruhigt entgegensehen, wenn unsere Völker …Völker in Bamberg, Wildensorg-Rinnersteig

  1. ausreichend stark sind,
  2. mit möglichst wenig Varroamilben belastet sind,
  3. mit genug Futter versorgt sind,
  4. von jungen Königinnen zusammengehalten („regiert”) werden und
  5. auf frischem Wabenwerk sitzen.

Mit der Spätsommerpflege im August und September legten wir bereits den Grundstein für eine gute Überwinterung und ein erfolgreiches kommendes Bienenjahr. Mit der Wabenhygiene im August sorgten wir für saubere Waben (Punkt 5), mit anschließender Varroabehandlung befreiten wir unsere Völker weitgehend vom Milbenbefall (Punkt 2) und mit der Einfütterung kümmerten wir uns um einen ausreichenden Futtervorrat (Punkt 3).

Die Arbeiten im Oktober widmen sich abschließend um die Volksstärke mittels Auflösung und Vereinigung von Völkern (Punkt 1) und der Versorgung mit Jungköniginnen durch Umweiselung (Punkt 4). Falls erforderlich, wird Jungvölkern noch fehlendes Winterfutter ergänzt (Punkt 3).

Auflösung und Vereinigung von Völkern

Völker benötigen zur sicheren Überwinterung mindestens 5.000 bis 6.000 Bienen. Je weniger Bienen ein Volk aufweist, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass das Volk den Winter nicht übersteht – natürlich abhängig von Kälte und Dauer der winterlichen Jahreszeit. Begutachtet man im Oktober und November ein Volk an einem kühlen Tag in den Morgenstunden, sollten 5 Wabengassen besetzt sein. Sind nur 4 Wabengassen belegt, ist die Überwinterung bereits mit einem Risiko behaftet und bei 3 Wabengassen besteht bereits ein hohes Sterberisiko.

Jungvölker

Jungvölker werden bei uns auf einer Zarge geführt. Jeweils zwei Völker können daher durch Aufsetzen leicht miteinander vereinigt werden. Voraussetzung ist allerdings, dass beide als zu schwach beurteilten Völker gesund sind. Wie geht man vor? Es bestehen zwei Möglichkeiten. Man kann einem der zwei Völker die Königin entnehmen und sie zur Umweiselung nutzen (siehe nächstes Kapitel). Die Variante ist, beiden Völkern die Königinnen zu belassen. In der Regel wird dann die Königin im aufgesetzten oberen Volk überleben. Die Vereinigung erfolgt ohne zwischengelegtes Absperrgitter und ohne Zeitungspapier. Beim Aufsetzen darauf achten, dass der Sitz der Bienen in den beiden Völkern in etwa in übereinanderliegenden Wabengassen liegt.

Altvölker

Zu schwach befundene, jedoch ansonsten gesunde Altvölker werden durch Vereinigung mit einem Jungvolk „aufgelöst“. Dazu baut man eine Rampe vor das Einflugloch des Jungvolkes auf, auf welche die Bienen des Altvolkes abgestoßen und abgekehrt werden. Als Rampe eignet sich gut der Innendeckel einer Beute. Die Bienen betteln sich in das Jungvolk ein. Die Königin wird von den Wächterbienen abgewehrt. Will man auf Nummer sicher gehen, kann man vorher die Königin aus dem Altvolk entnehmen oder man stellt ein Absperrgitter vor das Einflugloch des Jungvolkes.

Umweiselung von Völkern

Bienenkönigin inmitten ihres Hofstaates
Der Oktober und der November sind für eine Umweiselung gut geeignet. Auf der einen Seite pflegen die Völker zu dieser Jahreszeit meist keine offene Brut mehr. Andererseits sind die Jungköniginnen in der Regel bereits seit einigen Monaten in Eilage. Sie produzieren entsprechend in ausreichender Menge und Zusammensetzung Königinnenpheromone, was ihre Annahme in einem neuen Volk fördert. Also beste Voraussetzungen für einen Königinnentausch.

Je älter eine Königin ist, umso eher kann es vorkommen, dass ein Volk die alte Regentin durch Umweiselung ersetzen möchte. Im Oktober sind allerdings die Witterungsbedingungen in der Regel ungünstig für einen Hochzeitsflug. Ganz abgesehen davon, dass zu dieser Jahreszeit Drohnen in ausreichender Menge als Paarungspartner fehlen.

Aus diesen Gründen weiseln wir alte Königinnen mit Jungköniginnen um, die wir bei der Vereinigen von Jungvölkern gewinnen (siehe obiges Kapitel). Die alte Königin wird im Altvolk gesucht und entnommen. Die Jungkönigin wird direkt im Anschluss in einem Zusetzkäfig unter Futterteigverschluss in die Bienentraube zugehängt.

Fortbildungen und Termine

  • Sa., 09.10.21Geräteüberblick und Fördermöglichkeiten für Jungimker/innen und Schul-Imkereien

Honig verarbeiten mit der Bamberger SchulbieneWann? 16.00 – 18.00 Uhr
Wo? Online, Start bei 4 Anmeldungen
Für wen? Interessierte Imker/innen und Schul-Imkereien
Was? Welche Großgeräte zur Imkerei sind notwendig und welche Anforderungen sollen sie erfüllen? Auf was kann ausgewichen oder gar verzichtet werden? Welche Fördermöglichkeiten für Jungimker/innen und Schul-Imkereien kommen (in Bayern) in Betracht? Welche Formulare werden benötigt, wie werden sie richtig ausgefüllt und welche Fristen sind zu beachten? Welche Käufe werden gefördert und welche nicht? Zeit für spezifische und vertiefende Fragen ist eingeplant.
Referenten? Ilona Munique, Imkerin und Reinhold Burger, Bienenwirtschaftsmeister
Kosten und Anmeldung?

    • € 20,- inkl. MwSt., 10% Rabatt für Bienenpat(inn)en und (ehemalige) Imkerkursteilnehmende
    • Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, bitten wir um Anmeldung per Mail an hallo [at] bienen-leben-in-bamberg [dot] de bis spätestens Mo., 04.10.21. Sie erhalten sodann die Überweisungsdaten und die Online-Einwahl.
  • Sa., 30.10.21 – Herbstversammlung Imker und Bienenzuchtverein Bamberg Stadt und Land e. V.

Logo IBZVWann? 19.00 – 22.00 Uhr
Wo? Brauerei-Gasthof Kraus, Hirschaid
Für wen? IBZV-Mitglieder und interessierte Imker/innen
Was? Herbstversammlung des Imker und Bienenzuchtvereins Bamberg Stadt und Land e. V.
Kosten und Anmeldung? keine

Sa., 09.10.21 – Geräteüberblick und Fördermöglichkeiten für Jungimker/innen und Schul-Imkereien

Honig verarbeiten mit der Bamberger SchulbieneSa., 09.10.21 – Geräteüberblick und Fördermöglichkeiten für Jungimker/innen und Schul-Imkereien

Wann?  16.00 – 18.00 Uhr
Wo? Online, Start bei 4 Anmeldungen
Für wen? Interessierte Imker/innen und Schul-Imkereien
Was? Welche Großgeräte zur Imkerei sind notwendig und welche Anforderungen sollen sie erfüllen? Auf was kann ausgewichen oder gar verzichtet werden? Welche Fördermöglichkeiten für Jungimker/innen und Schul-Imkereien kommen (in Bayern) in Betracht? Welche Formulare werden benötigt, wie werden sie richtig ausgefüllt und welche Fristen sind zu beachten? Welche Käufe werden gefördert und welche nicht? Zeit für spezifische und vertiefende Fragen ist eingeplant.
Referenten? Ilona Munique, Imkerin und Reinhold Burger, Bienenwirtschaftsmeister
Kosten und Anmeldung?

  • € 20,- inkl. MwSt., 10% Rabatt für Bienenpat(inn)en und (ehemalige) Imkerkursteilnehmende
  • Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, bitten wir um Anmeldung per Mail bis spätestens Mo., 04.10.21. Sie erhalten sodann die Überweisungsdaten und die Online-Einwahl.

BIWa-Saisonende 2021 in gesellig-gemütlicher Runde

Das zweite Jahr in Folge ohne Abschlussfeier, doch mit vielen vertrauten und einigen neuen Gästen endete die BIWa-Saison am 19.09.2021. Obgleich die Pressemeldung an den FT versehentlich die Redaktionen nicht erreicht hatte, waren wir zu keiner Zeit alleine in unserem herbstlich gestimmten Bienengarten.

Unsere Bienenpatinen und -paten

Ein Viertel von zwei Dutzend Gästen waren Bienenpat(inn)en. Tagebücher dürfen persönlich geschrieben sein, daher erlauben wir uns etwas Ausführlichkeit in diesem letzten Blogbericht 2021 aus der Saison der Bienen-InfoWabe.

Mit Bienenpate Daniel Schiller tauschten wir uns über die Untiefen der Lehre in Corona-Zeiten aus. Wir peilen an, im nächsten Jahr seine Abschlussklasse der Wirtschaftsschule mit einer Bienenführung beglücken zu dürfen, die den Schwerpunkt auf Erdkunde legt. Daniel steht bereits in der 4. Patenrunde, also seit 2014, und er versicherte, uns weiterhin unterstützen zu wollen. Danke dafür! – und natürlich für die fein säuberlich vom Etikett befreiten Rückgabegläser! 

Seit 2015 steht uns Dietmar Schalkhäuser treu zur Seite, der uns heute mit seiner Frau Claudia besuchen kam. Er holte sich seine Bienenpatengaben ab, kaufte aber zusätzlich zu den ihm zustehenden vier Gläsern noch einige dazu. Ja, das war schlau von unserem Feinschmecker, denn unser Erntevorrat ist in dieser Saison begrenzt! Aber nachdem es  schwesternseits eine von uns neu herangebildete Imkerin gibt, besteht ja die große Chance, sich von unserem Angebot unabhängig zu machen. Hoffentlich aber bleibst du bzw. bleibt ihr uns dennoch als Pate erhalten!

Anne und Hans Zirkel, beide seit 2016 mit jeweils einer eigenen Bienenpatenschaft und zusätzlichen Spenden Bambergs Bienen unterstützend, pausierten nach einem längeren Spaziergang in Erba-Park auf unserer Gartenbank und in gemütlicher Runde. Ob Saison-Start oder -Ende, ob Honigschleudertage oder sonstige Events – wir freuen uns jedesmal, wenn die beiden uns dabei begleiten, denn trotz ihrer „Stammtreue“ ist das ja nie selbstverständlich! Ja, mit euch hat das schon richtig was Familiäres!

Apropos gemütliche Runde … Albert Fresz, dem wir nicht nur eine Bienenpatenschaft, sondern auch ein Wachsschmelz-Domizil zu verdanken haben, zeigte sich von seinem ersten Besuch bei uns so sehr inspiriert, dass er fürs nächste Jahr um eine Führung für die Mitglieder des Welterbe-Gartens bat. Er hatte sich die Bienen-InfoWabe und den Bienengarten nicht so groß vorgestellt und war voll des Lobes. Na, da teilten wir doch angesichts seiner Begeisterung sehr gerne unseren mitgebrachten (glutenfreien) Zwetschgendatschi aus Reinholds Backstube!

Unser „jüngster“ Bienenpate, Markus Weingarten, brachte nicht nur ein bereits geleerte Honigglas aus dem kürzlichen „Geburtstags-Bienenpaten-Sortiment“ mit, sondern auch viel Zeit und Muse mit, sich erstmalig bei uns vorzustellen. Sein beruflicher Hintergrund – u. a. Psychologiestudium 1996 an der Uni Bamberg, PhD an der Katholischen Universität Eichstätt und bei Bosch, mit einem Master in Wirtschaftswissenschaften in Bayreuth versehen und seit 14 Jahren bei Siemens-Healthcare – hätte noch viel mehr Anlass zur Unterhaltung geboten. Doch ist er keiner, der eine gemeinsame Unterhaltung dominiert. Wir hoffen auf Vertiefung, und dass seine Tochter Sophia ebenfalls bald den Weg zu uns und den Bienen finden wird!

Weitere geschätzte Gäste

Am letzten Öffnungstag nutze eine vierköpfige Familie aus Rothensand unser Angebot zur Beratung, denn sie hatten überraschend vom Opa drei Bienenvölker überlassen bekommen. Da die selbstgefertigten Beuten noch aus DDR-Zeiten stammten, rieten wir zur Umsetzung auf ein Zandermaß, um mit anderen Imker/innen kompatibel zu werden. Dem 13-jährige Sohn Leon empfahlen wir, sich einen Verein in der Umgebung zu suchen und einen Kurs zu absolvieren.

Die ehemalige Stadträtin Annerose Ackermann und Mitglied im Förderverein der Gaustädter Schule sah mit Mann und gemeinsamen Freund vorbei, um Honig zu kaufen und um ihr Interesse an einem Schulbienenunterricht für die Schüler/innen zu erneuern. In 2019 mussten beide Termine wegen sehr schlechtem Wetters abgesagt werden – und was 2020-21 passierte bzw. eher NICHT geschehen konnte, ist hinlänglich bekannt.

Besucht hat uns außerdem unser Imkerkollege Leo Weingärtner mit Monika, dessen Kunde über ein weiteres Jahr der Bienenhaltung aller anderslautender Planung zum Trotz uns sehr erfreute! Wir hoffen, dass einer seiner Ableger in die Hände von Noemi gerät, die heuer ihren Imkeranfängerkurs bei uns mit einem Nachhol-Modul endgültig abgeschlossen hatte.

Die restlichen Besucher/innen waren Honigkäufer/innen, die gezielt die Ernte aus ihrer unmittelbaren Wohnumgebung wollten. Es ist ja wirklich schön, das ganze Jahr über die Bienen bei ihrem Sammeln zu beobachten und genau zu wissen, woher die goldene Süße stammt.

Mit allen unseren geschätzten Gästen konnten wir Dank des sonnig-milden Wetters draußen plaudern und uns in heiterer Stimmung vom Sommer verabschieden. Ja, zusammen tut es weniger weh, den kürzeren, bienenflugarmten Tagen entgegen zu sehen.

Die Bienen-InfoWabe wird nun von allem, was feuchtigkeits- und frostempfindlich ist, geräumt, dann geputzt und winterfest gemacht. Die Sitzbänke und botanischen Pflanzschilder bleiben aber noch eine Weile draußen, solange das Wetter gut ist und zum Spazierengehen und Verweilen im Erba-Park einlädt.

Saisonstart 2022 ist am 3. Sonntag im Monat April, also dem 17.04., was nächstes Jahr mit Ostersonntag zusammenfällt.

Bis dahin – bleibt gesund und vergesst auch über den Winter die Bienen nicht! Summ-summ-summ!

So., 19.09.21 – BIWa-Sonntagsöffnung und Saison-Abschluss

So., 19.09.21 – BIWa-Sonntagsöffnung und Saisonabschluss

Logo "Alle Themen" der Bienen-InfoWabe (BIWa)Logo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabe14.00 – 17.00 Uhr |
Offenes Haus für alle …
rund um Bienen, Honig, Imkerei und Natur.
Was? Informationen für Groß und Klein, Beratung für Jungimker/innen und Fachgespräche für alte Hasen. Nutzung der Imker-Bibliothek. Einkaufsmöglichkeit des Bamberger Lagenhonigs. Grundschüler/innen erhalten ein kleines Präsent.
Für wen? Ohne Altersbeschränkung
Kosten? Keine, über Spenden freuen wir uns
Wo? Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (Erba-Park)

Und sonst? Auch heuer im zweiten Coronajahr kann leider keine Saison-Abschlussfeier stattfinden, da die Abstände nur im Bienengarten beibehalten werden können. Wir hoffen dennoch auf euer Erscheinen, um uns verabschieden zu können, bis wir am 3. Sonntag im April 2022 unser Haus wieder eröffnen.

Bayerischer Imkertag 2021

Der Bayerische Imkertag findet heuer am 12. September 2021 online ab 14:00 Uhr statt.  Das Motto lautet in diesem Jahr „Faszinierendes aus der Welt der Bienen“. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Der Zugang erfolgt über folgenden Link:

Die Veranstaltung des Landesverbandes Bayerischer Imker moderiert Werner Bader vom Bayerischen Rundfunk. Vortragende sind:

  • 14:15 – 15:15 Uhr
    Markus Gastl, Hortus Insectorum – Der Weg zum Garten der Insekten
  • 15:15 – 16:10 Uhr
    Corinna Stoiber, Superfood aus dem Bienenvolk. Apitherapie für den Eigengebrauch
  • 16:10 – 17:00 Uhr
    Dr. Werner Mühlen, Regionaler Honig: wie Wein vom Imker!

An den Vortragsblock schließt um

  • 17:00 Uhr
    der Zeidlertalk an, eine Gesprächsrunde mit  Stefan Spiegl (Präsident des Landesverbands Bayerischer Imker), Dr. Stefan Berg (Leiter des Instituts für Bienenkunde und Imkerei, Veitshöchheim) und der Bayerischen Honigprinzessin Alexandra.

Weitere Informationen zum Programm und den Referenten enthält der Flyer zum Imkertag, der unter folgendem Link als PDF heruntergelden werden kann:

Kostenfreie Honiganalysen für Regionen mit Thiamethoxam gebeiztem Zuckerrübensaatgut

Zuckerrübenanbauer gehen heuer von einer reichen Ernte aus¹. Ausreichend Regen im Wechsel mit Sonnenschein trug dazu bei. Laut Fred Zeller, Geschäftsführer des Verbandes Süddeutscher Zuckerrübenanbauer (VSZ), habe aber auch der Einsatz von neonicotinoid-gebeiztem Rübensaatgut gegen Blattlausbefall geholfen¹. Verschiedene Anbauregionen erhielten zu diesem Zweck eine Notfallzulassung für das Insektizid mit dem Wirkstoff Thiamethoxam. So auch Oberfranken mit der Region Bamberg.

Bild von AlkeMade auf Pixabay

„Des einen Freud, des anderen Leid“

Aufgrund der Risiken für Honig- und Wildbienen sind in Deutschland Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Thiamethoxam generell nicht mehr für Freilandkulturen zugelassen². Die Hintertür heißt: Notfallzulassungen in Ausnahmefällen.

Bayern: Kostenfreie Honiganalysen auf Neonicotinoide

Bayerische Imker und Imkerinnen in den Regionen, in welchen eine Notfallzulassung von Thiamethoxam genehmigt wurde, können im Jahr 2021 ihren Honig auf Rückstände von Neonicotinoiden inklusive Thiamethoxam beim Tiergesundheitsdienst Bayern e.V. durchführen lassen³. Die Analyse ist vollständig aus Fördermitteln des Freistaates Bayern finanziert. Die Kostenübernahme ist in 2021 auf eine Probe pro Imker/in beschränkt!

Betrifft mich das?

Voraussetzung für die kostenlose Untersuchung ist, dass im Flugbereich der Bienen mit Thiamethoxam gebeiztes Zuckerrübensaatgut ausgebracht wurde. Doch wie erfährt man davon? Reinhold hat sich als Bienensachverständiger genauer erkundigt und erhielt eine Liste mit Aussaatflächen in Oberfranken. Sie kann hier bei uns heruntergeladen werden:

Mit der 10-stelligen „FID-Nr. DEBYLI“ aus der obigen Liste kann im „Kartenviewer Agrar“ des Informationsportals „ibalis“ die entsprechende Fläche auf einer Karte visualisiert werden. Die Anleitung für den Kartenviewer kann hier heruntergeladen werden:

Warum ist Thiamethoxam für unsere Bienen gefährlich?

Laut Untersuchungen des Bienenforschers Prof. Randolf Menzel4 beeinträchtigen Neonicotinoide das Gehirn von Wild- wie auch Honigbienen. Davon betroffen ist beispielsweise auch das Ortsgedächtnis der Bienen. Sie finden oftmals nicht mehr in den Stock zurück.


¹Zuckerrübenanbauer rechnen mit guter Ernte. BR24 Newsletter vom 30.8.2021. (Zugriff: 5.9.2021)

²Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) (22.8.2018). Widerruf der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln mit den neonikotinoiden Wirkstoffen Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam zum 18. September 2018. (Zugriff: 5.9.2021)

³Schierling, A. (19.3.2021). Notfallzulassung Cruiser 600 FS: Saatgutbeizung bei Zuckerrüben – kostenfreie Honiganalyse. Tiergesundheitsdienst Bayern e. V. (Zugriff: 5.6.2021)

4Unsere Projekte aktuell: Neonicotinoid-Wirkung auf Gedächtnisbildung und -abruf von Hummeln. Aurelia Stiftung. (Zugriff: 5.6.2021)

Monatsbetrachtungen September 2021 zu Bienen und Imkerei

Übersicht

Spätsommerpflege der Jungvölker

In den Monatsbetrachtungen zum August hatten wir die Spätsommerpflege der Altvölker begonnen. Jetzt im September sind die Jungvölker an der Reihe. Die Jungvölker sind unsere im Laufe des Sommers gebildeten Ableger. Diese weisen eine andere Volksentwicklung auf als die Altvölker. Die Brut der Altvölker verringert sich ab der Sommersonnwende. Die Brutentwicklung der Ableger hingegen nimmt ab der Sonnwende erst richtig Fahrt auf. Das berücksichtigen wir bei der Pflege.

Rückschau der Pflege bis zum September

Vier Wochen nach Bildung der Ableger, also nach erfolgreichem Schlupf und Hochzeitsflug, behandelten wir (April bis Juni) die Jungvölker gegen die Varroamilbe mittels Sprühen von Milchsäurelösung. Entsprechend der Volksentwicklung wurden sie sukzessive mit Mittelwandrähmchen erweitert. Bisher wurden die Ableger, falls erforderlich, nur mit kleinen Futterportionen gefüttert¹. Große Futtergaben würden den Platz zum Brüten nehmen. Entgegen anderslautender Empfehlungen erfolgte keine frühe Behandlung mit Ameisensäure bereits im Juli und August, denn das würde die umfangreiche Brut der Jungvölker nur schädigen.

Pflege in der ersten Septemberhälfte

Windel mit Varooenabfall und WachsrestenZu Beginn des Septembers prüfen wird den Varroabefall mittels Gemülldiagnose. Fallen mehr als 5 Milben pro Tag, führen wir sofort eine Behandlung mit Ameisensäure durch.  Dosierungsempfehlung s. Aumeier¹: 70 ml der 60-prozentigen Ameisensäure sollen in 3 Tagen verdunsten.

Fallen weniger als 5 Milben, füttern wir vor einer Varroabehandlung zunächst das noch fehlende Winterfutter auf. Insgesamt benötigen die Jungvölker 15 kg Winterfutter (Achtung: Wirtschaftsvölker benötigen 20-22 Kg!). Die Menge gilt für eine Überwinterung auf einer Zarge Zander mit 10 Rähmchen. Die Gabe von 1 kg trockenem Reinzucker im Mischungsverhältnis 3:2 von Zucker zu Wasser entspricht ungefähr 1 kg Futter in der Wabe. Die Fütterung erfolgt in 2 bis 4 Portionen via einer aufgesetzten Leerzarge und Futtereimer.

Pflege in der zweiten Septemberhälfte

Theorie der Varroabehandlung, hier zur AmeisensäurebehandlungErst in der zweiten Septemberhälfte wird der Großteil der Jungvölker mit Ameisensäure behandelt. Dosierungsempfehlung s. Aumeier¹: 70 ml der 60-prozentigen Ameisensäure sollen in 3 Tagen verdunsten. Das sind alle Ableger, die in der ersten Septemberhälfte weniger als 5 Milben Varroafall pro Tag aufwiesen. Nach der Aufütterung ist jetzt die Brut durch einen Futterkranz vor der Ameisensäure geschützt.

Anschließend wird eventuell noch nötiges restliches Futter gegeben, bis die Völker ihr Sollgewicht von 15 Kg Futter haben. Kontrollieren kann man das mit einer Kofferwaage: Völker in der Hohenheimer Einfachbeute aus Weymouthskiefernholz, eine Zarge mit 10 Waben und Blechdeckel wiegen dann ungefähr 28 kg. Da man eher nicht die Möglichkeit hat, die gesamte Beute anzuheben, um den Wert festzustellen, behelfen wir uns mit einer Kofferwage. Hebt man das Volk auf der Rückseite mit der Kofferwage an, sollte diese also die Hälfte, nämlich ungefähr 14 kg anzeigen.

Phänologischer Kalender

In Gegenden mit hohem Vorkommen des Drüsigen Springkrauts (Impatiens glandulifera) kann möglicherweise die Futtermenge etwas zurückgenommen werden. Denn die Nektarergiebigkeit ist offenbar recht hoch.² Felder mit Senfsaaten und Buchweizen – letzterer reagiert mit seinen Blüten sensitiv auf Feuchtigkeit und ist bei Trockenheit nicht nektarbringend – können ebenfalls zu einem späten Futtereintrag führen.

Altwaben einschmelzenAltwaben einschmelzen

Im September gibt es schon kühlere Tage ohne Bienenflug. Um der Wachsmotte zuvorzukommen, nutzen wir diese, um die Altwaben aus der Wabenhygiene einzuschmelzen. Bei wärmeren Tagen würden wir bei diesem Vorgang im Freien ansonsten von Bienen umschwärmt, die den Vorgang bzw. den dabei ausgedünsteten Honigresteduft meilenweit riechen können.

Termine

  • So., 19.09.21 – BIWa-Sonntagsöffnung

    Logo "Alle Themen" der Bienen-InfoWabe (BIWa)Logo für alle Schwerpunktthemen (= Bienen, Honig, Imkerei, Natur) der Bienen-InfoWabe14.00 – 17.00 Uhr |
    Offenes Haus für alle
    rund um Bienen, Honig, Imkerei und Natur.
    Was? Informationen für Groß und Klein, Beratung für Jungimker/innen und Fachgespräche für alte Hasen. Nutzung der Imker-Bibliothek.
    Für wen? Ohne Altersbeschränkung
    Kosten? Keine, über Spenden freuen wir uns
    Wo? Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (Erba-Park)


¹mit einer dünnen Zuckerlösung (Mischungsverhältnis 1:1 von Zucker zu Wasser)

¹Pia Aumeier: Imker als Tierschützer? Ja, das ist möglich. Monatsbetrachtung September 2020. Bienenzucht 09/2020. S. 362.

²Indisches Springkraut. In: NABU Bochum. https://www.nabu-bochum.de/2018/06/01/indisches-springkraut/

Einfüttern (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK21, Modul 11)

Vorletztes Modul des 12-teiligen Imkerkurs für Anfänger 2021 bei Bienen-leben-in-Bamberg.de. Im Praxisteil am 21. und 22.08. erfuhren die Teilnehmenden, welche Materialien für den Vorgang des Einfütterns (Darreichungsformen) praktisch sind, wann der richtige Zeitpunkt ist und wie bzw. in welcher Dosierung eingefüttert wird.

Vorarbeiten

Da vor Kurzem erst eine Varroabehandlung vorgenommen wurde, ziehen wir heute die Windel und inspizieren den Milbenbefall. Der oberen Leerzarge wurde sodann der Dispenser entnommen. Achtung, es kann immer noch etwas Säure austreten, also vorher Handschuhe überziehen!

A. Darreichungsformen beim Einfüttern

1. Futterbehältnis mit Aufstieghilfe

Einfüttern der Bienenvölker

  • Die vom Dispenser befreite Leerzarge wird zunächst auf die Seite gestellt. Auf die oberste Zarge wird eine Folie aufgelegt und an der Rückseite der Beute einen Spalt breit umgeschlagen (siehe Fotogalerie unten). So gelangen die Bienen in die nun wieder aufgesetzte Leerzarge und zu den Futterkübeln.
  • Als Futterbehältnisse dienen gereinigte, runde oder (am mengenergiebigsten) eckige Joghurtkübel oder Stapelboxen (Baumarkt), die natürlich lebensmittelecht sein müssen (erkennbar am Messer/Gabel-Symbol).
  • Das mengendokumentierte Zuckerwasser wird – bis auf einen kleinen Rest – in die Kübel gegossen.
  • Die Aufstiegshilfe in Form von Stroh wird auf das eingegossene Zuckerwasser wie ein Polster oder Nest aufgelegt.
  • An einer Kübelinnenseite wird außerdem eine Handvoll Stroh hochkant bis zum Boden eingeführt. Das Material kann nach erfolgreicher Fütterung später einfach auf dem Kompost landen.
  • Zum Schluss legt man mit der zurückbehaltenen Futtemenge eine zuckrige Spur, gießt also ein wenig zwischen und auf die Rähmchen hin zu den Behältern.

Sobald die Bienen das Zuckerwasser riechen, beginnen die Sammelbienen mit ihrem Schwänzeltanz. Da sie jedoch nur schwer die unmittelbare Nähe des Futters anzeigen können, fliegen die Bienen erst einmal vor die Beute, um nach der Quelle zu suchen. Es dauert eine Weile lang, bis sie den Fundort checken. Dabei hilft ihnen die oben beschriebene Zuckerspur.

2. Der Adam-Fütterer

Adam FüttererIm Kursmodul kurz erwähnt wurde der sogenannte „Adam-Fütterer“. Das entscheidende Merkmal an dieser Futterzarge ist eine Aufstiegshilfe in Form eines konischen, etwa handtellergroßen Kegels in einer ansonsten flachbödigen Schale, in die das Zuckerwasser eingegossen wird. Die Bienen klettern im Inneren des Kegels hinauf, dann an der Außenschräge bis zum Flüssigkeitsspiegel hinunter und nehmen das Futter auf.

Da nicht sehr viele Bienen auf einmal durch den Kegel (auch: Dom genannt) gelangen können bzw. Platz auf der Außenfläche finden, geht die Futteraufnahme langsamer als mit der Kübelfütterung vonstatten.

Die Aufstiegshilfen sind übrigens mal als Kegel, mal als seitliche Schale, mal mittig, mal im Eck etc. erhältlich. Beim Kauf darauf achten, dass die Futterzarge von den Maßen zur verwendeten Beute kompatibel ist (Hohenheimer Beute, Frankenbeute, …).

Ein Nachteil ist, dass der Fütterer keine größere Menge aufnehmen kann, man muss also häufiger nachgießen. Zweiter Nachteil: Für den Kauf dieser Futterzargen entstehen Kosten. Es sei denn, man ist handwerklich geschickt und hat ohnehin Holzmaterial übrig.

Bei der Verwendung des Adam-Fütterers ist eine Leerzarge nicht erforderlich.

3. Futtertaschen

Nicht vorgestellt, doch erwähnt wurden die Futtertaschen. Es gibt sie in einfacher und doppelter Wabenbreite, werden also anstelle einer oder zweier Rähmchen neben das Brutnest eingehängt.

Vorteil gegenüber der oben beschriebenen Behältnisse ist, dass der Weg zum Futter für die Bienen recht kurz ist, daher bei kühler Wetterperiode geeignet. Nachteilig ist der geringe Futtermengeninhalt von etwa 3,5 bzw. 7 Litern, was ein häufiges Nachgießen des Zuckerwassers notwendig macht.

Auf Futterteig gehen wir hier nicht ein, da wir diese Art des langsamen Einfütterns um diese Jahreszeit, aber auch ganz generell, nicht favorisieren. Die Nahrungsaufnahme dauert zu lange, so dass zwischen den zwei erforderlichen Varroabehandlungen nicht genug Zeit bleibt. Außerdem halten wir es für widernatürlich, da Fertigtrockenfutter auch in der Natur nicht vorkommt.

B. Zeitpunkt des Einfütterns

  • Das reguläre Einfüttern erfolgt bei den Wirtschaftsvölkerm NACH der ersten Varroabehandlung mit Ameisensäure, also Mitte/Ende August.
  • Manchmal kann eine so genannte „Zwangsfütterung“ auch noch später im Jahr anfallen, wenn erkennbar wenig Zuckerwasser aufgenommen wurde. Das passiert, wenn die Varroabehandlung zu heftig für das Volk ausgefallen ist, bspw. bei einer zu schnellen Verdunstung bei zu warmen Wetter. Das Volk wird dann fressfaul. Siehe hierzu in unserem Beitrag unter der Zwischenüberschrift: „Zwangsfütterung im Herbst sorgt fürs Überleben“.
    Doch häufig ist der Grund ein zu schwaches und / oder krankes Volk, so dass eine Vereinigung bzw. Auflösung ratsam sein kann.
  • Grundsätzlich Abends einfüttern! Verhindert die Räuberei unter den Bienenvölkern. Daher fand unser Modul auch erst am Nachmittag und nicht wie sonst am Vormittag statt.

C. Was wird eingefüttert?

  • Zur Einfütterung verwenden wir eine Zuckerlösung im Mischungsverhältnis 3:2, d. h. 3 Gewichtsanteile Zucker werden in 2 Anteilen Wasser gelöst. Als Zucker verwenden wir Haushaltszucker, also reine Sacharose. Zum Thema „Zucker“ siehe auch folgende Beiträge:
  • Alternativen zum Zucker sind fertige Futterlösungen auf Zucker- oder Getreidebasis. Darauf zu achten ist, dass sie als Bienenfutter deklariert sind. Bienenfutter besitzt ein speziell auf die Bedürfnisse der Bienen abgestimmtes Spektrum von Zuckerarten.
  • Wirtschaftsvölker füttern wir mit 20 Kg Zucker ein, entsprechend rund 33 Kg Futterlösung im 3:2-Mischungsverhältnis. Ableger werden mit 15 Kg Zucker eingefüttert, entsprechend ca. 25 Kg Futterlösung.
  • Tragen Bienen nach der Honigernte (die bei uns nur einmal im Jahr im Monat Juli erfolgt) erneut viel ein, wird entsprechend weniger Zucker eingefüttert. Zusätzlich verbleiben bei unserer Betriebsweise mindestens 5 bis 10 Kg Honig im Brutraum. Daher sollte vor dem Einfüttern eine kurze Kontrolle der Situation erfolgen und die Bedarfsmenge entsprechend angepasst werden.

D. Wie wird eingefüttert (Dosierung)?

  • Wichtig: Nichts neben die Beute hinaus kleckern! Sonst werden andere Bienenvölker angelockt und zur Räuberei verleitet. Am besten, man stellt sich einen Kanister mit Wasser zum Säubern bereit.
  • Wirtschaftsvölkern kann (muss man aber nicht) das gesamte Futter in einer großen Portion auf ein Mal verabreicht werden.
  • Ableger werden in mehreren Portionen, also über einen längeren Zeitraum, eingefüttert. Wird ein Ableger zu schnell gefüttert, leidet die Bruttätigkeit, da die Bienen auch das Brutnest mit Futter voll füllen.
  • Grundsätzlich lautet die Devise, lieber etwas mehr einfüttern, als verhungerte Völker im Frühjahr zu riskieren. Überschüssige Futterwaben können im Frühjahr den Völkern entnommen werden und finden bei der Ablegerbildung weitere Verwendung.
  • Manchmal dauert es vor allem bei zu kühlem Wetter zu lange, bis die Bienen das Zuckerwasser aufgenommen haben. Gäriges Zuckerwasser daher entfernen, die Menge abwiegen und die entsprechende Fehlmenge zu einem späteren Zeitpunkt erneut anbieten.

Wachsverarbeitung (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK21, Modul 10)

Im Rahmen des Imkeranfängerkurses trafen wir uns am Samstag bei Sonnenschein im Bienengarten (1. Gruppe) und am Sonntag bei gewittrigen Regenwetter in der Bienen-InfoWabe (2. Gruppe ohne Fotos) zum Modul 10, der Wachsverarbeitung. Zu Beginn wurde kurz auf die Bestandteile und das Verhalten von Wachs sowie auf die zu erwartenden Anforderungen und durchaus auch handfeste Probleme bei der Umarbeitung, Lagerung und des Outsourcings eingegangen, als da wären: hoher Zeitbedarf, Ausweichstätten im strom- und wasserführenden Außenbereich aufgrund Geruchsbildung vor allem beim Drohnenwachsschmelzen, hier außerdem mit Schutz vor suchenden Insekten, vertrauenswürdige Umarbeitungsanbieter, geeignete Aufbewahrung von Drohnen- und Altwachs etc.
Ziel ist es, auf Eigenwachs hinzuarbeiten, da fälschungssicher und dadurch beste Qualität für die Bienenaufzucht und den Honiggenuss.

Wachsverarbeitung an 5 Stationen

Die Reihenfolge der aufgebauten Stationen, die allerlei Objekte zur Anschauung bereithielten, ist bestimmt durch die Bearbeitung des Ausgangsmaterials, das da wäre: Entdeckelungswachs, Drohnenwachs, Altwaben, geschmolzenes, gereinigtes Wachs zum Mittelwand gießen und als letztes Mittelwand einlöten.

Die Phasen der Wachsbearbeitung lassen sich in einem früheren und sehr ausführlichen Blogbeitrag mit Checklisten nachlesen. Daher nachfolgend nur Ergänzungen.

Geräte und Hilfmittel

Vieles lässt sich im normalen Haushalt finden – natürlich erst nach Absprache mit den Küchenverantwortlichen! Allerdings raten wir davon ab, benutzte Teile in die Spülmaschine zu geben, denn das Wachs verstopft dauerhaft die Düsen. Altgediente Teile können aber so einer neuen Verwendung zugeführt werden.

Manche teure Geräte lohnen sich nur für größere Mengen, so die Mittelwaben-Wachspresse oder ein elektrischer Schmelztopf. Oft gibt es dafür (nicht ganz so kommoden, aber brauchbaren) Ersatz. Andere Geräte wie ein Trafo-Einlöter sind zwar ebenfalls nicht gerade billig, doch unverzichtbar. Da muss man in den sauren Apfel beißen. Eventuell kann man sich manches mit anderen Imker(inn)n teilen.

Und vor allem: Erst anschaffen, wenn man die (länderspezifischen) Fördermöglichkeiten überprüft hat! Denn das Rechnungsdatum ist entscheidend! Bereits vorhandene Imkergeräte sind nicht förderfähig. Hingegen ist es mittlerweile möglich, gleich nach Antragstellung den Kauf zu tätigen. Man muss also nicht mehr auf den Bescheid warten. [Für Bayern -> Förderwegweiser -> MayMBL], s. a. Blogbeitrag Amtliches und rechtliches zur Bienenhaltung].

Etliches an Infomaterial findet sich in der Kursorganisation. Das ist eine interne, passwortgeschützte Webseite, die unseren Kurs vom ersten Modul an begleitet und in der die Essenz der Kursinhalte auf eingehende Beachtung wartet. Der Zugang dazu ist den Teilnehmer/innen für zwei Jahre (bzw. für Ak20 + AK21 coronabedingt für drei Jahre) möglich.

Fotogalerie AK21, Modul 10

Praxisübung: Mittelwandrähmchen spannen

Das Einlöten konnten wir mangels Strom diesmal nicht direkt ausprobieren lassen. Das Löten selbst setzt aber im Grunde keine allzu großen Feinheiten voraus. Die Mittelwände sollen nicht kalt sein. Lediglich die richtige Andockstelle der beiden Drahtenden müssen gefunden und mit je einem Pol unter Strom gesetzt werden. Und natürlich muss der richtige Schmelz-Zeitpunkt gefunden werden, damit der Draht nicht durch die Wachsschicht durchschmilzt. Doch auch das kann wieder repariert werden.

Eine kleine praktische Übung stellte das Nacharbeiten der Mittelwanddrähte mittels eines Drahtspanners dar. Ergänzender Tipp: Sind die Drähte danach immer noch zu locker, lässt sich auch ein kleiner Keil am Rahmen einklemmen, um dann die Wabe einzulöten. Sitzt die Wabe fest, kann der Keil wieder entfernt und der überstehende Draht an den Rahmen angedrückt werden.

Fotogalerie Waben einlöten

Das Modul 11, das Einfüttern, erfolgte jeweils nach einer Pause und wird im kommenden Weblog erläutert.