Bamberger Wirtschaftsschule auf Klassenfahrt: HEG-Betriebsbesichtigung und Bienenausstellung

Daniel Schiller, WirtschaftsschuleDem Einfallsreichtum von Daniel Schiller, Lehrer der Graf-Stauffenberg-Wirtschaftsschule in Bamberg, ist es zu verdanken, dass seine Klasse 10e am 06.03.2015 eine Abwechslung vom Unterrichtsalltag erleben durfte. Als Bienenpate finanzierte er mit seinem Beitrag einen Schulbienen-Unterricht, der nun in drei Teilen verwirklicht wird.

Wirtschaftsschüler im Betriebshof der HEG, Eltmann (Foto von Wirtschaftsschule)Erster Teil unseres „Deals“ also eine Klassenfahrt mit zwei Stationen. Wir begann mit einer Betriebsbesichtigung des HEG Imker Shops der Honigerzeugergemeinschaft Süddeutschland w. V. und endeten mit Besichtigung der Ausstellung „Bunte Welt der Bienen“ von Market Oberfranken in Hallstadt, die noch bis zum 14.03.2015 zu sehen ist.

Eingang zur Wirtschaftsschule Bamberg29 Schülerinnen und Schüler erfuhren auf der Fahrt von Bamberg nach Eltmann, was es mit dem heutigen „Unterricht“ auf sich hat, dass es den Bienen nicht besonders gut geht und Deutschland dringend Jungimker benötigt, um das derzeitige Durchschnittsalter bayerischer Imker von 64 Jahren auf ein zukunftsfähiges Niveau zu senken. Denn die beginnende Versorgungslücke mit Bienen hat zur Folge, dass es weniger und qualitativ schlechteres regionales Obst, Gemüse oder Beeren geben wird bzw. zum Teil schon nicht mehr ausreichend geerntet werden kann.

Reinhold im BusWas aber braucht ein Jungimker, wenn er zur Belebung der Kulturlandschaft etwas beitragen will? Natürlich erst einmal die Wohnung der Bienen, also eine Beute. Wie diese aufgebaut ist und was sie kostet, nebst einigen weiteren Materialien, das waren heute unsere Einstiegsfragen. Anhand einer Kopie (Modul 5 aus der Broschüre „Stationenlernen“ des Deutschen Imkerbundes e. V.) sowie einer Einkaufsliste näherten wir uns den ersten „Hochrechnungen“.

Der HEG-Imker-Shop der Honigerzeugergemeinschaft Süddeutschland w. V. (HEG)

Somone Machinek erklärt ein BeutensystemDas angekündigte „Imkerkaufhaus“ heißt in voller Länge HEG Imker Shops der Honigerzeugergemeinschaft Süddeutschland w. V.. In der Art einer Genossenschaft kauft die HEG als Zwischenhändler die Honigerzeugnisse von ihren Mitgliedern auf und verkauft sie wiederum an diejenigen Mitglieder weiter, die die Produkte weiter vermarkten möchten. Der Shop bietet außerdem alles an, was man zum Imkern benötigt.

Simone Machinek erklärt BeutenzubehörSimone Machinek, seit vergangenem Jahr die Geschäftsführerin der HEG, begrüßte zusammen mit ihrer Mitarbeiterin Frau Hilde von Brase die Klasse herzlich und startete sofort mit einer detaillierten und kenntnisreichen Erläuterung eines Beutensystems. Wenngleich sicher noch nicht allen klar ist, wie genau die Bienen dort in den Kästchen leben – das erfahren sie eine Woche später im Folgeunterricht von uns – so beeindruckte doch der Erfindungsreichtum der Imker, die alles tun, damit sich die Bienen wohl fühlen, aber auch sie selbst mit ihrem Handwerk gut zurecht kommen.

Ein Wachsklotz wird bestauntBetriebsbesichtigung in der Lagerhalle der HEGIn der sehr ordentlichen, im zeitigen Frühjahr noch gut bestückten Lagerhalle, stapelten sich weitere Objekte wie Wabenschleudern, Sonnenwachsschmelzer und Honigabfüllgefäße. Ein randvoll gefüllter Altwabentrog zeugte von der immensen Arbeit Milliarden fleißiger Bienen. Ein gereinigter Wachsblock wurde von Hand zu Hand gereicht, allerdings roch er wegen der Kälte von nur wenigen Plusgraden nicht so wachsduftig wie erhofft.

Simone Machinek, Geschäftsführerin HEGSimone Machinek erklärt eine HonigschleuderNachdem die Klasse die Gelegenheit erhielt, sich mit Kleinigkeiten einzudecken, gab es von Simone vorbereitete Beutel mit informativem und süßem Inhalt in die Hand. Dass es ihre erste Betriebsbesichtigung für Schüler war, hat man ihr keinesfalls angemerkt, so professionell war alles vorbereitet und durchgeführt. Kein Wunder, hat sie doch als versierte Marktbestückerin ihres Honigstandes in Bamberg bereits viele Jahre mit ihrem Mann zusammen fundierte berufliche Verkaufspraxis, außerdem auch durch ihren Malerbetrieb.

Klasse 10 der Wirtschaftsschule Bamberg in der Verkaufshalle der HEGDenn von Honig allein können nicht einmal 10% aller Imker in Deutschland eine Familie ernähren. Zumal der Preis für ein Glas Honig viel zu niedrig oft angesetzt wird und er es gegen die Billigkonkurrenz der ausländischen Honigerzeugnisse schwer hat. Darum ging Simone Machinek zum Schluss auch auf die Bedeutung qualitätsvoller Honige ein, wie sie zum Beispiel durch die Vorgaben des DIB, Deutscher Imkerbund, gewährleistet ist.

Die Bienenausstellung im Market Hallstadt

Unsere Busfahrerin Sabrina von Basel-ReisenNoch nicht ganz erstarrt, doch ordentlich durchgefroren, wärmten wir uns auf der Fahrt im gut beheizten Bus der Basel-Flotte wieder auf. Die charmante Busfahrerin Sabrina entschädigte mit ihrer ruhigen Fahrweise und mit ihrer Bereitwilligkeit, sofort auf unsere Wünsche einzugehen, auch locker fürs ausgefallene Mikrofon. Als Pädagogen verfügen wir ja über ein geschultes Organ, und nachdem die Klasse nicht über Gebühr laut war, klappte es mit der Verständigung ganz gut.

Imker in voller Montur in der Ausstellung Market Hallstadt1024-Bienenausstellung-MarketSchade, dass wir wegen eines verspäteten Schülers Zeit am Anfang verloren hatten, die uns nun für die tolle Ausstellung „Die bunte Welt der Bienen“ im Market Oberfranken nach Hallstadt gefehlt hat. Die Ausstellung läuft jedoch noch die ganze Woche, und es lohnt sich wirklich, einen Besuch dort zu machen. Riesenhafte Exponate veranschaulichen die Bienen- und Imkerwelt sehr beeindruckend.

Bienenhinterleib in der Ausstellung Market HallstadtWer möchte, kann sich uns gerne am Di., 10.03.2015 anschließen, wenn wir mit Daniel Schiller noch einmal einen Rundgang dort machen.

Am Stand des Imkervereins Scheßlitz mit Frau Kuhnlein von der Werbegemeinschaft Market Oberfranken und Lehrer Daniel Schiller Gefreut hat uns, dass sich Frau Kuhnlein von der Werbegemeinschaft vom Market Oberfranken die Zeit nahm, uns zu begrüßen. Wir trafen uns am Stand bei Imker Beck bzw. demr Imkerverein Scheßlitz, die sich mit einem Glücksrad präsentiert hatten. Der wurde von den Schüler/innen natürlich sofort angenommen. Das „erschummelte“ Probiergläslein Honig ist verzeihlich, denn: „Mit Speck fängt man Mäuse“, und da kneift man doch gerne ein Auge zu!

Biene in ApfelbaumblüteSo hoffen wir also, dass die süße Verführung etwas in den Köpfen und Herzen der jungen Menschen bewegt und sie sich mit dem Thema Bienen(sterben) und Imkerei auseinander setzen wollen. Denn es ist IHRE Zukunft, die in Gefahr ist. Uns älteren Menschen bleibt nicht mehr viel Zeit, auszubügeln, was wir angerichtet oder in Kauf genommen haben. Wir können nur die Fehler der Vergangenheit reumütig gestehen, die Sturmflagge hochziehen und mit allen Mitteln dabei helfen, es künftig besser zu machen.

Danke an die Schulgemeinschaft für alle interessierten Fragen, fürs Mitmachen und Mitdenken … und an Daniel Schiller sowieso! Wir freuen uns auf euch für den Teil 2 am Donnerstag! See you!

Ilona Munique und Reinold Burger von der Privatinitiative Bienen-leben-in-Bamberg.de.

 

„Ich liebe diese Schulbiene“ – Wunderburgschule (I)

"Ich liebe diese Schulbiene" – Bienenzeichnung von Annika, WunderburgschuleViele liebe Meschen helfen mit, die Schulbienen-Besuch zu ermöglichen. Wovon am 10.02.2015 zwei Grundschulklassen der Wunderburgschule profitierten. Nutznießer ist die Bienenwelt. Ganz sicher sind es jetzt 50 Kinder mehr, die einer Biene nichts zu leide tun, sondern stattdessen ein Auge auf sie haben werden. Denn – so haben wir es sogar schriftlich! – „ich liebe diese Schulbiene“. Das stand auf dem Dankesbrieflein zu lesen, welches die beiden „Schulbienen“, Reinhold Burger und Ilona Munique, mit nach Hause nehmen durften und uns sehr berührt hat!

Schulimker Reinhold in der WunderburgschuleWir wollen im ersten Teil des Weblogs davon berichten, durch WEN dieser Bamberger Schulbienen-Unterricht überhaupt zustande kommen konnte, bevor wir über das WIE berichten. Denn es ist NICHT unser Hauptberuf, sondern ein gerne erfülltes Ehrenamt, dass nur deshalb möglich ist, weil viele ineinander greifende menschliche „Rädchen“ für ein rundes, wunderbares Ganzes sorgen. Für das wir uns herzlich mit den heutigen Beitrag – sozusagen zum Valentinstag – bedanken!

Die Lehrerinnen der Wunderburgschule

Klasse 1a beim Schulbienenunterricht in der Wunderburgschule

Klasse 1a der Wunderburgschule mit der Bamberger Schulbiene und Bienenpatin Claudia Meyer am 10.02.2015

Eingeladen hatten uns die beiden Klassenleiterinnen, Inge Grimm für die 1b und Birgit Diller für die 1a. Sie kannten uns bereits vom letzten Jahr, als wir die Stadtwerke-Spende einlösten. Frau Grimm schrieb daher vergangenen Oktober: „Nachdem Sie mich und meine Klasse im letzten Schuljahr mit Ihrem Besuch sehr begeistert haben, möchte ich anfragen, ob Sie auch in unsere 1. Klassen kommen würden. […] Wie teuer wäre es pro Schüler bzw. Klasse, damit ich es am nächsten Elternabend besprechen kann.“ Es wurde gar nicht teuer, stattdessen wieder einmal kostenlos. Denn alles, was da Kosten verursachen könnte, war bereits wundersamerweise bezahlt worden. Von wem?

Die Bienenpatinnen Gabriele, Sabine und Claudia

Bienenpatin Gabriele LoskarnEs traf sich prima, dass Gabriele Loskarn ihre Bienenpatenschaft, die sie im Juli 2014 einging, mit der Bitte verband, von ihrer Unterstützung möge ein Schulbienenunterricht gehalten werden. Und der Zufall wollte es für die selbständige Bürokauffrau, dass es in der Wunderburgschule sein sollte. Gingen doch auch ihre Mädchen früher einmal dort in die Grundschule.

Bienenpatin Sabine SaamEbenfalls von einer Bienenpatin finanziert war der heute erstmalig eingesetzte Bienentrolley. Er beherrbergte die von Spendengeldern gekauften Bilder- und Sachbücher*, die die Klassen einige Wochen lang behalten dürfen. Sabine Saam spendete den rollenden Medienrucksack zusätzlich zu ihrer Patenschaft, die mit der Anschaffung einer Lernbeute verbunden war. Doch für die ersten Klassen fangen wir ganz  klein an, nämlich mit dem Kennenlernen der Biene an sich und worin sie den leckeren Honig einlegt.

Bienenpatin Claudia MeyerBeim Transport all der wunderbaren Anschauungsmaterialien half uns Bienenpatin Claudia Meyer. Sie folgte unserem Aufruf unter den 22 Bienenpatinnen und -paten, dass, wer Lust hat, uns zu unserem ersten Bienenunterricht des neuen Jahres begleiten könne. Als selbständige Heilpraktikerin hält sich Claudia immer den Dienstag frei, und so fuhr sie uns in die Wunderburgschule und half auch bei der Durchführung der beiden Schulstunden.

Was die Erstklässler dabei erlebten und was nach dem Unterricht in der Wunderburg noch geschah, erfahrt ihr im zweiten Teil. Bis dahin … summ, summ, summ!

* Frühere Artikel zum Thema “Medienrucksack”:

Bienen und Biber verstehen sich

Biberspuren im SchneeStrauch mit NagespurenNicht nur, weil sie mit „Bi“ anfangen, verstehen sich Bienen und Biber wohl recht gut. Beiden wird nachgesagt, dass sie Strahlensucher seien, sich also bevorzugt an Plätzen aufhalten, die – hm, nun ja, – besonders (?) sind, Wasseradern, Erdstrahlen, Magnetfelder etc. aufweisen. Wie auch immer – wir haben uns ungeplant ebenfalls auf die „Spurensuche“ begeben … vermutlich Biberbau in der Regnitz

Als wir die Pfötchen, vor allem aber die abgenagten Bäume und Sträucher auf dem Landesgartenschauweg entdeckten, hatten wir ein klein wenig Sorge, dass auch die Bienenwohnung unserer ERBA-Insel-Bienen von Bienenpatin Meike Winnemuth angefressen sein könnte. Immerhin bestehen die einzelnen Zargen aus sicher sehr lecker schmeckender Weymouth-Kiefer. Andererseits – die Beute hat keine Rinde und ein Stöckchen lässt sich hoffentlich auch nicht richtig herausnagen.

Doch tatsächlich – von aller Weite sahen wir ein typisches Biber-Inselchen gleich gegenüber des Standorts im Wasser dümpeln! Bienenstandort an der RegnitzRuhig Blut. Gelassen weiteten wir den Spaziergang aus und besuchten erst noch unsere Parzelle im Interkulturellen Garten, wo wir das Verblühte einfach stehen gelassen hatten, damit es im Winter Nahrung und Unterschlupf für Kleingetier und Insekten bietet. Noch kurz ein Blick in das Schleusenwärterhäuschen, dem künftigen Café auf der Insel, auf das wir uns bereits jetzt schon freuen, so als Nachbar unserer künftigen Bienen-InfoWabe. Nun aber hinüber zum Fünferlessteg und nach Meikes Bienen gekuckt …

vermutlich Biberbau am Regnitzufer ERBA-Insel BambergAlles gut. Sehr schön, zumindest von außen. Auch der Horchtest ergab: zufriedenes Summen im Stock. Zum Ausfliegen ist es heute natürlich zu kalt. Schräg unterhalb des Uferabbruchs dann der zweite Biberbau, der vermutlich mit dem bereits gesichteten, im Wasser „schwebenden“ Häufchen verbunden sein dürfte. Eine alte Lederhandtasche dient nachgerade als Baumaterial neben all den abgenagten, angeschwemmten Ästchen – schlauer Biber!

vermutlich Biberbau in der Regnitz, BambergDen eigentlichen Bewohner oder die Bewohner – vielleicht ist es ja eine Familie – bekamen wir bei Tageshelle nicht zu Gesicht. Es ist auch die Frage, wie lange sie sich an dieser Stelle wohlfühlen, denn immerhin kommen doch recht viele Besucher und Hundebesitzer vorbei. Wir überlegen, ob es der Biber aus Bug ist, der dort, am entgegengesetzten Ende der Insel, angeblich für ein Loch im Asphalt gesorgt hat. Nun, wir werden euch auf dem Laufenden halten, schaut einfach mal in unseren Weblog hier rein, okay?! Und falls ihr selbst nachsehen gehen wollt – grüßt uns unsere Bienlein, lasst jedoch hübsch den Deckel zu, sie verklammen sonst bei der Kälte! Danke!

Duft- und Leuchtspuren am Don Bosco-Weihnachtsmarkt 2014

Kinder beim Fackeln anfertigenDurch den Regen vielleicht ein klein wenig ruhiger, doch in Sachen „Familienqualität“ um keinen Deut geringer als im vergangenen Jahr – eher im Gegenteil! Zahlreiche Aktivitäten und Angebote zeichneten den Weihnachtsmarkt auf dem Jakobsberg auch 2014 aus. „Ah, da sind ja die Imker wieder!“ freuten sich diejenigen, die uns im Nebengebäude „Boscolino“ aufsuchten. Die Neulinge suchten etwas länger und manche, wie die Presse, entdeckten uns gar nicht. Derweil hätten sie alle nur der Nase nach zu gehen brauchen …

Was wäre Advent ohne …

„Bei euch riecht es immer so gut“ meinte eine Don Bosco-Mitarbeiterin, als sie geschäftig durch den Kinderhort Boscolino eilte, um wie wir letzte Hand anzulegen, bevor der Weihnachtsmarkt im Josefsheim am 13. Dezember offiziell eröffnete.

Kleiner Ambrosiusaltar an unserem StandKein Wunder. Präparieren wir doch Stunden vorab den Raum mit Duftölen der Marke „Winterliches“ wie Orange, Zimt und Kardamom, ohne die die Adventszeit nicht denkbar ist. Der zarte Apfelduft unserer Deko streicht durch den schmalen Gang des Kinderhorts Boscolino. Doch den Löwenanteil an olfaktorischem Genuss besorgte diesmal unser Topf voll mit goldgelbem Bienenwachs fürs Fackelgießen bzw. –tauchen.

Kinder beim Fackeln anfertigenDas Fackelherstellen war denn auch das Highlight unseres Stands, mit dem wir seit 2012 alljährlich am dritten Adventswochenende Groß und Klein aus Nah und Fern die Wunder der Bienenwelt nahe bringen. Denn was wäre Advent ohne diese Bestäubungsleisterinnen? Da gäbe es keine rotglänzenden Äpfel oder duftenden Orangen mehr!

Familie beim Fackel erstellenSo harmoniert das Anliegen unserer Initiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ aufs Beste mit dem Anliegen des Salesianer-Ordens, Familien ein nicht ausschließlich konsumorientiertes, vielmehr erlebnis- und inhaltsreiches Adventswochenende zu bieten. Was wäre Advent also ohne den Don Bosco-Weihnachtsmarkt auf dem Jakobsberg? Da wäre Bamberg ganz sicher um eine Familientradition ärmer!

Reinhold mit Kind beim Fackeln anfertigenKinder beim Fackeln anfertigen„Das sind doch Bambusstäbe, die kenne ich“ meinte ein Junge nickend, als er der vielen Stecken ansichtig wurde, die auf geschickte Hände warteten. Bienenwachs, Schicht für Schicht durch Tauchen und Abkühlen über einer auf Bambusstecken gewickelten Baumwollschnur zur Fackel verarbeitet, die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen gleichermaßen Spaß macht, sowohl in der Herstellung als auch im Gebrauch.

Denn was wäre Advent ohne gemeinsame Erlebnisse? Da würden gar viele Familienmitglieder und Freunde doch nur einsam dem Konsum oder dem Fernsehen frönen.

Einfacher Vorgang, vielschichtige Fragen

Kinder beim Fackeln anfertigenFür manche Kinder sicherlich eine kleine Geduldsübung. Doch selbst die Jüngsten brachten ihre Fackel zu einem guten Ende. Manche Kinder kamen nach einer Weile erneut und orderten nach, um auch den Geschwistern und Freunden eine Fackel mitzubringen.

Mutter und Kind basteln eine FackelNeugierige Köpfe beugten sich dicht über die mit Bienenwachs gefüllte Konservendose, die in einem Wasserbad warm gehalten wurde, und schnupperten den köstlichen Duft ein. Auch die Erwachsenen interessierte es sehr, welche Wachssubstanz von uns verwendet wurde. Als Reinhold Burger (geduldig wie ein Imker nun einmal ist und sein muss) antwortete, guckte so mancher etwas ungläubig. Immerhin schmolzen hier im Laufe der Stunden etwa 2,5 Kilo 100% reines Bienenwachs im Marktwert von rund 50 Euro für ein „bisschen Bastelvergnügen“ vor sich hin. Wir sehen das natürlich anders. Eben natürlich.

„Aber das ist doch gar nicht alles natürlich!“ meinte ein kleiner Naseweis. Wieso? „Na, die Tackerklammer“, meinte er grinsend, als Reinhold die Papierstreifen am Stab damit befestigte. Doch, auch die Klammer ist etwas aus der Natur, nämlich Stahl, eine metallische Legierung mit dem Hauptbestandteil Eisen und Kohlenstoff. Ja, und selbst die Druckerschwärze des Zeitungspapiers, die als Unterschicht für die Baumwollschnur dient, besteht aus überwiegend organischen Substanzen.

Reinhold mit Kind beim Fackeln anfertigenNun, was „Natur“ ist und nicht, das kann nur beantworten, wer die Produktionsbausteine und –prozesse kennt. Doch die sind selbst Erwachsenen mittlerweile ein Rätsel. Zu sehr verlassen wir uns auf das Wissen und die Produkte aus der fertigenden Industrie. Daher gerät ein einfaches „Fackeltauchen“ ganz zwanglos, vergnüglich und fast wie nebenbei zu einer kleinen Bildungseinheit – für jedes Alter und AUCH für uns! Kinderfragen nehmen wir ernst, denn es ist schneller geantwortet als nachgedacht. Wir wären nicht das erste Mal beinahe auf Halbwissen hereingefallen.

Die Nacht erhellen

„Wann werdet ihr die Fackeln denn anzünden?“ wollten wir gerne wissen. „Zu Silvester, ist doch klar“ antworteten die einen, während die anderen eine Nachtwanderung damit planten und wieder andere die Weihnachtsnacht damit erhellen möchten.

Kapelle im Don Bosco St. JosefsheimApropos erhellen – beim Gottesdienst in der wunderschönen kleinen Hauskapelle hatte Pfarrvikar Dieter Putzer (Wunderburg) genau dieses zum Thema. Dem Aufgang des Morgensterns vertrauen – nach den doch recht dunklen Adventsnächten. Das darf jeder Mensch und Christ, gerade in Zeiten der inneren Dunkelheit.

Vater mit Tochter beim Fackel herstellenAuch, wenn wir uns besonders freuen, wenn gerade die Kinderaugen im Schein des Lichts glänzen: Fackeln erhielten nur diejenigen, die mit einem Erwachsenen zu uns kamen – was ja doch die Regel war. Doch wen schleppten die aufgeregten Kinder heran? Nicht ganz überraschend waren es überwiegend Väter, Onkels und Opas. Hatten sie gedacht, selbst ein Stäbchen ins heiße Wachs halten zu dürfen, mussten sie jedoch meist beim etwas diffizielen Wickeln und Knoten der spröden, störrischen Paketbaumwollschnur helfen. Na gut.

Mutter mit Kleinkind sieht Bilderbuch anEinmal hörten wir den halbbelustigten Seufzer: „Wir möchten auch noch etwas anderes vom Markt sehen“, wenn die Kinder so gar nicht von unserem Mitmach-Stand wegzulocken waren. Denn außer Fackeltauchen durften auch Wachsfiguren-Anhänger ausgestochen, gemalt und gerätselt werden. Da halfen dann ganz traditionell eher die Mütter, Tanten und Omas.

Bienenpatin Regina hilft beim AusschankWie auch immer – Hauptsache, die Familien waren hingebungsvoll beschäftigt. Und wer dabei durstig wurde, konnte sich mit Honig angereicherte Getränke wie Milch, Apfelsaft und Orange-Sanddorn (der Renner!) von Bienenpatin Regina oder Jeannette abholen. Nur sehr wenige orderten den „Schuß“ Bärenfang-Likör an, den wir  verschämt ganz klitzeklein auf unserem Schild beworben hatten. Wurden ja schließlich viele Kinder erwartet bei uns.

Mit Spaß bei der Sache

„Was machen denn SIE da?!“ wurden unsere Bienenpatinnen Regina, Gabi und Ruth erstaunt von einigen Besuchern gefragt, kannten diese sie doch in einem ganz anderen Zusammenhang als beim Ausschank, Honigproduktverkauf oder beim Standabbauen am Sonntag Abend.

Bienenpatin Gabi hilft beim StandabbauSowohl Bamberger Museumsdirektorin, die Kunsthistorikerin Dr. Regina Hanemann als auch Bürokauffrau Gabriele Loskarn aus der Bäckerdynastie Nikolaus Loskarn (die uns ihren selbstgepressten Apfelsaft spendierte!) glänzten mit Verkaufstalent an einem ungewöhnlichem Ort, eben im Josefsheim am Jakobsberg. Und hatten wohl auch noch Spaß dabei!

Bienenpatin Ruth hilft beim StandabbauRuth Vollmar, die Leiterin der Wirtschaftsförderung der Stadt Bamberg kommt zwar üblicherweise auch viel herum, wenn sie nicht gerade in ihrem Büro Weichen und Projekte für Bambergs Wirtschaft (er)stellt, doch bei der Bienenpatenanwerbung hat man sie wohl noch nicht erlebt.

Klara hilft beim StandabbauAuch beim Schlussakt, dem nicht so geliebten Standabbau, konnte man ihren (wie immer vollen) Einsatz bewundern, als sie gemeinsam mit Tochter Klara Bretschneider – die wiederum vielen als engagierte Umweltaktivistin bekannt sein dürfte – die gefühlt tausend Beschilderungen abbaute und Stoffe zusammenfaltete. Kräftig unterstützt von Gabriele Loskarn sowie Ehrenbienenpatin Jeannette Munique, meiner Schwester aus Nürnberg, die an diesem Tage vor allem für den Getränkeausschank verantwortlich zeichnete.

Bienenpatin Christina (2. v. l.) mit Mutter, Ilona mit Schwester und Ehrenbienenpatin Jeannette Munique So war es Reinhold und mir mehr als sonst möglich, uns der Informationsübermittlung und den Gesprächen mit den kleinen und großen interessierten Besucher(inn)en und Imkerfreund(inn)en zu widmen, wofür wir sehr dankbar sind. Denn das ist schließlich unser Ziel. Die Angst vor Bienen nehmen, die Liebe zu ihr wecken und Jungimker zu gewinnen.

Sieghard und PetraWir sagen DANKESCHÖN für all unsere lieben Besucher/innen – genannt seien lediglich  unsere Bienenpatin Christina Michel aus Waldsachsen (zu ihr später noch mehr!), unser Imkerfreund aus dem Montafon, Sieghard Tschofen,  Petra Becker, die ebenalls im Bildungsbetrieb tätig ist, sowie Imker-Vereinskollegin Michaela Hock …

Malkind… und wir sagen DANKESCHÖN für dieses harmonisch und professionell gestemmte Adventsereignis unter dem Schirm der unermüdlichen Don Bosco-Mitarbeiter/innen und jugendlichen Bewohner/inn/en mit Emil Hartmann als Leiter, welche mit besonnener Energie und spürbar positiver Einstellung den so ersehnten Weihnachtsglanz hervorzuzaubern vermögen. Ganz im Zeichen der guten Sache, die uns alle im Herzen verbindet:

(Bienen)Liebe + Bildung + Spaß = Zukunftssicherung für uns alle!

 

Lebhafte BAmbrosiusfeier 2014

Gäste am BAmbrosiustag 201417 Bienenfreunde zählten wir bei unserer diesjährigen Feier unter dem Schirm des Heiligen Ambrosius, zu dessen Ehren wir uns am 7.12. am „Tag des Honigs“ im Obstmarkt 10 in adventlicher Stimmung getroffen hatten.

Auf sie zählen konnten wir außerdem, denn einige brachten wunschgemäß kleine Beiträge zur Kurzweil mit.

Die Beiträge

Gästebeitrag zum BAmbrosiustag 2014Sie waren teils besinnlich, wie Bienenpatin Gabriele Loskarns Gleichnis mit den Fazit „Geben ist seliger denn Nehmen“ und einem Hinweis auf den 24guteTaten-Adventskalender oder fröhlich wie „Die Geschichte vom Lametta“, vorgetragen von Bienenpatin Claudia Meyer oder lyrisch-historisch wie der „Lorscher Bienensegen“ von Apollonia Mellifera (mein Künstlername, wenn ich einmal nicht als Bamberger Schulbiene oder WEGA-Team-Frontfrau unterwegs bin).

Gästebeitrag zum BAmbrosiustag 2014Doch auch ein sachkundiger Beitrag in angenehmer, nichtsdestotrotz inhaltsreicher Kürze wie der zur „Bienenkugel“ von Andreas Heidinger, geleistet von Dr. Christian Kuhn aus Strullendorf, der außerdem spontan meine Berufskollegin Sepha mitbrachte, bereicherten die ohnehin schon lebhaften Gespräche.

Gästebeitrag zum BAmbrosiustag 2014Dabei hätte es wohl nicht einmal die Unterstützung durch den exzellenten Glühwein von den „Vom Fass“-Damen, Catharina Beyer und Sonia Müller, gebraucht. Doch freuten wir uns natürlich trotzdem über die große, hochprofessionelle Thermoskanne, die sie samt Inhalt in den dritten Stock trugen. Der Erlös der weiteren mitgebrachten Flaschen kommt der Arbeit der Bamberger Schulbiene zugute.

Gästebeitrag zum BAmbrosiustag 2014Unserer ehrenamtlichen Aufgabe, für Imkernachwuchs zu sorgen zugute kam auch ein Teilbetrag des verkauften Honigs, den Örnie dankenswerterweise mitgebracht hat. Wir selbst haben ja keinen mehr, doch wollten wir nicht irgendeinen anbieten, sondern es sollte schon ein Original Bamberger Honig oder wenigstens einer aus dem Umland sein. Niemand unserer Imkerfreunde hatte noch süßes Gold übrig, doch dem Kaulberger sei Dank erhielt der „Tag des Honigs“ tatsächlich noch sein namensgebendes Urprodukt.

Die Gäste

Nach der FeierDie drei Stunden (plus eine Verlängerungsstunde) gingen ruck-zuck vorüber. Reinhold und ich saßen noch lange vor den noch immer festlich beleuchteten Überresten und erzählten uns gegenseitig von den Gesprächen und Begegnungen, die wir jeweils hatten. Denn während ich die Gäste in der Stube, unserem Change-Room oder auch Wandlungsraum genannt, bediente, werkelte er in der Küche am Tee-, Kaffee- und Lebkuchenstückchen-Nachschub.

Zimtsterne, glutenfrei und veganJa, mit so vielen Gästen hatten wir nicht wirklich gerechnet, doch war’s für uns eine (glutenfreie Zimt-)Sternstunde, sie da gehabt zu haben. Da man sich doch zumindestens vom Hörensagen, durch unseren zweimonatlichen Bienenpaten-Newsletter oder über Facebook-Postings kannte, war der Kontakt schnell geschlossen. Ob Grafikerin, Einzelhändlerin, Künstlerin oder Heilpraktikerin, ob Imker, Historiker, Betriebsrat oder Handwerker, ob Beamtin, Buchhalterin, Krankenschwester oder Bibliothekarin … ob Gothic, Veggie oder Eugen, unserem einzigen Jugendlichen unter uns … unter dem Zeichen der Biene und ihres Fürsprechers, dem Heiligen Antonius, verbrachten wir eine schöne und kostbare Zeit miteinander.

Der Dank

Ambrosius-Alter anlässlich des Tag des Honigs (BAmbrosiustag 2014)Und dies in einer Zeit, die den Stundenbegriff oft nur als Ressource kennt, und nicht mehr als sinnstiftendes Miteinander, das uns gerade in der Adventszeit Freude, Kraft und Trost schenkt. Apropos … den Trost brauchte es an diesem Nachmittag sehr, denn ein paar von uns haben es gerade etwas schwerer. Das gilt auch für uns Imker, die wir oft ratlos vor leeren Bienenwohnungen und toten Bienenmassen stehen und uns fragen: „Mein Gott, was ist denn hier schon wieder passiert?“

Danke für Euer Kommen, denn ihr gebt uns alle mehr, als ihr in Händen tragen konntet!

Ilona und Reinhold, Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de

Advent-Malspiel für unsere Bienen im Malort Bamberg

Malort-Bild "Komet"Groß und Klein. Du und Ich. Der Malort. Das Malspiel. Die Bienen. In Bamberg. Der Advent. Das Projekt „Bienen-InfoWabe“. Kommt ihr?!

Malort Bamberg, HomepageAm zweiten Mittwoch im Advent, den 10.12.2014, öffnen Conny und Dieter Kopp ab 18 Uhr ihren „Malort“ in der Kapuzinerstraße 30 in Bamberg.

Ohne Druck und Ziel einfach Malen, „der inneren Spur nachgehen“. Das nennt sich Malspielen (nach Arno Stern).

Aufrisszeichnung zur Bamberger Bienen-InfoWabeGegen eine Spende für die Bienen-InfoWabe, die nächstes Jahr auf der Erba-Insel gebaut werden soll, können alle am offenen Malspiel teilnehmen. Und/oder einfach im geschmackvollem Vorraum bei Tee und Gebäck gemütlich plaudern. Mit uns natürlich und vielen lieben Gästen, groß und klein.

Bitte teilt die Veranstaltung und ladet Freunde und Bekannte dazu ein, damit wir alle möglichst viel zur Realisierung der Bienen-Info-Wabe im nächsten Jahr beitragen können.

Ein herzliches Dankeschön im Voraus und Willkommen im Malort sagen

Bienenpatin und Malort-Betreiberin Conny Kopp mit Dieter Kopp
Ilona Munique und Reinhold Burger, Privatinitiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de

Neu: Bienenrettungs-Patenschaft bei Bienen-leben-in-Bamberg.de

Bienenscharmtraube auf AhornastEs ist ein Geben und Nehmen rund um die Biene. Und für alle Beteiligten eine echte Win-win-Situation. Zu den bisherigen drei Projekten, die durch Patenschaften unterstützt werden (Bienen-InfoWabe, Bienenwohnung, Schulbienenunterricht), gesellt sich nun eine vierte Anforderung, die uns praktisch und im wahrsten Sinne des Wortes zugeflogen ist: Bienenschwärme retten.

Wenn sich der Himmel verdunkelt …

Bienenschwarm lässt sich in den Schwarmfangkasten locken… dann kann es sein, dass Sie gerade in einem erhebenden Augenblick zig-Tausende von Bienen erleben, die auf der Suche nach einer neuen Heimat aufbrechen. Und keine Angst: nie ist ein Bienenvolk friedlicher gestimmt als zu genau dieser Zeit. Die Bereitschaft, zu stechen, ist minimal.

Leiter wird durch den Friedhof geschlepptDoch nicht jeder ist bereit, ein Volk vom Ast oder von einer anderen Sitzgelegenheit (siehe auch unser „Friedhofslampen-Schwarm“ oder Bierfassbewohner) zu bergen. Und sind sie erst geborgen, dann … wohin mit all den Bienen?

Ein Betttuch umhüllt das BierfassAn der Stelle lassen, wo sie sich niedergelassen haben, ist selten eine gute Lösung. Zumal die Bienen heutzutage aufgrund der Varroamilbe und häufig auftretender Krankheiten (Faulbrut, Bienen-Paralyse-Virus, Verkrüppelte Flügelvirus, etc.) imkerlich gepflegt werden müssen. Ein ungepflegtes Volk überlebt kaum keinen Winter. Außerdem ist die Ansteckung von anderen, gesunden Völkern eine ungewollte Nebenwirkung. Verwilderte Bienen sind übrigens KEINE Wildbienen. Letztere sind eine eigene Art und leben solitär, also nicht als Volk.

Das Überleben sichern

Blick in den Schwarmfangkasten auf ansitzende BienenSeit vergangenem Jahr nun rufen uns Feuerwehr, Naturschutzgruppen und Privatleute vermehrt um Hilfe an. Es hat sich herumgesprochen, dass es unsere Initiative gibt. Doch so gern wir auch allen Menschen und Bienen helfen wollen, so haben Reinhold und ich nur begrenzt Kapazitäten frei. Es ist zwar ein großer Vorteil, dass wir beide selbständige Einzelunternehmer sind und insofern etwas mehr über Zeithoheit verfügen als andere Beschäftigte. Doch auch wir müssen unser Überleben sichern, denn ein Vormittag ist schnell mal mit der Rettung vertan. Außerdem brauchen für das Schwarmeinholen meist ein (Leih-)Auto und benötigen eine neue Bienenwohnung für das zu rettende Volk.

Schwarmfangkasten abholen bei Bamberger FeuerwehrDaher haben wir uns schweren Herzens entschlossen, es der Feuerwehr und anderen Imkern, die einen Insektennotruf anbieten, gleichzutun und ebenfalls eine Spende für das Schwarmeinfangen zu erbitten. Da wir jedoch meinen, dass nicht diejenigen, die Bienen retten wollen, finanziell quasi auch noch für ihren Anruf „bestraft“ werden sollten, fänden wir es supertoll, wenn  „Bienenrettungspaten“ gefunden würden.

Wir stellen uns vor, dass diejenigen, die uns einen Schwarm melden, erst einmal selbst entscheiden dürfen, ob sie die Patenschaft übernehmen. Und so sie es sich nicht leisten können oder wollen, wir auf ein Kontingent an Bienenrettungs-Paten zurückgreifen, die bereits eingezahlt und natürlich durch Gegenleistungen von ihrer Bereitschaft profitiert haben.

Über die Bienen-Patenschaften

Die bisherige Möglichkeit, eine Bienenpatenschaft abzuschließen, nutzten mittlerweile 21 Bienenfreundinnen und -freunde aus Bamberg und ganz Deutschland.

Unterstützt werden unsere Tätigkeiten als Initiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“, die sowohl kurz- als auch langfristig der Bienenwelt in Bamberg mit Effekt ins Umland helfen sollen. Der Beitrag von derzeit 180 Euro für eine zweijährige Patenschaft wird auf Wunsch zweckgebunden angelegt:

Patenschaft 1: Die Bienen-InfoWabe fördern
Patenschaft 2: Eine Bienenwohnung finanzieren
Patenschaft 3: Den Schulbienenunterricht ermöglichen
Patenschaft 4 (neu): Einen Bienenschwarm retten

Neben dem guten Gefühl, etwas für die Bienenwelt und den Imkernachwuchs getan zu haben, erhalten unsere neuen Freunde zahlreiche Gegenleistungen.

Und als personalisiertes Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk ist eine Bienenpatenschaft eine ideale Möglichkeit, die Welt ein Stückchen besser zu machen! Rufen Sie uns einfach an, wir besprechen mit Ihnen, wie das alles genau funktioniert.

Einladung zum BAmbrosiustag am Tag des Honigs 2014

Lebkuchen vom FraunholzAus Anlass des Internationalen Tag des Honigs, der am Jahrestag der Bischofsweihe des Heiligen Ambrosius begangen wird, der der Schutzpatron der Bienen, Imker, Lebküchner, Wachszieher und des Lernens ist, wollen wir uns gemütlich zusammen setzen und unser (lebenden wie leider zahlreich verstorbenen) Bienen gedenken, … nein, so ernst wird es sicher nicht werden!

Wir freuen uns auf alle Fälle auf ein paar kleine Beiträge aus den Reihen unserer Gäste, die sich aus unseren Bienenpatinnen und -paten sowie am Bienen-Honig-Imkerei-Geschehen Interessierten zusammensetzen wird.

Wo? Obstmarkt 10 (3. Stock), 96047 BAMBERG‘
Wann? So., 7. Dezember 2014 | 15.00 – 18.00 Uhr
Was? Gemütlicher, literarisch-kullinarischer Adventskaffee

  • mit Original Nürnberger Lebkuchen von Fraunholz (glutenfrei)
  • selbstgebackener Kuchen (glutenfrei)
  • Metverkostung
  • Kleine literarische Kostproben von Apollonia Mellifera rund um das Thema Honig, Bienen, Imkerei
  • “Von-ganzem-Herzen”-Beiträge von unseren Gästen (freiwillig)

Um Anmeldung bis zum 3. Dezember wird gebeten. Vielen Dank!

Da tut sich was in Sachen „Bienen-InfoWabe“!

Um eine immer mehr in greifbare Nähe gerückte Finanzierungsunterstützung ging es in einem konstruktiven und harmonischen Gespräch am 09.10.2014 mit der Bezirksmanagerin der REWE Group, Cornelia Zech unter Begleitung von Herrn Schimmel in den Räumen unserer Bienenpatin Annemarie „REWE“-Rudel in der Würzburger Straße.

Was wurde besprochen? Hach, wir machen es noch ein wenig spannend, zumal heute Sonntag ist und wir, mit Verlaub, einfach noch ein wenig spazieren gehen wollen. Um genüsslich alles zu verdauen, was wir einen schönen Samstag lang über das Meeting  protokolliert und abgearbeitet haben.

Ja, unser Hobby und unsere Leidenschaft wächst sich zu einem Fulltime-Job aus. Und wirkt durchaus auch sehr ansteckend auf andere … gut so! Denn …

Lasst uns die Bienensituation in Bamberg und Region gemeinsam besser machen … jeden Tag ein bisschen mehr! 😉

Meetinggruppe mit BLIB und REWE

Schluss mit Lustig: Amerikanische Faulbrut im Bamberger Osten

Amtsblatt – Rathaus-Journal (Collage) mit Meldung zur FaulbrutseucheSeit heute ist es amtlich im Rathaus-Journal und auf den Seiten der Stadt Bamberg nachzulesen sowie hier direkt als Karte (PDF) abrufbar. Weitere Sperrbezirke, die derzeit in Deutschland existieren, finden Sie über das TierSeuchenInformationsSystem TSIS*.

Dank der Pressemitteilung unseres Bamberger Veterinäramts unter der Leitung von Dr. Gabriele Beyer fühlte sich auch sofort der Abteilungsleiter für das Gartenwesen des Garten- und Friedhofsamtes der Stadt Bamberg, Michael Gerencser, zu einer direkten Nachfrage bei uns aufgefordert. Des Bienenfreundes (ihr kennt ihn von unserer Salweidenaktion her) Besorgnis: „Können Sie mir als Laien sagen, wie gefährlich die Situation ist und ob unsere Bienenstöcke in der Villa Dessauer, der Sternwarte und so weiter gefährdet sind?“

Noch nicht akut gefährdet, doch die Situation ist auch für unsere derzeit 10 Völker an 9 Standorten durchaus als prekär einzustufen, gleichwohll wir uns noch nicht innerhalb des frisch ausgerufenen Sperrgebiets befinden. NOCH nicht. Denn an der Bahnlinie hört die Zone auf. Dieses „Hindernis“ ist den Faulbrutsporen sicherlich wurscht, es wird durch Bienenflug ohne weiteres zu uns in die Mitte finden. Dazu ist allerdings zu sagen: fast jedes Volk dürfte Sporen unterschiedlichster Erreger beheimaten. Die Frage ist nur: Wann nehmen diese überhand?

Wie beim Menschen: Bienen leben nicht alleine!

Frei von Viren, Bakterien und Sporen sind wir alle nicht, wir könnten auch nicht lange überleben ohne sie. Auch Bienen leben nicht alleine, sondern beherrbergen eine gewisse Anzahl an „Mitbewohnern“, wie wir Menschen ja auch. Ob der uns längst eroberte Herpesvirus sich allerdings als Fieberbläschen bemerkbar macht, und ob wir Schnupfen bekommen oder nicht, ist unserem Immunsystem zu verdanken und dies wiederum den Umwelteinflüssen, der Ernährung etc.

Sonnenblume, Tomate … diese heile Welt bleibt uns nur mit Bienen!Je besser es also den Bienen geht, je weniger sie durch fehlende oder einseitige Tracht, durch Pflanzenschutzmittel oder Pestizide beeinträchtigt sind, je besser sie der Imker pflegt, je besser auch alle anderen Imker um ihn herum zur Gesunderhaltung der Bienen, z. B. durch rechtzeitige Einfütterung jetzt im Herbst fit halten, um z. B. Räuberei zu verhindern, desto weniger wachsen sich Krankheitserreger zur Bedrohung aus.

Wie bauen wir von Bienen-leben-in-Bamberg.de vor?

Wir versuchen, der Amerikanischen Faulbrut einen Schritt voraus zu sein. Beziehungsweise, ihr zu entfliehen. Aktuell betrifft es das Volk von Bienenpatin Carmen Dechant in der Hofstadt-Gärtnerei, im Gebiet Heiliggrab. Mit ihr gab es heute bereits ein Telefonat und unsere taffe Bienenfreundin hat sich tapfer auf die neue Situation eingestellt.

Was bleibt uns, falls die Bienen sterben? Bienenpatin Carmen Dechant küsst "ihr" HonigglasSobald das dortige Volk winterfest vorsorgt ist, also wohl bis kommenden Montag, wird es aus dem benachbarten Seuchen-Radius entfernt und bei Bienenpatin Anne Rudel im Berggebiet/Hohes Kreuz, also am REWE-Markt untergebracht. Vorher allerdings vergewissern wir uns natürlich gewissenhaft, ob auch wirklich noch kein akuter Befall mit Amerikanischer Faulbrut festzustellen ist.

Voraussichtlich versetzen werden wir auch das Volk der Villa Dessauer von Bienenpatin Dr. Regina Hanemann. Die Konsequenz hier allerdings wäre, dass wir den Unterricht der Bamberger Schulbiene für die Schüler/innen der umliegenden Schulen oder Horte nicht mehr dort abhalten können. Die Lehrbienenstandsbesuche könnten interimsweise im Frühjahr 2015 auf der Erba-Insel erfolgen. Das Volk dort werden wir vorerst nicht evakuieren, zumal wir es für die Bienen-InfoWaben-Eröffnung einfach nicht missen wollen. Ein Wagnis, das wir kompromissbereit eingehen.

Langfristig, und falls der Worstcase, das ganz Bamberg zum Sperrbezirk werden sollte, eintreffen sollte, stehen uns – neben (im schlimmsten Falle) Tötung der Völker, Umsetzung der erwachsenen Bienen (nur die Brut wird ja befallen) sowie damit verbunden Desinfektions- bzw. Reinigungsmaßnahmen bevor. Dazu gibt es eine spezielle Apparatur, das Bienen-Imker-Gesundheitsmobil BIG, das wir ausleihen würden, in Absprache mit den beiden Ortsimkervereinen. Dass dabei einiges an Kosten anfällt, die wir über Spenden versuchen, wieder hereinzuholen, sei gleich mal angekündigt

Was könnt ihr da draußen jetzt und grundsätzlich tun?

1. Sagt allen Imkern, die ihr kennt, was gerade vor sich geht!

Nicht alle Imker sind vielleicht gewarnt, zumal diejenigen nicht, die es bisher versäumt hatten, ihre Völker ordnungsgemäß im Veterinäramt anzumelden. Dass lässt sich aber rasch nachholen und muss auch unbedingt getan werden:

Veterinäramt
Stadt Bamberg
Lichtenhaidestraße 1
96052 Bamberg
Telefon : 0951 / 966520
Fax : 0951 / 96652-60
E-Mail via Kontaktformular

Imker im Sperrgebiet dürfen derzeit keine Völker aus dem Sperrgebiet herausnehmen, keine Waben mit anderen Imkern austauschen, keine Geräte („bewegliche Gegenstände“, also alles!) an andere Imker weitergeben und Wachs nur unter der Bezeichnung „Seuchenwachs“ an geeignete Wachsbetriebe abgeben. (Details bitte nachlesen im Amtsblatt)

2. Ausländische Honige meiden und Gläser spülen

Besonders Honige aus Nicht-EU-Ländern haben uns die Amerikanische Faulbrut eingebracht, beispielsweise beim Entsorgen nicht restlos entleerter Honiggläser in die Glastonnen. Bienen lassen sich vom Honiggeruch anlocken und bringen so die Sporen ins Volk.

Wenn ihr Gläser wegwerft, dann vorher in der Spülmaschine spülen.

3. Weiterhin alles tun, was unseren Bienen nützt und was sie schützt

Dazu findet ihr unter „Wie helfen?“ einige Tipps.

4. Hoffen und beten – genügt das?!

Wird's bienenmäßig in Bamberg zappenduster?Wir lassen den Kopf nicht hängen, ganz klar. Ist der Worstcase jedoch eingetroffen und wird ganz Bamberg zum Sperrbezirk, dann sieht es gerade für unsere Gärtnersleute und ihre Ware für die Zukunft schlecht aus. Ich will es ganz deutlich sagen, wo meine ganz persönlichen Ängste sind, die ich doch bisher recht gut unter Verschluss hielt. Denn wer will schon so etwas hören? Nun, heute sollt ihr genau hinsehen:

Was kommen wird: Noch weniger bis keine Bienen, unlustige Imker, die aufgrund hoher Verluste nicht mehr weitermachen wollen oder können, Jungimker, die verunsichert sind und sich lieber ein weniger unerquickliches Hobby suchen, … wer bestäubt dann eure fränkischen Gurken, Tomaten und Paprika, etc., auf die ihr alle mit Recht so stolz seid und die ihr auch weiterhin (günstig!) auf dem Grünen Markt und dem Bauernmarkt zu kaufen wünscht?

Solarbetriebene Wackelbiene mit SonnenblumenstraußBitte sage keiner, er wäre nicht gewarnt gewesen.
Doch erst, wenn der Kampf vor der eigenen Haustüre stattfindet, blicken wir auf. Und dann ist es meist zu spät für Verteidigungsmaßnahmen, Tür und Tor stehen schutzlos sperrangelweit offen. Ich schreib‘ das jetzt ausnahmsweise einmal sehr deutlich, denn obgleich ich positiv denke und mich bisher sehr, sehr beherrscht habe mit „Panikmache“, weiß auch ich, wann es an der Zeit ist, endgültig die rosa Brille der „Biene-Maja-Verharmlosung“ abzusetzen. Und die ist definitiv JETZT gekommen!

Unsere Privatinitiative gibt es nicht aus dem Grund purer Hobby-Lust und ein bisschen „Wir-sind-auf-eine-Sau,-die-durchs-Dorf-getrieben-wird,-aufgesprungen“, sondern SIE HATTE UND HAT DIE VERMEIDUNG EINES WORSTCASE FÜR BAMBERG ZUM ZIEL! Habt ihr das auch wirklich jetzt verstanden? Ich bete darum.

P. S.: Sagt all denjenigen Veganern, die Honigernte und -verzehr grundlegend ablehnen (Achtung: nicht alle tun dies, also keine Vorverurteilung!), sie könnten durchaus Teil eines Problems sein, dessen Komplexität sie auch nicht einmal ansatzweise erahnen, dazu fehlt den meisten schlicht der Einblick. Auch ich war einmal mehr als naiv in Sachen Bienen und Imkerei – das jetzt ganz unabhängig von jeglicher Ernährungsweise. Doch ohne Honig keine Imker. Ohne Imker keine Bienen. Ohne Bienen … ach was, ich werde mich jetzt nicht mehr wiederholen, sorry. Schluss jetzt, ich muss Bienen retten gehen …

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* TSIS: Dort den Button: „Liste weiter einschränken“ -> als Bundesland „Bayern“ wählen -> in „Kreis“ das Häkchen entnehmen ganz oben bei „Alle Kreise aus- oder abwählen“ -> Häkchen setzen auf „Bamberg, Stadt“ -> Aktualisieren-Button klicken