Ganz schön grenzwertig! Der VHS-Kurs „Bienen …“

Kind mit Plüschbiene, das Maskottchen der "Bamberger Schulbiene"Eigentlich viel zu kalt, um einen Blick auf die Bienen zu werfen. Die Temperaturen am Tag unseres Bamberger VHS-Bienen-Kurses am 03.05.2014 erreichten nicht einmal zweistellige Werte. Unter 10 Grad jedoch mögen Bienen nicht fliegen und kuscheln sich enger aneinander. Sie jetzt hochzuscheuchen bedeutet, dass sie aus der warmen Stube heraus fliegen, um einige Meter weiter weg an der frischen Luft zu verklammen. Sie sterben zwar nicht, sondern werden irgendwann von der Sonne wieder „aufgetaut“. Doch angenehm ist das sicher nicht und kostet ihnen bestimmt auch unnötig Energie, insofern war die Durchführung des Kurses sicherlich grenzwertig.
Tja, da hat es eine Plüschbiene besser, die hat’s kuschelig ganz von selbst. Und wanderte gerne von Kinderhand in Kinderhand, um etwas von ihrer Wärme abzugeben.

Reinhold zeigt der Gruppe ein FotorähmchenSo versuchten wir mit einem sorgenvollen Blick ‚gen Himmel den Zeitpunkt des „Guckkasten-Lüpfens“ so weit wie möglich nach Mittag hin zu verschieben. Langweilig wurde es an der Sammelstation, der Bushaltestelle Mitte in Wildensorg, dennoch niemand. Denn Bienen, Honig und Imkerei sind ein spannendes Gebiet, auch in der Theorie. Bei gemischten Gruppen ist es nur wichtig, weder die Erwachsenen zu lange zu unter- bzw. die Kinder zu überfordern. Mit verschiedenen didaktischen Mitteln – Fotorähmchen aus der Lernbeute, Plakat, Bilder, Gegenstände zum Anfassen – gelingt das auch leicht.

Was blüht denn da?

Gruppe auf dem Weg zur LehrbienenbeuteAls wir genügend gefroren hatten, machten wir einen 800 Meter langen Spaziergang zum eigentlichen Lehrbienenstand auf der Jungbauerwiese. Trotz des leichten Bergaufs hatten unsere klammen Finge Mühe, in drei verschiedenen Blütenbestimmungsbüchern zu blättern. Doch wir wollten wissen, was unseren Bienen so schmeckt. Wie heißt denn diese herrlich leuchtend gelbe, süß duftende Blume auf dem üppigen Grün rings um uns herum? Genau, ein Scharfer Hahnenfuß, gemeinhin „Butterblume“ genannt. Ob dieser Duft auch Bienen anlockt? Na klar! Wer über Bienen wissen will, sollte auch wissen, was die kleinen Schleckermäulchen mögen.

Video-Dreh mit Bienenfreund Arno Schimmelpfennig

Arno Schimmelpfennig (Die-Video-Visitenkarte.de) postiert seine KameraAm neu eingerichteten Lehrbienenstand in Wildensorg-Rinnersteig angekommen hatte Reinhold bereits den Smoker entfacht. Unser Kameramann, Arno Schimmelpfennig von „Die-Video-Visitenkarte.de“, hatte sich ebenfalls in Position gebracht. Wir ließen ein paar Aufnahmen machen, denn um Bamberg zur Bienenstadt zu machen, möchten wir das Tun und Treiben unserer Privatinitiative möglichst auf allen Kanälen zeigen können. Die VHS-Teilnehmenden hatten auch nichts dagegen und vergaßen von Anfang an, dass sie gefilmt wurden. Das war sicherlich auch der ruhigen, umsichtigen Art von Arno – im Übrigen auch ein Schulbienenunterstützer! – zu verdanken.

Duftprobe und Bienenstreicheln

Honigluft schnuppern an geöffneter BeuteEin vorsichtiges Annähern war heute nicht nötig, denn kaum eine Biene wagte sich aus dem Stock (Fachbegriff: Beute) hervor. So wagten sich alle schnell vor, um schnuppernd den Honigduft einzuatmen, der durch die Rähmchengänge nach oben stieg. Tatsächlich kann man sich sogar einer so genannten Apis-Therapie unterziehen, die sich positiv auf die Atmungsorgane auswirken soll.

BienenstreichelnUnd wie immer geht uns das Herz auf, wenn sich vormals eher ängstliche Kinder – und auch Erwachsene – nach kurzer Zeit den Bienen nähern, um sie staunend und ehrfürchtig zu streicheln. Wem das Staunen mehr galt – den Bienen oder dem eigenen, nicht für möglich gehaltenen Direktkontakt – ist letztlich einerlei. Hauptsache, das Urvertrauen in die Urgemeinschaft „Honigbiene und Mensch“ ist wieder hergestellt.

Honigverkostung und die Qualität von Honig

Honigbrot kostenNach so viel Mutprobe ist eine Belohnung in Form eines süßen Honighappens vom und am Originalstandort nur billig und alle ließen sich die am Morgen frisch gebackenen (glutenfreiem) Kräuterbaguettes schmecken. Apropos billig: die Frage einer Teilnehmerin nach der aktuellen Qualität von Honig ist fürs erste schnell beantwortet: regionaler Honig steht nicht im Ruf vieler Schadstoffe, denn diese werden von den Bienenleibern herausgefiltert, um die Brut gesund zu erhalten. Nachdem auch keine Medikamente verwendet werden dürfen und die Säurebehandlungen gegen den Bienenschädling „Varroa destructor“ generell nur im Herbst/Winter erfolgen darf (also nach dem Ernten), kann von recht sauberem Honig ausgegangen werden. Stadthonig ist übrigens noch rückstandsfreier als Landhonig, wie Tests in Hamburg, München und Paris beispielsweise ergeben haben.

Trotz bitterer Kälte genossen wir die zwei Stunden unter dem Motto „Wie Bienen leben und woher der Honig kommt“ und freuten uns, die Liebe zur Biene geweckt bzw. intensiviert zu haben. Wir sind uns sicher, dass die Teilnehmenden so manches jetzt „durch die Augen einer Biene“ sehen werden!

P. S.: Der nächste VHS-Kurs mit Bienen-leben-in-Bamberg.de, diesmal für Erwachsene: „Die Imkerei – uraltes Handwerk und modernes Hobby“ am 17.05.2014 (ausgebucht) mit Zweittermin am 31.05.2014.

Mini-Vernissage „Connys Patenbeuten-Geheimnis“

Ausschnitt von Bienenbeutenbemalung Conny KoppHerzliche Einladung zur Mini-Vernissage „Connys Patenbeuten-Geheimnis“ nach Bamberg in den Malort.

Die Besiegelung der Bienenpatenschaft von Conny Kopp geht einher mit einem besonderem Geschenk, welches die Patin uns, der Kunst und der Natur machen möchte. Wir lüften das Beutengeheimnis bei Kaffee und Sekt und feiern die 15. Patenschaft!

Wo? GbR „Malort“ Bamberg, Kapuzinerstraße 30
Wann? Fr., 09.05.2014 | 14.00 – 15.00 Uhr
Kosten? Keine
Weitere Informationen? via Malort Bamberg

Die Geburt neuer Völker live erleben – Ablegerbildung

Wie geht es euren Völkern im Mai?

Pracht-BrutwabeAnlass? Arbeiten an den Patenbienen
Wo? Erster Treffpunkt 10.00 Uhr Villa Dessauer (Garten); weiter geht’s über REWE-Rudel (Würzburger Straße) – Wildensorg-Rinnersteig – Buger Wiesen – Erba-Insel (Fünferlessteg). Für den genauen Ablauf bitte Kontakt aufnehmen!
Wann? So., 11.05.2014 | 10.00 – 15.00 Uhr als Gesamttour, kann gekürzt werden!
Was? Ablegerbildung. Die Geburt neuer Völkern live erleben!
Kosten? Gegen Spende; Für unsere Bienenpat(inn)en kostenlos!
Weitere Info? Kommen Sie entweder zu einem der Treffpunkte oder fahren Sie uns bei dieser Tour mit dem Auto hinterher. Bis zu drei Personen können wir auch bei uns mitnehmen.

Die Tourdaten

10.00 Uhr Treffpunkt im Garten der Stadtgalerie Villa Dessauer
Wir bilden einen Ableger, den wir im Anschluss zu seinem neuen Standort „Berggebiet / Hohes Kreuz“ (REWE-Rudel-Markt in der Würzburger Straße) bringen. Denn Annemarie Rudel wird unsere neue Bienenpatin! 11.00 Uhr ist Abfahrt vom Markt.

11.10 Uhr Treffpunkt Wildensorg-Rinnersteig (bitte genauen Ort bei uns erfragen)
Wir bilden einen Ableger, den wir nach einer Mittagspause (ca. 12.00 – 13.30 Uhr) im Landgasthaus Heerlein (Wildensorger Hauptstraße 57) zum Interimsstandort Buger Wiesen bringen. 13.45 Uhr ist Abfahrt von Wildensorg.

14.00 Uhr Treffpunkt in den Buger Wiesen (bitte genauen Ort bei uns erfragen!)
Wir bilden einen Ableger, den wir zu unserem neuen Standort „Inselstadt / Erba-Insel“ (am Fünferlessteg) bringen. 14.45 Uhr ist Abfahrt von den Buger Wiesen.

15.00 Uhr Beenden der „Ablegertour“ an der Erba-Insel. Aufstellen der Beute.

Anmeldung bis 09.05.2014 erbeten.

VHS-Bienen-Kurs für Mutter-Kind in Bamberg

„Wie Bienen leben und woher der Honig kommt“

Einladung zur VHS-Mutter-Kind-Führung (ab 8 J.) in Bamberg
Wo? Treffpunkt Wildensorg-Mitte an der Bushaltestelle
Wann? Sa., 03.05.2014, 9.30 – 11.30 Uhr
Kosten? € 6,40 – Bitte melden Sie sich über die VHS Bamberg an. Wetterfeste Kleidung und festes Schuhwerk sind notwendig. Der Preis (inklusiv Kostproben) gilt pro Person.

Biene in ApfelbaumblüteWas holen sich die fleißigen Bienen, wenn sie in der Natur herum schwirren? Honig ist es jedenfalls nicht! Doch was dann? Auf dem Wald- und Wiesenweg zum Lehrbienenstand (800 m) lernen wir, „mit den Augen einer Biene“ zu sehen. Wir betrachten durch eine Becherlupe genauer, was ihr an den Blüten so gefällt. Mit Bestimmungsbüchern finden wir heraus, wie die Lieblingsblüten der Bienen heißen.

Blick aufs BienenschaufensterDurch ein Schaufenster kannst du dann die Bienen bewundern. Die kleinen sind die Arbeitsbienen, die großen die Drohnen. Wer ist wer? Und findest du die Königin? Nachdem du dich an das Gewusel gewöhnt hast, gehen wir in einen Obstbaumgarten zu den richtigen Wohnungen der Bienen. Dort ziehen wir eine Bienenwabe heraus. Du kannst ganz nahe herangehen und die Bienen sogar streicheln, wenn du willst.

Kind zieht eine Honigwabe aus BeuteDie Wabe darfst du selber halten und daraus naschen, wenn schon Honig eingelagert ist. Außerdem bringen wir ein paar Gläser Honig mit, damit ihr bei unserem Picknick verschiedene Sorten probieren könnt. Zum Abschluss winkt ein Rätsel. Wenn du versuchst, es zu lösen, bekommst du ein Mitmach-Geschenk von uns.

Übrigens …

Wir freuen uns natürlich ebenso über Väter, Großeltern, Tanten und Onkeln, … für die Erwachsenen gibt es übrigens am 17.05.2014 einen speziellen VHS-Kurs „Die Imkerei – uraltes Handwerk und modernes Hobby“.

Tour zur Metropole der Imker – Zeidel-Museum Feucht

Bücherei und Zeidelmuseum in FeuchtStülper im Zeidelmuseum FeuchtEin Ostersonntagsausflug nach Feucht ins Zeidel-Museum per Bahn und Rad.1986 in der „Metropole des Zeidelwesens“, dem Lorenzer Reichswald im Südosten Nürnbergs eingerichtet, bietet es in einem vorbildlich renovierten Fachwerkhaus, dem Hutzler-Haus, kuriose und auch heute noch im Gebrauch befindliche Exponate der Imkerei und Bienenzucht.

Zeidler und Zelter

Zeidelwappen FeuchtBekanntlich fanden die Imker (Zeidler) innerhalb der Lebküchner-Zunft (Lebzelter) ihre geistige und wirtschaftliche Heimat. Denn Lebkuchen ohne Honig war nicht denkbar. Auch heute noch besteht unser „richtiger“ (Nürnberger) Lebkuchen neben Gewürzen ausschließlich aus den Ur-Produkten Nüsse, Mandeln, Walnüssen und zum Kleben Blütenhonig. Traditionelle Lebzelter (so der alte Name) halten sich daran, was vor allem die Zölies und Allergiker erfreut. Die Großindustrie verkauft ihre glykosehaltigen, zucker- und mehlreichen Varianten gut ins (nichtfränkische) Ausland oder an Touristen, die es da nicht so genau nehmen.

Zeidlermuseum Feucht

Beute im Zeidelmuseum FeuchtFigurenbeute im Zeidelmuseum FeuchtZurück zum Museum – mitten im Ortszentrum gelegen, direkt neben der Bücherei und unweit einem von drei (!) Tucherschlösschen – welches vielleicht sogar zukünftig der Sammlung eine neue Heimat bietet, wie uns die Museumsaufsicht verriet – gab es auf drei Stockwerken Honigschleudern, Bienenkörbe und Handwerksgeräte aller Variationen zu entdecken. Auch die Bücherei des Landesverbands der Imker ist hier – größtenteils in verschlossenen Regalvitrinen – untergebracht. Für Forschende werden sie gerne geöffnet.

Öffnungszeiten: Ganzjährig So. 13.30 – 17.30 Uhr

Unser Fazit: sehr empfehlenswert, auch wenn wir uns etwas mehr Informationen zum Berufsstand bzw. des Zunftwesens erwartet hätten.

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Der Regen schreckt den Paten nicht …

Reinhold Burger und Michael Alt mit Bienenpatenbeute

Reinhold Burger und Michael Alt mit Bienenpatenbeute

… und so wanderten wir mit unserem Bienenpaten und Freund, Michael Alt aus München, zu seinen Bienen nach Wildensorg hinauf. Die erste Begegnung mit den von ihm als „Deluxepate“ namentlich zugeeigneten Volk verlief feucht, aber fröhlich. „Macht’s gut, seid fleißig, und ich will von euch Klagen hören!“ verabschiedete sich Michael am Ende. Denn es kommt ihm sehr entgegen, dass wir sein Volk als ein recht eigenwilliges, leicht chaotisches Volk charakterisierten, welches sich so gar nicht lehrbuchmäßig verhalten will, durchaus aber ertragreich ist. Gerne bauen sie, trotz angemessener Rähmchenvorgabe, wild durcheinander und ihr Verhalten, auch im Regen auszufliegen, ist mehr als ungewöhnlich. Während in der Nachbarbeute sich zeitgleich alles ruhig verhält und kaum ein Bienlein seine Nase zurm Flugloch hinaus reckt.Reinhold Burger und Michael Alt mit Bienenpatenbeute

Lecker Honig schleckenMichael teilt sich die Patenbeute, bis wir – trotz aller Eigensinnigkeit des Stammes – einen Ableger daraus bilden werden, mit der Bienenpatin „der ersten Stunde“, Elisabeth Burger. Ihr wird ein besänftigender Einfluss auf die „Rinnersteiger, links“ nachgesagt. Wie auch immer, sie sind so gut drauf, dass wir sogar schon etwas Honig probieren konnten. Wir würden es allerdings lieber sehen, sie würden nicht so viel eintragen, sondern sich um ihr Brutgschäft kümmern. Bereits im letzten Jahr musste Reinhold einige Waben aus dem Brutraum in den Honigraum hochhängen, damit wieder Platz, und damit ein Anreiz für Nachkommenschaft, geboten war.

Bienenpatenbeute von Michael Alt und Elisabeth BurgerWer ebenfalls einmal einen Blick in das faszinierende Krabbeln werfen möchte, hat am 18. April Gelegenheit dazu. Unter dem Motto „Wie geht es euren Völkern im April?“ verrichten wir gemeinsam Arbeiten an den Patebeuten. Bei diesem Termin geht es um das Aufsetzen des Honigraums.

Für unsere Bienenpaten sind die beiden Touren, die auch kombiniert möglich sind, natürlich wieder kostenlos!

Nachhall „Wie geht es euren Völkern im März?“

Vergangenen Samstag wagten wir trotz schaurigem Wetter einen Blick in die Beuten von Bienenpatinnen Carmen Dechant und Dr. Regina Hanemann. Unter dem Motto „Wie geht es euren Völkern im März?“ verrichteten wir an den letztjährigen Ablegern der Standorte „Gartenstadt/Heiliggrab“ und „Inselstadt/Villa Dessauer“ die zweiten Frühjahrsdienste. Die ersten Maßnahmen waren „Mäusegitter entfernen“ und „Totenfall auskehren“. Nun folgte, gemeinsam mit Patin Carmen und Gatte Michael Dechant sowie (neuer) Bienenpatin Conny mit ihrem Mann Dieter Kopp (vom Malort), das Aufsetzen des zweiten Brutraums. Ab diesem Jahr zählen die Völker zu den „Großen“, sprich: Wirtschaftsvölkern. Honig geerntet wird allerdings erst im Frühsommer, bis dahin heißt es noch: kräftig wachsen und eintragen!

Die Standorte im Vergleich

Das Domizil in der Hofstadtgärtnerei erweist sich dabei offensichtlich als genau so günstig für die Volksentwicklung wie das an der Stadtgalerie Villa Dessauer, die wir im Anschluss zusammen mit (ebenfalls unserer neuen) Bienenpatin Ruth Vollmar (Leiterin Wirtschaftsförderung) nebst Tochter Klara und Freundin erweitert hatten. Ganz klar, dass wir dabei auch direkte Vergleiche ziehen, was das Wachstum der Bienen anbelangt. Das Ergebnis:

v.l.n.r.: Dieter Kopp, die zwei Bienenpatinnen Conny Kopp und Carmen Dechant, Imker Reinhold BurgerWas es in der Hofstadtgärtnerei an vermehrtem Blütenreichtum gibt, machen es an der Villa Dessauer die etwas höheren Innenstadt-Temperaturen wieder wett. Obwohl die Hofstadtgärtnerei zwar mehr Sonne an die Beute lässt, ist sie durch die ausgesetzte Lage mit viel unbebautem Grund rundherum doch vor allem in den Morgen(ausflugs)stunden kühler. Die Villa hingegen ist sehr verschattet, allerdings eben auch geschützter. Zum Gedeihen der Völker sagt die Standortfrage jedoch nicht alles aus.

Ein weiterer Wachstumsfaktor ist die Abstammung der Völker. Beides übrigens die Rasse Carnica, also die „Kärntner Biene“. Das Gärtnerstadt-Volk wurde aus einem starken, lehrbuchbraven Ableger unseres Wildensorger Bienenpaten Michael Burger gebildet. Das Villa-Dessauer-Volk aus dem selben Standort, allerdings aus dem – ebenfalls starken, jedoch sehr eigenwilligen, um nicht zu sagen, aufmüpfigen – Volk von Patin Elisabeth Burger.

Bienenpatin Ruth Vollmar mit Tochter Klara (li.) u. Freundin

Bienenpatin Ruth Vollmar mit Tochter Klara (li.) u. Freundin am Patenvolk von Dr. Regina Hanemann (nicht im Bild)

Das Patenvolk von Dr. Regina Hanemann an der „Villa Dessauer“ bekam Besuch von unserer (ebenfalls neuen) Bienenpatin Ruth mit Tochter Klara Bretschneider und Freundin Luisa.
Dieser Ableger hatte aufgrund der schlechten Witterung zur Zeit des Hochzeitsfluges im vergangenen Jahr einen schlechten Start. Erst der dritte Versuch war erfolgreich. Und dennoch ist das Volk ein klein wenig stärker als das Volk in der Gärtnerstadt. Unsere Theorie ist, dass das Ursprungsvolk einen ungemeinen Lebenswillen an den Tag legt und sich von nichts und niemanden, auch nicht von ihren Imkern, allzu viel vorschreiben lässt. Eine leicht „wilde“ Ausprägung scheint also züchterisch durchaus Vorteile zu haben. Nun ja, das ist, wie gesagt, nur unsere Theorie, die auf Beobachtung basiert und ganz sicher auch angezweifelt werden darf.

Unzweifelhaft hingegen ist, dass beide Völker wetterbedingt in diesem Jahr ihrer Zeit voraus sind und wir – ich wage es zu prognostizieren – reichlich und frühen Honig ernten werden. Und wie die Unterschiede schmecken werden, darauf sind wir und unsere Bienenpaten sehr, sehr gespannt!

Wenn auch Sie einen Blick in die Beuten werfen möchten, so heißt es in einem Monat wieder:

„Wie geht es euren Völkern im April?“

Anlass? Arbeiten an den Patenbienen
Wo? Tour 1: Buger Wiesen und Wildensorg-Rinnersteig, Einkehr Gasthof Heerlein, Tour 2: Heiliggrab und Villa Dessauer. Genauen Ablauf und Stationen bitte erfragen.
Wann? Karfreitag, 18.04.2014
10.00 Uhr
Abfahrt Obstmarkt 10
13.00 Uhr Abfahrt Gasthof Heerlein
Ende gegen 15.30 Uhr
Was? Aufsetzen Honigraum
Kosten? Gegen Spende; Für unsere Bienenpat(inn)en kostenlos!
Weitere Informationen? Nur gegen Voranmeldung bis 14.04.2014

Terminkalender in der Imkerei

Im Frühjahr geht es Schlag auf Schlag mit Terminen rund um die Imkerei. Eine gute Quelle hierfür ist der Terminkalender des DIB. Es sind zwar so gut wie keine weiterführenden Links zu finden, doch die gibt es dafür auf den Seiten des Landesverband Bayerischer Imker e. V. – LVBI. Und da sind wir schließlich zu Hause 😉

Regional noch enger gefasst sind für uns selbst interessant die …

 

VHS-Kurse zu Bienen und Imkerei … nebst einer offenen Frage

Heute kommt das VHS-Programm Bamberg heraus. Und erstmalig sind wir darin als Referenten mit zwei Kursen vertreten. Einen für Kinder ab 8 Jahre und einen für Erwachsene.

Es dauerte kaum ein Jahr, seit wir uns als Privatinitiative mit dem Namen „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ und den Projekten „Bamberger Lagenhonig“ und „Bamberger Schulbiene“ sowie den Bienenpatenschaften in Bamberg etablierten. „Wieso ging das so schnell? Und wieso machen die das überhaupt? Und wieso so intensiv?“ Fragen, die sich aufdrängen, sogar uns selbst.

„Von Null auf Tausend …“

Bernd Schiller, der 1. Vorsitzende des Kreisverbands Imker Bamberg e. V., begrüßte kürzlich zum Kreisimkertag in Bamberg [wir berichteten] vor über 120 Gästen die anwesenden Honoratioren – und zu meinem gelinden Erstaunen auch die „Bamberger Schulbiene“, die – ganz ohne Kostüm! – inkognito in der Menge saß. (Tja, Reinhold, und ich habe dich noch gefragt: „Soll ich heute mal mein Maja-Kleid anziehen, nachdem ohnehin grad Fasching ist?!“)

„Von Null auf Tausend hat sie Bamberg mit dem Bienenthema erobert… und ich frage mich immer noch, … was treibt diese Frau an?!“, so klang es von der Tribüne herab, und ich staunte ein wenig nach innen. Sollte ich es versäumt haben, meine Motivation zu erläutern? Bin ich zu schnell gewesen zum Mitschreiben? Ist das echt nicht zu erkennen, geschweige denn, zu glauben?

Wer sind die „Bamberger Schulbiene“?

Um zunächst eines hier klar zu stellen: Mit der „Bamberger Schulbiene“ mag zwar zunächst qua Kostüm und weiblichem Sexus meine Person direkt gemeint sein. Auch ist sie im Social Networking vom Profil her als Einzelperson vertreten. Doch im praktischen Schulerleben sie ist immer nur zu zweit, also mit Reinhold Burger zusammen, ein Ganzes. Die Königin ist ohne ihren Drohn kein sonderlich funktionierendes Krabbeltier. Nur als Doppelpack sind wir zu haben. „WIR sind die Bamberger Schulbiene“. Da das etwas schwer zu vermitteln ist, benennen wir der Einfachheit halber Reinhold als „Schulimker“.

Aufgabenteilung von Bienen-leben-in-Bamberg.de

Meine Zuständigkeit ist die mündliche wie schriftliche Kommunikation, die Öffentlichkeitsarbeit und Organisation, vor allem auch der Bienenpaten. Als „Bamberger Schulbiene“ bin ich die Identifikationsfigur für die Mädchen. Sie darf ihnen über den Kopf streicheln, wenn sie ängstlich vor der Bienenbeute stehen. Was sie selten sind, wenn man sie nicht daran erinnert. Die Mädchen vertrauen dieser Biene Maja und sehen beruhigt zu, wie sie sich dem Gewurle nähert und es sogar berührt.

Reinhold Burger, der Schulimker, ist zuständig für das tiefergehende Knowhow rund um die Biene, den Honig und die Imkerei. Kaum eine Frage oder Behauptung, die nicht von ihm unvoreingenommen und beharrlich überprüft wird. Er übernimmt auch den größeren Part der direkten Bienen-Betreuung, da ich selbst zu oft auf Dienstreisen bin. Und er ist Identifikationsfigur für die Buben, lässt sie an den Smoker ran und gibt ihnen Selbstvertrauen durch seine sanfte, ruhige und sichere Art.

Wie ein Tetris-Puzzle-Spiel

So ergänzt sich das prima, greift eines ins andere und … ja klar, die Grenzen sind fließend. Imker sind wir beide. Entschieden wird gemeinsam. Gehandelt wird autonom nach Absprache. Über Verluste trösten wir uns gegenseitig hinweg und Erfolge feiern wir zusammen.

Kurz gesagt: Aufgabenteilung nach Kompetenzen, gegenseitiges Vertrauen und Verlässlichkeit.

Dann kommt noch hinzu: meine Vorbildung im bibliothekarischen (also informationskompetenten) Bereich, als Dtp-Fachfrau (also im grafisch-internettechnischen Bereich) und als diplomierte Erwachsenenbildnerin (also im lehrenden Bereich). Reinhold als Diplom-Geograph und Trainer kann ebenfalls viel aus seinem beruflichen Knowhow schöpfen, aber mehr noch durch seine ausgesprochen gut entwickelten Fähigkeiten der Beobachtung, akribischer Recherche und des wissenschaftlichen Arbeitens.

Erschwerend (manchmal im wahrsten Sinne des Wortes) kommt hinzu, dass wir zwei Steinbock-Geborene sind. „Da liegt ein großer Stein auf dem Weg“ – na und, den räumen wir ohne Federlesens weg oder springen mit Anlauf darüber. „Da steht ein Berg vor uns“ – den erklimmen wir in einem Zug, notfalls mit Umweg über eine tiefe Klamm. „Da ist der Weg zu Ende“ – ach was, nach der Serpentine findet sich sicherlich ein Trampelpfad, den wir gerne auch selber anlegen.
Glaubt es oder auch nicht, … im Übrigen sind Steinböcke auch die geborenen Skeptiker. Was nicht fünfmal überprüft wurde, wird nicht verfolgt. Denn sie lieben Erfolge und verzeihen sich ein Versagen nur äußerst schlecht. Von daher … mit Steinböcken mitzugehen könnte aufregend sein, und meist lohnt es sich!

„Wieso, weshalb, warum …“

Das war das „Wie“. Das „Warum wir gerne tun, was wir tun“ findet ihr innerhalb unseres Impressum. Und wenn ihr bis dahin gelesen habt (Respekt!), will ich euch noch eine persönliche Erkenntnis mitgeben.

Viele fangen mit dem Ziel an, mit der Motivation, also dem „Warum“. Ich meine inzwischen: zu wissen, zu was man fähig ist – ob allein oder eben mit einem tollen Partner – hilft ganz entscheidend dabei, das richtige Ziel zu finden. Danach ist alles ganz einfach. (Diese Erkenntnis ist übrigens meiner ProfilPASS@-Beratertätigkeit geschuldet.)

Aber es kann ebenso anders herum sein. Das richtige Ziel bringt die passende Fähigkeit hervor. Hm. Da ist sie wieder, die Henne-oder-Ei-Frage … 😉

Bamberger Bienentalk mit … Gudrun Brendel-Fischer

Gudrun Brendel-Fischer, Ilona Munique, Reinhold Burger

Unser „Bamberger Bienentalk“ mit der Landtagsabgeordneten Gudrun Brendel-Fischer im traditionsreichen Kaffeehaus Beckstein am 31.01.2014 brachte für beide Gesprächspartner viele neue Impulse und die Freude, sich endlich kennengelernt zu haben, nachdem der Kontakt via Facebook schon länger besteht.

Ein Ergebnis daraus: wir von der Privatinitiative Bienen-leben-in-Bamberg.de freuten uns über die Idee der Heinersreutherin, den Generationen-Wettbewerb (Motto: „… wenn die Oma und der Opa mit den Enkeln …“) um die Sparte Imkerei zu erweitern.

„Es geht in diesem Wettbewerb darum, der Enkelgeneration altes Wissen und Bewährtes zu vermitteln“, erklärt Frau Brendel-Fischer, „… und die Imkerei sollte hier nicht fehlen“, fährt sie fort und überreicht uns eine 2013 erschienene, umfangreiche Broschüre des Bezirksverbands Oberfranken für Gartenbau und Landespflege, deren 1. Vorsitzende sie ist. Rasch durchgeblättert fallen uns vielfältige und generationsübergreifende Projekte ins Auge, beispielsweise Baumschnitt, Vogelschutz, Kräuterbüschel binden, traditionelle Gerichte kochen oder Sauerkraut machen.

BLIB: Wie können Sie außerdem den Bienengedanken und die Imker unterstützen?“

Ilona Munique, Gudrun Brendel-Fischer„Neben der bisherigen Antragsinitiative zur Bienenhaltung in Bayern (PDF) könnte ich mir vorstellen, im Haushaltsgesetz eine Ausgleichszahlung zu initiieren, um Imker von eventuellen Pachtgebühren zu entlasten“, überlegt die CSU-Politikerin. Bedenkt man, dass in anderen Ländern, beispielsweise in den Vereinigten Staaten von Amerika, den Bienenhaltern sogar Bestäubungsprämien gezahlt werden, ist das ein mehr als wünschenswerter Ansatz, meinen wir.

Bis vor Kurzem war Gudrun Brendel-Fischer die Bienenpolitische Sprecherin des Bayerischen Landtags. Auch, wenn nunmehr Tanja Schorer-Dremel aus Eichstätt die Aufgabe inne hat – „Ich werde weiterhin ein Auge auf die Situation der Bienen und Imker haben, das ist mir sehr wichtig“, verspricht sie uns. Nun, das beweist ja auch schon ihr lange geplanter Abstecher nach Bamberg, den die in zahlreichen Ehrenämtern rührige Fachlehrerin unternommen hat.

„Eines meiner Anliegen ist, die Zusammenarbeit zwischen Imker und Landwirtschaft zu intensivieren“, betont die Gattin eines Landwirts und fährt fort: „In Zeiten knapper Ressourcen möchte ich ein Netzwerk knüpfen und die Leute zusammen bringen“. Das trifft sich natürlich hervorragend mit unserem eigenen Wunsch nach Synergieeffekten. So freuen wir uns auf einen von Brendel-Fischer warm empfohlenen Kontakt nach Pegnitz zur Bio-Imkerei mit Imkerlehrbienenstand und Imkerlehrpfad Herzing, zumal gerade das Bio-Thema – und auch das war Frau Brendel-Fischer durchaus bewusst! – ein unter Imkern heiß diskutiertes Verfahren ist.

Überhaupt ist es für uns erstaunlich, wie viel Hintergrundwissen die „Nicht-Imkerin“ parat hat. „Ein ganz besonderes Erlebnis, welches mein Interesse stark geweckt hatte, war ein Besuch mit Minister Brunner bei Praktikern vor Ort in Büchenbach bei Pegnitz im April vergangenen Jahres“, erinnert sich Frau Brendel-Fischer. „Und ich bin begeisterte Honig-Esserin“, lacht sie und freut sich natürlich über unser kleines Dankeschön, ein Miniglas unseres letztjährigen „Bamberger Lagenhonigs“.

Liebe Frau Brendel-Fischer, …

… wir danken Ihnen für den „Bamberger Bienentalk“ und freuen uns, Ihnen bei einer Fortsetzung unseres sehr angeregten Gesprächs ein richtig großes Glas Honig aus Bamberg überreichen zu dürfen, sobald die neue Ernte eingefahren ist – von hoffentlich gesund durch den Winter gekommenen Bienen!