Honigverarbeitung der Buger Wiesen – mit Anschleudern!

Gruppenbild vor dem Anschleudern der neuen HonigschleuderGruppenbild vor dem Anschleudern der neuen Honigschleuder
Im letzten Beitrag zur Ernte hatten wir bereits alle Gäste kurz vorgestellt. Versteht sich, dass wir unsere besonderen Förderer, die Bienenpaten Anne und Hans Zirkel, in einer kleinen Sonderfotoschau noch einmal besonders ehren für ihre Spende der Honigschleuder und des Entdeckelungsgeschirrs in Höhe von 1000 Euro. Einfach WOW!

Bienenpate Hans Zirkel, Spender der Honigschleuder und des EntdeckelungsgeschirrsBienenpatin Anne Zirkel, Spenderin der Honigschleuder und des EntdeckelungsgeschirrsEin immer wieder schöner Moment ist es, wenn sich die goldene Pracht aus dem Abgießhahn über das Sieb in den Honigeimer ergießt. Leicht fließend oder sich in Falten legend, schnell oder langsam durch das Sieb sickernd verrät er die Höhe seines Wasseranteils auch ohne Refraktometer.
Collage Honigschleuder; Bamberger Lagenhonig von Bienen-leben-in-Bamberg.deEine haptische Angelegenheit für sich ist das Abfüllen aus dem Honigtopf in das Glas. Hier eine nicht ganz ernst gemeinte Schritt-für-Schritt-Foto-Anleitung, vorgeführt von unserem Gast Bernhard Sonntag, der schließlich Imker werden will und schon mal üben wollte:

  1. Glas unter den Zapfhahn halten, mit der anderen Hand die Schraube öffnen
  2. Den Quetschhahnenkamm nach oben führen
  3. Den Honig herauslocken
  4. Die Füllmenge abschätzen, natürlich immer zugunsten des Abnehmers
  5. Sich freuen über die gelungene Befüllung und den Deckel (nicht im Bild) fest schließen
  6. Etiktettieren

P. S.: Da unsere Gäste nach dem Schleudern selbstverständlich gleich ein Glas mit nach Hause erhalten, können wir nicht die normal anzusetzenden drei Tage abwarten, bis sich die Schwebteilchen oben abgesetzt haben und abgeschöpft werden können.)

Alle anderen Schritte lassen sich in der Fotogalerie schön nachvollziehen. Wer zu den Honigschleudertagen Fragen hat, kann sich – außer natürlich an uns – auch an die Bienenpaten Dr. Peter Kaimer und Rita Bender nebst Partner Stefan wenden.

Wir freuen uns, dass ihr dabei gewesen seid!

Fotogalerie Honigverarbeitung Buger Wiesen

Honigernte 2018 in den Buger Wiesen

Gruppenbild zur Honigernte Buger WiesenGäste ernten HonigDie Bienenpatenvölker von Felicitas Sauer (Feegan), Sabine Gründler (Gärtnerei Böhmerwiese), Ina Kudlich (Mokka makan) und Elisabeth Burger (herzallerliebste Schwiegermama) wurden am 15.07.2018 von unseren Honigschleudertagesgästen bei großer Hitze, doch ohne Zwischenfälle beerntet.

Gäste ernten HonigAußer unserem Bienenpaten-Paar Rita Bender und Stefan, die bereits 2017 einmal mitgemacht hatten und sich schon gut auskannten, waren alles Neulinge dabei.

Gäste ernten HonigVor Ort entschloss sich Michaela Then dazu, ebenfalls Bienenpatin zu werden. Da einer ihrer vier Söhne einen Garten hat, soll dort ein Bienenvolk seine Heimat finden. Anlass für unsere Nachbarin (vom Interkulturellen Garten her als auch fast gegenüber von uns wohnend), sich des Themas stärker anzunehmen. Herzlich willkommen in unserer exklusiven und familliären, doch vor allem bienenfreundschaftlichen Runde!

Bienenflucht abkehrenNeben der frischgebackenen neuen Patin gab es noch einen Gast, der wie sie das Imkern lernen möchte. Bernhard Sonntag griff beherzt zu Stockmeisel und Abkehrbesen und zeigte auch keine Scheu beim Wegfegen der Bienen aus dem Fluchtrahmen. Dazu gehört schon etwas Mut, wenn man es das erste Mal macht. Super!

Gäste ernten HonigDas alles ist zwar nicht wirklich so das Ding von Gattin Heike. Die jedoch nahm ebenfalls tapfer ein wirklich sehr schweres Honigrähmchen aus der Beute und kehrte die ansitzenden Bienen weg. Alle Achtung! Wir freuen uns, dass unsere diesjährigen VHS-Teilnehmenden ihre Ankündigung, uns über die Schulter schauen zu wollen, wahr gemacht hatten.

Gäste ernten HonigBienenpate Dr. Peter Kaimer kennt zwar die Imkerei noch von seinem Großvater her, doch für ihn war’s ebenfalls nichts Alltägliches. Mehr schon seine flotte An- und Abfahrt mit dem Trekkingrad … da waren wir mit dem Auto kaum schneller zurück am Obstmarkt, den Ort der Honigverarbeitung. Prima für mich, denn nachdem Reinhold das Leihauto wieder zurück bringen musste, brauchte ich die bockschweren Honigkisten, die bis zu 26 Kilo wogen, nicht alleine in den 3. Stock hoch zu tragen. Für deinen / euren Einsatz unter Ausschöpfung aller körperlichen Ressourcen nochmals vielen Dank!

Nun, es war also unsere Aufgabe, die Kräfte unserer Bienenfreunde wieder aufzubauen, und darüber mehr im nächsten Bericht!

Fotogalerie Honigernte Buger Wiesen

Probieren geht übers Studieren – q.e.d.

Modul 9: … und Honig verarbeitenHonig schmeckt lecker und hilft gegen allerlei Übel, erfordert aber ziemlich viele Schritte und einige Fach- und Praxiskenntnis, bevor er auf die Zunge gelangen kann. Quod erat demonstrandum – was zu beweisen war – und das taten wir mit dem vorletzten Modul 9 im Seminar „Schul-Imkerei“* auf die einfachste Art: Selbermachen und Probieren lassen.

Nachdem der Honig des Uni-Volkes am Lehrbienenstand „Bienenweg“ hinter der Bienen-InfoWabe geerntet war, sammelten wir uns am Obstmarkt 10 für den Verarbeitungsvorgang. Mit einer für die Hitze idealen Gaszpacho gaben wir der Nascherei eine adäquate Grundlage. Und los ging’s …

Modul 9: … und Honig verarbeiten … zunächst mit dem Zusammenbau des Entdeckelungsgeschirrs. Kleiner Wermutstropfen – die Abstreifvorrichtung des Vorgängergeschirrs passte nicht auf das nagelneue Geschenk unserer Bienenpaten Anne und Hans Zirkel. Aber wir werden das selbstgebastelte Teil der Familie Fraaß sicherlich wieder kompatibel machen. Ohne die Blechschiene ist es einfach ein bisschen mehr Sauerrei. Doch tatsächlich waren die Studierenden sehr vorbildlich, was unsere eingeforderten Hygieneansprüche und das Honig-/Wachsgetropfe auf den Fußboden anbelangte. Ganz großes Lob hier noch einmal!

Schnell erzählt ist der Rest: Entdeckeln, die offenen Waben vorsichtig ein paar Schritte hin zur Schleuder bugsiert, in die Trommel eingepasst (was mit der neuen Schleuder jetzt sehr viel einfacher funktioniert als vormals), an der Kurbel gedreht und den goldenen Honigfluss bewundert, abgefüllt, Etikett ausgefüllt und angeklebt … fertig! Klingt leicht, hat jedoch seine diversen Tücken. Dazu gab es jede Menge Tipps, und den Rest des Könnens macht einfach die eigene Erfahrung. Wer es genauer wissen mag – wir gönnten uns das Vergnügen, ein Video über unser 9. Modul zu erstellen:

Modul 9: … und Honig verarbeitenZum letzten Modul sehen wir uns für ein Thema, das weitaus weniger Spaß macht, jedoch noch wichtiger für die Bienen und uns ist: die Varroabehandlung, die vor der Auffütterung folgen muss. Wie gesagt – viele kleine Schritte, viele winzige Tropfen Nektar, viele Stunden der Arbeit, aber auch der Freude und Dankbarkeit, der Wertschätzung und des Liebenlernens dieser kleinen Wundertierchen und Menschenbegleiters! Wir hoffen, wir konnten auch dieses im Seminar mit rüberbringen. Danke fürs Dabeisein!


*„Didaktik der Naturwissenschaften“ der Fakultät Humanwissenschaften an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg am Institut für Erforschung und Entwicklung fachbezogenen Unterrichts – EE-feU.

[Nachtrag am 03.04.2019: Im Anschluss der Fotogalerie sind alle insgesamt 10 Module aufgeführt und verlinkt, sofern wir einen Bericht dazu veröffentlicht hatten.]



Übersicht der 10 Module zum Seminar „Schul-Imkerei“

… mit Verlinkung, sofern wir einen Bericht dazu veröffentlicht hatten. [Nachtrag am 03.04.2019.]

  1. 20.04.2018: Seminar (M4) Praxis Lehrbienenstand II (Schwarmverhinderung, Varroaprophylaxe) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  2. 27.04.2018: Seminar (M5+6) Grundlagen Schulimkerei und Bienenunterricht für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  3. 03.05.2018: Schulbienen-Unterricht für Klasse 2 (Integrationsklasse) der Gangolf-Grundschule im Rahmen des Seminars (M7a) „Praxis Schulbienenunterricht“ für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  4. 04.05.2018: Seminar (M7b) Umsetzung „Praxisunterricht Schulbienenunterricht“ des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  5. 06.05.2018: Sondermodul zur Wachsverarbeitung im Seminar Schul-Imkerei für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  6. 03.06.2018: Seminar (8) Praxis am Lehrbienenstand III (Ablegerkontrolle, Varroakontrolle) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  7. 3.07.2018: Seminar (9) Praxis des Honigerntens und der Honigverarbeitung [diese Seite hier] für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  8. 15.08.2018: Seminar (10.1-2) Praxis am Lehrbienenstand (Einwintern 1: Varroabehandlung) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  9. 19.08.2018: Seminar (10.3) Praxis am Lehrbienenstand (Einwintern 2: Varroakontrolle und Einfüttern) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  10. 13.12.2018: Seminar (10.4) Praxis am Lehrbienenstand (Oxalsäurebehandlung) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg

Mutige Honigernte im Uni-Seminar „Schul-Imkerei“

Modul 8: Honig ernten, Gruppenbild mit Alexander, Yelva, Ekkart, Linda, Luzia, Dorina, ReinholdModul 8: Honig erntenDoch, Mut brauchte es bei den Studierenden durchaus, als wir innerhalb des Seminars zur Schul-Imkerei* am 23.07. den Honig des Uni-Volkes am Lehrbienenstand „Erba-Bienenweg“ ernteten. Während die Bienenflucht beim zweiten Volk (das von Bienenpatin Annemarie Rudel) ihre volle Wirkung entfaltete und nur wenige Bienen auf den Waben herumkrabbelten, standen wir beim ersten Durchlauf in einer hübschen Bienenwolke. Es waren tatsächlich zweierlei Systeme (mit 2 und mit 16 Einbahnstraßen), doch das war bislang ohne Belang.

Modul 8: Honig erntenEin bisschen waren die Bienen außerdem grantig. Dennoch blieben wir von Stichen verschont, was nicht zuletzt darauf zurückzuführen ist, dass wir den Sicherheitsmaßnahmen weiterhin, auch wenn’s etwas nervig ist, Beachtung schenken. Dazu haben wir eine Checkliste Besuch Lehrbienenstand entwickelt, die wir gewissenhaft durchgehen – uns und den Bienen zuliebe.

Modul 8: Honig erntenEin betonter Punkt des heutigen Seminartages im Modul 9 war, dass vor allen Arbeiten erst einmal gedanklich der Ablauf erfolgen sollte. Mitten im Tun sollte man nicht vor der Wahl stehen müssen, ob man alles offen lässt, um schnell noch was zu holen, oder erst mal alles wieder dicht machen muss, was den Prozess beim zweiten Öffnen nicht angenehmer macht. Folgende Fragen:

    • Was möchte ich konkret in welcher Reihenfolge tun?
    • Welche Ausstattung benötige ich? – z. B. genügend Smokermaterial / einen Stein, um eine Box schräg zu stellen, damit die Waben nicht darin umkippen / ein paar zusätzliche Leerrähmchen zum Lückenschließen für den sicheren Transport / eine Windel für die anschließende Varroakontrolle
    • Ist alles in Reichweite gestellt? – z. B. an jedem Volk genügend Boxen für die entnommenen Waben / ein Imkerhut, falls es mal nötig erscheint / einen Schemel für kleinere Leute, da ggf. das Ausheben aus der dritten Zarge anstrengend wird.
    • Habe ich genügend Zeit für alles eingeplant?

Modul 8: Honig erntenSo ziemlich alle Arbeiten wurden von den Studierenden teils alleine, teils mit etwas (gegenseitiger) Hilfestellung, super bewältigt. Smoker in Gang setzen, Beuten öffnen, Waben ziehen, Bienen abkehren, Waben ohne Bienen in die Boxen bringen, Bienenfluchten abkehren, Absperrgitter entnehmen und abkehren, Zargen wieder aufsetzen … und dann ging’s voll bepackt zum Obstmarkt 10, um das kostbare Gut zu verarbeiten. Dazu mehr im nächsten Bericht!


*„Didaktik der Naturwissenschaften“ der Fakultät Humanwissenschaften an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg am Institut für Erforschung und Entwicklung fachbezogenen Unterrichts – EE-feU.

[Nachtrag am 03.04.2019: Im Anschluss der Fotogalerie sind alle insgesamt 10 Module aufgeführt und verlinkt, sofern wir einen Bericht dazu veröffentlicht hatten.]


Fotogalerie Honigernte mit Studierenden am Lagenstandort Erba-Bienenweg


Übersicht der 10 Module zum Seminar „Schul-Imkerei“

… mit Verlinkung, sofern wir einen Bericht dazu veröffentlicht hatten. [Nachtrag am 03.04.2019.]

  1. 20.04.2018: Seminar (M4) Praxis Lehrbienenstand II (Schwarmverhinderung, Varroaprophylaxe) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  2. 27.04.2018: Seminar (M5+6) Grundlagen Schulimkerei und Bienenunterricht für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  3. 03.05.2018: Schulbienen-Unterricht für Klasse 2 (Integrationsklasse) der Gangolf-Grundschule im Rahmen des Seminars (M7a) „Praxis Schulbienenunterricht“ für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  4. 04.05.2018: Seminar (M7b) Umsetzung „Praxisunterricht Schulbienenunterricht“ des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  5. 06.05.2018: Sondermodul zur Wachsverarbeitung im Seminar Schul-Imkerei für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  6. 03.06.2018: Seminar (8) Praxis am Lehrbienenstand III (Ablegerkontrolle, Varroakontrolle) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  7. 3.07.2018: Seminar (9) Praxis des Honigerntens [diese Seite hier] und der Honigverarbeitung für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  8. 15.08.2018: Seminar (10.1-2) Praxis am Lehrbienenstand (Einwintern 1: Varroabehandlung) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  9. 19.08.2018: Seminar (10.3) Praxis am Lehrbienenstand (Einwintern 2: Varroakontrolle und Einfüttern) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  10. 13.12.2018: Seminar (10.4) Praxis am Lehrbienenstand (Oxalsäurebehandlung) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg

Ernte Bamberger Lagenhonig 2018, Start am Schiffbauplatz

Kurz vor der Honigernte Bamberger Lagenhonig "Inselstadt / Schiffbauplatz"Die Honigerntesaison startete am 11.07.2018 – früher als sonst bei uns üblich – mit dem Volk in der Bamberger Inselstadt am Schiffbauplatz im Garten der Familie von Bienenpatin Ruth Vollmar.

Im vergangenen Jahr fiel die Ernte an diesem wunderschönen Standort an der Regnitz ja leider aus. Doch heuer durften wir (berechnet nach Glasabfüllung) 37,63 Kilo bei 28 ausgebauten Waben ernten.

Honigernte Bamberger Lagenhonig "Inselstadt / Schiffbauplatz"Dunkelbraun und zähflüssig bei 14,5% Wassergehalt – und damit der trockenste Honig, den wir je hatten – entwickelte er einen intensiven Geruch und eine Bitternote bei ansonsten karamelig-malzig-lakritzig-pfeffrigen Geschmack und leichter Säure im Abgang. Und stellte uns vor ein Rätsel. Woher hatten unsere Bienen den Roßkastanien- oder auch Edelkastanien-Nektar her?!

Honigschleudern Bamberger Lagenhonig "Inselstadt / Schiffbauplatz" mit Inbetriebnahme der neuen HonigschleuderHineingeschmuggelt“ hatten wir eine Honigwabe, die die Kinder der Hainschule aus dem Volk am Bienenweg vor Kurzem entdeckeln durften. Die ruhte seither gut geschützt in der Wanne des Entdeckelungsgeschirrs, musste aber nun schleunigst bearbeitet werden. Sonst hätte es passieren können, dass wir den Honig wegen beginnender Kristallisation nicht mehr aus der Wabe bekommen hätten.

Mit dem ersten von 7 Standorten des Bamberger Lagenhonigs weihten wir die neue Honigschleuder ein, ein Geschenk unserer Bienenpaten Anne und Hans Zirkel. Das „offizielle Anschleudern“ jedoch nahmen wir am 15.07. mit ihnen selbst vor. Doch ich greife vor …

Veitshöchheimer Imkertag 2018 (4): Geländespaziergang

Fachberaterin für Bienenzucht (Oberpfalz) Renate FeuchtmeyerVor seinem Varroa-Vortrag stellte Dr. Stefan Berg die neue Fachberaterin für Bienenzucht für den Regierungsbezirk Oberpfalz, Renate Feuchtmeyer, vor. Seit einer Woche unterstützt bzw. vertritt sie Werner Zwillich in seinem Amt. Herzlich Willkommen auch von unserer Seite aus!

Im Gelände der LWGDanach ging’s für uns beide in die Außenanlagen – leider unter Auslassung des Vortrags von Dr. Nicole Höcherl zu „BeeWarned“. Doch alles geht einfach nicht, denn nach den Vorträgen wird der Veitshöchheimer Imkertag bereits wieder abgebaut. Wir erfuhren allerdings, dass sich der Kleine Beutenkäfer (Aetihina thumida) in Süditalien weiter ausgebreitet und nun auch die Ostküste Calabriens befallen hätte. „Wou is’n des Hirn?“, möchte man boggnsackisch fragen, hört man von Kunstschwarmversendungen, die von deutschen Imkern aus Italien angefordert werden.

Geländespaziergang

Versuchsaufbau BalkonpflanzenDas wunderbar angelegte Gelände der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG), in dem auch das Bieneninstitut seinen Sitz hat – was im Übrigen von Dr. Berg als Glücksfall bezeichnet wird, wären sie doch hier bei den Blüten und Pflanzen besser aufgehoben, als wenn man sie damals zu den „Schweinen und Kühen“ nach München gesteckt hätte – bot wie immer facettenreiche Anschauung zu vielen Aspekten der Bienenhaltung.

Freundeskreismitglied bei der Honigeis-AusgabeDas „Trachtangebot für hungrige und durstige Gäste“ lockt uns vor allem wegen des Honigeises, mit € 1,- billiger als das Bamberger Eis, wo die Kugel bereits € 1,30 kostet. Auch hierbei wird das Institut von den Freunden des Fachzentrums Bienen Veitshöchheim e. V. unterstützt. Tipp für den Tripp: Wer’s noch billiger mag, bekommt die Kugel für 80 Cent bei „Eis Stephan“ im Ort oder an der Mainlände. Allerdings kein Honigeis, und das ist doch der eigentliche Clou, nicht wahr?!

TrachtNet, oder: „Wofür bauche ich eine Stockwaage?“

Stockwaage / TrachtNetNach dem Eisgenuss Station am TrachtNet. Wir ließen uns vom Fachberater Gerhard Müller-Engler die Frage beantworten: „Wofür bauche ich eine Stockwaage?“. Stockwaagen helfen bei der Gesundheits- und Futterkontrolle, ergo der Verhinderung von Völkerverlusten. [Dies wäre vor allem für Vollberufstätige wichtig, die ihre Standorte nicht so häufig anfahren können.]

Die Vernetzung der in ganz Bayern (und anderen Bundesländer) aufgestellten lässt Rückschlüsse auf den Entwicklungsverlauf der Trachten zu und könnte – so unsere Überlegung – als agrarpolitische Argumentationshilfe zur Vermeidung von Versorgungslücken dienen. Die vorsorglich für die bekannt trachtarmen Zeiten angebauten Blüh-Agrarpflanzen würden dann bestens von Bienen versorgt werden können. Wobei so mancher Imker eine spätere Trachteinbringung wegen der bereits beginnenden Varroa-Behandlung gar nicht mehr so wünschenswert fände. Ja, darüber müssen wir uns selbst noch schlau machen.

In der Broschüre finden wir noch ein paar Argumente mehr, und vielleicht ergibt sich ja wieder einmal ein Preis für uns, so dass wir die rund 1000 Euro teure Waage samt Software kaufen können. Für Unterrichtsprojekte der Bamberger Schulbiene wäre das sicherlich eine bereichernde Investition.

Fritz Höfler berichtet zur Varroa-AppVarroa-App, oder: „Wie weit seit ihr schon?“

Noch in der Entwicklungsphase, so lautet die Antwort des Projektbetreuers Fritz Höfler auf unsere Nachfrage nach dem Stand des Gemeinschaftsprojekts des Instituts für Bienen und Imkerei Veitshöchheim, der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und der Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf. Mangels direkter Informationen auf der Triesdorfer oder LWG-Webseite verweisen wir auf einen älteren Artikel vom 15.08.2016 in „Biene und Natur“.

(Nicht nur) zum Zeitvertreib der Sprößlinge

Demonstration SchwarmverhaltenGleich vis-a-vis zeugte ein bienenbesetztes Holzkreuz mit weißem Leintuch davor – nein, nicht vom Leiden Christi! – sondern von den (für uns verpassten) beiden Vorführungen „Ein Schwarm sammelt sich“. Augenweide also auch für die Sprößlinge, die mit ihren imkernden Eltern zum Imkertag mitgehen (müssen).

Jüngere Kinder dürfen sich an der Bastelecke tummeln – ein Angebot der Mainfränkischen Werkstätten. Hier lässt sich die Bamberger Schulbiene anregen, um ihrerseits für die Bienen-InfoWabe etwas „abzukupfern“. Man muss das Rad ja nicht immer neu erfinden. Genau dazu sind derartige Veranstaltungen da, die wir sehr gerne und nicht nur pflichtschuldig aufsuchen.

Vielen herzlichen Dank an die engagierten Veranstalter für alle Impulse und Informationen, die den Weg nach Bamberg finden – und mit Hilfe des Blogs multiplikatorisch nun auch an Sie ausschwärmen, verehrte Leser/innen.

Bienenstellwand dem Gelände der LWGÜbersicht Berichtsreihe zum Veitshöchheimer Imkertag 2018

 

Veitshöchheimer Imkertag 2018 (3): Aktuelles zur Varroa

Hinweisschild Dr. Stefan Berg, VarroaSich zur Varroa schlau zu machen ist Pflicht für jede/n Bienenhalter/in! Aus dem jährlich am zweiten Juli-Sonntag stattfindenden Veitshöchheimer Imkertag (und zu Jahresanfang das Imkerforum) des Instituts für Bienenkunde und Imkerei an der LWG bringen wir unseren Blogleser/innen neueste Erkenntnisse mit, die uns Dr. Stefan Berg auf den Weg gegeben hat. Der Institutsleiter stellt – wie immer um diese Jahreszeit – die Eingangsfrage, ob wir bereits Varroen gezählt hätten. Denn das Trachtjahr ist definitiv zu Ende, wie die Stockwaagen im Verbund TrachtNet (für Bayern derzeit noch im Aufbau) augenfällig bestätigen. [Uns fällt auf, wie hoch die Erträge sein sollen.] Die Varroenzählung ist die Grundlage, nach der sich die Behandlungszeit- und -weise ausrichtet, die in zeitlicher Nähe nach der Ernte vorzunehmen ist.

Vortragender Dr. Stefan Berg, VarroaDr. Berg weist auf drei Informationsquellen hin:

[Für alle Anfänger/innen unter unseren Leser/innen: Ja, es kllingt vieles erst mal schrecklich martialisch und unschön. Doch hinter z. B. „Käfigen“ steht lediglich eine ca. dreiwöchige Eiablage-Unterbrechung. Brutentnahme ist zugegeben nicht zu beschönigen. Doch ohne diverse Maßnahmen liefern wir das gesamte Volk grausam der Milbe aus – und wer kann das schon gut heißen? An allen Ecken und Enden wird geforscht, ob es weniger drastische Maßnahmen geben könnte. Wir behalten sie alle im Auge, versprochen!]

Neuigkeiten zur Vaorra-Medikamentation …

  • Dr. Berg empfiehlt – im Gegensatz zu Aumeier / Liebig – zur Oxalsäurebehandlung im Winter auch kleine Brutnester zu entfernen, also aktiv für eine völlige Brutfreiheit zu sorgen. Die Menge der sich in den Brutzellen noch befindlichen Varroen hält er für hoch genug, um diesen Aufwand zu rechtfertigen.
  • Oxuvar® (Hersteller: Andermatt BioVet GmbH)
    Für das Mittel hat sich die bisher gewohnte einfache Handhabung etwas verkompliziert. Da auch in Deutschland mittlerweile das Sprühen mit Oxalsäure erlaubt ist, besteht die Basis des Varroazids nunmehr aus einer 5,7-prozentigen Lösung. Somit lässt sie sich für die Träufelbehandlung auf 3,5% verdünnen und für das Sprühen auf 3,0%. Die Gebrauchsanweisung sollte also „ausnahmsweise“ wirklich gelesen und genau befolgt werden.
  • VarroMed® (Hersteller: BeeVital GmbH). Bei der Verwendung des Mittels wurde ein erhöhter Bienentotenfall festgestellt, dies in Abhängigkeit der Anzahl von Behandlungen. Das Mittel enthält neben 5mg Ameisensäure eine hohe Menge, nämlich 44 mg Oxalsäure. Wird diese mehr als einmal und damit zu oft aufgebracht, belastet es die Bienen.

… und Publikumsfragen zu:

  • Varroa-Killer. Antwort Dr. Berg: Die Varroabehandlung mit Ultraschall („Varroa-Sound“) hat nachweislich keinerlei Effekt.“ Man kann mehr Geld mit den [Absatz von Produkten bei] Imkern verdienen als mit den Bienen“.
  • Lithiumchlorid. Anschaulich schilderte Dr. Berg, wie es zu diesem „Zufallstreffer“ und dem nachfolgenden Hype kam, bis hin zum Ankauf eines einzelnen Geschäftsmannes, der sich einen erklecklichen Lithiumchloridvorrat angeschafft hat. Doch noch gibt es viele offene Fragen, beispielsweise nach möglichen Rückständen im Honig oder zu Nebenwirkungen. Bitte abwarten, auch, wenn’s schwerfällt!
  • „Bienensauna“. Dr. Berg erläuterte die Versuchsreichen von hyperthermischen Verfahren, unter die die „Bienensauna“ fällt. Dieses Produkt wurde Ende 2015 innerhalb einer Versuchsreihe (s. a. unser Bericht) allerdings nicht explizit getestet [wieso und warum, dazu gibt es unterschiedliche Lesarten und stand auch nicht zur Debatte].
    Mit den bei ca. 650-700 Euro teuren Geräten und bei 42-43°C gelang es bei einer Brutwabenbehandlung, die Varroamilbe zu töten. Als Nebenwirkung kam es zu 10-12-prozentigen Ausfällen, wenn Brut- UND das ganze Volk behandelt wurde. Zudem war die Fertilität der Drohnen beeinträchtigt bzw. waren die Drohnen ab 43°C steril.
  • HopGuard® – Das Zulassungsverfahren für die EU wurde definitiv zurückgezogen, das mit vielen Hoffnungen herbeigewünschte Medikament ist also zunächst „gestorben“.
  • „Warum behandeln, wenn kein Varroabefall?“ Dr. Berg führt aus, dass es zwar einerseits ein Problem darstellt, dass die Behandlungen mit der Zeit zu einer Toleranz der Varroen gegenüber den Verabreichungen führen – von daher sind unterschiedliche Behandlungsweisen zu bevorzugen –, andererseits ist die Diagnose „kein Befall“ nicht sicher.

[In eckigen Klammern unsere EIGENEN Anmerkungen.]

Übersicht Berichtsreihe zum Veitshöchheimer Imkertag 2018

Veitshöchheimer Imkertag 2018 (1.2): Mittelwanderstellung aus Eigenwachs

[FORTS von Teil 1.1: Qualitätssicherung Wachs]

Vortragender Gerhard Müller-Engler zur Qualitätssicherung von BienenwachsDer eigene Wachskreislauf und dadurch eine garantierte Herstellung von reinem Bienenwachs ist am ehesten machbar, wenn nur eigenes Wachs verwendet wird, so Fachberater Gerhard Müller-Englert in Veitshöchheim am Imkertag 2018.

Am wenigsten belastet ist das Entdeckelungswachs, da es nur sehr kurz im Volk verbleibt, und das etwa drei Wochen alte Drohnenwachs. Dennoch – etwas Altwachs beigeben, dann werden die Mittelwände geschmeidiger, brechen also nicht so leicht, so der Rat.

Tipps zur Mittelwanderstellung mit Gießform

Um Mittelwände mit einer Mittelwandgießform herzustellen, braucht es ein wenig Übung. An drei Stellschrauben lässt sich hier drehen, um perfekte Waben zu erhalten:

  1. Die Temperatur (75°C),
  2. die Zeit des Pressens (etwa 30 Sekunden) und
  3. die Wassesrdurchflussmenge für die Kühlung.
  4. [Wir fügen noch eine vierte hinzu: Die Dauer des festeren und dann des leichteren Drucks während der Kühlphase.]

Für das Gießen muss das flüssige Wachs meist über Stunden konstant heiß gehalten werden. Das beste Gerät hierfür ist ein Speisewärmer, am besten mit zwei Kammern. So kann abgeschabtes, feuchtes Restwachs im hinteren Teil wieder erwärmt werden, ohne dass man Gefahr läuft, noch nicht aufgelöste Klumpen in die Gießform zu bekommen.

Wachsblock mit restlichen "Verunreinigungen", die abgeschabt werden„Ein Imkerverein ist kein Bausparverein!“ – meint Müller-Englert, hat aber dennoch einen netten Tipp für die Sparfüchse bzw. Resteverwerter parat: Den dreckigen Rückstand, der nach dem ersten Sieben und erkalten auf der Wachsunterseite mechanisch abgekratzt oder aber mit einer Heißluftpistole abgeschmolzen wird, kann man in Eierkartons verwahren, die nach dem Erkalten einen perfekten Grillanzünder abgeben.

Auf die Unterseite des fertigen Wachsblockes sollte eingeritzt werden, ob es sich um Altwachs (AW) oder Jungwachs (JW) handelt, und dann die Jahreszahl hinzufügen.

Eigene Mittelwanderstellung für alle möglich

Müller-Englert unterscheidet in seinen Ausführungen bei der Mittelwanderstellung aus Eigenwachs grundsätzlich zwischen gewerblichen Umarbeitungsbetrieb, der im Alleingang oder als Zusammenschluss mit vertrauenswürdigen Kollegen vorgenommen wird, und ob sich ein Verein eine Mittelwandanlage leisten möchte oder ob man nur für sich selbst diese herstellt. Daraus ergibt sich die Art und Weise und auch die möglichen Geräte, die angeschafft werden können.

Für einen Verein kann eine Mittelwandwalze empfohlen werden. Voraussetzung ist, dass der Raum lang genug ist, also etwa viermal so lang ist die Platte.

Die Eigenwachsumarbeitung sollte nach Standards erfolgen (hier ein Beispiel), nach dem Verein (oder auch der gewerbliche Betrieb) richtet. Die Regeln betreffen beispielsweise die Rückstellproben, die vor und nach der Bearbeitung erfolgen und wie lange diese aufgehoben werden.

Mittelwandgießform der Firma GRAZE bei geschlossenem PrägedeckelFür den eigenen Betrieb empfiehlt sich eine Mittelwandgießform, wie oben bereits beschrieben. Das ist viel Geld, aber – so Müller-Engler – man gäbe auch für andere Hobbys durchaus einiges aus, also warum hier nicht?! [Wer es günstiger haben muss oder möchte – es gibt auch Silikon-Matrizen bereits um die 150 Euro.

Auf die Frage, ob man bei der gemeinsamen betriebenen Mittelwandherstellung nicht für die Verbreitung von Faulbrut sogen würde, meinte Müller-Engler, ihm wäre noch kein dokumentierter Fall bekannt geworden.

Übersicht Berichtsreihe zum Veitshöchheimer Imkertag 2018

Veitshöchheimer Imkertag 2018 (1.1): Qualitätssicherung Wachs

Vortragender Gerhard Müller-Engler zur Qualitätssicherung von Bienenwachs„Was ist Honig?“ Die Beantwortung dieser Frage ist noch relativ einig, so Fachberater Gerhard Müller-Engler in seinem Vortrag am 08.09.2018 „Qualitätssicherung beim Bienenwachs – Was können Imker und Vereine tun? zum Veitshöchheimer Imkertag. [In eckigen Klammern eigene Ergänzungen.]

Honig ist ein Kohlehydrat und dient der Ernährung und als Heizstoff. Die selbe Frage auf Bienenwachs bezogen, da fällt die Antwort schon länger aus.

Zunächst: Die Jahresmenge eines Volkes beträgt etwa 1 Kilo. Diesen vielfältigen Baustoff schwitzen 150.000 Bienen aus ihren Körpern heraus. 1 dm² Wabe enthält 12g Wachs.

Wachsblock aus eingeschmolzenem EntdeckelungswachsIn der Wachsproduktion liegt ungleich viel mehr Aufwand und Energie als in der Honigproduktion.

  • Für 1 Kilo Wachs muss ein Volk 78x um die Erde fliegen, für Honig 3x.
  • Für 1 Kilo Wachs benötigt und verbraucht ein Volk 13 Kilo Honig und 1 Kilo Pollen.

Funktionen von Wachs:

  1. Dichtmaterial
  2. Kinderzimmer
  3. Kommunikationsnetz
  4. Heizkörper
  5. Platz zum „Kuscheln“ für die Wintertraube
  6. Vorratsbehälter mit Deckel
  7. Filter- und Reinigungsmaterial („Leber“)
  8. „Handelsware“ zwischen Bienen und Mensch (Wachs und Honig gegen Wohnraum, Pflege und Versorgung)

Nun aber begeht, was den letzten Punkt der Liste anbelangt, der Mensch einen Vertragsbruch, indem er aus Profitgier Bienenwachs streckt und durch Einbringung von Parafinen, Stearine, Pflanzenwachs und Fette verpanscht. Dass dies keine reine Erscheinung der Neuzeit ist, bestätigt ein Blick in das 1960 erschienene Buch „Biene und Bienenzucht“ von Anton Buedel (Ehrenwirth Verl.). Dort fand Müller-Engler eine detaillierte Beschreibung einer Wachsverfälschung aus oben genannten Stoffen, zusätzlich genannt ist Ozokerit.

Die Problematiken verpanschten Wachses liegen auf der Hand. Brutschäden, auch verursacht durch Wachsrisse und -absackungen, sind die Folge. (Näheres hierzu siehe Imkerforum 2017 (4): Wachsproblematik.)

Längst verbotene und beinahe vergessene Medikamente, meist Varroazide, kommen selbst nach Jahren noch zum Vorschein. Etwa, wenn Opas alte Mittelwandwaben aus dem Keller geholt, in der Annahme, diese wären von den jüngsten Wachsskandalen schließlich noch nicht betroffen. Böser Fehler. Denn die Rückstände bauen sich über die Jahre nur unbedeutend ab. So tritt Brompropylat [ein Akarizid und Varroazid, früher verwendet als Streifen unter dem Handelsnamen „Folbex VA“ und seit 2002 in der EU nicht mehr zugelassen] immer noch bzw. wieder zum Vorschein.

Folie Andreas Schierling: Rückstände Wachs

Folie © Andreas Schierling (TGD) zum Thema Rückstände im Wachs, Ergebnis 2017

Rückstandsdiagnosen aus 2017 (Tiergesundheitsdienst Bayern e. V.) zeigen hohe Werte von Thymol, Coumaphos [Handelsname „Perizin“] und Fluvalinat auf. Ersteres, ein Bestandteil von Thymianöl, lässt sich durch Auslüften minimieren. Für alles andere ist es angezeigt, derartige Wachse nicht wieder in den Kreislauf zurückzuführen.

Als Maßnamen zu Qualitätssicherung werden empfohlen:

  • Situation erfassen -> Kontingentierte, bis auf die Portogebühr kostenfreie Kontrolle über den Bienengesundheitsdienst (Tiergesundheitsdienst Bayern e. V.) -> Merkblatt: Einsendung von Wachsproben zur Analytik
  • Kontaminationen ausschließen
  • Verfälschungen vermeiden
  • Reduzierung von Eintrag
    • kein illegaler Einsatz von Medikamenten!
    • Reduzierung von Behandlungsmitteln durch angepasste Varroabekämpfung
    • Verzicht auf fettlösliche Behandlungsmittel [im Gegensatz zu Säuren]
    • Wachsmottenbekämpfung mit alternativen Mitteln [Nussbaumblätter]
  • Meiden von belasteten Standorten (Landwirtschaft unter Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, Industriegebiete, Autobahnen – wobei sich Schadstoffe sehr weit verbreiten, eine Vermeidung daher kaum realisierbar sein dürfte)
  • Beim Zuwachs von Wachs auf folgende Komponenten achten:
    • Beim Kauf muss ausgewiesen werden „echtes Bienenwachs“, nicht nur „Mittelwandwaben“. Was allerdings unter „echt“ tatsächlich zu verstehen ist … [Näheres siehe im Kapitel „Was ist reines Wachs?“ unseres Beitrags zum „Veitshöchheimer Imkertag 2017 (4): Wachs“]
    • Untersuchungsbefunde einfordern bzw. selbst initiieren
    • Billigangebote kritisch überprüfen
  • Wege aus dem Rückstandserbe durch Neuanfang
    • Kunstschwärme auf Naturbau (oder unbelasteten Mittelwänden)
    • Wiederholen des Kunstschwarmes, da Bienen belastetes Wachs ausschwitzen
    • Rückstandsfrei zukaufen
    • Waben sortieren innerhalb eines eigenen Wachskreislaufes (Wachsstraße)

Generell empfiehlt Müller-Engler nach Möglichkeit, Mittelwände aus Eigenwachs selbst herzustellen. Dazu mehr im nächsten Beitrag.

Übersicht Berichtsreihe zum Veitshöchheimer Imkertag 2018

Dritte Bienenpatenrunde für Felicitas Sauer 2018/2020

Bienenpatin Felicitas Sauer (Feegan)Zum dritten Male verlängert Felicitas Sauer ihre Bienenpatenschaft bei unserer Privatinitiative und zeigt uns damit ihre Wertschätzung dem Thema Bienen gegenüber. Fee und ihre Herzensangelegenheit eines veganen guten Lebens kennt man in Bamberg auch jetzt noch, nachdem sie ins „Alte Land“ nach Jork gezogen ist.

Logo von Feegan.deMit Feegan bietet sie vegane Caterings an, – und Ja, weiterhin auch noch im Frankenland! – sowie eine Produktpalette im Versand, außerdem Kochkurse und Dinnerevents.

Bienenpatin Felicitas Sauer und Reinhold Burger beim Anbringen des Patenschildes

Bienenpatin Felicitas Sauer und Reinhold Burger beim Anbringen des Patenschildes

Wir haben ihr zu den vergangenen Jahren, die 2013 mit einem Spezialporträt über sie als Gegengabe der Crowdfunding-Aktion zur Bamberger Schulbiene begannen und zu ihrer ersten Bienenpatenschaft „DeLuxe“ führten, ein paar Fragen gestellt.

Denn wir möchten sicher gehen, dass es unseren Bienenpaten bewusst ist, wie wichtig uns ihre persönliche Unterstützung ist, und dass diese Menschen, die mit mit uns gehen, ein integraler Bestandteil unseres Ehrenamts-Lebens sind.

Was hast du in der Zeit deiner Bienen-Patenschaft bei uns (besonderes) erlebt?

Bienenpatin Felicitas Sauer hält ein Honigrähmchen mit Bienen hochIch finde jede Begegnung mit den Bienen besonders und wertvoll. Den eigenen Honig zu schleudern finde ich klasse und auch wenn ich durch meinen Umzug in das Alte Land vor Hamburg doch recht weit weg bin, versuche ich so viele Termine mit den Bienen möglich zu machen. Klasse war 2017 unser Besuch bei den Bienen mit guten Freunden und deren Kindern, die alle sehr begeistert gewesen sind.

“Bamberger Schul­bienen”-Unter­stützerin Felicitas Sauer, Feegan © privat

Was war dir in den letzten zwei Jahren deiner Patenschaft besonders wichtig?

Zu sehen, dass das Thema Bienen immer mehr in den Mittelpunkt der Gesellschaft rückt.

Wenn dich jemand fragt, warum du Bienenpatin bist, was antwortest du?

Es ist ein sehr wichtiges Thema, da ich vegan lebe werde ich oft gefragt, ob ich Honig esse. Das tue ich tatsächlich selten, aber das Thema Bienen ist einfach mehr als wichtig … deshalb ist es für mich selbstverständlich, Ilona und Reinhold bei ihrer wertvollen Arbeit zu unterstützen.

Was nimmst du aus dieser ersten Patenzeit für dich persönlich mit?

Bienen sind TOLL. Man kann vieles von Ihnen lernen – persönlich und auch für Strukturen in Firmen – hierüber gibt es ja auch ein tolles Buch. (Hier zum Artikel.)

Konntest du in deinem Umfeld eine Entwicklung in Bezug auf das Bienenthema feststellen?

Hier im Alten Land ist das Thema in den letzten Monaten fast wöchentlich in der Zeitung. Die Bauern werden angehalten, Blühstreifen zu pflanzen und ich habe hier in meinem Garten ein Bienen- und Insektenparadies geschaffen.

Honigwaben vor dem EntdeckelnGibt es etwas, was du dir für deine neue Bienenpatenperiode vorgenommen hast?

Mindestens einmal im Jahr an einem Event von Ilona und Reinhard teilzunehmen.

Was wünschst du dir für die zweite Bienenpaten-Zeit von uns?

Weiter so – Ihr macht das SUPER.

Danke, Fee, für die Treue und wir sehen uns hoffentlich bald wieder!