Gut besuchter Infoabend zur Jungimkerei in Bamberg

Mit 21 Interessierten gut besucht fand am 1. März unser Infoabend zur Imkerei als Video-Chat statt. In der ersten Hälfte der rund 100 Minuten beantworteten wir FAQs zur Imkerei und zu geplanten Imkerkursen, bevor wir uns in der zweiten Hälfte den Fragen der Teilnehmenden aus dem Chat-Verlauf widmeten.

Video-Chat-Verlauf1-Infoabend-Imkerkurse-BLIBUnsere FAQ-Fragen waren:

A. Zur Imkerei

1. Wer kann alles imkern?
2. Welche Eigenschaften brauche ich?
3. Wo darf ich Völker aufstellen?
4. Wie oft muss ich an die Völker?
5. Was brauche ich für die Imkerei und was kostet das alles?
6. Wer bietet Imkerkurse (in Bamberg & Region) an?

B. Zu unseren Kursen

1. Wieviel kostet der Kompakt-/Jahres-/Fortgeschrittenenkurs?
2. Was brauche ich für den Kursverlauf?
3. Wo finden die Kurse/Kursmodule statt?
4. Was muss ich tun, um dabei zu sein?

C. Fragen der Teilnehmenden (Auszug)

  • Sollte es [der Standort] sonnig sein, oder darf es auch ein schattiges Plätzchen sein?
  • Sollte das Flugloch in eine bestimmte Himmelsrichtung ausgerichtet sein?
  • Macht es Sinn, erst den Jahreskurs durchzulaufen und sich im nächsten Jahr erst eigene Bienen anzueignen?
  • Warum Vorsicht beim Erwerb von gebrauchten Imkersachen?
  • Welchen Vorteil habe ich, wenn ich bei euch einen Kurs besuche statt in einem örtlichen Imkerverein mit Lehrbienenstand?
  • Stehen die Skripte schon vor den jeweiligen Modulen im Netz?
  • Welche Materialien benötigt man für den Imkerkurs?
  • Ist es störend für die Bienen, wenn wir im Sommer 2 Meter von ihnen entfernt im Garten sitzen oder ein Trampolin in der Nähe steht?
  • Muss ein Bienenstock sehr ruhig stehen oder könnte er auch neben einer Hecke stehen, an der auf der anderen Seite ein Fußweg verläuft? Braucht es einen Mindestabstand vom Fluchloch, z. B. zu spielenden Kindern?
  • Arbeite im Schicht- und Wochenenddienst. Bringt denn dann ein Kurs was, wenn ich nicht an jedem Termin teilnehmen kann?
  • Wo kauft man die Materialien? Gibt es eine Kaufempfehlung?
  • Ist es nach eurer „Philosophie“ immer erforderlich, den Bienen den Honig komplett zu entnehmen? Werden bei euch auch Alternativen angesprochen bzw. gelehrt?
  • Was sind Bienenpaten?
  • Ab wann wäre der Kurs jetzt voll?

Um mit der letzten Frage zu enden: Ab 15 Anmeldungen ist der Kurs ausgebucht. Ab der 16. Anmeldung teilen wir auf zwei Kurse auf.
[Nachtrag 05.03.21: Der Kurs wurde aufgeteilt, es gibt also inhaltsparallele Termine und es sind wieder Anmeldungen möglich!]

Wir freuen uns über jede/n Einzelne/n, die/der sich zu einer bzw. einem verantwortungsbewussten Bienenpfleger/in ausbilden lassen möchte!

Video-Chat Verlauf Infoabend Imkerkurse BLIB

Kostenloser Info-Abend zu Imkerkursen in Bamberg am 01.03.2021

Infoabend Imkerkurse / Kursberatung – KOSTENLOS

Wann? Mo., 01.03.21  |  19.00 – 20.30 Uhr

Logo BLIB ImkerkurseWas? Einblick in die Imkerei, Antworten rund ums Kursgeschehen, persönliche Beratung
Wo? Video-Chat auf der Plattform Meet Jitsi unter https://meet.jit.si/kursinformationen
Bitte für PC den Browser Chrome bzw. für Mobilgeräte die App Jitsi Meet ( https://jitsi.org/downloads/ ) installieren.
Kosten, Anmeldung und Programm? Keine Kosten, keine Anmeldung. Einfach reinklicken. Hotline im Falle technischer Probleme: 0951-309 45 39

 

Aus dem Inhalt:

  • Sie möchten Bienen halten und wissen nicht so recht, ob Sie sich das zutrauen?
  • Sie haben sich zum Hobby „Imkerei“ entschlossen, wissen aber nicht, wie anfangen?
  • Sie planen als Geschenk einen Imkerkurs und möchten sich nach den Begleitumständen erkundigen?
  • Sie sind wild entschlossen, sich Bienen anzuschaffen, haben sich aber noch auf keine Betriebsweise – Bienenkiste, Dadant, Zander, Angepasster Brutraum etc. – festlegen können?
  • Sie hatten bereits einmal Bienen, möchten wieder einsteigen und sich dazu auf den neuesten Stand bringen?
  • Sie bekamen überraschend ein Volk oder mehrere Völker überantwortet und müssen schnell loslegen?
  • Sie wollen bestens auf den Start vorbereitet sein und haben noch ein paar Fragen zum Ablauf eines / unseres Imkerkurses?
  • Sie lieben Bienen, aber keinen Honig, und hätten da mal ein paar grundsätzliche Vorbehalte gegenüber der Imkerei, andererseits … hm, vielleicht ja doch mal reinschnuppern, … kann doch nicht so schwer sein …?!?

Mit all diesen Fragen und Situationen sind Sie an diesem Kursabend gut aufgehoben. Wir wenden uns Ihnen zu und suchen gemeinsam die Antworten, ob, wann, wie und wo Sie loslegen – oder auch nicht.

Wir freuen uns über Ihr Interesse … bis bald!

Reinhold Burger (Imkermeister, Geograph) und Ilona Munique (Imkerin, Andragogin)

Neujahresvorsatz: Imker/in werden!

Silvesterblues? Nicht mit Bienen! Einmal eingetaucht in diesen Kosmos werdet ihr immer etwas Schönes und Sinnvolles zur Ablenkung haben. Sich umweltfreundlicher verhalten, Stress reduzieren und mehr Bewegung im Freien sind für viele Menschen die guten Vorsätze zum neuen Jahr. All das lässt sich durch das Trendhobby Imkerei verwirklichen. Doch viele regionale Imkervereine sehen sich wegen der Pandemiebeschränkungen seit diesem Jahr und bis auf weiteres nicht in der Lage, Jungimkerkurse durchzuführen. Unsere Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de springt hier in die Bresche und gibt ein Programm mit zwei unterschiedlichen Kursmodellen heraus.

Logo BLIB-Imkerkurs für AnfängerJahreskurs für Anfänger

Der Jahreskurs mit Beginn ab 26. März besteht aus zwölf Modulen mit Theorie- und Praxisanteilen und ist grundsätzlich auf ein Kalenderjahr angelegt. Absolviert werden kann der Kurs allerdings innerhalb von zwei Jahren. Das bedeutet, dass verpasste Termine im darauffolgenden Jahr nachgeholt werden können. Der Jahreskurs ist für absolute Anfänger geeignet und befähigt dazu, eigene Völker umsichtig zu pflegen, zu vermehren sowie Honig zu verarbeiten und zu vertreiben.

Alle Module sind derzeit als Präsenzveranstaltung geplant und unterliegen dabei den aktuellen Corona–Regelungen und Hygienemaßnahmen. Im Falle eines Lockdowns werden sie online veranstaltet oder nachgeholt. Es fällt folglich kein Kursmodul aus.

Logo BLIB-Jungimker-KompaktkursKompaktkurs zum Wiedereinstieg und Schnellstart

Wer bereits früher einmal geimkert und nun wieder einsteigen möchte, hat oftmals Fragen zu neuen Richtlinien bei der Varroabekämpfung oder zu modernen Verfahrensweisen der Bienenhaltung. Für diese Zielgruppe bietet sich ein einwöchiger Kompaktkurs an. Gedacht ist er auch für jene, die sich nicht so häufig auf den Weg nach Bamberg machen können und wollen, wie das beim Jahreskurs nötig wäre. Außerdem bringt es die Pandemie vermehrt mit sich, dass Verwandte oder Freunde aus gesundheitlichen Gründen überraschend ihre Völker abgeben müssen oder man gar die Bienen plötzlich vererbt bekommen hat. Es gilt, noch vor dem Auswintern etwa Ende März ein Minimum an Fachwissen in der Imkerei aufzubauen. Daher findet der Kompaktkurs bereits ab 15. März an sechs Abenden mittels Videochat statt. Den 15 Theoriestunden folgen später im Jahr zwei ergänzende Praxistage.

Logo Bienen-leben-in-Bamberg.de (BLIB)Informationsabend

Zu allen beiden Kursmodellen findet am 1. März ein kostenloser Informationsabend mit persönlicher Beratung durch Imkermeister Reinhold Burger und Imkerin Ilona Munique statt. Eine Anmeldung ist erforderlich unter 0951/3094539.

Eines ist sicher: Diesen wegweisenden Neujahresvorsatz werdet ihr mit unserer Hilfe tatsächlich durchziehen und einlösen! Also dann – wir freuen uns auf unsere werdenden neuen Jungimker/innen! Guten Rutsch …

Eure Ilona und euer Reinhold,
Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de

Danke, Bienen!

Oxalsäurebehandlung (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK20, Modul 12)

Teilnahmebescheinigung-BLIB-ImkerkursZum letzten Modul im denkwürdigen Fortbildungsjahr 2020 erschienen am Sonntag, 29.11. um 8 Uhr und bei frostigen Temperaturen unsere Kursteilnehmer des BLIB-Imkerkurs für Anfänger. Sie lernten am Lehrbienenstand „Bienenweg“ in Bamberg die Praxis der Oxalsäurebehandlung kennen. Ihnen allen ist die Teilnahmebescheinigung sicher, denn sie haben mindestens 8 Pflichtmodule von insgesamt 12 angebotenen Modulen absolviert und dürfen sich ab jetzt „Jungimker/in“ nennen. Herzlichen Glückwunsch!

Oxalsäure ist eine organische Säure, wie sie auch im Rhabarber, in schwarzem und grünem Tee und sogar in Schokolade zu finden ist. Sie ist zwar keine „Wellness-Behandlung“ für Bienen, doch gegen die Varroamilbe hilft sie recht effizient. Richtig angewandt liegt ihr Wirkungsgrad bei über 95%.

Die Oxalsäure wirkt – im Gegensatz zur Ameisensäure nicht in die verdeckelten Brutzellen hinein. Als Kontaktgift erreicht sie nur die Varroamilben, die auf den Bienen selbst sitzen. Für den Erfolg der Träufelbehandlung ist daher die (weitgehende) Brutfreiheit Voraussetzung.

Spätestens drei Wochen nach den ersten Frösten sind die Völker in der Regel brutfrei. Jetzt im Winter, bis etwa vor Weihnachten ist also die richtige Zeit für die Behandlung. Bereits um die Wintersonnenwende am 21.12. nämlich fangen Bienen oftmals wieder zum Brüten an.

Oxalsäurebehandlung Schritt für Schritt:

1. Bei einer Temperatur von 0 Grad, erfahrungsgemäß besser sogar noch ein wenig darunter, kann die Behandlung erfolgen. Am besten wäre es, es bliebe auch ein paar Tage später noch kalt. So kuscheln sich die Bienen zusammen und geben damit die Säure untereinander gut weiter. Seid ihr euch unsicher, dann befragt die Varroawettervorhersage.

2. Zuhause: Die in der Apotheke, im Imkerfachhandel oder über den Imkerverein erstandene Oxalsäurelösung (genaue Bezeichnung Oxalsäuredihydratlösung 3,5 % (m/V) ad us. vet.) vorbereiten, d. h. entsprechend der jeweiligen Gebrauchsinformation mit Zucker versetzen, falls sie nicht bereits schon als fertiges Produkt gemischt ist. Zur Menge siehe unter Punkt 7.

3. Die Oxalsäure muss bei der Verabreichung handwarm sein. Also entweder gut verpacken oder in einer ausrangierten Thermoskanne transportieren, der vorsorglich ein Totenkopfzeichen aufgeklebt werden sollte.

4. An der Beute: Jetzt gleich mal die Windel einlegen. An ihr werden wir direkt im Anschluss der Behandlung ablesen, ob zu viel Säure wirkungslos durch die Gassen abgeflossen ist, oder ob die Flüssigkeit die Bienen direkt erreicht hat. Circa eine Woche nach der Behandlung lässt sich anhand des Milbenfalls der Befallsgrad mit Varroen bzw. der Behandlungserfolg abschätzen.

5. An die Spritze einen Plastikschlauch befestigen und eine Pipettenspitze am Schlauchende aufstecken.

6. Säurefeste Einmalhandschuhe überziehen und Schutzbrille aufziehen.

7. Spritze aufziehen.

Menge: Bei kleinen, auf einer Zarge sitzenden Völkern ca. 30 ml, bis sehr starken, auf zwei Zargen überwinternden Völker ca. 50 ml Oxalsäurelösung. Pro besetzte Wabengasse entspricht das ca. 5-6 ml.
Hilfreich ist auch die Faustformel: Anzahl besetzter Wabengassen, ohne Mitzählen der schwach besetzten Gassen links und rechts der Wintertraube, daran eine 0 hängen, ergibt die Menge der erforderlichen Säure in ml. Beispiel 4 besetzte Wabengassen (ohne die Randwabengassen), eine 0 dranhängen, ergibt also 40 ml.

Behandlungsvorgang bei zwei Zargen: Obere Zarge vorne (Fluglochseite) ankippen und gleichmäßig in die geöffnete Wintertraube träufeln. (Die Wintertraube sitzt meist vorne über dem Flugloch, da sie ihre Wintervorräte entgegengesetzt vom Eingang einlagern.)
Es ist ausreichend, nur den unteren Teil der Traube zu behandeln. Die Bienen also nur in der unteren Zarge, je zweimal in jede Wabengasse träufeln. Den Rest kreuz und quer obenauf verteilen.

Bei einzargiger Beute bzw. Ableger nur den Deckel öffnen und die Oxalsäurelösung auf die Bienen in den Wabengassen träufeln. Nach Möglichkeit vermeiden, die Säure auf die Rähmchen zu bringen. Dort ist sie für die Behandlung wirkungslos. Falls die Traube weiter unten sitzt, ist eine Taschenlampe hilfreich, um die besetzten Gassen zu finden.

8. Nach einer Woche die Windelkontrolle durchführen. Etwa 80% der Milben fallen in den ersten sieben Tagen nach der Behandlung. Insgesamt hält der Milbenfall drei bis vier Wochen lang an.

Allerdings kann man ohnehin nicht mehr viel ausrichten, egal, welches Ergebnis man vorfindet. So die vorherigen Ameisensäurebehandlungen erfolgreich waren und keine Reinvasion den mühsam errungenen Erfolg zunichte machte, sollten sich nur wenige Milben zwischen den Wachsstückchen abzeichnen. Fallen mehr als 500 bis 1000 Milben, dann ist bei der Spätsommerbehandlung etwas schief gelaufen.

9. Die Träufelbehandlung sollte auf keinen Fall wiederholt werden! Eine zweite Behandlung verursacht einen stark erhöhten Bienenabgang, was die Überwinterung des Volkes gefährdet. Eine zu geringe Population schafft es nicht mehr, sich warm zu halten.

Übrigens: Seit Anfang 2017 ist auch eine Sprühbehandlung zulässig und seit 01.10.2018 ist die Oxalsäure ad. us. vet. nicht mehr apothekenpflichtig, sondern freiverkäuflich. Wir haben uns dennoch gegen das Sprühen entschieden, um die Wintertraube nicht mehr als ohnehin nötig auseinander zu reißen.

Termine stehen! BLIB-Imkerkurse 2021 in Bamberg, Oberfranken, Bayern

Logo BLIB ImkerkurseDie neuen Imkerkurs-Termine in Bamberg aus dem Hause „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ stehen bereits, denn schon jetzt erreichen uns Anfragen fürs nächste Jahr. Coronabedingt suchen viele ein Hobby, welches sie auch zuhause oder in der Region ausüben können. Frische Luft, ein umfassendes Naturerleben sowie ein leckeres Ur-Produkt sind garantiert. Wer Spaß am Handwerk hat, kommt ebenfalls auf seine Kosten. Nicht alles muss man einkaufen, einiges lässt sich super auch selbermachen, ob Böcke, Mittelwandwaben oder gar ganze Bienenstöcke.

Ein Infoabend mit Kursberatung findet am Mo., 01.03.2021 zwischen 19.00 und 20.30 Uhr statt. In lockerer Runde in einer Gastwirtschaft erhalten Interessierte Antworten rund ums Kursgeschehen und persönliche Beratung. Der Ort wird bei Anmeldung – bitte spätestens 3 Tage vorab! – bekannt gegeben.

Der Imkerkurs für Anfänger beträgt € 360,- für 12 Module, die innerhalb eines Jahres das gesamte Spektrum der Bienenhaltung über den Jahresverlauf abdeckt. Wer nicht alle Termine wahrnehmen kann, darf diese im darauffolgenden Jahr wiederholen. Außerdem gibt es für das Honigernten und -verarbeiten eine weitere Möglichkeit, dabei zu sein (siehe Honigschleudertage-Termine21.) Gegen Aufpreis von € 80,- ist sogar ein drittes Jahr anhängbar. Es sind also alle Chancen gegeben, die Bienenhaltung von Grund auf und mit vielen Praxisschritten so gründlich zu erlernen, dass der Start für Mensch und Biene ein gelungener sein sollte. Übrigens: Interessierte erhalten gerne Referenzen von ehemaligen Teilnehmenden genannt.

Desweiteren bieten wir einen einwöchigen Imker-Kompaktkurs vom 15. bis 22.03.2021 an.

Wir freuen uns sehr auf unsere neuen Kursteilnehmenden!

Einfüttern (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK20, Modul 11)

Standort Welterbe-GartenVorletztes Modul des 12-teiligen Imkerkurs für Anfänger 2020 bei Bienen-leben-in-Bamberg.de. Im Praxisteil am 23.08. erfuhren die Teilnehmenden, welche Materialien für den Vorgang des Einfütterns (Darreichungsformen) praktisch sind, wann der richtige Zeitpunkt ist und wie bzw. in welcher Dosierung eingefüttert wird. Die Theorie zur Einfütterung nahmen wir im Hof des Odeon-Kinos vor, in das wir nach dem Modul 10 zur Wachsverarbeitung und der Praxisvorführung des Einfütterns, also Modul 11, hinwechselten.

A. Darreichungsformen beim Einfüttern

1. Futtereimer mit Aufstieghilfe

Zunächst wird auf die oberste Zarge eine Folie aufgelegt, die einen Spalt breit umgeschlagen wird, damit die Bienen in die aufgesetzte Leerzarge gelangen können. (Die Leerzarge war wegen der vorangegangenen Varroabehandlung ohnehin bereits im Einsatz.)

In diese Leerzarge passende, meist eckige, Futtereimer können aus Joghurtkübeln oder Stapelboxen (Baumarkt) bestehen. Hauptsache, lebensmittelecht. Die Aufstiegshilfe – wir bevorzugen Stroh – kann später einfach auf den Kompost landen, wohingegen man Glasschwimmsteine erst wieder säubern muss.

2. Der Adam Fütterer

Adam FüttererDas entscheidende Merkmal an dieser Futterzarge ist eine Aufstiegshilfe in Form eines konischen, etwa handtellergroßen Kegels in einer ansonsten flachbödigen Schale, die das Zuckerwasser enthält. Die Bienen klettern im Inneren des Kegels hinauf, dann an der Außenschräge bis zum Flüssigkeitsspiegel hinunter und nehmen das Futter auf.

Da nicht sehr viele Bienen auf einmal durch den Kegel (auch: Dom genannt) gelangen können bzw. Platz auf der Außenfläche finden, geht die Zuckerwasseraufnahme langsamer als mit der Kübelfütterung vonstatten. Daher muss man häufiger nachgießen. Die Aufstiegshilfen sind übrigens mal als Kegel, mal als seitliche Schale, mal mittig, mal im Eck etc. erhältlich und die Futterzargen werden unter verschiedenen Herstellernamen (z. B. Frankenbeute, Liebig, Segeberger, Taunus …) angeboten.

Natürlich verursacht der Kauf dieser Futterzargen wieder extra Kosten. Es sei denn, man ist handwerklich geschickt und hat ohnehin Holzmaterial übrig. Und natürlich ist bei Verwendung des Adam-Fütterers eine Leerzarge erst mal nicht erforderlich, doch braucht man sie wieder zur zweiten AS-Behandlung.

3. Futtertaschen

Die Futtertaschen werden statt zweier Rähmchen direkt neben das Brutnest eingehängt. Daher ist der Weg für die Bienen recht kurz, was sich bei kühlem Wetter vorteilhaft auswirkt. Nachteilig ist der geringe Futtermengeninhalt, was ebenfalls ein häufiges Nachgießen des Zuckerwassers notwendig macht.

Auf Futterteig (also „Trockenfutter“) gehen wir hier nicht ein, da wir diese Art des langsamen Einfütterns um diese Jahreszeit, aber auch ganz generell nicht favorisieren.

B. Zeitpunkt des Einfütterns

  • Das reguläre Einfüttern erfolgt bei den Wirtschaftsvölkerm NACH der ersten Varroabehandlung mit Ameisensäure.
  • Manchmal kann eine so genannte „Zwangsfütterung“ auch noch später im Jahr anfallen, wenn erkennbar wenig Zuckerwasser aufgenommen wurde. Das passiert, wenn die Varroabehandlung zu heftig für das Volk ausgefallen ist, bspw. bei einer zu schnellen Verdunstung bei zu warmen Wetter. Das Volk wird dann fressfaul. Siehe hierzu in unserem Beitrag unter der Zwischenüberschrift: „Zwangsfütterung im Herbst sorgt fürs Überleben“.
    Doch häufig ist der Grund ein zu schwaches und / oder krankes Volk, so dass eine Auflösung ratsam sein kann.
  • Grundsätzlich Abends einfüttern! Verhindert die Räuberei unter den Bienenvölkern

C. Was wird eingefüttert?

  • Zur Einfütterung verwenden wir eine Zuckerlösung im Mischungsverhältnis 3:2, d. h. 3 Gewichtsanteile Zucker werden in 2 Anteilen Wasser gelöst. Als Zucker verwenden wir Haushaltszucker, also reine Saccharose. Zum Thema „Zucker“ siehe auch folgende Beiträge:
  • Alternativen zum Zucker sind fertige Futterlösungen auf Zucker- oder Getreidebasis. Darauf zu achten ist, dass sie als Bienenfutter deklariert sind. Bienenfutter besitzt ein speziell auf die Bedürfnisse der Bienen abgestimmtes Spektrum von Zuckerarten.
  • Wirtschaftsvölker füttern wir mit 20 Kg Zucker ein, entsprechend rund 33 Kg Futterlösung im 3:2-Mischungsverhältnis. Ableger werden mit 15 Kg Zucker eingefüttert, entsprechend ca. 25 Kg Futterlösung.
  • Tragen Bienen nach der Honigernte (die bei uns nur einmal im Jahr im Monat Juli erfolgt) erneut viel ein, wird entsprechend weniger Zucker eingefüttert. Zusätzlich verbleiben bei unserer Betriebsweise mindestens 5 bis 10 Kg Honig im Brutraum. Daher vorher kurze Kontrolle der Situation und die Bedarfsmenge anpassen.

D. Wie wird eingefüttert (Dosierung)?

  • Einfüttern der BienenvölkerWichtig: Nichts neben die Beute hinaus kleckern! Andere Bienenvölker werden sonst angelockt und zur Räuberei verleitet. Am besten, man stellt sich einen Kanister mit Wasser zum Säubern bereit.
  • Wirtschaftsvölkern kann (muss man aber nicht) das gesamte Futter in einer großen Portion auf ein Mal verabreicht werden.
  • Ableger werden langsam in mehreren Portionen eingefüttert. Wird ein Ableger zu schnell gefüttert, leidet die Bruttätigkeit, da auch das Brutnest mit Futter vollgefüllt wird.
  • Devise ist, lieber etwas mehr einfüttern, als verhungerte Völker im Frühjahr. Überschüssige Futterwaben werden im Frühjahr den Völkern entnommen und finden bei der Ablegerbildung weitere Verwendung.
  • Manchmal dauert es witterungsbedingt zu lange, bis die Bienen das Zuckerwasser aufgenommen haben, vor allem bei kühlem Wetter. Gäriges Zuckerwasser daher entfernen, abwiegen und die entsprechende Menge erneut anbieten.

Einfüttern der Bienenvölker

Wachsverarbeitung (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK20, Modul 10)

Wachs war und ist im Grunde immer noch wertvoller als Honig. Im Rahmen des Imkeranfängerkurses trafen wir uns im Welterbe-Garten zum Modul 10, „Wachsverarbeitung“. Netterweise sandte Petrus die letzten Tropfen über die Gärtnerstadt nur bis fünf Minuten vor 14 Uhr. Schnell also noch die Bänke abgewischt, die Masken zurechtgerückt und los ging’s mit der Wachsverarbeitung an 5 Stationen. 

Inmkerkurs, Modul 10, Wachsverarbeitung

Wachsverarbeitung an 5 Stationen

Die Phasen der Wachsbearbeitung lassen sich in einem früheren und sehr ausführlichen Blogbeitrag mit Checklisten nachlesen. Daher hier nur Ergänzungen.

Entscheidend für die Verarbeitungsweise ist immer das Ausgangsmaterial, also ob Entdeckelungswachs, Drohnenwachs, Altwaben oder geschmolzenes, gereinigtes Grundwachs zur Mittelwandwabenherstellung. Dementsprechend benötigt man unterschiedliche Geräte und Hilfmittel.

Vieles lässt sich im normalen Haushalt finden – natürlich erst nach Absprache mit den Küchenverantwortlichen! Allerdings raten wir davon ab, benutzte Teile in die Spülmaschine zu geben, denn das Wachs verstopft dauerhaft die Düsen. Altgediente Teile können aber so einer neuen Verwendung zugeführt werden.

Manche teure Geräte lohnen sich nur für größere Mengen, so die Mittelwaben-Wachspresse oder ein elektrischer Schmelztopf. Oft gibt es dafür (nicht ganz so kommoden, aber brauchbaren) Ersatz. Andere Geräte wie ein Trafo-Einlöter sind zwar ebenfalls nicht gerade billig, doch unverzichtbar. Da muss man in den sauren Apfel beißen. Eventuell kann man sich manches mit anderen Imker(inn)en teilen.

Und vor allem: Erst anschaffen, wenn man die (länderspezifischen) Fördermöglichkeiten überprüft hat! Denn das Rechnungsdatum ist entscheidend! Bereits vorhandene Imkergeräte sind nicht förderfähig. [Für Bayern -> Förderwegweiser -> MayMBL], s. a. Blogbeitrag Amtliches und rechtliches zur Bienenhaltung]

Fotogalerie AK20, Modul 10

Literatur

NLiteratur zu Wachsach einer kurzen Pause, in der wir mal kurz durch den Welterbe-Garten schlenderten und das Gemeinschaftswerk und die Aussicht über die Untere Gärtnerei bewunderten, konnten noch ein paar Bücher zur Wachsverarbeitung eingesehen werden. Für die Teilnehmenden des Imkerkurses sind die Titel aus unserer Imker-Bibliothek natürlich ausleihbar. Hier die Literaturliste-Wachsverarbeitung.

Mittelwand einlöten

Als Materialaufwand sind zu nennen der Trafo-Wabeneinlöter (umschaltbar Eisen/Edelstahldraht) für ca. € 70 sowie ggf. ein kleiner Keil. Erleichternd wirkt ein Holzplatte als stützender Unterbau in den Innenrähmchenmaßen, dem man zwei Auflageschienen auf der Unterseite anbringt.

Sodann ging’s mit einer praktischen Übung, dem Einlöten von Mittelwandwaben, weiter. Immer erst muss überprüft werden, ob alle Drähte straff sitzen. Gegebenenfalls ist mit einem Drahtspanner nachzuarbeiten. Sind die Drähte danach immer noch zu locker, lässt sich auch ein kleiner Keil am Rahmen einklemmen, um dann die Wabe einzulöten. Sitzt die Wabe fest, kann der Keil wieder entfernt und der überstehende Draht an den Rahmen angedrückt werden.

Das Löten selbst setzt im Grunde keine allzu großen Feinheiten voraus. Die Mittelwände sollen nicht kalt sein und lediglich die richtige Andockstelle der beiden Drahtenden müssen gefunden und mit je einer Pol unter Strom gesetzt werden. Und natürlich muss der richtige Schmelz-Zeitpunkt gefunden werden, damit der Draht nicht durch die Wachsschicht durchschmilzt. Doch auch das kann wieder repariert werden. Unsere Teilnehmenden hatten den Bogen jedenfalls sehr schnell raus und jeweils eine perfekte Mittelwandwabe zustande gebracht.

Fotogalerie Waben einlöten

Der nächste Beitrag wird sich um das Modul 11, das Einfüttern drehen. Bis bald!

Wabenhygiene und Varroabehandlung (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK20, Modul 9)

Im Modul 9 des Imkerkurses für Anfänger (AK20) stand die Wabenhygiene und Varroabehandlung auf dem Programm. Da die hohen Temperaturen nicht ideal für eine echte Varroabehandlung waren, lernte die erste Gruppe am 11.08. den Vorgang „trocken“ kennen, also ohne, dass Ameisensäure verwendet wurde. Daher gibt es ein paar Fotos ohne die notwendigen und vorgeschriebenen Handschuhe als Schutz vor der Säure. Die zweite Gruppe am 15.08. hätte zwar das idealere Wetter zur Behandlung, doch da wir die beiden Völker am Fünferlessteg gleichzeitig behandeln möchten, wurde dort ebenfalls mit ungefülltem Dispenser geübt.

Modul 9 Wabenhygiene und Varroabehandlung

Oxalsäurebehandlung

Zunächst erläuterte Reinhold die Oxalsäurebehandlung, die allerdings erst im Winter stattfinden wird. Die Theorie dazu lässt sich doch etwas netter im Warmen erklären als frierend vor den Beuten. Entscheidend für eine optimale Wirkung der Behandlung ist der richtige Zeitpunkt: Die Bienen sollen aus der Brut gegangen sein, was immer dann geschieht, wenn es ein paar Tage gefroren hat. Außerdem sollte es auch am Behandlungstag selbst richtig kalt sein, möglichst 0 °C und kälter, damit die Bienen in einer kompakten Wintertraube sitzen. So verteilt sich die Säure durch den engen Kontakt der Bienen untereinander besser. Ferner müssen die Gerätschaften parat stehen, denn vor Ort sollte angesichts des dann engen Zeitfensters – meist steigen die Temperaturen gegen Mittag – alles reibungslos verlaufen. Deshalb erhielten alle eine Checkliste von uns.

Übrigens: An den Arbeitsschutz in Form von Handschuhen ist auch zu denken, wenn die Windel kontrolliert wird. Denn die verabreichte Oxalsäure tropft natürlich auch nach unten durch die Wabengassen hindurch und landet auf dem Schieber. Beim Abputzen gerät man dann unweigerlich in Kontakt mit der Säure.

Ameisensäurebehandlung

Im gesamten 12-moduligen Kursverlauf gehen wir immer wieder auf den gefürchteten Bienenschädling, die Varroa destructor, ein. So im Modul 2 zur Bienenkrankheiten und Modul 5 zur Varroakunde und -kontrolle. Im Modul 9 wird die Theorie durch die praktische Anwendung rund gemacht. Vorgestellt wurden die beiden gebräuchlichen Säurenspender, nämlich der Liebig-Dispenser und der Nassenheider Verdunster professional.

Der Liebig-Dispenser besticht durch seine einfache Handhabung, wobei die passende, wetter- und volksstärkenabängige Dosierung Voraussetzung für das Gelingen der Behandlung ist. Er besteht aus drei Teilen: Einer Plastikflasche mit zwei Skalen, die es ermöglichen, die Mengenangabe auch dann abzulesen, wenn das Fläschchen bei seinem Einsatz auf den Kopf zu stehen kommt. So hat man die angepeilte Verdunstungsmenge gut im Blick und kann ggf. nachsteuern. Der zweite Teil ist eine viereckige Plastikplatte und ein hierzu passender Docht.

Auf den viereckigen Papierdochten ist – mit ein bisschen Nachdenken – herauszulesen, wie groß der Docht bleiben kann und wieviel Ameisenäure (AS) verwendet werden soll, und zwar in Abhängigkeit vom jeweiligen Beutensystem, der im Varroa-Wetter prognostizierten Wetterlage bzw. Verabreichungsempfehlung und dem Säurewert, also 65% bzw. 85% ad us. vet. Wobei letzteres in Deutschland nur verabreicht werden darf, wenn es ein Veterinäramt verordnet hat.

Wir verwenden in der Regel 150 ml, wobei auch 200 ml möglich wären. Die Verdunstungsrate pro Tag sollte bei etwa 30 – 49 ml liegen. Zu wenig Verdunstung wirkt nicht, dann muss wiederholt werden. Bei zu schneller Verdunstung kann mit einer Verkleinerung des Dochtes gegengesteuert werden.

Beim Nassenheider prof. muss man geduldig sein, denn seine vielen Einzelteile sind in der Handhabung aufwändiger. Sein Vorteil liegt im doppelten – vertikal wie horizontal angebrachten – Dochtsystem, der für einen konstanten Flüssigkeitsstrom sorgt. Er ist für eine Langzeitbehandlung und vor allem bei kühleren Temperaturen durchaus eine gute Wahl.

Funktionsprinzip
Der vertikale Docht saugt die Ameisensäure an und transportiert sie über den U-förmigen Schenkel nach unten auf den horizontalen Docht, wo sie abtropft und verdunstet. Der gelochte Fuß stellt dabei sicher, dass sich die beiden Dochte nicht berühren (Verhinderung von Kapillaritätseffekten). So wird immer ein nahezu konstanter Volumenstrom an Ameisensäure transportiert und verdunstet. [via Bienen-Weber.de]

Die Menge der AS beträgt bei dieser Verabreichungsform 290 ml. Achtgeben muss man, wenn einer kühlen Witterung schlagartig noch einmal heiße Tage folgen. Eventuell „badet“ der horizontale Docht in der Schale in zu viel Säure, die schlagartig verdunstet und dann auf die Bienen zu heftig einwirkt.

Sicherheit und Kontrolle

Nach der Theorie ging es direkt an unseren Lehrbienenstand Bienenweg bzw. für die zweite Gruppe an den Fünferlessteg. Natürlich wurde auch wieder geübt, wie sich der Smoker in Betrieb nehmen lässt.

Nach der Wabenhygiene (siehe Kapitel weiter unten) sollte der Dispenser an der Plastikplatte mit Dochtauflage angebracht und waagrecht in eine leere, obenaufgesetzte Zarge platziert werden. Dabei wird die gelbe Platte auf das aufrechte Fläschchen gesetzt. Geht man umgekehrt vor, also setzt man die Flasche auf die Platte, müsste man den Dispenser kippen. Doch dabei kann vorzeitig Säure ausfließen.

Ganz schlecht kommt das, wenn man nach dem Befüllen der Flasche versehentlich vergessen hat, den Tropfaufsatz wieder anzubringen. Daher immer nur mit Handschuhe arbeiten, so die dringende Empfehlung. Und im besten Falle auch eine Schutzbrille aufsetzen.

Schutzhandschuhe verwenden. Das Handschuhmaterial muss gegen den verwendeten Stoff ausreichend undurchlässig und beständig sein. Vor Gebrauch Dichtheit prüfen. Handschuhe vor dem Ausziehen vorreinigen, danach gut belüftet aufbewahren. Hautpflege beachten.
Hautschutzsalben bieten keinen ausreichenden Schutz gegen diesen Stoff. Völlig ungeeignet sind Stoff- oder Lederhandschuhe. [Auszug aus GESTIS Stoffdatenbank]

Modul 9 Wabenhygiene und VarroabehandlungDie Platte des Liebig-Dispensers besitzt eine leichte Vertiefung in der Mitte, so dass eventuell zu viel ausgetretene Säure dort aufgefangen werden kann – vorausgesetzt, die Beute steht auch wirklich waagrecht und die Oberträgerleisten der Rähmchen weisen keinen Wachsüberstand auf. Vorher abkratzen.

Ameisensäurebehälter sollten möglichst in einem kühlen Raum (Keller) aufbewahrt werden. Denn eine mögliche Zersetzung der Flüssigkeit mit einhergehender Kohlenmonoxidabspaltung kann geschlossene Gefäße platzen lassen.

ZAm Lehrbienenstand Fünferlessteg, Modul 9 Wabenhygiene und Varroabehandlungur Kontrolle der Wirksamkeit der Varroabehandlung wird nun eine Windel eingeschoben. Nach drei Tagen sollten Varroen gefallen sein. Um hingegen den natürlichen Milbenbefall festzustellen, steht nach 14 Tagen eine erneute Zählung an, da dann die bislang noch verdeckelten Bienen geschlüpft sind – und mit ihnen die Milben.

Weil unsere Teilnehmenden bislang noch keine Varroamilbe zu Gesicht bekommen haben, hatte Reinhold das Übungsvolk einen Tag vorab mit einer Windel präpariert. Und tatsächlich konnten wir drei Milben – zwei dunkle Ältere und eine helle Jüngere – zählen, die für die meisten viel kleiner aussah, als sie es sich vorgestellt hatten.

Wabenhygiene

Am Lehrbienenstand Fünferlessteg, Modul 9 Wabenhygiene und VarroabehandlungZiel ist, alte WabeAm Lehrbienenstand Fünferlessteg, Modul 9 Wabenhygiene und Varroabehandlungn loszuwerden und die Bienen auf „neue“ bzw. unbebrütete Waben zu bekommen. Dazu muss man wissen:

Die Bruttätigkeit und Größe von Wirtschaftsvölkern nimmt im Spätsommer ab. So ist Mitte August bei Völkern, die auf zwei Bruträumen geführt werden, die unterste Zarge in der Regel bereits brutfrei. Die Bruttätigkeit konzentriert sich also auf den zweiten Brutraum. Das kann man gut nutzen und das alte Wabenwerk des unteren Brutraumes entnehmen.

Das Hochziehen des Volkes in den obereren Brutraum wird unterstützt durch das Aufsetzen einer Zarge mit leergeschleuderten Waben, die nach der Honigernte im Juli anfallen. Diese ehemaligen Waben des Honigraums sind unbebrütet (bei Verwendung eines Absperrgitters) und aus frischem, unbelastetem Wachs.

Außerdem begünstigt der Verzicht einer Fütterung unmittelbar nach der Hongernte diesen Vorgang des Hochziehens . Es sei denn natürlich, die Bienen sitzen wirklich auf dem Trockenen! 5 Kilo sollten auf alle Fälle im Volk verbleiben!

Anleitung

1. Die obersten beiden Zargen werden zunächst beiseite gestellt, am besten quer auf die Kanten des umgedrehten Blechdeckels.

2. Die unterste Zarge wird entfernt (und später wieder oben aufgesetzt) und auf die schmale Seite gekippt zur Seite gestellt. Natürlich geht das nur, wenn die Rähmchen fest sitzen. Bei Beuten mit Blechkanten oder bei vorab gelockerten Waben (wie am Fünferlessteg geschehen) geht das also nicht, sonst würden die verrutschenden Rähmchen so manche Biene zerquetschen. Also stellt man sie am besten auf einen vorsorglich mitgebrachten zweiten Blechdeckel oder – wie in unserem Falle – auf den vom Nachbarvolk geborgten.

3. Nach dem Entfernen der untersten Zarge mit den alten Waben werden die beiseite gestellten Zargen wieder zurück an den Platz gestellt. Also auf dem Boden der Brutraum, darüber der ehemalige Honigraum mit den ausgeschleuderten Waben.

4. Die vormalige untere, zwischenzeitlich gekippte Zarge wird oben auf gesetzt. Daraus werden die alten Waben entnommen und dabei die Bienen IN die Zarge abgeschüttelt bzw. gekehrt. Dabei die Bienen nicht VOR das Einflugloch kehren, denn auf den Waben könnte schließlich die Königin sitzen. Diese gilt es zu schützen. Und wer sich bei diesem Vorgang einen Hut oder Schleier aufsetzt, muss sich nicht genieren.

Die Altwaben werden Stück für Stück in Boxen gestellt bzw. in leere Zargen gehängt oder in einen Plastiksack gesteckt. Später werden sie ausgeschmolzen und das (Alt-)Wachs zur Kerzenherstellung verwendet. (Darauf gehen wir im Modul 10 näher ein.)

5. Zum Schluss wird die Folie auf die leere Zarge aufgelegt und der Holzdeckel aufgelegt. Um den Schaubverschluss des Liebig-Dispensers nicht zu verlieren oder zu verlegen, kann er einfach auf den Holzdeckel geparkt werden. Es ist dies auch ein Zeichen, falls z. B. die Urlaubsvertretung die Beute öffnet, dass hier eine Behandlung stattfindet. Kleine Tipps, die den Imkeralltag erleichtern.

Und nicht nur dafür ist es für Anfänger sicherlich ein Zugewinn, in einem Imkerkurs Theorie und Praxis nebst Fehlervermeidungsstrategien und Sicherheitsaspekte zu erfahren. Selbst langjährige Imker/innen freuen sich über eine Auffrischung in Hinblick auf den aktuellen Stand der Imkerei, wie uns in diesem Modul eine Teilnehmerin versichert hat. Darüber sind wir glücklich, denn es nährt unsere Hoffnung auf eine gesunde Bienenwelt in und um Bamberg!

Honigernte Bienenweg und Fünferlessteg (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK20, Modul 7)

Honigernte am Bienenweg AK20An den Vormittagen des 10. und 11.07.2020 fanden an den Lehrbienenstandorten Bienenweg und Fünferlessteg die Honigernten statt. Beerntet wurde das Patenvolk von Lisa Badum und Annemarie Rudel. Coronabedingt teilten wir den Imkerkurs in Kleinstgruppen auf. Hier stichpunktartig die Kursinhalte nebst Fotos.

Honigernte am Bienenweg AK20

Vorbereitungsphase, die ein sauberes, zügiges und unfallfreies Ernten erst ermöglicht. Vorausschauend denken und grifbereit halten ist die Devise. Benötigt werden:

  • Smoker mit Rauchmaterial, Feuerzeug, Löschwasser
  • Stockmeißel
  • Abkehrbesen (bei mehreren Völkern empfehlen sich zwei, da die Borsten verkleben und unangenehm hart werden können)
  • Lebensmittelechte, saubere, mittels Steine abgestützte Leerboxen
  • Leere Rähmchen zum Abstützen der Honigwaben, wenn die Box nicht gänzlich mit ihnen gefüllt sind, um ein Umfallen der Waben zu verhindern
  • Windel für die am Erntevorgang angeschlossene Varroabefallskontrolle

Honigernte am Bienenweg AK20Dankbar waren alle über die einen Tag vorab von Reinhold eingesetzten Bienenflucht. Da diese außerdem ausnahmsweise über einer Leerzarge aufgesetzt war, wurde ein beinahe gänzlich bienenfreier Honigraum erreicht. Die nunmehr in der Leerzarge versammelten Flugbienen werden für einen späten Ableger, ähnlich der Kunstschwarmbildung, benötigt.

Das Lösen der Waben ist im Honigraum wesentlich einfacher als im Brutraum. Allerdings sind einzelne Waben ganz hübsch schwer, im Schnitt etwa 2,5 Kilo zwischen Daumen und Zeigefinger zu halten ist durchaus anstrengend. Allerdings hatten wir heuer keine besonders reichliche Ernte, von daher waren manche Waben doch recht leicht und zudem noch nicht verdeckelt.Honigernte am Fünferlessteg AK20

Um sicher zu gehen, dass wir keine zu wasserhaltigen Honigwaben mit nach Hause nahmen, wurde eine Spritzprobe angewandt, ein kräftig-ruckartiges Stoßen der horizontal über der Beute gehaltener Wabe. Spritzt Nektar aus, so belassen wir die Wabe in der Beute.

Schon recht gut beherrschten die Teilnehmenden das schonende Abkehren, bei welchem die noch ansitzenden Bienen mit energisch-beherzten Strichen bei vor dem Flugloch gehaltener Wabe entfernt werden. Bei einer behutsam-langsamen Kehrbewegung würden die Bienen ansonsten „gerollt“ werden.

Die Kunst war es, die abgekehrte Wabe rasch und ohne wieder anfliegende Bienen in die bereitsgestellten Boxen zu bringen. Diese wurde etwas schräg aufgestellt, so dass die Waben nicht umfallen und sich gegenseitig verletzten konnten. Denn bricht das Wachs auf, ist eine Sauerei garantiert. Diese wiederum ruft andere Bienen auf den Plan, und im späteren Wochenverlauf zusätzlich noch Wespen!

Den Mittagsimbiss nahmen wir heuer an der Bienen-InfoWabe im Bienengarten ein. Zwar war das erst nur mal der Pandemie geschuldet, denn hier haben wir reichlich Platz, um Mindestabstände zu gewahren. Doch fanden wir das so schön, dass wir das wohl auch in den nächsten Jahren beibehalten werden.

Honigernte am Bienenweg AK20

Zur weiteren Verabeitung fuhren wir odann die duftende Fracht an den Obstmarkt. Diesen Modulteil im nächsten Beitrag.

23.05.20  –  BLIB-Imkerkurs für Anfänger, 6. Modul: Varroakunde und -kontrolle

Sa., 23.05.20  – 10.30 – 12.00 Uhr

6. Modul: Varroakunde und -kontrolle

Logo BLIB-Imkerkurs für AnfängerVarroakontrolleWas? Für eine bestmögliche Varroabehandlung sind theoretische Kenntnisse über die schädliche Milbe notwendig. Im Praxisteil folgen Windelkontrolle und das Drohnenbrutschneiden. Die Windelkontrolle wird anhand einiger Beispiele virtuell erläutert. Eine Maßnahme bei der Ablegerkontrolle ist das Einsprühen mit Milchsäure, die beim brutfreien Rähmchen ebenfalls eine wichtige Prophylaxe vor der Varroa destructor darstellt.
Wo? Bienen-InfoWabe (BIWa) – Adresse und Daten unter dem angegebenen Link.
Online-Kurs. Sie erhalten einen Link nach Ihrer Anmeldung bei uns.
Kosten, Anmeldung und Programm? Siehe BLIB-Imkerkurs-Anfänger2020 (PDF) sowie Zusatzprogramm Honigschleudertage-Termine20. Einstieg jederzeit nach Zahlungseingang des Kursbeitrags möglich.
Und sonst? Dieses Modul ist Pflichtmodul für eine Teilnahmebescheinigung über den Gesamtkurs.
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