Bienenauffütterung (II): Weitere Zuckerarten

[Forts. der Beiträge „Bio/logische Sommer-Bienenpflege mit Henrik Arndt“ und Bienenauffütterung (I): Bio-Zucker versus konventioneller Zucker]

Selbst angerührtes und industriell gefertiges Zuckerwasser bzw. -sirup

Referent Henrik Arndt in der Bienen-InfoWabe BambergEin Volk mit einem bereits vorgefertigten, flüssigen Bienenfutter wie Apiinvert® lässt sich vor allem Zeit sparen, so der Tierwirt und Bienenfachwart Henrik Arndt in seinem Vortrag in Bamberg zum Thema „Sommer-Bienenpflege aus bio/logischer Sicht“ am 10.07.2016 in der Bienen-InfoWabe

Ein weiterer Vorteil: Im Gegensatz zu selbst angerührtem Zuckerwasser verdirbt die angerissene Packung nicht, so dass das mühselige Ausrechnen der vorzubereitenden Menge einem Schätzwert weicht. Vor allem, wer viele Stöcke und/oder an unterschiedlichen Standorten hat, wird diese Arbeitserleichterung gerne annehmen. Wer mehr Wert auf sparsames Imkern legt, dem wird das „teure Wasser“ eher nicht taugen.

Den Vergleich mit vorgefertigtem flüssigen Zucker aus der Packung braucht das Self-made-Verfahren nicht zu scheuen. In Versuchen hätte das selbstgerührte Zuckerwasser am besten abgeschnitten [Anmerkung: unbelegte Quelle].

Futterteige

Eine weitere Einfütterungsmöglichkeit ist der Futterteig (z. B. Apifonda®), der als Hauptbestandteil – wie auch der weiße Industriezucker – Saccharose (=Zweifachzucker) beinhaltet. Allerdings brauchen sie zur Aufnahme viel Wasser, die Völker sollten also nicht gerade in trockenen und / oder sehr winterkalten Gegenden aufgestellt sein.

Für und Wider der Anreicherungen

Dass zu viel Inhaltsstoffe, wie Mineralien, ungewollt Durchfall bei Bienen bewirken kann, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Daher auch dier Appell, Bienen keinesfalls auf Waldhonig, der sehr mineralstoffhaltig ist, über den Winter sitzen zu lassen.

Das Anreichern mit wohlmeinenden Stoffen ist eine imkerliche „Haltungsfrage“.  Zusätze wie „Bienentee“ (der Blogger „Imkerpate“ hat dazu etwas in seinem Beitrag „Flüssigfutter für Bienen“ beschrieben) oder auch eine 0,5-prozentige Salzbeigabe sieht Henrik Arndt als eher unnötig, jedoch wohl nicht als schädlich an.

Für und Wider brauner Zucker

Siehe dazu im nächsten Beitrag „Bienenauffütterung (III): Brauner versus weißer Zucker“

Alle Artikel zum Thema Bienenauffütterung mit Zucker

Bienenauffütterung (I): Bio-Zucker versus konventioneller Zucker

Referent Henrik Arndt in der Bienen-InfoWabe BambergNicht zuletzt, damit auch wir selbst endlich Klarheit erlangen, wie sich das mit der Zuckerauffütterung von Bienen tatsächlich verhält, luden wir den Tierwirt und Bienenfachwart aus Schönsreuth bei Lichtenfels, Henrik Arndt, zu uns nach Bamberg zum Thema „Sommer-Bienenpflege aus bio/logischer Sicht“ in die Bienen-InfoWabe ein.

Referent Henrik Arndt in der Bienen-InfoWabe BambergHier unser zweiter Mitschrieb zum Vortrag „Bio- versus konventioneller Imkerei“ vom 10.07.2016 des erfahrenen Naturland-Erwerb-Imkers, der außerdem als Zertifizierer tätig ist. Da überwiegend mit konventionellem Zucker eingefüttert wird (weitere Zuckerarten im Teil 2), stellen wir es aus der Sicht von Pro und Contra Bio-Zucker dar. Das alles kann natürlich auch andersherum gelesen werden, was nichts an den Tatsachen ändert.

Hintergrund

  • Nach der Honigernte im Juli muss einem Bienenvolk ausreichend Nahrung für den Winter durch Auffütterung zugeführt werden. [siehe dazu Blogbericht Teil 1.]
  • Klassische Methode: Verwendung von (raffiniertem) Haushaltszucker
  • Alternative: Verwendung von (raffiniertem) Haushaltszucker in Bio-Qualität.
  • Erfahrungen und Versuche [Anm.: vom Vortragenden unbelegt] zeigen, dass es den Bienen egal ist, ob bio oder nicht-bio.
  • Chemisch gesehen ist der Haushaltszucker in Bio-Qualität identisch mit konventionellem Haushaltszucker.

Verwendung von Bio-Zucker – PRO

  • Für die Verwendung von Bio-Zucker spricht, dass damit eine Landwirtschaft unterstützt wird, die nach bio- bzw. ökologischen Grundsätzen arbeitet, die zudem ohne oder mit weniger Pflanzenschutzmittel auskommt, Monokulturen vermeidet und Äcker eventuell mit Blühstreifen angelegt sind. Dies alles kommt auch den Bienen zugute!

Verwendung von Bio-Zucker – CONTRA

  • Gegen die Verwendung von Bio-Zucker spricht der Preis. Bio-Zucker kostet das ca. 1,5- bis 2-fache des konventionellen Zuckers. Für den Endverbraucher ist das Zustandekommen des Zuckerpreises wenig transparent, da der Zuckermarkt mit Produktionsquoten stark reguliert ist (siehe Europäische Kommission, Landwirtschaft und ländliche Entwicklung zum Thema „Zucker“).
  • Zwar wäre der höhere Preis eigentlich kein Problem, würden die Verbraucher diesen akzeptieren, so, wie sie bereitwillig den überteuerten Manukahonigpreis zahlen.
  • Sofern Bio-Zucker nicht aus heimischer Ernte lieferbar ist, sind die sozialen Bedingungen bei der Produktion zu hinterfragen, Stichwort: fairetrade.

Weiterführende Literatur

„Zuckerrübe oder Zuckerrohr – Wer gewinnt das süße Rennen?“ – Bedenkenswertes  (PDF)

Über weitere Zuckerarten siehe nachfolgenden Beitrag.

Alle Artikel zum Thema Bienenauffütterung mit Zucker

[Geringfügig ergänzt am 31.12.2024]

Bio/logische Sommer-Bienenpflege mit Henrik Arndt

Referent Henrik Arndt in der Bienen-InfoWabe BambergDer Vortragsbogen zur BIWa-Sonntagsöffnung am 10.07.2016 spannte sich von der Auffütterung bis zur Zuckerwahl und gewährte dem runden Dutzend Zuhörenden einen tiefergehenden Einblick in die Sommer-Bienenpflege aus bio/logischer Sicht. Der gelernte Tierwirt und Bienenfachwart aus Schönsreuth bei Lichtenfels, Henrik Arndt, stellte sich dabei ohne Zögern den kritischen Fragen aus dem Publikum. Denn es ist nach wie vor für viele Imker/innen nicht eindeutig geklärt, ob bei der Ernte Honig im Stock zu belassen ist und wenn ja wie viel.

Wie viel Honig muss im Stock verbleiben?

Henrik Arndt empfiehlt, nicht nur wie von „Brüssel“ empfohlen, 3 Kilo, sondern eher 5-6 Kilo Honig im Stock zu belassen. Frisch eingetragene Linde, erkennbar an dem hellem und sehr flüssigem Honig, sollten ungeerntet bleiben, da ohnehin zu wasserreich.

Falls die Auffütterung mit Kohlehydraten in Betracht kommt – was der Naturland-Imker klar bejaht – ist die nächste Frage: Haushaltszucker aus der Rübe oder Biozucker aus Südamerika, Futtersirup oder Futterteig, Ohne alles oder mit Salz im Tee …? Doch bevor wir in einem extra Weblogbeitrag darauf zu sprechen kommen (schon allein des hohen Berichtsumfanges wegen), beginnen wir am besten von vorne.

Referent Henrik Arndt in der Bienen-InfoWabe BambergZunächst erläutert unser Imkerkollege, ab wann mit der Einfütterung begonnen werden sollte. Natürlich nach dem Abschleudern, also nach der letzten großen Tracht, die in unseren Breiten zumeist die Winterlinde trägt. In Bamberg ist sie fast schon vorbei. (Daher schleudern auch wir ab dem nächsten Sonntag bis einschließlich 02.08.) Einen kurzen Exkurs bietet er zu dem nicht gern gesehenen Neophyten, dem reichlich Nektar und Pollen tragenden Drüsigen Springkraut (Impatiens glandulifera).

Einfütterung der Völker vor der Varroabehandlung?

Falls die Waben nicht komplett abgeschleudert wurden – was der Fachwirt nicht empfiehlt – muss vor der Varroamilbenbehandlung eingefüttert werden. Laut Bioverordnung mit 3 Kilo Zucker, laut Henrik Arndt mit 5-10 Kilo Zucker. (Wir füttern daher nicht auf, da wir locker bis zu 5 Kilo, also zwei volle Waben, unberührt lassen, zusätzlich zu den Futterkränzen über der Brut.)

Der Zucker kann ohne weiteres in heißem Wasser eingerührt werden, da er schnell wieder abkühlt, also keine Gefahr von HMF, Hydroxymethylfurfural, besteht. (Anmerkung: Was in Abwesenheit von Säure, die früher zur Invertierung von Zucker beigegeben wurde, ohnehin nicht entsteht. Die Aufspaltung in Trauben- und Fruchtzucker, also eben nicht Sacharrose, käme dem Nektareintrag am ähnlichsten. Wer das so praktizieren mag, kauft ohnehin eher Futtersirup.)

Das Mischungsverhältnis von Zucker zu Wasser wird empfohlen mit 1:1 (bei der ersten Einfütterung) und 3:2 (besser bei der zweiten Einfütterung), eventuell auch milchsauer vergoren. Eine Zuhörerin war darüber etwas erstaunt, denn ihr Imkerpate empfahl ihr eine Mischung von 2:1. Kann man machen, der Zucker ist jedoch sehr schwer aufzulösen.

Nach der Varroabehandlung

20-22 Kilo Zucker sind geboten. Allerdings kommt es darauf an, wie viel Honig bereits in den Völkern eingelagert ist. Stures Einfüttern ist also keine gute Idee. (Wir füttern etwa 20 Kilo Zucker zu. Mit Wasser beträgt das Gewicht bei einem Verhältnis von 3:2 folglich 33,33 Kilo.)

Alles weitere zu den verschiedenen Zuckerarten, wie gesagt, im nächsten Beitrag.

Alle Artikel zum Thema Bienenauffütterung mit Zucker

Sensenkurs mit Gartenexperte Jupp Schröder

9685-Blumenwiese-Jupp-SchroederBienen brauchen Blühendes, ganz klar. Nicht so klar hingegen ist es für uns moderne Menschen, wie man ohne Maschineneinsatz eine Wiese pflegt. Das Sensen von Hand ist die Alternative, wenn man weder die Sonn- oder Feiertagsruhe stören möchte oder einfach keinen Fuhrpark anschaffen kann und will. In jedem Alter ist Sensen möglich, sofern der Körpereinsatz klug vonstatten geht.

9667-Sensenkurs-Jupp-Schroeder16Jupp Schröder, den Fränkische-Tag-Lesenden als Gartenexperte mit eigener Rubrik kein Unbekannter ist, weiß, wie’s geht und lud zum 11. Mai auf sein großes Grundstück nach Burgstall bei Hochstadt/Main ein.

9659-Sensenkurs-Jupp-Schroeder16Der ehemalige Kreisfachberater für Obst- und Gartenbau im Landkreis Lichtenfels sammelte an einem der seltenen regenfreien Tage eine Schar von etwa 40 Interessierten um sich, die zumeist ihre eigenen Sensen mitbrachten. Erläutert wurden folgende Eckpunkte, die es im Sinne einer fachgerechten Mahd unter schonendem Körpereinsatz zu beachten gilt:

A. Vorbereitung des Sensens

  1. Einstellung der Griffe nach Körpergröße – sofern die Sense über einen verstellbaren Griff verfügt.
  2. Auf alle Fälle muss das Sensenblatt in der richtigen Position stehen, also nicht vertikal waagrecht, sondern zwei Fingerbreit unterhalb des gemerkten Punktes der Waagrechte (Sensenspitze zu Sensenansatz am Stiel). Wer das jetzt nicht verstanden hat, kommt zu uns in die Bienen-InfoWabe und lässt es sich erklären. 😉
  3. Schärfen der Sensenklinge mit den Schleifstein, der beim Sensen mitgeführt wird. Das Schärfen sollte etwa all 5 Minuten erfolgen und verhindert ein „Rupfen“ der Halme, was einen besseren Nachwuchs zeitigt.
  4. Dengeln, also das Austreiben der Schneide durch Hämmern, damit diese wieder scharf wird, ist hingegen nach Bedarf fällig, also wenn das einfache Schleifen nicht mehr wirkungsvoll genug erscheint.
  5. Zum Dengeln benötigt man einen Hackstock (Baumstamm) sowie einen Amboss, den es in verschiedenen Ausführungen gibt. Für den einfachen, abgerundeten Amboss braucht es einen Rundhammer. Der etwas raffiniertere Amboss besitzt einen oberen Aufsatz, der in das untere Eisenteil eingesteckt wird. Zwischen beiden Teile wird die Schneide geführt. Auf den Aufsatz erfolgt sodann der Schlag mit einem haushaltsüblichen Schlosserhammer.
  6. Die Sensenschneide wird nur auf einer Seite gedengelt, geschliffen hingegen wird beidseitig.

B. Ausführen des Sensens

  1. In einer möglichst aufrechten Positions wird die Sense dicht über den Boden in einem Halbkreis geführt.
  2. Man beginnt geradewegs vor dem Körper und schwingt sodann in einem flach AUF dem Boden gleitenden, horizontalen Bogen nach hinten. In der Regel also von vorne nach links hinten.

C. Nach dem Sensen

… gab’s einen von Jupp Schröder selbst gekelterten Apfelsaft. Dass man seine Sense wieder reinigt und eventuell mit einem Korrissionsschutzmittel, zum Beispiel „Ballistol“ einreibt, vesteht sich von selbst.

Nach dem Kurs wissen wir nun, auf was wir beim Sensenkauf achten müssen und fühlen uns der Pflege künftiger Bienenparadiese gewappnet. Nachdem der Kontakt mit Jupp Schröder nun endlich hergestellt ist und er uns versprochen hat, im Rahmen unseres Programms der Bienen-InfoWabe in 2017 als Vortragender zu erscheinen, hoffen wir auf noch mehr mutige Menschen, die sich dem Einheitsgrün ihrer (Vor-)Gärten und Flure zu Gunsten tier- und menschenfreundlicher Ansaaten entledigen möchten.

Übrigens: Literatur und Informationen zu Ansaaten finden Sie in der Bienen-InfoWabe. Wir freuen uns auf Ihr Interesse – und auf Jupp’s Gartentipps „Live aus dem Erba-Park“ 2017!

 

Blütenreiche Lebensräume mit Herbert Beck

Vortrag Herbert Beck zu Blütenreichen LebensräumeDass der „Schäätzer“ Imkerverein in Sachen Schulkinderbildung ein ganz rühriger und dafür sogar ausgezeichnet ist, das ist bekannt. In ihrem aktuellem Projekt jedoch waren auch die Erwachsenen gefragt, als es um die Neuanlage zweier Bienenblumenweiden ging. Daher war es uns eine Freude, den 1. Vorsitzenden des Imkervereins Scheßlitz und Umgebung e. V., Herbert Beck, am 29.05.2016 als Vortragenden zu „Blütenreiche Lebensräume“ in unserer Bienen-InfoWabe begrüßen zu dürfen.

Der langjährige Imker aus Kremmeldorf berichtete über die Schwierigkeiten und Hintergründe der Neuanlage und brachte ein Arsenal an Fotografien mit, die nicht nur, doch vor allem auf seinem 3.000 qm großen Grundstück entstanden sind.

Vortrag Herbert Beck zu Blütenreichen LebensräumeNoch blüht es an der Ortseinfahrt in Scheßlitz lange nicht so schön, der Rieger-Hofmann-Samen muss sich erst noch bewähren. Wichtig seien ein durchlässiger, gut vorbereiteter Boden und anfänglich genügend Feuchtigkeit. Beide Faktoren waren eher nicht gegeben, so dass der Start zunächst etwas holprig war. Zumal man sich gewünscht hätte, dass der eine oder andere ortsansässige Landwirt mit seinem Fuhrpark beim Grubbern einen kräftesparenden Beitrag hätte leisten können. Nun ja. Viel mehr Freude hingegen brachte der Lehrbienenstand am Scheßlitzer Rathausplatz, der bei allen in der Bevölkerung sehr gut ankommt.

Vortrag Herbert Beck zu Blütenreichen LebensräumeIm Anschluss seines bilderreichen Vortrags beantwortete Herbert Beck einige Fragen rund um Honig, Propolis und Pollen. Mit rund 50 Bienenstöcken und seiner praktischen Erfahrung bei der Herstellung aller damit verbundenen Nebenprodukte war es unserem Imkerkollegen ein Leichtes, kenntnisreich darauf einzugehen. Gleich am nächsten Tag wolle man vorbei fahren, so ein Besucherpaar, dass sich flugs die Adresse geben ließ.

Lieber Herbert, herzlichen Dank für dein Kommen und den interessanten Einblick in den (noch entwicklungsfähigen) blütenreichen Landkreis.

Themenschaufenster zu Pflanzen und Blüten an der Bienen-InfoWabeWer noch mehr zum Thema Natur wissen wollte: unsere Sammelordner, viele Bücher sowie sorgfältig zusammengestelle Listen mit bienenfreundlichen Pflanzen für Balkon, Garten, Wiese oder großfläche Ansaaten stehen in einer eigenen Abteilung bereit. Eine kleine Auswahl davon war in Ankündigung des Vortragsthemas im Schaufenster der Bienen-InfoWabe ausgestellt.

Bienen-InfoWabe: Abteilung Imkerei und NaturUnd bereits nächsten Sonntag, den 05.06.2016, geht es von 16-17 Uhr wieder um das Thema „Trachtpflanzen“. Diesmal um eine einzige nur, nämlich den unglaublichen Allrounder Lavendel. Geschichten und Wissenswertes erfahren Sie von der Heilpraktikerin Elke Puchtler aus Adelsdorf. Dr. Puchtler ist zudem Dipl.-Biologin, besitzt einen wunderbaren „Kräuterspiralgarten“ in Stammbach und führt alljährlich durch den Erlangener Botantischen Garten bzw. den Aromagarten – wir berichteten.

Auf dem BIWa-Programm steht außerdem im Vorfeld des Vortrags wie immer: „Offenes Haus“ von 14 bis 16 Uhr: Sehen, Fühlen, Riechen, Schmecken, Hören, Fragen, Rätseln, Basteln, Malen, Lesen, Spielen, Lernen … rund um Bienen, Honig, Imkerei und Natur!

Vorschau zur BIWa-Sonntagsöffnung am 29.05.2016

Bienen-InfoWabe, Abteilung Lebensraum NaturOffenes Haus für alle heißt es wieder am 29.05.2016 von 14-16 Uhr und im Anschluss bis 17 Uhr der Vortrag  „Blütenreiche Lebensräume. Die unersetzliche Bienenweide“ mit Herbert Beck, dem 1. Vorsitzenden des Imkervereins Scheßlitz und Umgebung e. V. Alles Nähere siehe unten.

Herbert BeckDoch zuvor sei noch gesagt, dass dieser Imkerverein im Nordosten Bambergs selbst sehr, sehr rührig ist, wenn es um den Bildungsauftrag in Sachen Bienen geht. Lange schon vor uns war es erklärtes Ziel seiner Mitglieder, der Jugend früh zu zeigen, wie wertvoll Bienen sind und wie man sie halten kann. Wir freuen uns sehr, dass wir auf die Kompetenz unserer Imkerkollegen zurückgreifen dürfen und sind selbst sicherlich die besten Zuhörer!

Und sicherlich nicht nur wir, denn es gibt hier keine Altersbegrenzung. Außerdem halten wir einige Listen zum Mitnehmen bereit, damit Sie sofort mit dem richtigen Einkauf der Balkon- und Gartenpflanzen beginnen können. Immerhin sind die Eisheiligen vorbei. Wir verraten auch, wo Sie die bienenfreundlichen Pflanzen in Bamberg erhalten können. Wir freuen uns auf Ihr / Euer Kommen!

Wo?  Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, Bamberg (Erba-Park, Nähe Schiffsanlegestelle) (Karte).

Wann?  So., 29.05.2016  |  14.00 – 17.00 Uhr
Was? 
14.00 – 16.00 Uhr  |  Offenes Haus für alle:
Sehen, Fühlen, Riechen, Schmecken, Hören, Fragen, Rätseln, Basteln, Lesen, Spielen, Lernen … rund um Bienen, Honig, Imkerei und Natur.
Für wen? Ohne Altersbeschränkung
Kosten? Keine, außer Bastelmaterial und Kopien gegen Spende

Logo für das Schwerpunktthema Natur der Bienen-InfoWabe16.00 – 17.00 Uhr  |  Blütenreiche Lebensräume. Die unersetzliche Bienenweide. (Herbert Beck)
Genauso wie beim Menschen ist auch bei Honigbienen eine ausgewogene und reichhaltige Ernährung wichtig. Im Gegensatz zu anderen landwirtschaftlichen Nutztieren ernährt sich die Honigbiene ausschließlich in der freien Natur. Naturbelassene Lebensräume, blütenreiche Pflanzengesellschaften oder naturnahe Gärten und Parkanlagen bieten diese notwendige Abwechslung im Speiseplan eines Bienenvolkes. Was kann jede/r dazu beitragen?

Veitshöchheimer Imkerforum (6): Klimabäume auch für Bienen

Referent Klaus Körber, Veitshöchheimer Imkerforum 2016„Stadtbäume im Klimawandel“: Die Prognose für Würzburg lautet: 59-70 Hitzetage und CO2-Werte von 280-400 ppm, so Klaus Körber, Leiter der Abteilung Gartenbau in der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, LWG, in seinem Vortrag anlässlich des Veitshöchheimer Imkerforums (s. a. Nachbericht).

Einheimische Bäume haben es seit einigen Jahren schwer. Der Klimawandel macht ihnen zu schaffen. Nicht alle kommen mit Wetterextremen zurecht. Einer ganzen Reihe der häufigsten Bäume Deutschlands wird’s in den Sommermonaten zu heiß oder in den Winternächten zu kalt. Das Ulmensterben ist bekannte Tatsache, der Bergahorn mag Streusalz nicht, die Esche ist pilzanfällig, …

Andere, nichtheimische Baumarten kommen oft besser mit unserem veränderten Klima zurecht. Doch manch‘ einer verteufelt ihre Einführung und vergisst dabei, dass auch Roteiche, Scheinakazie (fälschlich als „Robinie“ bezeichnet), Schwarzkiefer und Kastanie einstmals eingebürgert wurden. (Literaturtipp: Stihl Baumlexikon)

Um dem Klimawandel Rechnung zu tragen, wurde das Projekt Stadtgrün 2021 ins Leben gerufen. Viele neue Baumarten sind – oftmals von Bürgern und Passanten unbemerkt – bereits im Stadtgebiet von Würzburg, Hof/Münchberg und Kempten zu entdecken. Die Neulinge stehen unter wissenschaftlicher Beobachtung, um deren Eignung festzustellen.

Bienenfreundliche Bäume

Klaus Körber: Interessante Bienen-Bäume für zukünftige PflanzungenKlaus Körber rückte bei all den Baumbetrachtungen die Trachtmöglichkeiten für die Bienen in den Fokus. Nachfolgend eine kleine beschreibende Auswahl. Weitere Bäume sind in seiner Liste „Interessanten Bienen-Bäume für zukünftige Pflanzungen“ zu finden.

Im Mai und Juni reichlich und duftig blühend ist die in Südtirol beheimatete Manna-Esche, die sich zudem für kleine Gärten eignet. „Früher hatte man ihr den Saft abgezapft“, berichtete Körber und fügt verschmitzt hinzu: „Ich weess bloß ned, ob dafür oder dagegen“. [Anmerkung: Als Süßungsmittel „Mannitol“ bekannt, mit leicht abführender Wirkung.]

Der Goldraintree, über dessen deutschen Namen „Blasenbaum“ sich der Vortragende belustigt echauffierte, ist perfekt für heiße, trockene Regionen mit eher armen Böden geeignet. Mensch und Bienen dürften sich an seinen gelben Rispen des aus der Familie der Seifenblumengewächse stammenden Asiaten erfreuen.

Absoluter Favorit für Bienen ist – und es beweist der Name – der Bienenbaum, auch Bee Tree, Wohldurftraute und Duftesche (oder auch „Samthaarige Stinkesche“) genannt. Die Botaniker unter uns merken sich Tetradium danielllii oder Euodia hupehensis, auch Evodia und Tetradium. Als ich die Bezeichnungen nachrecherchierte, fiel mir wieder einmal der mehrmals mit Preisen ausgezeichnete Immengärtner Jaesch „unter die Finger“ (s. a. Bericht vom 24.7.2015 zum Veitshöchheimer Imkertag)

Toona sinensins, der Surenbaum, dürfte das Herz der Vegetarierer, Veganer und Rohköstler höher schlagen lassen. Der „chinesische Gemüsebaum“ sieht ein wenig aus wie unsere Eschen und scheint köstlich zu schmecken, wohl wie ein bekanntes Suppenwürzmittel.

Lindenfest Theuerstadt BambergGenerell eignen sich Lindenbäume aller Art gut für unsere Landen. Die Linde ist – mehr noch als die deutsche Eiche! – der deutsche Baum schlechthin. Die Linde ist im bekanntermaßen regenarmen Franken (speziell in der Bamberger Theuerstadt 😉 ) nicht wegzudenken. Schon immer hat sie sich tapfer durch die Jahrhunderte, eher: Jahrtausende geschlagen, sehr zur Freude unserer Bienen. Im besonderen empfiehlt Körber in seiner Liste fünf Lindenarten (Tilia), und zwar:

  • T. cordata ‚Rancho‘ (eine reichblühende Winterlinde)
  • T. henryana (August/September blühend, stark duftend)
  • T. mongolica (Trugdolden im Julli)
  • T. platyphyllos ‚Örebro‘ (blattlausarm, kleiner Baum mit weinblätterartigen Blättern)
  • T. tomentosa ‚Brabant‘ (Silberlinde, weiße Blattunterseite, daher gute Abstrahlung)

Honig für den Referenten Klaus Körber, überreicht von Dr. Stefan BergVielen Dank für den engagierten – und für die fünfte Jahreszeit angemessen launigen – Vortrag von Klaus Körber und seine Empfehlungsliste, die wir gerne (um die Trivialnamen erweitert) weitervermitteln werden. Zum Beispiel im Rahmen des Bienen-InfoWaben-Programms am 29.05.2015 zum Schwerpunktthema „Trachtpflanzen“ mit Herbert Beck.

Hier endet die Berichtsreihe zum wie immer hochinteressanten und mit kompetenten Referent/inn/en bestückten Veitshöchheimer Imkerforum vom 23.01.2016, zu dem wir am 28.01.2017 gerne wieder kommen werden.

Übersicht aller Beiträge zum Imkerforum:

Bienen in Bäckereien

Torten der Lecker-Bäckerei LoskarnWespen suchen Süßes und Fleischiges, das kennt man zur Genüge. Bedingt durch die sommerlichen Trachtlücken, die vor allem in den Städten zumeist mit Ende der Lindenblüte beginnt – die klimawandelbedingt sehr früh vorbei war – tut sich aber auch die Honigbiene mittlerweile sehr schwer, genügend Tracht zu finden und folgt der süßen Spur in die Gebäude.

Lecker-Bäcker Thomas Loskarn, Bamberg, vor der Hauptverkaufsstelle in der ErlichstraßeUnser Bienenunterstützer Lecker-Bäcker Thomas Loskarn bat uns darum, doch einmal Möglichkeiten aufzuzeigen, wie er und seine Kolleg(inn)en vorgehen könnten, um die Nerven des Personals und der Kunden zu schonen, ohne der Biene weh zu tun.

Sehr löblich! Machen wir gerne!

Gehen Bienen tatsächlich an Industriezucker?

Grundsätzlich gilt: Die Honigbiene wird frischen Nektar und Pollen immer bevorzugen, bevor sie – im Gegensatz zur Wespe – an süße Naschereien und Teigwaren geht (siehe dazu Tipp 2: Ablenken). Doch wo findet sie in den abgeernteten, trachtarmen Sommermonaten nektarreiche Blüten in größeren Mengen? Sie sind ja blütenstet, die Kleinen, was heißt, sie fliegen dasjenige an, wovon es in der Nähe des Bienenstockes am meisten gibt. Zur Not eben auch eine Thekenauslage voller „Bienenstich“. Fatalerweise gibt sie ihre Erfolgsmeldung den „Kolleginnen“ bekannt. Was bedeutet, nach Sichtung der ersten Bienen – Spurbienen genannt – nimmt im Laufe der Stunden unweigerlich die Anzahl an Sammelbienen zu.

Vorneweg: wir kennen keinen 100%-igen Schutz vor oder eine Abwehr gegen Bienen. Mehrere Maßnahmen müssten ausprobiert werden. Denn auch Bienen sind Wesen, die mal mehr, mal weniger so reagieren, wie wir uns das vorstellen, und jedes Volk hat so seine Verhaltensmuster. Wir kennen Bienen, die bei Nelkenduft Reißaus nehmen, andere stört es nicht die Bohne. Wobei wir also bereits den ersten Tipp abgegeben haben: Nelkenduft versprühen, verdünnt auch auf nackte Hautstellen.

Drei grundsätzliche Möglichkeiten – vom nicht erlaubten (!) und nicht erwünschten Töten einmal abgesehen – lassen sich für Bäckereien oder sonstige süße Läden ausprobieren:

  1. Aussperren bzw. Abwehr
  2. Ablenken
  3. Einfangen

1. Aussperren bzw. Abwehr von Bienen und Wespen

PVC-Lamellen, wie sie in Kühlhäusern, in der Tierhaltung (Pferde) oder in Botanischen Abteilungen (Schmetterlingshäuser) verwendet werden. Da Kunden ein- und ausgehen, muss er stabil und flexibel genug angebracht werden. Ein Schnurvorhang reicht also allenfalls für den Personaleingang.

Geruchliche Abwehr mit Nelken- und Zitronenöl. Bienen besitzen einen unglaublichen Geruchssinn. An den Eingängen und Fenstern daher Duftöle freisetzen. Entweder feuchte Tücher, die immer wieder einmal damit eingesprüht werden, oder Raumbestäuber installieren. Irgendjemand schrieb davon, dass sogar Spülmittel mit Zitrusduft geholfen hätte. Ausprobiert haben wir’s noch nicht. Ob das gegen Wespen ebenfalls hilft, wissen wir nicht.

Wichtigster Tipp: NIEMALS fuchteln! Heftige Bewegungen können sie gut orten, langsame Bewegung schreiben sie einer „Pflanze im Wind“ zu. Denn fühlen sie sich bedroht, ist ein Stich die unausweichliche Folge. Das gilt für Wespen wie für Bienen gleichermaßen. Also, auch wenn’s schwer fällt: RUHIG bleiben und langsame Bewegungen. Im Falle das Gesicht angesteuert wurde: Hände von unten dicht vors Gesicht heben und sich gleichmäßig ruhig wegdrehen, dabei langsam die Handrücken gegen die Zudringlinge richten.

Das kann man den Kunden allerdings nur schwer vermitteln, und das müsste man ja den ganzen Tag lang ständig tun …

2. Ablenken der Bienen

Ein bienenfreundliches Blühbeet, angelegt in der Nähe der Bäckerei, könnte die Bienen noch vor den Toren zum vermeintlichen Paradies ablenken. Mit Sommerflor besetzt bietet es vor allem den ersehnten frischen und eiweißhaltigen Pollen, den Bienen für die Aufzucht ihrer Brut benötigen. Süßes dient schließlich nur als Kohlenhydrat, also Brennstoff, aus dem sie Honig (und im Winter Energie zum Sich-Warm-Halten) machen. Das ist aber nur ein Teil ihres Begehrs. Hohe Wahrscheinlichkeit also, dass sie das Blühangebot noch vor den Kuchenstückchen annehmen möchten. Gilt allerdings nicht für Wespen.

Diese Pflanzen empfehlen sich für die Trachtlückenmonate ab Juli – und am besten von einer Sorte gleich mehrere Stückzahlen pflanzen:

  • Artischocke (siehe beeinruckendes Video!)
  • Afrikanischer Basilikum (erhältlich bei unserer (ehemaligen) Bienenpatin Carmen Dechant, Hofstadtgärtnerei, Heiliggrabstraße 37a)cropped-95441-Biene-an-afrikanBasilikum.jpg
  • Biene auf ThymianWeitere Küchenkräuter und Heilpflanzen, besonders Thymian, Oregano, (Muskateller-)Salbei,  Echinacea … (eine besondere Auswahl in Bio-Qualität bietet die Bamberger Kräutergärtnerei Mussärol, Nürnberger Straße 86).
  • Biene in Englischer RoseSchmuckstauden wie Lavendel, Herbstastern oder duftende (!) englische Rosensorten (Letzteres zu beziehen über Jeannette Frank, Altendorf-Seußling, Sandwehr 4 – wir berichteten.) und Heckenrosen (Hundsrosen).
  • Im Kosmos-Buch „Bienenweide“ des Autors Günter Pritsch finden sich weitere 200 Trachtpflanzen mit Fotos, Blühzeiten und Nektar-/Pollenwerten. Eine tabellarische Zusammenstellung erleichtert die Kaufentscheidung. Das Buch können sich Bäckereien gerne bei uns entleihen.
  • Unser im Jahr 2017 angelegter Bamberger Bienengarten zeigt in Schaubeeten, was Honig- und Wildbienen lieben. Pflanzlisten zum Runterladen.

3. Einfangen der Bienen

Eine UV-Lampen mit Ventilator, allerdings ohne Todesfalle, sondern mit einem Auffangbehältnis hinter dem saugenden Ventilator, wie sie die modernen Geräte besitzen, scheint am Wirksamsten zu sein, haben sich die Bienen bereits in die Bäckerei begeben. Diesen Tipp gab ein ehemaliger Bäckermeister:

[…] Wenn man ein netter Bäcker ist, lässt man die Insekten 1-2 mal am Tag frei. Andernfalls vertrockenen sie in dem Behälter. […] Anders als bei alten UV-Lampen werden die Bienen hierbei nicht in der Lampe verbrannt.
Wenn die Bienen nichts zu fressen bekommen, bevor sie zum UV-Licht kommen, sagen sie ihren Kolleginnen auch nicht Bescheid, dass es in der Bäckerei lecker Kuchen gibt  also nach Möglichkeit das Licht weit vor den Schnittchen platzieren.
(Quelle: http://www.wer-weiss-was.de/t/wie-werde-ich-bienen-in-der-baeckerei-los/7766298/3)

Wir hegen allerdings drei Bedenken. Erstens lockt UV-Licht erst recht an, also sollte es nicht in der Nähe der Türen und Fenster platziert werden. Zweitens melden die freigelassenen Sammelbienen den Fundort womöglich trotz negativer Ventilatorerfahrung an die Kolleginnen. Und drittens gehen neben den Bienen ebenso die Wespen in die Falle. Und die beiden Spezies vertragen sich nicht. Diese Beobachtung hatte übrigens auch unser Nachbar, die Conditorei Riffelmacher gemacht. Seit in ihrer rückwärtigen Backstube am Obstmarkt mehr Bienen einkehren, finden sich weniger Wespen. Heiner Wohlfahrt sieht das Bienenproblem ganz entspannt, denn er kennt die Regel: NICHT FUCHTELN!

P. S.: Unsere Notfall-Fibel finden Sie hier. Sie haben ebenfalls einen Tipp? Lassen Sie ihn uns wissen!

Durchgesehen und aktualisiert: 11.08.2018

„Was kann ich als Erstklässler für die Bienen tun?“ Die 1c der Lichteneiche-Schule will’s wissen!

3899-Malerei-im-Schulhaus-LichteneicheschuleNachhaltigkeit … ein arg strapaziertes Wort, doch unser erklärtes Ziel. Daher versuchen wir, beim Abholen des beim letzten Schulbienen-Besuch entliehenen Medienrucksacks immer ein paar Minuten Zeit zu haben, um die zwischenzeitlich aufgetauchten Fragen der Kinder zu beantworten.

3900-Lauschen-und-Fragen-Lichteneicheschule-1cUnd wir stellten sehr erfreut fest: Nachhaltigkeit ist auch in der Lichteneiche-Schule Memmelsdorf gelebte Wirklichkeit! Die Klassen 1b und 1c, die wir vor drei Wochen besuchten, nutzen ihre Chance auf einen „Wissens-Nachschlag“ und bereiteten sich auf unseren zweiten Besuch am 07.07. gründlich vor.

Zu diesem Zweck schrieben die Erstklässler ihre Fragen auf, die sie liebevoll mit Bienenzeichnungen gestalteten. Dagmar Fehringer, die Klassenleiterin der 1c, notierte die 10 wichtigsten Fragen an die Tafel. (Zur Fragestunde der 1b kommen wir in zwei Wochen).Bienenfragen auf Zeichnung Lichteneicheschule 1c

3906-Bienenfragen-Lichteneicheschule-1cAls wir in die Klasse kamen, schossen sogleich die Arme in die Höhe. Wir versuchten, in der Kürze der vereinbarten 10 Minuten möglichst auf alles einzugehen. Welche Fragen das waren und damit wir auch den Rest noch beantworten, der mangels Zeit nicht zum Zuge kam, schreiben wir diesen Blogbeitrag. Außerdem schenkten wir im Gegenzug zu den wieder eingesammelten Leihbüchern allen das kleine Büchlein „Bienen eine Wunderwelt“, das weitere Fragen beantworten wird.

Eure Fragen und unsere Antworten zum Thema Bienen:

  1. Wie finden die Bienen nach Hause?
  2. Warum haben Beuten unterschiedliche Farben?
  3. Warum hat die Pflanze Nektar und Pollen?
  4. Wieso heißt es Bienenstock?
  5. Wieso fliegt die Bienenkönigin (nicht)?
  6. Warum leben so viele Bienen?
  7. Seit wann / wieso gibt es Imker?
  8. Wie wichtig sind Imker?
  9. Bienenschwarm … was bedeutet das?
  10. Warum sterben Bienen, nachdem sie uns gestochen haben?
  11. Kann die Königin auch stechen?
  12. Warum heißt der Smoker Smoker?
  13. Was kann ich als Erstklässler/in für die Bienen tun?

Die wichtigste Frage ist die Nummer 13. Sie erfreut unser Herz, denn sie wurde NICHT von der Lehrerin gestellt, sondern kam wohl tatsächlich von den Kindern selbst. Daher wollen wir diese Frage heute als erste beantworten. Morgen folgt der Rest. Ach ja, für weitere Antworten nutzen sie gerne das Kommentarfeld!Bienenfragen auf Zeichnung Lichteneicheschule 1cFrage 13. Was kann ich als Erstklässler/in für die Bienen tun?

1. Blumen pflanzen

Welche Blumen mögen Bienen?Im Garten oder auf dem Balkon etwas pflanzen oder säen, was Bienen gerne besuchen, zum Beispiel Krokusse, Sonnenblumen, Kräuterpflanzen (Basilikum, Thymian, Lavendel, Rosmarin …). Habt ihr mehr Platz, dann bittet darum, dass Himbeeren, Erdbeeren oder gar ein Kirschbaum gepflanzt wird. Die zwei wichtigsten Pflanzen sind Krokus und Salweide, weil sie allererste Nahrungsquellen nach dem Winter sind. Frischer Pollen, hmmm, lecker!!!

In unserer Schulbienen-Bibliothek findet ihr übrigens ein Buch mit vielen Pflanzen, die Bienen lieben: „Bienenweide“ von Günter Pritsch (Kosmos-Verlag). Wir bringen es das nächste Mal zur Schule mit. Und vielleicht wünscht ihr es euch zum Geburtstag oder zu Weihnachten? Wetten, eure Eltern lesen selbst darin?

P. S. an die Erwachsenen: Wir würden uns sehr über Spenden freuen, damit wir davon einen Klassensatz mit 22 Titeln kaufen und verleihen können. Kostenpunkt: € 503,80.

2. Ein Wildbienen-Hotel basteln

In einem Wildbienen-Hotel leben zwar keine Honigbienen, doch andere Insekten brauchen wir auch auf der Welt. Allerdings muss man schon wissen, wie sie richtig gebaut werden. Der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) hat Tipps für wirksame Bienen-Hotels zusammengestellt. Und hier nennt der ehemalige Gymnasiallehrer Werner David Bezugsadressen, falls eure Eltern nicht selber basteln, sondern sich lieber eines kaufen wollen.

3. Erwachsene anstecken

3903-Reinhold-gibt-Antworten-Lichteneicheschule-1cSagt den Erwachsenen, dass Bienen sehr wichtig für Mensch und Tier sind. Redet mit ihnen darüber, so, wie wir es mit euch tun. Fragt ihnen „ein Loch in den Bauch“. Bittet sie darum, mit euch in ein Imkereimuseum zu gehen, zum Beispiel in das Zeidelmuseum Feucht bei Nürnberg.

Wenn sie merken, dass euch die Bienen total wichtig sind und ihr viele Fragen habt, dann werden sie sich selbst informieren, um euch bessere Antworten geben zu können. Vielleicht schafft ihr es dadurch, dass eure Eltern, Verwandten und Freunde das Thema so spannend finden, dass sie ebenfalls etwas tun wollen. Wie große Leute helfen können, dazu haben wir im Internet eine Liste zusammengestellt. Sie steht unter „Wie helfen?“

Übrigens: Auch wir lernen von eueren Fragen, vielen Dank dafür! So wächst unser Wissen und Verständnis und wir können immer besser antworten und helfen.

4. Euer Recht auf Fragen und Antworten gilt auch gegenüber Politiker/innen

110-WeidenpflanzaktionSchreibt an die Politiker/innen und bittet sie, etwas zu machen gegen die blumenlosen Landschaften und Grasflächen in den Parkanlagen und an Spielplätzen. Wir haben das auch getan, und das Gartenamt Bamberg hat daraufhin zum Beispiel Salweiden gepflanzt.

Bittet sie außerdem, etwas zu tun gegen den Einsatz von Pflanzenschutzmittel, die den Bienen schaden. Fragt nach, was genau zum Beispiel euer Bürgermeister oder eure Bürgermeisterin tut, um Bienen und Insekten zu erhalten.

Fröhlicher Spatenstich zur Bienen-InfoWabeGeht zur Bürgersprechstunde (auch ihr Kinder seid Bürger!) oder bittet um einen Sprechtermin und fragt eure Politiker/in direkt, was sie tut gegen das Bienensterben. In Bamberg zum Beispiel haben sie uns ein Gelände zur Verfügung gestellt, um für euch ein Klassenzimmer im Grünen zu errichten. Doch nur, weil wir gefragt haben. So etwas könnt ihr auch!

Tipp: Macht ein Foto von eurem Besuch. Nehmt jemanden mit, der die Antworten für euch aufschreibt. Bald könnt ihr ja selbst toll schreiben. Macht eine Kopie davon und schickt das alles an die Zeitung (oder auch an uns). So werden viele wichtige Leute aufmerksam auf das Thema. So machen wir das ebenfalls, das funktioniert prima. Alle Zeitungsartikel haben wir übrigens in unserem Pressespiegel gesammelt.

6. Obst, Gemüse, Beeren und Honig aus der Region kaufen und essen

Bittet eure Eltern darum, regionales Obst und Gemüse zu kaufen, und natürlich Honig, wenn ihr das alles mögt. Ihr unterstützt mit eurem eigenen Essverhalten die Hersteller und Händler. Wenn ihr zum Beispiel um Erdbeeren und Honig aus der Nachbarschaft bittet, dann tut ihr etwas für eure nächste Umgebung. Die Menschen, die diese Sachen verkaufen, werden dann noch besser auf Bienen achten, damit sie genug für euch ernten und an eure Eltern verkaufen können.

Logo Regionalsiegel "Region Bamberg – weil's ich überzeugt!"Wo es regionale Lebensmittel gibt, erfahrt ihr zum Beispiel auf der Internetseite der Stadt Bamberg oder auf der Landkreissseite oder in der Broschüre „Essen & Trinken aus der Region Bamberg“. Ein Tipp: auf vielen Produkten findet ihr ein Siegel. Das ist ein Zeichen, das bedeutet: „Ich bin ein Produkt aus der Region“.

7. Spaß haben am Thema Bienen

3904-Bienenfragen-und-Antworten-Lichteneicheschule-1cHabt einfach viel Spaß mit dem tollen Thema Bienen und informiert euch weiter. Vielleicht lernt ihr außerdem einen Imker oder eine Imkerin in eurer Nähe kennen? Sie sollen euch zeigen, was sie wissen. Manchmal kann es sein, dass ihr verschiedene Antworten bekommt. Das ist nicht schlimm. Macht euch eure eigenen Gedanken und fragt immer weiter! Lernen macht Spaß, weil die Welt sehr spannend ist und man gar nicht genug darüber erfahren kann!

8. Zur Bienen-InfoWabe kommen*

Bienenfragen auf Zeichnung Lichteneicheschule 1cFragt eure Lehrerin oder euren Lehrer, ob ihr zur Bienen-InfoWabe gehen dürft. Wir haben dort für jede Klassenstufe und jede Schulart und (fast) für jedes Fach interessanten Unterrichtsstoff rund um Bienen und ihren Lebensraum, zu Honig und zur Imkerei. Auch, wenn ihr zehnmal hintereinander zu uns kommt: Es gibt immer etwas Neues zu hören, zu sehen, zu schmecken, zu riechen, zu rätseln, zu malen und zu staunen – versprochen!

Zeichnung Bienen-InfoWabeAußerdem bieten wir immer wieder einmal eine Veranstaltung an, die ihr auf unserer Internetseite „Aktivitäten und Termine“ erfahren könnt.

Dann dauert es sicher nicht mehr lange und ihr könnt ein eigenes Bienenvolk halten. Mit der Hilfe von Erwachsenen könnt ihr in vier bis fünf Jahren loslegen, also wenn ihr ungefähr 10 Jahre alt seid.

Reinhold Burger und Ilona Munique, Initiatoren der Bienen-InfoWabe, SpatenstichWir würden uns riesig darüber freuen und glücklich sein! Danke jetzt schon für euer großes Interesse, die vielen tollen Fragen und die wunderbaren Zeichnungen. Wir heben ALLE für IMMER auf!

Eure Bamberger Schulbiene und Euer Schulimker Reinhold

*Aktualisiert am 01.09.2018.

P. S.: Falls Sie, liebe Erziehungsberechtigte, eines der Fotos in höherer Auflösung möchten, wenden Sie sich bitte an uns. Aber auch, falls Sie möchten, dass wir eines der Fotos mit Ihrem Kind herausnehmen sollen, was wir umgehend veranlassen.

Geplauder zu Fronleichnam, dem Fest der Sinne

Christus als Gärtner mit Maria Magdalena, Figur zur Fronleichnamsprozession in Bamberg (im Hintergrund der Hain)Fronleichnamsprozession in Bamberg 2015Die Fronleichnamsprozession ist ein wahres Fest der Sinne. Sie wird zuweilen auch „Gottestracht“ genannt. Und damit sind wir schon mittendrin im Bienenthema, denn auch da dreht sich alles um die nahrhafte Tracht. In Bamberg wird zudem Christus als Gärtner von starken Männern getragen. Maria Magdalena versinkt wie immer beinahe unsichtbar im Blütenmeer. „Maria Magdalena: Schutzheilige der Gärtner wegen eines Irrtums?“ Schön beschrieben von der Bamberger Online-Zeitung 2014. Womit wir zu Christiane Hartleitner springen.

Christiane mit ErdbeerschaleReinhold mit ErdbeerschaleSie wird in Kürze selbst Imkerin. Der bisher betreuende Imker ihrer Völker am Schiffbauplatz hat die Nase voll vom Bienensterben. Von 20 Völkern ist ihm über den vergangenen Winter nur ein Volk geblieben. Nun heißt es, selber machen. Wir unterstützen unsere „Bienenpatenvermittlerin“ zu Dr. Regina Hanemann gerne und bringen ihr die notwendige Ausstattung vorbei. Bedankt hat sie sich mit einer riesen Schüssel voll Erdbeeren! Womit wir bei den enormen Leistungen der Bienen angelangt wären.

Reinhold füllt erste Ernte 2015 abNeben der Befruchtungsleistung, ganz klar, danken wir ihnen auch für den Honig. Unsere erste Ernte in diesem Jahr erfolgte (etwas verfrüht, da wir sonst erst im Juli schleudern) auf Grund des Drehtermins mit dem ZDF für WISO. Und das war auch gut so, denn in diesem Jahr hatten die Landwirte in den Buger Wiesen reichlich Raps ausgesät. Rapshonig hat einen sehr hohen Traubenzuckergehalt und wird daher sehr schnell fest. Man bekommt ihn nicht mehr aus den Waben heraus, wird er zu spät geerntet.

Erste Ernte 2015, Rapshonig aus den Buger WiesenRapshoniggläserUnser Herzibär war begeistert – und Kinder sind es auch. Sie lieben ihn, da er hell und sehr süß ist, im Gegensatz zu unseren ansonsten recht würzigen Bamberger Lagenhonigen. Wer möchte, kann sich jetzt schon ein paar Gläser „Kinderhonig“ unverbindlich vorbestellen, das 250g-Glas zu € 4,50. Wir setzen uns mit Ihnen wegen der Abholung in Verbindung.

Bienen unter einer Beute in den Buger WiesenWo wir nun thematisch in den Buger Wiesen sind … bei unserem Fronleichnamsausflug in Richtung Wernsdorf und weiter zum Kälberberg schauten wir natürlich eben mal zu unseren Schätzchen. Das war gut so. Denn offenbar wollte die alte Königin ausschwärmen, um einer neuen Königin das Feld zu überlassen. Da diese Königin jedoch wohl am Flügel beschnitten war – das ist das gängige Verfahren unseres Imkervaters, von dem wir den Ableger dieses Jahr erhielten – kam sie nicht sehr weit und nistete sich unter der Heimatbeute ein. Eigentlich praktisch, denn damit blieb uns der Schwarm erhalten. Trotzdem … Flügelschneiden praktizieren wir selbst nicht, obgleich es für die Bienenkönigin schmerzfrei sein soll.

Heckenrosen am Fuße des Eichwaldes / Friesender WarteFronleichnamsausflug und Blüten – das Thema hatten wir ja schon weiter oben. Hier die Fortsetzung. Nachdem wir das Feiertagsmittagessen im Gasthof Schiller in Wernsdorf eingenommen hatten, wanderten wir in Richtung Kälberberg (wo der Bamberger Fernsehturm steht) und zu den Kletterfelsen. Dabei ging es an einer wunderbaren Flora entlang. Von Türkenbundlilien, die schon Knospen treiben, über das weiße Waldvögelchen, das erste Blüten hervorgebracht hat, entlang Wiesen voller Margeriten, Salbei und Hanenfuß vorbei an Heckenrosen … gerne würden wir hier unsere Bienen aufstellen! Die Buger Wiesen könnten etwas mehr davon auch gut vertragen. Sie ist längst nicht (mehr) so blütenreich, wie sie oft dargestellt wird.

Dennoch – wir sind von Herzen dankbar für die Gaben Gottes, die uns eine üppige Natur schenkt und noch schenken würde, sofern wir es zulassen und verantwortlich mit ihr umgehen. An uns selbst liegt es, an jedem und jeder einzelnen. Da greifen keine Ausreden, da ist Schluss mit oberflächlichem Geplauder. Lass uns zur Sache kommen! Was hieltet ihr vom, hm, zum Beispiel Bienenhaltung???

Drohnenbrut in Form zweier Herzen