Bienensachverständiger Reinhold Burger für Raum Bamberg erneut bestätigt

Führung an der Bienen-InfoWabe für Frauenbund KDFB, Zweigverein Gaustadt / Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de am 04.05.2024Bereits seit Januar 2017 ist Reinhold Burger durch das Institut für Bienenkunde und Imkerei zum ehrenamtlichen Bienensachverständigen ernannt  worden. Damals noch für den LVBI und nunmehr für die BIV, Bayerische Imkervereinigung. Im Grunde unerheblich, da Bienensachverständige grundsätzlich verbandsübergreifend sowie vereinsunabhängig in ihrer Region (hier Bezirk Oberfranken, Stadt- und Landkreis Bamberg) tätig sind.

Den Antrag, einen Bienensachverständigen zu ernennen, stellen indes die Ortsvereine. Dies ist nun seit dem Trägerwechsel der Bienen-InfoWabe (Anfang 2022) der FKBB, Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V., der wiederum Mitglied in der BIV ist.

Um das hohe Ausbildungsniveau auch über die Zeit hinweg halten zu können, finden jährliche Fortbildungsveranstaltungen durch das Institut für Bienenkunde und Imkerei statt, zum Beispiel auch anlässlich des Imkerforums Veitshöchheim, über das wir in unserem Blog häufig schon berichteten. Zudem werden spezielle Fortbildungen für Bienensachverständige und Fachwarte/Fachwartinnen angeboten, zu denen die Funktionäre eingeladen werden. Die Teilnahme an derartigen Veranstaltungen ist verpflichtend und muss über ein Kursbuch nachgewiesen werden.

Streichholzprobe Amerikanische FaulbrutWas tut ein Bienensachverständiger?

Bienensachverständige beraten und unterstützen Imker und Imkerinnen zur Prophylaxe, Diagnostik und Bekämpfung von Bienenkrankheiten:

  • Fachvorträge
  • Beraten bei Anfragen durch Imker/innen
  • Standbesuche zur Bienendurchsicht bei Verdacht auf Krankheiten und ggf.
  • Entnahme von Futterkranzproben für Laboruntersuchungen
  • Untersuchungen und Begutachtungen im Auftrag des Veterinäramts unter anderem zu Ausstellung von Gesundheitszeugnissen
  • Faulbrutsanierung
  • „Findelvölker“ (eigene Wortschöpfung) begutachten und bewerten (Verbleib, Inobhutnahme, Vermittlung oder Auflösung)

Bienensachverständige arbeiten ehrenamtlich. Die Inanspruchnahme der o. g. Leistungen ist kostenlos. Einfach Kontakt aufnehmen.

Monatsbetrachtungen April 2024 zu Bienen und Imkerei

Übersicht

Phänologie und Bienen: Kirschblüte mit Signalfunktion

Biene an SauerkirscheSignalfunktion in der Betreuung der Bienenvölker stellt im April der Beginn der Süßkirschblüte dar. Mit ihr ist die Phase der sogenannten Durchlenzung der Völker beendet und die Blüte kündigt den Beginn der Massentracht an.

Durchlenzung nennt man in der Imkersprache den Zeitraum zwischen dem Ende der Winterruhe der Bienen und dem Beginn der Obstblüte. Dabei findet ein Generationenwechsel im Volk statt. Die Winterbienen werden durch Jungbienen ersetzt und die Volksstärke nimmt rapide zu.

Neben der Süßkirsche sind im Erstfrühling Löwenzahn, Schlehe, Spitzahorn, Johannis- und Stachelbeere sowie Winterraps als Trachtpflanzen von großer Bedeutung.

Starke Völker mit jungen Bienen und Massentracht bedeuten für uns Imker/innen: Honigräume aufzusetzen! Dazu gleich mehr.

Futterausgleich

Wabenkontrolle / Futterkontrolle SchiffbauplatzbienenEnde März bis Anfang April nehmen wir, sofern nötig, einen Futterausgleich vor. Unterversorgte Völker erhalten (volle) Waben aus den Nachbarvölkern. Falls eines eurer Völker nur noch über eine einzige Futterwabe verfügt, gebt ihr überschüssige Futterwaben aus gut versorgen Völkern an sie ab. Doch was ist „gut versorgt“?

Biene an Kornelkirsche (Cornus mas)Mehr als drei Futterwaben braucht es um diese Jahreszeit nicht mehr, denn die Bienen sollten jetzt (noch oder schon) Nektar von Kornelkirsche, Weide, Hasel, Schlehen, Pestwurz, Winterling, Vogelkirsche, Silberahorn und später auch Löwenzahn eintragen.

Futterteigpäckchen aufgelegt beim NotfütternDa wir im Herbst jedoch reichlich einfüttern, sind  Völker, die nur noch wenig Futter haben, die absolute Ausnahme. Doch heuer kam dies vereinzelt tatsächlich vor, denn durch den warmer Winter mit frühem Brutbeginn verbrauchten manche Völker mehr Vorräte. Ansonsten werden überschüssige Waben kühl und trocken eingelagert und für die kommende Ablegerbildung verwendet. So schaffen wir außerdem Platz für weitere Brut.

Alte Futterwabe entfernenDie entnommenen Waben werden durch ausgebaute (leere) Waben, falls vorhanden, oder Mittelwandrähmchen ersetzt. Auf keinen Fall jedoch in das Brutnest, sondern mit Kontakt zu den Rändern des Brutnests gehängt. Auf diese Weise werden sie schnell in das Brutnest integriert und bestiftet. Gegebenenfalls die noch vollen Futterwaben an den Rand schieben.

Honigraum aufsetzen

Wann?

Bienenpatenvolk von Ruth VollmarJe nach Standort und Witterung sowie je nach Volkszustand soll spätestens bis zur Blüte der Süßkirsche der erste Honigraum aufgesetzt werden.

Generell gilt es, den Honigraum eher früher als später aufzusetzen. Wird der Honigraum zu spät gegeben, lagern die Bienen die Frühtracht im Brutraum ein. Dabei entsteht über dem Brutnest eine dicke Futterkappe, die von den Bienen als Barriere angesehen wird. In der Folge wird der Honigraum nur sehr zögerlich oder auch gar nicht angenommen. Außerdem wird die Königin durch die Honigeinlagerung in ihrer Eilage eingeengt und damit die Schwarmstimmung gefördert.

VOLKSZUSTAND?

Bei einer Stärke von rund 12.000 Bienen ist ein Volk „reif“ für den Honigraum. Das entspricht in etwa 6 mit Bienen besetzte Zanderwaben.

Darüber hinaus sollte das Volk mindestens 3 Waben mit verdeckelter Brut aufweisen. Die geschlüpften Bienen füllen sodann ein komplette Zarge Zander.

WELCHE WABEN?

Der Honigraum wird im Kern mit mindestens 3 bis 4 hellen, ausgebauten Waben bestückt, sofern vorhanden. Rechts und links davon mit Mittelwandrähmchen auffüllen. Falsch ist es, ausgebaute Waben und Mittelwandrähmchen im Wechsel einzuhängen. Denn die Mittelwände werden nicht vollständig ausgebaut und die bereits ausgebauten Waben zu Dickwaben ausgezogen.

Ausgebaute WabeBei den ausgebauten Waben unbedingt auf die Hygiene achten! Braune, bereits einmal bebrütete Waben haben im Honigraum nichts verloren. Keine angärigen oder Blasen werfende Waben verwenden. Mit diesen bringt man Hefezellen ein, die sich im Volk verbreiten und somit für die neue Ernte eine Gefahr der Gärung mit sich bringen. Um dies zu verhindern, lassen wir nach der Ernte die ausgeschleuderten Honigwaben von den Bienen sauber ausschlecken.

In mancher – meist älterer – Literatur findet sich die Empfehlung, Brutwaben (möglichst mit noch offener Brut) in den Honigraum zu hängen, damit die Bienen den Honigraum besser annehmen. Dies sollte man jedoch aus Gründen der Hygiene (siehe oben) unterlassen. Ein weiterer Punkt, der dagegen spricht, ist, dass die hochgehängten Brutwaben noch einen Futterkranz aufweisen, der sehr wahrscheinlich Winterfutter enthält. Dieses wollen wir nicht in die neue Ernte einbringen.

VorgehensWeise?

Der Honigraum wird bei uns grundsätzlich über das Absperrgitter aufgesetzt. Das Gitter hindert die Königin an einer Eilage im Honigraum. Damit erreichen wir eine strikte Trennung der Bienenbrut von den für die Ernte bestimmten Honigwaben.

Einsetzen des DrohnenrahmensDrohnenrahmen einsetzen

Zeitgleich mit dem Aufsetzen des Honigraumes setzen wir den Drohnenrahmen, auch Baurahmen genannt, zur biotechnischen Varroaprophylaxe ein. Drohnenrahmen sind leere Rähmchen ohne Mittelwände.

Dazu entnehmen wir aus dem oberen Brutraum eine Randwabe mit Futter und schaffen somit Platz für den Drohnenrahmen. Der Drohnenrahmen wird anschließend im oberen Brutraum an der Position 2 oder 9 eingesetzt. Die Position 3 wird hin und wieder ebenfalls empfohlen, hat sich bei uns jedoch nicht bewährt.

Schwarmstimmung kontrollieren

Durch den frühen Brutbeginn im Jahr zusammen mit der schon weit fortgeschrittenen phänologischen Entwicklung der Natur ist es möglich, dass stark ausgewinterte Völker bereits ab Mitte April in Schwarmstimmung kommen.  Also rechtzeitig Völker kontrollieren, ob sie sich schon auf das Schwärmen vorbereiten.

Logo "Alle Themen" der Bienen-InfoWabe (BIWa)Termine

Zu tagesaktuellen Änderungen siehe die Seite
Aktivitäten und Termine.

 


Perfekte Frühlingstage für euch und eure Bienen!


 

Jahresprogramm 2024 der Initiative BLIB und des FKBB

Logo FKBB e. V.Logo Bienen-leben-in-Bamberg.de (BLIB)Die Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de (BLIB) plant zusammen mit dem Förderkreis Bienenleben e. V. (FKBB) für die kommende Saison wieder einige Veranstaltungen. Diese und weitere zahlreiche feste Einzeltermine, z. B. zum Stadtradeln oder Teilnahmen bei anderen Veranstaltern, erfahrt ihr unter Aktivitäten und Termine.

Biene auf Osterei (Osterbrunnen Hollfeld)Start ist am Ostersonntag von 14 bis 17 Uhr mit einem Tag der offenen Tür. Im Informationszentrum am Bienenweg 1 im Erba-Park lässt sich alles rund um Bienen, Honig, Imkerei und Natur erkunden. Spezielle Führungen können auch zu anderen Terminen vereinbart werden.

Bienen-InfoWabe am Bienenweg 1, seit 2023 mit PV-AnlageGeöffnet ist die Bienen-InfoWabe für die Bevölkerung von April bis September an jedem dritten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr.

Öffentliche Honigernte zur BIWa-Sonntagsöffnung am Bienenweg in Bamberg / Iniative Bienen-leben-in-Bamberg.deEin Highlight stellt die öffentliche Honigernte am 21. Juli ab 15 Uhr dar. Mutige dürfen selbst Hand anlegen und unter der Anleitung von Imkermeister Reinhold Burger und Imkerin Ilona Munique eine Wabe ernten. Kinder, die nur zusehen wollen, dürfen trotzdem in einen Imkeranzug schlüpfen.

Philippe Eulig (Presseprecher) mit Anja Konzelmann (Gruppenleiterin) der Naturschutzgruppe der Offenen Behindertenarbeit (OBA) der Lebenshilfe Bamberg, Preisträger Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2023 (BBU23)Zum Saisonende am 15. September wird der jährliche Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis (BBU) im feierlichen Rahmen überreicht. Ausgezeichnet werden Institutionen und Personen, die sich um die Themen Bienen und ihren Lebensraum, um Honig und Imkerei verdient machten. Eine Bewerbung oder ein Vorschlag kann jederzeit eingereicht werden.

Außerhalb der Bienen-InfoWabe

Aromagarten ErlangenDie kostenlose Bildungs-Exkursion des FKBB führt am 25. Mai von 13 bis 17 Uhr in die Gärten von Erlangen. Erkundet werden der Botanische Garten und der Aromagarten. Treffpunkt ist am Eingang zum Schlossgarten am Café Mengin in Erlangen.

Logo Tierschutzverein-BerganzaUm sich mit themenverwandten Institutionen auszutauschen, finden heuer wieder zwei Netzwerk-Exkursionen statt. Am 8. Juni von 15 bis 17 Uhr besuchen wir das Tierheim Berganza.

Jurymitglied Franz Spindler mit Reinhold BurgerAm 5. Oktober ab 17 Uhr geht es zum Imkerverein „Bienenfreunde Zapfendorf“. Anmeldungen erleichtern die Organisation, beispielsweise zu Fahrgemeinschaften.

MonatsBeeTrachtungen mit Imker-Stammtisch von BLIB, Bienen-leben-in-Bamberg.deAn jedem zweiten Mittwoch im Monat um 19 Uhr treffen sich am Bienenthema Interessierte zu den „MonatsBeeTrachtungen“. Nach einem Kurzvortrag zu Schwerpunkthemen folgt das gesellige Beisammensein in der Sportgaststätte „Vereinshain“ an der Galgenfuhr.

Wir freuen uns, euch bei der einen oder anderen Veranstaltung (wieder) zu sehen!

Bienensachverständiger Reinhold Burger rät: Jetzt an das Gesundheitszeugnis denken!

Sichert euch jetzt Termine für das Gesundheitszeugnis! Mit steigenden Frühjahrstemperaturen gewinnen Imker*innen schlagartig neue Anfragen nach Bienenvölkern. Beim Verkauf wie Kauf gilt es jedoch, einiges zu beachten. Zum Beispiel ist bei Verbringung von Völkern aus dem Landkreis in die Stadt oder umgekehrt ein Zeugnis notwendig! Alle Details dazu in unserem Blogbeitrag „Rund um das veterinäramtliche Gesundheitszeugnis / Amtstierärztliche Bescheinigung in Sachen AFB in Bamberg und Region“.

Aber auch wenn ihr das Volk innerhalb des eigenen Landkreises oder Stadtgebietes versetzt, macht es Sinn, eine Amtstierärztliche Bescheinigung, der Einfachheit halber „Gesundheitszeugnis“ genannt, zu beantragen. Das veterinäramtliches Gesundheitszeugnisses bzw. eine Seuchenfreiheitsbescheinigung gibt es beim Veterinäramt. Die Untersuchung dazu übernimmt Imkermeister Reinhold Burger (T. 0951- 3094539) als Bienensachverständiger in Stadt und Region Bamberg gerne auf Anfrage. Ihr könnt natürlich auch im Veterinäramt nach (weiteren) Bienensachverständigen in der Region fragen.

Das nach der Untersuchung beantragte Zeugnis bescheinigt, dass die Bienenvölker eines Standes frei von der Amerikanischen Faulbrut (AFB) sind und nicht in einem Faulbrutsperrbezirk stehen. Dieses ausstellen zu lassen beruht auf einer Vorschrift der Bienenseuchen-Verordnung, BienSeuchV.

Imkermeister und Bienensachverständiger Reinhold Burger untersucht eine Bienenwabe

Sa., 09.03.24  – Geräteüberblick und Fördermöglichkeiten für Jungimker*innen und Schul-Imkereien (Vertiefungsseminar)


Honig verarbeiten mit der Bamberger SchulbieneLogo BLIB Vertiefungsseminar für ImkerSa., 09.03.24  – Geräteüberblick und Fördermöglichkeiten für Jungimker*innen und Schul-Imkereien (Vertiefungsseminar)

Wann? Sa., 09.03.24 | 16.00 – 18.00 Uhr
Wo? Online; Link nach Anmeldung
Für wen? Interessierte Imker/innen und Schul-Imkereien
Was? Welche Großgeräte zur Imkerei sind notwendig und welche Anforderungen sollen sie erfüllen? Auf was kann ausgewichen oder gar verzichtet werden? Welche Fördermöglichkeiten für Jungimker/innen und Schul-Imkereien kommen (in Bayern) in Betracht? Welche Formulare werden benötigt, wie werden sie richtig ausgefüllt und welche Fristen sind zu beachten? Welche Käufe werden gefördert, welche nicht? Zeit für spezifische und vertiefende Fragen ist eingeplant.
Referenten? Ilona Munique, Imkerin und Reinhold Burger, Bienenwirtschaftsmeister
Kosten und Anmeldung?


Monatsbetrachtungen März 2024 zu Bienen und Imkerei

Übersicht

Phänologie und Bienen: Startschuss Salweide

Honigbiene an Salweide (Salix caprea) i im Hainpark Bamberg, Hollergraben

Die Zeigerpflanze für die Betreuung der Bienenvölker im März stellt die Blüte der Salweide dar. Zu diesem Zeitpunkt brüten die Völker bereits stark. Der Übergang von den Winterbienen zu den Sommerbienen nimmt jetzt volle Fahrt auf. Für die Imker/innen bedeutet das, die Mäusegitter zu entfernen und die auf einer Zarge überwinterten Völker mit einer zweiten Brutzarge zu erweitern.

Vereinzelt haben wir bereits blühende Weidenkätzchen gesichtet. Der Deutsche Wetterdienst prognostiziert am 29.2. den Blühbeginn der Salweide in Deutschland für den 3. März.

Auffällig im Landschaftsbild sind die männlichen Weidenkätzen. Sie liefern den Bienen reichlich Pollen zur Aufzucht von Jungbienen. Die relativ unscheinbar erscheinenden Blüten der weiblichen Salweide versorgen die Völkern hingegen mit reichlich Nektar.

Futterkontrolle

Im März sind immer wieder Kälteeinbrüche zu erwarten. Daher bitte darauf achten, dass die Völker mindestens fünf bis sieben Kilogramm Futtervorräte besitzen. Denn mit zunehmender Bruttätigkeit benötigen die Völker entsprechen mehr Futter. Besonders in diesem Jahr mit seinem warmen Winter verbrauchten einige unserer Völker mehr Vorräte als üblich.

Nachfüttern

Aufkratzen der verdeckelten FutteraltwabeBeste Methode zum Nachfüttern ist, eine Futterwabe an den Rand des Bienensitzes zu geben. Entweder hat man noch eine Futterwabe vorrätig, oder man entnimmt Völkern mit überschüssigen Vorräten eine Futterwabe. Bitte nur Futterwaben von eigenen Völkern verwenden, um eine Übertragung von Faulbrut zu vermeiden.

Zweitbeste Möglichkeit besteht in der Gabe von Flüssigfutter und zusätzlichen Futterteig. Sofern die Bienen noch in der Traube sitzen, Flüssigfutter von unten mittels Schale im hohen Boden reichen (siehe Beschreibung Notfüttern, Monatsbetrachtung Februar 2024). Bei anhaltendem Flugwetter besteht bei dieser Variante jedoch die Gefahr einer Räuberei. Es ist dann besser, mit einer Futtertasche zu füttern, die direkt neben den Bienensitz gehängt wird. In beiden Fällen für eine ausreichende Aufstiegshilfe mittels Stroh oder Äste sorgen.

Als Flüssigfutter eignet sich eine Zuckerlösung 3:2 (Verhältnis Wasser zu Zucker) oder Futtersirup. Zusätzlich kann Futterteig direkt über den Bienensitz aufgelegt werden. Generell hat Futterteig allerdings den Nachteil, dass die Bienen zu seiner Aufnahme Wasser benötigen, das sie erst mühsam eintragen müssen.

Mäusegitter entfernen

Entfernen des MäusegittersFrühlingshafte Temperaturen im März lassen die Mäusegitter überflüssig werden. Bei Tagestemperaturen über 10 °C gehen die Bienen aus der Wintertraube. Sie können sich jetzt gegen Eindringlinge selbst wehren. Daher entfernen wir zur Salweidenblüte bei allen Völkern die Mäusegitter.  Das Flugloch bleibt geöffnet und wird nicht mit einem Fluglochkeil eingeengt. Das gilt auch für die im letzten Jahr gebildeten Jungvölker. Jetzt tragen die Bienen reichlich Pollen ein. Lässt man das Gitter am Flugloch, wirkt es wie eine Pollenfalle. Beim Durchschlüpfen verlieren sie ihre mühsam gesammelten Pollenhöschen.

Mit zweiter Brutzarge erweitern

Jungvölkern, die wir in einer Zarge (Zander-Vollzarge) überwinterten, setzen wir zur Salweidenblüte einen zweiten Brutraum auf. Die Erweiterungszarge bestücken wir mit hellen, ausgebauten Waben. Diese entstammen aus den Honigräumen des letzten Jahres. Falls keine ausgebauten Waben vorhanden sind, erweitern wir nur mit Mittelwandrähmchen. Bei gemischter Verwendung von Mittelwandrähmchen und ausgebauten Waben werden letztere zentral, also in die Mitte der Zarge eingehängt.

Gesundheitszeugnis beantragen

Sollen Völker gekauft oder verkauft und sie deshalb an einen anderen Stand gebracht werden, bitte rechtzeitig an ein Gesundheitszeugnis denken (Vorschrift laut Bienenseuchen-Verordnung, BienSeuchV). Das Zeugnis bescheinigt, dass die Bienenvölker eines Standes nicht in einem Faulbrutsperrbezirk stehen und frei von der Amerikanischen Faulbrut sind, daher auch die Bezeichnung Seuchenfreiheitsbescheinigung. Näheres erfahrt ihr in unserem Blogartikel „Rund um das veterinäramtliche Gesundheitszeugnis / Amtstierärztliche Bescheinigung in Sachen AFB in Bamberg und Region“..

Termine & Fortbildungen

Wunderschöne Erstfrühlingstage euch und euren Bienen!

 

Sa., 10.02.24 – Workshop Wachsgießen (Mittelwand)


Nicht ganz zur Hälfte, das Wachs verteilt sich auf Druck über die untere Hälfte.Logo BLIB Vertiefungsseminar für ImkerSa., 10.02.24 – Workshop Wachsgießen (Mittelwand)

Wann? Sa., 10.02.24 | 14.30 – 16.30 Uhr
Wo? Ort in Bamberg wird bei Anmeldung bekannt gegeben
Für wen? Dieses Vertiefungsseminar der Imkerei wendet sich an Imker/innen ohne Praxiserfahrung in der Wachsverarbeitung.
Was? Kleine Wachskunde, Mittelwandwaben gießen in der Praxis, Input zu Geräten und Material, Einlöten
Referent? Reinhold Burger, Bienenwirtschaftsmeister, Bienensachverständiger
Kosten und Anmeldung?


Frühbucherrabatt für Imkeranfängerkurs 2024 (Bamberg, Bayern, Oberfranken) bis 31.12.

Logo BLIB Imkerkurs für Anfänger (m) Schnellentschlossene profitieren von 5% Frühbucherrabatt für den Imkeranfängerkurs 2024 bei der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de. Bedeutet. Bei einer Überweisung bis bzw. am 31.12.23 beträgt der Kurs statt € 440 nur € 396. Der Zahlungseingang darf also ruhig erst in der Neujahrswoche erfolgen.

Alles Nähere zu den Zahlungsmodalitäten findet ihr im Programm BLIB-Imkerkurs-Anfaenger-AK24.

BLIB-Team zur Honigernte Bughof (AK23, Modul 7, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)

Rezensionsliste des Adventskalenders der Bamberger Schulbiene 2023

Jahreskalender "Bamberg 2024" von Saskia SchwarzenbergerHinter dem ersten Türchen im Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023 befand sich die Rezension zum wunderschönen Jahreskalender „Bamberg 2024“, fotografiert und gestaltet von Saskia Schwarzenberger, den ihr im „Allerliebst“, Hinterer Graben 10 in Bamberg erstehen könnt.

Alle weiteren Rezensionstitel, die uns übrigens dankenswerterweise von den Verlagen oder Autor*innen kostenlos zur Verfügung gestellt (und daher aus rechtlichen Gründen mit [Werbung] gekennzeichnet wurden), sind zumeist Bücher und über unsere Imker-Bibliothek unter bestimmten Voraussetzungen ausleihbar.

Rezensionsliste 2023 von Ilona Munique und Reinhold Burger

Kinderbücher zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur

  • Der große Schwarm : Ein neues Zuhause für die Bienen / Kirsten Trayoner (Text); Carim Nahaboo (Ill.): 1. Aufl. Gerstenberg. 2023. 40 S. ISBN 978-3-8369-6190-5
  • Die Biene – Ein Sachbuch für Kinder / [Carola von Kessel]. [Köln] : Schwager & Steinlein 2020. 160 S.
  • Aufklappen und Entdecken – Die Bienen : mit 50 Klappen / Illustrationen von Jean Claude ; Text: Emily Bone ; Übersetzung aus dem Englischen: Andrea Reinacher. London : Usborne. 2021. 14 S. ISBN  978-1-78941-556-8
  • Honig für dich / Antje Teinzer; Ill. Antje van Hamann; in Koop. mit Sabrina Lamm. Würzburg : Darum Verl. 2022. ISBN 978-3-947692-05-7
  • Ich bin die kleine Biene / Christine Henkel; Sandra Grimm. Ravensburg : Ravensburger Verlag GmbH. 2021. 16 S. (Mein Naturstart). ISBN 9783473439805.
  • Ein König für die Bienen / Laminack, Lester; Jim LaMarche. Glarus : Baeschlin Verlag. 2022. 40 S. ISBN 978-3038930440
  • Bienen, Wespen, Hummeln : spannendes Entdeckerwissen rund um Bienen, Wespen und Hummeln! / Illustrationen: Stefan Lohr ; Text: Angelika Rusche-Göllnit. Nürnberg : Tessloff, 2020]. 21 S. WAS IST WAS / Junior ; Bd. 34. ISBN 978-3-7886-2231-2
  • Meine Gartenfreunde – Die kleine Biene / Carla Häfner (Text), Sandy Lohß (Ill.). Hamburg : Oetinger. 2022. 14 S. (Oetinger natur). ISBN  978-3-7512-0173-5

Sachbücher und -artikel Imkerei

Sachbücher Natur

Sachbücher Honig und Nebenprodukte

Sonstiges, Übergreifendes

  • Von Bienen und Beuten : das Deutsche Bienenmuseum Weimar ; [Jubiläumsschrift zum 100jährigen Bestehen des Deutschen Bienenmuseums Weimar] / [hrsg. vom Stadtmuseum Weimar in Verbindung mit dem Landesverband Thüringer Imker e. V. Red.: Alf Rößner …]. Weimar : Stadtmuseum. 2007. 79 S. ISBN 978-3-910053-41-0
  • Magazin Blattgrün. Theilheim : BlattGrün-Atelier. Liste aller Artikel 2023 von Ilona Munique

*22* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023

Cover Scharz, Dadant-Kompendium[Werbung]  Reiner Schwarz, der Autor des Buches „Das Dadant-Kompendium : mit Tipps zu Mini-Plus und Königinnenzucht”, ist Informatiker und nebenberuflich Facharbeiter Bienenwirtschaft (Absolvent 2011/12 der Imkerschule Linz) mit Bienen im Chiemgau. Das Credo des geschätzten Vortragenden und Autors zahlreicher Fachartikel in deutschsprachigen Imkerzeitschriften lautet: „Arbeiten mit den Bienen und nicht das Beherrschen des Bienenvolkes“. Im Fokus der Koproduktion von Reiner Schwarz und der imker.ag – Schule der Erwerbsimker steht die Verwendung der 10er Dadantbeute. Entstanden ist das Kompendium aus der beliebten Broschüre „Imkern mit Dadant und Mini-Plus”, 2010 erstmals erschienen.

Der Inhalt

Das Kompendium beginnt mit einer persönlich gehaltenen Einführung, wie Reiner Schwarz zur Imkerei kam. Daran schließt sich ein kurzer Abriss zur Geschichte des Dadant-Systems an. Bevor in eigenen Kapiteln auf Einzelheiten von Beute und Werkzeugen eingegangen wird, schickt der Autor die grundsätzlichen Aspekte der Völkerführung voraus, aus denen sich seine Betriebsweise ableitet.

Führung durch das Bienenjahr

Im Hauptteil führt Schwarz uns mit der Dadant-Beute durch das Bienenjahr nach folgender Devise: „Ein intensives Verständnis des Bienenvolkes und der Vorgänge darin hilft sehr, sich von einem starren Gedanken- und Termingerüst zu befreien und mit dem Tier zu arbeiten.”

Mini-Plus und Königinnenzucht

Nach Empfehlungen unter anderem zum Thema Varroa, zur Führung eines Bestandsbuches und zur Räuberei schließen sich die im Untertitel des Buches „Mit Tipps zu Mini-Plus und Königinnenzucht” angekündigten Inhalte an. Breiter Raum wird der Aufzucht von vitalen Königinnen eingeräumt. Ein kurzer Abriss zu Bienenwachs und der Frage, ob man mit der Dadantbeute wesensgemäß imkern könne, schließt den inhaltlichen Teil ab. Den Schluss des Buches bilden ein.Stichwortverzeichnis, Checklisten und eine Danksagung.

Statements von Erwerbsimkern

Aufgelockert werden die Ausführungen durch eingestreute Fachkommentare von den Erwerbsimkern Marian Aschenbrenner und Stefan Mandl, beide aus Wien, und von Daniel Pfeifenberger aus Salzburg.

Das Fazit

Mit Hardcover-Bindung und mit modernem frischen Layout ist das Buch wertig aufgemacht. Besonders gefielen mir die drei gelben und orangen Lesezeichenbänder. Ideal, um zwischen den Kapiteln hin und her zu springen.

Zwar liegt der Schwerpunkt auf dem Beutensystem „10er Dadant”. Dennoch enthält das Buch einiges, das auch für Imker mit anderen Beutensystemen sehr zu empfehlen ist: „Erfahrungen aus der Praxis für die Praxis”. Und man sollte wissen: Es ist ein Handbuch und kein Lehrbuch für Imkereianfänger*innen. Eine gewisse Erfahrung mit Bienen sollte also vorhanden sein.

Auf dem Vorsatzblatt verweist ein Link auf die Website der imker.ag, auf welchem ergänzendes Material zu finden sein soll. Prinzipiell ein gute Idee, Print und digitale Medien zu verknüpfen. Nur wird man hier enttäuscht. Denn nach der Betätigung des Links ploppt die Mitteilung auf, dass man erst Zugriff nach einer Registrierung erhält und außerdem ein imker.ag-Konto mit einem kostenlosen Basic-Abo angelegt werden muss. Doch das Prozedere kann man sich ersparen, denn neben den Checklisten aus dem Buch sind keine zusätzlichen Informationen erhältlich. Schade.

Das Buch überzeugt durch seinen praxisorientieren Inhalt und die schnörkellose Darstellung. Ich schließe mich dem Covertext „Sie erhalten ein Handbuch, das Sie immer gerne zur Hand nehmen werden” ohne Abstriche an. Ein Standardwerk für jede Imkerbibliothek.


Schwarz, Reiner: Das Dadant-Kompendium : mit Tipps zu Mini-Plus und Königinnenzucht. 2., überarb. u.  erw. Aufl. Salzburg : imker.ag – Bienenlieb gem. V. 2022. ISBN 978-3-9505334-0-8

Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek.