Wachsverarbeitung an 5 Stationen

Seminarteilnehmende der Uni Bamberg, Thema "Wachs"Duftprobe BienenwachsWelches Wachs fällt in der Imkerei an? Wie können wir es aufbereiten? Was sind die Zwischen- und Endprodukte? Wie lassen sich die Endprodukte verarbeiten?

In 90 Minuten durch (fast) alle Phasen der Wachsbearbeitung – das Sondermodul im Seminar „Schul-Imkerei“* benötigte im Vorfeld eine gute Logistik, um alle Gerätschaften und Anschauungsobjekte heranzuschaffen. Da wir das Ganze sicherlich nicht gleich wiederholen, hier unser ausführlicher Beitrag mit vielen anschaulichen Fotos.

Verschiedene Wachsblöcke zur Demonstration

Geräte zur WachsverarbeitungKleine Wachskunde

  • (Chemische) Bestandteile von Wachs sind vor allem Ester und Fettsäuren sowie in geringen Mengen freie Alkohole und Kohlenwasserstoffe
  • Wachs wird vom Menschen neben der Imkerei verwendet für Kosmetik, Pharmazie, Chemisch-technische Industrie, als Trennmittel in der Lebensmittelindustrie, der Medizin, im Haushalt und in der Kunst
  • Die Wachsherkunft sollte bei Einkäufen nachvollziehbar sein. Beim Verarbeitungsprozess unterscheiden wir Altwachs, Drohnenwachs und Entdeckelungswachs
  • Wachs wird belastet durch fettlösliche Umweltstoffe und Varroazide
  • Die Arbeit der Wachsverarbeitung lohnt sich, sowohl für das Tierwohl als auch die Qualität des Honigs. Finanziell lohnt es sich leider eher weniger. Falsche Sparsamkeit öffnen die Tür für verurteilenswerte Wachspanschereien.
  • Harmlose Wachsblüte, kein SchimmelDem Wachs sieht man seine Qualität leider nicht an. Was wie Schimmel aussieht, kann beispielsweise eine harmlose Wachsblüte sein, die bei leichtem Anfönen wieder verschwindet. Hingegen sind Wachsverpanschungen meist an Anomalien im Brutgeschehen und an unregelmäßig ausgebauten, abgesackten Waben zu erkennen und schädigen das Volk. Rückstandsanalysen nimmt in Bayern unentgeltlich bzw. gegen geringe Kosten der Tiergesundheitsdienst (TGD) vor.

Station 1: Entdeckelungswachs

Entdeckelungswachs eignet sich hervorragend für die Herstellung kosmetischer Pflegeprodukte, beispielsweise von Lippenstiften oder Cremes. Achtung: Selbst hergestellte kosmetische Mittel sind erst einmal nur für den Eigengebrauch verwendbar. Bei  Inverkehrbringen kosmetischer Mittel sind die umfangreichen Anforderungen des europäischen Kosmetikrechts zu beachten.

  • Entdeckeln einer HonigwabeAusgangsmaterial: Entdeckelungswachs entsteht bei der Honigernte. Vor dem Schleudern wird die dünne Wachsdeckelschicht mit einer spitzzinkigen Entdeckelungsgabel abgehoben. Entdeckelungswachs ist das wertvollste Wachs, da neues, also von den Bienen frisch hergestelltes Wachs, unbebrütet und somit am reinsten.
  • Zwischenprodukt: „Wachstorte“
  • Endprodukt: Kosmetische Mittel, wie Lippenstift, Cremes. Mittelwände.
  • Geräte:
    a) Wachstopf aus Edelstahl. Falls ein Emaille-Topf verwendet wird, sollte die Emailleschicht sollte unverletzt sein, da sich Wachs, das mit Eisen in Berührung kommt, durch die im Wachs enthaltenen Säuren grau verfärbt. Falls das passiert sein sollte, entfärben mit Oxal- oder Schwefelsäure.
    b) Wasserbad-Konstruktion: ein größerer Wassertopf, in der ein kleinerer Wachstopf zum Erhitzen eingehängt werden kann.
    c) Weiches (destilliertes) Wasser, Regenwasser oder Wasser nach dem Verwenden eines Ionentauschers. Bei hartem Wasser verseift es und wird grau
    d) Wasser für das Wasserbad
    e) Kochplatte
  • Vorgehensweise: Entdeckelungswachs mit dem weichen Wasser schmelzen. Dabei den Wachstopf unbedingt im Wasserbad erhitzen. Es verhindert, dass Wasser im Wachs-Wasser-Gemisch siedet. Der Schmelzpunkt des Wachses liegt bei ca. 64°C. Bei Erhitzung über 100° C kocht der Topf durch Siedeverzug des Wassers explosionsartig über! Erhitzung des Wachses immer unter Aufsicht! Anschließend Topf langsam abkühlen lassen. Gröbere bzw. schwerere Bestandteile im Wachs sinken ab. Der Wachskuchen schwimmt auf dem Wasser-Honig-Gemisch. Die Unreinheiten setzen sich unten am Wachskuchen ab und werden mit dem Stockmeisel abgekratzt.

Fotogalerie Station 1: Entdeckelungswachs einschmelzen


Station 2: Drohnenwachs

Blöcke des Drohnenrahmenwachses kann man in einem Wachsverarbeitungsbetrieb zu neuen Mittelwänden im Rahmen einer Eigenwachsumarbeitung verarbeiten lassen. Bei der Eigenwachsumarbeitung bekommt man die Mittelwände aus dem angelieferten Wachs ohne Beimischung von fremden Wachs hergestellt. Wir von Bienen-leben-in-Bamberg.de verarbeiten unser eigenes Drohnenwachs selbst. Verfälschungen der Mittelwände sind damit zu 100% ausgeschlossen (siehe auch Station 4).

  • Drohnenbrut schneiden zur VarroaprophylaxeAusgangsmaterial: Drohnenwaben werden den Völkern in den Sommermonaten entnommen. Mit der biotechnischen Maßnahme des Drohnenwabenschneidens wird der Varroa-Befall in den Völkern bis zur Schleuderung des Honigs wirksam reduziert. Drohnenrahmenwachs ist ein sehr wertvolles Wachs, da neues, d. h. von den Bienen im Naturwabenbau hergestelltes Wachs. Drohnenrahmenwachs ist praktisch unbelastet von Umweltschadstoffen, da es nur sehr kurz im Bienenstock verweilt. Allerdings ist es um einiges unappetitlicher bei der Verarbeitung als das leckere Entdeckelungswachs. Das Problem ist die Geruchsbelästigung bei einer Aufbewahrung über mehrere Tage und Wochen.
  • Zwischenprodukt: Wachsblock
  • Endprodukt: Mittelwände
  • Geräte:
    a) Entsafter
    b) Nylonstrümfe als Filter. Hier die Füße abschneiden und jeweils zuknoten
    c) Kartoffelstampfer zum Auspressen
    d) Joghurteimer (nachfragen bei Gastro, da fallen größere Mengen an)
    # alternativ: siehe Gerätschaften „Station 3: Altwaben“
  • Vorgehensweise: Drohnenwachs in Nylonstrumpf einfüllen und Strumpf zuknoten. Wachsstrumpf im Siebeinsatz ausschmelzen. Um die Wachsausbeute zu erhöhen, den Strumpf mit dem Kartoffelstampfer auspressen. Im Auffangbehälter gesammeltes Wachs-Wasser-Gemisch in Eimer abfüllen und sehr langsam abkühlen lassen. Der Eimer sollte während der Abkühlphase nicht erschüttert werden, damit sich die Schmutzstoffe mittels Schwerkraft vom Wachs trennen. Nach Erkalten schwimmt der Wachskuchen auf dem Wasser. Futterreste, Drohneneiweiß und andere Unreinheiten setzen sich unten am Wachskuchen ab und werden mit dem Stockmeisel abgekratzt.

Fotogalerie Station 2: Drohnenwachs einschmelzen


Station 3: Altwaben

Nach mehrmaligen Reinigen eigenet sich das Wachs der Altwaben gut für die Kerzenherstellung. Für Mittelwände ist das Altwachs weniger geeignet, da es mit Rückständen zur Behandlung der Varroamilbe sowie mit Umweltschadstoffen belastet sein kann. Die Betonung liegt auf kann, da die in unserer Betriebsweise verwendeten Varroazide (organischen Säuren wie Milch, Ameisen- und Oxalsäure), rückstandsfrei sind!

  • Am Lehrbienenstand Fünferlessteg, Modul 9 Wabenhygiene und VarroabehandlungAusgangsmaterial: Bebrütete Waben. Altwaben fallen im Herbst vor der Auffütterung der Völker im Rahmen der Wabenhygiene an. Wabenhygiene bedeutet, dass (bei unserer Betriebsweise) ca. 1/3 des Wabenbestandes den Völkern entnommen und durch die frischen Waben der ausgeschleuderten Honigwaben ersetzt wird.
  • Zwischenprodukt: Wachsblock
  • Endprodukt: Kerzen
  • Geräte:
    a) Dampfwachsschmelzer aus Wachstrichter (Edelstahl)
    b) Eisenverzinktes (nicht rostiges!) Absperrgitter
    c) Dampferzeuger (Tapetenablösegerät)
    e) Eimer
    f) Leerzargen
    g) Deckel
    h) heißer Alkohol oder heißes Benzin (Vorsicht!) zum Entfernen von etwaigen „Wachsunfällen“, z. B. durch Überlauf
  • Vorgehensweise: siehe Anleitung zum eigenen Wachskreislauf.
  • Alternatives Schmelzgerät ist der Sonnenwachsschmelzer.
    Sein Vorteil: Stromunabhängig. Nachteil: Längere Dauer des Vorgangs (je nach Sonnenscheindauer).
    Vorteil Dampfwachsschmelzer: Wabenverarbeitung unabhängig vom Wetter. Nachteil: Stromverbrauch

Fotogalerie Station 3: Altwaben einschmelzen


Station 4: Mittelwandgießform

Mittelwände (Bienenwachsplatten) werden überwiegend aus dem verarbeiteten und gereinigten Drohnenwachs (siehe Anleitung oben) hergestellt. Dazu muss der Wachsblock erneut eingeschmolzen werden. Das flüssige Wachs kann durch Walzen (meist nur in Großbetrieben) oder Gießen in Form gebracht werden. Eine einfache Silikon-Mittelwandgießform ist für unter 200 Euro zu haben. Für höhere Bedarfsmengen empfiehlt sich eine Mittelwand-Gießformen aus Edelstahl mit Wasserkühlung. Kosten ab ca. 850 Euro. Letztere wurde im Seminar vorgestellt.

Geräte:
a) Mittelwand-Gießformen aus Edelstahl mit Wasserkühlung
b) Wachstopf (wie Station 1)
c) Schöpfkelle
d) Spatel, Teigschaber o. ä.
e) Pinsel (Teigpinsel)
f) verdünntes Spülmittel oder aufgelöste Kartoffelstärke
g) Thermometer

Vorgehensweise: Topf mit geschmolzenem Wachs in die Nähe der Gießform stellen. Eine  Dreiviertel Schöpfkelle Wachs zügig im oberen Teil der Prägeform verteilen, also etwa nicht ganz die Hälfte befüllten. Sofort, jedoch nicht ruckartig schließen und mäßig gedrückt halten. Die Flüssigkeit verteilt sich durch Druck über die untere Hälfte. Mit dem Teigschaber oder einer Spachtel an der geschlossenen Kante entlang fahren und das überschüssige Wachs entfernen. Nach etwa 30 Sekunden den Hebel an der linken Seite des Oberteils der Mittelwand-Gießform anheben und den oberen Prägeteil aufklappen. Die Mittelwand an einer Ecke vorsichtig von der Prägeform lösen und behutsam mit beiden Händen gleichmäßig abheben. Hin und wieder die Kante der Gießform mit aufgelöster Kartoffelstärke einpinseln. Hin und wieder die Honigtemperatur messen und ggf. auf 80°C hochheizen. Das abgespachtelte Wachs des Kühlwasserbehälters nicht sofort wieder in den Wachstopf zurückbefördern, sondern erst sorgfältig trocknen lassen. Es sei denn, man hat vernünftigerweise mit Wasserbad gearbeitet.

Fotogalerie Station 4: Mittelwandgießform


Station 5: Einlöten

Geräte:
a) Werkunterlage
b) Langes Lineal
c) Löttrafo
f) Scharfes Messer / Cutter
g) Kleine Keile, falls Draht nachgespannt werden muss
g) Rähmchen und Mittelwände
Vorgehensweise: Mittelwände mit dem Cutter gegebenenfalls auf die richtige Größe zuschneiden. Bei waagerecht bedrahteten Rähmchen werden die beiden Kabel des Löttrafos seitlich links oben und rechts unten direkt an die Drähte geführt. Der Strom erhitzt den Draht, die Mittelwandwabe schmilzt in den Draht hinein. Falls das nicht durchgängig passiert, war der Draht nicht fest genug gespannt. Mit einem kleinen Keil, seitlich zwischen Rahmen und Draht platziert, stellt man die Spannung wieder her und nimmt im Anschluss das jeweils betroffene Drahtareal unter Strom.

Fotogalerie Staiton 5: Einlöten


Literaturtipps zur WachsverarbeitungLiteraturübersicht


*„Didaktik der Naturwissenschaften“ der Fakultät Humanwissenschaften an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg am Institut für Erforschung und Entwicklung fachbezogenen Unterrichts – EE-feU.


Übersicht der 10 Module zum Seminar „Schul-Imkerei“

… mit Verlinkung, sofern wir einen Bericht dazu veröffentlicht hatten. [Nachtrag am 03.04.2019.]

  1. 20.04.2018: Seminar (M4) Praxis Lehrbienenstand II (Schwarmverhinderung, Varroaprophylaxe) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  2. 27.04.2018: Seminar (M5+6) Grundlagen Schulimkerei und Bienenunterricht für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  3. 03.05.2018: Schulbienen-Unterricht für Klasse 2 (Integrationsklasse) der Gangolf-Grundschule im Rahmen des Seminars (M7a) „Praxis Schulbienenunterricht“ für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  4. 04.05.2018: Seminar (M7b) Umsetzung „Praxisunterricht Schulbienenunterricht“ des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  5. 06.05.2018: Sondermodul zur Wachsverarbeitung im Seminar Schul-Imkerei für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg [diese Seite hier]
  6. 03.06.2018: Seminar (8) Praxis am Lehrbienenstand III (Ablegerkontrolle, Varroakontrolle) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  7. 3.07.2018: Seminar (9) Praxis des Honigerntens und der Honigverarbeitung für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  8. 15.08.2018: Seminar (10.1-2) Praxis am Lehrbienenstand (Einwintern 1: Varroabehandlung) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  9. 19.08.2018: Seminar (10.3) Praxis am Lehrbienenstand (Einwintern 2: Varroakontrolle und Einfüttern) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg
  10. 13.12.2018: Seminar (10.4) Praxis am Lehrbienenstand (Oxalsäurebehandlung) für Studierende des Grund- und Mittelschul-Lehramts der Universität Bamberg

Lebhafte BIWa-Sonntagsöffnung mit Lehrbienenstandeinweihung

Lehrbienenstand Bienenweg zur BIWa-SonntagsöffnungDas geplante Makerspace „Mittelwand einlöten“ folgte erst zum Ende eines wunderschönen BIWa-Sonntagsöffnungstages (15.04.) mit sehr zahlreichen Gästen. Denn alle wollten noch lieber einen Blick in unsere zwei Bienenvölker werfen, die erst seit Kurzem den neuen Lehrbienenstand „Bienenweg“ bilden. Er wurde als zusätzliche Möglichkeit des Anschauungsunterrichts etabliert, um die Völker am nahen „Fünferlessteg“ zu entlasten.

Lehrbienenstand Bienenweg zur BIWa-SonntagsöffnungUnd er hat seine Einführung mit Bravour bestanden. Trotz emsigen Flugbetriebs blieben die Mädels brav und ungerührt ob der sich nahenden Gruppe. Großartiges Resultat für uns: Zwei an der Imkerei Interessierte verabredeten sich spontan zu einer gemeinsamen Fahrt zum Lehrbienenstand des Imker und Bienenzuchtvereins nach Burgebrach, um dort einen einjährigen Kurs zu beginnen.

Familienzeit! Bienenspiel in der Bienen-InfoWabentagsöffnungZwischen 14 und 17 Uhr fanden sich etliche Altbekannte bei uns ein. Doch auch neue Gäste hatten Fragen auf dem Herzen oder wollten unseren Bamberger Lagenhonig kaufen. Junge Familien blätterten in Kinderbüchern, legten ein Puzzle (zumindest war das der Plan) oder spielten ein Bienenspiel. Die Lernbienenbeute (ohne echte Bienen, stattdessen mit Fotorähmchen) war ebenfalls Magnet für Jung und Alt. Aber auch die Listen zu bienenfreundlichen Pflanzen fanden guten Absatz.

Lehrbienenstand Bienenweg zur BIWa-Sonntagsöffnung„Da hat sich ja jede Menge getan, seitdem ich das letzte Mal hier war!“ rief unsere langjährige Bienenfreundin und Sponsorin, Cathrin Beyer („Vom Fass“), begeistert aus. Schon mit ihren Pfadfindern damals eine große Hilfe, versprach sie uns heute Pflastersteine, um unsere Beobachtungssitzbänke standfest zu machen. Auch eine Palette und Vierkanthölzer für die Bienenbeuten bot sie uns an. Schön, da kann man prima sparen! Wir haben ja doch noch einiges vor, beispielsweise einen Pumpbrunnen bauen.

Ingo Schmitt am Lehrbienenstand Bienenweg zur BIWa-SonntagsöffnungIngo Schmitt („Raumausstattung Schmitt“), mit uns verbunden seit seiner Hilfe 2014, möchte uns unterstützen, indem unsere Dachkonstruktion mit einem Lochblech verkleidet werden soll, das derzeit ein Fliegengitter ziert. Bislang hatten wir dieses Vorhaben mangels Zeit nicht weiter verfolgt. Der aktive Feuerwehr- und Katastrophenschutzmann würde jedoch mit seinen Freunden anrücken. Und Ruck-zuck hatte er sich auch des Rindenmulchsackes bemächtigt, als wir am Abend die Wege wieder fit machen wollten. Solche Gäste sind hochwillkommen, die uns ohne weiteres Aufhebens in verschiedener Form unterstützen.

Sehr gefreut hatten wir uns auch über den Besuch von Annette mit ihrem Mann Uli. Sie ist Lehrerin an der Montessori-Schule und hat vor, für die geplante Schulimkerei zusammen mit zwei weitern Lehrerinnen ebenfalls Imkerin zu werden (s. a. Bericht). Da es nicht immer so einfach für sie ist, die angebotenen Kurse des IBZV e. V. fortlaufend zu besuchen, nimmt sie die Möglichkeit war, sich auch bei uns zu den Sonntagsöffnungszeiten Informationen zu holen. Sie sind besonders den Wildbienen sehr zugetan, aber nun haben auch die Honigbienen eine „Sympathichance“.

Wildbiene im Wildbienenhotel am Bienenweg, BambergDa Annette und Ulis Garten bienenfreundlich ist, also unbearbeitete, „wilde“ Ecken aufweist, ist es auch nicht nötig, extra ein Bienenhotel aufzustellen. Die am stärksten bedrohten Wildbienen sind Bodenbrüter und / oder brauchen ganz bestimmte Pflanzen. Dennoch freuten wir uns, als wir gemeinsam an unserem Wildbienenhotel das emsige Ein und Aus der nistwilligen Wildbienen beobachten konnten, die bevorzugt die Lehmziegel aufsuchten.

Geflecktes Lungenkraut Pulmonaria saccharataOhne Frage zogen unsere neuen botanischen Beschilderungen in den Schaubeeten des Bamberger Bienengartens viel Aufmerksamkeit auf sich. Sie leuchten von aller Ferne und locken neugierig gewordene Erba-Park-Spaziergänger in Richtung Regensburger Ring und damit ans südliche Ende des ehemaligen Landesgartenschau-Geländes. Kommen Sie doch auch! In zwei Wochen, also am 29.04.2018 haben wir wieder von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Diesmal mit einem Vortrag (16-17 Uhr) zum Thema „Bio- oder konventionelle Imkerei?“ mit Bienenfachwart Henrik Arndt.

Kurz vorm Start in die eigene Wachsumarbeitung

Zubehörteile Mittelwandgießform Sie ist da! Unsere niegelnagelneue Mittelwandgießform!

Wir freuen uns über die neue Mittelwandgießform!Paketinhalt MittelwandgießformGerade noch rechtzeitig vor der anstehenden Brutraumerweiterung. Wachspanscherei, die der Bienenbrut schadet und die Qualität der Honige verschlechtert, sofern er wegen schadhafter Waben überhaupt noch geerntet werden kann, sind für uns in Kürze kein Thema mehr. Bislang hatten wir zwar Glück und außer den (imkerhistorisch bedingten) üblichen höheren Thymolwerten keine nennenswerten Schadstoffe in den verwendeten Mittelwandwaben feststellen können, doch Stichproben reichen uns nicht aus, um uns sicher zu fühlen.

Wir wollen gesunde Bienen und sauberen Honig!

Reinhold stolzer Besitzer einer MittelwandgießformInvestitionen in Geräte und Zeit machen es möglich. Da wir im Bildungsbereich tätig sind, dokumentieren wir unsere eigenen Erfahrungen wie immer ausführlicher. Die bisherigen Schritte auf dem Weg zum eigenen Wachskreislauf:

1. Sammeln von Drohnen- und Altwaben

Weiselzellen auf DrohnenbauEin paar Jahre dauert das Sammeln von Drohnenwachs, leeren Brutwaben und Entdeckelungswachs schon. Beim kurz- wie langfristigen Aufbewahren von Wachs muss man sich übrigens immer auf nicht so leckere Gerüche sowie auf das Anlocken diverser Insekten und Wachsmottenbefall einstellen. Daher ist es geboten, Waben innerhalb weniger Tage und Wochen einzuschmelzen und luftig, kühl und dunkel aufzubewahren. Nussbaumblätter dazu legen hilft, Motten abzuhalten.

2. Schmelzen

Aufbau des Wachschmelzers

Aufbau des Wachschmelzers

Damit das Schmelzen leichter und schneller vonstatten geht, bauten wir uns 2016 einen Dampf-Wachsschmelzer. Er besteht aus Zargen, einem Tapetenablöser als Dampferzeuger (Wagner Dampf-Tapetenablöser W 16 (2.300 W, Behältervolumen: 5 l, Schlauchlänge: 3,7 m = ca. 45,- €) und einem Schmelztrichter aus Edelstahl (Firma Leymann, rund 112,- € inkl. Porto und MwSt.) nebst diversen Kleinteilen.

WachsblockturmWachsschmelztopfDie grob von Biomasse befreiten Wachse werden mit Hilfe eines Wachsklärbehälters in mehreren Durchgängen gereinigt und abschließend sterilisiert (Die detaillierte Dokumentation dazu steht noch aus). Dabei kam ein schöner Turm an Wachsblöcken zustande, der nun seiner Umarbeitung in Mittelwandwaben entgegen sieht.

Zum Aufbewahren siehe oben – also luftig, kühl und trocken, nicht wie hier im Treppenhaus. Das diente nur der Illustration.

3. Mittelwände gießen

MittelwandgießformGestern jedenfalls erhielten wir die im Ende Januar bestellte Mittelwandgießform mit Umwälzpumpe. (Fa. Graze, Kostenpunkt rund 870 € inkl. Versandkosten.) Weitere Materialien um die 20 €, die da sind: Schlauchschellen, lebensmittelechter Plastikschlauch, Wasserhahnadapter. Zunächst galt es, den Wasserdurchlauf tropffrei hin zu bekommen. Der sicherste Ort dafür war das Bad. Wie wir das letztendlich schafften, wird in einem späteren Beitrag beschrieben, der dann auch unseren ersten Verarbeitungsvorgang dokumentieren wird. -> siehe „Station 4: Mittelwandgießform“ unter https://bienen-leben-in-bamberg.de/wachsverarbeitung-an-5-stationen/ ]

Imkerforum Veitshöchheim 2018 – ein Muss für bayerische Imker

Bahnhofsschild Veitshöchheim.Das traditionelle Veitshöchheimer Imkerforum¹ zum Jahresanfang gab Einblicke in laufende Forschungsprojekte und informierte über aktuelle Themen und Entwicklungen. Wie auch die letzten Jahre war das Imkerforum bis auf den letzten Platz besetzt. Ein Pflichttermin für bayerische Imker. Der nächste Schritt wären die Mainfranken-Säle, so Institutsleiter Dr. Stefan Berg angesichts der vielen Stehenden positiv „besorgt“.


Grußwortauswahl mit positiven Aussichten

# Peter Maske, Präsident Deutscher Imkerbund (DIB)

  • Bericht zum Stand des DIB auf der „Grünen Woche“. Positive Signale seitens der Politik zur Unterstützung der Dropleg-Technologie, die Unterblütenspritzung im Rapsanbau bspw. gegen die Sklerotinia (Weißstengeligkeit) oder den Rapsglanzkäfer. Vorteil: Spritzmittel werden dabei nicht direkt in die Blüte eingebracht.

# Eckard Radke, Präsident Landesverband Bayerischer Imker (LVBI)

  • Haushaltsberatung Landwirtschaftsministerium Bayern. Für die Fachberatung Oberpfalz soll eine Projektstelle befristet für 2 Jahre zur Unterstützung von Fachberater Werner Zwillich geschaffen werden. Für die Fachberatung Mittel- und Unterfranken soll eine zusätzliche Fachberaterstelle zur Entlastung für Fachberater Müller-Engler eingerichtet werden.

Berichte aus dem Institut für Bienenkunde und Imkerei,
Aktuelles aus der Fachberatung

# Dr. Stefan Berg, Leiter Institut für Bienenkunde und Imkerei an der LWG

  • Institut für Bienenkunde und Imkerei. Das Fachzentrum Bienen wurde zum 1.11.2017 organisatorisch umstrukturiert und umbenannt in Institut für Bienenkunde und Imkerei, abgekürzt IBI. Dem Fachbereich Bienengesundheit, Praktische Imkerei und Zucht steht Institutsleiter Dr. Stefan Berg vor, dem Fachbereich Produkte und Bestäubung die stellvertretende Institustsleiterin Dr. Ingrid Illies.
  • Rückblick und Prognose Überwinterungsverluste. Hohe Überwinterungsverluste 2016/2017 mit 15-20% der Bienenvölker. Anhand der Varroasituation im Herbst 2017 werden ähnlich hohe Überwinterungsverluste 2017/2018 mit 18-22% der Völker prognostiziert.
  • Bienenweide Beet und Balkon. Franz Härtl vergleicht in seiner Bachelor-Arbeit die Blütenbesuche von Bestäuberinsekten. Wie ist die Zusammensetzung der Insektenwelt und die Häufigkeit der Besuche an Blühbereichen auf dem Boden im Gegensatz zu Balkon- und Dachbepflanzung? Die endgültigen Ergebnisse stehen noch aus.
  • Projekt „Winterbiene“. Im Projekt werden spätblühende Präriestauden auf ihre Eignung als Trachtquelle für Bienen und als Biogassubstrat geprüft. Ein interessantes Ergebnis ist, dass bei Bienenstöcken in der Nähe der Versuchsfelder die Neigung zur Räuberei im Herbst sehr viel geringer ausgeprägt ist, da die Bienen mit dem Einbringen der Tracht beschäftig sind. Damit leisten die spätblühenden Stauden einen wichtigen Beitrag zur Bienengesundheit. Außerdem erleichtert eine geringe Räubereigefahr dem Imker die Bearbeitung der Völker.
  • Varroabehandlung mit Hyperthermie (I). Mit dem Varroa-Kill 2 wurde erneut ein Versuch am gesamten Volk durchgeführt mit dem Ergebnis, dass für einen guten Behandlungserfolg eine ausreichende Isolation der Beute entscheidenden Einfluß hat.
  • Varroabehandlung mit Hyperthermie (II). In einem Projekt wurde untersucht, inwieweit eine hyperthermische Behandlung erwachsener Drohnen und Königinnen sich auf die Fertilität auswirkt. Als Ergebnis läßt sich festhalten, dass Übertemperaturen, wie sie zur Varroabehandlung eingesetzt werden, die Beweglichkeit der Spermien reduziert – bis hin zur Unfruchtbarkeit. Das gilt gleichermaßen für die Spermien der Drohnen als auch für die Spermien in der Spermathek der Königin. Nebenbei bemerkt hat eine Unterkühlung erwachsener Drohnen und Königinnen den gleichen negativen Effekt.
  • Varroabehandlung mit Hyperthermie (III). Arne Kablau untersucht in seiner noch nicht veröffentlichten Master-Arbeit (Universität Würzburg) die Auswirkungen der Hyperthermie auf Arbeitsbienen mit folgenden Ergebnissen:

Zuckerschwellwert (Rüsselreflex): Die Geschmacksempfindlichkeit nimmt ab, d.h. die Bienen reagieren erst auf einen höhere Zuckerkonzentration. Die Bienen werden wählerischer. Als These wurde formuliert, dass Hyperthermie einen geringeren Nektareintrag zur Folge hat?
Lebensdauer: Die mit Hyperthermie behandelte Gruppe lebte länger als die Kontrollgruppe.
Morphologie: Der Intertegular-Abstand, das ist der Abstand der beiden Flügelansätze, als Maß für die Bienengröße, wurde bei hyperthermisch behandelten Bienen und einer Kontrollgruppe bestimmt: Bienen aus hyperthermisch behandelter Brut sind kleiner.
Flugverhalten: Keine signifikanten Auswirkungen auf Häufigkeit und Flugdauer von Sammelflügen.

  • Varroabehandlung mit Ultraschall. Das Produkt Varroa-Killer-Sound hat laut einer Untersuchung keinerlei Effekt.
  • Varroabehandlung mit Lithiumchlorid. Lithiumchlorid ist (noch) kein zugelassenes Tierarzneimittel. Zur Wirksamkeitsprüfung wurden bisher Käfigtests und Versuche mit Kunstschwärmen unter Laborbedingungen durchgeführt. Weitere Informationen im Bericht auf der LWG-Website: https://www.lwg.bayern.de/bienen/krankheiten/181858/index.php
  • Projekt „Bee Warned“. In dem Projekt wird ein bayernweites Monitoringsystem aufgebaut. Es dient zur frühzeitigen Feststellung eines Erstbefalls mit dem Kleinen Beutenkäfer (Aethina tumida) sowie dem Auftreten der Asiatischen Hornisse (Vespa Velutina). Die Daten der Monitoringimkereien werden online über das Wildtierportal Bayern erfasst.
    Für die am Monitoring teilnehmenden Imker wurde ein „Rundum-Sorglos-Paket“ zusammengestellt. Es beinhaltet Beutenkäferfallen und diverse Verbrauchs- und Kleinmaterialien. Mit den zwei Bestimmungskärtchen zum Kleinen Beutenkäfer und der Asiatischen Hornisse, die durch ihre Scheckkartengröße in jedem Geldbeutel Platz finden, lassen sich verdächtige Vorkommen rasch überprüfen. (Anmerkung: Die Bestimmungskärtchen sind bei uns in der Bienen-InfoWabe einsehbar.)

Unterfränkischer Tag der Bienen zur Landesgartenschau Würzburg

# Dr. Rudolf Behl, 1. Vorsitzender Bienenzuchtverein Würzburg e.V


Bienenwachs – Lebensraum – Rohstoff – Werkstoff

Bienenwachs war bereits Thema auf dem Imkerforum 2017, siehe unseren Bericht. Daher nachfolgend nur kurze Ausführungen zu den Vorträgen.

Folie Müller-Engler: Funktionen WachsIn einem launigen Vortrag beleuchte Fachberater Gerhard Müller-Engler die Bedeutung des Werkstoffes Wachs, und zwar aus der Sicht der Biene. Seine „menschlichen“ Vergleiche (Telefonnetz, Stoffwechselorgan Leber, Kinderstube etc.) verdeutlichten die vielfältigen Funktionen von Wachs. „Wir haben es bei den Bienen schließlich mit Frauen zu tun, was Rückschlüsse auf den Harmoniebedarf zulässt“, so Müller-Engler augenzwinkernd.

Als einer der Autoren der Wachsbroschüre des Deutschen Imkerbundes und Teilnehmer des seit 2017 erstmalig einberufenen Arbeitskreises „Runder Tisch zum Bienenwachs“ stellte Fachberater Johann Fischer den hohen Wert des Wachses für den Imker als Betriebsmittel heraus. Das Vortragsthema ist nicht zuletzt wegen des Dauerproblems von Wachsverfälschungen ein Muss für jede/n Imker/in.

Folie Andreas Schierling: Rückstände Wachs

Folie Andreas Schierling (TGD) zum Thema Rückstände im Wachs 2017

Institutsleiter Dr. Stefan Berg berichtete stellvertretend für Dr. Andreas Schierling vom Tiergesundheitsdienst Bayern über deren Laborergebnisse 2017 zu Rückständen im und Verfälschungen von Bienenwachs.

30% der eingereichten Proben zeigten Verfälschungen. Da es sich jedoch vorwiegend um Verdachtsproben handelt, also Einsendungen von Imker, die an den Waben Auffälligkeiten feststellten, kann das Ergebnis nicht generalisiert werden.

Folie Andreas Schierling: Authentizität Bienenwachs 2017

Folie Andreas Schierling (TGD) zum Thema Wachsverfälschung 2017

Zum Abschluss gab Firmeninhaber Josef Muhr (Muhr-Imkereibedarf) einen Einblick aus der Sicht eines erwerbsmäßigen Wachsverarbeiters. Er stellte fest, dass es noch immer keine offiziellen Richtlinien zu Standards bei der Wachsqualität gerade im Hinblick von Wachszusammensetzungen und -rückstanden gibt.


Fazit zum Imkerforum 2018

Eine perfekte Mischung aus wiederholenden, doch weiterhin relevanten Informationen (Wachs), dazu ergänzende sowie etliche brandneue Erkenntnisse zu Standard- und Zukunftsthemen in der Bienenkunde und Imkerei. Ein gern absolviertes Pflichtprogramm, sicher auch für die engagierten Veranstalter!

Siehe auch: Nachbericht Veitshöchheimer Imkerforum 2018

¹Das Institut für Bienenkunde und Imkerei (IBI) an der der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) und die Freunde des Fachzentrums Bienen Veitshöchheim e. V. am 03.02.2018.

BAmbrosiustag mit Rückrufaktion

Jemanden zu haben, den man in seiner Verzweiflung anrufen kann, ist doch entlastend und tröstlich. Auch, wenn es sich nur um verhältnismäßig kleine Problemchen handelt, wie beispielsweise die vom Erfolg noch ungekrönten Versuche, dem Wachs beizukommen.

Gäste am BAmbrosiustagWie unsere lieben Gäste des vergangenen BAmbrosiustags (am 07.12., siehe Fotogalerie unten) wissen, hatten wir neben unserem Bamberger Lagenhonig und glutenfreien Lebkuchenspezereien aus Nürnberg (Fraunholz) auch Teelichter angepriesen – von den eigenen Bienen erzeugtes Wachs, selbstgeschmolzen in einem sündhaft teuren Wachsschmelztopf, selbstgegossen in gebrauchten, mühselig ausgekratzen Recycling-Aludöschen, und keines davon hatte die berühmt-berüchtigten Risse auf der Oberfläche. Soweit, so gut.

Altarnische für den Heiigen BAmbrosiustagDoch leider, leider mussten wir feststellen, dass die Teelichte denkbar schlecht abbrannten. Meist bedeutet dies, dass das Wachs noch nicht frei genug von Rückständen, also Schwebeteilchen sind. Nun, Ambrosius, der Schutzheilige der Bienen, Imker, Lebkuchenbäcker, Krämer, des Lernens und – genau! – der Wachszieher – möge unsere nachträgliche Wachsbehandlung doch bitte endlich zum Erfolg führen!

Und hier nun unsere Rückrufaktion. Wer Teelichte erstanden hat, erhält diese spätestens zum nächsten BAmbrosiustag (also 07.12.2018) ersetzt! Überwiegend dürften die Betroffenen aus der Mayerschen Gärtnerei stammen. Denn unser BAmbrosiustag ist schließlich gleichzeitig das siebte Türchen im lebenden Adventskalender dieses Stadtteils von Bamberg, gelegen an der Erba-Insel.

Schokokuchen von MichaelaDankeschön!

Logo "Vom Fass" BambergAnsonsten bedanken wir uns neben eurem Verständnis eines nicht immer 100%-igen Naturproduktes …

  • für euren sehr geschätzten Besuch unseres kleinen-feinen Festchens
  • Cathrin Beyer und Silvia Müller (VOM FASS, Bamberg) für ihre schmackige Glühweinspende nebst Ausleihe von Thermobehältnissen und Punschgläsern
  • Gabriele Loskarn für ihren leckeren selbstgemachten Apfelsaft
  • für die hilfreichen Hände und den Schokokuchen zum Dahinschmelzen von Imkerkollegin Michaela Hock
  • und für den geschätzten Besuch Walter Achtzigers vom Imker und Bienenzuchtverein Bamberg Stadt und Land e. V. als Vertreter des Trägers der Bienen-InfoWabe

… und wir freuen uns bereits aufs nächste Mal, wenn die Bienen-InfoWabe wieder wenige, aber glückliche Stunden im Glanz der Lichter, Kerzen und des Feuerkorbs erstrahlt. Denn neben der Sorge um z. B. die Bienen und all der fleißigen Arbeit darf der Mensch nicht vergessen, auch seine Freu(n)de zu feiern! Dafür ist die Adventszeit und sind die Heiligen-Feiern (selbst für uns Evangelen und für unsere jüdischen Gäste) doch eine prima Gelegenheit, nicht wahr?!

Fotogalerie

07.12. – BAmbrosiustag am Tag des Honigs 2017

Heiliger Ambrosius aus der Michaelskirche in Zeil a. M.HERZLICHE ADVENTSEINLADUNG!

Wann? Traditionell am Tag des Honigs (Namenstag des Hl. Ambrosius)
Do., 07.12. 2017  | 18.00 – 20.00 Uhr

Anlass?  Internationaler Tag des Honigs, Tag der Bischofsweihe des Heiligen Ambrosius, Schutzpatron der Bienen, Imker, Lebküchner, Wachszieher und des Lernens.

Wir machen außerdem mit bei der Adventsfensteraktion der Bewohner der Mayerschen Gärtnerei (Maria-Ward-Straße und drumherum).
Wo?  Bienen-InfoWabe im Erba-Park (Süd), BAMBERG, Bienenweg 1.

Liebe Gäste zum BAmbrosiustagWas?

Erleben inen & außen

  • Wir öffnen unser „Türchen“ ab 18 Uhr mit einer Adventskalenderüberraschung
  • Stimmungsvolle Atmosphäre am Feuerkorb
  • Kleiner Krippenweg mit Krippenrätsel im Inneren

Zum Verkosten

Bienenwachsteelichter sebst gegossenKleiner Adventsmarkt

  • Unseren exquisiten Bamberger Lagenhonig unter dem Regionalsiegel „Bamberg – weil’s mich überzeugt“
  • Bienenwachs-Teelichter, garantiert 100% reines Bienenwachs von unseren eigenen Bienen und von uns mit Adventsfreude im Herzen selbst gegossen!
  • Handcreme Lindesa K[amille]

Und sonst? 

  • Parken in der Tiefgarage „ERBA-Gelände“ – An der Weberei 5, je nach Navi auch „An der Spinnerei“ eingeben und dann noch einmal ums Eck herum fahren.
  • WC-Container vor Ort.
  • Barrierefrei (Rampe für 1 Stufe kann angelegt werden)
  • Gasbeheizung im Inneren der Bienen-InfoWabe

Honigverarbeitung der Buger Wiesen-Ernte 2017

Honigwaben vor dem EntdeckelnFür mehr Transparenz im regionalen Honigverkauf Bambergs lassen wir uns beim Ernten und Verarbeiten des Bamberger Lagenhonigs über die Schulter sehen oder dokumentieren die Vorgänge öffentlich über unseren Weblog und Facebook. Über jedes einzelne Honiglas wissen wir und Sie Bescheid, von welchem Standort und aus welchem Volk es seinen Ursprung nahm.

Entdeckeln einer Honigwabe aus den Buger WiesenAm 16.07.2017 erfolgte beispielsweise die Ernte in den Buger Wiesen. Einen Tag später entdeckelten und schleuderten wir die Honigwaben und ließen ihn für drei Tage ruhen. Danach entfernten wir die sich obenauf sammelnde Restwachsschicht. Denn obwohl dieses sogar wertvolle Bestandteile mit sich bringt, mögen die meisten Leute lieber klaren Honig ohne Krümelchen. Diese Ablagerung streichen wir uns übrigens selbst aufs Brot, da lassen wir nichts verkommen.

Entdeckeln und GeschmackstestDen Honig füllen wir (grundsätzlich ohne Rührvorgänge) in frisch maschinengespülte Gläser ab, drehen den Deckel fest zu, etikettieren das Glas und notieren handschriftlich die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Mindesthaltbarkeit ab Abfülltag (z. B. 2 Jahre). Sie und wir wissen zwar, dass Honig praktisch ewig hält, aber falls er doch mal in Gärung geraten sollte, dann hätten sie Grund zur Beanstandung und zum Umtausch innerhalb dieser Frist.

Messen mit dem RefraktometerGären würde Honig beispielsweise aufgrund eines zu hohen Wassergehalts ab 20%. Damit dies nicht unentdeckt bleibt, messen wir den Honig mit einem Refraktometer. Wie hoch der Wassergehalt der jeweiligen Ernte war, finden Sie unter den Beschreibungen der verschiedenen Standort-Ernten unter Bamberger Lagenhonig.

Verpackt in Kartons lagern wir die Honige dunkel und kühl. Auch das ist Vorschrift und sollte auch von unseren werten Honigkäufern aus Gründen des Qualitätserhalts weitergeführt werden. Einem hohen Qualitätsanspruch sind wir außerdem als Lizenznehmer des Regionalsiegels „Region Bamberg – weil’s ich überzeugt!“ verpflichtet.

Entdeckelungsgeschirr und Entdeckelungswachs nach getaner ArbeitMit dem Honigverarbeiten alleine ist es noch nicht getan. Nun wird dokumentiert und das sorgfältig gereinigte und in unseren Privaträumen aufgebaute Instrumentarium – Honigschleuder mit Wabenkorb, Entdeckelungsgeschirr, Trageboxen, Honigabfülltöpfe, Messgerät und Probierlöffelchen – erneut gereinigt und bis zum nächsten Jahr in den Dachboden verfrachtet.

Wachsblock aus eingeschmolzenem EntdeckelungswachsDas sehr wertvolle Entdeckelungswachs kann zum Zwecke einer Begünstigung der Pollenallergiesituation noch eine zeitlang käuflich erworben werden. Vor dem Winter dann wird es eingeschmolzen und zu einem Wachsblock verarbeitet. Das unbebrütete Wachs ist Grundlage für Salben oder zum Herstellen von Mittelwandwaben für unsere (künftig) eigene Wachsstraße. Sie garantiert uns ungepanschtes Wachs, um das Volk gesund zu erhalten und vor Paraffin oder Stearin oder minderwertigem Öl zu schützen.

Etikett Bamberger LagenhonigZu Beginn der nächsten Saison bestellen wir neue Etiketten, da wir diese nicht gern auf Vorrat halten. Sie kleben sonst nicht mehr richtig und wir möchten bis möglichst ins letzte Tun hinein Sorgfalt und damit Qualität offerieren. Es gibt immer noch etwas, was optimaler sein könnte, und das wissen wir. Doch der offene Umgang mit jedem Detail ist das Mindeste, was wir für unseren / ihren ungetrübten Genuss tun können. Den ganzen riesen großen Rest verdanken wir wie immer … unseren BIENEN! DANKE, ihr Lieben!

Imkerforum 2017 (4): Wachsproblematik

Paraffin und Fette, die nicht ins Bienenwachs gehören, machen uns Imker aktuell große Sorgen.

Wachsprobe, Folie aus Vortrag Johann Fischer

Wachsprobe, Folie aus Vortrag Johann Fischer, Fachberater

Johann Fischer, Fachberater für Bienenzucht in Schwaben, berichtete dazu aus der guten Praxis eines Österreichischen Unternehmens (Manuela Wageneder, Eitzing) zur Qualitätssicherung der angelieferten und umgearbeiteten Wachse. Diese hatte er im Zuge einer Exkursion selbst kennengelernt, und zwar anlässlich der Tagung der AFI-Fachberater in Rottal/Niederbayern im Oktober 2016 (s. a. Bericht in Bienen & Natur, H. 2, 2017).

Paraffin verschlechtert die Wachsstabilität erheblich, was natürlich Auswirkungen auf den Honiglagerung in der Wabe und auf die Brutentwicklung nach sich zieht. So schädigen Paraffine und andere Fette auch die Bienengesundheit.

Für die Qualitätssicherung, die Wageneders systematisch aufgebaut hatten, werden die Rückstellproben mit der Unterschrift des Anlieferers und des Umarbeiters versehen und den Plastikbeuteln angeheftet. Die Unterschriften werden sowohl bei der Anlieferung des Rohwachses als auch bei der Abholung der umgearbeiteten Mittelwände geleistet, so Fischer.

Tipps und Hilfen zum Thema Wachs

  1. Johann Fischers Leitfaden für ein zeitgemäßes Wachsmanagement.
  2. Anleitung zum Aufbau eines eigenen Wachskreislauf mit Hilfe eines Wachsschmelzers.
  3. Das StMELF fördert die Analyse von Bienenwachsproben aus bayerischen Imkereien hinsichtlich Beimischungen und Verfälschungen ab sofort zu 100% mit Mitteln des Freistaates Bayern. Im Jahr 2017 können Imker/innen ihre Wachsprobe kostenlos beim Bienengesundheitsdienst, BGD in Poing untersuchen lassen. Sie müssen sich dabei jedoch entscheiden, ob die Probenanaylse hinsichtlich Rückständen aus Bienenarznei- und Pflanzenschutzmitteln oder hinsichtlich Verfälschungen vorgenommen werden soll.
    (s. a. unser Bericht zum Vortrag Dr. Schierling am Imkerforum 2016)

  4. Entdeckeln einer HonigwabeFür Bamberg ist der Bamberger Lagenhonig eine gute Alternative, unverfälschten Honig aus unverdächtigen Wachsen zu erstehen. Doch erst ab dem Jahr 2018 können wir auch eine persönliche Garantie geben. Dann nämlich haben wir genug eigenes, von unseren Bienen erschaffenes Wachs für eine komplett unabhängige „Wachsstrecke“ (anderer Begriff ist Wachskreislauf, der jedoch nicht exakt stimmt, denn das würde bedeuten, altes Wachs aus dem Vorjahr erneut zu verwenden.)Zwar haben wir auch bisher keinen Verdacht, dass wir unreines Wachs verwendet hätten und lassen es auch testen (Proben zieht auch unsere Einkaufsquelle, die HEG), doch auszuschließen ist es faktisch nicht. Da sind wir ganz ehrlich, denn Transparenz und Ehrlichkeit ist oberstes Gebot unserer Privatinitiative. Sobald uns etwas komisch vorkommen würde, würden wir den Honig nicht verwenden. Schließlich essen wir ihn ja auch selbst täglich. Und vor allem Reinhold hat sehr, sehr gut entwickelte Geschmacksnerven. Dennoch – sicher ist sicher.

Serie zum Imkerforum 2017

(1): Zweizahn, Feuer und Piraten
(2): Varroabehandlungsmethoden
(3): Gefährliche Heumahd
(4): Wachsproblematik (diese Seite hier)
(5): Rückstände in Honig und Pollen

Förderung zur Analyse von Wachsverfälschungen in Bayern

Wabenwachs aus DrohenbrutwabenDie gute Nachricht: Ab sofort ist die Analyse von Wachsverfälschungen für Imker aus Bayern förderfähig. „Imkerinnen und Imker haben somit im Jahr 2017 die Wahl ihre Wachsprobe ohne Eigenanteil entweder hinsichtlich Rückständen aus Bienenarznei- und Pflanzenschutzmitteln oder hinsichtlich Verfälschungen analysieren zu lassen“, so ist es auf der Webseite des Tiergesundheitsdienstes Bayern e. V., Untergruppe „Bienengesundheitsdienst“ zu lesen. Alles weitere zum Prozedere der Einlieferung von Proben bitte dort einsehen.
Wundersamer WabenbauParaffin, Stearin oder sonstige Fette im Wachs sind kein Spaß, weder für Bienen noch für den Menschen. Erstere leiden an Aufzuchtproblemen und Krankheiten und Letztere an Problemen beim Schleudern der instabilen Waben und natürlich durch Rückständen im Honig. Schwarze Schafe (sorry, ihr Huftiere, blöder Menschenspruch) gab’s in dieser Hinsicht schon immer, doch im Moment ist’s mal wieder hochaktuell. Panschen, um das teuere und immer seltener werdende Urprodukts Wachs, die Wiege der Bienenbabies und erstes Einmachglas für das flüssige Gold zu strecken und damit Gewinn zu machen.
Siehe auch:

Teelichtergießen mit Bienenwachs für romantische Herbst- und Winterabende

Bienenwachsteelichter sebst gegossenAh, die Cocooning-Tage sind da! Jetzt werden jede Menge Lichtlein benötigt. Teelichter selber gießen spart hier Geld und macht Spaß. Bienenwachskerzen verbreiten ein warm-romantisches Licht, ganz anders als Kerzen aus Stearin (aus Palmöl) oder Paraffin (Erdöl), die zudem so ihre eigene Umweltproblematik haben.

Teelichter vorbereitenWir haben dazu über die Jahre die Aludöschen gehortet und für das nochmalige (und nochmalige?) Verwenden ausgekratzt und geglättet. Wenn ihr stattdessen Glas-, Kunststoff- oder Edelstahlbehälter verwenden wollt, dann tut das. Wir haben festgestellt, dass das Abbrennen in Glasbehältern leider nicht so ganz glatt geht. Doch wir möchten hier keine Grundsatzdiskussion anzetteln, die gibt es bereits an anderen Stellen.

Los geht’s …

Material

  • Leere (gebrauchte) Teelichtbehälter
  • 100% reines Bienenwachs, z. B. als Granulat (Ist klar, dass wir reines Bienenwachs hier propagieren. Falls ihr jedoch nur auf eine Mischung z. B. mit Stearin oder Paraffin zurückgreifen wollt, dann etwaige Kerzenreste niemals dem imkerlichen Wachskreislauf zuführen, versprochen?!)
    Pro Teelichtbehälter (18-19,5 Höhe) etwa 16g Wachsplättchen
  • Teelichtdochte mit Stehfüßchen (Passend für Bienenwachs gibt es eigene Dochtausführungen, wir verwendeten 30 mm langen Bienenwachsdocht mit Stehfüsschen)
  • Glycerin
  • Allzweckkleber
  • Großen Topf
  • Schöpflöffel
  • kleine Konservendose
  • Flachzange zum Biegen der Ausgusstülle

Vorbereitung

  1. Neue oder gebrauchte Alubehälter für Teelichter mit passenden Dochten bestücken.
  2.  Docht mit einem Tupfer Allzweckkleber an den Boden ankleben, damit sie beim Einfüllen oder Abbrennen nicht so leicht verrutschen können. Es geht auch ohne, dann jedoch entsprechend vorsichtiger befüllen.
  3. Da Bienenwachs beim Abkühlvorgang kräftig schrumpft, können Risse entstehen. Dies verhindert man durch leichtes Einreiben der Gefäßwände mit etwas Glycerin (gibt’s in Bastelgeschäften).

Bienenwachs im WasserbadAbfüllen

  1. Großen Topf mit heißem (nicht kochendem) Wasser auf Herdplatte stellen und Schöpflöffel bereit halten.
  2. Kleiner Konservendose mit einer Flachzange eine Ausgusstülle hinbiegen.
  3. Dose zu Dreiviertel mit Wachsgranulat befüllen. Nur unverschmutztes Wachs verwenden, sonst sprozzelt es beim Abbrennen oder der Docht verstopft und brennt ungleichmäßig oder zu heftig: Brandgefahr! Am besten 100% reines Bienenwachs verwenden.
  4. Dose in die Mitte des Wassertopfes stellen. Darauf achten, dass die Dose dabei nicht umkippt. Ist zu viel Wasser im Topf, mit Schöpflöffel überflüssiges Wasser abnehmen.
  5. Doseninhalt im Wasserbad zum Schmelzen bringen. Der Schmelzpunkt des Wachses liegt bei 62-64° C. Achtung: Bleibt beim Schmelzvorgang unbedingt dabei! Das Wasser darf nicht zum Kochen gebracht werden und es darf kein Tröpfchen Wasser in die Dose schwappen!
  6. Dose am oberen, kühlen Rand fassen, am besten mit Handschuhen, und vorsichtig aus dem Topf heben. Kinder, lasst euch dabei helfen, bitte!
  7. Außenfläche der Dose vom Wasser trocknen, damit keine Tropfen in die Wachsbehälter geraten.
  8. Das geschmolzene Wachs ruhig und rasch bis dicht an den oberen Rand in die vorbereiteten Teelichtbecher gießen. Es kann auch noch zu einem späteren Zeitpunkt restlos aufgefüllt werden.
  9. Teelichter langsam im Raum abkühlen lassen, also nicht in die eiskalte Winterluft stellen, sonst schrumpelt die Oberfläche zu schnell oder es bilden sich Risse.

Bienenwachs in Teelichthüllen eingießenViel Spaß beim adventlichen Abendleuchten! Und wenn ihr die Lichtlein fertig oder als Bastelset kaufen möchtet, kommt am 7.12. zum BAmbrosiustag (18 – 20 Uhr)  in die Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, Bamberg im Erba-Park.