Teil 2: Honigernte und -verarbeitung der Lage „Weide“

Abendliche Stärkung vor dem SchleudernJetzt also den geernteten Schatz (siehe Beitrag 1) verarbeiten. Und weil das doch wieder hübsch viel Fotos ergab – und möglichst alle Teilnehmenden vom 27.07. „IHR“ Foto finden möchten –, teilten wir den Beitrag in zwei Hälften.

Honigwaben schleudern

Honig abfüllenDie Ernte und anschließende Verarbeitung – zumindest soweit, dass sich unsere Gäste jeweils ihre Gläser mit nach Hause nehmen konnten – machte wieder viel Spaß miteinander. Es war nun auch das letzte Mal in dieser Saison, dass wir im fröhlichen Rahmen einen Honigschleuder-Erlebnistag genossen. Es stand nur noch die Lage „Inselstadt / Villa“ an, die wir allerdings am nächsten Tag gänzlich ohne Publikum versorgten.

Nina Meiwes präsentiert den Bamberger LagenhonigNun sind sie also zu Ende, die schönen Tage des Erntens mit euch, ihr lieben Gäste! Zumindest für heuer. Zuletzt besuchten uns Bienenpatin Gabriele Loskarn (in deren Garten das Volk „Weide“ steht) mit ihrer Enkelin Lola, die neuen Bienenpatinnen Nina Meiwes und Michaela Then sowie unser Gast Martina Schroer, die uns durch die Plattform nebenan.de erfuhr. Alle hier genannten – bis auf Lola, da sind wir uns noch nicht sicher 😉 – möchten das Imkern lernen! Eines der Highlights imkerlicher Praxis ist das Honig ernten und verarbeiten. Diese Lektion haben sie nun in allen Stufen und bereichert mit vielen Tipps durchexerziert.

Gabi Loskarn präsentiert den Bamberger LagenhonigWir hoffen, es hat euch allen so viel Freude bereitet wie uns!

Die Honigernte- und -schleudertage unter dem Motto „Wie kommt der Honig ins Glas?“ fürs kommende Jahr stehen bereits fest und sind auch für Schulkinder geeignet. Haltet euch im Juli folgende Zeiten frei:

Termin 1: So., 14.07.2019  |  15.00 – 16.00 Uhr und 16.00 – 17.00 Uhr
Standort Erba-Insel (nur Ernte). Treffpunkt an der Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1. Anmeldung wäre für diesen Termin nett, ist jedoch nicht zwingend.

Termin 2: Mo., 15.07.2019   |  17.00 – ca. 19.30 Uhr
Obstmarkt 10 (Entdeckeln, Schleudern, Abfüllen der Ernte vom Vortag aus dem Standort Erba-Insel). Bitte melden Sie sich unbedingt unter Tel. 0951-3094538 bis spätestens 14 Uhr an!

Termin 3: So., 21.07.2019   |  10.00 – ca. 15.00 Uhr
Standort Buger Wiese (Ernte). Treffpunkt Parkplatz gegenüber Buger Hof, Am Regnitzufer 1. Im Anschluss fahren wir zum Obstmarkt 10 (Entdeckeln, Schleudern, Abfüllen). Mit Mittagsimbiss. Nur nach Anmeldung.

Termin 4: Fr., 26.07. 2019  |  15.30 – ca. 19.00 Uhr
Standort Weide (Ernte). Treffpunkt Weide 15a im Garten. Im Anschluss Obstmarkt 10 (Entdeckeln, Schleudern, Abfüllen). Nur nach Anmeldung.

Fotogalerie Verabeiten des Bamberger Lagenhonigs, Lage Inselstadt / Weide

 

Honigernte und -verarbeitung der Lage „Weide“

Gruppenbild zur HonigernteBamberger Lagenhonig ist der Sammelbegriff, und die Lage „Inselstadt / Weide“ ist bekannt für seinen überwiegend lindenblütenartigen Honig, der besonders gut bei Erkältungskrankheiten Linderung bringt. Merken Sie was? Lind-erung? Genau!

Bienenpatin Gabriele Loskarn, die Hausherrin der „Weide“ und Jung-Imkerin, führte die Teilnehmenden bereits schon sehr kundig in den Vorgang des Erntens ein. Im Unterrichten zeigen sich am besten noch bestehende Unsicherheiten, und als Erwachsenenbildnerin weiß ich nur zu gut, dass „Lehren eigenes Lernen“ bedeutet. Das sollte motivierend sein, weil immer auch für einen selbst etwas dabei ‚rum kommt.

Ob auch Enkelin Lola (manche erinnern sich noch an sie?) eines Tages in die Fußstapfen von Oma Gabi treten wird, ist nur zu hoffen. Doch auf alle Fälle wollen die neuen Bienenpatinnen Nina Meiwes und Michaela Then (nicht auf Fotos, da erst am Abend zum Verarbeiten da) sowie unser Gast Martina Schroer das Imkern lernen! Das ist doch schon ein gutes Zeichen für die Bienenstadt Bamberg!

Im Anschluss des Erntens folgte die Verarbeitung im Obstmarkt 10. Dazu gleich mehr.

Fotogalerie Honigernte und -verarbeitung Bamberger Lagenhonig, Lage „Inselstadt / Weide“

Großes Kino! Der Film zum Bamberger Lagenhonig „Inselstadt / Weide“

Ehrenbienenpatin Jeannette Munique, mithin meine Schwester, hat keine Mühen gescheut, ihrem Titel gerecht zu werden und uns ein tolles Video zusammengeschnitzt! Herzlichen Dank für diese wunderschöne Erinnerung an die diesjährige Ernte des Bamberger Lagenhonigs „Inselstadt / Weide“ in Bienenpatin Gabi Loskarns Garten. Und jetzt setzt euch bequem hin und lasst es wirken. Übrigens: Auch im nächsten Jahr könnt ihr wieder dabei sein. Immer im Juli. Näheres findet ihr zur gegebenen Zeit hier.

(Zur Ergänzung findet ihr hier unseren Beitrag mit vielen Fotos.)

Warum im Weidenhonig keine Weide ist

Bamberger Lagenhonigs der Lage "Inselstadt / Weide" Einer unserer Standorte des Bamberger Lagenhonigs befindet sich in der Straße, die „Weide“ heißt. Also ein alter Flurname, da hier früher ein Nebenarm (eher Kanal) der Regnitz floß, gesäumt wohl von Weidenbäumen. Heute ist es eine Lindenallee, darum schmeckt unser Honig der Lage „Inselstadt / Weide“ im Garten von Bienenpatin Gabriele Loskarn meist leicht medizinisch, eben nach Linde. Nur heuer nicht, da durch die lang anhaltende Trockenheit der Nektarfluss hier weitestgehend ausblieb. Doch zu seinem Geschmack und die Umstände seiner Ernte berichteten wir bereits.

Hydrograph, 92% rel. Luftfeuchtigkeit am 03.08.2017Nun, das ist nicht der einzige etwas ungewöhnliche Umstand. Denn heuer war der Wassergehalt etwas höher als sonst bzw. als der von unseren anderen Lagen. An sich kein großes Problem, wenn man nicht gerade in DIB-Gläsern abfüllt, die die Grenze bei 18% ziehen. Zusätzlich zu den 18,5% unserer Messung allerdings gesellte sich am Tag der Abfüllung eine relative Luftfeuchtigkeit von sagenhaften 92%, wie unser Hygrometer in der Küche anzeigte. Somit trieb das den Wert auf 19,4% hoch. Was immer noch unter dem erlaubten Maximalwert der Deutschen Honigverordnung von 20% liegt. Glück gehabt.

Geschmacklich ist er zurückhaltender als in den vergangenen Jahren, eben mit feiner Süße und ohne Säure, dabei mild-malzig und vanillig. Nur der Abgang hat eine leichte Schärfe, die schnell verfliegt. Ein Honig, bestens geeignet für Kinder (ab 1 Jahr, bitte nicht vorher verabreichen!).

Zu kaufen gibt es ihn während der Betriebszeiten der Bienen-InfoWabe (vom Ostersonntag an gerechnet jeden 2. So. 14-17 Uhr) bzw. nach telefonischer Vereinbarung im Obstmarkt 10, 3. Stock. Oder jährlich 1 Kilo davon (oder von einer anderen Lage) umsonst, wer eine zweijährige Bienenpatenschaft eingeht.

Nachtrag am 4.9.2017: [Video zu Ernte und Verarbeitung]

Honigschleuder-Erlebnistag in der Weide 2017

Honig geerntet, Waben entdeckelt, geschleudert und abgefüllt und natürlich probiert und die Etiketten auch noch aufgeklebt. War ein sehr schönes Erlebnis mit netten Leuten und natürlich mit der Bamberger Schulbiene und Reinhold Burger. Wir sind nächstes Jahr wieder dabei.
(Bienenpaten Anne und Hanz Zirkel via Facebook)

 

Super erlebnisreich – die alljährliche Honigernte mit Bamberger Schulbiene 🐝
(Ehrenbienenpatin Jeannette Munique via Facebook)

Rita zeigt ihre selbst geerntete HonigwabeDanke für eure netten Stimmungsbilder auf Facebook! Hier die unseren: Ja, ein toller Erlebnistag für uns alle – die diesjährige Ernte des Bamberger Lagenhonigs, Lage Inselstadt / Weide am 30.07.2017!

Da ließen auch Bienenpatin Rita Bender und ihr Mann den Tatort ausnahmsweise mal links liegen. Elke kam auf Empfehlung ihrer Freundin, die bereits Gast in der Bienen-InfoWabe war. Biggi ist „Wiederholungstäterin“ und reiste von Nürnberg aus nach Bamberg. Für Bienenpaten Anne und Hans Zirkel, die bereits einen Erntevorgang (in den Buger Wiesen) mit erlebten, war es nun die Fortsetzung des Geschehens.

Hans entdeckelt eine HonigwabeFür Hans allerdings nichts ganz Neues, denn sein Opa hat bereits geimkert. Das sah man aber auch! Konzentriert und mit fließender Bewegung entdeckelte er Rähmchen um Rähmchen. Das war prima, denn er holte die Zeit ein, die wir uns nach der Ernte an der Weide plauschend mit einem Eiskaffee gegönnt hatten. Ist ja schließlich wieder ein sehr warmer Sonntag gewesen. Der Honig floß durch die Wärme sehr leicht, so dass wir  annehmen konnten, dass das nicht unbedingt auf einen zu hohen Wassergehalt hindeuten musste. Natürlich maßen wir mit Hilfe des Refraktometers und kamen bei dieser Ernte auf 18,5%.

Honigschleudern und Abfüllen

Jeannette dreht durch ;-)Nach dem Entdeckeln und Schleudern – auch meine Schwester Jeannette hatte erneut ihren Spaß am Kurbeln! – ging’s an’s Abfüllen und Etikettieren. Zumindest diejenigen Gläser, die jede/r Teilnehmende/r zur Belohnung fürs Helfen mitnehmen konnte. Der Rest muss noch drei Tage ruhen. Die Bienenpaten durften außerdem jeweils vier weitere 250g-Gläser für sich abfüllen, denn das ist Teil des Deals einer Bienenpatenschaft.

Hans mit seinem selbst abgefüllten Bamberger LagenhonigDie Geschmacksprobe in Übereinstimmung: blumiger Duft, feine Süße, mild, malzig, vanillig bei leicht scharfem Abgang.

Wer nächstes Jahr ebenfalls mitmachen möchte, findet die Termine unter Aktivitäten und Termine. Notiert euch jetzt schon die Zeiten für 2018: So., 15.07. (Ernte + Verarbeitung, So., 22.07. (nur Ernte) und Mo., 23.07. (nur Verarbeitung) sowie So., 29.7. (Ernte + Verarbeitung).

Fotogalerie Ernte Bamberger Lagenhonig, Weide

Fotogalerie Verarbeitung Bamberger Lagenhonig, Weide

Nachtrag am 4.9.2017: [Video zu Ernte und Verarbeitung]

Honigernte Weide und Schiffbauplatz 2015

Endlich – am 18.07.2015 trugen wir die erste Ernte unseres Bamberger Lagenhonigs aus Ganzjahrestracht ein. Wir begannen an der Patenbeute, die Jakob Janßen gewidmet ist (Familie Contag) und die bei Bienenpatin Gabriele Loskarn ihre Heimat hat. Gabi war an diesem Tag vor Ort und half sogleich tatkräftig mit. Es war nicht das erste Mal für sie und das sah man ihr auch an.

Bienenpatin Gabi Loskarn und Reinhold Burger bei der JungfernernteBehende lupfte sie den Honigraum an, zog rasch Wabe für Wabe und kehrte umsichtig die ansitzenden restlichen Bienen ab, die noch nicht durch die Einbahnstraße der Bienenflucht den Weg nach unten zum Brutraum gefunden hatten. Spontan lud sie uns ein, am Abend vor einem Feuerkorb gemeinsam die Jungfernernte „Weide“ zu feiern.

4492-Honigerntetag-SchiffbauplatzDie zweite Ernte fuhren wir quasi um’s Eck bei Bienenpatin Ruth Vollmar am Schiffbauplatz ein. Auch hier war es die erste richtige Jungfernernte, denn die im Vorjahr aus dem Ableger hervorgebrachten wenigen Gläser zählten noch nicht richtig. Die bekam auch nur die Familie der Bienenpatin zum Naschen.

4498-Abtransport-HonigwabenMit dem vollbepackten Hänger strampelte Reinhold zur Honigschleuderstube in den Obstmarkt, wo wir am nächsten Tag ans Werk gingen. Entdeckeln und Schleudern, ein paar Tage später dann das Abfüllen in Gläsern und Etikettieren. Fertig ist, worauf wir ein Jahr lang sehnlichst gewartet hatten und zig-Millionen Blütenbesuche unserer Bienen notwendig waren! Auch dieses feierten wir noch einmal, diesmal in trauter Zweisamkeit im Strullendorfer Schwanenkeller. Uns war bewusst: was dort auf unseren Tellern lag, war zum entscheidenden Teil das Verdienst unserer Bienen!!! Daher …

… vielen, vielen Dank, liebe Bienen und Bienenpatinnen, lieber Petrus (Wetter), Ambrosius (Bienen + Lernen), Pankratius (Blumen) und Franziskus (Tiere), … um nur ein paar zu nennen, die an diesem unglaublich faszinierenden  Naturkreislauf mitwirkten. Der goldene, duftende, wohlschmeckende und heilsame Honig ist der beste Beweis, dass es Gott gut mit uns meint. Oder etwa nicht?!

 

Menschen und Bienen in ihrem Element

Self-made-Frau und Bienenpatin Gabriele Loskarn Ob Malern, Gärtnern oder Imkern – wenn Menschen zueinander kommen, die die selben oder artverwandte Leidenschaften pflegen, ist der Kontakt schnell geschlossen und der Übergang zum „Du“ (welches den Fränkischen ohnehin leichter als anderen über die Lippen kommt, sofern die Chemie stimmt) fließend. So jedenfalls erging es unserer Bienenpatin Gabriele Loskarn, als wir zum Honigraumaufsetzen mit unserem Besuch, Jeannette Frank, zu unserem Volk an der Weide kamen.

Bienenvolk an der Weide, BambergGabi ließ sich gerne vom Malern abhalten, denn zwei Dinge machen ihr mindestens genau so viel Vergnügen. Dem Bienenvolk zuzusehen, wie es sich in seiner Behausung tummelt, und Gartenarbeiten. Für ersteres entnahmen wir ein paar Rähmchen, um den Zustand des Volkes, dessen Pate Jakob Janßen (i. m.) aus Emden ist, näher in Augenschein zu nehmen. Trotz des verschatteten Gartens sind auch hier die Arbeiterinnen emsig am Ausbauen mit frischem Pollen, so dass wir überstehende Wildbauten entfernen sowie zwei alte Futterwaben mit blanken Mittelwänden ersetzen mussten.

Jeannette Frank und Gabriele Loskarn beim RosenschneidenFür zweiteres, dem Garteln, brachten wir Jeannette Frank ins Spiel, ihres Zeichens Rosenexpertin. Im Gegensatz zum vorherigen Besuch unseres Erba-Volkes (wir berichteten) konnte sich Jeannette voll einbringen und zeigte gerne tatkräftig, wie kurz man Rosen schneiden könne, auch, wenn sie bereits schon kräftig getrieben haben. Zu den Bienen kommen wir schließlich noch öfter und so ermunterten wir gerne unsere Freundin Gabi, sich „abzuseilen“.

Entfernen des Wachsüberbaus am Bienenvolk an der Weide, BambergBei der Durchsicht des Volkes stießen wir auf eine vereinzelte schwarze Biene. Da an diesem Standort im vergangenen Jahr das Akute Bienen-Paralyse-Virus auftrat, allerdings das Volk ihn (im Gegensatz zum Standort Buger Wiesen) gut überstanden hat, hoffen wir, dass das kranke Bienchen ein Einzelfall bleibt. Da das Volk stark wirkt, könnte es sich ganz bei einem hohen Arbeiterbienenumsatz von selbst gesund erhalten. Wir können lediglich den Infektionsdruck durch die Varroa-Milbe verringern, indem wir Drohnenbrutrahmen einsetzen und schneiden und sie ansonsten wenig stressen. Das bedeutet, dass wir den Standort als Lehrbienenstand vorerst noch nicht nutzen werden, wie ursprünglich beabsichtigt.

Ein Weidenkätzchenstrauß treibt neu ausMit der Aussicht, im Juni einen Ausflug zu unserer neuen Bienenfreundin nach Altendorf-Seußling und in ihren Schaugarten Galarosa zu unternehmen, verabschieden wir uns nach dem Kaffeetrinken von Gabriele Loskarn und Jeannette Frank, um die Honigraum-Aufsetzrunde fortzusetzen. Er ist gleich ums Eck‘ ‚rum am Schiffbauplatz in sonniger Lage, so dass uns trotz der Nähe wieder ein völlig anderes Volk erwarten könnte.

Volk am Schiffbauplatz

Da wir am Schiffbauplatz ausnahmsweise alleine werkelten und es – außer einem toppfitten Volk unserer Bienenpatin Ruth Vollmar – keine besonderen Vorkommnisse gab, nachfolgend einfach ein paar Impressionen aus dem idyllischen Garten in unmittelbarer Nachbarschaft zur Regnitz.

Idyllischer Sitzort bei Bienenpatin Ruth Vollmar im Garten am Schiffbauplatz Reinhold entfacht den Smoker Reinhold Burger begutachtet eine Wabe Eingelagerter Pollen in einer Wabe Bienenpatenvolk von Ruth Vollmar

 

Auswinterung unserer Völker

Fluglocherweiterung am Schiffbauplatz BambergRichtig viel Arbeit ist es ja nicht, das Auswintern von Bienenvölkern. Sie besteht im Grunde nur aus dem Entfernen des Mäusegitters, sobald die Nachttemperaturen nicht mehr permanent im Minusbereich sind, mit gleichzeitiger Kontrolle des Totenfalls und der Futtermenge sowie Erweitern des Fluglochs durch Drehung des Fluglochkeils.

TotenfallbeseitigungAllerdings arbeite Reinhold heuer gänzlich ohne Rauch, was etwas Zeit sparte und weniger Stress für die Bienen bedeutete. Und, nein, er wurde dabei nicht gestochen, nur die Fotografin. Tja, so ist das mit dem Recht aufs eigene Bild, manche unserer „alten“ Mädels fanden sich wohl nicht mehr so recht fotogen.

Vergleich des Polleneintrags im Vorfrühling 2015 Der Totenfall

Die Winterbienen haben im März zum Teil ein halbes Jahr auf dem Buckel. Das ist methusalemartig gegenüber den Sommerbienen, die nur 6-8 [eher nur 4 – 6] Wochen alt werden. Klar, dass sie so langsam in den Bienenhimmel eintreten müssen. So sind eine Totenfallmenge von ein bis drei 500g-Gläser normal für die Beutenüberwinterung mit Mäusegitter und ohne Zwischenauskehrung.

Durch unsere unterschiedlichen Standorte lässt sich bei der Frühjahrskontrolle für uns ganz gut vergleichen und einschätzen, ob es vielleicht zu viel tote Bienen sind, die sich im Gitterboden befinden. Je nach herbstlicher Volksstärke differiert die Menge natürlich auch. Ausführlicheres zum Thema Totenfall findet ihr übrigens hier.

Kontrolle der Futtermenge

Vorfruehjahrspollenvergleich15Alle unsere sieben glücklich ausgewinterten Völker – vier Völker verloren wir im Herbst vermutlich durch den Akuten oder Chronischen Bienen-Paralyse-Virus und wegen Räuberei – hatten noch genug Futtervorrat, um die noch trachtlose Zeit (an der wir alle etwas ändern könnten, gäbe es mehr Salweiden, Kornelkirschen, Zaubernuss oder Krokusse!) gut zu überstehen. Bis auf das Volk an der Erba-Insel.

Wir beobachteten bereits bei den ersten Sonnenstrahlen rege Flugaktivität mit Polleneintrag an den Standorten Weide (Bienenpate i. m. Jakob Janßen) und Schiffbauplatz (Bienenpatin Ruth Vollmar), nicht jedoch auf der nahe gelegenen Erba-Insel (Bienenpatin Meike Winnemuth). Dort wurden leider etliche Weiden zu früh zurückgeschnitten, und auch sonst blüht auf den allzu grünen Wiesen nicht viel, was Bienen und anderen Insekten als erste Nahrung dienen könnte. Diesem Volk also gaben wir eine Futterwabe dazu. Verhungern „kurz vorm Ziel“ ist im Übrigen eine der Hauptursachen von Völkern, die den Winter nicht überstehen, neben einer zu hohen Belastung an Varroamilben.

Bienenbeute in Wildensorg am RinnersteigBeim Volk am Hohen Kreuz (Bienenpatin Anne Rudel) und in Wildensorg am Rinnersteig (Bienenpate Michael Alt) sahen wir keine Gefahr in Verzug, was uns sehr freute. Denn die Einfütterung im Herbst wurde bei Letztgenanntem nicht so zügig angenommen, wir befürchteten eine Unterversorgung. Doch alles noch mal gut gegangen.

Sonnenuntergang in den Buger WiesenDerzeit der problematischste Standort, die Buger Wiesen, sind nach einer bienenverwaisten Winterpause nun auch wieder belegt.

Mehr zu diesem erfreulichen Neustart im nächsten Bericht!

[Aktualis. 06.03.2019]

Bienenpate Jakob Janßen (in memoriam) 2014/2015

Andrea, Hund Stanley und Jörn Contag vor ihrer Bienenpatenbeute an der Weide„Über einen Bericht über die Journalistin [Anm.: … und Bienenpatin] Meike Winnemuth bin ich auf Ihre Homepage aufmerksam geworden. Mein Mann und ich möchten gerne eine Bienenpatenschaft für eine Beute übernehmen […] Eine ganz besondere Bitte ist für mich damit verbunden: mein Vater war bis zu seiner schweren Erkrankung passionierter und engagierter Imker in Ostfriesland. Vor 5 Jahren ist er verstorben, und es wäre schön, wenn die Patenschaft auf seinen Namen übertragen werden könnte. Ist das möglich? Wir halten Ihr Projekt für sehr unterstützenswert und würden uns über eine kurze Antwort mit einem möglichen Terminvorschlag sehr freuen.“

Diese außergewöhnliche Patenschaftsanfrage von Andrea Contag erhielten wir im Juli. Und selbstverständlich machten wir die Bienenpatenschaft zum Gedenken an unseren Imkerkollegen aus dem hohen Norden (bzw. im Himmel) möglich!

Ein ausgesuchter Standort

Übergabe der Patenurkunde für Jakob Janßen (in memoriam)

Überreichung der Bienenpatenurkunde für Jakob Janßen (in memoriam) an Andrea und Jörn Contag durch Ilona Munique von Bienen-leben-in-Bamberg.de am 05.08.2014

So trafen wir uns wenige Wochen später mit Herrn Janßens Tochter Andrea und Schwiegersohn Jörn sowie Familienhund Stanley am 05.08. zur Übergabe der Patenurkunde im Garten an der Weide.

Den Standort suchten wir für das Anliegen der Familie Contag ganz bewusst aus und entschieden uns aus zwei Gründen für diese Beute an der Weide. Zum einen hatte das Volk bisher noch keine Patenzueignung erhalten, obwohl es auf dem Grundstück von Bienenpatin Gabriele Loskarn steht. Denn Gabi hat ihren Patenbeitrag bekanntlich für Klassenbesuche der Bamberger Schulbiene bestimmt. Ein weiterer Grund war, dass wir das untrügliche Gefühl hatten, dass sich die Patenfamilien, also der uns unbekannte Jakob Janßen mit Nachfahren sowie die Familie Loskarn (Lola zählt hier ja mittlerweile dazu!) sehr gut verstehen müssten.

Leider konnte Gabi zum Treffen nicht anwesend sein, doch wir werden das sicherlich nachholen, denn das Patenschild will ja auch noch angebracht werden. Dass wir dabei ein gemeinsames Gebet sprechen werden, versteht sich von selbst. Sowohl die Familie Contag aus Wetzlar als auch Gabriele Loskarn sind praktizierende Christen, und auch meine Stoß- und Bittgebete gerade im Hinblick auf den Umgang mit unserer Schöpfung entbehren nicht der entsprechenden Glaubensgrundlage einer „Lutherischen“.

Die Bienenpatenschaft „Jakob Janßen in memoriam“ und seine Initiatoren

Bienenpate Jakob Janßen (in memoriam)

Bienenpate Jakob Janßen (in memoriam)

Andrea Contag beschreibt ihren Vater Jakob Janßen als einen in sich ruhenden Menschen, der seinen Entschluss, Imker zu werden, wohl lange und beinahe unbemerkt reifen ließ, dazu unzählige Fachbücher las und sondierende Gespräche mit Imkern führte. Doch sowie er mit 58 Jahren – durch Umstrukturierungen bei der Post, der er als Ausbilder angehörte – etwas früher als üblich in den Ruhestand ging, schaffte sich der Emdener drei Bienenvölker an, die er sodann leidenschaftlich hegte und pflegte.

Zunächst in seinem Schrebergarten aufgestellt, vermehrten sich die Völker rasch, so dass er sie in umliegende, teils verwilderte Grundstücke unterbrachte. Zum Ende hin pflegte Imker Jakob 13 Völker, die der Schwiegersohn, Jörn Contag, selbstredend übernahm, rechtzeitig unterwiesen durch seinen Schwiegervater.

Doch leider war es nicht möglich, dieses geflügelte Erbe lange weiter zu hegen. Zunehmend litt Jörn Contag unter einer Bienengiftunverträglichkeit. Berufliche Veränderungen trugen ihr Übriges dazu bei, das Imkern schlussendlich doch aufzugeben.

Hand in Hand

Reinhold hält ein Rächmchen aus der Patenbeute Janßen hochNun ist Hessen ja nicht allzu weit entfernt, so dass wir uns über künftige Besuche der Familie Contag freuen dürfen, die sie nach Bamberg führt. Um dort zu sehen, wie alles doch tatkräftig und ideell weiter geht, obgleich weder Herr Janßen noch seine Nachkommen selbst dabei Hand anlegen können. Bienen regen zu guten Taten an, verbinden Menschen und Orte, geben uns Gelegenheit, die wunderbare Welt miteinander zu teilen und zu schützen – eben so, wie es jede/r Einzelne/r vermag. Hand in Hand bzw. Flügel bei Flügel, auf Erden wie im Himmel.

Danke, Jakob Janßen, der du aus deiner Vergangenheit heraus auch heute noch etwas zu bewirken vermochtest! Danke, Familie Contag, für Euren Beitrag und für Euer Vertrauen! Und – das sei an dieser Stelle unbedingt erinnert! – Danke, Gott, „[…] über die Werke deiner Hände.“ (Psalm 8, 4-7)

Bienenpatin Gabriele Loskarn 2014/2015

Überreichung der Bienenpatenurkunde an Gabriele LoskarnUnserem Aufruf 2013 in der „Inselrundschau“ folgend, stellte uns Gabriele Loskarn, angetan von der Idee von Klassenführungen, heuer ihren Garten als Standort für ein Bienenvolk zur Verfügung. Nun hat sich die Bambergerin zusätzlich zu einer „vollwertigen“ Bienenpatenschaft entschlossen. Mit ihrem Beitrag werden Klassenführungen mit der Bamberger Schulbiene finanziert. Wir freuen uns über unsere 17. Patin für “Bienen-leben-in-Bamberg.de” – und außerdem über einen neuen Standort des Bamberger Lagenhonigs, den wir als „Inselstadt / Weide“ bezeichnen.

Verantwortung zeigen UND genießen

Bienenpatin Gabriele Loskarn und Ilona Munique vor Bienenbeute

Bienenpatenschaft Gabriele Loskarn, zugleich neuer Standort des Bamberger Lagenhonigs von Bienen-leben-in-Bamberg.de am 15.07.2014

„Der Umweltaspekt ist mir wichtig und ich will verantwortlich dazu meinen Beitrag leisten“, so Gabriele Loskarn auf unsere Frage nach dem Beweggrund ihrer Bienenpatenschaft. Dass sie diesen Beitrag bereits auch als Greepeace-Mitglied leistet, verrät eine konsequent gelebte Einstellung. Die sich bis in ihren Berufsalltag hineinzieht. So steht sie als selbständige Bürokauffrau mit einem Stammkundenkreis nicht nur ihrem Bruder mit seiner „Bäckerei Loskarn“ zur Seite, sondern stellt ihre Dienste darüber hinaus der Jugendarbeit Crossover (www.crossover.info) des Christlichen Missionsvereins Würzburg e. V. zur Verfügung, wohin sie mehrmals wöchentlich fährt.

Gabriele Loskarn mit Enkelin LolaDas klingt nach viel zu tun, doch entspannt sich Gabriele Loskarn mit Radfahren, regelmäßigem Joggen auf der Erba-Insel und Wandern. Und sie nimmt sich auch noch die Zeit zur wöchentlichen Teilnahme an einem Bibel-Hauskreis in Breitengüßbach (Marburger Kreis). Doch besonders das Zusammensein mit ihren drei Enkelkindern genießt die Mutter zweier Töchter am allermeisten.

Eines davon, die fünfjährige Lola, lernte Reinhold bereits kennen, als er in Gabrieles Garten das Volk betreute. Als Besucherin der Caritas-Kindertagesstätte St. Elisabeth war die Kleine denn auch ganz unterschrocken beim Anblick der vielen Bienen, denn auf dem Jakobsberg setzt man die Umwelt- und Naturpädagogik in Form von Waldwochen um. Eine prima Voraussetzung, um am Honigschleuder-Erlebnistag Ende Juli [Bericht Teil 1 und Teil 2] teilzunehmen, zudem die Oma sie mit angemeldet hat.

Bewahrung der Schöpfung

Nach weiteren Leidenschaften befragt, verrät uns Gabriele Loskarn, dass sie gerne näht. Unlängst erst hatte sie einen Kurs absolviert und sich eine Bamberger Tracht genäht. „Fehlt nur noch die Bluse“, lacht sie und hofft auf ein paar ruhige Stunden im geplanten Nähraum, den sie sich noch einrichten wird. Tja, nun haben wir neben Elisabeth Burger bereits eine zweite Bienenpatin, die wir vielleicht einmal danach fragen könnten, ob sie uns ein historisches Imkerkostüm schneidern würden.

Wir beenden das Interview mit der Frage, was unserer neuen Bienenpatin im Leben besonders wichtig ist. „Die Bewahrung der Schöpfung“ sagt sie ohne zu zögern, um uns zu veranschaulichen, dass sich dies durchaus im Einmachen von Gurken, gekauft von hiesigen Gärtnern, offenbaren kann. Überhaupt freut sich Gabriele darüber, dass sie in den mittlerweile vier Jahren, die sie jetzt schon das Haus an der Weide besitzt, immer mehr von der gärtnerschaftlichen Infrastruktur in Bambergs Innenstadt profitiert. Apropos Gärtner …

Den Kindern die Welt näher bringen

Interview mit Gabriele Loskarn durch Ilona Munique und dem Schulbienen-Maskottchen„Vor den Bienen habe ich größte Achtung und Respekt. Wir sind auf sie als Bestäuberinnen unserer Kulturfrüchte angewiesen, und die Liebe zu ihnen eröffnet uns einen wunderbaren Reichtum des Lebens und lässt uns über Gottes perfekten Plan der natürlichen Zusammenhänge staunen.“, fasst Gabriele Loskarn ihr Faszinosum, welches sie vom ersten Kontakt an mit den beherbergten Bienen hegt, zusammen. „Deshalb freue ich mich, dass bereits Kindern und Jugendlichen (im Unterricht) diese Welt näher gebracht wird. Weil ich glaube, dass sie so einen ersten Einblick in die faszinierdende Welt der Natur als Gegenpol zur virtuellen Welt von Facebook und Co bekommen.“

Das ist uns aus dem Herzen gesprochen. Und dem unserer anderen Bienenpatinnen und –paten sicherlich auch! Dank an Gabriele und all denen, die sich künftig für das Thema Bienen stark machen wollen!