Wahlprüfstein „Wie hältst du’s mit der Biene, Melanie Huml?“

Melanie Huml und Ilona Munique

Ilona Munique interviewt Melanie Huml

Das Interview zum Wahlprüfstein mit der Bayerischen Staatssekretärin und stellvertretenden CSU-Bezirksvorsitzenden, MdL Melanie Huml, die für die CSU zur Landtagswahl im Wahlkreis Bamberg-Stadt kandidiert, führte Ilona Munique von Bienen-leben-in-Bamberg.de am 07.09.2013.

Ilona Munique: Welchen Stellenwert hat die (Honig-)Biene für Sie privat, worin sehen Sie ihren Nutzen?

Melanie Huml


MdL Melanie Huml, CSU

Melanie Huml: Ihr Stellenwert ist sehr, sehr hoch einzuschätzen, denn wir brauchen Bienen für unsere Früchte. Ich finde den Gedanken daher sehr gut, dass ihr Bamberg zur Bienenstadt machen wollt. Das sage ich, obwohl ich gerade den Bamberger Bierorden verliehen bekommen habe, denn Bienen und ihr Honig sind keinesfalls Konkurrenten, sondern echte Botschafter einer genussreichen und gesunden Stadt bzw. Region. Den Bierorden habe ich natürlich nicht ohne die Empfehlung, bewusst und maßvoll zu genießen, entgegen genommen (Lacht)!

Heiße Milch oder Schokolade mit Honig ist mein Sofortrezept, sobald ich ein Kratzen im Hals spüre. Und dabei wirkt und schmeckt ganz klar der regional bezogene Honig am Besten. Ich bin auch immer ganz begeistert, sobald mir jemand auf meinen vielen Stationen in Bayern derartiges anbietet. Die Honige schmecken je nach Region tatsächlich ganz unterschiedlich. Und auch auf ein leckeres Honigbrötchen kann ich nicht verzichten. Ich freue mich schon darauf, dass unser Sohn Emanuel, der eineinhalb Jahre alt wird, jetzt ins „honigfähige“ Alter gekommen ist.

Ilona Munique und Melanie HumlIn unserem Garten steht übrigens ein kleines Insektenhotel, welches wir von Nürnberger Schulkindern geschenkt bekamen. Sehr schön war auch unsere Begegnung in der Obstsortenanlage in Lauf bei Zapfendorf anlässlich des jährlich von mir initiierten Bamberg-Wochenendes für mein Münchner Büro. Der Kreisberater Uwe Hoff wies dabei nicht nur auf die verschiedenen Obstsorten hin, sondern er vergaß auch nicht, wem diese zu verdanken sind. Er stellte die Insekten und vor allem die Biene als sehr, sehr wichtig dar, das fand ich toll.

Ilona Munique: Als derzeitiges und möglicherweise wiedergewähltes Mitglied des Landtags – was können Sie für den Erhalt der Bienenwelt tun?

Melanie Huml im Interview

Melanie Huml: Ich beginne mit der Überlegung: was könnte ich vor Ort für die Biene tun? Einmal natürlich entspreche ich gerne eurer Bitte, bei Bedarf Schirmherrin für eine Aktion im Rahmen von Bienen-leben-in-Bamberg.de bzw. der Bamberger Schulbiene zu werden.

Außerdem biete ich mich als Multiplikatorin an. Konkret könntet ihr beispielsweise einen Informationsstand während einer unserer CSU-Aktionstage aufstellen. Die Informationspolitik, die ihr betreibt – und ich war auch schon sehr neugierig auf das Interview mit euch! – könnte auf vielfältige Weise unterstützt werden. Überhaupt ist das Thema „Bienen“ in unserer politischen Arbeit sehr wohl präsent. Wir haben seit einiger Zeit eigens eine Ansprechpartnerin für Imker in der CSU-Landtagsfraktion, MdL Gudrun Brendel-Fischer. Die Kollegin ist außerdem Vorsitzende des Bezirksverbandes für Gartenbau und Landespflege. Und auch andere Kontakte auf Ministerialebene stelle ich gerne her.

Ilona Munique: Welche Chancen sehen Sie in Privatinitiativen wie Bienen-leben-in-Bamberg.de, also Initiativen ohne Vereinsstatus oder festgemacht an Institutionen und Behörden. Und wie könnten Sie sich eine stärkere Förderung für sie vorstellen?

Melanie Huml und Ilona MuniqueMelanie Huml: Eure Arbeit stellt sich mir als echte Schnittstelle dar, offensichtlich füllt ihr eine Lücke. Allerdings kann es auch schwierig werden, da ihr zu mehreren Ministerien – also Umwelt, Bildung, Landwirtschaft, Soziales – Berührungspunkte habt. Auf eure Frage, ob ich mir so etwas wie einen Kreisimker vorstellen kann, denke ich doch, das wäre eine interessante Möglichkeit. Das Thema Bienen ist ja nicht nur auf die Kommune beschränkt, sondern wirkt sich auch auf das Umland, die Landkreise aus. Vielleicht könnt man das ja als oberfränkisches Projekt installieren.

Falls für bestimmte Projektanträge ein Vereinsstatus erforderlich wäre, könntet ihr euch Partner suchen. Oder ihr schließt euch Projekten wie dem des Ferienprogramms der Stadt an. Doch kann ich auch verstehen, wenn ihr euch mit den nachhaltig gedachten und modellhaften Zielen, wir ihr sie offensichtlich habt, nicht im Klein-Klein der Projektanträge verlieren wollt.

Ich könnte mir eure Initiative auch gut an einem Amt angesiedelt vorstellen, ähnlich der WasserSchule. Das ist ein Projekt engagierter Frauen, welches unter dem Wasserwirtschaftsamt Schweinfurt angeboten wird.

In Frage käme außerdem der Bayerische Naturschutzfonds des Umweltministeriums, denn hier werden auch natürliche Personen gefördert.

Je nach geplantem Umfang und Inhalt eures Projektes – das ja über die Bamberger Schulen hinaus geht und die ganze Bevölkerung mit im Blick hat – lässt sich bestimmt eine geeignete Unterstützung finden. Also, das würde ich gerne zu meiner Herzenssache machen und biete euch meine tatkräftige Hilfe und entsprechende Vermittlung an.

(Politische) Webseiten Melanie Huml:

CSU: http://www.melanie-huml.de/index.php?ka=2&ska=20
Bayerischer Landtag: https://www.bayern.landtag.de/de/abgeordnete_4461.php?sURL=/www/lebenslauf/lebenslauf_555500000285.html
Twitter: https://twitter.com/MelanieHuml
Facebook: https://www.facebook.com/melanie.huml
Xing: https://www.xing.com/profile/Melanie_Huml

Wahlprüfstein „Wie hältst du’s mit der Biene, Heinrich Rudrof?“

Das Interview zum Wahlprüfstein mit dem stv. CSU-Kreisvorsitzenden Bamberg-Land, MdL Heinrich Rudrof, der für die CSU zur Landtagswahl als Direktkandidat im Stimmkreis Bamberg-Land kandidiert, führte Ilona Munique von Bienen-leben-in-Bamberg.de am 05.09.2013.

Ilona Munique: Welchen Stellenwert hat die (Honig-)Biene für Sie privat, worin sehen Sie ihren Nutzen?

MdL Heinrich Rudrof

MdL Heinrich Rudrof, CSU

Heinrich Rudrof: In meiner Jugendzeit hatte jedes Dorf mindestens noch einen Imker. In meinem Heimatdorf Steinfeld sogar neun. Heute nur noch einen. Ich habe immer noch das Bild vor Augen, wie an einem Bienenhaus gebaut wurde und sehe fasziniert zu, als dann die Bienen stetig ein- und ausflogen. Vor fünf Jahren hatte ich ein besonderes Erlebnis. Ich hörte es draußen brausen, wie von einem Sturm. Ein gigantischer Schwarm ließ sich gerade auf einem Baum im Nachbarsgarten nieder. Ich rief den örtlichen Imker in Scheßlitz herbei, der den Schwarm gekonnt einfing. Das war unglaublich spannend.

Bienen sind nicht nur wegen des Honigs so wichtig, der für mich übrigens zu jedem Frühstück gehört. In ökologischer Hinsicht als Bestäuber sind sie einfach unverzichtbar. Und das weiß ich nicht erst seit der 100-Jahr-Feier des Schlüsselfelder Imkervereins und den Gesprächen dort mit Peter Maske, dem Präsident des Deutschen Imkerbundes.

Ilona Munique: Als derzeitiges und möglicherweise wiedergewähltes Mitglied des Landtags – was können Sie für den Erhalt der Bienenwelt tun?

Ilona Munique und MdL Heinrich Rudrof

Ilona Munique und MdL Heinrich Rudrof

Heinrich Rudrof: Ich beschäftige mich bereits seit Längerem mit dem Thema Bienen und Imkerei in Oberfranken. Bis 2007 etwa gab es immer weniger Imker. Der kleine Boom derzeit lässt zwar ein wenig hoffen … ich meine jedoch, wir bräuchten ein Programm, mit dem Ziel, dass jedes Dorf wieder einen eigenen Imker hat.

Man muss sich ja nur vorstellen: Ein einziges Rotkehlchen benötigt zu seiner Ernährung etwa 18 Sträucher. Und davon werden 16 Sträucher von der Biene bestäubt. Das trifft sich mit dem allgemein bekannten Vergleich, dass etwa 80 Prozent aller Obstsorten sowie etliche Gemüsearten nur wegen diesem Tierchen ausgereifte Früchte tragen können.

Konkret gibt es Überlegungen, die Galgenfuhr zu einem bedeutsamen, überregionalen Zentrum für Landwirtschaft, Gartenbau und Sonderkultur auszubauen. Ein grünes Zentrum sozusagen [Anmerkung: FT-Bericht vom 10.02.2009]. Die traditionsreiche Gärtnerstadt Bamberg bietet sich generell als idealer Standort für land- und gartenwirtschaftliche Projekte, Modelle und Institutionen an, und in diesem Zusammenhang natürlich auch für Bienen.

Die Idee eines Kreisimkers, ähnlich wie es ja auch Kreisheimatpfleger gibt, sehe ich positiv. Er könnte Bindeglied zwischen den verschiedenen städtischen wie regionalen Imkervereinen, Interessensgruppen, Schulimker etc. sein.

Ilona Munique: Welche Chancen sehen Sie in Privatinitiativen wie Bienen-leben-in-Bamberg.de, also Initiativen ohne Vereinsstatus oder festgemacht an Institutionen und Behörden. Und wie könnten Sie sich eine stärkere Förderung für sie vorstellen?

MdL Heinrich Rudrof

MdL Heinrich Rudrof

Heinrich Rudrof:  Da gäbe es eine Reihe von Förderprogrammen, beispielsweise das Jungimkerprojekt, aber das haben Sie ja sicherlich schon genutzt. [Anmerkung: Ja, haben wir!]

Ich biete an, das Konzept der Bamberger Schulbiene und die Lobby- und Informationsarbeit gegenüber der Bevölkerung in Bamberg und Umgebung über das Landwirtschaftsministerium überprüfen zu lassen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es auch als Privatinitiative förderungswürdig ist. Da gebe ich Ihnen in Kürze einen Bericht des Agrarausschusses an die Hand, der einige Fördermöglichkeiten schön aufgelistet hat. Eine Möglichkeit wäre auch, einen Antrag an die Oberfrankenstiftung zu stellen.

Aber auch die Öko-Akademie, die im Herbst ein neues Fortbildungsprogramm startet, dürfte interessant sein. Die Akademie für den ökologischen Landbau ist ein Kind des Landesprogramms „BioRegio 2020“ des Bayerischen Staatsministeriums. Für den Standort Bamberg habe ich mich hier sehr stark gemacht, und das mit Erfolg.

Mein großes Ziel ist aber, wie gesagt, nach wie vor ein grünes Kompetenzzentrum am südlichen Bamberger Stadtrand, also in der Südflur bzw. Galgenfuhr. Davon könnten sicherlich auch Imker wie ihr profitieren.

Reinhold Burger, Ilona Munique und MdL Heinrich Rudrof im Spezial-Keller

Reinhold Burger, Ilona Munique und MdL Heinrich Rudrof

Noch bevor all diese wunderbaren Projekte verwirklicht sind, vermittle ich Ihnen gerne auch die Kontakte zu relevanten Kompetenzen und Ansprechpartnern. Ich kann mir auch gut vorstellen, als Bindeglied zwischen Praxis und politischem Wirken zu fungieren. Sie haben ja in einer erstaunlich kurzen Zeit sehr viel auf die Beine gestellt. Ich stehe Ihnen als „politischer Anwalt“ sehr gerne zu Verfügung. Und das meine ich alles genau so, wie ich es sage!

(Politische) Webseiten Heinrich Rudrof:

Webseite CSU: http://www.heinrich-rudrof.de/
Bayerischer Landtag: http://www.bayern.landtag.de/de/abgeordnete_4461.php?sURL=/www/lebenslauf/lebenslauf_555500000055.html

Wahlprüfstein „Wie hältst du’s mit der Biene, Wolfgang Grader?“

Ilona Munique interviewt Wolfgang Grader

Das Interview zum Wahlprüfstein mit dem Bamberger GAL-Stadtrat Wolfgang Grader, der für das Bundestagsdirektmandat Bündnis 90/Die Grünen im Stimmkreis Bamberg-Forchheim kandidiert, führte Ilona Munique von Bienen-leben-in-Bamberg.de am 01.09.2013.

Ilona Munique: Welchen Stellenwert hat die (Honig-)Biene für dich privat, worin siehst du ihren Nutzen?

Wolfgang Grader, GAL

Wolfgang Grader, GAL

Wolfgang Grader: Zwar mag ich keinen Honig, doch ist mir völlig bewusst, dass die Marmelade, die ich stattdessen esse, ohne die Bienen nicht auf mein Brot gelangen könnte. Und ich kann durchaus eine Wespe von einer Biene unterscheiden, wobei ich keine von beiden je erschlagen würde.

In meiner Erfahrungsgeschichte sehe ich unseren Stegauracher Nachbarn, einen Hobbyimker, der früher immer auf Schwarmfang im Garten hin und her ging. Jeder hat so seine Themen, bei mir ist es ja bekanntlich Tibet [Anmerkung: Wolfgang Grader ist Bundesvorsitzender der Tibet Initiative Deutschland].

Doch mir fällt ein: als gebürtiger Wiener bin ich natürlich begeistert, dass Karl von Frisch im Jahr 1978, zusammen mit Konrad Lorenz, den „Nobelpreis für Physiologie oder Medizin“ (heute eigentlich Biologie) für die Verhaltungsforschung über Bienen (Entdeckung des Schwänzeltanzes) erhalten hatte.

In meinem Unterricht gebe ich einer Biene oder Wespe, wenn sie sich ins Klassenzimmer verirrt und die Schüler/innen ängstlich um sich schlagen, den Namen „Eusebia“. So personalisiert mag dann niemand der Kinder mehr das Insekt umbringen. [Anmerkung: Wolfgang Grader ist Mittelschullehrer und stellvertretender Schulleiter in Ebelsbach]

Ilona Munique: Als Mitglied des Bundestags – was würdest du für den Erhalt der Bienenwelt tun?

Wolfgang Grader

Die Bamberger Schulbiene hört interessiert zu

Wolfgang Grader: Das Bienensterben hat ja, so viel ich weiß, verschiedene Ursachen. Zum einen ist es wohl der Pestizideinsatz. Hier möchte ich Überzeugungsarbeit leisten, generell entspricht das natürlich auch meinem Umweltschutzgedanken. Es wäre wichtig, für das Bienenthema EU-Abgeordnete zu gewinnen. Und die Tatsachen, mit denen man sie überzeugen könnte, liegen schließlich auf der Hand. Warum wohl sterben in den USA mit seinen gigantischen Monokulturflächen bis zu 80 Prozent der Bienen und ist das CCD, Colony collapse disorder, also der „Völkerkollaps“, ein amerikanisches Phänomen? In Europa haben wir zwar auch, aber doch in viel geringerem Ausmaß, Monokulturen mit damit verbundenen Pestizideinsätzen. Auch bei uns sterben die Bienen, dennoch liegt der bundesweite Schnitt „nur“ bei etwa 20 bis 40 Prozent, so viel mir bekannt ist.

Also Gesetzesänderungen im Bezug auf den Pestizideinsatz, aber auch zur Verhinderung genmanipulierter Pflanzen. Deutschland will keine gentechnisch veränderten Lebensmittel. Doch fürchte ich, wird man durch die Globalisierung und die Handelsabkommen mit fernen Ländern kaum mehr darum herum kommen. Dies aufzuhalten ist mein Anliegen.

Sicher könnte man an die Bauleitplanung herangehen, Stichwort: Blühstreifen.

Auf Stadtebene fände ich es angebracht, neben den bereits bestehenden Globalbudgets für Sport und Kultur auch einen Fond für Umwelt oder Umweltbildung einzurichten. Zwar besteht die Direktive, keine (zusätzlichen) freiwilligen Leistungen mehr zu installieren, doch vielleicht lässt sich mit einer Umschichtung etwas bewirken? Viele Dinge laufen ja ebenfalls einfach unter „Kultur“, obwohl sie damit nur im entfernten Sinne etwas zu tun haben, wie beispielsweise Gärtnerkultur.

Ilona Munique: Welche Chancen siehst du in Privatinitiativen wie Bienen-leben-in-Bamberg.de, also Initiativen ohne Vereinsstatus oder festgemacht an Institutionen und Behörden. Und wie könntest du dir eine stärkere Förderung für sie vorstellen?

Wolfgang Grader beim Wahlprüfstein-Interview im Greifenklau-KellerWolfgang Grader: Da stellt sich mir die Frage, warum ihr nicht einfach einen Verein gründen wollt? Dann hättet ihr mehr Möglichkeiten, Fördermittel zu erhalten. Doch kann ich mir es schon denken, mir geht es ja ähnlich mit meinem Club Austria. Verbandsstrukturen aufzubauen und zu erhalten, die damit verbundene zeitaufwändige Bürokratie und zudem, wenn man Pech hat, Vereinsmitglieder, die eher behindern als bereichern, … die wenige private Zeit ist sicherlich besser und mit konkreteren Taten verbracht. Wichtig wäre allerdings, dass ihr transparent aufzeigt, wofür ihr die Spenden verwendet, zum Beispiel über einen Jahresbericht. [Anmerkung: wir berichten fast täglich in unserem Weblog über unsere Tätigkeiten und Anschaffungen und erstellten bereits einen ersten Rückblick, an welchen Schulen wir zugange waren.]

Generell empfehle ich informelle Gespräche mit Politikern, zum Beispiel beim nächsten Grünen Länderrat, der dieses Mal sogar in Bamberg, am 7.9.013, stattfinden wird. Aber auch die Ansprache des bayerischen Umweltministers, Helmut Brunner, dürfte nicht schaden. [Anmerkung: der Kontakt wurde bereits von uns – vermittelt über Melanie Huml – aufgenommen. Er wird bis zu seiner positiven Bearbeitung beibehalten, gerne auch mit einer anderen Regierungszusammensetzung nach den Wahlen.]

Auf EU-Ebene: den entsprechenden EU-Abgeordneten könnte man ebenfalls nach Bamberg einladen, zum Beispiel im Zusammenhang mit den Wahlkampfveranstaltungen zur Europawahl 2014. Den Vorschlag werde ich gerne machen, dann könntet ihr euer Anliegen direkt vorbringen.

Die Idee, einen Kreisimker bzw. Bezirksimker zu installieren, finde ich folgerichtig. Vielleicht könnte man dies als Modellprojekt für Oberfranken initiieren?

(Politische) Webseiten Wolfgang Grader:

GAL – Grün-alternative Liste: http://www.gal-bamberg.de/index.php?id=1749
Webseiten Wolfgang Grader: http://w-grader.de/
Facebook: „Wolfgang Grader“

Bewerbt euch um kostenlose Schulbienenbesuche für 2014!

Anlass

Klaus Rubach überreicht der Bamberger Schulbiene den Spendenumschlag

Geschäftsführer Klaus Rubach überreicht der Bamberger Schulbiene den Spendenumschlag

Die Stadtwerke Bamberg spendete 200 Euro aus ihrer Spendenfibel (wir berichteten). Viermal Bienenunterricht ist somit bezahlt.

Doch welche Schule soll nun davon profitieren? Verlosen wollten wir’s nicht, also …

Wer kann sich um einen kostenlosen, 45-90-minütigen Unterricht der Bamberger Schulbiene bewerben?

Schulimker Reinhold zeigt den Schülern die Lernbienenbeute

Schulimker Reinhold zeigt den Schülern die Lernbienenbeute

Bewerben können sich einzelne Klassen der Jahrgangsstufen 1 bis hin zur Berufsschulklasse aus Bamberg. Bewerbungsschreiben nehmen wir von allen Personen der Schulgemeinschaft an, also von Lehrkräften, Schüler/innen, Eltern, Hausmeister/in, …

Voraussetzung für die Annahme der Bewerbung ist, dass wir während des Unterrichts  Situationsfotos machen dürfen. Denn die Berichte an die Öffentlichkeit dienen als anregende Beispiele, etwas für den Erhalt der Bienenwelt zu tun.

Wie stellen wir uns die Bewerbung vor?

  1. Kontaktdaten der Schule, Angaben zur Klasse und Klassenstärke sowie gewünschte Unterrichtsdauer (45 oder 90 Min. – mehr Stunden gegen Aufpreis, bitte nachfragen)
  2. Welches Unterrichtsfach soll mit dem Themenbereich Biene, Honig und/oder Imkerei bereichert werden? (Alle Fächer außer Fremdsprachen und Sport sind möglich)
  3. Unsere Frage zur Nachhaltigkeit: Was soll im Anschluss an den Schulbienenunterricht mit dem Erfahrenen und Gelernten passieren? Welches weiterführende Projekt plant ihr? (Beispiele siehe im Anschluss)
  4. Ist die Bewerbung außerdem nett gestaltet, erhöht es die Chance, angenommen zu werden
  5. Bitte schreibt folgenden Satz zu Ende: „Wir brauchen die Bienen, weil …“

Beispiele zu Punkt 3: Eine gemeinsame Collage erstellen, eine Fotosammlung anlegen, ein Buch rezensieren (also lesen und eine Kurzbeschreibung dazu anfertigen), ein Wabenmobile basteln, Bienenwachskerzen herstellen, ein Bienenlied einstudieren, kurze Bienenvideos drehen und ins Internet stellen, einen Imker interviewen, einen Zeitungs- oder Weblogartikel schreiben, … usw.

Natürlich geben wir euch Tipps, wie ihr es verwirklichen könntet. Die Ergebnisse werden hier im Weblog präsentiert.

Einsendeschluss und Form der Bewerbung

Die Ausschreibung läuft ab sofort und endet mit Beginn der Herbstferien, also Sonntag, den 27. Oktober 2013.

Sie ist per E-Mail, Fax und per Post möglich (siehe Impressum).

Was passiert mit der Bewerbung?

Eine Jury wählt aus den Einsendungen aus. Sie besteht aus

  • Reinhold Burger und Ilona Munique von Bienen-leben-in-Bamberg.de
  • Bienenpatinnen und -paten, sofern in Bamberg wohnhaft
  • Christiane Hartleitner (Kunsthistorikerin, Bamberger Online-Zeitung)

Alle Einsendungen werden Anfang Dezember 2013 informiert, ob sie ausgewählt wurden oder nicht.

1. Bamberger Schulbienen-Benefiz-Radtour 2013

Rähmchen mit ansitzenden BienenHerzliche Einladung zur 1. Bamberger Schulbienen-Benefiz-Radtour 2013, unter 20 Kilometer und für Familien (Kinder ab ca. 10 Jahren) und 8-Gang-Räder tauglich!
Wann?
Sa., 14. September 2013 | 9.00 – 14.00 Uhr ca. 11.30 Uhr (verkürzt wegen Wetterlage)
Anlass? “Inoffizieller” Internationaler Tag zum Schutz der Bienen

Was genau? Die vier Drei Bienenstandorte unseres Bamberger Lagenhonigs und zugleich Lehrbienenstände per Rad erleben. Mit kurzen Vorträgen und kleinen Überraschungen an den Standorten, Einkehrmöglichkeit in Wildensorg sowie regionalem Einkaufen.

Tourdaten:
Gesamt ca. 15 km 19,5 km [Etappe 1 eben, Etappe 2 eben mit zwei Anstiegen, Etappe 3 ein Anstieg, überwiegend bergab] Zur Touren-Karte (abzüglich Paradiesweg, Rössleinsweg, Wildensorg)

Sa-Bine auf Fahrradhelm auf dem Rößleinsweg in Richtung AltenburgStationen: 9.00 Uhr Garten Villa Dessauer (Treffpunkt) – Buger Wiesen via Hainpark – gegen 11.30 Uhr Wildensorg via Paradiesweg und Rößleinsweg (Einkehr im Heerlein) – Rinnersteig – gegen 11.00 Uhr Gärtnerstadt via Wildensorger Straße (Hofstadt-Gärtnerei).

Kosten? Freiwillige Startgebühr vor Ort. Die Spenden fließen in die Arbeit der Bamberger Schulbiene.
€ 15,- € 12,- als Familienpauschale bis 3 Kinder | 10,-7,- pro Erwachsenen | € 5,- € 4,- pro zusätzliches Kind bis 16 Jahre.

Weitere Infos? Die Teilnahme erfolgt auf eigene Gefahr. Wegen absehbar am Mittag wieder stärker einsetzenden Regens sowie durchweichter Wiese in Wildensorg kürzen wir die Tour ab.

Letzter Info-Stand: 13.09.2013 | 21.30 Uhr

Wahlprüfstein “Wie hältst du’s mit der Biene, Andreas Schwarz?”

Das Interview zum Wahlprüfstein mit dem Fraktionsvorsitzender der SPD- Kreistagsfraktion Bamberg-Land, Andreas Schwarz, der für die SPD zur Wahl in den Bundestag im Stimmkreis Bamberg-Forchheim antritt, führte Ilona Munique von Bienen-leben-in-Bamberg.de am 21.08.2013.

Ilona Munique: Welchen Stellenwert hat die (Honig-)Biene für dich privat, worin siehst du ihren Nutzen?

Ilona Munique und Andreas Schwarz im Strullendorfer Keller

Ilona Munique und Andreas Schwarz

Andreas Schwarz: Ich bin ein begeisterter Honigesser. Mit Honig heile ich – außer Kopfschmerzen – alles, vor allem Erkältungssymptome wie Husten und Heiserkeit. Ich bin ohnehin ein Süßer. Im Übrigen ist die Biene sogar im Wappen von Strullendorf drin. Noch heute erhält der Erzbischof von Bamberg bei seinen Besuchen traditionell ein Glas Honig, war früher Strullendorf doch sogar erster Hoflieferant.

 

Andreas Schwarz, SPD

Andreas Schwarz, SPD

Nachdenklich stimmte es mich schon, dass mein Imker, von dem ich immer meinen Honig beziehe, dieses Jahr an den Honig der Bruträume ging [„scharf abschleudern“ genannt], damit er wenigstens etwas ernten konnte.

Mit Sorge sehe ich, dass es offensichtlich generell der Wunsch der Menschen zu sein scheint, alles auszurauben, auszubaggern, abzumähen etc, was die Natur nur so hergibt. Als wäre er allein auf der Welt.

Ilona Munique: Als Mitglied des Bundestags – was würdest du für den Erhalt der Bienenwelt tun?

Andreas Schwarz und Reinhold Burger

Andreas Schwarz und Reinhold Burger

Andreas Schwarz: Als Bürgermeister kann man ja schon viel machen, hat oft direkten Einfluss, beispielsweise eine Durchgrünung anordnen, Streuobstwiesen pflanzen lassen, generell Flecken erhalten, wo der Mensch nicht hinkommen soll, er einfach mal außen vor bleibt.

Überhaupt: Genmanipulation – das muss einfach weg vom Tisch, das ist nicht in Ordnung. Ob ich das alles auch so in den Bundestag einbringen kann? Da muss ich erst einmal sehen, an welche Position ich komme, welches meine Aufgaben sein werden. Aber sicher jedoch kann ich die Willensbildung beeinflussen bzw. sie anschieben.

So sollten unsere Lebensmittel wie eben der Honig unter besonderen Schutz gestellt werden, die Gesetzesauflagen dazu überprüft, verbessert und sicher an einigen Punkten auch zurückgenommen werden. Trotz aller bereits vorhandener – und sicher auch einiger überzogener oder wenig praktikabler Forderungen  – wundert es doch, wie viele Skandale es gibt.

In welchen Umweltgesetzen kann man was machen, das würde ich gerne prüfen und sicherlich müssen wir die heimischen Imker mehr fördern. Ohnehin sollte dem regionalen Imker vertraut werden, seine Bienen sorgen schließlich für die Bestäubungsleistung hierzulande. Den Tipp von Bienen-leben-in-Bamberg.de, dass statt der Sortenbezeichnung auch eine Honiglagenbezeichnung möglich sein sollte – wie euren „Bamberger Lagenhonig“ –  würde ich gerne verfolgen.

Die Bauleitplanung bietet große Möglichkeiten, die Bebauungspläne müssen mehr Grün und Blühwiesen für die Bienen ausweisen, da gibt es noch genug Handlungsspielraum.

Überhaupt stellt sich der Bewusstseinsprozess für mich so da, dass „oben“ jemand sein muss, der reagiert auf das, was die Basis will, was sie leistet. Die „große“ Politik in Berlin sollte dem Menschen nicht das Leben schwer machen, sondern sie begleiten. Sie soll durch Einschränkungen und Gesetzesauflagen nicht das ehrenamtliche Engagement kaputt machen, sondern es vielmehr wohlwollend begleitend. Weniger Reglementierung täte not. Mein Lebensmotto ist ohnehin, nicht die Probleme zu suchen, sondern das Ziel vor Augen zu haben. Die Probleme, die sich dennoch einstellen, kann man ja immer noch lösen, wenn’s soweit ist.

Ilona Munique: Welche Chancen siehst du in Privatinitiativen wie Bienen-leben-in-Bamberg.de, also Initiativen ohne Vereinsstatus oder festgemacht an Institutionen und Behörden. Und wie könntest du dir eine stärkere Förderung für sie vorstellen?

Andreas Schwarz: Natürlich kann und muss man weiterhin die Vereine fördern. Doch werden diese es ohnehin immer schwerer haben, allein schon wegen der demografischen Zahlen in Richtung alte Menschen. Ich halte die fördernde Projektbegleitung für durchaus sinnvoll, und warum nicht auch die von einzelnen Bürgern initiierten Ideen. Da sehe ich politisch gesehen noch Handlungsspielraum.

(Politische) Webseiten Andreas Schwarz:

SPD – Schwarz: http://www.spd-schwarz.de/
Twitter: https://twitter.com/schwarz_spd
Facebook: „Andreas Schwarz“

Stadtwerke Bamberg unterstützt Schulbienenprojekt

Reinhold Burger im Saal der Stadtwerke Bamberg

Reinhold Burger von Bienen-leben-in-Bamberg.de im vollen Saal der Stadtwerke Bamberg

Mit 200 Euro unterstützten die Stadtwerke Bamberg (STWB) unser Ziel, Jungimker heranzuziehen, um dem Bienensterben zumindest in der Region entgegenzuwirken. Geschäftsführer Klaus Rubach ließ es sich nicht nehmen, den über 30 Bewerbern um eine Kulturförderung im Rahmen der Spendenfibel die Beträge am 21. August 2013 selbst zu überreichen. Der Saal war gut gefüllt, da  manche der Spendenbeglückten einen Teil ihres Teams mitbrachten. Auch wir von Bienen-leben-in-Bamberg.de kamen zu zweit.

Klaus Rubach überreicht der Bamberger Schulbiene den Spendenumschlag

Geschäftsführer Klaus Rubach überreicht der Bamberger Schulbiene den Spendenumschlag

Herr Rubach betonte dabei, wie sehr es ihn berühre, dass so viele Ehrenamtliche zu so vielen Projekten in Bamberg zu finden seien und die kulturelle Vielfalt aufrecht erhielten. Ganz sicher wäre die Welt und im speziellen Falle Bamberg sehr viel ärmer und farbloser ohne das Ehrenamt.

Gruppenbild auf dem Dach der Stadtwerke Da es ihm nicht so sehr darum ginge, mit der Förderung der STWB Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben, wurden auch keine Pressefotos im großen Stil angefertigt. Lediglich ein Abschlussfoto auf dem aussichtsreichen Dach der Stadtwerke am Margaretendamm zollte dem Pressebedarf Tribut.

Das verschaffte allen Anwesenden die Gelegenheit, in Ruhe die jeweils zu vertretende Institution sowie das Projekt vorzustellen, für welches die Spende verwendet wurde bzw. werden wird. Besonders die Jugend und der Sport waren berücksichtigt, doch auch Studierende und Kulturelle Vorhaben wurden mit bis zu 500 Euro bedacht. Wer wieviel erhielt, war den verschlossenen Umschlägen allerdings nicht zu entnehmen.

Für was verwenden wir die Spende?

Unsere Privatinitiative Bienen-leben-in-Bamberg.de verwendet die Spende für das Projekt der „Bamberger Schulbiene“. Vier kostenlose Schulbesuche unsererseits werden davon möglich gemacht. Wer in den Genuss eines kostenlosen Unterrichts kommt, muss uns allerdings die Aussicht auf Nachhaltigkeit antreten. Denn rund 40 Bamberger Schulen, von denen für uns mindestens 25 Schulen für eine Klassenführung in Frage kommen, könnten Nutznieser dieser Unterstützung sein. Und irgendein Auswahlkriterium muss es von daher geben.

Daher schreiben wir zum Ende der Sommerferien die vier Führungen hier im Weblog und in anderen Medien aus, damit sich einzelne Klassen bewerben können.

Nachtrag November 2013:
Die erfolgreichen Bewerberinnen waren die Wunderburgschule (zum Bericht) und die Gangolf-Grundschule (zum Bericht).

Wahlprüfstein „Wie hältst du’s mit der Biene, Andreas Lösche?“

Das Interview zum Wahlprüfstein mit dem Kreisvorsitzenden der Grünen Bamberg-Land, mit Andreas Lösche, der für die Grünen zur Landtagswahl im Stimmkreis Bamberg-Stadt kandidiert, führte Ilona Munique von Bienen-leben-in-Bamberg.de am 18.08.2013.

Ilona Munique: Welchen Stellenwert hat die (Honig-)Biene für dich privat, worin siehst du ihren Nutzen?

Andreas Lösche, Reinhold Burger, Ilona Munique im Krafts-Keller Oberhaid

Andreas Lösche: In meinem Bekanntenkreis kannte ich bisher keine Imker, daher hatte ich noch nicht viel mit dem Thema zu tun. Euer Engagement und der Film „More than honey“ haben mich auf die Problematik des Bienensterbens aufmerksam gemacht. Es ist gut, dass ihr Alarm schlagt. Dafür will ich mich ausdrücklich bei euch bedanken.

Als Lehrer und Bildungspolitiker gefiel mir vor allem, dass ihr euer Anliegen in ein größeres, nachhaltiges Konzept gegossen habt. Kinder nehmen mehr auf emotionalem Wege auf als Erwachsene, daher bleibt es besser hängen. Vor allem, wenn man, wie ihr, den Unterricht zu einem Thema über mehrere Schuljahre hinweg in seinen verschiedenen Facetten installiert.

Natürlich sind Bienen nur eine unter vielen wichtigen Angelegenheiten. Der Bestäubungsnutzen ist jedoch hoch einzuschätzen. Ohne ihn würde der Kreislauf der Natur unterbrochen und die Landwirtschaft kaum mehr funktionieren.

Ein nachdenklicher Andreas Lösche

Andreas Lösche, Die Grünen

Da fällt mir doch noch eine persönliche Erfahrung ein: Als ich noch in Würzburg studierte, hatte ich die Diskussion um Gen-Mais auf einem Versuchsfeld mitverfolgt. Das Feld lag direkt an der B22 bei Prichsenstadt. Im Vorbeifahren dachte ich damals schon über den Unsinn von Zäunen nach, an die sich Bienen wohl kaum halten werden. Es dauerte ja wirklich mehr als 20 Jahre, bis sich ein Imker über den unfreiwillig mit genmanipulierten Pollenbestandteilen versetzten Honig beklagte. [Karl-Heinz Bablok et al 2011 vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof. In der Folge sprach der Europäische Gerichtshof ein Urteil. Derzeit liegt der Fall beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig.] Er hat ja dann auch vor zwei Jahren von uns bayerischen Grünen den Sepp Daxenberger-Preis erhalten…

Ilona Munique: Als Mitglied des Landtags – was würdest du für den Erhalt der Bienenwelt tun?

Andreas Lösche: Da mein Steckenpferd die Bildungspolitik ist, würde ich diejenigen Projekte fördern, die von außen in die Schule gehen. Ein Beispiel ist das MFM, ein Präventionsprogramm für Mädchen und Jungen in der Pubertät. Ich sehe Bildung von außen als Ergänzung des schulischen Unterrichts, da es neue Perspektiven bietet und zusätzliche Qualitäten. So wie ihr es ja auch mit eurer Schulbiene anbietet, die bildlich und begreifbar zeigt, wie das Imkern geht und worauf es bei der Biene ankommt.

Ilona Munique: Welche Chancen siehst du in Privatinitiativen wie Bienen-leben-in-Bamberg.de, also Initiativen ohne Vereinsstatus oder festgemacht an Institutionen und Behörden. Und wie könntest du dir eine stärkere Förderung für sie vorstellen?

Andreas Lösche:  Schulen sollten mit vielen verschiedenen Vereinen und dem Handwerk kooperieren. Hier in der Region wird das durchaus gemacht, doch leider etwas zu einseitig. Zum Beispiel zum Thema „Ernährung“. Da sollte doch nicht immer nur der schulnahe Einzelhandel aufgesucht werden, sondern unterschiedlich spezialisierte Institutionen, beispielsweise der Hausfrauenbund, eine Ernährungsberatungsstelle, ein Biobauernhof oder eben auch eine Imkerei.

Es ist durchaus akzeptabel, dass ein Teil dieser Ausgaben wie das (oft viel zu bescheidene) Honorar sowohl von den Schulen, die ja dafür auch Fördermittel erhalten, sowie den Eltern selbst aufgebracht werden.

Eine staatliche Förderung, die auch die Bamberger Schulbiene als Privatinitiative erhalten helfen könnte, ist die „Umweltbildung Bayern“. Dieser Topf gehört nach meinem Dafürhalten deutlich aufgestockt, denn Umwelterziehung ist ein wichtiger Baustein einer ganzheitlichen Bildung und wird immer wichtiger.

(Politische) Webseiten Andreas Lösche:

GAL – Grün-alternative Liste: http://www.gal-bamberg.de/index.php?id=1749
Webseiten Andreas Lösche: http://www.andreas-loesche.com/
Twitter: https://twitter.com/AndreasLoesche
Facebook: https://www.facebook.com/andyloesche

Von Kröten, Bienen, Engeln und Bären … (2)

Boxenstopp in der Wunderburg

Die Bamberger Bienen-Stadtmusikanten: Reinhold Burger vor drei BienenplüschiesNachdem uns die Aktiv-Fitness-Radtour mit Ursula Sowa zu den beiden Bamberger Lagenhonig-Standorten „Inselstadt-Villa Dessauer“ und „Gartenstadt-Heiliggrab“ führte (siehe Teil 1), legten wir in der Wunderburger Eisdiele einen Boxenstopp ein. Eddy Weiss und Kinder mit Engel vor Wunderburger Eisdiele

Eddy Weiss, ein Stadtratskollege von Ursula Sowa und außerdem Schulbienen-Unterstützer, freute sich über den Besuch so vieler be- und geflügelter Wesen. Wir nutzten die Pause außerdem zum Abfragen unserer Wahlprüfsteine „Sag, wie hältst du’s mit der Bienen, Ursula Sowa?“.

3. Station: Bamberger Lagenhonig Buger Wiesen

Während die ersten von uns besuchten Standorte ab 2014 auch als Lehrbienenstände ihren Betrieb aufnehmen, ist die Lage „Buger Wiese“ doch etwas zu weit draußen aus Bamberg. Hier entsteht jedoch allerfeinster Blatt- und Blütenhonig, gesammelt aus dem Wasserschutzgebiet, dem östlich gelegenen Bannwald „Hauptsmoorwald“ und dem südlichen Bruderwald mit seinem Naturwaldreservat „Wolfsruh“.

Ursula Sowa und Ilona Munique am Bienenstandort "Buger Wiese"Bei der Gelegenheit nahmen wir eine Varroa-Überprüfung an der Windel vor. Noch ist kein Befall erkennbar, doch ändert sich das Bild sicher nach der ersten Ameisensäurebehandlung in Kürze, also Mitte August bzw. bei den Ablegervölkern Anfang September.

Ursula verfolgt unsere Ausführungen hierzu mit großem Interesse. Nicht immer sind die Bienenthemen ja romantischer Natur. So beobachteten wir beispielsweise den (meist erfolgreichen) Kampf unserer Kleinen mit Wespen. Mein zufälliger Video-Mitschnitt mit einer einfachen Kamera nimmt sich harmlos aus gegenüber diesen Bienen-Kampf-Film aus Japan geben eine Riesenhornisse – sehr sehenswert! Diese Taktik, das Opfer mittels Überhitzung auszuschalten, findet sich übrigens genau so bei unserer Westlichen Honigbiene wieder.

Auf paradiesischen Wegen – jetzt kommt der Bär ins Spiel!

Weg zur AltenburgUnsere Radltour zu den letzten beiden Stationen führte uns über den Paradiesweg. Hier erzählte uns Ursula Sowa die Geschichte, warum der Paradiesweg weiterhin das ist, was sein Name aussagt. Ein Stück friedliche und artenreiche Natur am Rande Bambergs, die seinesgleichen sucht. Nur wenige bebaute Grundstücke für Gärtner sowie ein paar „Reichens“, die sich an der Natur mit viel zu großen Häusern bereichern. Von Bug aus kommt man praktisch nur über eine Fahrstraße und über eben diesen wunderschönen Spazierweg zum Stephansberg hinauf. Das ist ja nicht zu viel verlangt, diesen für die natürliche Art der Fortbewegung eines Menschen, nämlich das Gehen, zu bewahren.

Ebenfalls sehr schön die Anfahrt in Richtung Altenburg über die Viktor-von-Scheffel-Straße, Rößleins- und Weinbergweg (siehe Foto). Steil bergauf und bergab, doch immer lohnend. Für unsere geplante Schulbienen-Benefiz-Radtour jedoch werden wir einen bequemeren Weg wählen müssen, zumal er nur bei trockener Wetterlage angenehm, weil ohne Schlamm ist. Und wer jetzt denkt: „Ah, gleich wird sie vom Bären, dem Poldi, sprechen!“ … ne, ne, unser Bär ist ausnahmsweise die Ursula! Bärenstarke Radlerin, die ihrem Vornamen voll und ganz gerecht wird!

Geheime 4. und stark besuchte 5. Station: Altenburg und Wildensorg

Ursula Sowa und Reinhold Burger am RinnersteigEine geheime Station ist bzw. wird ab 2014 unser Standort „Altenburg“. In einem privaten, sehr großen Grundstück mit herrlichem Ausblick gelegen, fuhren wir folglich nur vorbei. Eigentlich hätte längst ein Ablegervolk hier seine Arbeit verrichten sollen, doch witterungsbedingt war dieses Ansinnen leider nicht von Erfolg gekrönt und musste aufgelöst werden.

Am Standort "Wildensorg-Rinnersteig"Unser Wildensorger Standort „Rinnersteig“ jedoch erfreut uns mit zwei fleißigen Völkern. Er war unser erster Bamberger Lagenstandort und dient außerdem der Bamberger Schulbiene als Lehrbienenstand. In diesem Jahr wurde er sehr oft aufgesucht, eigentlich zu oft. Doch wird sich das im neuen Jahr ändern, sobald wir auf die innerstädtischen Lagen zurückgreifen können. Übrigens: falls uns jemand im Umgriff des Rinnersteigs einen neuen Standort anbieten möchte, wären wir sehr interessiert daran. Bitte einfach melden.

Dank und Vorschau

Bleibt zum Schluss „Herzlichen Dank“ zu sagen für einen superschönen Ausflug, der das Prädikat „Wiederholenswert“ erhalten hat. Stadträtin und Landtags-Kandidatin Ursula Sowa hat genau so wie wir äußerst kurzweilig und aktionsreich viel hinzu gelernt.

Wir freuen uns schon sehr auf unsere „1. Bamberger Schulbienen-Benefiz-Radltour“ am Samstag, 14. September 2013, exklusiv im Rahmen des Kultürlas, Gestalterkreis Bienen-Honig-Imkerei 2013. Treffpunkt 9 Uhr an der Villa Dessauer.

Wahlprüfstein „Wie hältst du’s mit der Biene, Ursula Sowa?“

Ursula Sowa und Ilona Munique im Interview

Ursula Sowa und Ilona Munique

Das Interview zum Wahlprüfstein mit Stadträtin Ursula Sowa, die für die Grünen zur Landtagswahl im Stimmkreis Bamberg-Land kandidiert, führte Ilona Munique von Bienen-leben-in-Bamberg.de am 08.08.2013.

Ilona Munique: Welchen Stellenwert hat die (Honig-)Biene für dich privat, worin siehst du ihren Nutzen?

Ursula Sowa: Die Biene ist für mich der Urbaustein in der Kette unseres Lebens, unserer Kultur. Mir ist bekannt, dass sie – gemessen am wirtschaftlichen Wert – an dritter Stelle steht, nach Rind und Schwein.

Ilona Munique: Als Mitglied des Landtags – was würdest du für den Erhalt der Bienenwelt tun?

Ursula Sowa und Ilona Munique im Interview

Ursula Sowa und Ilona Munique

Ursula Sowa: Zunächst sieht mein Programm so aus, dass ich mich für die Stadt- und Regionalentwicklung einsetzen werde. Darunter verstehe ich eine ökologische und ganzheitliche Planung.

  1. Wie wollen Menschen wohnen?
  2. Welche Qualitätsaussagen gibt es darüber? Welche Qualitätsansprüche werden geltend gemacht?
  3. Wie planen wir letztendlich Umfeld, Wohnen, Arbeiten und Freizeit?
Ursula Sowa und Reinhold Burger lassen die Bienen fliegen

Ursula Sowa und Reinhold Burger

Kriterien bzw. zu beachtende Punkte wären sowohl in der Stadt als auch in Regionalkreisen:

  • Freiflächen
  • Kurze Wege
  • Bildung
  • Infrastruktur
  • Ernährung
  • Anbau von Agrarprodukten des täglichen Bedarfs
  • Keine langen Transportwege
  • Mischung von Wohnen, Arbeiten, Selbstversorgen und Versorgt-werden

Notwendig sehe ich in diesem Zusammenhang eine Reform der bayerischen Bauordnung.

Kommen wir zur Biene direkt: Für die Biene spielt die Vielfalt der Begrünung eine Rolle.  Daher lehne ich monotone Bebauungspläne ab.

Stark machen würde ich mich für die Biene in der Förderpolitik und in der Bauleitplanung, hier besonders in der Grünordnungsplanung, da sehe ich Chancen.

Beispielsweise würde ich es zur Auflage machen, dass Blühstreifen an Ackerrändern oder Blumenwiesen ausgewiesen werden müssen. Wichtig ist zu wissen, was die Biene und auch andere Insekten brauchen, beispielsweise die Salweide als eine der allerersten Frühjahrstrachten nach den inzwischen oft langen Wintern.

Ilona Munique: Welche Chancen siehst du in Privatinitiativen wie Bienen-leben-in-Bamberg.de, also Initiativen ohne Vereinsstatus oder festgemacht an Institutionen und Behörden. Und wie könntest du dir eine stärkere Förderung für sie vorstellen?

Ursula Sowa

Ursula Sowa, Die Grünen

Ursula Sowa: Leider wurde es bisher versäumt, eine Quote im Förderverhalten festzusetzen. Sowohl, was die Kultur als auch die private Erwachsenenbildung anbelangt, gibt es in der bisherigen Bildungspolitik keinen – ich drücke es mal so aus: Gerechtigkeitsschlüssel.

Staatliche Förderung sollte Pflicht sein. Es muss ein bestimmtes Budget bereit stehen und alle, die daraus schöpfen, müssten gleiche Parameter erfüllen. Doch die Beantragung muss so einfach wie möglich sein, genehmigt von einer rotierenden Jury aus Fachleuten, die die entsprechende Sparte bzw. Ressource widerspiegeln. Und es dürften auch nicht immer dieselben Antragsteller zum Zuge kommen.

Generell sollten stärker Projekte als Institutionen gefördert werden. So gibt es auf Landesebene den Bayerischen Kulturfond. Dort allerdings bedient man sich eines merkwürdigen Procedere in der Auswahl der förderfähigen Projekte. Generell sind hier keine sozialen Projekte oder eine breite Kulturbildung förderfähig. Ich finde, man müsste auch mehr das Experiment zulassen und auf mehr Nachhaltigkeit achten.

(Politischer) Link zur Stadträtin Ursula Sowa:

Webseiten Ursula Sowa: http://www.ursula-sowa.de/seiten/Biographie/biographie.htm
Facebook „Team Sowa“: https://www.facebook.com/teamsowa
Facebook „Ursula Sowa“: https://www.facebook.com/ursula.sowa.5