*7* Adventskalender der Bamberger Schulbiene

Heute ist der Internationale Tag des Honigs, weil Tag der Bischofsweihe des Heiligen Ambrosius, Schutzpatron der Bienen, Imker, Lebküchner, Wachszieher und des Lernens. Mit unseren Bienenpatinnen und -paten und den Teilnehmer/innen des Imkeranfängerkurses feiern wir ihn gemeinsam als „BAmbrosius-Tag“ heuer am Glühweinstand vom Müller7 in Bamberg am Grünen Markt ab 16.30 Uhr. Unsere aufmerksamen Blogleser/innen dürfen natürlich auch zu uns hinzustoßen. Ihr werdet uns sicherlich erkennen 😉

Heiliger Ambrosius aus der Michaelskirche in Zeil a. M.Zurück zum Schutzpatron. Ambrosius wird meist dargestellt mit Bienenkorb und Buch, was mich natürlich besonders entzückt. Da ich sowohl im Bibliothekswesen beschäftigt bin, als auch mein Ehrenamt bekanntlich den Bienen und in der Folge dem Honig abhold bin, aber auch das Lernen ein Vorgang ist, den ich in meinem Beruf als Erwachsenenbildnerin begleite, ist der Mann so recht nach meinem Geschmack, evangelisch hin oder her. Einzig seine negative Entscheidung im Zusammenhang eines an sich verbrieften Schutzes des Judentums hinterlässt einen bitteren Beigeschmack.

Apropos bitter und Judentum … man könnte meinen, ich backe alles nur noch mit Honig und lasse weißen oder braunen Zucker beiseite. Das klappt leider nicht, denn beispielsweise würde ein Honigkuchen, wie er zur Rosch-Haschana oder Jom Kippur (ja, Ambrosius, da musst du heute jetzt durch!) gebacken wird, viel zu bitter schmecken. Ich muss ihn außerdem glutenfrei backen, da ich kein Klebereiweiß vertrage. Und natürlich muss er auch milchfrei, also koscher sein, wenn er zu obigen Anlässen verschenkt werden soll. Hier mein Rezept:

Honigkuchen, koscher (milchfrei), glutenfrei

  • 250g Bamberger Lagenhonig
  • 3 Eier

In Schüssel schlagen

  • 250g Zucker

hinzufügen, nochmals schlagen.

  • 400g Mehl (glutenfreie Mischung, z. B.: 200 g Mix B Schär (Brot hell), 100 g Teffmehl, 100 g Buchweizenmehl)
  • 1 Schnapsglas Honigrum (z. B. Ronmiel, 40%)
  • 2 EL Pflanzemargarine
  • 2 Tl Ceylonzimt
  • 1 El Kakaopulver
  • 1 Tasse Espresso oder starker Kaffee
  • 2 Tl Backpulver
  • 2 Tl Bittermandelöl
  • 1 Msp. Nelkenpulver
  • evtl. Puderzucker oder Zitronenglasur

Rest dazu mischen und kräftig schlagen. In vorgewärmten Ofen bei 180° C etwa 1 Stunde. Streichholztest, ob Masse in der Mitte noch klebrig, dann weitere 5-10 Minuten.

Die Menge reicht für 1 lange Backform + 1 kl. Runde Backform, jeweils ausgefettet.

Weitere Honigrezepte finden sich in diesem Buch aus dem Bestand unserer Imker-Bibliothek (wenngleich auch in einer früheren Ausgabe):

Frank, Renate: Honig. Köstlich gesund und vielseitig. 180 Rezepte für alle Lebenslagen. 3. Aufl. Ullmer. 2019.

*6* Adventskalender der Bamberger Schulbiene

Urkunde Bienenpatenschaft bei Bienen-leben-in-Bamberg.deDer Nikolaustag ist quasi ein vorweggenommenes Weihnachtsfest, denn um Gaben geht es auch heute. Wer heute nichts verschenkt, weil er etwa keine Kinder hat, kann sich dennoch langsam auf das eigentliche Fest einstimmen, indem sie oder er sich Gedanken macht, was in 18 Tagen sinnvolles unterm Baum liegen soll.

Beispielsweise eine Bienenpatenschaft von der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de. Darin enthalten wären schon mal 4x 250g Bamberger Lagenhonig, eine Lindesa-K-Salbe, Salbeibonbons von Edel und – die Bienenpatenurkunde! Sie listet alles auf, was die oder der Pate an Gegengaben für seine zwei Jahre Laufzeit erhält … neben dem guten Gefühl, etwas zur regionalen Unterstützung der Bienen (hier in Bamberg und Umgebung) getan zu haben.

Eine gute Tat, ein sinnreiches Geschenk UND keine Arbeit damit, weil wir uns darum kümmern. Aber natürlich ist das Rundum-Sorglos-Paket noch anreicherbar. Kaufen Sie einfach beim örtlichen Buchhandel hinzu:

[Unbezahlte, unbeauftrage Werbung]

Cover "Die Biene" (Haupt-Verl.)Die Biene. Geschichte, Biologie, Arten. Hrsg. von Noah Wilson-Rich. Haupt-Verlag. 2015.

Sehr attraktiv bebildert, mit abwechslungsreichen – da nicht zum x-ten Male wiederholten, voneinander abgeschriebenen – Segmenten zu Evolution und Entwicklung, Sozialstrukturen und Verhalten oder zu den Problemen, die Bienen bedrohen, die vorher im Kapitel „40 interessante Bienenarten“ beschrieben wurden. Auch Bienenunkundige und Nicht-Imker erhalten ein erweitertes Verständnis zu den drei Spezien: Honigbiene, Wildbiene und den Imker(inn)en. Warum wer was und wie in welcher Wechselwirkung macht, das erfährt man auf flüssig lesbare und nachvollziehbare Weise.

Natürlich sind die einen oder anderen Details, beispielsweise im Kapitel zur „artgerechten Haltung“ zu Zuchtprogrammen oder die Auswirkungen des Wetters auf Bienen auf die USA bezogen. Andererseits findet sich doch auch der Hinweis auf Bio-Bestimmungen explizit in Deutschland und der Schweiz. Dass einige Wespen in den USA mehrmals stechen können und wir mehr erfahren über die dort lebende und gefürchtete Afrikanisierte Honigbiene interessiert ganz sicher jedes deutsche Kind – zumindest werden wir zu den „Killerbienen“ oft in unseren Bienenunterrichten angesprochen.

Die weiterführende Literatur sowie die Links sind übrigens überwiegend auf deutsche Bedarfe zugeschnitten, was möglicherweise den beiden Übersetzerinnen, Coralie Wink und Monika Niehaus und / oder dem Fachlektor für die deutsche Ausgabe, Felix Amiet, zu verdanken sein könnte. Außerdem wurden die Transportkosten für das Buch CO2neutral gestaltet.

Was will man mehr … und Weihnachten hin oder her – wir haben es für unsere Imker-Bibliothek eingekauft und freuen uns auf müsige Stunden zum näheren Hineinsehen.

*5* Adventskalender der Bamberger Schulbiene

Festgäste zur Saison-Abschlussfeier der Bienen-InfoWabeHeute ist Internationaler Tag des Ehrenamts. Toll, oder nicht?! Wir selbst sind darin tätig, ehren aber auch mit unserem Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis jährlich andere, die sich gemeinnützig engagieren.

Doch … Nein. Es geht nicht immer nur um positive Ehrungen, die den „Gutmenschen“ dahinter zuteil werden. In diesem Jahr wurden wir zum ersten Mal eiskalt erwischt. Wir erlebten einen absoluten Gegner des Ehrenamts, der (nicht nur) unser Bienenengagement, insbesondere die Bienen-InfoWabe als ein durch Sponsoring und Spenden aufgebautes Objekt, auf dem Kicker hatte.

Ich war sehr erschrocken, mit welch‘ scharfer Vehemenz er seiner Ablehnung Ausdruck verlieh. Er sah Arbeitsplätze in Gefahr und es wäre Sache der Politik, dafür zu sorgen, dass derartige Projekte verwirklicht werden, natürlich nur gegen Entgelt –  so zumindest interpretierte ich seine polternden Vorwürfe. Denn leider war es keine diskussionshafte Auseinandersetzung, sondern basierte eher auf schimpfenden Stichwortattacken, die ich versuchte, zu interpretieren.

Pro Ehrenamt

Ostern an der Bienen-InfoWabeNun, mag er bei strenger Betrachtung in der Sache auch sogar recht haben. Doch würden wir darauf warten und vertrauen, dass „von oben“ etwas passiert, wären viele notwendige Maßnahmen erst spät bis nie entstanden. Und: „Der Staat“, das bin immer noch auch ich selbst. Und ein ehrenamtlich geprägtes Objekt kann durchaus im Nachhinein die Einbindung von Politik und Wirtschaft erreichen, ja, sogar im Nachfeld Arbeitsplätze schaffen, siehe viele caritative Einrichtung im Pflegewesen.

Doch, wir erfuhren von Seiten der Politik viel Unterstützung, ob in Form unverpachteter städtischer Fläche oder durch positive, fraktionsübergreifende Aufnahme des Bienengedanken in die politischen Handlungsfelder. Durch eine Sponsoringtafel wird Werbung für die heimischen Mittelstandsbetriebe betrieben. Die Bamberger Schulbiene kauft für die Imker-Bibliothek bzw. Schulbienenunterrichte Medien ein. Ganz eindeutig unterstützt dies alles andere Arbeitsplätze.

Keinen Nährstoff zur Wut

Roter Korsar und weißer Lavendel an der Bienen-InfoWabeWie auch immer – ich hielt mich bei dieser akuten Konfrontation mit Gegenargumenten sehr zurück, denn jemanden von 1000-Prozent „Nein“ auf ein „Vielleicht-Ja-doch“ umzustimmen, das erschien mir zu diesem Zeitpunkt als ein müsiges, vielmehr noch gefährliches Unterfangen. Im Worscase-Szenario (wut)entbrannte unser Holzhaus, mindestens stellte ich mir einen zerstörten Bienengarten vor oder Hundetretminen ohne Unterlass (er war Hundebesitzer und erzählte, er käme jeden Tag an unserem Klassenzimmer vorbei).

Nein, ich gaben keinen weiteren Nährstoff zur Wut bei, duckte mich aber auch nicht gleich weg. Doch die Worte lagen mir schwer auf der Seele, inklusive meiner ungesagten, die unser Modell gerne erklärt hätten. Es dauerte daher eine ganze Weile, bis ich diesen eiskalten Gegenwind verdaut hatte. Dieses Blog trägt sicherlich – und dafür sind Tagebücher schließlich da, ebenso auch die Adventszeit – ein Stück weit zum Aufarbeiten und damit zum Seelenfrieden bei.

Konflikte aushalten

Dass ich den offen zur Schau gestellten Hass auf unser Tun nicht einfach mit einem Schulterzucken abtun konnte, war mir spätestens klar nach einem Blick in das Buch Sozialmarketing als Stakeholder-Management.

Burkhard Wilke wies in seinem Aufsatz „Gegner der Guten? Konfliktstrukturen im gemeinnützigen Sektor“ (S. 341) auf folgendes hin:

„Konflkte eskalieren im Dritten Sektor [gemeint ist der Non-Profit-Bereich] häufiger und werden zu Gegnerschaften als in Politik und Wirtschaft. Eine gemeinnützige Mission motiviert besonders persönlich; erzeugt intern wie extern außerordentlich hohe Erwartungen. Ehenamtliche nehmen Kritik, Wettbewerb, Konflikte persönlicher als Hauptamtliche.“

Nun, die Bienen selbst waren glücklicherweise nicht von der Ablehnung nicht betroffen. Und das ist doch schon was wert, denn ein scharfer Wind weht uns derzeit durch das unselige Ausspielen „Wildbiene versus Honigbiene“ entgegen. Doch mit negativen Gedanken möchte ich das Blog jetzt nicht gerade beschließen.

Ich ende daher mit dem für Ehrenamtliche besonders zu beherzigen Spruch, der erinnern soll, dass man sich ein dickes Fell zulegen sollte, und der mich schon manches Mal „heruntergeholt“ hat (Danke, Iris!):

„Wer sich einsetzt, setzt sich aus.“

Was zu beweisen war …


*Der Aufsatzsammelband der Herausgeber Ruckh/Noll/Bornholdt im Verlag Haupt ist zwar bereits 2006 erschienen, mir ist jedoch ein gleichwertiger neuer Titel derzeit nicht bekannt. Per Ferneihe kann man das Buch aber bestellen. Ich nutzte es übrigens für meinen Hochschulauftrag zu Öffentlichkeitsarbeit, hier speziell „Fundraising“ im Sektor Bibliothekswissenschaft der FH Potsdam. Ja, ich habe auch noch einen Brotberuf, den ich nicht minder leidenschaftlich lebe. Der Lehrauftrag selbst jedoch ist ebenfalls wieder als eine Art Ehrenamt zu betrachten, denn einen „normalen“ Lohn dafür erhalten Berufene nicht wirklich, es ist eher eine Aufwandsentschädigung. Es ist meine freie Entscheidung, für was ich mich wie engagiere. Punkt. Ich lasse sie mir aber auch nicht madig machen!

*3* Adventskalender der Bamberger Schulbiene

OxalsäurebehandlunsmaterialHeute also dürfte einer der heuer seltenen kalten Morgenstunden vor der Wintersonnenwende angebrochen sein, an dem eine Varroamilbenbehandlung mit Oxalsäure der Honigbienen möglich ist. Um 6.30 Uhr treffen sich die Kursteilnehmenden unseres Imkeranfängerkurses zum letzten Modul 10.

[Nicht beauftragte, unbezahlte Werbung]

Zur Vorbereitung empfehlenswert sind – neben unseren beiden Dokumentationen (2013 und 2016 mit Video) folgende drei Bücher:

  • Pohl, Friedrich: Handbuch Bienenkrankheiten: Vorbeugen, erkennen, behandeln. Mit Diagnosetafeln. Stuttgart : Kosmos. 2019.
  • Ritter, Wolfgang: Bienen gesund erhalten. Krankheiten vorbeugen, erkennen und behandeln. Stuttgart : Ulmer. 2016.
  • Pohl, Friedrich: Bienenkrankheiten. Vorbeugen, Diagnose und Behandlung. Kosmos. 2., überarb. Aufl. 2005.
    (Trotz älteren Datums immer noch ein Klassiker und empfehlenswert.)

Video

Aktualis. u. korrig. 22.12.2020

*2* Adventskalender der Bamberger Schulbiene

Bienen in der TraubeAm 2. Dezember wird der Internationale Tag für die Abschaffung der Sklaverei begangen. An diesem Tag hatte 1949 die Vereinten Nationen den Menschenhandel per Konvention verboten. Wer beim Begriff „Sklaverei“ gleichzeitig auch an Bienen denkt, ist jedoch schief gewickelt. Mag uns das auch so mancher aus falsch verstandender Tierliebe einreden wollen, doch Honigbienen zu halten hat weder mit Massentierhaltung noch eben Sklaverei zu tun. (Ja, PETA, das richtet sich auch an euch!) Dies zu behaupten – da muss ich einfach deutlich werden – ist ausgemachter Bullshit!

Ohne das Zusammenwirken von Abertausenden von Bienengeschwistern ist einem Honigbienenvolk das (Über)Leben schlicht unmöglich. Gerade jetzt im Winter kuscheln sich die Bienen eng aneinander, um sich durch Muskelkontraktionen und im stetigen Wechsel von außen nach innen in einer Traubenkonstellation zu wärmen. Die Königin sitzt dabei tief in ihrer Mitte und muss nichts tun, außer, zu überleben!

Vor der Wintersonnenwende

Wir Imker/innen nutzen aktuell auch jetzt diese Zeit der Traubenbildung, die ab Null Grad Celsius intensiv betrieben wird, zur Varroamilbenentseuchung Auf die Wabengassen tröpfeln wir Oxalsäure, um so die Milben auf den adulten Bienen abzutöten. Den Bienen ist das zwar nicht wirklich toll angenehm, aber sie stehen es (gemeinsam) durch. Würden wir die Behandlung nicht vollziehen – und es ist äußerst schwierig, genügend lange Kälteperioden vor der Wintersonnenwende zu finden, die dem Behandlungszeitfenster ein Ende setzt – dann verlören wir die Völker im darauffolgenden Jahr mit sehr, sehr hoher Wahrscheinlichkeit. 2019 war im Übrigen ein Varroawachstumsjahr, wir erwarten allerorts große Verluste.

Interessant ist auch die Tatsache, dass Bienen turnusmäßig ihren Stock aufheizen. Vermutlich tun sie das, um den Honig flüssig zu halten. Alle müssen hier zusammenarbeiten, und dieses konzertierte, gemeinsame Wirken ist auch der größte Unterschied zur Lebensweise der Wildbienen. Letztere arbeiten, wenn überhaupt, dann nur punktuell und im eher kleinen Stil zusammen, etwa bei der Aufzucht ihres Nachwuchses.

[Nicht beauftragte, unbezahlte Werbung]

Literaturtipp

Erforschung der Bienenwelt TautzWas im Inneren eines Bienenstockes genau vor sich geht, ist von Jürgen Tautz in seinem von der  gesponserten Buch: „Die Erforschung der Bienenwelt“ (2014) beschrieben worden. Er nutzte dabei die öffentlich und kostenlos erfahrbaren Live-Videos im Labor der Umwelt-Beobachtungsstation in Würzburg namens HOBOS.

Die schlechte Nachricht: Leider sind bereits alle Bücher vergriffen, erfährt man auf der Sponsorenseite „Audi Stiftung für Umwelt“, die das Buch gesponsert hat. Gibt man allerdings seine E-Mail-Adresse an, wird man über eine mögliche Neuauflage informiert.

Die gute Nachricht: Die Bamberger Schulbiene hat noch einen gesamten Klassensatz, den sie Bamberger Schulen zur Verfügung stellen kann! Einzelexemplare natürlich auch. Ab Ostersonntag steht unsere stetig erweiterte Imker-Bibliothek wieder in der Bienen-InfoWabe zur Verfügung.

*1* Adventskalender der Bamberger Schulbiene

Tanz in den Dezember – was fällt uns dazu ein? Na klar – BIENEN, was sonst?! Doch was so vergnüglich klingt, scheint es nicht zu sein. Zwei Buchtipps finden sich am Ende des kurzen Artikels. Der Titel „Die Biene“ wird zur Ergänzung unserer Imker-Bibliothek angeschafft.

Bienentanz – kein reines Vergnügen

Anhörung im Petitionsausschuss zur Risikoüberprüfung von Pestiziden

Bild von <a href="https://pixabay.com/de/users/RichardLey-631221/?utm_source=link-attribution&utm_medium=referral&utm_campaign=image&utm_content=1749721">Richard Ley</a> auf <a href="https://pixabay.com/de/?utm_source=link-attribution&utm_medium=referral&utm_campaign=image&utm_content=1749721">Pixabay</a>

Bild von Richard Ley auf Pixabay – Danke!

Um was geht es?

Schnellversion: Mit Hilfe der Petition soll die Abschwächung einer nachträglich geänderten EU-Leitlinie (Bee Guidance), die zu Lasten der Bienengesundheit stattgefunden hat, wieder rückgängig gemacht werden.
Details:
In der öffentlichen Anhörung der Petition am 21.10.2019 ging es um die geänderte Risikoüberprüfung von Pestiziden zum Schutz insbesondere von Wildbienen und Hummeln und im allgemeinen von Insekten. Genauer gesagt darum, dass unsere politischen Vertreter auf EU-Ebene für eine „tatsächlich wirksame“ Bee Guidance eintreten.
So soll das gesamte Ausmaß der Schäden durch Pflanzenschutzmittel und Pestizide nebst den daraus resultierenden „Cocktails“ mit geeigneten Methoden ermittelbar sein, um die darauf hin notwendigen Schutzmaßnahmen ergreifen zu können. Eine entsprechende Leitlinie (Bee Guidance) auf EU-Ebene, die moderne Prüfverfahren vorschreibt, nach denen sich auch die Industrie verlässlich richten kann, scheiterte am Widerstand einzelner EU-Staaten, so in der Pressemeldung zu lesen.
Deshalb entstand eine abgeschwächte Version dieser Leitlinie. Sie ermöglicht derzeit, dass auch weiterhin hochproblematische Wirkstoffe zum Einsatz kommen dürfen. Mit Hilfe der Petition soll diese Abschwächung der geänderten Bee Guidance rückgängig gemacht werden.

Wer war an der Anhörung beteiligt?

Die Petitionseingeber (Petenten), Imkermeister Thomas Radetzki und Vorstand der Aurelia-Stiftung sowie Prof. Dr. Dr. h. c. Randolf Menzel, Zoologe und Neurobiologe mit Schwerpunkt Gedächtnisleistung der Bienen, hatten ihr Anliegen in Berlin unseres Erachtens nach sehr kompetent und verständlich vertreten.

Radetzki stellt die Petition (s. u. im Video ab Minute 5) dar. Menzel äußert sich (ab Minute 9) zur den Auswirkungen von Insektiziden im Allgemeinen und speziell am Beispiel von Thiacloprid auf die Honigbiene. Es folgen zwei Folien bis Minute 11:15.

So manche themenabweichende Anmerkung oder unglücklich ausgedrückte Frage der anwesenden Fraktionsvertreter(inne)n hatten die Petenten sachlich und freundlich auf den Wesenskern der Petition zurückgeführt. Dennoch sind sie dabei in ihren denkbar knappen Ausführungen auf die jeweiligen Befindlichkeiten verständlich eingegangen. Respekt!

Im Folgenden (fast vollständig) die Beteiligten der Anhörung:

Hinter den Namen stehen nicht nur Politiker/innen mit den jeweils spezifischen Fraktionshintergründen, sondern auch berufserfahrene Menschen, die mit ihren jeweiligen Lebens- und Erfahrungshintergrund als Referenzquelle versuchen, wirtschaftliche und naturwissenschaftliche Sachverhalte nachzuvollziehen – was manchem mehr, manchen weniger gut gelangt.

War die Petition erfolgreich?

Ja – Die Hürde von 50.000 Petitionszeichner wurde um über 20.000 übertroffen.
Ja – Eine öffentliche Anhörung fand statt, was nicht immer für jede Petitonseingabe der Fall ist, egal, wie hoch die Unterzeichneranzahl ist.
Ja – Während der Anhörung zeigte man „Bienenbewusstsein“ und befand sich im Großen und Ganzen in Übereinstimmung „Pro Biodiversität“.
Jaein – Beim Problembewusstsein gegenüber des eigentlichen Petitionsgegenstandes bin ich mir bei einzelnen Vertretern (m) nicht so ganz sicher.
Ja – Denn nun können weitere Schritte folgen.

Wie geht es weiter?

Natürlich konnte in diesem Rahmen noch keine Entscheidung getroffen werden, für oder gegen was auch immer. Ein anschließender Petitionsausschuss wird darüber befinden, ob er sich hinter die Forderungen der Petition stellt.
Falls ja – und das scheint uns doch der Fall zu sein, allem Fraktionsgeplänkel zum Trotz – wird er eine entsprechende Empfehlung an den Deutschen Bundestag geben. Denn in der umfassenden Sache des Biodiversitätserhalts ist man sich größtenteils einig. Was den Punkt des Verfahrens einesr wissenschaftlichen, unabhängigen Risikoüberprüfung bzw. deren Änderung bzw. der Änderung der Änderung anbelangt, ist freilich noch Informationsbedarf erkennbar.
Entscheidet sodann auch das Bundestagsparlament zugunsten der Unterstützung dieser Petition, übermittelt er einen entsprechenden Beschluss mit Empfehlungen an die Bundesregierung.
Ob und vor allem wann sich danach etwas ändern wird, steht derzeit noch in den Sternen. Wir bleiben dran, und wir geben die Hoffnung nicht auf.
Vielen, herzlichen Dank an die Petenten Thomas Radetzki und Prof. Randolf Menzel für alles, was sie im Namen von Biene und Mensch bis zu diesem Punkt  – und an ungezählten anderen Stellen! – bisher geleistet haben!

Originalquelle:

Nach Vorbemerkungen zum Ablauf geht es los ab der 5. Minute.

Pressemeldungen

Weiterführende Informationen

Honigverarbeitung (BLIB-Imkerkurs für Anfänger, 7. Modul)

Der am Vormittag des 12.07.2019 geerntete Honig des Standortes „Bienenweg“ wurde nach einem gemeinsamen Mittagsimbiss von den Kursteilnehmer(inne)n entdeckelt und geschleudert. Was leicht klingt, ist es im Grunde auch. Allerdings sind rund um diese schönen, fast schon meditativen Vorgänge einige Dinge zu wissen und zu beachten, um einwandfreien Honig ins Glas zu bringen. Die Modulinhalte waren:

Bienenpate Rudolf Reinwald beim Honig abfüllenHygienemaßnahmen, Rechtsgrundlagen zur Honigverarbeitung, Grundinformationen zu Honigrichtlinien (s. a. Blogbeitrag), Honigverkostung mit dem Aromarad und einen Einblick in die Lebensmittel-Informationsverordnung und Loskennzeichnungs-Verordnung beim Etikettieren, außerdem Praxistipps zur Vermeidung oder Reparatur von Wabenbruch sowie die Handhabung und der Kauf der Gerätschaften und das Einrichten des Arbeitsplatzes.

Honigwaben entdeckeln„Ich habe mir das komplizierter vorgestellt“, bekannte Andreas, und gemeint hat er damit das Handling, ohne jedoch damit all die vielen kleinen Schritte abzuwerten, die letztendlich das Gold ins Glas bzw. in den Mund bringen. Ja, die Imkerei ist ein sehr direktes, mechanisch leicht auszuübendes Handwerk – vom Schleppen der Waben in den 3. Stock einmal abgesehen. Doch die Tücke liegt im Detail bzw. in der Natur, die nicht immer so will, wie wir es uns wünschten. Vieles muss passieren und erledigt werden, bevor wir die guten Gaben Gottes genießen dürfen. Und das Saubermachen ist den Teilnehmenden ja auch erspart geblieben 😉 Unser Bienenpate Rudolf Reinwald bekannte sogar: „Honig verarbeiten, das macht bei mir zuhause meine Frau!“ Glückspilz … oder auch nicht, denn es entgeht ihm eine wahrhaft „dufte“ Sache!

Honig etikettierenDrei Tage nun muss der Honigtopf ruhen, um nach dem Abnehmen der Schwebteilchen, die sich auf den Honigspiegel wiederfinden, dem „Abschäumen“, mit Hilfe einer geeichten Waage abgefüllt zu werden. Diesen Vorgang haben wir für jeweils ein Gläschen vorgezogen, damit unser Anfängerkurs auch diesen Schritt einmal praktiziert und natürlich eine Belohnung fürs Einbringen erhalten hat. Mit dem Beschriften und Aufkleben der Etiketten endete gegen 15 Uhr ein ereignisreicher Tag, der sicherlich Lust auf eigenen Honig gemacht hat. Oder etwa nicht?!

Fotogalerie Honigberarbeitung Imkeranfängerkurs 2019

Aktionen, Förderungen und Infos zu Blühpflanzen und -wiesen

Biene an Sonnenblume[Aktualisiert: 10.11.2024] Fortlaufende Sammlung von Aktionen, Förderungen und Informationen in Sachen Blühendes. Wir selbst können für unseren Bamberger Bienengarten leider nur einen kleinen Teil aufgreifen. Doch vielleicht habe ja SIE noch Anwendungsmöglichkeiten? Die Liste kann natürlich nicht alles abdecken, was online auffindbar ist. Aber sollten Sie eine außergewöhnlich tolle Aktion gefunden haben – melden Sie sie uns!

Aktionen, Wettbewerbe und Förderungen

Was? Bundesweiter Pflanzwettbewerb [JAHR]: „Wir tun was für Bienen!“

  • Wer? Deutschland summt
  • Wie? „Machen Sie mit beim bienenfreundlichsten und gemeinschaftlichsten Wettbewerb aller Zeiten: für die Insekten, für unser Leben, für unsere Zukunft.“
  • Für wen? Uneingeschränkt in sechs Kategorien
  • Wo? Bundesweit
  • Wann? 1. April bis 31. Juli. Prämierungsfeierern.
  • Wie oft? Jährlich
  • Was ist besonders? Gegärtnert wird in zehn Kategorien und als Einzel- oder Gruppenaktionen
  • Weiterführende Infos? Zu Wildbienen, Gärtnertipps und Ratgeber-Broschüren, Literaturtipps

Was? Blühpatenschaften

  • Wer? Mellifera e. V. / Netzwerk Blühende Landschaften
  • Wie? Blühpatenschaft verschenken
  • Für wen? Uneingeschränkt
  • Wo? Bundesweit
  • Wann? Laufend
  • Was ist besonders? Beschenkter (und Schenker) können die frei zugänglichen Flächen jederzeit besuchen sowie an einer Führung teilnehmen.
  • Weiterführende Infos? Blog, Medien, Fortbildungen, Shop … und speziell Handlungsempfehlungen für die Landwirtschaft mit zahlreichen Links zu Ackerbau und Grünland nebst etlichen Beispiel-Projekten

Was? Bayern blüht auf. So können Landwirte Blühstreifen und Blühflächen anlegen

Was? LEADER-Mittel für Klein-Projekte-Fonds „Unterstützung Bürgerengagement“

  • Wer? Lokale Aktionsgruppe (LAG) für die LEADER-Förderung
  • Wie? Förderung über den Kleinprojektefördertopf „Unterstützung Bürgerengagement“.
    Im Rahmen des Projekts unterstützt die LAG Region Bamberg auf formlose schriftliche Anfrage hin nicht wettbewerbsrelevante Maßnahmen lokaler Akteure. Vereine, Initiativen und Privatpersonen können hier eine Förderung bis zu max. 2.500 € erhalten. Das Kleinprojekt muss den Entwicklungszielen der LAG dienen und das Bürgerengagement in der Region stärken. Für den Erhalt von Fördermitteln muss eine Vereinbarung mit der LAG geschlossen werden.
  • Für wen? Vereine, Initiativen, Privatpersonen
  • Wo? LAG Region Bamberg e.V.. Die Geschäftsstelle des Vereins befindet sich in der Ludwigstraße 25 in Bamberg, Eingang A, Zimmer N 104.
  • Wann? Aktuell laufende LEADER-Förderperiode: 2023-2027 Bewerbungsphase schloss am 15.07.2022.
  • Was ist besonders? 80-prozentige Förderung, max. 2.500 € (Gesamtvolumen 2-3 Mio. Euro)
  • Kontakt: leader [at] lra-ba [dot] bayern [dot] de; Tel.: 0951/85-450 oder -452

Bewährte Einstiegsplattformen

Was? Kulturlandschaft

  • Wer? Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, LFL
  • Wie? Blühflächen anlegen; Blühflächen in die Kulturlandschaft integrieren
  • Für wen? Landwirtschaft
  • Wo? Bayernweit
  • Wann? Laufend
  • Was ist besonders? Die Webseite bietet Einstieg zu verschiedenen Aspekten
  • Weiterführende Infos? Ja, zum Beispiel zu KULAP-Blühmischungen, Aussaattipps, Blühflächen-Beratung in der Praxis und Wildbienenlebensraumberater, rechtliche Aspekte, Förderungen …

Was? Initiative „Bienen füttern!“

Was? Hortipendium / Bienenweiden

  • Wer? Verschiedene Autor(inn)en; Leitung Dr. Norbert Laun, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz, Neustadt a. d. Weinstraße.
  • Wie? Nachschlagewerk für die gärtnerischen Berufe und den Freizeitgartenbau in Form einer Enzyklopädie. Grundlagenwissen zu den Themen Anbau, Produktion, Technik, Dienstleistung, Handel, Wirtschaft, Wissenschaft sowie Politik und Recht vermitteln, in einen Zusammenhang stellen und erklären.
  • Für wen? Uneingeschränkt
  • Wo? Deutschlandweit
  • Wann? Laufend
  • Was ist besonders? Ein Eintrag befasst sich mit der Einschätzung des Pollen- und Nektarangebots für Honigbienen mit Blühzeiten von …
    • Gemüsen, Kräutern und anderen Nutzpflanzen
    • Frühlings- und Sommerblumen
    • Stauden und andere ausdauernde Zierpflanzen
    • Sträuchern und Halbsträuchern
    • Bäume
    • Kletternde Gehölze
    • Wildkräuter / Beikräuter
    • Honigtau-Angebote (im Anschluss der Listen)
  • Weiterführende Infos? Zu Bienen, Bienenweidemischung, Bienenfreundlicher Balkon, Eh da-Flächen

Was? Die Bienenroute -> Trachtfliessband | Trachtpflanzen-Katalog [Trachtkalender]

  • Wer? Bienformatik e. V.
  • Wie? Besser Planen und Bewerten von geeigneter Bepflanzung für Bienen, Wildbienen und Schmetterlinge durch Kombination von Bienenpflanzen für ein lückenloses Pollen- und Nektarangebot
  • Für wen? Uneingeschränkt
  • Wo? Deutschlandweit
  • Wann? Laufend
  • Was ist besonders? Filtermöglichkeit nach Pflanzenarten, Blühmonaten, Floristischer Status, Nektarwert, Pollenwert, Honigtau, Schmetterllinge, Wildbienen und Pflanzort. Die Webseite erfasst derzeit über 350 Pflanzen.
  • Weiterführende Infos? Beschreibung der einzelnen Pflanzen

Was? Der Bienenweidepflanzenkatalog Baden-Württembergs

    • Wer? Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg
    • Wie? Besser Planen und Bewerten von Bienenweiden, Bienenpflanzen oder Bienennährgehölzer durch Suche in einer umfangreichen Datenbank
    • Für wen? Uneingeschränkt
    • Wo? Deutschlandweit
    • Wann? Laufend
    • Was ist besonders? Sehr umfangreiche Suchmöglichkeit nach vielerlei Aspekten, z. B. deutsche oder wissenschaftliche Pflanzennamen, Blütezeit und -farbe, Biotoptyp, Zielgrupppen, Honigtau, Pollen oder Nektar
    • Weiterführende Infos? Zur Bedeutung der Bienenweide, Allgemeinen und konkreten Maßnahmen / Verbesserungen für Honigbienen, Landwirte, zu Projekten wie Biotopvernetzung udn Kooperationen mit Landwirtschaft und Initiativen.

Was? Einführung in die Imkerei / Trachtpflanzen

    • Wer? Wikibooks, verschiedene Autor(inn)en
    • Wie? Besser Planen und Bewerten von Trachtpflanzen
    • Für wen? Uneingeschränkt
    • Wo? Deutschlandweit
    • Wann? Laufend, letzte Änderung 01.11.2018
    • Was ist besonders? Alphabetische Liste nach deutschen Pflanzennamen, ergänzt durch lateinischen Pflanzennamen, Honig- (Achtung: nicht Nektar!) und Pollenertrag sowie Trachtzeiten.
    • Weiterführende Infos? Zur Bedeutung der Bienenweide, Allgemeinen und konkreten Maßnahmen / Verbesserungen für Honigbienen, Landwirte, zu Projekten wie Biotopvernetzung udn Kooperationen mit Landwirtschaft und Initiativen.

Was? FAQ: Blühflächen, Blühstreifen, Blühpatenschaften im Ackerland

  • Wer? Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV)
  • Wie? Was Sie wissen sollten, damit die Natur wirklich profitiert. Empfehlungen, worauf bei Blühpatenschaften zu achten ist
  • Für wen? Uneingeschränkt
  • Wo? Deutschlandweit
  • Wann? Laufend
  • Was ist besonders? Checkliste für die [Blüh-]patenschaften (nach unten scrollen] zum Download: FAQ Blühwiesen und Blühwiesenpatenschaften_19_03_12.pdf
  • Weiterführende Infos? Längst nicht jeder gut gemeinte „Blühstreifen“ erfüllt auch seinen Zweck und ist gut für die Natur. Fragen rund um dieses komplexe Thema werden beantwortet.

… und last, but not least können Sie sich Pflanzlisten nebst Einkaufsquelle aus unserer Seite des Bamberger Bienengartens downloaden. Den Garten mit all diesen Pflanzen können Sie direkt besuchen am Bienenweg 1 in Bamberg, Erba-Park. Er ist jederzeit öffentlich zugänglich.

Einladung: Kinofilm „Mikrokosmos – Das Volk der Gräser“

Kino FilmklappeEine Veranstaltung des Aktionskreises zum Volksbegehren Artenvielfalt findet am 5.2.um 18.30 Uhr im Lichtspiel-Kino statt. Gezeigt wird der Film „Mikrokosmos – Das Volk der Gräser“, dem eine Gesprächsrunde mit Gästen aus der Landwirtschaft und Imkerei folgt. Im Anschluss gibt es vegetarische Häppchen. Eintritt frei, um Spenden wird gebeten.