*21* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2024

Cover Kullmann Garten-Projekte zum SelbermachenUnter 50 Euro kosten laut Autor Folko Kullman die meisten seiner Garten-Projekte für Selbermacher und selbst Projekte im XXL-Format dauern höchstens ein Wochenende. Könnte realistisch sein, ausgehend von den vier- bis sechs Erklärfotos je Projekt, die die wesentlichen Schritte zeigen. Von Ordnungshelfern wie Regale und Tische über alles rund um Pflanzen bis hin zu Vertikalgärtnern oder Nützliches für die Tierwelt – in diesem als Spiegel-Bestseller ausgezeichneten BLV-Buch wird man fündig.

Paletten, Beton & Co.

Als Baustoffe werden die üblichen Verdächtigen verwendet, beispielsweise Leimholz, Tonware, Ziegelsteine, Weinkisten, Draht und Beton und insofern auch leicht zu beschaffen.

Eine besondere Vorliebe hat der promovierte Gartenbauwissenschaftler und u. a. Lektor für Europaletten, wie bereits unschwer auf der Buchvorderseite zu erkennen ist. Und tatsächlich hat er auch darüber bereits ein Werk verfasst. Im vorliegenden Buch sind die Ideen eher für Anfänger inspirierend. Wer bereits Erfahrung mit diesem auch heute noch sehr beliebten Universalmaterial gemacht hat, wird wenig Ungewöhnliches oder Neues entdecken.

Anleitungen, Layout und Lesbarkeit

Die bezifferten Schrittabfolgen der klar formulierten Anweisungen werden in der Regel von vier bis sechs Fotos begleitet, die das Geschehen gut illustrieren. Überhaupt sind die Fotos sehr ansprechend und das Layout übersichtlich gehalten, dank auch der abgesetzten Checklisten.

Erfreulich ist das gut lesbare Schriftbild mit einer etwas großzügiger bemessenen Fontgröße und höherem Durchschuss (Zeilenabstand). Ideal, sollte man durch die Schutzbrille linsen müssen. Apropos …

Darf’s ein bisschen mehr sein?

… der Sicherheit wird ein eigenes Kapitel gewidmet nebst Auflistung der Inhalte eines Verbandskastens. Nun ja, warum nicht.

Vielleicht etwas langatmig und – wie ich persönlich empfinde – überflüssig sind die eingangs erläuterten Einkaufs- und Fundmöglichkeiten zur Materialbeschaffung. Da hätte eine einfache Listenaufzählung durchaus genügt.

Ein Register,  6 Links und 11 hilfreiche (Kauf-)Adressen sowie Literaturtipps ergänzen den Ratgeber. In Anbetracht der Themenbandbreite hätten es gerne ein wenig mehr oder auch mal speziellere sein dürfen. Drei von sieben Büchern stammen vom Autor selbst, doch das kreide ich nicht an. Aber klar, dass ich hier Paul Westrich mit seiner Wildbienennisthilfe-Literatur vermisse.

Kapitel „Projekte für Tiere“

Das Tierprojekt-Kapitel hat mich als Gestalterin des Bamberger Bienengartens natürlich besonders interessiert. Ob Insektenhotels – ich hätte stattdessen treffender von Nisthilfen gesprochen –, Sandarium für Wildbienen, Spatzenvilla, Vogelfutterhaus, Vogeltränke, Igelhaus oder Eidechsenversteck: alles sinnvoll in der Ausführung und ohne zu viel Schnickschnack.

Neu war für mich die Idee einer Nistmaterialstation für Vögel, die sich dort sehr bequem ihr Baumaterial zusammensuchen können. Ich würde diese charmante Theke um Felder mit Wildbienenbaumaterial erweitern. Allerdings räumlich getrennt aufgehängt, damit die Wildbienen nicht direkt in die Schnäbel ihrer Fressfeinde fliegen.

Fazit

„Über 60 Ideen für Anfänger“ heißt es auf der Titelseite, und dem kann ich zustimmen mit der Ergänzung: solide, hilfreich, budgetsparend und optisch wertig gestaltet. Das aktualisierte und mit noch mehr Projekten als die Vorgängerauflage versehene Buch scheint sich auch gut zu verkaufen. Doch für die ebenfalls angegebene Zielgruppe „Fortgeschrittene“ empfinde ich es als eher wenig inspirierend.

Trotz einiger Kritikpunkte bietet dieses Buch eine Fülle von praktischen Ideen und Anleitungen, die Verschönerung des Gärtleins mit eigenen Händen zu bewerkstelligen und auch der Tierwelt etwas Gutes zu tun.


Garten-Projekte für Selbermacher : vollständig aktualisiert und jetzt mit noch mehr Projekten / Folko Kullmann. 1. Aufl. München : BLV. 2022. 158 S. ISBN 978-3-96747-100-7

Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek.

*16* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2024

Cover Katrin Wiehle: Mein kleiner Garten (Rezension)Das Pappbilderbuch Mein kleiner Garten von Katrin Wiehle (Beltz & Gelberg) ist für die Kleinen ab 2 Jahren gedacht und kommt auf den sieben Doppelseiten mit wenig Text aus. Ein paar Zeilen nur führen die Minis darauf ein, was auf der Scholle kreucht, fleucht und wächst.

Zum Beispiel „Das sind wir“ (Igel, Maus und Spatz) und „Bei uns leben noch viele andere Tiere“ (Ameisen, Maulwurf, Regenwurm, etc.) und natürlich „Auch in der Luft“, womit das Kleinkind erfreulicherweise hier eine Biene kennenlernen darf.

Die Bienen sind nämlich wichtig, denn sie bestäuben ziemlich viel (was jetzt nicht drinstand, das habe ich gerade hinzugedichtet). Doch sie sind es, warum es das Kapitelchen „In den Bäumen hängen Früchte“ (Kirschen, Äpfel, Birnen) überhaupt geben kann, jawohl! Und darum endet es – nach einem Ausflug ins Beet (von der Kartoffel bis zur Möhre) – mit „Guten Appetit!“

Bei einem aus 100 % Recyclingpapier hergestellten und mit Ökofarben gedruckte Büchlein (Reihe 100% Naturbuch) können Mama und Papa sorglos sein, falls das Kindlein – trotz der zurückhaltenden Zeichnungen und Farben – Lust bekommen hat, kräftig reinzubeißen. Der Maus auf der letzten Seite hat der Apfel jedenfalls gut geschmeckt.


Wiehle, Katrin: Mein kleiner Garten. Beltz & Gelberg. 2013. (100% Naturbuch). ISBN 978-3-407-79497-0.

*14* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2024

Cover Lugerbauer Bienenfreundlich GärtnernKatrin Lugerbauer: Bienenfreundlich Gärtnern : „attraktive Pflanzideen für alle Standorte“, die „auch abgestimmt auf Wildbienen“ sind.

Ein Grundstück, das man einfach nur sich selbst überlässt, wie so häufig vorgeschlagen wird, würde nur für kurze Zeit ein wertvoller Lebensraum sein, macht die Grazerin Katrin Lugenbauer im Kapitel „Naturnahes Gärtnern – was ist das?“ klar. Es gehört also ein Konzept her, und im Hauptteil wird man dazu fündig.

Er befasst sich mit „Gestaltungsideen für verschiedene Standorte“ und geht hier beispielsweise auf die Anforderungen bei der Anlage von Blühwiesen ein. Einfach irgendwas irgendwohin aussähen ist nicht. Es gehört schon ein wenig Planung dazu, um eine optisch wie wildbienenattraktive Fläche zu schaffen.

Weitere Bepflanzungsvorschläge sind gegliedert nach den Standorten „Trockenheit und Sonne“, „Halbschatten und „Nährstoffreiche Böden“ und enden jeweils mit den im Text erwähnten Pflanzen als Bildporträts mit Kurzbeschreibung.

Eine mehrseitige Tabelle am Ende des Buches stellt Bienenpflanzen mit ihrem Trivialnamen samt botanischen Namen nach ihrer Blütezeit zusammen, wobei Angaben zu Standortbedarf, Wuchshöhe und -farbe sowie Besonderheiten (z. B. „wintergrün“, „Bodendecker“ „toller Duft“ etc.) gute Entscheidungsdienste leisten. Des weiteren helfen ein knapp, doch sinnvoll bestücktes, überwiegend auf Deutschland bezogenes Verzeichnis zu Bezugsquellen, Internetadressen und Literatur weiter. Das Register führt ausschließlich Sachtermini und Pflanzen nach Trivialnamen auf.

Besonders gefallen

Besonders als Imkerin hat mir hier das farbig hinterlegte Zwischenkapitel „Sonderfall Honigbiene“ gefallen. Auf einer Seite wird fundiert dargelegt, was Honigbienen brauchen und was es mit der Problematik eines reichlichen Herbstblüherangebots auf sich hat. Da kennt sich jemand aus!

Aber auch das Kapitel zu Wildbienen-Nisthilfen ist löblich sinnvoll, wie es leider nicht in jedem Ratgeber gelingt. Lugenbauer macht dabei durchaus keinen Hehl daraus, warum der Nutzen von Nisthilfen eher überschaubar ist. Sie benennt kurz und bündig die Konstruktionsfehler vieler dieser „Deko-Elemente“ und verschafft mit ihrem Kapitel „Die Natur als Vorbild“ ein grundlegendes Verständnis für die Bedarfe von Wildbienen, die allerdings nicht alle dasselbe wollen.

Fazit

Mit seinen vielen Pflanzenfotos, eingestreuten Zeichnungen zu Pflanzengruppierungen und Pflanzlisten, z. B. „Bienenpflanzen für Blumenwiesen, die sich selbst erhalten (zweijährige und ausdauernde Arten)“ oder „Attraktive heimische Wildstauden“ macht es Laune, sich durch den Ratgeber zu blättern und inspirieren zu lassen.

Wer mit längeren Texten zurecht kommt, erhält eine Fülle von Wissenswertem, welches jedoch wirklich toll extrahiert wurde und umstandslos auf den Punkt kommt. Der BLV als Marke des Gäfe-und-Unzer-Verlags mag optisch zwar eher zurückhaltend und schnörkellos erscheinen, doch die Inhalte sind erfreulich zeitgemäß und zeichnen sich durch hohen Sachverstand aus. Lugenbauers schmales Büchlein ist ein kompakter Ratgeber für jene, die es ernst meinen mit der Bienenfreundlichkeit.


Lugerbauer, Katrin: Bienenfreundlich Gärtnern : attraktive Pflanzideen für alle Standorte. 2. Aufl. München : BLV. 2023. 143 S. ISBN 978-3-96747-112-0

Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek.

*11* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2024

Cover Clark Natur-PräriegartenWelche Gartenbesitzer in Zeiten der Klimaerwärmung wünscht sich das nicht: „pflegeleicht, trockenheitsresistent und vielfältig“ und möglichst ohne Gießen, so soll „der Garten für die Zukunft“ sein. Anke Clark hat mit dem BLV-Ratgeber Natur-Präriegärten die passende Antwort in Form von Garten- und Pflanzenporträts und ein Kapitel der besten Pflanzen für Schmetterlinge, Wildbienen & Co. Also genau die richtige Lektüre für unser Bienen- und Insektenanliegen hier.

Weise Worte vorab

Die Autorin beginnt mit einer pragmatischen Beschreibung, warum unser Land neue Gärten benötigt. Klimawandel, dadurch trockene Sommer, verbunden mit Hitzestress, und milde Winter, die Pflanzenschädlingen zum Überleben verhelfen. Das voranschreitende Artensterben in großem Ausmaß benötigt Gegenmaßnahmen. Denn es ist das eine, sich für die Klimakrise zu rüsten, doch das andere, weil nachhaltigere, ist, die Biodiversität wieder herzustellen. Sprich: Unseren Insekten und anderen heimischen Tierarten ein Schlaraffenland zu bieten, um Ökokreisläufe zu sichern.

Was ist eine Prärie?

Wer jetzt Karl May im Kopf hat, hat nicht verkehrt gedacht. Und da kommen sie auch schon ins Bild, die Bisons (S. 27)! Die Prärie (vom Französischen für Weide oder Wiese) ist tatsächlich die nordamerikanisch-typische Ausprägung einer Steppe. Im Grunde Ödland, wie wir sie auch hierzulande auf landwirtschaftlich übernutzten Flächen antreffen.

Seit den frühen 80er Jahren hat sich der „New German Style“ entwickelt. Ähnliche Entwicklungen sind „Dutch Wave“ und „New American Garden“, die allesamt die Verwendung von Stauden propagieren. (Übrigens auch die bevorzugte Bepflanzung in unserem Bamberger Bienengarten im ErBA-Park). In diesem Kapitel „Naturpräriegarten“ werden auch Gehölze und Hecken als nicht zu unterschätzende, wesentliche Bestandteile des Gartens definiert.

Hauptteil Planen und Anlegen

So ziemlich jedwede denkbare Gartennutzung für das Planen und Anlegen wurde bedacht. Die üblichen Ansprüche von beispielsweise normalen, sandigen, trockenen, windreichen, feuchten oder lehmigen Standorten, aber auch Refugien oder Reihenhausgarten … alles dabei.

Nach dem einführenden Teil zur jeweiligen Standortgegebenheit folgen jeweils die Profile der dafür geeigneten Pflanzen, also Zwiebelgewächse, Stauden, Wildstauden, Gräser, Gehölze …außerdem wird in einem (Unter)Kapitel (das zum trockenen Standort gehört), auf Schmetterlinge und deren Raupen eingegangen. In einem weiteren (Unter-)Kapitel (das zum normalen Standort gehört) auf Lang- und Kurzrüssler und es wird beispielhaft die Entstehung eines Präriegartens in Schleswig-Holstein gezeigt (was zum Überthema feuchte Standorte zählt).

Ich hätte diese, sich nicht unbedingt selbsterklärende, Kapitelaufteilung augenfälliger systematisiert. Beim ersten Durchblättern erschloss sich es nicht für mich, warum die Steckbriefe scheinbar wahllos eingestreut waren, zumal alle Kapitel- und Unterkapitel-Überschriften gleich formatiert waren. Auch die verschieden pastellig eingefärbten Hintergründe halfen für den Moment nicht. Das konnte ich erst nachvollziehen, als ich das System durchschaut hatte. Der fragende Blick in das Verzeichnis machte es mir auch nicht leichter. Hier wäre eine dritte Untergliederungsebene praktisch gewesen. Soviel zur einzigen Kritik.

Durchblättern macht Freude

Sei’s drum … das Durchblättern macht Freude und vertreibt gerade jetzt im Winter jeden wolkenbehangenen Tag … Schnee gibt’s ja bei uns im Bamberger Raum praktisch nicht mehr.

Viel eigene Erfahrung, und dabei durchaus der eine oder andere Verlust, lässt die Gartenplanerin mit einfließen. Ebenso wie in unserem Bienengarten „verabschiedeten“ sich übrigens auch Clarks „Mädchenaugen“. Seltsam. Na, dafür entwickelt sich so manche Kümmerling-Pflanze erst mit den Jahren, was ich gleichfalls beobachten konnte, und zwar, als sich die sonst so blühfreudige Herbstannemone nach fünf Jahren plötzlich wild entschloss, gleich mehr als den ihr zugedachten Raum einzunehmen.

Ein Ratgeber also von einer ehrlichen Insiderin. Doch mein Eindruck ist, sie schrieb ihn eher für Fortgeschrittene, indem ihr Lebenswerk (Jahrgang 1945) seinen Niederschlag fand. Beispielsweise wird sich im beschreibenden Text nicht lange mit Trivialnamen aufgehalten, wie das bei Gartenprofis gemeinhin der Fall ist.

Obwohl mir viele botanische Namen inzwischen bekannt sind, muss ich in den Gärtnereien oft mein Handy bemühen, weil konsequent auf „Ausdeutschung“ verzichtet wird. Es ist, als ob man den gemeinen Bürger zu Gartenfachkräften erziehen wolle, was ein wenig herablassend wirkt. Die Autorin macht es jedoch wieder wett mit Zweisprachigkeit bei Pflanzenporträts und Registereinträgen. Womit wir schon beim Anhang wären.

Anhang

Adressen und Bezugsquellen aus überwiegend nord- und mitteldeutschen Landen verraten den Lebensmittelpunkt der in Süderbrarup (Schleswig-Holstein) aufgewachsenen und gebürtigen Flensburgerin, die laut Impressum in Kiel ihre Wirkungsstätte hat. Also mitnichten eine Engländerin, wie es der Name vermuten lässt, doch mindestens mit dem gleichen „Garten-Gen“ ausgestattet, um die man die Inselbewohner fast schon ehrfürchtig beneiden muss.

Ach ja … und unsere sehr gute Bamberger Staudengarten, der Strobler, von der auch wir u. a. unsere Bienengarten-Pflanzen bezogen haben, ist ebenfalls dabei. Das wird dich, Johann, sicherlich freuen. Baumschulen, Rosen und Staudenkulturen Patzelt, Memmelsdorf, hingegen fehlte, aber dafür ist sie jetzt hier zu finden.

Die angeführte Literatur mit 12 Titeln zeigt ihre Vorliebe für Schmetterlinge, was  zu den meist überwiegend trockenen Präriegärten gut passt. Aber auch Marie-Luise Kreuter mit ihrem Bio-Garten, die Bibel aller Gartenliebhaber, und Paul Westrich mit seinen „anderen Bienen“, mithin das Standardwerk für Wildbienen, haben es in die übersichtliche Liste geschafft. Da gute Bücher ohnehin immer wieder neu aufgelegt werden, ist der Verzicht auf Jahresangaben verständlich.

Fazit

Ein Ratgeber für erfahrene und anspruchsvolle Gartenliebhaber, die zwar in eine veränderte Klimazukunft sehen (müssen), jedoch ihr ebenso eine Verbesserung angedeihen lassen wollen. Für Neulinge wunderbar zum Durchblättern und zur Inspiration durch viele schöne Fotos geeignet. Wobei der mit einem Dutzend Seiten eher kurze, jedoch fürs Erste ausreichende Praxisteil (S. 163 f), aber auch die beiden ersten Kapitel beim Anfangen helfen sollten. Die restlichen Tipps lassen sich dann ja noch peu a peu im Hauptteil nachlesen. Anke Clarks ‚Natur-Präriegärten‘ hat durchaus das Zeug dazu, unsere Gärten zu revolutionieren.


Clark, Anke: Natur-Präriegärten : der Garten für die Zukunft: pflegeleicht, trockenheitsresistent und vielfältig. 1. Aufl. München : BLV. 2023. 192 S. ISBN 978-3-96747-124-3

Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek.

*17* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023

Ausgaben des Magazins BlattGrün[Werbung] Das unabhängige Magazin Blattgrün mit Berichten und Reportagen, Veranstaltungstipps und „grünem“ Branchenverzeichnis erscheint alle zwei Monate und ist im Abo oder an bestimmten Auslegestellen kostenlos erhältlich.

Hochwertig aufgemacht verschreibt sich das Team um Chefredakteurin Petra Jendryssek vom Blattgrün – Verlag & Agentur für nachhaltige Kommunikation dem Themenbereich „Nachhaltig und naturnah leben in Franken“. Damit wäre auch der Einzugsbereich geklärt – oder fast! Denn auch in der Oberpfalz und in Teilen Baden-Württembergs erfreuen sich mittlerweile die seit 2018 erscheinenden Hefte einer immer größeren Beliebtheit.

Die Rubriken sind üblicherweise Natur & Umwelt, Ernährung & Gesundheit, Haus & Garten, Bildung & Wissen und Energie & Technik. Doch es werden auch über beispielhafte kommunale Projekte, bürgerschaftliches Engagements und vorbildliches unternehmerisches Handeln berichtet.

An dieser Stelle sollen meine eigenen Artikel, die ich in diesem Jahr als freie Mitarbeiterin für das Magazin schreibe, beispielhaft für viele weitere spannende Beiträge aufgelistet werden. Es versteht sich von selbst, dass meine Themenbereiche AUCH die Bienen- und Insektenwelt ist, aber eben nicht nur. Und genau auf dieses „nicht nur“ konzentriert sich die Liste. (Alles im Rahmen der Initiative und des FKBBs Verfasste finden Sie wie immer im Pressespiegel.)

Alle BlattGrün-Artikel 2023 von Ilona Munique

Mai / Juni, , H. 3, S. 9
Uralte Tradition und moderner Klimaschutz – Teil 1: Neues Leben nach dem Mähen

Mai / Juni, H. 3, S. 12-13
Bauernregeln: Alte Weisheit begegnet neuem Klima. „Der Mai ist des Winters Schwanz“

Juli / August, H. 4, S. 8
Uralte Tradition und moderner Klimaschutz – Teil 2: Jetzt ist aber Sense!

Juli / August, H. 4, S. 30-31
Meiaudo: Dass faire und ökologische Carsharing-Modell aus Bamberg. Gute Gründe für den Verzicht aufs eigene Auto

Juli / August, H. 4, S. 38-39
Im Gespräch mit dem „Angeber“ vom Kreislehrgarten Oberhaid. Ein Lehrgarten ist erwachsen geworden.

September / Oktober, H. 5, S. 8-9
Zur Nachahmung bereit : das Klimamessnetz in Bamberg. Gluthitze in Innenstädten abwenden

September / Oktober, H. 5, S. 24-25
Flechthandwerk in Franken – quo vadis? Konzepte statt schnöder Konsum!

November / Dezember, H. 6, S. 10-11
Aktiver Umweltschutz: Andreas Märtlbauer und die Vögel. „Nach Lösungen suchen, treibt mich an“

November / Dezember, H. 6, S. 22-23
Nachhaltige, alte Handwerkskünste: Spinnen und Zwirnen. Ohne Eile vom Schaf bis zur Joppe

Hier bewahrheitet sich der Ausspruch von Hans Max von Aufseß: „Der Franke ist ein Gewürfelter.“ Es gibt so viele Themen, die mich (außer Flora & Fauna und Buch & Bibliotheken noch interessieren. Ihnen nun Zeit widmen zu dürfen, empfinde ich als Privileg, das ich mir zwar immer noch aus meinem rührigen Arbeits- und Ehrenamtsleben abtrotze, doch wenigstens mit der Beruhigungspille eines Honorars.

Damit dieses auch bezahlt werden kann, würde ich mich sehr freuen, wenn Sie am BlattGrün-Magazin Vergnügen finden und vielleicht sogar Ihre Werbeanzeige darin unterbringen möchten. Gerne auch als Produktplatzierung mit Hilfe eines Artikels durch meine Hand. Lassen Sie uns darüber sprechen! Überzeugen Sie mich von Ihrem nachhaltigen, naturnahen Tun oder ihrem Produkt!

Die Auslegestellen sind:

  • Naturkundemuseum
  • Bürsten Nickles
  • MehrWert GmbH – Finanzdienstleistungen
  • Goldschmiede Rainer Volk
  • Bolero
  • Hofcafé Bamberg
  • ModeMitHut
  • Naturwelt
  • Mokka Makan
  • Ökohaus
  • Avaron e. V.
  • unverpackt Bamberg
  • Küchen Pornschlegel
  • ebl (beide Märkte)
  • Schuh Lechner
  • Landratsamt Bamberg
  • Bienen-InfoWabe (Saison u. Direktverteilung)
  • Wolle pur
  • Buchhandlung Heilmann
  • Stadtbücherei Bamberg (ab 2024)
  • Bio-Kräutergärtnerei „Mussaröl“ (Saison ab 2024, H. 2-5)

[Links aktualisiert am 19.07.2024]

*11* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023

Cover Allmann 0_kleine_und_grosse_Weltretter_Projekte_fuer_die_Sek_IFür Lehrkräfte der Klassenstufen 5 bis 10 (Sek I) bietet der Verlag an der Ruhr 40 kleine & große Weltretter-Projekte als Handreichung für den Unterricht an, das praktikable Tipps und Anleitungen für Umweltschutz-Maßnahmen und Ideen zur mehr Nachhaltigkeit im Alltag enthält. Mit jeweils 8 Umweltprojekten innerhalb der Themengruppen „Umweltfreundlich Essen und Trinken“, „Tiere und Umwelt“, „Müllvermeidung und Recycling“, „Wissen verbreiten“ und „Nachhaltiger Konsum“ können Schüler*innen „im Rahmen ihrer eigenen Möglichkeiten aktiv werden und in der Summe einen großen Effekt erzielen“, so im kurz gehaltenen Vorwort der Autorin Julia F. Allmann zu lesen.

Aufbau der Kapitel

Jedem der Weltretter-Projekte voran geht ein Steckbrief: Jahrgangsstufe, Dauer und Material sind übersichtlich aufgelistet. Obwohl es in diesem Büchlein nur sehr punktuell um Bienen geht, fand ich es nett, dass als Auflistungszeichen ein kleines Bienchensymbol verwendet wurde.

Sodann werden Hintergrund-Informationen zum Thema geboten, das Ziel des jeweiligen Projekts kurz umrissen und schließlich folgt die Anleitung („So geht’s“). Grün hinterlegt sind hin und wieder eingestreute Hinweise, etwa zur Beschaffung von Materialien, den Varianten des Vorgehens oder zur Arbeitsteilung der Schülergruppen.

Fett in grüner Schrift gedruckt sind Schulstundenangaben oder thematisch relevante Stichwörter. Grün hinterlegte Schrift bezieht sich auf Gruppenaufteilungen. Alles wurde in gut lesbarer Schrift (Fontart- wie -größe und Durchschuss nebst Linksbündigem Flattersatz) gedruckt, und überhaupt wirkt das Layout angenehm übersichtlich und fördert die rasche Aufnahme der Inhalte.

Den Abschluss der jeweiligen Projektbeschreibungen bilden eingestreute „Extra-Tipps“ zur Verwendung des hergestellten Produkts oder den Möglichkeiten seiner Weiterführung über den Tag hinaus.

Drei Beispiele aus dem Insektenmilieu

Obleich ich das Kapitel „Wissen verbreiten“ ganz toll finde, pickte ich mir aus den durchgängig nummerierten Projekten als Beispiele – wen wundert’s?! – das „Insektenhotel in der Dose“ (Nr. 12), das „Insektenbüfett“ (Nr. 13) im Kapitel „Tiere und Umwelt“ und „Bienenwachstücher herstellen“ (Nr. 18) im Kapitel „Müllvermeidung und Recycling“ heraus.

Zu Projekt Nr. 12 würde zwar eher „Nisthilfe“ statt „Insektenhotel“ sagen, auch fehlt mir noch der Hinweis zur unbedingten Verwendung von bio- statt konventioneller und damit pestizidfreien Bambusröhrchen. Doch ansonsten lässt sich sicher gut mit der Beschreibung arbeiten, die von einer in Grau gehaltenen, dreiseitigen Kopiervorlage für die Schüler*innen ergänzt wird. (Ja, Schulen verfügen möglicherweise nach wie vor nicht über Farbkopierer – oder doch?!)

In den Sinn kommt mir hier allerdings der Verein Wildbee.ch, der vormals tolle Tipps zum Bau von Insektennisthilfen parat hielt, doch seit einer Studie sein vormaliges Angebot quasi den Todesstoß versetzt hat und nunmehr vehementer Gegner von Nisthilfen ist. Ihre Meinung heute:

„Künstliche Nisthilfen sind ein Irrweg, weil sich die umweltpädagogischen Hoffnungen eben nicht erfüllen. Wer weiter behaupten will, sie hätten einen pädagogischen Nutzen, soll diesen bitte entsprechend belegen. Es kann, darf und soll jeder Freude an seiner Nisthilfe haben. Solange man sich nicht einredet oder behauptet, sie leiste einen Beitrag zum Wildbienenschutz.“

zu Projekt Nr. 13: Das Insektenbüfett dauert 2-3 Stunden macht allen sicherlich viel Spaß und lädt zu Recherchen ein. Hier erfreut der „Extra-Tipp“ mit dem Hinweis auf das zusätzliche Aufstelen einer Insektentränke.

zu Projekt Nr. 18: Das Herstellen von Bienenwachstüchern wird knapp, aber hinlänglich beschrieben. Ein Foto zum Vorgang wäre aber sicher hilfreich gewesen. Die pädagogische Vorgehensweise, gerichtet also an die Lehrkräfte, gehen über die Herstellung hinaus und erscheinen doch recht praxistauglich. Auch hier gibt es eine Seite als Kopiervorlage fürs Handling.

Sehr wichtig der Hinweis auf unterstützende Hilfe durch eine weitere erwachsene Aufsicht beim Erhitzen des Wachses im Wasserbad. Um diese unserer Erfahrung nach dringliche Notwendigkeit auch wirklich ernst zu nehmen, hätte die Info über den niedrigeren Siedegrad von Wachs, mithin seiner schnellen Brennbarkeit, und zum verzögerten Siedepunkt beigetragen.

Fazit

Der Spruch auf der Klappenrückeite des Buches „Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung, Umweltschutz – Jetzt liegen wir endlich los!“ ist gerechtfertigt, zumindest im Zusammenhang mit dem Unterricht in Sekundarstufen-I-Klassen. Von den Ideen über den Umfang und der Ausführung der Beschreibungen sowie zu den meist recht geringen Kosten und der leichten Beschaffbarkeit der Materialien bis hin zum pädagogischen und thematischen Nutzen, bietet das Buch „40 kleine und große Weltretter-Projekte“ genügend Auswahlmöglichkeit, um sich ein Schuljahr lang gut ausgestattet zu fühlen. Auch im außerschulischen Zusammenhang ist das Buch bestens als Anreiz und pädagogisches Hilfsmittel geeignet.


Allmann, Julia Felicitas: 40 kleine & große Weltretter-Projekte : für die Sek I: ausgearbeitete Ideen für mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit im Alltag. 1. Aufl. Mühlheim : Verl. a. d. R. EAN 9783834646958

Im Bestand unserer Imker-Bibliothek.

Rezension „Mein erstes Gewächshaus“

Cover Mein erstes Gewächshaus Kosmos[Werbung] Endlich Frühling! Zeit für „Mein erstes Gewächshaus“, ein Experimentierkasten mit mehrteiliger Anzuchtschale und Pflanztöpfchen samt Samentütchen (Kresse, Zwerg-Zinnien und Schal-Erbsen) und Erde-Pellets aus dem Kosmos-Verlag.

Dieser enthält neben genannten Materialien zum Pflanzen eines eigenen Gärtleins auch ein Anleitungsbüchlein mit 26 Versuchsanleitungen, die von Pepe Paprika, Oli Aubergine und Karo Karotte mit Anmerkungen, „Gefahren“warnungen und Tipps versehen sind. Also ganz und gar kein dummes Gemüse, sondern pfiffige Helferchen, die Kindern von 5 bis 9 Jahren weitere Versuchsalternativen vorschlagen, so dass der Inhalt des nur etwa lapptopgroße Kartons zu einem wahren Zaubergarten werden sollte.

Gimmicks

Außerdem kann dieses Gärtlein von allerlei bunten Gartenbewohnern bevölkert werden, die mit dem beigefügten Gips nebst Förmchen gestaltet werden. Bei dieser Arbeit gibt’s auch einen Ratschlag für die empfohlenen überwachenden Erwachsenen. Außerdem Sicherheitsregeln und Zeitangaben, wie lange die Experimente in etwa dauern könnten bzw. Ergebnisse zu erwarten sind.

Ein Wollfaden, eine Pipette, ein Temperaturfühler und ein Stanzbogen mit verschiedenen Grafiken, die bei einigen (witzigen) Experimenten gebraucht werden sowie eine Kartonvorrichtung für ein spannendes Erbsen-Labyrinth geben zusätzliche Anreize. So dient ein Herz und ein Stern beispielsweise dazu, einen Teil der heranwachsenden Kresse verblassen zu lassen. Kein Licht, keine Fotosynthese. Keine Bange – nur selten werden schwierige Wörter benutzt, und wenn, dann immer knapp und gut erläutert.

Anleitungsheft

Jeder Versuch im A5-großen Heft ist auf maximal drei Seiten erläutert, wobei hier auch weiterführende und sehr übersichtliche Hintergrundinformationen zählen. Begonnen wird mit einer Auflistung in Bild und Wort, was an Materialien gebraucht wird. Nur wenige weitere Gegenstände werden zusätzlich benötigt, die sich aber in jedem Haushalt finden lassen, beispielsweise Schere, Klebeband, Zahnstocher, Küchenpapier oder Stecknadeln.

Je weiter man im Heft vorankommt, desto anspruchsvoller werden die Vesuche. Im hinteren Teil wird auf das „echte“ Beetgärtnern eingegangen. Vielleicht haben die Eltern keinen eigenen Garten, doch womöglich kann die Schule etwas initiieren. Doch aufwändig sind keine der Vorschläge, alles hat sozusagen willkommene „Bodenhaftung“.

Witziges, Raffiniertes und Kritisches

Am witzigsten fand ich den Socken-Überraschungsgarten, den Graskopf und das Erbsen-Labyrinth, und ja, auch der Erbsen-Spuk könnte lustig werden.

Raffiniert sind die ausgestanzten kleinen Kartongießkännchen. DIE sollte ich mir sogar als Erwachsene als praktische Gießerinnerung an den Badspiegel oder aufs Handydisplay kleben!

Kritik gibt’s lediglich auf hohem Niveau, nämlich beim Versuch Nr. 26, den „Blühenden [Barbara-]Zweigen“. Hier wäre der Hinweis nützlich gewesen, dass das große Blühen zu Weihnachten nur dann erfolgreich sein kann, wenn die Zweige wenigstens einmal richtig Frost abbekommen haben.

Fazit

Ob erste Pflanzenzuchtversuche, Kenntnisse zu Pflanzenbedürfnissen, Forschungsaufgaben oder ob erstes Gärtnern und Kreatives mit der Natur erleben – die fünf Hauptkapitel stecken voller praktikabler, leicht umsetzbarer Experimente, die sogar die Erwachsenen durchaus spannend und nett finden werden und sich daher sicher mit beteiligen wollen. Es mag schwer sein, aber … haltet euch etwas zurück! Viel muss nicht geholfen werden, doch Kinder „wollen alles ausprobieren und selbst machen. Sie wollen wissen!“, wie es in der Einleitung treffend an die Eltern adressiert ist. Also … kauft es, helft ihnen, doch getreu dem Motto: „MEIN erstes Gewächshaus“.

Zum Schluss: Verlagsinfo

ACHTUNG! Nur für Kinder über 5 Jahre. Benutzung unter Aufsicht von Erwachsenen. Anweisung vor Gebrauch lesen, befolgen und nachschlagebereit halten. Für Kinder unter 3 Jahren nicht geeignet. Erstickungsgefahr, da kleine Teile verschluckt oder eingeatmet werden können.


Mein erstes Gewächshaus : Pflanze deinen eigenen Garten. Experimentierkasten. Alter: ab 5 Jahren. Stuttgart : Kosmos. 422x294x84mm (LxBxH). EAN: 4002051632083.

11.02. – Vortrag Naturgarten für Einsteiger*innen – und eine Gründungsversammlung

Netzwerk-Exkursion zum Kreislehrgarten Oberhaid von FKBB e. V. und BVM e. V. am 27.08.2022Der NaturGarten e. V. lädt für den Sa., 11.02.2023 um 19.00 Uhr in Bamberg zu einem Vortrag ein mit Birgit Helbig: „Wenn die Natur in den Garten kommt … Naturgarten für Einsteiger*innen“. Vorab des Vortrags findet um 17 Uhr unter dem Initiator Thomas Vit eine Gründungsversammlung der Regionalgruppe Zentralfranken statt, und zwar im Restaurant Nick und Michels, Schwimmverein, Bughof 50.

Zu dieser sind alle Anwesenden stimmberechtigt. Eine Mitgliedschaft im NaturGarten e. V. ist dabei keine Bedingung. Die Anmeldung zu diesen beiden Terminen soll an info [at] nick-michels [dot] de gerichtet werden. Je nach Anmeldeaufkommen vergibt das Restaurant einen passend großen Raum. Alternative Anmeldung: regiogruppe-zentralfranken [at] naturgarten [dot] org oder per WhatsApp/Signal +491793241836.

Die Ziele der Regionalgruppe, deren Fokus auf den heimischen Gärten und dem öffentlichen Grün gerichtet ist, sind die Entwicklung von Lösungsansätzen, wie der Biodiversitätskrise zu begegnen ist. Sie will dabei möglichst viele Menschen überzeugen, mitnehmen und begeistern, so die Veranstalter in ihrer Einladung.

Wir von Bienen-leben-in-Bamberg.de freuen uns auf neue Ansprechpartern/innen und wünschen für die Zukunft alles Grüne, äh, Gute!

P. S.: Wir empfehlen euch, mal hier rein zu sehen: NaturGarten e. V. – Für Einsteiger: eine interaktive Karte zu Lebensräumen im Naturgarten.

Die sehr schön gemachte Webseite mit ausgewählten, gut recherchierten weiterführenden Infos, beispielsweise zu Totholz, fand Eingang in unsere Seite Literatur & Links.

 

Blühendes im Februar und März, erfreut das Menschen- und Bienenherz!

Biene an Schneeglöckchen, Galanthus elwesii

So schön der Schnee auch ist, dürfte kaum jemand den Anblick bunter Blumenköpfchen verschmähen. Und während wir uns mit den Augen an den Winterblumen laben, gehen Honigbienen auf direkte Tuchfühlung, stecken ihren Rüssel in die der Kälte trotzenden Blüten und sorgen für Bestäubung und eine Bereicherung ihres Speisezettels.

Jeder etwas wärmere Sonnentag ab etwa 10° Celsius wird von den Honigbienen genutzt, um ihren Ballast loszuwerden, also abzukoten. Und wenn sie schon mal draußen sind, zieht sie Nektarduft magisch an. Reichlich mit Pollen an den Beinchen schaffen sie außerdem frisches Eiweiß heran. Eine richtiggehende „Tracht“ gibt es allenfalls durch die Hasel. Das bedeutet, die ansonsten blütensteten Bienen naschen wohl eher all das, was in sicherer Entfernung ihres Hauses wächst.

Die Wildbienen hingegen sind in unseren Breiten noch nicht geschlüpft. Doch schon Anfang März kann’s damit losgehen.

Märzenbecher, Leucojum vernum Doch was genau blüht im Februar und März, die als Vorfrühling bezeichnet werden? Je nach Wärme- und Frostperioden können sich die Blühzeiten um bis zu zwei Wochen nach vorne oder hinten verschieben. Die Hasel beispielsweise ist heuer stellenweise locker 4 Wochen früher dran als üblich. Aber was heißt schon „üblich“. Nun, das ist ein eigener Blogeintrag wert. Doch jetzt geht’s mal nicht um Klimawandel, sondern um eine alphabetische Liste der Winterschönheiten, die ihr entdecken könntet.

Blutpflaume, Christrose, Erle, Hasel, Huflattich, Immergrün, Kornelkirsche, Krokus, Leberblümchen, Lerchensporn, Lungenkraut, Märzenbecher, Pestwurz, Salweide, Schlüsselblume, Schneeglöckchen, Scilla, Vorfrühlings-Alpenveilchen, Winter-Jasmin, Winterling, Winterschneeball, Zaubernuss.

 
Die eine oder andere Blüte könnt ihr vielleicht sogar im Bamberger Bienengarten finden. Viel Freude am Entdecken!

Winterlinge, Eranthis hyemalis syn. hiemalis

*16* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2022

Cover "Bienenfreundliche Pflanzen" BMELUnsere Erfahrung ist, dass viele Menschen gerne den Bienen helfen möchten, doch soll dies rasch und unkompliziert machbar sein. Zeit, sich in umfangreichere Handbücher einzulesen, nehmen sich die Wenigsten, und teuer darf es schon gar nicht sein. Da kommt die kostenlose, 38-seitige Broschüre „Bienenfreundliche Pflanzen“ (auch als PDF), herausgegeben vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, gerade recht. Am Inhalt wirkte das Julius Kühn-Institut mit, genauer gesagt, das Institut für Bienenschutz und Institut für Pflanzenschutz im Gartenbau und Forst.

Praxistauglicher Hauptteil

„Das Pflanzenlexikon für Balkon und Garten“, so der (etwas leicht übertriebene) Untertitel, besteht größtenteils aus einer alphabetisch nach Trivialnamen gelisteten „Pflanzenauswahl für Bienenfutter“, aufgeteilt nach Gehölzen, Stauden und Saisonpflanzen. Letztere werden als „meist nicht winterhart“ beschrieben, doch dem muss widersprochen werden. Bartblume, Eisenkraut, Hibiskus und Salbei kommen zumindest in Bamberg jedes Jahr aufs Neue und müssen mitnichten „alle zwei Jahre nachgepflanzt“ werden.

Eine vierte Kategorie führt 13 Pflanzen für spezialisierte Wildbienenarten auf. Eine Nummerierung verweist auf die Trivial- wie zoologischen Namen jener Wildbienen, die sich ausschließlich an Gilbweiderich, Rainfarn, Wilder Möhre oder dem Ziest etc. laben. Ich hätte auf alle Fälle auch Lungenkraut-Biene, Sonnenröschen-Biene und Knautien-Biene hinzugenommen, der Platz wäre noch da gewesen. Aber immerhin … derlei Auflistung habe ich bislang noch in keinem unserer Bücher der Imker-Bibliothek entdeckt. Prima! (Mehr zu oligolektisch sammelnden Wildbienen hier.)

Jeder der knappen, doch für einen ersten Überblick völlig ausreichenden Steckbriefe der 128 untereinander angeordneten Einzelpflanzen besteht aus einem (zu) kleinen, durch das Umweltschutzpapier farblich leider etwas „zugesoßten“ Foto, dem Trivial- wie botanischen Namen, Symbolen für den Pollen- und Nektargehalt (offenbar nach dem quantitativen Bewertungssystem nach Maurizio in vier Stufen), der Blütezeit in Monaten und einem Sonnensymbol für den Lichtanspruch. In der fünften und letzten Spalte finden sich Hinweise u. a. zu Standort, Bodenbeschaffenheit oder Blüheigenschaften und … ganz wichtig! … über die Giftigkeit!

Vorbereitende Kapitelhäppchen

Wir erfahren auf den ersten Seiten, was bei uns so alles summt, also von der Honigbiene über die Wespen und Hornissen zu Schwebfliegen und Hummeln, gefolgt von zwei Seiten über Wildbienen, für die stellvertretend vier Arten mit eher unscharfen Fotos für die restlichen etwa 600 Arten stehen. Sodann ein paar kurz umrissende Üblichkeiten, die mittlerweile hinlänglich bekannt sein dürften (Bienen füttern, Bienen schützen, Nistmöglichkeiten …). Gemessen an diesen Häppchen ruft uns ein relativ umfangreiches, auf zwei Seiten bild- und texthaft skizziertes „Was Bienen an Blüten lieben“ den Stoff aus der zweite Grundschulklasse noch einmal in Erinnerung, und zwar in Form einer Zeichnung von den Bestandteilen der Blüte.

Eingeleitet wird die Broschüre (nicht überraschend) von Julia Klöckner, die 2018 bis 2021 die Bundesministerin des Herausgeberorgans war. Dass sie mit dem Zitat „Bienen sind systemrelevant“ […] abgebildet wurde, hat offenbar nur halbherzig nach innen gewirkt. Dass ihr diese Feigenblatt-Publikation überhaupt bekannt ist, wage ich in Frage zu stellen. Doch so oder so …

Fazit

… von punktuell kritischen Anmerkungen zur Auswahl einiger Pflanzen einmal abgesehen – z. B. Gurke unter Glas anbauen – welcher Biene soll das nützen? Den für Kleintiere und Katzen hochgiftigen Schöterich empfehlen – wirklich?! Azaleen sind nicht (!) immergrün. Nur Rhododendron-Arten, die im Winter blattlos sind, werden Azaleen genannt – erscheint die Auswahl gut geeignet, um für (Wild-)Bienen zumindest beinahe paradiesische Zustände zu bereiten. Das Weglassen von Pestiziden wird (ebenfalls nicht überraschend) an keiner Stelle erwähnt.

Wir bestellen die Broschüre „Bienenfreundliche Pflanzen“ vom BMEL dennoch gerne jedes Jahr in mehreren Exemplaren, um sie großzügig an jene weiterzureichen, denen ein Faltblatt zu wenig, ein Buch zu viel und eine Internetrecherche zu mühselig ist. Zusammen mit einem Glas Bamberger Lagenhonig, einer auf Seite 9 empfohlenen Nisthilfe, dann noch einer Urkunde zu einer Bienenpatenschaft nebst vertiefender Aufklärungsarbeit unsererseits – ein ideales Weihnachtsgeschenk für Mensch UND Bienen!


Bienenfreundliche Pflanzen : das Pflanzenlexikon für Balkon und Garten
Berlin : Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). 2020. 38 S.

In unserer Imker-Bibliothek.