Bayerischer Imkertag 2016 in Erlangen und Herzogenaurach

Imkereiausstattung (Foto von Wirtschaftsschule)Ein bisschen mobil muss man schon sein, am Bayerischen Imkertag vom Fr.-So., den 02.-04.9.2016. Sowohl in Herzogenaurach als auch in Erlangen finden Festveranstaltungen, Vorträge und Sitzungen statt. Das vollständige Programm finden Sie hier auf der Seite des Landesverbandes.

Nachfolgend das Programm am Sonntag, an dem wir gerne selbst teilnehmen würden, wenn wir denn nicht einen eigenen Vortrag zu Bienenkrankheiten (16-17 Uhr) hätten anlässlich unserer BIWa-Sonntagsöffnung in Bamberg von 14-17 Uhr.

Sonntag 4.9.2016 in Erlangen

ca.10:30 Uhr
Einzug des Festzuges in die HLH Großer Saal  und

Eröffnung der Verkaufsausstellung und des Bayerischen Imkertages 2016 in der HLH durch den Präsidenten des LVBI. Danach begrüßen uns der Oberbürgermeister von Erlangen Dr. Florian Janik und die bayerische Honigkönigin Sabrina Moriggl.

11:00 und 14:30 Uhr, HLH Konferenzraum 3
Holger Loritz (Vorstand Mellifera Netzwerk Blühende Landschaft eine Initiative von Mellifera e.V.)
– „Wenn Landwirt und Imker gemeinsam am Blütenstrang ziehen!“ –
Anmeldung vorher per Email nötig bei: sonja-heinemann [at] web [dot] de !

11:15 Uhr und 14:30 Uhr, Konferenzraum 4
Eckard Radke, Vorsitzender des LVBI e.V.
– „Mit Makrofotografie den Bien studieren!“

Ab 11:15 Uhr ist auch die imkerliche Briefmarkensammlung zu bewundern!

11:30 Uhr Großer Saal,
Imkermeisterin Dorothea Heiser:
„Wertschöpfung im Verborgenen – die Bedeutung der Honigbienen für unser Ökosystem“

12:30 Uhr Mittagspause

13:00 Uhr Kurze Grußworte, Ehrungen

13:30 Uhr Festvortrag im großen Saal
Prof. Dr. Dr. h.c. Alois Heissenhuber vom Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt
„Landwirtschaft im Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit und Naturschutz!“

15:00 Uhr im großen Saal
Dr. Wallner (Uni Hohenheim)
Neue Spritztechnik im Rapsanbau.

 ca. 17 Uhr Ausklang des BIT 2016

Genussvolles Familienereignis: Honigverarbeitung der Lage „Villa Dessauer“

Die geernteten Honigwaben, hier aus dem Bamberger Lagenhonig-Standort „Villa Dessauer“, wurden nach einem Mittagsimbiss gemeinsam verarbeitet, sprich: gewogen, der Honig auf den Wassergehalt hin überprüft, entdeckelt, geschleudert, gesiebt, abgefüllt und die Etiketten angebracht.

Ein genussreicher und erlebnisintensiver Tag für uns als Gastgeber wie für die Familie von Bienenpate Bernd Pillipp mit Gattin Anja aus Bamberg. Ihre beiden Kinder waren 5 Stunden lang am Sonntag, den 31.07.2016 ab 10 Uhr eifrig bei der Sache. Und nachdem das Mädchen endlich auch ein paar Bienen streicheln durfte, ist es so gut wie beschlossen: Einer aus der Pillipps-Familie wird eines Tages selbst Imker/in! Mindestens eine/r!

Wir bedanken uns an dieser Stelle herzlich bei unseren Gästen fürs Dabeigewesensein. Und auch für die Erlaubnis zur Veröffentlichung von Fotos und Videos! Was in Anbetracht ihrer Eigenschaft als Lehrkräfte nicht so selbstverständlich ist. Doch betonten beide, dass sie unser Anliegen, Vorbilder als öffentlich inspirierende Maßnahme zu präsentieren, sehr gut verstehen können und unterstützen möchten. Imkerei soll kein Geheimnis bleiben, sondern wieder seinen natürlichen Stellenwert in unserer Gesellschaft und in den Familien erhalten. Die „Landwirtschaft“ ohne Grund und Boden lässt eingängig erleben, wie man verantwortungsbewusst mit Tieren und mit Lebensmittel umgeht.

Wer mehr wissen will, hat nächstes Jahr zu unseren Honigschleudertagen ab Mitte Juli bis Anfang August (angezeigt unter Aktivitäten und Termine) im nächsten Jahr wieder Gelegenheit, dabei zu sein.

Vorbereitung, Messung und Geschmacksprobe

Kind misst den Wassergehalt des Honigs mit einem RefraktometerWie wird das Entdeckelungsgeschirr zusammengesetzt? Wie wird das Refraktometer zur Bestimmung des Wassergehalts des Honigs eingesetzt? Die Familie zeigt sich allen technischen Anforderungen gewachsen und hilft sich gegenseitig. Das Ergebnis unserer ersten Geschmacksprobe ist hier nachzulesen: Bamberger Lagenhonig, Lage „Inselstadt / Villa Dessauer“.

Entdeckeln der Honigwaben

Honigwabenentdeckeln, jetzt darf auch Anja ranVorsicht ist bei den spitzen Zinken der Entdeckelungsgabel geboten. Doch sehr schnell hat Familie Pillipp den Bogen raus. Tja, manches lässt sich nur durch „Selbermachen“ erlernen. Für den Rest halten wir natürlich auch Imkerliteratur für Groß und Klein parat!

Honig schleudern

Kind darf den Zapfhahn der Honigschleuder öffnenDas Drehen an der Handkurbel macht in jedem Alter Spaß. Ein Grund, auf eine elektrisch betriebene Honigschleuer zu verzichten. Na gut, und soooo viel Ertrag haben wir ja auch wieder nicht. Wenn uns noch dazu unsere Gäste helfen … dennoch, eine neue Schleuder aus Edelstahl steht auf unserer Hitliste der Anschaffungen. Gerade deshalb, weil wir öffentlich wirken, wirkt die gute alte Blechschleuder, die uns netterweise von der Familie meiner Freundin und Ehrenpatin Jutta überlassen wurde und auf die wir sehr stolz waren (und noch sind!), doch etwas historisch. Gesundheitsschädlich ist sie aber nicht.

Die Jüngste darf den Zapfhahn öffnen – und schon fließen goldene Tröpfchen in das Auffangsieb. Mehr tun wir nicht – kein rühren, kein erhitzen, nur zusehen.

Abfüllen und Etikettieren

Normalerweise darf der Honig drei Tage lang in einem Edelstahltopf ruhen. Dann werden die Wabenrestchen, die immer mit anfallen, abgeschäumt und der Honig abgefüllt. Nur am Honigschleudertag dürfen unsere Gäste sofort etwas mitnehmen. Das bisschen Schaum, das sich oben im Glas absetzt, kann man mitessen. Für den Verkauf möchten wir es jedoch nicht ganz so „naturrein“.

Lecker bis zum Schluss!

Als lukullischen Schlussakkord gab’s Joghurteis von der Eisdiele nebenan, mit viel Honig „frisch vom Fass“ drüber, und alle durften sich am Ende ein Glas Honig mitnehmen.

Honigernte an der Villa Dessauer in Bamberg mit Bienenpatenfamilie

Sehr familiär lief heuer die Ernte an der Stadtgalerie „Villa Dessauer“ in Bamberg ab. Wenngleich wir die Honigschleudertage auch für die Allgemeinheit bekannt geben, hatte sich zum 31.07.2016 außer der Familie unseres Bienenpaten Bernd Pillipp niemand Weiteres angemeldet. So hatten er und seine Frau Anja mit Kindern reichlich Übungsgelegenheiten.

Sie durften von Beginn an selbständig die Rähmchen voneinander lösen, die meist schwer mit Honig gefüllten Waben aus den Bienenbeuten entnehmen, die restlich ansitzenden Bienen wegkehren und das Geerntete in die bereitgestellten Boxen zu geben. Wie das alles genau geht, zeigten wir der Familie Pillipp Schritt für Schritt.

Wir danken bei dieser Gelegenheit unserer Bienenpatin Dr. Regina Hanemann, die uns als Hausherrin des Museums den Platz zur Verfügung gestellt hat.

Stolzer Augenblick! Selbst geernteter Honig!

Im nächsten Blogbeitrag zeigen sie euch, wie sie ihren Honig aus der Ernte „Villa Dessauer“ verarbeiten. Bleibt dran!

Heidelsteigschule auf dem Weg zur EU-Schule … unsere Bienen fliegen mit!

Schulbienenunterricht Heidelsteigschule 7. Klasse in der Bienen-InfoWabeSchulbienenunterricht Heidelsteigschule 7. Klasse in der Bienen-InfoWabeAuf dem Weg zur EU-Schule werden in der Heidelsteigschule mehrere Projekte realisiert. Initiiert von Kunsthistorikerin Christiane Hartleitner sollten dabei verschiedene Stadtteile der UNESCO-Weltkulturerbestadt Bamberg genauer unter die Lupe genommen werden. Dass Bamberg nicht nur historische Häuser und Kunstdenkmäler, sondern auch eine uralte und immer noch lebendige Gartenkultur zu bieten hat, zu der nun einmal unbedingt auch Bienen zählen, wurde den Siebtklässler(inne)n der Heidelsteigschule näher gebracht.

Schulbienenunterricht Heidelsteigschule 7. Klasse in der Bienen-InfoWabeHonig verkosten in der Bienen-InfoWabe für die 7. Klasse der Heidelsteigschule BambergSie fanden sich am 18.07.2016 in der Bienen-InfoWabe zu einer theoretischen Einführung ein, gefolgt von einem Lehrbienenstandbesuch mit echten Bienen und einer anschließenden Honigverkostung. Die Schüler/innen waren sich einig: so einen leckeren Honig haben sie bisher nicht gekannt. Die Quetschflasche aus dem Kaufhausregal hat in Zukunft wohl schlechte Karten. Wer einmal den Finger in die frische Wabe tauchen durfte oder unseren Bamberger Lagenhonig genossen hat, der nur einmal im Jahr geerntet wird und somit beinahe alle Frühjahres- UND Sommerblüten in sich vereint, zudem lediglich einfach gesiebt und natürlich nicht erhitzt wird, der kehrt nie mehr zu Billig-Honigen zurück.

Schulbienenunterricht Heidelsteigschule 7. Klasse in der Bienen-InfoWabeDass das alles auch im Eigenbetrieb möglich ist, sollte der Anschauungsunterricht klar machen. Jede/r kann Imker/in werden, wer ein wenig Geduld, Beobachtungsgabe und Verantwortungsbewusstsein gegenüber den kleinen Tierchen und der Natur mit bringt. Die Liebe zur Biene stellt sich dann automatisch ein. Sie sind unsere Schutzbefohlenen, die wegen etlicher, darunter menschengemachter Probleme nur noch mit entsprechend ausgleichender Pflege ihrer Bestimmung, dem Bestäuben, nachkommen können.

Schulbienenunterricht Heidelsteigschule 7. Klasse in der Bienen-InfoWabeUnsere menschlichen Schutzbefohlenen, die Schulkinder der Volksschule Am Heidelsteig in Bamberg, haben es in diesem Crashkurs hinlänglich begriffen, so jedenfalls unser Eindruck. Und dass Bamberg zur Bienenstadt mutieren wird, davon sind wir in Anbetracht der vielen Unterrichte in diesem Jahr und der vielen Anmeldungen von Jungimkern bei unseren beiden Bamberger Imkervereinen überzeugt. Vielen Dank an Christiane, die diese schöne und sinnfällig Verbindung zwischen Mensch und Biene, zwischen den Bamberger Stadtteilen und zwischen Pädagog(inn)en und Kulturschaffenden im Kontext der Europäischen Gemeinschaft hergestellt hat!

Falls Sie, liebe Erziehungsberechtigte, eines der Fotos in höherer Auflage möchten, wenden Sie sich bitte an uns. Aber auch, falls Sie möchten, dass wir eines der Fotos mit Ihrem Kind herausnehmen sollen, was wir umgehend veranlassen.

Imkereicrashkurs für Berufsschule Bamberg III nebst 17 Flüchtlingen

Schulbienenunterricht in der Bienen-InfoWabe BambergHöchstens eine halbe Stunde Aufmerksamkeitsspanne war die Prognose der Begleiter von 20 jungen Erwachsenen der Staatlichen Berufsschule III Bamberg nebst 17 Flüchtlingen, die nur wenig bis kein Deutsch sprachen und bei uns am 26.07.2016 einen Schulbienenunterricht bzw. eine Führung erleben sollten.

Bienenkönigin inmitten ihres HofstaatesDoch was sollten wir weglassen? Den interessanten Film? Den Besuch bei den Bienen, wo uns sogar das Glück hold war und wir Ihrer Majestät höchspersönlich ansichtig wurden? Oder die leckere Honigprobe?

Schulbienenunterricht in der Bienen-InfoWabe – Vergleich der Bestäubungsleistung anhand ÄpfelKeines von alledem! Denn nach einigen Worten zur elementaren Bedeutung von Honigbienen tauten sie auf und stellten die eine oder andere interessierte Rückfrage. Auch die drei Betreuenden, darunter die ehemalige Vorsitzende des Interkulturellen Gartens Bamberg e. V., Karen Stein, die die Idee des Besuches hatte, waren gedanklich voll dabei. „Für nächstes Jahr müssen wir unbedingt wieder etwas ausmachen“, hieß es nach eineinhalb Stunden abwechslungsreichen Inputs, und wir können dazu nur nicken. Sehr gerne! Doch bitte rechtzeitig anmelden. Denn nächstes Jahr werden 16 Rewe-Kaufleute auf uns zu kommen, die für ihre Unterstützungsleistung nun ihren gerechten Gegenwert in Form von Klassenführungen aus der Schule „ihres“ Ortes von uns erhalten.

105334-Bamberger-LagenhonigEinige unserer Gäste nahmen nun die Gelegenheit wahr, sich mit einem Glas frisch geernteten und abgefüllten Bamberger Lagenhonig zu versorgen. Und auch wir selbst konnten einen kleinen Energieschub gut gebrauchen, denn so ein Crashkurs mit derart vielen und aufgeweckten Jugendlichen bzw. werdenden Erwachsenen benötigt einiges an Konzentration und Aufmerksamkeit. Wie auch der vor uns liegende Nachmittag im Rewe-Group Zentrallager in Buttenheim … dazu in Kürze mehr.

Zum Ende gaben wir den Rat, sich als Flüchtling einem Imker(verein) anzuschließen, denn über dieses wundervolle, völkerverbindende Hobby erfährt man schnell eine Anbindung zu Einheimischen. Und sooo viel Deutsch braucht man dazu auch nicht, denn vieles erklärt sich einfach durchs Tun und Mitmachen.

Fotogalerie

P. S.: Sollten Sie Fotos in höherer Auflösung benötigen, melden Sie sich bitte. Ebenso, falls wir ein Foto herausnehmen sollen, was wir umgehend veranlassen.

Vorschau zur BIWa-Sonntagsöffnung am 07.08.2016

Logo für das Schwerpunktthema: ImkereiAndreas Schierling16.00 – 17.00 Uhr  |  Bis in alle Ewigkeit? Das Wabengedächtnis. Rückstandsproblematik und effektives Wabenmanagement.

Seit 2015 gibt es den Bienengesundheitsdienst (BGD). Auf der Grundlage von über 300 Wachsanalysen wurden neue Erkenntnisse zum „Wabengedächtnis“ gewonnen. Welche Rück­stände sind in Bienenprodukten aus bayerischem Raum anzutreffen? Wie lauten die Empfeh­lungen zum Wachsmanagement? Wie lassen sich Rückstände, zum Beispiel beim Einsatz des Varroamittels Thymol, vermeiden? Wie werden Waben richtig eingelagert? Zum Vortrag dürfen eigene Wabenproben mitgebracht werden. Bitte benutzen Sie das BGD-Merkblatt „Rückstandsanalytik“.
Für wen? (Jung-)Imker und Interessierte
Referent: Dr. Andreas Schierling, Bienengesundheitsdienst (BGD), Poing

Vorab:

14.00 – 16.00 Uhr  |  Offenes Haus für alle: Sehen, Fühlen, Riechen, Schmecken, Hören, Fragen, Rätseln, Basteln, Lesen, Spielen, Lernen … rund um Bienen, Honig, Imkerei und Natur.

Heute stechen wir Wabenmotive aus! Es liegt alles für euch bereit, doch wenn ihr wollt, nehmt euer Lieblingsausstecherla mit.

Für wen? Ohne Altersbeschränkung
Kosten? Keine, außer Bastelmaterial und Kopien gegen Spende

Wo?  Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, Bamberg (Erba-Park, Nähe Schiffsanlegestelle) (Karte).

Der Bienenweg liegt zwischen Maria-Ward-Straße und Landesgartenschauweg, nach der Fußgängerunterführung, aus Richtung Innenstadt kommend rechts.
In der Nähe befinden sich der Fünferlessteg, die Kleingartenanlage Am Weidenufer und der Schiffsanlegesteg.

Bitte nutzen Sie die Tiefgarage „ERBA-Gelände“ – An der Weberei 5, je nach Navi auch „An der Spinnerei“ eingeben.

Über die Schulter schauen: Honigverarbeitung Erba-Insel und Sternwarte

Wie angekündigt kam Christian, der als Astronomiestudent vor drei Tagen beim Honigernten am Standort „Sternwarte“ zugange war, um weitere imkerliche Schritte mit uns zu erleben.

Ihn erwartete ein intensiver Crashkurs zu folgenden Punkten:

  • Hygiene beim Honigverarbeiten
  • Refraktometergebrauch zur Bestimmung des Wassergehaltes des Honigs
  • Entdeckelung ohne Verletzungsgefahr durch den spitzzinkigen Kamm
  • gekonntes Schleudern ohne Wabenbruch
  • Abfüllen ohne Kleckerei
  • Etikettieren mit Grundlagen der Kennzeichnungsverordnung
  • DIB-Qualitätsgrundsätze im Vergleich zur Honigverordnung

Entdeckelt und geschleudert wurde am 25.07.2016 der Lagenhonig vom Standort „Erba-Insel/Fünerlessteg“, da der Sternwarthonig diese Prozedur bereits durch uns hinter sich hatte. Das hatte den Vorteil, dass der „astronomisch leckere“ Honig nach einer Ruhezeit von drei Tagen abgeschäumt hatte und nach dem Abnehmen der oben abgesetzten Schwebeteilchen abfüllbereit auf Christian wartete.

Honigschleudern des Honigs aus der Erba-Insel mit Gast Christian

Weitere Tätigkeiten wie Einfütterung, Varroaauszählung, Behandlungen mit Ameisen- und Oxalsäure sowie im nächsten Jahr die Brutraumerweiterung möchte der junge Mann ebenfalls kennenlernen. Wir lassen uns gerne über die Schulter schauen, ganz klar.

Seine veganen Freunde konnte der angehende Jungimker zwar noch nicht von der Wertigkeit und Unabdingbarkeit der Bienenhaltung überzeugen, doch gelingt das sicherlich besser, wenn die nunmehr und künftig gesammelten Informationen gewissenhaft den „Selbsttätigkeitstest“ überstanden haben. Wir sind da guter Dinge und wünschen schon jetzt viel Geduld in allen damit verbundenen Dingen und natürlich viel Freude an dieser Art der sinnvollen (Freizeit-)Tätigkeit.

Fotogalerie Entdeckeln und Schleudern Standort „Erba-Insel“ sowie Abfüllen „Sternwarte“

Sternwarte „studiert“ Imkerei

Zwei Bienenstöcke an der Sternwarte BambergVon der Astronomie zur Imkerei in wenigen Minuten. Die Studierenden unter Prof. Horst Drechsel an der Dr. Karl Remeis-Sternwarte Bamberg benötigten nur wenige physische wie praktische Schritte, um einen Teil der Arbeiten eines Imkers kennenzulernen. Denn direkt hinter dem Institutsgebäude mit seiner markanten Sternwarte stehen zwei unserer Völker, die als Lehrbienen ihren Dienst tun und außerdem wunderbaren Bamberger Lagenhonig schenken.

Studentin zieht HonigwabeDie praktischen Schritte waren rasch erläutert. Und Ruckzuck sind die vollen Honigwaben aus den Beuten emporgehoben, die wenigen noch ansitzenden Bienen abgekehrt und in die bereitstehenden Boxen gestellt. Nächste Woche kehren wir mit der entdeckelten, geschleuderten und abgefüllten goldenen Ware wieder.

Student zieht HonigwabeGefreut hat uns dabei auch, dass einer der Studierenden des vergangenen Jahres wieder mit von der Partie war. Wir hatten unserer Hoffnung diesbezüglich ja bereits letztes Jahr in unserem Bericht artikuliert. Und wir wurden nicht darum betrogen. Denn heuer wollte Christian es genauer wissen und kam am Tag nach der Ernte des 22.07.2016 zu uns in den Obstmarkt, um das Verarbeiten zu lernen. Doch dazu in einem der nächsten Beitrag mehr – see you!

Fotogalerie Honigernte Sternwarte 2016

Stegaurach Klasse 4 zu Gast in der Bienen-InfoWabe

Bienen-InfoWabe (BIWa) Juli 2016Wie bereits die 7. Klasse der Maria-Ward-Schule Bamberg durften auch eine 4. Klasse aus Stegaurach sich an einem Schulbienenunterricht als Dank für ihre Spendensammelaktion für den Bund Naturschutz, Kreisgruppe Bamberg erfreuen.

Frau Dremel führte ihre Schar am 21.07.2016 bei sonnigem Wetter in den Erba-Park, wo wir sie in der Bienen-InfoWabe (BIWa) begrüßten. Zu sehen gab es in und um die BIWa reichlich. Neben imkerlichen Gerätschaften auch echte Bienen an unserem angeschlossenen Lehrbienenstand ganz in der Nähe. Und das geschah im Einzelnen:

  1. Warum sind Honigbienen so wichtig für unser Leben?
  2. Wo wohnen Bienen?
  3. Wo entsteht der Honig und wo ziehen Bienen ihre Kinder groß?
  4. Was macht ein Imker, eine Imkerin?
  5. Wie vermeidet man es, gestochen zu werden?
  6. Was arbeitet eine Biene im Ablauf ihres Lebens?
  7. Filmsequenz „Aus dem Leben der Honigbiene“ (FWU-Film)
  8. Rätsel zur Sequenz „Die Bienen, der Mensch, die Umwelt“
  9. Besuch des Lehrbienenstands: Wir unterscheiden weibliche und männliche Bienen mit Hilfe der Schaufensterbeute
  10. Echte Bienen auf einem Wabenrähmchen aus dem Bienestock näher betrachten
  11. Honig naschen aus der Bienenwabe

Schön, dass ihr da wart! Und falls ihr wieder einmal Spenden sammeln geht – wir freuen uns natürlich immer, wenn es hin und wieder zugunsten der Bienen geschieht. Denn sie sind weiterhin in Gefahr und brauchen Unterstützung, zum Beispiel durch Lobbyarbeit und Unterrichtung der Bevölkerung, ob kleine oder große Leute. Danke, Frau Hertrich vom BUND für diese gute Idee, sie zu uns zu führen!

Falls Sie, liebe Erziehungsberechtigte, eines der Fotos in höherer Auflage möchten, wenden Sie sich bitte an uns. Aber auch, falls Sie möchten, dass wir eines der Fotos mit Ihrem Kind herausnehmen sollen, was wir umgehend veranlassen.

Bienenauffütterung (III): Brauner versus weißer Zucker

[Forts. der Beiträge „Bio/logische Sommer-Bienenpflege mit Henrik Arndt“ | Bienenauffütterung (I): Bio-Zucker versus konventioneller Zucker | Bienenauffütterung (II): Weitere Zuckerarten]

Referent Henrik Arndt in der Bienen-InfoWabe BambergDie Wintereinfütterung von Bienen ist ein elementares, immer wieder diskutables Thema und von hoher Wichtigkeit für den Erhalt und die adäquate Pflege von Bienen. Sie ist von jedem Imker für sich selbst zu lösen.

Wir versuchen so eingängig wie möglich, doch auch so differenziert wie nötig über den „State of the art“ zu informieren. Die Vorlage zu unserem auf insgesamt vier Teilen angelegten Beitrag bot der Tierwirt und Bienenfachwart Henrik Arndt in seinem Vortrag in Bamberg zum Thema „Sommer-Bienenpflege aus bio/logischer Sicht“ am 10.07.2016 in der Bienen-InfoWabe.

Wir gehen der Frage nach, worin der Unterschied zwischen braunem und weißem Zucker als mögliche Einfütterungsquelle besteht.

Hintergrund

Beide Zuckerarten – also sowohl der weiße als auch der braune – werden aus dem Zuckerrohr oder der Zuckerrübe hergestellt. Die Pflanzen werden gewaschen, zerkleinert, gekocht und gepresst. Durch Eindicken entsteht einen Sirup, der zu braunem Zucker und flüssiger Melasse auskristallisiert. Durch mehrmaliges Aufbereiten des Zuckers – man spricht vom Aufreinigen – wird dem Zucker die noch enthaltene Melasse entzogen, und zwar so lange, bis man weißen Raffinadezucker erhält.

Brauner Zucker ist also eine Art Zwischenprodukt. Die braune Farbe kommt von den noch enthaltenen Melasseresten. Je dunkler der Zucker, desto mehr Melasse enthält dieser. Die Melasse ist mineralstoffhaltig. Daher gilt die Farbe des Zuckers als ein Gradmesser für den Gehalt an Mineralstoffen: je dunkler, desto mehr Mineralstoffe.

Weißem Zucker

Zur Winterauffütterung von Bienenvölkern wird nach wie vor weißer (raffinierter) Zucker bevorzugt. Weißer Zucker ist reiner Zucker ohne Mineralstoffe. Und das ist auch beabsichtigt. Denn: Ist das Winterfutter mineralstoffreich, kann dies zu einer ruhrartigen Krankheit des Bienenvolkes führen, da die Mineralstoffe die Kotblasen der Bienen belasten. Vor allem in strengen Wintern, die keine Möglichkeiten zu Reinigungsflügen bieten, wirkt sich das negativ aus. Weißer Zucker dienst folglich der Prophylaxe vor Durchfall und kann somit ein Beitrag zur Unterstützung der Bienengesundheit sein.

Brauner Zucker

Die Verwendung von hellbraunem, also mineralstoffarmen Zucker zur Winterauffütterung ist im Grunde eine reine Frage des Preises. Brauner Zucker ist in der Regel (vom geringeren Produktionsaufwand her gesehen unlogischerweise) teurer als weißer Zucker. Stichworte: Marktregulierung, Preisabsprachen, Verbraucherbedarf. Man beachte: Brauner Zucker ist nicht automatisch auch Bio-Zucker! Zu dem kommen wir jetzt deshalb noch einmal in einem extra Absatz.

Brauner versus weißer Bio(!)-Zucker

Interessant ist der Vergleich weißer zu braunem Zucker im besonderem Maße für zertifizierte Bio-Imkereien. Dann aber natürlich nur im Vergleich ‚brauner Bio-Zucker zu weißem Bio-Zucker‘.

Der braune Bio-Zucker in der Qualität „extra light“ (zum Beispiel von Hipp) ist erheblich preisgünstiger als weißer Bio-Zucker. Die Qualität „extra light“ ist ein hellbrauner Zucker. Die helle Farbe verrät, dass der Mineralstoffgehalt gering ist (relativ gesehen zu dunkelbraunem Zucker). In Anbetracht dessen, dass in Mitteleuropa die Winter tendenziell eher milder werden und somit die Bienen auch mitten im Winter reichlich Gelegenheit zu Reinigungsflügen haben, spricht also nichts gegen die Aufütterung mit hellbraunem (Bio-)Zucker.

Das Fazit …

… aus allen unseren vier Beiträgen zur Sommerpflege und Wintereinfütterung, Thema Zucker, darf und muss jede/r Imker/in für sich selbst ziehen.

Bei Diskussionen ist in aller Regel argumentationsführend bzw. gewichtend:

  • die eigene Einstellung zu „Bio“, die ihrerseits viel diskutables aufweist (ökologischer Fußabdruck, Fairtrade, Fundamentaleinstellung etc.)
  • der Kosten-/Nutzen-/Ermöglichungsfaktor (Was will ich minimal, maximal erreichen?)
  • die Rahmenbedingungen (Einkaufsmöglichkeiten, Anzahl der Stöcke, Erreichbarkeit, Mobilität, körperliches Befinden, schulischer Einsatz, Personalressourcen, …)

Weniger diskutabel ist die Bienengesundheit. Denn davon gehen wir aus, dass deutsche Imker/innen sie immer im Blick haben. Wir jedenfalls kennen keine/n Imker/innen, der seine bzw. ihre Völker nicht achten oder gar lieben würde. Doch was genau für Bienen gesund und ungesund ist, ist noch lange nicht ausreichend erforscht. Und genau vor diesem Hintergrund machen wir uns alle das Thema absolut nicht leicht. Toll, dass Sie uns lesend bis hierher gefolgt sind. Falls Sie jetzt noch einen ganz eigenen Aspekt einbringen möchten … nur zu!

Alle Artikel zum Thema Bienenauffütterung mit Zucker