Blühwiesen kaufen und Insekten retten leicht gemacht

Wer’s blühen lassen will, darf gerne etwas konkret beisteuern, auch wenn sie oder er nicht über eine Fläche verfügen. Die Börse „Blühwiesen kaufen“ (Bienen und Insekten retten – Landwirten helfen!) macht’s möglich.

Einfach Fläche pachten, säen lassen und sich per Fotobeweis daran erfreuen oder mal einen Spaziergang dorthin planen. Eine wunderbare Idee, die sich vor allem im Zuge des gerade beendeten Volksbegehrens zur Artenvielfalt wirklich anbietet.

Unkompliziert über einen Shop kaufen bzw. pachten Sie eine Fläche, die vorher ein landwirtschaftlicher Betrieb in die Plattform eingestellt hat.

Aus der Seite „Unsere Mission“: Hinter Blühwiese-Kaufen.de stehen zwei junge Softwareunternehmen aus dem Forchheimer Umland, die mit ihrem technischen Knowhow ihren Beitrag zum Naturschutz leisten möchten. Landwirte verstehen und sehen die Notwendigkeit artgerechte Lebensräume für Bienen und Co. zu schaffen. Doch die Furcht vor noch mehr Zwängen und Regulierungen sind groß. Deshalb kam uns die Idee, mit Hilfe einer Plattform zwischen beiden Seiten zu vermitteln und so den Bienenfreunden, den Landwirten und der Umwelt zu helfen.

[Aktualisierung am 20.04.2022: Nicht mehr recherchierbar, die Börse wurde offenbar eingestellt.)

[Aktualisierung am 20.06.2019: Informationen zur Abwicklung siehe unter Geschäftsbedingungen]

Die Greif Solutions GmbH & Co. KG ist ein Spezialist auf dem Gebiet der Produktion von Agrarsoftware. Geschäftsführer Stefan Greif ist zudem praktizierender Landwirt.

Nachtrag 03.03.2019: Auch der Bayerische Bauernverband bietet einen Service Blühpatenschaften an.

BLIB-Imkerkurs für Fortgeschrittene in Bamberg 2019

Vortrag Reinhold Burger zur Varroabehandlung2019 findet in Bamberg erstmalig ein BLIB-Imkerkurs für Fortgeschrittene in drei Modulen statt. Denn jährlich erreichen uns neue Informationen aus der Varroaforschung, greifen neue Bestimmungen oder ändern sich die Rahmenbedingungen in der Imkerei. Durch eigene kontiniuerliche Fort- und Weiterbildung sind wir auf dem neuesten Stand, den wir mit Ihnen teilen möchten.

Referent: Reinhold Burger, Dipl.-Geograph, Facharbeiter Bienenwirtschaft, Bienensachverständiger

Für wen?

Kosten? € 30,- inkl. Mwst. pro Modul, zahlbar vor Ort. Für Bienenpat(inn)en 10% Rabatt. Teilnehmende im Rahmen des BLIB-Imkerkurs für Anfänger 2019 kostenlos.

Und sonst?


Termine 2019


Handhabung Liebig-Dispenser zur Varroabehandlung.Di., 13.08.2019: Wabenhygiene, Varroabehandlung

Wo? Bienen-InfoWabe (BIWa) – Adresse und Daten unter dem angegebenen Link.


Reinhold beim Einfüttern der Völker an der SternwarteSo., 25.08. – 9. Modul: Auffütterung, Wachsverarbeitung

  • 14.30 – 15.30 Uhr  |  Theorie- und Praxisteil: Auffüttern, Vor- und Nachteile Zuckerarten
  • 16.00 – 18.00 Uhr  |  Theorieteil: Wachskunde und -verarbeitung, Gerätedemonstrationen (zugleich 9. Modul des BLIB-Imkerkurs für Anfänger 2019 / zugl. BIWa-Sonntagsöffnung)

Wo? Bienen-InfoWabe (BIWa) – Adresse und Daten unter dem angegebenen Link.


November/Dezember (auf Zuruf): Oxalsäurebehandlung

Oxalsäurebehandlung eines Bienenvolkes im Hainpark Bamberg[max. 1 Stunde] Oxalsäurebehandlung in der Praxis. Termin: 3 Wochen nach Kälteeinbruch (= Brutfreiheit) bei ca. 0° C. (zugleich 10. Modul des BLIB-Imkerkurs für Anfänger 2019).
Wir benachrichtigen entsprechend.
Wo? Abfahrt zu den Völkern ist Obstmarkt 10 bzw. Treffpunkt an den Völkern nach Absprache.


Wir freuen uns auf euch! Ilona und Reinhold

Bamberger Statements zum Volksbegehren (7-12)

12 Einzel-Statements namhafter Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bamberg zur Auftaktveranstaltung (Erstunterzeichner-Event) hier in voller Länge, heute Teil 7-12. (Hier geht’s zu Teil 1-6).

7. Statement: Iris Fischer, Unternehmensberaterin, Politikerin (MUT)

Iris Fischer engagiert sich seit vielen Jahren für den Naturschutz und den Erhalt der kleinbäuerlichen Strukturen, den ökologischen Landbau und die Stärkung der ökologischen Landwirtschaft. Sie weiß deswegen aus eigener Erfahrung, wie langsam und träge die bayerische Staatsregierung ist, wenn’s drum geht, hier Verbesserungen voran zutreiben. Sie befürchtet ein Einsehen erst dann, wenn eines Tages nur noch Roboterinsekten herumschwirren, die aber keine Nahrung mehr für die Vögel wären. Deswegen ist es für sie wichtig, dass es dieses partei- und interessensübergreifende Bündnis gibt und alle gemeinsam das Volksbegehren Artenvielfalt unterstützen und unterschreiben. Sie verweist außerdem auf die Encyclica Laudato Si‘ [Über die Sorge für das Gemeinsame Haus] von Papst Franziskus, in der steht, dass wir verpflichtet wären, unsere Ökosysteme gut zu erhalten. Sie ruft daher Christen, Katholiken und Gläubige auf zum Gang in die Rathäuser.

8. Statement: Jobst Giehler, Unternehmensberater, Politiker (FDP)

Jobst Giehler hat sich für das Volksbegehren als Erstunterzeichner gerne gemeldet, denn ihm geht es um die Artenvielfalt, die dieses Volksbegehren in sehr guter Art und Weise fördern möchte. Er ist nicht mit allen Punkten einverstanden, aber insbesondere die naturnahe Ausbildung von Landwirten und deutlich mehr Biodiversität in unseren Wäldern wären tolle Punkte, für die es sich lohne, zu kämpfen.

9. Statement: Ina Kudlich, Buchändlerin, Barista, Gastronomin

Ina Kudlich möchte mit ihrer Unterschrift die Politik darin bestärken, einen Rahmen zu bauen, um wirtschaftliche und ökologische Interessen miteinander zu vereinbaren.

10. Statement: NaturFreunde Bamberg

Die Naturfreunde der Ortsgruppe Bamberg fühlen sich verpflichtet, bei dieser Demonstration [gemeint ist das Erstunterzeichner-Evernt] teilzunehmen. Sie sehen sich als der Verein, der sich am nähesten und meisten mit der Natur befasst hat. Ihr Statement: Die Natur braucht Freunde: Naturfreunde.

11. Statement: Wolfgang Metzner, Gymnasiallehrer, 3. Bürgermeister (SPD)

Wolfgang Metzner ist der Meinung, dass die Bienen und Insekten uns Menschen nicht zum Überleben bräuchten, sondern wir sie sogar vielleicht beschädigen. Aber wir Menschen bräuchten die Bienen und Insekten, um Leben zu können und dafür sollten wir alles tun. Er appelliert, den Bienen eine Chance zu geben, ins Rathaus zum Unterschreiben zu gehen, und erinnert daran, den Ausweis mitzubringen.

12. Statement: Dr. Karin Dengler-Schreiber, Autorin, ehem. Heimatpflegerin

Dr. Karin Dengler-Schreiber unterstützt das Volksbegehren, weil ohne den Erhalt von  Landschaft und Kulturlandschaft den Menschen zu viel Heimat verloren gehen würde.

Herzlichen Dank an Filmproduzent Arno Schimmelpfennig!

Bamberger Statements zum Volksbegehren (1-6)

Die zur Auftaktveranstaltung (Erstunterzeichner-Event) abgegebenen 12 Einzel-Statements namhafter Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bamberg zeigen wir in voller Länge. Heute Teil 1-6. (Teil 7-12 folgt).

1. Statement: Dr. Friederike Schmöe, Krimi-Autorin, Hochschullehrbeauftrage

Dr. Friederike Schmöe stinkt’s, dass, wenn es um Naturschutz geht, immer gesagt werden würde, es ständen ökonomische Gründe dagegen. Sie macht darauf aufmerksam, dass grüne bunte Scheinchen keinen Honig produzieren und uns nicht über das Problem des Bestehens der Menschheit hinweg helfen können. Und sie möchte, dass das Sterben ihren Romanfiguren vorbehalten, also fiktiv bliebe!

2. Statement: Dr. Christian Lange, Kunsthistoriker, 2. Bürgermeister (CSU) mit Dr. Ursula Redler, Richterin, Politikerin (BA)

Dr. Christian Lange und Dr. Ursula Redler unterstützen das Volksbegehren, weil sie sich wünschen, dass ihre beider Söhne noch möglichst viele Bienen in der Natur erleben können und eine gute Zukunft haben.

3. Statement: Annette Grabiger, Erzieherin, Kabarettistin

Annette Grabiger hat beim Volksbegehren für Artenvielfalt unterschrieben, weil sie später als Urgroßmutter sich nicht gegenüber ihren Urenkeln erklären möchte, warum sie nicht dabei gewesen wäre und fordert zum Unterschreiben auf. Sie ist auch gegen Lichtverschmutzung und Pestizide sowie gegen das Mähen von Wiesen von außen nach innen, da dadurch Tierschäden und tote Tiere entstünden. Und sie ist für die Schaffung und Vernetzung von Biotopen, damit alles immer summt, brummt und blüht.

4. Statement: Heinrich Schwimmbeck, Psychotherapeut, Politiker (Die Linke)

Heinrich Schwimmbeck unterschrieb gern für das Volksbegehren, weil diesem ein Gesetzestext zugrunde läge, der gefördert werden solle, weil er viel für Natur, Umwelt und für uns alle täte. Zum Beispiel möcht er den ökologischen Landbau fördern. Schwimmbeck freut sich schon darauf, wenn dieser nicht nur ein Markenkennzeichen, sondern er zum Standard werden würde – gut für alle Menschen in Bayern, Natur und Umwelt, ebenso wie auch alle anderen Sachen [des Volksbegehrens] für uns gut wären.

5. Statement: Sebastian Martins Niedermaier, Gärtnermeister, Politiker (SPD)

Der Bioland-Gärtner in der Weltkulturerbestadt Bamberg, Sebastian Martins Niedermaier, betonte, dass man zwar den Gärtnern und Landwirten viel Hausaufgaben aufgegeben hätte, die sie bewältigen werden müssen, aber dass alle, die das Volksbegehren unterschreiben, es nur als Anfang sehen sollten. Jeder möge doch auch Bio-Lebensmittel einkaufen und in seinem Kleingarten blühende Pflanzen anpflanzen und nicht nur Steine.

6. Statement: Christian Merz, Brauerei-Unternehmer

Christian Merz von der Spezial-Brauerei engagiert sich dafür, weil er der Meinung ist, dass es so nicht mehr weitergehen könne und unbedingt etwas passieren müsse. Auch die kleinen bäuerlichen Strukturen müssen erhalten werden und sind auch wichtig, um den Flächenfraß einzudämmen. Er erwartet sich einen Dialog, der jetzt in Gange käme.

Herzlichen Dank an Filmproduzent Arno Schimmelpfennig!

Erstunterzeichner*innen-Event in Bamberg zum Start des Volksbegehrens

Rathaus am Maximiliansplatz BambergAm Do., 31.01.2019 um 13.30 Uhr startet das Erstunterzeichner*innen-Event auf dem Maximiliansplatz in Bamberg, gedacht als Auftaktveranstaltung zum Volksbegehren „Artenvielfalt und Naturschönheiten in Bayern erhalten. Rettet die Bienen!“

  1. Logo Volksbegehren Eintragen Bienenrettung13.30 Uhr – Begrüßung und Moderation durch Ilona Munique, Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de und eine der SprecherInnen des Aktionskreises; mit Aufstellung aller ErstunterzeichnerInnen für Pressebilder
  2. Statement zum Inhalt des Volksbegehrens: Martin Bücker (Vorsitzender BUND Naturschutz Bamberg) und Lucas Büchner (Vorstandsmitglied ÖDP Bamberg) [aktualis. 31.01.2019]
  3. 13.40 Uhr – 9 Kurz-Statements von Erstunterzeichner*innen zu ihrer Motivation, warum sie das Volksbegehren unterstützen. Folgende namhafte, vertraute und verdiente Bürgerinnen und Bürger aus Bamberg unterstützen das Volksbegehren – Stadtbedienstete bzw. -räte NICHT in ihrer Funktion, sondern „in persona“:
    Andreas Starke
    Christian Hader
    Anne Rudel
    Christian Merz
    Hans-Martin Lechner
    Sr. Martina Schmidt
    Paul Maar
    Christopher Dels
  4. Im Anschluss Eintrag der Erstunterzeichner*innen im Rathaus (Zi. 208 EG) für das Volksbegehren ein
  5. Am Pressestand auf dem Maxplatz werden weitere Statements von geladenen Erstunterzeichner/innen abgegeben.
    Jobst Giehler
    Karin Dengler-Schreiber
    Dr. Friedericke Schmöe
    Annette Grabiger
    Heinrich Schwimmbeck
    Iris Fischer
    Ina Kudlich
    Wolfgang Metzner
    Dr. Ursula Redler
    Dr. Christian Lange
  6. Es können ebenso alle weiteren Anwesenden ihr Statement abgeben!

An die Presse: Es besteht die Möglichkeit, Interviews sowie Fotos bzw. Filmaufnahmen mit weiteren ErstunterzeichnerInnen und VertreterInnen des Aktionskreises zu machen.

*11* Adventskalender der Bamberger Schulbiene

Adventstipp für morgen: Am 12.12. im Bamberger Kino „Lichtspiel“ findet um 18.45 Uhr die Doku „Ernten was man sät“ der Transition-Gruppe Bamberg statt.

Ich schätze, ich brauche nicht hinzuzufügen, warum wir diese Empfehlung aussprechen … 😉

*4* Adventskalender der Bamberger Schulbiene

Heute am Barbaratag gingen wir ein paar Zweiglein schneiden. Mit klopfenden Herzen, denn ja, sie waren aus einem – wenn auch öffentlich zugänglichen – Garten geklaut, und das ist uns peinlich. Aber wenn doch unser verehrter Jupp Schröder explizit im Fränkischen Tag so haargenau erläutert, wie das vonstatten gehen kann, die Zweige bis zum Tag X(-Mas) zum Blühen zu bringen, dann konnten auch WIR uns nicht diesem alten Brauch verschließen.

Wir verbanden das schlechte Gewissen allerdings mit einem Besuch bei unseren Sternwart-Bienen, die als letzte von all unseren 7 Standorten ein Mäusegitter von uns erhielten. Erst mal reinblinzeln, ob sich schon eine Spitzmaus verirrt hat, dann das Gitter mit Reißzwecken befetigen. Als Belohnung der abendlichen Stephansbergbesteigung ein Besuch des Spezial-Kellers und als weitere Gewissensberuhigung einen Teller Linsen. Davon gehen nämlich € 1,- für einen sozialen Zweck weg.

Wir lassen uns sozusagen die Barbara-Zweige einiges kosten. Falls sie erblühen sollten, ist es uns ein Zeichen für Rechtschaffenheit. Und eine Erinnerung an die Bienen, die auch im nächsten Jahr dafür sorgen, dass wir Früchte ernten werden. Falls nicht, … na ja, … dann geben wir der Heizungsluft die Schuld.

Mäusegitter anbringen

Urbaner Gartenbau in Bamberg – quo vadis?

Überraschende Ergebnisse? Dass die Gärtnerstadt nach wie vor ein Schattendasein fristet, obgleich sie für die UNESCO mitentscheidend für die Verleihung des Titels einer Weltkulturerbestadt ist? Nun ja, alle lieben Gärtnereien – sofern sie sie kennen. Wobei junge Menschen dabei in der Unterzahl sind – doch nur wenige finden den Weg in die Obere und Untere Gärtnerstadt, um vor Ort einzukaufen, so zu erfahren in der Veranstaltung Urbaner Gartenbau in Bamberg: facettenreich und doch unbekannt? Obwohl 58% der Befragten die regionale Wertschopfung und Produktion unterstützen möchten, obwohl 41,7% kurze Transportwege bevorzugen, 26,1% die Frische der Produkte und 25% ihre nachvollziehbare Herkunft, kaufen nur 3,9% der 362 Befragten in den hiesigen Gärtnereien ein.

Die Ergebnisse des Studierendenprojektes im Masterstudiengang „Sozial- und Bevölkerungsgeographie“ füllen 800 Seiten. Die 40-seitige, in weiten Teilen gut verständliche Powerpoint-Präsentation, vorgeführt von sechs Studierenden* in der VHS am 16.10.2018, wurde uns dankenswerterweise bereits schon am nächsten Tag von Prof. Dr. Marc Redepenning (Lehrstuhl Geographie I, Institut für Geographie der Otto-Friedrich-Universität Bamberg) zur Verfügung gestellt. Und wir hiermit unseren Leser/innen, den Bienen- und Naturfreunden. (Aktualisierung 18.10.: Bitte für die Powerpoint an das Institut direkt wenden.)

Bienen als Bündnispartnerinnen?!

Nein, kein einziges Mal ging es direkt um Bienen oder fiel auch nur ein Wort darüber. (Viel zu) selbstverständlich sind sie schließlich die graue, äh, schwarz-braune Eminenz im Hintergrund. Doch uns interessiert brennend ihre Lebenswelt, von daher war es uns ein Anliegen, zu diesem Termin zu erscheinen. Und wären wir nicht wunderbare Bündnispartner auf der Suche nach Wegen, die Gärtnereien mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung zu bringen?

Folie "Um was es geht"Dazu kam es auch schon einmal, als wir für mehrere Jahre ein Volk in einer der Gärtnereien im Zusammenhang mit einer Bienenpatin aufstellten und kräftig und auf allen Kanälen dafür Werbung machten. Das blieb jedoch eher einseitig, damit hätte man wuchern können. Aber klar – für derartige Strategieentwicklungen ist einfach wohl zu wenig Zeit, und selbst für ein paar Likes, Kommentare oder Teilungen mehr auf Facebook reichte es offenbar nicht aus. Bienen zur Bestäubung, das ja. Doch Bienen als Marketingpartner?!?

Vielleicht sollten wir es erneut versuchen und mal sehen, was sich mit einem noch gezielteren Miteinander daraus entwickeln lässt. Vorstellbar, dass Einkaufende neben der Regionalität und  Förderung der Gärtnereien und Produkte es außerdem begrüßen, dass sie damit auch Bienen einen Lebensraum ermöglichen würden. Sie ist schließlich derzeit in aller Munde. Warum nicht die Zeichen der Zeit als Win-win nutzen?!

Stärkere Unterstützung

Eine grundsätzlich neue Werbe- und Vermarktungsstrategie ginge allerdings nicht mehr ehrenamtlich oder über die ohnehin an ihren Grenzen arbeitenden Gärtnersleute. Seit damals mit Regiomino hat Thomas Schmidt, der sich sehr dafür stark gemacht hat und jetzt der Interessensgemeinschaft Bamberger Gärtner vorsteht, einen tieferen Einblick gewonnen und sieht keine freien Kapazitäten bei den Erzeugern.

Wenn die Stadt Bamberg stolz auf ihre Gärtnerstadt ist, die ihr den Titel einbrachte, vielleicht wäre es an der Zeit, auch hier mehr Wirtschaftsförderung zu betreiben und sich noch stärker unterstützend einzubringen. Und sei es auch nur mit der Reduzierung von Tages-Marktpreisen, wie vorgeschlagen wurde, siehe die Auflistung der drei Wünsche im folgenden. Vermutlich eine halbe Stelle müsste schon drin sein, um Abholkisten (wie bei der Solidarischen Landwirtschaft) und den lokalen Nahrungsmitteleinkauf zu fördern. Denn letztendlich tragen die Gärtner zu einem nicht unerheblichen Teil zur Aufenthaltsqualität der Einwohner bei, reduzieren die Schadstoffe in der Stadtluft, sorgen für soziale Beziehungen und Kultur, den Erhalt von Familienbetrieben und Ausbildungstellen sowie das Gärtnerhandwerk.

Für Näheres zu den „anderen“ Gärten im urbanen Gartenbau, beispielsweise der Interkulturelle Garten oder der Selbsterntegarten, verweise ich auf die Folien.

„Was sind Ihre Wünsche?“

… war die Schlussfrage ans Podium, neben Thomas Schmidt auch Saskia Delbrügge (Bamberger Sortengarten) und Matthias Schöring (Transition Bamberg**):

Schmidt:

  1. Wunsch gerichtet an die Verbraucher: Umsetzung des Bedürfnisses nach Nachhaltigkeit
  2. Unterstützung auf politischer Ebene
  3. Gerichtet an die Gärtner/innen: Zusammenarbeiten
  4. Gebührenanpassung beim Wasserverbrauch. Gärtnereien zahlen den selben Preis für Gieß- wie für Trinkwasser

Delbrügge:

  1. Stärkere Vernetzung, z. B. eine Plattform (Wie engagieren, wo einkaufen …)
  2. Gebührenanpassung (Marktplatz, Tagesgebühren), um Standortnachteile, die urbaner Gartenbau mit sich bringt, besser zu kompensierenG

Schöring:

  1. Weiteres Wachstum der Anbauflächen
  2. Lösung des Wasserversorgungsproblems
  3. Herausfinden, welcher Mechanismus zur Diskrepanz zwischen den Äußerungen der Verbraucher (s. o.) und der Handlung führt. Also warum kaufen Bamberger nicht bei den Gärtnereien ein, obwohl doch alles dafür spräche.

6 Lösungsansätze

1. Die Idee, einen gemeinsamen Marktstand zu betreiben, ist nicht neu. Schon einmal wurde es versucht, und zwar am Elisabethenplatz. An prominenterer Stelle, so könnten wir es uns vorstellen, wäre es sicherlich erfolgreicher. Man könnte einen Querschnitt aller Produkte der hiesigen Gärtnereien anbieten, den im Wechsel jede Gärtnerei mit betreut – oder sich davon „freikauft“, indem jemand anderer dafür bezahlt wird.

2. Am besten wäre zusätzlich ein gemeinsamer wetterunabhängiger Laden, beispielsweise in einem der leerstehenden Geschäfte in der Langen Straße. (Die Theatergassen trauen wir uns nicht vorzuschlagen, aber wer weiß?!) Flexible Aufbauten auf Rädern könnten bei Nichtbestückung zur Seite geschoben werden oder kurzfristig innerhalb einer Börse vermietet werden.

Und sagt nicht, für den Wochenmarkteinkauf wäre ein Auto zwingend. Naheliegende Tiefgaragen mit der Möglichkeit, die erste Stunde kostenlos  zu parken, sollten genügen. Natürlich darf es im Weiteren keine „Knebelverträge“ geben. Also in Zeiten, in denen das Gärtnerangebot naturgemäß dürftiger ausfällt, sollte auch kein Standgeld bezahlt werden müssen, wobei einige Umlagen natürlich durchaus notwendig sind.

3. Wie funktioniert gemeinsamer Direktverkauf anderswo? Generell wäre der Blick in andere Städte oder sogar Länder inspirierend. Kann sein, dass Bambergs Situation  einmalig ist. Doch genau aus diesem Grund sollte auch die hiesige Marktordnung dies  berücksichtigen und adäquate Verträge anbieten.

4. Mittelfristig könnte ein Werbekonzept, wie z. B. Ausstellungswände mit Fotos aus den Gärtnereien, Wegbeschreibungen, Roll-ups etc. in Leerständen für Aufmerksamkeit sorgen. Aber auch die Gärtnereien selber könnten mit weithin sichtbaren Auslegern oder Transparenten (wie es die Böhmerwiese  für ihr berühmtes Zwiebeltreterfest u. ä. konsequent und hochprofessionell praktiziert) für mehr visuelle Präsenz sorgen.

5. Kurzfristig könnten in den Schulen regelmäßige Exkursionen in die Gärtnerstadt angeboten werden, um neben den Kindern und Käufer der Zukunft auch die Eltern zu erreichen.

6. Mit einem gemeinsam mit den Verbrauchern initiierten Workshop würden sich die Ideen sicherlich gärtner- wie kundenorientiert entwickeln lassen. Vorschläge sind allerdings schnell geschrieben. Allein, es sollte nicht auch an der tätigen Power fehlen. Dass das letztendlich nur gemeinsam zu stemmen ist, versteht sich von selbst. Selbstverständlich ist sie nicht. Das meinen auch unsere Bienen 😉


 

* Anne Allmrodt, Anja Hansch, Marina Fischer, Bernd Pfeuffer, Jennifer Werner, Valerie Schickle

** Der direkte Link funktioniert leider nicht, daher habe ich hier nur eine Sekundärseite verlinkt

Erntedank zum Kürbisfest in Muggendorf

Kürbisfest in MuggendorfBiene an SonnenblumeKürbisfest in MuggendorfFast zwei Wochen schon her, aber das Wetter ist nach wie vor „Ernte-Dank-Fest-reif“. Daher stört die Verspätung des Ausflugsberichts, den wir gemeinsam mit Ex-Imkerin Michaela Hock unternahmen, sicherlich nicht. Auch bietet so mancher Blumenstand auf dem Bamberger Markt weiterhin Sonnenblumen an, auf die die Bienen fliegen. Der reiche Erntesegen ist diesen fleißigen Helferinnen zu verdanken – und wir sind es nicht müde, die Menschen daran zu erinnern. Erfreut euch und habt Spaß an den Fotos! Wer ebenfalls Sonnenblumen-Bienen erwischt hat … gerne im Kommentar posten!

Biene an SonnenblumeUnser schöner Tag begann im Naturfreundehaus in Veilbronn mit einem gemütlichen, frühen Mittagessen mit Blick über das sonnendurchflutete Leinleiter Tal. Sodann erfreuten wir uns im Leidingshofer Tal an der Ruhe, die wir allerdings an diesem Wochenende mit etlichen weiteren Naturliebhabenden zu teilen hatten. Wir kennen das Tal aber durchaus einsamer.

Kürbisfest in Muggendorf

Ab dem Parkplatz am Bahnhof in Streitberg liefen wir den Höhenweg nach Muggendorf, um an der Wiesent Kaffee zu trinken. Kuchen war um 17 Uhr leider schon aus, doch die Kalorien, die wir dadurch gespart hatten, nahmen wir auf dem Festgelände problemlos auf. Eine ganze Reihe an geschmückten Holz- und anderen Wägelchen wartete auf seinen großen Auftritt, der vor allem für die Kinder gedacht war. Als es wegen eines Feuerwehreinsatzes in einem nahen Fabrikgelände doch ziemlich spät wurde, nahmen wir den Bus, der dann prompt im Umzug stecken blieb. Dadurch genossen wir aber unerhofft einen erhöhten Ausblcik auf den Umzug und standen zudem im Warmen.

Kürbisfest in Muggendorf

Fotogalerie Kürbisfest Muggendorf

 

Einfüttern – wann, was, wie

Zum Thema Einfüttern von Honigbienen, welches um diese Jahreszeit so langsam abgeschlossen sein sollte, gibt Reinhold ein paar Tipps – wichtig auch für unsere Studiengruppe der Universität Bamberg innerhalb unseres Lehrauftrags zur Schul-Imkerei*.

Zeitpunkt des Einfütterns

  • Das reguläre Einfüttern erfolgt bei den Wirtschaftsvölkerm NACH der ersten Varroabehandlung mit Ameisensäure.
  • Manchmal kann eine so genannte „Zwangsfütterung“ auch noch später im Jahr anfallen, wenn erkennbar wenig Zuckerwasser aufgenommen wurde. Das passiert, wenn die Varroabehandlung zu heftig für das Volk ausgefallen ist, bspw. bei einer zu schnellen Verdunstung bei zu warmen Wetter. Das Volk wird dann fressfaul. Siehe hierzu in unserem Beitrag unter der Zwischenüberschrift: „Zwangsfütterung im Herbst sorgt fürs Überleben“.
    Doch häufig ist der Grund ein zu schwaches und / oder krankes Volk, so dass eine Auflösung ratsam sein kann.

Was wird eingefüttert?

  • Zur Einfütterung verwenden wir eine Zuckerlösung im Mischungsverhältnis 3:2, d. h. 3 Anteile Zucker werden in 2 Anteilen Wasser gelöst. Als Zucker verwenden wir Haushaltszucker, also reine Saccharose. Zum Thema „Zucker“ siehe auch folgende Beiträge:
  • Alternativen zum Zucker sind fertige Futterlösungen auf Zucker- oder Getreidebasis. Achten sollte man, dass sie als Bienenfutter deklariert sind. Bienenfutter besitzt ein speziell auf die Bedürfnisse der Bienen abgestimmtes Spektrum von Zuckerarten.
  • Wirtschaftsvölker füttern wir mit 20 Kg Zucker ein, entsprechend rund 33 Kg Futterlösung im 3:2-Mischungsverhältnis. Ableger werden mit 15 Kg Zucker eingefüttert, entsprechend ca. 25 Kg Futterlösung.
  • Tragen Bienen nach der Honigernte (die bei uns nur einmal im Jahr im Monat Juli erfolgt) erneut viel ein, wird entsprechend weniger Zucker eingefüttert. Zusätzlich verbleiben bei unserer Betriebsweise mindestens 5 bis 10 Kg Honig im Brutraum. Daher vorher kurze Kontrolle der Situation und die Bedarfsmenge anpassen.

Wie wird eingefüttert?

  • Einfüttern der BienenvölkerEs gibt viele Möglichkeiten des Einfütterns, beispielsweise mit Futtertaschen oder speziellen Futtertrögen. Die einfachste, von uns verwendete Variante sind Futtereimer oder Futterboxen. Damit die Bienen die Zuckerlösung aufnehmen können ohne im Futter zu ertrinken, legen wir ein „Nestchen“ aus Stroh (vorzugsweise aus Bio-Landwirtschaft) auf das Futter.
  • Wirtschaftsvölkern kann (muss man aber nicht) das gesamte Futter in einer großen Portion auf ein Mal verabreicht werden.
  • Ableger bitte langsam in mehreren Portionen einfüttern. Wird ein Ableger zu schnell aufgefüttert, leidet die Bruttätigkeit, da auch das Brutnest mit Futter vollgefüllt wird.
  • Devise ist, lieber etwas mehr einfüttern, als verhungerte Völker im Frühjahr. Überschüssige Futterwaben werden im Frühjahr den Völkern entnommen und finden bei der Ablegerbildung weitere Verwendung.
  • Manchmal dauert es witterungsbedingt zu lange, bis die Bienen das Zuckerwasser aufgenommen haben, vor allem bei kühlem Wetter. Gäriges Zuckerwasser daher entfernen, abwiegen und die entsprechende Menge erneut anbieten, ggf. mittels „Zwangsfütterung“, wie oben beschrieben.

Einfüttern der BienenvölkerDetails

  • Folie auflegen, diese einen Spalt offen lassen, Leerzarge aufsetzen.
  • Grundsätzlich Abends einfüttern! Verhindert die Räuberei unter den Bienenvölkern
  • Nichts neben die Beute hinaus kleckern! Andere Bienenvölker werden sonst angelockt und zur Räuberei verleitet.

*„Didaktik der Naturwissenschaften“ der Fakultät Humanwissenschaften an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg am Institut für Erforschung und Entwicklung fachbezogenen Unterrichts – EE-feU.