Der Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. gratuliert den Gewinnern des Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreises 2022!
(Ausführlicher Bericht folgt im nächsten Blogbeitrag.)
Der Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. gratuliert den Gewinnern des Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreises 2022!
(Ausführlicher Bericht folgt im nächsten Blogbeitrag.)
Natürlich muss man nicht aus den Vorstandssitzungen eines Vereins öffentlich berichten. Doch wir finden, es kann auch nicht schaden. Viele junge Leute trauen sich Vereinsämter nicht zu, weil sie nicht wissen, was sie erwartet. Daher ein kleiner Blick in unsere behandelten Themen der 3. Vorstandssitzung des Förderkreis Bieneleben Bamberg e. V. am 30.08.2022.
Es wurde berichtet, diskutiert, abgestimmt, terminiert und Aufgaben verteilt. Ganz ähnlich also wie im Familienleben auch. Ja, sogar ein Vorschulkind durfte sich mit an unsere Sitzungstafel im Café Da Cabo setzen! Luna notierte mit Buntstiften eifrig mit, was wir besprachen und unterstützte damit unseren diesmaligen Protokollführer Reinhold Burger.
Natürlich müssen ein paar Regularien eingehalten werden. Doch diese immerwährenden Procederes leiten sich in aller Regel von der Satzung und dem Vereinsrecht ab und lassen sich (normalerweise, wenn der Verein sauber arbeitet!) checklistenartig abarbeiten. Dazu gehören beispielsweise die Festlegung der Protokollführung, sofern kein/e Schriftführer/in dauerhaft eingesetzt ist, dann werden die in der Einladung vorgestellten Tagesordnungspunkte festgezurrt und es wird nach Einsprüchen zum Protokoll der letzten Vorstandssitzung gefragt.
Zu unserem Termin konnten sechs von sieben Vorstandsmitglieder anwesend sein. Doch selbst mit nur dreien, darunter die/der 1. Vorsitzende, wäre der Vorstand laut Satzung beschlussfähig gewesen. Und zu beschließen gab es einiges.
Unser Beirat und Bienenpate Hans Zirkel erhielt bei der Gelegenheit seinen Sonderpreis, den er beim diesjährigen Stadtradeln Bamberg gewonnen hatte. Außerdem übergaben wir ihm seine Bienenpatengaben, die ihm – und seiner Frau Anne! – zustehen. Mit dabei das Jubiläums-Bienchen „Elma“, die es anlässlich unserer 10 Jahre Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de von der Bienenpatin der ersten Stunde, Elisabeth Burger, für alle derzeitigen Paten gehäkelt wurde.
Der Vormittag bei Sonnenschein mit Frühstück und vielfältigen Themen ging rasch vorrüber. Um nicht zu viel Freizeit der Ehrenamtlichen in Anspruch zu nehmen, verzichten wir auf regelmäßig fixe Sitzungen zugunsten einer offenen Terminierung, je nachdem, wie viel ansteht oder wo eine Abstimmung unerlässlich erscheint.
Ihr seht – eine Vorstandsarbeit muss weder zwanghaft noch langweilig sein. Wer hier schlechte Erfahrungen gemacht hat – und wer hat die nicht?! – kann mithelfen, bessere zu machen. So einfach ist das! Also, zumindest bei uns. 😉
Herzliche Einladung zur BIWa-Sonntagsöffnung und Saisonabschlussfeier mit Vergabe Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2022!
Wann? So., 18.09.22 | 14.00 – 18.00 Uhr
Programm
Für wen ist der BBU-Preis gedacht? Für alle, die sich in besonderer Weise für die Bamberger Bienenwelt einsetzen, in den Kategorien Bienen, Honig, Imkerei und Trachtpflanzen. Weitere Informationen zum Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis
Nominiert wurden:
Veranstalter? FKBB, Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V., in Kooperation mit der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de (BLIB)
Kosten? Keine, über Spenden freuen wir uns
Wo? Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (Erba-Park)
20 Ausflügler/innen erwischten punktgenau die Regenpause am Sa., 27.08. anlässlich der Exkursion zum Kreislehrgarten Oberhaid. Wäre ja zu schade gewesen, wenn ausgerechnet die erste Netzwerk-Exkursion, die der Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. (FKBB) veranstaltete, ins Wasser gefallen wäre. Noch dazu, wo der Bürgerverein Bamberg-Mitte (BMV) als Kooperationsveranstalter mit im Boot war.
Wolfgang Settmacher, unser Gartenführer, und Raimund Ott, 1. Vorsitzender des OGV, erwarteten uns mit ihrer Crew, die sich um unsere Gruppe sehr aufmerksam kümmerte. Ein entspannter Nachmittag mit interessanten Einblicken in den vom Obst- und Gartenbauverein Oberhaid angelegten Vereinsgarten lag vor uns.
Der mehrmals ausgezeichnete Schaugarten, der zusammen mit dem Kreisverband für Gartenbau und Landschaftspflege Bamberg für ein breites Publikum als Kreislehrgarten konzipiert wurde, hielt trotz Trockenheit immer noch schöne grüne und bunte Plätze bereit. Nur der kleine Plätscherbach ist leider mittlerweile komplett versiegt.
Die Areale, die uns Wolfgang näher vorstellte, waren:
Im Bauerngarten beeindruckte der hohe Wuchs der weiblichen wie männlichen Hopfen. Während die Dolden der separierten Hopfendame hübsch anzusehen waren, bröselten die Blüten des männlichen Begleiters so vor sich hin. Ob Frau Hopfen wegen des eher kümmerlichen Blütenanblicks einen eigenen Standort vorzog, um sich vom Mannsvolk zu distanzieren? Es bekommt ihr jedenfalls nun wuchstechnisch besser, und wir hatten unsere Belustigung an dieser netten Anektdote.
Nun ist Hopfen nicht unbedingt der Klassiker im Bauerngarten. Doch duftige Rosenstämmchen – hier verwandt mit Damaszenerrosen, für deren Verarbeitung als Rosenwasser und Rosenzucker Wolfgang Rezepte parat hatte – und übliche wie in Vergessenheit geratene Küchenkräuter waren natürlich ebenfalls vertreten.
Im Bienenbeet blühte es schon herbstlich-bunt. Viele gute Bekannte, die ebenso unseren Bamberger Bienengarten bereichert, fanden sich hier wieder. Für das Beet erhielten wir sogar einen extra Flyer, aber auch hier auf den Webseiten finden sich ausführliche Informationen.
Natürlich interessierte uns das Sandarium, ein Reservat für Wildbienen und andere Sandbewohner, ganz besonders. Beeindruckend die 500 Jahre alte Eichenwurzel, aber auch die kaum sichtbaren Spuren der unterirdischen Brutstätten, auf die uns Wolfgang aufmerksam machte. Hin und wieder müssen Gräser herausgenommen werden, doch im Großen und Ganzen bleibt das Areal sich selbst überlassen.
Weitere Areale luden zum Verweilen ein. Da die Exkursion nicht nur unter dem Zeichen der Biene, sondern auch unter der Prämisse der Barrierefreiheit angeboten wurde – ein Wunsch, den die Mitglieder vor allem dem BMV angetragen hatten – waren idyllische Rastplätze begehrt. Doch ebenso war Gelegenheit für persönlich Gespräche zwischen bekannten Vereins- oder Imkerkolleg(inn)en und (noch) unbekannten Gartenliebhaber/innen.
Nach einer guten Stunde ging es sodann für alle zum gemütlichen Teil über. Den selbstgebackenen, sehr leckeren Kuchen und Torten wurde in gesprächiger Atmosphäre gerne zugesprochen, die Stimmung unterm Zelt war angeregt und heiter.
Auch Luna, unsere jüngste Mitreisende, der Enkelin unserer FKBB-Kassenwartin Gabi Loskarn, hatte ihren Spaß bei extra aufgestellter Rutsche und einem Kindertraktor.
Leider vergingen die Stunden viel zu schnell. Als einzige konnte nur Luna es kaum erwarten, die Rückreise anzutreten. Denn der große Basel-Bus hatte es ihr angetan – sorry, Traktor!
Mit dem Versprechen Wolfgangs, im nächsten Jahr einen Gegenbesuch in den erst kürzlich zertifizierten Bamberger Bienengarten zu unternehmen („Hallo, Netzwerk!“), verabschiedeten wir uns von unseren tollen Gastgebern und wurden auf der Heimreise noch mit einem Regenbogen beglückt. Und von einem Dankeschön des 1. Vorsitzenden des BVM, Reiner Dietz, an die Reiseleiterin, der das ganze sehr viel Freude bereitet hatte! Gerne wieder! Apropos …
Tipp: Am 01.10.2022 unternehmen wir – FKBB und BVM – eine Bildungs-Exkursion ins Handthal mit Stationen im Klosterkräutergarten Ebrach, im Steigerwaldzentrum und dem Baumwipfelpfad mit Mittagessen im Forellenhof. Nähere Informationen unter Aktivitäten und Termine oder zum Download Flyer-FKBB-Exkursion-2022-Handthal.
Am 3. Sonntag jeden Monats ist Offenes Haus in der Bienen-InfoWabe. So auch im August, als bei schönem Wetter zahlreiche Besucher/innen am Nachmittag bei uns vorbei kamen. Darunter Dr. Regina Hanemann, die ehemalige Direktorin der Bamberger Museen. Sie holte sich ihre Bienenpatengaben ab und nahm dabei überrascht und erfreut das diesjährige Jubiläumsgeschenk entgegen.
Geschenkanlass ist das zehnjährige Bestehen der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de. (Dazu wird es gegen Ende des Jahres noch einen ausführlichen Beitrag geben.) Regina ist fast schon so lange unsere Bienenpatin, wie es die Initiative gibt. In fünf je zweijährigen Runden (noch bis 2023) und der Zurverfügung stellen eines bienenfreundlichen Standorts im Skulpturengarten der Stadtgalerie Villa Dessauer¹ bewies sie ihre unbedingte Nähe zu den fleißigen Tierchen. Dafür hat sie natürlich ein extra Dankeschön gegeben, unabhängig zur Häkelbiene.
In liebevoller Winterarbeit entstanden putzige Bienchen, die die allererste unserer Patinnen, Elisabeth Burger, für ALLE unsere derzeitigen Bienenpatinnen und -paten angefertigt hatte. Von mir hineingekuschelt in eine aus Karton gebastelte Wabe sehen sie ihren neuen Besitzer/innen mit fröhlichen Grüßen entgegen.
Über unsere Stammgäste wie Louis und seine Mama freuten wir uns wie immer, doch auch noch unbekannte Gäste waren aus allen Richtungen angereist. So eine Familie mit zwei Töchtern etwa im Teenie-Alter, die aus Bayreuth unsere Bienen-InfoWabe ansteuerte. Sie erhofften sich mehr zum Thema Bienen und blieben mehr als eine Stunde, so dass sie in drei Teilen interessantes zur Welt der Api mellifera und den Wildbienen erzählt und gezeigt bekamen. Wie gut, dass wir bestens ausgestattet sind!
Zwischenrein mussten natürlich noch andere Besucher/innen bedient werden, ob für einen Honigkauf aus frisch abgeernteten Lagen in Bamberg, oder ob für Beratung in Sachen bienenfreundlicher Pflanzen. Teilweise waren wir zu Zweit mehr als beschäftigt, alle gebührend zu umsorgen, wobei ein Tässchen Kaffe nicht fehlen durfte. Es war wie in alten Zeiten, doch vorsichtshalber ließen wir beide Türen weit geöffnet, um auch ohne Maske nichts zu riskieren.
Die nächste BIWa-Sonntagsöffnung ist am So., 18.09.22 von 14-17 Uhr. Das Programm zum Saison-Ende mit Vergabe des Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreises (nach 2-jähriger Pause) ist hier verortet.
¹Ab September 2022 wird unter neuer Leitung der Standort leider aufgelöst.
Mit einer Zertifizierung und Auszeichnung ihres Gartens können Besitzer ihren geleisteten Beitrag zur Biodiversität bestätigt bekommen. In diesem Jahr wurde unsere Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de mit dem Zertifikat „Naturgarten – Bayern blüht“ für seinen Bamberger Bienengarten ausgezeichnet. Der Preis wird vom Kreisverband Bamberg für Gartenbau und Landespflege im Auftrag des Bayerischen Landesverbands für Gartenbau und Landespflege verliehen.
Darüber freuen wir uns sehr und sehen darin eine gern angenommene Verpflichtung zur Fortführung unserer kleinen „Stadtoase“ für die nächsten Jahre!
Aus 16 Bewerbungen konnten 14 Naturgärten die rautenförmige Email-Plakette für sich beanspruchen. Der dafür anberaumten Feier mit tollem Buffet (Danke!) im Gemeinschaftshaus Sassendorf ging eine Gartenführung mit Grußworten des stellvertretenden Landrats Bruno Kellner und des 2. Vorsitzenden des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege, Rainer Giel, sowie des Bürgermeisters von Zapfendorf, Michael Senger voran.
„Ich freue mich, dass sich die Teilnehmer einer naturnahen Gestaltung Ihres Gartens verschrieben haben und mit gutem Beispiel voran gehen“, lobte der 1. Vorsitzende des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege und Alt-Bezirkstagspräsident Günther Denzler in seiner Einladung die Bemühungen der Pflanzen- und Tierliebhaber/innen.
Die anlässlich der Urkundenübergabe vorgestellten Gärten waren im Vorfeld anhand eines 21 Aspekte umfassenden Kriterienkatalogs von ausgebildeten Zertifizierern streng bewertet worden. Die beiden Kreisfachberater für Gartenbau und Landespflege, Oliver Rendl und Alexandra Klemisch, betonten in den Laudationen, dass nicht jeder Garten alle Punkte zu erfüllen imstande war. Doch es konnten Sonderpunkte erzielt werden.
So finden sich zwar keine Vogel- oder Fledermaushäuschen innerhalb der rund tausend Quadratmeter im südlichen Erba-Park. Doch überzeugte der jederzeit zugängliche Bamberger Bienengarten die Kommission (Fritz Hippacher und Oliver Rendl) vor allem mit seiner wilden Blühwiese, dem Kräuterbeet und der Pflanzenvielfalt. Ein Informationsfries an der Bienen-Info-Wabe und kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit mit Vorträgen zu Bienen und Stadtnatur brachten bei der Begehung Ende Juni ebenfalls Pluspunkte.
Zwei Vorgaben hingegen sind unumgänglich und nicht verhandelbar. So dürfen für die bienenfreundlichen und mit botanischen Pflanzschildern versehenen Schaubeete – wie auch bei allen anderen belobigten Naturgärten – lediglich torffreie Erde und organischer Dünger verwendet werden. Chemische Pflanzenschutzmittel sind tabu.
Im Gegensatz zu sterilen Kiesgärten bieten vielfältige und zugleich naturnah bewirtschaftete Gärten eine Vielfalt an Blüten im Laufe des Jahres und ziehen Bienen, Insekten, Vögel und Kleintiere an, so die Bayerische Gartenakademie. Hingegen ist ein sattgrüner Rasen kein Maßstab für einen gelungenen nachhaltig-ökologischen Naturgarten. Die nächsten Zertifizierungskurse finden im Mai 2023 statt, Ort und Termine werden auf den Seiten der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau bekannt gegeben.
Da der Bamberger Bienengarten die Belange städtische Parkanlagen berücksichtigen muss, sind im Detail sicherlich noch Optimierungsfelder zu beackern, beispielsweise abwechslungsreichere Hecken und Nützlingsunterkünfte. Wir nehmen die Zertifizierung zum Anlass, in den nächsten Jahren in Absprache mit dem Gartenamt für noch mehr Impulse zur Biodiversität zu sorgen, versprochen!
In manchen Gegenden blühen noch umfangreiche Bestände des Drüsigen bzw. Indischen Springkrauts (Impatiens glanulifera)¹. Das Springkraut ist bei den Bienen als ergiebige Nektar- und Pollenquelle sehr beliebt. Gleiches gilt auch für den Efeu, der noch bis weit in den Oktober hinein blühen kann.
In den Monatsbetrachtungen zum August hatten wir die Spätsommerpflege der Altvölker begonnen. Jetzt im September sind die Jungvölker an der Reihe. Die Jungvölker sind unsere im Laufe des Sommers gebildeten Ableger. Diese weisen eine andere Volksentwicklung auf als die Altvölker. Die Brut der Altvölker verringert sich ab der Sommersonnwende. Die Brutentwicklung der Ableger hingegen nimmt ab der Sonnwende erst richtig Fahrt auf. Das berücksichtigen wir bei der Pflege.
Vier Wochen nach Bildung der Ableger, also nach erfolgreichem Schlupf und Hochzeitsflug, behandelten wir (April bis Juni) die Jungvölker gegen die Varroamilbe mittels Sprühen von Milchsäure- oder alternativ mit Oxalsäurelösung. Entsprechend der Volksentwicklung wurden sie sukzessive mit Mittelwandrähmchen erweitert. Bisher wurden die Ableger, falls erforderlich, nur mit kleinen Futterportionen gefüttert2. Große Futtergaben würden den Platz zum Brüten nehmen. Entgegen anderslautender Empfehlungen erfolgte keine frühe Behandlung mit Ameisensäure bereits im Juli und August, denn das würde die umfangreiche Brut der Jungvölker nur schädigen.
Zu Beginn des Septembers prüfen wird den Varroabefall mittels Gemülldiagnose. Fallen mehr als 5 Milben pro Tag, führen wir sofort eine Behandlung mit Ameisensäure durch. Dosierungsempfehlung s. Aumeier3: 70 ml der 60-prozentigen Ameisensäure sollen in 3 Tagen verdunsten.
Fallen weniger als 5 Milben, füttern wir vor einer Varroabehandlung zunächst das noch fehlende Winterfutter auf. Insgesamt benötigen die Jungvölker 15 kg Winterfutter (Achtung: Wirtschaftsvölker benötigen 20 kg!). Die Menge gilt für eine Überwinterung auf einer Zarge Zander mit 10 Rähmchen. Die Gabe von 1 kg trockenem Reinzucker im Mischungsverhältnis 3:2 von Zucker zu Wasser entspricht ungefähr 1 kg Futter in der Wabe. Die Fütterung erfolgt in 2 bis 4 Portionen via einer aufgesetzten Leerzarge und Futtereimer.
Erst in der zweiten Septemberhälfte wird der Großteil der Jungvölker mit Ameisensäure behandelt. Dosierungsempfehlung s. Aumeier2: 70 ml der 60-prozentigen Ameisensäure sollen in 3 Tagen verdunsten. Das sind alle Ableger, die in der ersten Septemberhälfte weniger als 5 Milben Varroafall pro Tag aufwiesen. Nach der Aufütterung ist jetzt die Brut durch einen Futterkranz vor der Ameisensäure geschützt.
Anschließend wird eventuell noch nötiges restliches Futter gegeben, bis die Völker ihr Sollgewicht von 15 Kg Futter haben. Kontrollieren kann man das mit einer Kofferwaage: Völker in der Hohenheimer Einfachbeute aus Weymouthskiefernholz, eine Zarge mit 10 Waben und Blechdeckel wiegen dann ungefähr 28 kg. Da man eher nicht die Möglichkeit hat, die gesamte Beute anzuheben, um den Wert festzustellen, heben wir die Beute nur auf der Rückseite mit der Kofferwage an. Dann sollte die Waage also die Hälfte, nämlich ungefähr 14 kg anzeigen.
Im September gibt es schon kühlere Tage ohne Bienenflug. Um der Wachsmotte zuvorzukommen, nutzen wir diese, um die Altwaben aus der Wabenhygiene einzuschmelzen. Bei wärmeren Tagen würden wir bei diesem Vorgang im Freien ansonsten von Bienen umschwärmt, die den Vorgang bzw. den dabei ausgedünsteten Honigresteduft meilenweit riechen können.
Wo? Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (Erba-Park)
Weitere Details siehe auf der Seite Aktivitäten und Termine.
¹Indisches Springkraut. In: NABU Bochum. https://www.nabu-bochum.de/2018/06/01/indisches-springkraut/
2 mit einer dünnen Zuckerlösung (Mischungsverhältnis 1:1 von Zucker zu Wasser)
3 Pia Aumeier: Imker als Tierschützer? Ja, das ist möglich. Monatsbetrachtung September 2020. Bienenzucht 09/2020. S. 362.
Im vorletzten Modul des 12-teiligen Imkerkurs für Anfänger 2022 erfuhren die Teilnehmenden, welche Materialien für den Vorgang des Einfütterns praktisch sind, also die Darreichungsformen, wann der richtige Zeitpunkt ist und wie bzw. in welcher Dosierung eingefüttert wird.
Da letzte Woche im Modul 9 eine Varroabehandlung vorgenommen wurde, ziehen wir heute die Windel und inspizieren den Milbenbefall, der ohne Befund war.
Der oberen Leerzarge wurde sodann der Dispenser entnommen. Angezeigt ist dieser durch den Schraubverschluss des Dispensers, der zur Aufbewahrung zwischen Blech- und Holzdeckel signalisiert: Achtung, Handschuhe anziehen! Denn es kann immer noch etwas Säure aus dem Fläschchen ausfließen.
1. Futterbehältnis mit Aufstieghilfe
Material: Futterkübel bzw. -taschen, Boxen mit Aufstiegshilfe – hier bewährte sich Stroh – und Wasser zum eventuellen Säubern klebriger Verschüttungsmaleure, um keine Räuberei auszulösen. Und so geht’s:
Statt Eimer sind auch Futtertaschen möglich. Diese gibt es in einfacher und doppelter Wabenbreite, werden also anstelle einer oder zweier Rähmchen neben das Brutnest eingehängt.
Vorteil gegenüber der oben beschriebenen Behältnisse ist, dass der Weg zum Futter für die Bienen recht kurz ist, daher gut bei einer kühlen Wetterperiode geeignet. Nachteilig ist der geringe Futtermengeninhalt von etwa 3,5 bzw. 7 Litern, was ein häufiges Nachgießen des Zuckerwassers notwendig macht.
Auf Futterteig gehen wir hier nicht ein, da wir diese Art des langsamen Einfütterns um diese Jahreszeit, aber auch ganz generell, nicht favorisieren. Die Nahrungsaufnahme dauert zu lange, so dass zwischen den zwei erforderlichen Varroabehandlungen nicht genug Zeit bleibt.
Am Ende der beiden Module hatten wir gerade noch etwas Zeit, um schneller als die drohenden Wolken ihre Last abwerfen konnten, uns zuzuprosten, bevor wir unsere kleine Abschiedsfeier dann doch in die Bienen-InfoWabe verlegen musste. Was aber auch ganz gemütlich war.
„Ich habe voll Bock, anzufangen“ und „Mir wird das hier fehlen“ waren zwei von weiteren positiven Statements, die uns sagen: „Alles richtig gemacht“. Und das wünschen wir natürlich auch unserem AK22-er-Kursteilnehmenden, die sich jetzt bereits Jungimker/innen nennen dürfen.
Doch tatsächlich ist das „alles richtig machen“ ein hohes Ziel. Es ist wie bei der Kindererziehung. Letztendlich hängt alles von allem ab, und wir Imker/innen sind lediglich ein Teil des großen Ganzen. Etwas Glück und Gottes Segen braucht’s schon auch – und die Bienen summen ihr eigenes Vermögen dazu bei!
Im Rahmen des Imkeranfängerkurses trafen wir uns am Samstag bei drohenden Gewitterwolken im Bienengarten zum Doppelmodul 10 und 11. Doch erst zur kleinen Verabschiedungsfeier entluden die Wolken einen wohltuenden Schauer.
Berichtet wird hier zunächst zum Modul 10, der Wachsverarbeitung, die an 5 Stationen umfassend erläutert wurde. Vorausgeschickt gab’s Hinweise auf die Bedarfsanforderungen bei der Wachsverarbeitung. Sie erklären sich aus dem Verhalten des Grundstoffs Wachs, beispielsweise seines Schmelzgrades und Siedepunkts, mithin seiner tückisch-leichten Entflammbarkeit.
Des Weiteren wurden Umarbeitung, Lagerung und ein mögliches Outsourcing erläutert. Anforderungen sind: hoher Zeitbedarf, einen (Außen-)Raum mit Strom- und Wasserversorgung, dies vor allem, um der Geruchsbildung beim Drohnenwachsschmelzen Rechnung zu tragen. Ein Schutz vor Insekten ist sehr wichtig, außerdem ein Bereich, in dem Drohnen und Altwachse kühl und trocken aufbewahrt werden können.
Ein schwieriger Punkt ist das Finden einer vertrauenswürdigen Firma, die (vorgereinigte) Wachse so umarbeitet, dass man sein Eigenwachs fälschungssicher wieder zurückerhält, um beste Qualität für die Bienenaufzucht und den Honiggenuss garantieren zu können.
Die Reihenfolge der aufgebauten Stationen mit Anschauungsobjekten ist mehr oder weniger bestimmt durch die Bearbeitungsabfolge der Ausgangsmaterialien.
1. Entdeckelungswachs
2. Drohnenwachs
Bei Entdeckelungs- und Drohnenwachs lässt sich je nach persönlichen Vorlieben der Geräteeinsatz variieren. Topf im Topf mit Wasserbad oder mit heißem Wasser auflösen.
3. Altwaben
4. geschmolzenes, gereinigtes Wachs zum Gießen der Mittelwände
5. Mittelwände einlöten
Die Phasen der Wachsbearbeitung lassen sich in einem früheren und sehr ausführlichen Blogbeitrag mit Checklisten nachlesen. Daher nachfolgend nur Ergänzungen.
Vieles lässt sich im normalen Haushalt finden – natürlich erst nach Absprache mit den Küchenverantwortlichen! Allerdings raten wir davon ab, für die Wachsbearbeitung benutzte Teile in die Spülmaschine zu geben, denn das Wachs verstopft dauerhaft die Düsen.
Zum kostengünstigen Einschmelzen mehrerer Altwaben dienen drei Zargen, ein Tapetenablöser (besser noch zwei) zur Dampferzeugung, einen Plastikschlauch und einen Plastiktopf sowie einen Edelstahltrichter. Letzterer ist das teuerste am Equipment. Die Fotofolge (entlehnt aus dem Vorgängerkurs AK21) zeigt den Aufbau.
Manche teure Geräte lohnen sich nur für größere Mengen, so die Mittelwand-Gießanlage oder ein elektrischer Wachsklärbehälter mit Ölmantel. Letzterer ist so schwer, dass wir ihn nicht zur Anschauung mitbringen konnten (s. Foto).
Die besonders teuren Geräte sind allerdings förderfähig. Doch Achtung: Erst anschaffen, wenn man die (länderspezifischen) Fördermöglichkeiten überprüft hat! Denn das Rechnungsdatum ist entscheidend! Bereits vorhandene Imkergeräte sind nicht förderfähig. Hingegen ist es mittlerweile möglich, gleich nach Antragstellung den Kauf zu tätigen. Man muss also nicht mehr auf den Bescheid warten. [Für Bayern -> Förderwegweiser -> MayMBL], s. a. Blogbeitrag Amtliches und rechtliches zur Bienenhaltung].
Hier noch der Tipp für die Jungimkerförderung. Sie ist bis zu drei Jahre nach Erhalt der Teilnahmebescheinigung eines Imkerkurses möglich.
Andere Geräte wie ein Trafo-Einlöter sind zwar ebenfalls nicht gerade billig, doch unverzichtbar. Eventuell kann man sich manches mit anderen Imker(inn)n teilen. Alte Klingeltrafos sind häufig noch in Gebrauch, doch aus Sicherheitsgründen möchten wir sie nicht empfehlen.
Das Einlöten konnten wir mangels Strom nicht direkt ausprobieren lassen. Das Löten selbst setzt aber im Grunde keine allzu großen Feinheiten voraus. Tipp: Die Mittelwände sollten leicht angewärmt sein. Als typische Winterarbeit kann man sie eventuell auf die Heizung legen und danach in einer Decke eingewickelt neben sich zum Bearbeiten platzieren. Lediglich die richtige Andockstelle der beiden Drahtenden müssen gefunden und mit je einem Pol unter Strom gesetzt werden. Und natürlich muss der richtige Schmelz-Zeitpunkt gefunden werden, damit der Draht nicht durch die Mittelwand durchschmilzt. Doch auch das kann wieder repariert werden. Kurz abkühlen lassen und die ganze Wabe umdrehen, sodann auf der Rückseite erneut einlöten.
Eine kleine praktische Übung stellte das Nacharbeiten der Rähmchendrähte mittels eines Drahtspanners dar. Ergänzender Tipp: Sind die Drähte danach immer noch zu locker, lässt sich auch ein kleiner Keil am Rahmen einklemmen, um dann die Wabe einzulöten. Sitzt die Wabe fest, kann der Keil wieder entfernt und der überstehende Draht mit einem Reisnagel an den Rahmen fixiert werden.
Das Modul 11, das Einfüttern, wird im kommenden Weblog erläutert.
Initiert hatte die Schulbienenführung im Rahmen einer Teambuildingmaßnahme für die Gruppe von Pflegeanleiter/innen unsere FKBB-Beirätin Yaneth Klein. Ihre Kolleginnen und Kollegen der Sozialstiftung Bamberg mussten den anheim gegebenen Freitag Nachmittag nicht bereuen. Lockte doch neben spannenden Tatsachen rund um Wild- wie Honigbienen zudem eine Honigverkostung.
Eine Imkerin im Kolleg(inn)enkreis zu wissen ist sehr praktisch, da der Honigkauf eine Vertrauenssache ist. Natürlich verzichteten wir in diesem Falle sehr gerne auf Eigenwerbung für unseren Bamberger Lagenhonig. Das wäre ja auch komisch, würden wir – wie im Falle von Yaneth – Imker/innen anlernen und wir uns gegenseitig dann als Konkurrenz ansehen. Doch selbstverständlich ist es leider nicht, so unsere Erfahrung. Derweil kann mangels Vollabdeckung der Bedarfe jedes Glas locker verkauft werden, sofern die Qualität stimmt.
Und das tat sie. Leicht fließend und goldgelb, mit einer feinen Wachsnote und fruchtiger Frische punktete der Honig aus dem Hause Klein. Das Baguette dazu war gut gewählt, aber auch pur war es ein Genuss. Vor allem auch, weil durch die vorangegangene Führung die Hochachtung und der Respekt vor der Leistung der Bienen stieg – na ja, und vor der der Imkerin natürlich ebenfalls.
Doch nicht WIR machen den Honig, es sind nach wie vor die Bienen selbst. Ein unnachahmliches Ur-Produkt, welches aufgrund der Enzyme aus der Kopf- und Schlundspeicheldrüse von Apis mellifera einzig und allein ihrer Herstellung zu verdanken ist und keines Menschen Hand und technisch-chemisch-physikalische Kenntnisse an das Ergebnis heranreichen könnte.
Ein eingehender Blick auf diese Wunderwerke der Schöpfung ermöglichte unsere Schaufensterbeute. Obwohl keine Drohnen mehr zu sehen waren – denn um diese Jahreszeit haben sie nichts mehr im Volk verloren und werden von den Arbeitsbienen hinauskomplimentiert –, war das Gewusel um die Brutwaben und verdeckelten Honigwaben immer noch faszinierend genug.
Den Abschluss bildete das Zurücksetzen der Wabe zurück in die Bienenwohnung. Da es sehr windig war, sahen wir vor direkterem Kontakt durch die Teilnehmenden aber lieber ab. Doch auch mit etwas mehr Abstand konnte das Reich des Bienenvolkes erfasst werden.
Wir freuen uns, wieder neue Fans für die Bienen und ihrer Produkte, zu denen auch Wachs und Propolis zählt, gewonnen zu haben! Danke für euren Besuch und das nachfolgende gemütliche Beisammensein beim Abendessen!