28.07.  – Welttag des Naturschutzes – oder: Lasst euch inspirieren!

Sommerflor Alter Botanischer Garten BambergAm 28. Juli ist Welttag des Naturschutzes (World Nature Conservation Day, WNCD). Kein Wort dazu in der örtlichen Zeitung (oder hab ich’s überlesen?!). Veranstaltungen, die explizit auf diesen Anlass hinweisen, finden sich ebenfalls nicht. Im weitesten Sinne könnte man die Auszeichnungsfeier des STADTRADELN-Wettbewerbs dazu zählen, auch, wenn der Fokus hier auf nachhaltige Mobilität und Klimaschutz gelegt wird. Das ist doch schon was in Richtung Umweltschutz.

Aporpos … was ist der Unterschied zwischen Natur- und Umweltschutz? Wir fragen die KI Perplexity:

  • Naturschutz zielt darauf ab, die Vielfalt der wildlebenden Tiere, Pflanzen und deren Lebensräume zu erhalten oder wiederherzustellen. Wichtigstes Ziel ist der Erhalt der biologischen Vielfalt und die Bewahrung natürlicher Lebensräume und Artenvielfalt

  • Umweltschutz umfasst einen breiteren Rahmen: Er bezieht sich nicht nur auf den Schutz der Natur, sondern auch darauf, die menschlichen Einflüsse auf die gesamte Umwelt – also Luft, Wasser, Boden und Klima – möglichst gering zu halten. Dazu gehören Maßnahmen wie Luftreinhaltepolitik, Gewässerschutz und Abfallvermeidung. Der Naturschutz ist dabei ein Teilbereich des Umweltschutzes

.Wie auch immer … auch wir haben speziell für diesen Tag keine Veranstaltung eingeplant. Doch als arbeitende Bevölkerungsschicht ist das manchmal auch ein wenig schwierig. Doch immerhin soll heute dieser Blogbericht mit einem Hinweis auf diesen Jahrestags erscheinen.

Natürlich aber kümmern wir uns – wie auch einige andere Veranstalter im Natursektor – das ganze Jahr über um den Naturschutz. Sogar die zuweilen zu Unrecht gescholtene Stadtgärtnerei legt sich auf alle Fälle  im Hainpark am Alten Botanischen Garten immer wieder ins Zeug, um ein insektenfreundliches Angebot zu schaffen!

Panoramablick auf Bamberg vom Rosengarten aus

Unser schönes Bamberg braucht immer wieder einmal einen Impuls für ein Mehr an Natur- wie auch Umweltschutz. Denn Bamberg hat zwei Gesichter. Die steinerne Stadt und das grüne Umfeld und die Parks.

Panoramablick auf Bamberg vom Rössleinsweg ausDas dritte Gesicht sind unser aller Träume, Wünsche und Wertvorstellungen, die wir u. a. für unsere Heimatstadt haben. Tja, und was könnte das besser ausdrücken als beispielsweise die Kinderzeichnungen von Mathilda und Maximilian, die hier für uns den Traum einer sonnig-blumigen Bienenwelt vorstellen? Oder ein gutes Buch über Werte, wie das von Maja Göpel (Werte. Ein Kompass für die Zukunft. Geschenkt zu unserer Jubiläumsfeier „10 Jahre Bienen-InfoWabe“)

Also, lasst euch inspirieren! Bleibt dran!

Jubiläumsgeschenke zu 10 Jahre Bienen-InfoWabe

Kinderzeichnung Biene von Mathilda S. Kinderzeichnung Biene von Maximilian S.

Artenvielfalt braucht Vielfalt: Das Zusammenspiel von Honigbienen und Wildbienen

Wildbiene an SommerfliederViele Jahre galt die Honigbiene als Symbol für den Schutz der Artenvielfalt. Doch mit wachsendem Wissen über die rund 570 Wildbienenarten in Deutschland hat sich die Diskussion verschoben: Wer ist der bessere Bestäuber – Honigbiene oder Wildbiene? Diese seit einigen Jahren schwelende Konkurrenzdiskussion nahm Ilona Munique (aka Bamberger Schulbiene) in den Fokus für das Nachhaltigkeitsmagazin BlattGrün, Heft 2-2025, S. 12-13 unter dem Titel „Nachgehakt: Konkurrenzdiskussion „Honigbiene versus Wildbiene“. Nur gemeinsam sind sie stark.“

Hier ein Auszug daraus*:

Wildbienen sind pro Besuch oft effizienter und können auch bei kühleren Temperaturen oder an schwer zugänglichen Blüten bestäuben. Honigbienen hingegen punkten durch ihre enorme Anzahl und ihre Blütenstetigkeit, die für viele Kulturpflanzen unverzichtbar ist.

Die Sorge um Konkurrenz zwischen Honig- und Wildbienen wird kontrovers diskutiert. Während Honigbienen große Mengen an Pollen und Nektar benötigen und einen weiten Flugradius haben, sind viele Wildbienen auf bestimmte Pflanzenarten spezialisiert und fliegen nur kurze Strecken. Studien zeigen, dass es in der Natur durchaus Überschneidungen gibt, aber nicht jede Wildbiene steht automatisch in Konkurrenz zur Honigbiene. Vielmehr bedroht der Verlust von Lebensräumen die Wildbienen weitaus stärker als die Anwesenheit von Honigbienen.

Fachleute sind sich einig: Pauschale Verbote von Honigbienen in Naturschutzgebieten sind wissenschaftlich nicht haltbar. Vielmehr braucht es differenzierte Lösungen und vor allem mehr natürlichen Lebensraum für alle Bestäuber. Die Zukunft der Artenvielfalt liegt im Miteinander – nicht im Gegeneinander. Unsere heimischen Insekten gegeneinander auszuspielen ist nicht zielführend.

Verwendete Literatur

  • Gibt es eine Nahrungskonkurrenz zwischen Honig- und Wildbienen? Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Pressemitteilung 86/2020. 19. Mai 2020. https://www.laves.niedersachsen.de/startseite/tiere/bienenkunde/aktuelles/gibt-es-eine-nahrungskonkurrenz-zwischen-honig-und-wildbienen-214327.html
  • Honigbienen in Naturschutzgebieten. NABU-STANDPUNKT 07.03.2024. https://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/insekten/240311_standpunkt_wildbienen-honigbienen.pdf
  • Munique, Ilona: Veitshöchheimer Imkerforum 2023 (5): Konkurrenzdiskussion Wildbienen versus Honigbienen. In: Bienen-leben-in-Bamberg.de. https://bienen-leben-in-bamberg.de/veitshoechheimer-imkerforum-2023-5-konkurrenzdiskussion-wildbienen-versus-honigbienen
  • Stellungnahme – AG der Institute für Bienenforschung: Konkurrenz zwischen Wildbienen und Honigbienen. In: Deutsches Bienenjournal. [2019]
    https://www.bienenjournal.de/service/downloads/stellungnahme-ag-der-institute-fuer-bienenforschung-konkurrenz-zwischen-wildbienen-und-honigbienen
  • Kristina Gratzer und Robert Brodschneider. Die Konkurrenz von Honigbienen und Wildbienen im kritischen Kontext und Lektionen für den deutschsprachigen Raum. Entomologica Austriaca 30: 247–285

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*generiert aus dem vollständigen Artikel mit Unterstützung durch Perplexity

Gründung „Task Force Vespa velutina“ – Konstruktives Treffen mit UNB Bamberg

"Task-Force Vespa velutina" Bamberg: Treffen von FKBB und UNB am 13.03.2025"Task-Force Vespa velutina" Bamberg: Treffen von FKBB und UNB am 13.03.2025Dem Feind ein Stück weit voraus sein beruhigt die Nerven und vermeidet Stress. Adrenalin pur entsteht ganz sicher, sobald uns auch in Bamberg die Nachricht einer Sichtung der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina) erreichen wird.

Damit wir dann besonnen und effektiv mit ihr umgehen können, gründete sich dieser Tage eine sogenannte „Task Force Vespa velutina“, bestehend aus dem Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. (FKBB) und der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) (Sachgebiet Naturschutz und Landschaftspflege, Artenschutz des Klima- und Umweltamts Bamberg).

Thomas Fischer, Sachgebietsleiter und Fachkraft für Naturschutz, empfing uns (Reinhold Burger und Ilona Munique) zusammen mit der Biodiversitätsberaterin Katja Lüdicke und der Verwaltungsfachkraft Jessica Heger am Runden Tisch im Gebäude Max in der Luitpoldstraße.

Eingehend erörterten wir eineinhalb Stunden lang im besten Einvernehmen die Bedeutung unserer Bienen- und Insektenwelt in bald heranbrechenden Zeiten des neuen Schädlings und tauschten gegenseitig die bereits vorhandenen Informationen aus, stellten Fragen und trafen Verabredungen.

Entstanden ist eine Checkliste, die den Ablauf und diverse Maßnahmen samt Zuständigkeiten zum Inhalt hatte. Also im Sinne von: Wer macht was zu welchem Zeitpunkt und mit welchem Personeneinsatz?
Konkreter: Wie gehen wir mit Sichtungsmeldungen um (Phase 1), wie gestaltet sich die Nestsuche (Phase 2) und wie die Nestentfernung nach dem geglückten Fund (Phase 3)?

Fazit: Handlungsoptionen treffen auf behördliche Vorgaben und im Rahmen finanzieller Möglichkeiten bei konzertiertem Ablaufplan, welcher zur gegebenen Zeit umgesetzt und dann natürlich auch evaluiert werden soll.

Wollen wir aber hoffen, dass es noch ein wenig dauern wird, alles auszutesten! Wir halten euch hier tagesaktuell auf dem Laufenden!

Rechtliche Rahmenbedingungen, Vorschriften und Diskussion zur Vespa velutina nigrithorax (Vvn)

Flyer Vespa velutina der LWG (Ausschnitt)Bevor es auch in Bamberg akut wird, sich intensiver mit der Asiatischen Hornisse zu befassen, möchten wir vorab über die (rechtlichen) Rahmenbedingungen informieren, die die notwendige Beseitigung der Nester und Bekämpfung der Vespa velutina nigrithorax betreffen, und wie der Diskussionstand zur geplanten neuen Verordnung ist.

Behördliche Informationsquellen

1. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gibt einen Überblick über invasive, gebietsfremde Arten.

2. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) erläutert auf der Webseite zu Neobiota und invasiven Arten die rechtlichen Rahmenbedingungen und Vorschriften, denen die Bundesländer zu folgen haben.

Ganz klar: Die Regelungen in den einzelnen Bundesländern dürfen nicht im Widerspruch zu EU-Richtlinien und sonstigen globalen Übereinkünften stehen, beispielsweise sind das:

Mit der Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 soll der Umgang mit invasiven Arten erstmals für die Mitgliedstaaten der Europäischen Union einheitlich rechtsverbindlich geregelt werden.

In welcher Weise genau all diese Regelungen auf Bundesländerebene ausgeführt bzw. gemanagt werden, ist wiederum Ländersache.

In der Diskussion

Aktuell steht diese Verordnung Nr. 1143/2014 in der Diskussion und soll eine Änderung erfahren. Und zwar durch die „Durchführungsverordnung (EU) 2022/1203 der Kommission vom 12. Juli 2022 zur Änderung der Durchführungsverordnung (EU) 2016/1141 zwecks Aktualisierung der Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung“ -> L 186/10 DE Amtsblatt der Europäischen Union 13.7.2022 (PDF).

Diese geänderte Verordnung würde eine Herabstufung der Vespa velutina nigrithorax (asiatische Hornisse) von §16 auf §19 der EU-Verordnung bedeuten. ⚠️ Damit würde die Art in Deutschland nicht mehr der sofortigen Beseitigung unterliegen, sondern künftig dem Management zugeordnet werden. Bedeutet wiederum … na, das habe ich hier detaillierter erläutert.

Der Deutsche Imkerbund e. V. (DIB) bezog daher Stellung und kommentierte die geplante Änderung der Verordnung, die schon zum 01.01.2025 in Kraft hätte treten sollen, in seinen Verbandsmitteilungen vom 02.12.2024 unter dem Titel Vespa velutina – Maßnahmenblatt zur VO (EU) Nr. 1143/2014. Tipp: Die umfangreiche Kommentierung des DIB habe ich in einer Rezension am 10.12.2024 zusammengefasst.

Gleichzeitig mit der DIB-Kommentierung erfolgte ein Aufruf zu Stellungnahmen im gemeinsamen Anhörungsportal (inzwischen zu diesem Thema geschlossen) der Länder. Das Zwischenergebnis könnt ihr hier nachlesen.

Fazit

Es scheint derzeit alles noch offen zu sein und die bisherigen Regelungen zur dringend gebotenen Bekämpfung greifen weiterhin. Doch mehr als einen kleinen Vorsprung wage ich nicht zu hoffen. Sollte jedoch das Land Bayern zu denjenigen gehören, die die Flinte nicht vorschnell ins Korn werfen, haben wir noch eine kleine Chance, die Vvn einzudämmen. So versetzen wir Forschende und Gesetzgeber zeitlich in die Lage, unsere Honigbienen, Wildbienen und weitere Insekten und Spinnentiere halbwegs zu retten. Davon profitieren wir alle.

*5* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2024

Cover Insektensterben in Mitteleuropa Ulmer Verlag Es geht um nichts weniger als das „Insektensterben in Mitteleuropa“, und die Alarmglocken schrillen bereits nach den ersten Seiten. „Die Insektenbiodiversität ist äußerst massiv zurückgegangen“ (S. 9) und von „… 1000-mal höherer Artenrückgang als erwartet“ (S. 11) ist da die Rede. Im Gegensatz zu meinen sogleich aufwallenden Emotionen will dieses umfangreiche – und bei rund 730 Quellen (nationaler und europäischer Art) sicherlich gewissenhaft ausgeführte Buch – eine Basis schaffen für eine Versachlichung der Diskussion. Die Vielschichtigeit des Themas soll beleuchtet und Handlungsmöglichkeiten ausgelotet werden.

Respekt einflößend und fesselnd

Ich gebe zu, es war ein Angang, sich mit dem rund 300 Seiten starken Werk eines wahrhaft tottraurigen Vorgangs im biblischen Ausmaß eingehender zu beschäftigen. Wäre nicht das Versprechen aus dem Untertitel: „Ursachen und Gegenmaßnahmen“ gewesen, das mich hoffen lässt und bei der Stange hält.

Mutmachend war das schnelle Durchblättern, da rund 300 Illustrationen die textlastigen Passagen stellenweise aufzulockern vermochten. Auch die nützliche Aufteilung der neun Kapitel, beispielsweise nach Agrar-, Wald und Siedlungslandschaften und im letzten Kapitel: „Fazit und Ausblick“ ein Fahrplan zum Insektenschutz (tolle Tabelle!) legen nahe, dass ich nicht von vorne nach hinten lesen „muss“, sondern häppchenweise etwas herauspicken kann. Doch schnell bin ich festgelesen und will mehr wissen.

Wie so oft bei Rezensionen von umfangreicheren Sachbüchern suche ich mir aus dem – hier in drei Gliederungsebenen aufgebauten – Inhaltsverzeichnis etwas heraus, dessen Aussagekraft ich aus meinem eigenen Erfahrungsbereich heraus am ehesten beurteilen kann. Hier war es zunächst das Kapitel 4. Auswirkungen auf Insekten.

4.1.4 Neobiota – Invasive Tierarten (S. 77 f)

Der Absatz begann sofort mit der Erwähnung der Asiatischen Hornisse. Ah, da bin ich derzeit unmittelbar involviert! Okay, ich lese: Die Nahrung der invasiven, nicht heimischen Art bestünde zum Großteil aus Honigbienen. Sie wäre in Deutschland noch selten und ob sie andere Inseten bedrohen würde, sei  noch unklar, wird aber für möglich gehalten.

Nun, da haben indes die aktuellen Realitäten längst Tatsachen geschaffen. Die Vespa velutina setzt uns Imker in weiten Teilen Deutschlands seit geraumer Weile stark zu. Da die angeführten Quellen nicht jünger als 2017 sind, konnten es die Autoren aber noch nicht besser wissen.

Stand (evtl. für eine Neuauflage) ist: Etwa 20 Kilo getötete Insekten (bei 11 Kg Fressertrag) benötigen die Bewohner eines einzigen Nestes. Das summiert sich auf 200 Kg Insekten auf einem Quadratkilometer bei einer Populationsdichte von 10-15 Nestern¹ – und in manchen Stadtregionen lassen sich Tausende von Nestern zählen! Das große Fressen betrifft auch längst nicht mehr nur die Honigbienen, sondern ebenso die Wildbienen und in der Folge die Vögel.

Soweit die derzeitige Problemlage. Ich suche gezielt nach den versprochenen Lösungen und bleibe hierfür beim Thema Wildbienen.

6. Agrarlandschaften – Käferwälle und Bienenhügel (S. 181 f)

Bienenhügel folgen dem Konzept der Käferwälle, das aus Großbritannien stammt, so zu lesen. Die „Bee banks“ sind kleine, durch einen Pflug angehäufelte Erdhügel, beispielsweise auf bewirtschafteten Feldern. Die Empfehlung lautet, dass sie zwischen 80 und 100 cm hoch sein sollten, damit sie nicht so schnell einwachsen, und sie sollten auf längere Dauer angelegt sein. Die kahlen Hügel erwärmen sich und bieten somit einen Nistplatz für jene Wildbienenarten, die oberhalb des Bodens brüten.

In meiner Zusammenfassung übersetzte ich die Begriffe „hypogäisch“ und „Habitatkontinuität“. Sicher den Zitationen aus wissenschaftlichen Quellen geschuldet, haben wir es hier nicht gerade mit „Einfacher Sprache“ zu tun. Doch „Abundanz“, zu lesen im Vorwort, hätte unschwer mit „Biomasse“ übersetzt werden können. Jener Zielgruppe, die sich stärker mit dem Thema Insekten auseinandersetzt, ist jedoch die Übersetzungsleistung durchaus zuzutrauen.

Kritik ist also unangebracht. Ziel des Autoren- und Mitarbeitertreams ist es schließlich, „eine Debatte auf fundierten Grundlagen an[zu]stoßen und mit Sachargumenten [zu] unterfüttern“. All jene, die nur Stammtischpolemik verstehen und mit einfacher Sprache einfach alles lösen oder in Grund und Boden verdammen – nun, die lesen dieses Werk ohnehin nicht. Doch jenen könnte möglicherweise mit Fakten aus dem Buch begegnet werden. In einfacher Sprache übersetzt, natürlich.

Ich wende mich bei meiner Suche nach Lösungen dem Kapitel 8. Siedlungslandschaften zu, da dies mein Erfahrungsraum ist.

8.1 Insekten im urbanen Raum fördern (S. 221)

„Blühstreifen und Blühflächen sind ein kleiner Anfang, doch ihre Anlage kann das Problem insgesamt nicht einmal im Ansatz lösen“, so steht’s – leicht frustrierend – im Vorwort (S. 9). Im untersuchten Kapitel hingegen erfahren wir, dass sie dennoch einer von sieben Bausteinen für kommunales Grün sind. Einige Bausteine bzw. Aspekte daraus werden im Folgenden näher beleuchtet und mit vielen Praxisbeispielen belegt. Ein Fundus, den man in die eigene Community tragen kann.

Anhang „Systematische Literaturrecherche“

Googlestt du noch, oder recherchierst du schon? Interessant und mir bislang noch in keinem anderen Sach- oder Fachbuch untergekommen, ist die Darstellung, auf welche Weise nach Literatur gesucht wurde. Diese zwei Seiten sind eine warme Empfehlung für beispielsweise Bildungsbereiche der Sekundar-II-Stufe oder Tertiär, aber auch für Klimawandelleugner, die meinen, mit einem einzigen Stichwort in einer x-beliebigen Suchmaschine der Weisheit letzter Schluss finden zu können.

Fazit

Das Buch „Insektensterben in Mitteleuropa“ ist ein beeindruckendes und alarmierendes Werk, das die komplexe Thematik des Insektenschwunds umfassend unter die Lupe nimmt, indem es die Probleme analysiert und sie einzuordnen versteht. Dabei werden sowohl politische Ansätze als auch praktische Maßnahmen auf individueller und lokaler Ebene vorgestellt.

Die Fülle an wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen und die klare Darstellung der Zusammenhänge und Lösungsmöglichkeiten sind fesselnd. Ich schwanke zwischen resignierender Melancholie ob der Zerstörung unseres Lebensraums und unbändiger Tatkraft, jetzt sofort die Praxisvorschläge weiter zu tragen. (Denn begonnen haben wir von der Initiative Bienenleben-in.Bamberg.de ja bereits und dabei sicher mehr als nur eine Blühwiese angelegt.)

Ich schätze, das „Kompendium“, so will ich es mal nennen, wird bei mir schon bald in einen zerflederten Zustand übergehen und sicher häufiger zitiert werden. Gehört in jede Bibliothek, Schule und Amtsstube (Stichwort: Straßen- und Wohnungsbau, Lichtverschmutzung), und auch die Land- und Forstwirte werden sich ob der dringend notwendigen Versachlichung zum Insektensterben mit ihm anfreunden können. Praktiker in Umwelt- und Landschaftsplanung wird es ein hilfreicher Begleiter in der Diskussion um den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen sein.


¹ Interne Quelle: WhatsApp, Velutina Hauptgruppe Army Hunters, Dirk Wacker. Wird in den neuen Webseiten velutina-netzwerk.de ab 01.01.2025 veröffentlicht.


Insektensterben in Mitteleuropa : Ursachen und Gegenmaßnahmen / Thomas Fartmann, Eckhard Jedicke, Merle Streitberger, Gregor Stuhldreher. Stuttgart. Ulmer. 2021. ISBN 978-3-8186-0944-3.

Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek.

*17* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023

Ausgaben des Magazins BlattGrün[Werbung] Das unabhängige Magazin Blattgrün mit Berichten und Reportagen, Veranstaltungstipps und „grünem“ Branchenverzeichnis erscheint alle zwei Monate und ist im Abo oder an bestimmten Auslegestellen kostenlos erhältlich.

Hochwertig aufgemacht verschreibt sich das Team um Chefredakteurin Petra Jendryssek vom Blattgrün – Verlag & Agentur für nachhaltige Kommunikation dem Themenbereich „Nachhaltig und naturnah leben in Franken“. Damit wäre auch der Einzugsbereich geklärt – oder fast! Denn auch in der Oberpfalz und in Teilen Baden-Württembergs erfreuen sich mittlerweile die seit 2018 erscheinenden Hefte einer immer größeren Beliebtheit.

Die Rubriken sind üblicherweise Natur & Umwelt, Ernährung & Gesundheit, Haus & Garten, Bildung & Wissen und Energie & Technik. Doch es werden auch über beispielhafte kommunale Projekte, bürgerschaftliches Engagements und vorbildliches unternehmerisches Handeln berichtet.

An dieser Stelle sollen meine eigenen Artikel, die ich in diesem Jahr als freie Mitarbeiterin für das Magazin schreibe, beispielhaft für viele weitere spannende Beiträge aufgelistet werden. Es versteht sich von selbst, dass meine Themenbereiche AUCH die Bienen- und Insektenwelt ist, aber eben nicht nur. Und genau auf dieses „nicht nur“ konzentriert sich die Liste. (Alles im Rahmen der Initiative und des FKBBs Verfasste finden Sie wie immer im Pressespiegel.)

Alle BlattGrün-Artikel 2023 von Ilona Munique

Mai / Juni, , H. 3, S. 9
Uralte Tradition und moderner Klimaschutz – Teil 1: Neues Leben nach dem Mähen

Mai / Juni, H. 3, S. 12-13
Bauernregeln: Alte Weisheit begegnet neuem Klima. „Der Mai ist des Winters Schwanz“

Juli / August, H. 4, S. 8
Uralte Tradition und moderner Klimaschutz – Teil 2: Jetzt ist aber Sense!

Juli / August, H. 4, S. 30-31
Meiaudo: Dass faire und ökologische Carsharing-Modell aus Bamberg. Gute Gründe für den Verzicht aufs eigene Auto

Juli / August, H. 4, S. 38-39
Im Gespräch mit dem „Angeber“ vom Kreislehrgarten Oberhaid. Ein Lehrgarten ist erwachsen geworden.

September / Oktober, H. 5, S. 8-9
Zur Nachahmung bereit : das Klimamessnetz in Bamberg. Gluthitze in Innenstädten abwenden

September / Oktober, H. 5, S. 24-25
Flechthandwerk in Franken – quo vadis? Konzepte statt schnöder Konsum!

November / Dezember, H. 6, S. 10-11
Aktiver Umweltschutz: Andreas Märtlbauer und die Vögel. „Nach Lösungen suchen, treibt mich an“

November / Dezember, H. 6, S. 22-23
Nachhaltige, alte Handwerkskünste: Spinnen und Zwirnen. Ohne Eile vom Schaf bis zur Joppe

Hier bewahrheitet sich der Ausspruch von Hans Max von Aufseß: „Der Franke ist ein Gewürfelter.“ Es gibt so viele Themen, die mich (außer Flora & Fauna und Buch & Bibliotheken noch interessieren. Ihnen nun Zeit widmen zu dürfen, empfinde ich als Privileg, das ich mir zwar immer noch aus meinem rührigen Arbeits- und Ehrenamtsleben abtrotze, doch wenigstens mit der Beruhigungspille eines Honorars.

Damit dieses auch bezahlt werden kann, würde ich mich sehr freuen, wenn Sie am BlattGrün-Magazin Vergnügen finden und vielleicht sogar Ihre Werbeanzeige darin unterbringen möchten. Gerne auch als Produktplatzierung mit Hilfe eines Artikels durch meine Hand. Lassen Sie uns darüber sprechen! Überzeugen Sie mich von Ihrem nachhaltigen, naturnahen Tun oder ihrem Produkt!

Die Auslegestellen sind:

  • Naturkundemuseum
  • Bürsten Nickles
  • MehrWert GmbH – Finanzdienstleistungen
  • Goldschmiede Rainer Volk
  • Bolero
  • Hofcafé Bamberg
  • ModeMitHut
  • Naturwelt
  • Mokka Makan
  • Ökohaus
  • Avaron e. V.
  • unverpackt Bamberg
  • Küchen Pornschlegel
  • ebl (beide Märkte)
  • Schuh Lechner
  • Landratsamt Bamberg
  • Bienen-InfoWabe (Saison u. Direktverteilung)
  • Wolle pur
  • Buchhandlung Heilmann
  • Stadtbücherei Bamberg (ab 2024)
  • Bio-Kräutergärtnerei „Mussaröl“ (Saison ab 2024, H. 2-5)

[Links aktualisiert am 19.07.2024]

*14* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023

Cover KlimalösungDie Klimalösung. Machste dreckig – machste sauber, das empfehlen David Nelles und Christian Serrer ganz pragmatisch. Warum das nötig ist, wie das Klima verbessert werden kann und welche Zusammenhänge bestehen, wird nach 124 kleinformatigen Quadratseiten mit den Kapiteln „Klimawandel, Energie, Gebäude, Verkehr, Landwirtschaft, CO2-Entfernung, Industrie, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft“ glasklar. Mitgewirkt haben 250 Wissenschaftler*innen unter dem Label Helmholtz Klima Initiative, deren Namen allesamt aufgeführt sind.

Beispiel „Wärme“ im Hauptkapitel 2: Energie

Jetzt im Winter unseres Rezensionsadventskalender ist die Wärme sicher bei allen ein Thema. Doch womöglich interessiert es die meisten nur über den eigenen Geldbeutel. Das kann aber durchaus mit einer verringerten CO2-Emission einhergehen. Denn „Im Hinblick auf die zukünftige Bereitstellung klimaneutraler Wärme wird der Hauptenergieträger aufgrund von Kostenvorteilen in allen Sektoren (Anm.: Industrie, Gebäude, Landwirtschaft) jedoch erneuerbare Elektrizität sein – direkt oder in umgewandelter Form.“ Diese könnten der „Betrieb einer Wärmepumpe, Widerstandsheizungen oder ‚Power-to-X-Technologien'“, und natürlich werden die entsprechenden Beispiele durch einen Seitenhinweis und auch auf den Folgeseiten näher beschrieben.

Es ist ein insgesamt recht umfassender Überblick im Kapitel „Energie“, der allerdings selbst für absolute Laien sehr verständlich dargeboten wird, ob nun Smart Grid, Kern-, Solar- oder Geothermie und letztendlich die Akzeptanz von all dem. Wer ungeduldig ist, blättere einfach zu den eingestreuten Zwischenfaziten, die mit einem „… So geht es weiter“ neugierig machen, indem sie eine Vorausschau bieten. Und wer will schon nicht wissen, was uns die Zukunft bringt?!

Okay … ganz ehrlich? Ich htte es mir schwieriger vorgestellt, in das Buch einzutauchen. Sobald ich mir allerdings vornahm, doch einfach nur in das eine oder andere Kapitel hineinzuschnuppern, zog es mich auch schon in den Bann. Ich hatte einerseits nie das Gefühl, der Komplexität der Themen- und Unterthemenbereiche ausgeliefert zu sein, andererseits wurde mir (wieder einmal) klar, wie vernetzt doch alles ist. Die beiden jungen Autoren samt ihrer Helfershelfer schaffen es dankenswerterweise mit Bravour, einen an die Hand zu nehmen und unaufgeregt durch das Dickicht der Klimafragen und -antworten zu leiten.

Einleitung und Abschluss

Ich sehe das Kapitel 1 „Klimawandel“ als gelungene Einleitung in den Spiegel-Bestseller zur Klimalösung. Klimaleugner, aufgepasst!

Zum „natürlichen Treibhauseffekt“ gesellen sich seit der Industrialisierung – nachweisbar und per Satelliten aus dem Weltall messbare – vom Menschen initiierte Treibhausgase (CO2, Methan und Lachgas) hinzu. Der rote Piek am Ende der Zeitlinie lässt keine andere Deutung zu. Die Folgen werden auf zwei Seiten rasch erklärt und lassen schaudern, obwohl sie erstaunlich sachlich und bar jeglicher Effekthascherei hintereinanderweg aufgezählt werden. Wodurch die Emissionen, die die Ursache dessen sind, entstehen, ist ebenfalls auf zwei Seiten optisch schnell erfassbar gemacht.

Den Abschluss des Buches bilden „7 Dinge, die jeder tun kann“, um nicht in einer Schockstarre zu verharren, denn „Einer alleine kann das Klima  nicht retten“. Das erste Ding wird etwas lapidar angeraten als „‚Klimaschutz‘ wählen, denn die Veränderung der politischen Rahmenbedingungen ist der Grundstein, um die globale Erwärmung zu begrenzen.“ Nun gut, das tue ich bereits seit den ’80er-Jahren und das Ergebnis hat schon mal furchtbar lange gedauert, hat aber dennoch nicht immer so richtig überzeugend funktioniert. Tja, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Doch die weiteren sechs Dinge abgecheckt fühle ich mich eigentlich ganz gut mit dabei. Vieles konnte ich bereits realisieren, bei einigen stoße ich durch wenig beeinflussbare Rahmenbedingungen (konkret die Mietsituation) an meine Grenzen. Bei der Veränderung der Ernährungsweise habe ich kein Problem. Schon immer liebte ich die g’sunden Sachen und darf mir von daher – ja, steht wirklich so drin! – durchaus mal den „Sonntagsbraten“ erlauben. Die Grafik auf Seite 74/75 verdirbt mir spätestens jetzt den Appetit auf recht viel mehr.

Fazit

Ganz ehrlich? Ich habe es mir schwieriger vorgestellt, in das Buch einzutauchen. Doch obwohl ich mir vornahm, doch einfach nur in das eine oder andere Kapitel hineinzuschnuppern, zog es mich auch schon in seinen Bann. Ich hatte einerseits nie das Gefühl, der Komplexität ausgeliefert zu sein, doch andererseits wurde mir (wieder einmal) klar, wie vernetzt alles ist. Die beiden jungen Autoren samt ihrer Helfershelfer schaffen es aber, einen an die Hand zu nehmen und durch das Dickicht der Klimafragen und -antworten unaufgeregt zu leiten.

Ohne Umschweife, doch mit allen notwendigen – und vor allem auch für Noch-Unbedarfte erfassbaren! – Informationen und Beispielen wird in vielen Bereiche in die Ursachen und Handlungsmöglichkeiten von klimabelasteten Faktoren eingeführt. Da lässt sich auf jeden Stammtisch mitreden, und wer euch dort nicht (zu)hören möchte, dem nützt die eine oder andere Grafik (von Eva Künzel und Jörg Maier et al.), die die Fakten bund und in moderner Grafik kinderleicht vor Augen führt. Belastbare Zahlen helfen, die Relationen zu erfassen. Weiterführende Literatur bzw. Quellenangaben sind geschickterweise über einen QR-Code online einsehbar und blähen somit nicht auf.

Wie früher der „Knigge“ oder das „Hausbuch des guten Tons“ gehört in heutigen Zeiten genau dieses Buch in jeden Haushalt!

Am Rande bemerkt …

… finde ich es großartig, dass die Stadt Bamberg sich offenbar ein eigenes Kontingent des Buches zur Klimalösung  unter dem Label MitMachKlima angeschafft hat und verteilt. Kenntlich ist dies durch die Buchrückseite, die gekrönt wird mit … hach, meinem Lieblingsspruch als Andragogin! … „Bildung ist die mächtigste Waffe, die du verwenden kannst, um die Welt zu verändern.“ (Nelson Mandela).

In diesem Sinne … möge niemand mehr sagen, er oder sie hätte nichts gewusst!


Die Klimalösung. Machste dreckig – machste sauber / David Nelles und Christian Serrer. Mit Grafiken von Eva Künzel und Jörg Maier sowie Lisa Schwegler, Stefan Kraiss und Janna Geisse. Friedrichshafen : [KlimaWandel GbR] . 2022. [248] S.
EAN 978-3-9819650-1-8

Rezensionsexemplar in unserer Imker-Bibliothek.

*11* Adventskalender der Bamberger Schulbiene 2023

Cover Allmann 0_kleine_und_grosse_Weltretter_Projekte_fuer_die_Sek_IFür Lehrkräfte der Klassenstufen 5 bis 10 (Sek I) bietet der Verlag an der Ruhr 40 kleine & große Weltretter-Projekte als Handreichung für den Unterricht an, das praktikable Tipps und Anleitungen für Umweltschutz-Maßnahmen und Ideen zur mehr Nachhaltigkeit im Alltag enthält. Mit jeweils 8 Umweltprojekten innerhalb der Themengruppen „Umweltfreundlich Essen und Trinken“, „Tiere und Umwelt“, „Müllvermeidung und Recycling“, „Wissen verbreiten“ und „Nachhaltiger Konsum“ können Schüler*innen „im Rahmen ihrer eigenen Möglichkeiten aktiv werden und in der Summe einen großen Effekt erzielen“, so im kurz gehaltenen Vorwort der Autorin Julia F. Allmann zu lesen.

Aufbau der Kapitel

Jedem der Weltretter-Projekte voran geht ein Steckbrief: Jahrgangsstufe, Dauer und Material sind übersichtlich aufgelistet. Obwohl es in diesem Büchlein nur sehr punktuell um Bienen geht, fand ich es nett, dass als Auflistungszeichen ein kleines Bienchensymbol verwendet wurde.

Sodann werden Hintergrund-Informationen zum Thema geboten, das Ziel des jeweiligen Projekts kurz umrissen und schließlich folgt die Anleitung („So geht’s“). Grün hinterlegt sind hin und wieder eingestreute Hinweise, etwa zur Beschaffung von Materialien, den Varianten des Vorgehens oder zur Arbeitsteilung der Schülergruppen.

Fett in grüner Schrift gedruckt sind Schulstundenangaben oder thematisch relevante Stichwörter. Grün hinterlegte Schrift bezieht sich auf Gruppenaufteilungen. Alles wurde in gut lesbarer Schrift (Fontart- wie -größe und Durchschuss nebst Linksbündigem Flattersatz) gedruckt, und überhaupt wirkt das Layout angenehm übersichtlich und fördert die rasche Aufnahme der Inhalte.

Den Abschluss der jeweiligen Projektbeschreibungen bilden eingestreute „Extra-Tipps“ zur Verwendung des hergestellten Produkts oder den Möglichkeiten seiner Weiterführung über den Tag hinaus.

Drei Beispiele aus dem Insektenmilieu

Obleich ich das Kapitel „Wissen verbreiten“ ganz toll finde, pickte ich mir aus den durchgängig nummerierten Projekten als Beispiele – wen wundert’s?! – das „Insektenhotel in der Dose“ (Nr. 12), das „Insektenbüfett“ (Nr. 13) im Kapitel „Tiere und Umwelt“ und „Bienenwachstücher herstellen“ (Nr. 18) im Kapitel „Müllvermeidung und Recycling“ heraus.

Zu Projekt Nr. 12 würde zwar eher „Nisthilfe“ statt „Insektenhotel“ sagen, auch fehlt mir noch der Hinweis zur unbedingten Verwendung von bio- statt konventioneller und damit pestizidfreien Bambusröhrchen. Doch ansonsten lässt sich sicher gut mit der Beschreibung arbeiten, die von einer in Grau gehaltenen, dreiseitigen Kopiervorlage für die Schüler*innen ergänzt wird. (Ja, Schulen verfügen möglicherweise nach wie vor nicht über Farbkopierer – oder doch?!)

In den Sinn kommt mir hier allerdings der Verein Wildbee.ch, der vormals tolle Tipps zum Bau von Insektennisthilfen parat hielt, doch seit einer Studie sein vormaliges Angebot quasi den Todesstoß versetzt hat und nunmehr vehementer Gegner von Nisthilfen ist. Ihre Meinung heute:

„Künstliche Nisthilfen sind ein Irrweg, weil sich die umweltpädagogischen Hoffnungen eben nicht erfüllen. Wer weiter behaupten will, sie hätten einen pädagogischen Nutzen, soll diesen bitte entsprechend belegen. Es kann, darf und soll jeder Freude an seiner Nisthilfe haben. Solange man sich nicht einredet oder behauptet, sie leiste einen Beitrag zum Wildbienenschutz.“

zu Projekt Nr. 13: Das Insektenbüfett dauert 2-3 Stunden macht allen sicherlich viel Spaß und lädt zu Recherchen ein. Hier erfreut der „Extra-Tipp“ mit dem Hinweis auf das zusätzliche Aufstelen einer Insektentränke.

zu Projekt Nr. 18: Das Herstellen von Bienenwachstüchern wird knapp, aber hinlänglich beschrieben. Ein Foto zum Vorgang wäre aber sicher hilfreich gewesen. Die pädagogische Vorgehensweise, gerichtet also an die Lehrkräfte, gehen über die Herstellung hinaus und erscheinen doch recht praxistauglich. Auch hier gibt es eine Seite als Kopiervorlage fürs Handling.

Sehr wichtig der Hinweis auf unterstützende Hilfe durch eine weitere erwachsene Aufsicht beim Erhitzen des Wachses im Wasserbad. Um diese unserer Erfahrung nach dringliche Notwendigkeit auch wirklich ernst zu nehmen, hätte die Info über den niedrigeren Siedegrad von Wachs, mithin seiner schnellen Brennbarkeit, und zum verzögerten Siedepunkt beigetragen.

Fazit

Der Spruch auf der Klappenrückeite des Buches „Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung, Umweltschutz – Jetzt liegen wir endlich los!“ ist gerechtfertigt, zumindest im Zusammenhang mit dem Unterricht in Sekundarstufen-I-Klassen. Von den Ideen über den Umfang und der Ausführung der Beschreibungen sowie zu den meist recht geringen Kosten und der leichten Beschaffbarkeit der Materialien bis hin zum pädagogischen und thematischen Nutzen, bietet das Buch „40 kleine und große Weltretter-Projekte“ genügend Auswahlmöglichkeit, um sich ein Schuljahr lang gut ausgestattet zu fühlen. Auch im außerschulischen Zusammenhang ist das Buch bestens als Anreiz und pädagogisches Hilfsmittel geeignet.


Allmann, Julia Felicitas: 40 kleine & große Weltretter-Projekte : für die Sek I: ausgearbeitete Ideen für mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit im Alltag. 1. Aufl. Mühlheim : Verl. a. d. R. EAN 9783834646958

Im Bestand unserer Imker-Bibliothek.

Glyphosat für weitere 10 Jahre erlaubt – Petition unterschreiben JETZT!

Screenshot Campact Petition Glyphosatverbot 2023Ja, irgendwann hast du schon mal eine Petition gegen Glyphosat unterschrieben in Sachen Glyphosatverbot. Es geht in eine neue Runde, also tu’s noch einmal, wenn du ebenfalls der Meinung bist, dass derartige Gifte, bei der die Einschätzung ihrer Gefahr für Mensch und Tier höchst umstritten ist, in unserer (Bienen-)Welt nichts verloren haben.

Zwei Schritte vor, einer zurück … und ewig grüßt das Murmeltier, in diesem Falle die Agrarindustrie (wovon Bayer nur eine, doch treibende Kraft ist) sowie – etwas irritierend sicher – eine fehlende europäische Norm.

„Die Logik dahinter ist: wo keine Normen, da kein Risiko. Das Problem ist also in erster Linie kein wissenschaftliches, sondern ein bürokratisches. Und auch ein strukturelles. Denn die Entscheidungsträger kommen nicht aus dem umweltpolitischen, sondern dem landwirtschaftspolitischen Umfeld“, so aus einem ganz gut verständlichem Hintergrundbericht des MDR zu erfahren.

Inwieweit die Entscheidung in Brüssel, Glyphosat für weitere 10 Jahre zuzulassen, für die Bundesrepublik aushebelbar ist, prüft derzeit das Landwirtschaftsministerium. Denn dem Koalitionsvertrag zufolge soll in Deutschland Glyphosat ab 2024 verboten werden.

Nachtrag: Hier geht’s zum kostenlosen Pestizidreader, der umfassend zum Thema Pestizide informiert.

Bewerbungsaufruf zum Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2023

Lobo BBU, Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis (FKBB e. V.)Am 1. August ist Bewerbungsschluss für den Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis, der jährlich vom Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V. (FKBB) vergeben wird. Der Preis stellt die besonderen Bemühungen um die Natur, insbesondere der Bienenwelt heraus, zeigt dabei Vorbilder auf und ist unser Dankeschön für die erbrachten Unterstützungsleistungen.

Für wen ist der Preis gedacht?

Der Preis ist für all diejenige gedacht, die sich in besonderer Weise für die Bienenwelt in Bamberg und Umgebung einsetzen. Eine Rolle spielen dabei aber auch die Themen „Lebensraum der Bienen“, also die (Stadt)Natur und ebenso die Verdienste um den regionalen Honig oder in der Imkerei.

Wer kann sich bewerben oder vorgeschlagen werden?

Einzelpersonen und Institutionen aller Art können sich unter hallo [at] bienen-leben-in-bamberg [dot] de formlos bewerben.

Die Nominierten werden bis spätestens zweite Augustwoche eingeladen. Die Bekanntgabe der endgültigen Sieger erfolgt bei der Preisverleihung im Rahmen der Saison-Abschlussfeier am 17. September in der Bienen-InfoWabe im Erba-Park.

Weitere Details zum Programm unter https://bienen-leben-in-bamberg.de/bienenstadt-bamberg-umweltpreis/