Wabenhygiene und Varroabehandlung (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK20, Modul 9)

Im Modul 9 des Imkerkurses für Anfänger (AK20) stand die Wabenhygiene und Varroabehandlung auf dem Programm. Da die hohen Temperaturen nicht ideal für eine echte Varroabehandlung waren, lernte die erste Gruppe am 11.08. den Vorgang „trocken“ kennen, also ohne, dass Ameisensäure verwendet wurde. Daher gibt es ein paar Fotos ohne die notwendigen und vorgeschriebenen Handschuhe als Schutz vor der Säure. Die zweite Gruppe am 15.08. hätte zwar das idealere Wetter zur Behandlung, doch da wir die beiden Völker am Fünferlessteg gleichzeitig behandeln möchten, wurde dort ebenfalls mit ungefülltem Dispenser geübt.

Modul 9 Wabenhygiene und Varroabehandlung

Oxalsäurebehandlung

Zunächst erläuterte Reinhold die Oxalsäurebehandlung, die allerdings erst im Winter stattfinden wird. Die Theorie dazu lässt sich doch etwas netter im Warmen erklären als frierend vor den Beuten. Entscheidend für eine optimale Wirkung der Behandlung ist der richtige Zeitpunkt: Die Bienen sollen aus der Brut gegangen sein, was immer dann geschieht, wenn es ein paar Tage gefroren hat. Außerdem sollte es auch am Behandlungstag selbst richtig kalt sein, möglichst 0 °C und kälter, damit die Bienen in einer kompakten Wintertraube sitzen. So verteilt sich die Säure durch den engen Kontakt der Bienen untereinander besser. Ferner müssen die Gerätschaften parat stehen, denn vor Ort sollte angesichts des dann engen Zeitfensters – meist steigen die Temperaturen gegen Mittag – alles reibungslos verlaufen. Deshalb erhielten alle eine Checkliste von uns.

Übrigens: An den Arbeitsschutz in Form von Handschuhen ist auch zu denken, wenn die Windel kontrolliert wird. Denn die verabreichte Oxalsäure tropft natürlich auch nach unten durch die Wabengassen hindurch und landet auf dem Schieber. Beim Abputzen gerät man dann unweigerlich in Kontakt mit der Säure.

Ameisensäurebehandlung

Im gesamten 12-moduligen Kursverlauf gehen wir immer wieder auf den gefürchteten Bienenschädling, die Varroa destructor, ein. So im Modul 2 zur Bienenkrankheiten und Modul 5 zur Varroakunde und -kontrolle. Im Modul 9 wird die Theorie durch die praktische Anwendung rund gemacht. Vorgestellt wurden die beiden gebräuchlichen Säurenspender, nämlich der Liebig-Dispenser und der Nassenheider Verdunster professional.

Der Liebig-Dispenser besticht durch seine einfache Handhabung, wobei die passende, wetter- und volksstärkenabängige Dosierung Voraussetzung für das Gelingen der Behandlung ist. Er besteht aus drei Teilen: Einer Plastikflasche mit zwei Skalen, die es ermöglichen, die Mengenangabe auch dann abzulesen, wenn das Fläschchen bei seinem Einsatz auf den Kopf zu stehen kommt. So hat man die angepeilte Verdunstungsmenge gut im Blick und kann ggf. nachsteuern. Der zweite Teil ist eine viereckige Plastikplatte und ein hierzu passender Docht.

Auf den viereckigen Papierdochten ist – mit ein bisschen Nachdenken – herauszulesen, wie groß der Docht bleiben kann und wieviel Ameisenäure (AS) verwendet werden soll, und zwar in Abhängigkeit vom jeweiligen Beutensystem, der im Varroa-Wetter prognostizierten Wetterlage bzw. Verabreichungsempfehlung und dem Säurewert, also 65% bzw. 85% ad us. vet. Wobei letzteres in Deutschland nur verabreicht werden darf, wenn es ein Veterinäramt verordnet hat.

Wir verwenden in der Regel 150 ml, wobei auch 200 ml möglich wären. Die Verdunstungsrate pro Tag sollte bei etwa 30 – 49 ml liegen. Zu wenig Verdunstung wirkt nicht, dann muss wiederholt werden. Bei zu schneller Verdunstung kann mit einer Verkleinerung des Dochtes gegengesteuert werden.

Beim Nassenheider prof. muss man geduldig sein, denn seine vielen Einzelteile sind in der Handhabung aufwändiger. Sein Vorteil liegt im doppelten – vertikal wie horizontal angebrachten – Dochtsystem, der für einen konstanten Flüssigkeitsstrom sorgt. Er ist für eine Langzeitbehandlung und vor allem bei kühleren Temperaturen durchaus eine gute Wahl.

Funktionsprinzip
Der vertikale Docht saugt die Ameisensäure an und transportiert sie über den U-förmigen Schenkel nach unten auf den horizontalen Docht, wo sie abtropft und verdunstet. Der gelochte Fuß stellt dabei sicher, dass sich die beiden Dochte nicht berühren (Verhinderung von Kapillaritätseffekten). So wird immer ein nahezu konstanter Volumenstrom an Ameisensäure transportiert und verdunstet. [via Bienen-Weber.de]

Die Menge der AS beträgt bei dieser Verabreichungsform 290 ml. Achtgeben muss man, wenn einer kühlen Witterung schlagartig noch einmal heiße Tage folgen. Eventuell „badet“ der horizontale Docht in der Schale in zu viel Säure, die schlagartig verdunstet und dann auf die Bienen zu heftig einwirkt.

Sicherheit und Kontrolle

Nach der Theorie ging es direkt an unseren Lehrbienenstand Bienenweg bzw. für die zweite Gruppe an den Fünferlessteg. Natürlich wurde auch wieder geübt, wie sich der Smoker in Betrieb nehmen lässt.

Nach der Wabenhygiene (siehe Kapitel weiter unten) sollte der Dispenser an der Plastikplatte mit Dochtauflage angebracht und waagrecht in eine leere, obenaufgesetzte Zarge platziert werden. Dabei wird die gelbe Platte auf das aufrechte Fläschchen gesetzt. Geht man umgekehrt vor, also setzt man die Flasche auf die Platte, müsste man den Dispenser kippen. Doch dabei kann vorzeitig Säure ausfließen.

Ganz schlecht kommt das, wenn man nach dem Befüllen der Flasche versehentlich vergessen hat, den Tropfaufsatz wieder anzubringen. Daher immer nur mit Handschuhe arbeiten, so die dringende Empfehlung. Und im besten Falle auch eine Schutzbrille aufsetzen.

Schutzhandschuhe verwenden. Das Handschuhmaterial muss gegen den verwendeten Stoff ausreichend undurchlässig und beständig sein. Vor Gebrauch Dichtheit prüfen. Handschuhe vor dem Ausziehen vorreinigen, danach gut belüftet aufbewahren. Hautpflege beachten.
Hautschutzsalben bieten keinen ausreichenden Schutz gegen diesen Stoff. Völlig ungeeignet sind Stoff- oder Lederhandschuhe. [Auszug aus GESTIS Stoffdatenbank]

Modul 9 Wabenhygiene und VarroabehandlungDie Platte des Liebig-Dispensers besitzt eine leichte Vertiefung in der Mitte, so dass eventuell zu viel ausgetretene Säure dort aufgefangen werden kann – vorausgesetzt, die Beute steht auch wirklich waagrecht und die Oberträgerleisten der Rähmchen weisen keinen Wachsüberstand auf. Vorher abkratzen.

Ameisensäurebehälter sollten möglichst in einem kühlen Raum (Keller) aufbewahrt werden. Denn eine mögliche Zersetzung der Flüssigkeit mit einhergehender Kohlenmonoxidabspaltung kann geschlossene Gefäße platzen lassen.

ZAm Lehrbienenstand Fünferlessteg, Modul 9 Wabenhygiene und Varroabehandlungur Kontrolle der Wirksamkeit der Varroabehandlung wird nun eine Windel eingeschoben. Nach drei Tagen sollten Varroen gefallen sein. Um hingegen den natürlichen Milbenbefall festzustellen, steht nach 14 Tagen eine erneute Zählung an, da dann die bislang noch verdeckelten Bienen geschlüpft sind – und mit ihnen die Milben.

Weil unsere Teilnehmenden bislang noch keine Varroamilbe zu Gesicht bekommen haben, hatte Reinhold das Übungsvolk einen Tag vorab mit einer Windel präpariert. Und tatsächlich konnten wir drei Milben – zwei dunkle Ältere und eine helle Jüngere – zählen, die für die meisten viel kleiner aussah, als sie es sich vorgestellt hatten.

Wabenhygiene

Am Lehrbienenstand Fünferlessteg, Modul 9 Wabenhygiene und VarroabehandlungZiel ist, alte WabeAm Lehrbienenstand Fünferlessteg, Modul 9 Wabenhygiene und Varroabehandlungn loszuwerden und die Bienen auf „neue“ bzw. unbebrütete Waben zu bekommen. Dazu muss man wissen:

Die Bruttätigkeit und Größe von Wirtschaftsvölkern nimmt im Spätsommer ab. So ist Mitte August bei Völkern, die auf zwei Bruträumen geführt werden, die unterste Zarge in der Regel bereits brutfrei. Die Bruttätigkeit konzentriert sich also auf den zweiten Brutraum. Das kann man gut nutzen und das alte Wabenwerk des unteren Brutraumes entnehmen.

Das Hochziehen des Volkes in den obereren Brutraum wird unterstützt durch das Aufsetzen einer Zarge mit leergeschleuderten Waben, die nach der Honigernte im Juli anfallen. Diese ehemaligen Waben des Honigraums sind unbebrütet (bei Verwendung eines Absperrgitters) und aus frischem, unbelastetem Wachs.

Außerdem begünstigt der Verzicht einer Fütterung unmittelbar nach der Hongernte diesen Vorgang des Hochziehens . Es sei denn natürlich, die Bienen sitzen wirklich auf dem Trockenen! 5 Kilo sollten auf alle Fälle im Volk verbleiben!

Anleitung

1. Die obersten beiden Zargen werden zunächst beiseite gestellt, am besten quer auf die Kanten des umgedrehten Blechdeckels.

2. Die unterste Zarge wird entfernt (und später wieder oben aufgesetzt) und auf die schmale Seite gekippt zur Seite gestellt. Natürlich geht das nur, wenn die Rähmchen fest sitzen. Bei Beuten mit Blechkanten oder bei vorab gelockerten Waben (wie am Fünferlessteg geschehen) geht das also nicht, sonst würden die verrutschenden Rähmchen so manche Biene zerquetschen. Also stellt man sie am besten auf einen vorsorglich mitgebrachten zweiten Blechdeckel oder – wie in unserem Falle – auf den vom Nachbarvolk geborgten.

3. Nach dem Entfernen der untersten Zarge mit den alten Waben werden die beiseite gestellten Zargen wieder zurück an den Platz gestellt. Also auf dem Boden der Brutraum, darüber der ehemalige Honigraum mit den ausgeschleuderten Waben.

4. Die vormalige untere, zwischenzeitlich gekippte Zarge wird oben auf gesetzt. Daraus werden die alten Waben entnommen und dabei die Bienen IN die Zarge abgeschüttelt bzw. gekehrt. Dabei die Bienen nicht VOR das Einflugloch kehren, denn auf den Waben könnte schließlich die Königin sitzen. Diese gilt es zu schützen. Und wer sich bei diesem Vorgang einen Hut oder Schleier aufsetzt, muss sich nicht genieren.

Die Altwaben werden Stück für Stück in Boxen gestellt bzw. in leere Zargen gehängt oder in einen Plastiksack gesteckt. Später werden sie ausgeschmolzen und das (Alt-)Wachs zur Kerzenherstellung verwendet. (Darauf gehen wir im Modul 10 näher ein.)

5. Zum Schluss wird die Folie auf die leere Zarge aufgelegt und der Holzdeckel aufgelegt. Um den Schaubverschluss des Liebig-Dispensers nicht zu verlieren oder zu verlegen, kann er einfach auf den Holzdeckel geparkt werden. Es ist dies auch ein Zeichen, falls z. B. die Urlaubsvertretung die Beute öffnet, dass hier eine Behandlung stattfindet. Kleine Tipps, die den Imkeralltag erleichtern.

Und nicht nur dafür ist es für Anfänger sicherlich ein Zugewinn, in einem Imkerkurs Theorie und Praxis nebst Fehlervermeidungsstrategien und Sicherheitsaspekte zu erfahren. Selbst langjährige Imker/innen freuen sich über eine Auffrischung in Hinblick auf den aktuellen Stand der Imkerei, wie uns in diesem Modul eine Teilnehmerin versichert hat. Darüber sind wir glücklich, denn es nährt unsere Hoffnung auf eine gesunde Bienenwelt in und um Bamberg!

Rezension zu Spürgin: „Bienenwachs“

Cover Spürgin: Bienenwachs. Ulmer. 2. Aufl.[Werbung] „Wachs war wertvoller als Honig“, so beginnt der erste Beitrag zum Standardwerk „Bienenwachs“ des langjährigen Fachberaters für Imkerei, Armin Spürgin. „Die Wertschätzung des Bienenwachs zu heben“ ist sein erklärtes Ziel, und so erfahren wir eingangs, wo das Bienenwachs denn eigentlich her kommt, wie eine Wabe entsteht und was sich alles damit anfangen lässt.

Bedeutung des Wachses

Menschen konnten seit je her allerhand mit Wachs anstellen – vom Ritzen verkleiden über Schreibtafeln bis hin zu regulierbarem Licht. Es war gültiges Zins- und Zahlungsmittel und begehrtes Tauschobjekt bis in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Seit dem 19. Jahrhundert und mit Beginn der Herstellung synthetischen Kerzenwachses Stearin und Paraffin war die Stunde des Wachses als Wertmittel allerdings gezählt. Dem Honig ging es auch nicht viel besser, er wurde von der Zuckerrübe verdrängt.

Und doch … heute schätzt man reines Wachs wieder in seinem ursprünglichen Sinne, nämlich als adäquates, qualitätsvolles und kontrollierbares Betriebsmittel für die Imkerei und die Honigproduktion. Denn wer einen eigenen, kontrollierten Wachskreislauf sein Eigen nennen kann, dessen Völker sind gut geschützt vor Krankheitskeimen aus anderen Stöcken und / oder unlauteren oder unbeabsichtigten Wachsverpanschungen – und damit vor Schäden in der Bienenhaltung durch ungeeignete Brutbehältnisse. Auch der Honig schmeckt einfach besser, wenn er aus frischen Waben geerntet wird.

Faszinosum trifft unterhaltsames Faktenwissen

Spürgin lässt Faszinierendes mit Faktenwissen und technischen Daten abwechseln. So erfahren wir, dass die Ausrichtung bzw. Form des Wabenverlaufs nach dem Erdmagnetfeld unter Nutzung der Schwerkraft verläuft oder dass die Wandstärke einer Wabenzelle „ziemlich genau“ 0,073 mm bemisst und die Zellweite von 6,2-6,4 mm für Drohnenzellen um 1 mm größer als die der Arbeiterinnenzellen ist. Damit kann man beim Unterrichten oder in Führungen ruhig ein wenig für Staunen im Publikum sorgen. Wirklich wichtig fürs Imkern ist es nicht zwingend.

Nur wer Imkermeister oder Bibliothekarin oder Erwachsenenbildnerin ist und damit zu den Korinthenkackern zählt, könnte sich daran ergötzen. Daher wird die Erläuterung zur Wachsschüppchenproduktion in der nächsten Auflage eine genauere Beschreibung erhalten. Das stellte Spürgin nach unserem kurzen Mailwechsel in Aussicht. Hier gab es nämlich bei mir eine „kleine Irritation“ hinsichtlich der Anzahl der Wachsschüppchen im Verhältnis zu den genannten Bauchschuppen. Die acht Schüppchen treten streng genommen bereits zwischen dem 2. (und nicht erst wie im Buch beschrieben dem 3.) Bauchsegment hervor, beziehungsweise, wenn vom Wachsspiegel ausgegangen wird, „von der 3. bis zu 6. Bauchschuppe inklusive“.

Ja, Bienen, ihr Leben und das Imkern kann zuweilen kompliziert bzw. komplex anmuten. Um so löblicher, dass man mit allzu vielen Details verschont bleibt, wobei Unschärfen in Kauf genommen werden müssen. Schon mal auch, um die Seitenzahl trotz Megaumfang der Themen reduziert zu halten. Das ist Spürgin absolut ausgewogen gelungen!

Wie in all seinen Werken ist seine Schreibweise sachlich und kompakt – jeder Satz ein Treffer! – dabei jedoch angenehm unterhaltsam, da ohne größere Ausschweifungen, erhobene Zeigefinger. Die Leser/innen werden direkt angesprochen, und so fühlte ich mich denn auch in jedem Absatz mitgenommen. Neben Zeichnungen, Fotos und Tabellen lockern Tipps und Hinweise in hellroten Kästchen die Beschreibungen auf und richten das Augenmerk auf hilfreiche oder bemerkenswerte Details.

Wabenmanagement und Wachsernte

Nachvollziehbar auch für Jungimker/innen ist beschrieben, wie das Wabenmanagement funktioniert und wie mit dem bei der Honigernte anfallenden Entdeckelungswachs umgegangen wird sowie die Altwaben vor der Wachsmotte geschützt sind. Basiswissen gepaart mit Erfahrungswissen lässt das Gefühl von informeller Sicherheit aufkommen.

Doch durch das Aufgreifen von aktuellen Diskussionen zu bestimmten Betriebsweisen lässt Spürgin auch Spielraum für eigene Überlegungen. Manches könnte hier gerne etwas weiter ausgeführt werden. So wirft die Textstelle mit den lautwerdenden Forderungen, die „Ausstattung des Honigraumes ausschließlich mit hellen Waben und Mittelwänden vorzunehmen“, – also so, wie wir selbst es bevorzugen –, einige Fragen auf. Das Verhonigen des Brutraumes zu verhindern kann durchaus mit Schieden erfolgen und bedarf keiner „braunen Waben“, wie es mehr oder weniger empfohlen wird. Doch sind das nur Marginalien und fachen die unter Imker/innen üblichen Diskurse an, ohne die wir niemals weiterführende Erkenntnisse gewinnen würden.

Wachsgewinnung

Eines der Hauptkapitel befasst sich erwartungsgemäß mit der Gewinnung von Wachs. Wobei damit natürlich nicht der eigentliche Prozess des Wachsproduzierens gemeint ist. Denn diesen haben nach wie vor die Arbeitsbienen zu leisten, die die reinweißen Wachsplättchen aus ihrer Körperunterseite schwitzen und mit ihren Mandibeln zerkneten und baufertig machen. Über 300 Einzelstoffe sind nachweisbar, die wenigsten betragen dabei mehr als 5%. Eine Rolle spielen außerdem Propolis, körpereigene Enzymen, (Mandibeldrüsensekret) sowie Zellen des Fetteiweißkörpers der Biene und natürlich Honig.

Mit „Gewinnung“ also sind die Möglichkeiten des Extrahierens von reinem Wachs mittels Trennung von (Brut-)Rückständen sowie das Reinigen zu verstehen. Spürgin geht dabei auf die bekanntesten Schmelzmöglichkeiten (z. B. Sonnenwachs-, Wasser-, Dampf-, Infrarotschmelzer) sowie Pressverfahren ein, aber auch auf die Einfriermethode, das Zentrifugieren und außerdem allerlei denkbare Arten, Wachs wie Rähmchen zu reinigen. Wer hier unsicher war, kann nun schön Vergleiche ziehen und zu einer Entscheidung für sich gelangen.

Wachsprodukte herstellen

Wer imkerlich fortgeschritten ist oder einfach gerne handwerkt, wird sich von gekauften Mittelwänden und Rähmchen oft schnell verabschieden wollen. Dann bietet dieses Hauptkapitel genau das Richtige an. Der Geräteeinsatz zu Gieß- und Walzverfahren und zur Rähmchenherstellung nebst Gerätepflege werden jeweils mit Nennung von Vor- und Nachteilen sowie Sicherheitsaspekten erläutert.

Last but not least folgen die Kapitel Bienenwachs in Handwerk und Kunst, Kosmetik und Naturmedizin und die interessante Frage, ob die Wachserzeugung ein lohnendes Produktionsverfahren sei.

Summa summarum: ein Standardwerk!

Nicht nur die im Buch verstreuten Materiallisten tragen erheblich zu einem sicheren Start in das einzelne Vorhaben bei, was gerade für Jungimker/innen vorteilhaft ist. Auch der Serviceteil am Ende des 128-seitigen, inhaltsstarken Bändchens sollte begeistern. Er besteht hauptsächlich aus einem umfangreichen, sehr speziellen Adressenteil für den deutschsprachigen Raum (D-A-CH) nebst Ausreißer I und DK, der beispielsweise auch Bezugsquellen für Kerzen-Tauchgestelle, Holzschutzzubehör oder Lippenstifthülsen und -formen aufführt, also von grundsätzlichen bis zu speziellen Betriebs- und Hilfsmittel finden sich bekannte Firmen wie auch den Internet-Suchdiensten eher verborgen gebliebene Spezialisten, zu finden ab Seite 3 und damit quasi nicht vorhanden. Spürgin hat da dankenswerterweise einen Schatz gehoben.

Hingegen enttäuscht der mit lediglich zwei Werken angeführte Literaturteil und eine vereinzelte Videoangabe gehörig. Das wäre schon sehr ausbaufähig, doch kommt es mir nachgerade zupass, um überhaupt einen wesentlichen Kritikpunkt einbringen zu können, wie es sich für eine möglichst objektive Rezension gehört. Jedoch …

… insgesamt ein in Theorie und Praxis absolut überzeugendes Standardwerk für Macher/innen, ob Imkeranfänger/innen oder Fortgeschrittene, welches zwar bereits 2014 erschienen ist und natürlich nach sechs Jahren im Adressteil punktuell aktualisiert werden müsste, doch immer noch in jede Imkerbibliothek Eingang finden sollte! Wir freuen uns auf eine aktualisierte Auflage und bitten Autor wie Ulmer-Verlag um eben jene!


Bienenwachs. Gewinnung, Verarbeitung, Produkte / Armin Spürgin. 2. Aufl. Stutttgart : Ulmer. 2014. Die Imker-Praxis. ISBN 978-8001-8097-4


Rezensionsexemplar für unsere Imker-Bibliothek.

Antwort an einen Veganer, der sich nicht sicher, ob er als Imker den Bienen etwas Gutes tut

Hallo Ilona, vielen dank für ihren Beitrag. Er war sehr aufschlussreich und hat mir viele Fragen beantwortet. Einige Zweifel habe ich jedoch immer noch.
Ich ernähre mich vollständig vegan, kann mich aber bei dem Kauf von Honig nicht vollständig entscheiden.
Sie schildern in ihrem Beitrag wie Honig nur vom Imker genutzt wird und so zu sagen „Überschuss“ ist. Bei industriellen Lebensmittel sieht das alles doch ganz anders aus. Meine Frage wäre wie die Bienenhaltung solcher Produkte aussieht, in meiner Vorstellung steht bei solchen Produkten der Profit und nicht das Wohl der Biene im Vordergrund und die Begriffe wie Massenhaltung und Ausbeuten des Tieres treffen doch zu.
Nach ihrem Beitrag bin ich jetzt etwas verwirrt, meine Quellen habe ich von https://www.peta.de/honig
Als ich diesen Beitrag gelesen habe war ich sehr abgeneigt weiterhin Honig zu kaufen. Nur widersprechen einige Punkte des Beitrags, die ich eigentlich als sehr glaubhaft empfunden habe ihren Schilderungen.
Ich selbe plane schon länger Imker zu werden, nur beschäftigen mich diese ganzen Punkte noch und ich Frage mich, tue ich der Natur und den Bienen damit überhaupt etwas gutes, oder dient es nur mir und meinem Interesse.
Lg Janosch

[Den Anlass zur Frage finden Sie im Kommentar unter dem Beitrag „Antwort an Bienenunterstützer, die nicht selber imkern und auch keinen Honig ernten“]

Biene in ApfelbaumblüteHallo, Janosch,

solange wir leben, werden Zweifel unser Leben bestimmen und warten wir umsonst auf die alles umfassende, die „einzig richtige“ Antwort. Suchen Sie weiterhin danach und bleiben Sie beweglich im Denken und Handeln, das sich aus immer wieder neuen Rahmenbedingungen und Lebensalterspezifischem speist. Wählen Sie die Quellen zur Information sorgfältig aus, denen Sie vertrauen möchten. Manches klingt zu schön oder auch zu simpel, um wahr zu sein. Manches ist kompliziert und es entsteht eine Frage nach der anderen, fühlt sich aber nach einem guten Weg an. Aus der Mischung daraus entsteht das eigene Modell des Lebens, und niemand kann sagen, ob SIE oder ICH das richtige haben. Es ist eines von vielen, vielen Tausenden, und ich maße mir nicht an, Ihnen in wenigen Zeilen eine ultimative Antwort auf Ihre wichtigen Fragen zu geben. Dies als Vorspann.

Konkret zu dieser Ihrer Frage:

„Bei industriellen Lebensmittel sieht das alles doch ganz anders aus. Meine Frage wäre wie die Bienenhaltung solcher Produkte aussieht, in meiner Vorstellung steht bei solchen Produkten der Profit und nicht das Wohl der Biene im Vordergrund und die Begriffe wie Massenhaltung und Ausbeuten des Tieres treffen doch zu.“

Unsere Antwort:

Profit zu machen ist per se nicht falsch. Denn davon werden z. B. Arbeitsplätze geschaffen und Familien unterhalten. Tatsächlich geht es wohl eher um Profitgier, die eigenes Wohl über das der anderen stellt. Zu Ihrer Beruhigung: Im imkerlichen Bereich findet das im größeren Stil hier in Deutschland so gut wie nicht statt. Die unterschiedlichen Weisen, Bienen zu halten, lassen sich aber nicht über einen Kamm scheren.
Unsere Erfahrung ist, dass Imker/innen ihre Bienen und ihr durchaus körperlich riskantes Tun lieben und alles tun, um nicht vor einem toten Volk trauern zu müssen, das sie mit aufmerksamen Fleiß gepflegt und über die Jahreszeiten hinweg begleitet haben. Eine regelrechte Industrie gibt es in Deutschland – von wenigen Großimkereien abgesehen – nicht. Und auch die großen Imkereien müssen sich an Regeln halten, die z. B. Antibiotika verbietet.

Imker – davon 90% Hobbyimker – decken 20% des deutschen Honigbedarfs

Insofern haben es andere Kontinente bzw. Länder „leichter“. Sie dürfen z. B. Medikamente verabreichen, können dafür mehr Arbeitszeit für mehr Völker aufbieten und sättigen somit auch den Bedarf in Deutschland, den wir als Hobbyimker – und das sind immerhin mehr als 90% aller Imker – zu 80% nicht bedienen können. Würden wir mehr verantwortungsvolle Imker in Deutschland haben, dann wäre der Absatz aus China oder Südamerika hier ein geringerer und wir würden nicht die „Schuldigen“ sein, dass dort fragwürdige Praktiken in Großimkereien existieren können. Wobei ich nicht sagen will, dass jeglicher ausländische Honig auf unlautere Praktiken beruht! Es gibt wie überall gute und weniger gute Absichten.

Also: Ja, industriell anmutende Imkereien mit zu vielen Völkern auf zu engem Raum gibt es tatsächlich auf der Welt. Man nennt es „Massierte Völkerhaltung“, was allerdings nicht die Masse innerhalb eines einzelnen Volkes – im Sommer bis zu 50.000 Bienen – bedeutet! Die ist nämlich ganz normal und naturgegeben. Auch finden immer wieder quälend-lange Trachtfahren z. B. quer durch die USA zu Massentrachten (Stichwort: Kalifornische Mandelfelder, Apfelblüte in Washington etc.) statt. Ebenfalls werden Medikamente wie Antibiotika verabreicht, die bei uns in Deutschland nicht erlaubt sind.

Hier bei uns ist man von all diesen Methoden doch sehr „weit weg davon“. Aber ein Stück weit dennoch auch verantwortlich dafür, dass diese Art von Haltung existiert, da wir deren billigeren Honig kaufen.

Ausbeutung?! Ja und Nein.

Ausbeuten? Hm. Eine Biene an sich lässt sich nicht ausbeuten. Sie lebt ihr Ding und tut, was ihr ihre Gene und Hormone vorschreiben. Bienen tragen so viel ein, wie sie finden und so lange sie wollen und können. Eine Sammelbiene fliegt in der Regel bis zu 15 mal am Tag hinaus. Einzig, dass die Volksentwicklung gesteuert werden kann. Im positiven Sinne beispielsweise, indem man dem Volk ein bequemes, auf ihre Bedürfnisse – (wobei da viel Forschungsarbeit schon geschehen ist und immer noch geschieht, wie genau diese aussehen) – zugeschnittenes Zuhause anbietet, um so eine Win-win-Situation zu erreichen, was die Bestäubungsleistung und – für manchen ist das mehr oder auch weniger interessant – den Honig anbelangt.

Ausbeuten tun sich hier in Deutschland aber tatsächlich die Imker/innen selbst. Sie verdienen praktisch kaum etwas am Honig, und diejenigen, die es zum Familie ernähren als Geschäftsmodell machen, verdienen das Meiste an Nebenleistungen wie Kurse und Führungen, Wabenverkauf oder spezielle Serviceleistungen für andere Imker (z. B. Wachsumarbeitung), am Bücherverkauf etc.

Weil die Deutschen zwar für teuren ausländischen Manukahonig oder Mandelmus oder Chia-Samen etc. bereit sind, viel Geld auszugeben, nicht jedoch den regionalen Imker/innen ihren Honig für einen anständigen, ehrlichen Preis abnehmen. 500g müssten, um alle Betriebsausgaben auszugleichen bei gleichzeitiger bester Bienenpflege, schätzungsweise mindestens 20 Euro kosten. Doch nein, da es im Supermarkt Honig „aus EU- und Nicht-EU-Ländern“ gibt, der Tests zufolge in Wahrheit aus durchaus bis zu 99% chinesischem Honig bestehen kann, wird unser regionaler Honig keine Chance haben und somit auch zu keinem Massenprodukt werden können.

Auch hohe Völkeranzahlen können anständig gehalten werden

Aber auch 500 Völker können anständig gehalten werden, wären die Abnehmer/innen bereit, den entsprechenden Preis dafür zu zahlen. In Österreich existiert tatsächlich ein Großbetrieb mit um die 10.000 Völker, pro Stand etwa 15 – 20 Völker, betreut von mehreren Imkermeistern UND bio-zertifiziert. Als Massenhaltung könnte es tituliert werden, doch als Massenausbeutung würde ich das nicht bezeichnen. Fahrlässig ist es nur, wenn zu viele Völker auf einem Standort dicht nebeneinander stehen. Ein unkontrollierter Ausbruch von Faulbrut würde einem solchen Betrieb schnell zum Verhängnis. (Nachtrag 15.12.20: Auch die Wildbienen kämen damit unter Konkurrenzdruck und die Pflanzen entwickeln sich möglicherweise stärker „honigbienengerecht“, was nicht anzustreben ist.)

Doch eine Massenhaltung von Völker an nur einem begrenzten Standort ist in Deutschland kaum möglich bzw. wird nicht oft praktiziert. Eventuell wenige Wochen lang bei Wanderimkereien, um einen bestimmten Sortenhonig (z. B. Akazie oder Linde) zu erhalten. Und sobald ein Seuchenfall (meist die Amerikanische Faulbrut) auftritt, darf kein Volk ins Sperrgebiet aus- oder eingebracht werden. Die Imkerei würde sehr schnell in ihrer Existenz bedroht und kann einpacken. Denn Sperrgebiete bestehen oft jahrelang, da gemeinhin Veterinärärzt(inn)e(n) keinen großen Ehrgeiz daran setzen, die (von ihrer Sicht aus) „Mini-Betriebe“ schnell wieder ins Laufen zu bringen. Rinderwahnsinn, Schweine- oder Geflügelpest etc. vernichten noch viel gewichtigere Existenzen, da geht es um weitaus höhere Beträge. Auf diesen liegt denn auch ihr Hauptaugenmerk, denn sie kommen eh schon nicht herum in den chronisch unterbesetzten Ämtern.

Vermeidungshaltung

Daher werden es Imker/innen tunlichst vermeiden, dass ihren Völkern etwas zustößt. Dabei helfen ehrenamtliche (!!!) Bienensachverständige und Gesundheitswarte (so wie z. B. Reinhold), dass evtl. auftretende Krankheiten und Seuchen (die nicht zwangsweise mit Massentierhaltung zu tun haben, das kann immer auch einfach so passieren, die Sporen oder Bakterien sind nun mal da und befallen unsere Tiere wie uns Menschen ein Grippevirus) schnell wieder eingedämmt werden.
Die Vermehrung eines Volkes ist nicht eben mal schnell geschehen, sondern dauert ein gutes Jahr, um von einem Ableger zu einem sogenannten „Wirtschaftsvolk“ zu werden, also Honig übrig zu haben. Warum also sollte ein/e Imker/in auch in Großbetrieben nicht ihr/sein Bestes tun, um die Völker gesund zu erhalten? In anderen Ländern mag das anders sein. Da sind aber die viel geringeren Lohnkosten die Möglichkeit, anderweitig einzusparen und größere Verluste in Kauf zu nehmen.

Ihre Frage:

„… und ich Frage mich, tue ich der Natur und den Bienen damit überhaupt etwas gutes, oder dient es nur mir und meinem Interesse.“

Unsere Antwort:

Ja, wir tun den Honigbienen etwas Gutes, wenn wir sie verantwortungsbewusst halten, pflegen und ihnen somit ihr Überleben in unserem industriell (über)prägten gemeinsamen Lebensraum zu sichern. Den Honig dabei als kleine Gegengabe zu ernten ist absolut nicht das Problem.

Das Überleben aller sichern

Und Ja, wir sichern außerdem auch ihren Cousinen, den Wildbienen, sowie anderen Insekten das Überleben. Denn ohne Imker/innen wäre die Not dieser kleinen Wilden kaum groß aufgefallen. So ziemlich alle Imker/innen kümmern sich auch – direkt und indirekt – um diese Spezies. Sie werden meist nicht nur zur Honigbiene befragt, sondern – zumindest uns geht es so – ebenfalls zu Wildbienen. Daher informieren wir ganz automatisch auch zu Wildbienen und was man tun kann, um sie zu schützen. Imker/innen arbeiten ebenso auf eine geringere Pestizidbelastung hin und allgemein auf blühende (urbane) Landschaften. Das nutzt ALLEN Insekten!

Ohne Imker/innen hätte es z. B. kein erfolgreiches Volksbegehren „Rettet die Biene – Artenvielfalt“ in Bamberg gegeben. Wir sind einfach sehr, sehr nah dran an der Natur. Ohne unsere Beobachtungsleistung, unseren Beschützerinstinkt, unsere Freude an den Vorgängen der Natur, ohne Begeisterung für alles, was da fliegt und bestäubt, gäbe es schließlich nicht die Lobbyarbeit, die allen Insekten zu Gute kommt.

Wir brauchen aber auch die Wissenschaftler/innen, die sich in ihre Versuche vergraben und an ihrem Platz Großes leisten. Es sind jedoch (u. a.) oft die Hobbyimker/innen, die sich Gehör verschaffen und auf die Straße gehen. Und dies sicher nicht aus der Gefahr heraus, dass ihre Lebensgrundlage wegbricht, sondern in der Sorge um ein jahrmillionenaltes und ihnen anvertrautes Geschöpf namens Biene, die ihnen am Herzen liegt.

Uraltes Handwerk zwischen Erde und Himmel

Über viele Jahrtausende gab und gibt es bereits Imker/innen. Sie haben mit Honig und Wachs das Leben der Menschen, die im übrigen ja auch zur Natur gehören (!), erleichtert. Wachs spendete kontrollierbares Licht, half zusammen mit Honig gegen Krankheiten, Honig diente zur Haltbarmachung von Speisen und das Überleben des kalten, kargen Winters, wurde als wertvoller Wachsstock jeder Brautausstattung beigelegt …

Wir modernen Imker/innen stehen in einer unglaublich langen Kette von Bienenhalter/innen, die bis in die Frühzeit des Menschen zurück reicht, als eine der ältesten Berufe der Menschheit, der hoch geachtet war, mit der Erlaubnis, Waffen zu tragen, sich und sogar ihren König, der hin und wieder durch den Wald zieht und Schutz braucht, zu verteiden. Und mit eigener Gerichtsbarkeit, mit Dank überschüttet und dem auch heute noch geltenden verbrieften Recht, unbehelligt in jedermanns Garten steigen zu dürfen, um die kostbaren Schwärme einzufangen. Doch wen kümmert’s heute?! Damit kommen wir zum Schluss …

Wen kümmert’s heute?!

Wen kümmert’s, wenn es keine von Imker/innen gepflegte und gehegte Honigbienen mehr gibt? Wenn es nicht mehr wie gewohnt im Apfelbaum summt und es still wird über der Wiese? SIE als Veganer sind ein Ernährungsexperte. Beantworten SIE es sich selbst:

Werden Veganer/innen, Vegetarier/innen, Flexitarier/innen … weiterhin mit gutem Gewissen leidlich satt, ohne auf von weit her herangekarrte, verschiffte, eingeflogene oder unter fragwürdigen Umständen hergestellte Lebensmittel zurückgreifen zu müssen?

Ich persönlich vermute: Ja, wir werden einfach mehr windbestäubte Ware wie Mais oder Getreide essen. Denn wir Menschen sind unglaublich anpassungsfähig. Im Gegensatz zu unserer westlichen Honigbiene übrigens, die im Bezug auf die aus Asien stammende Varroamilbe keine ähnliche Anpassungsleistung in wenigen Jahrzehnten schafft. SIE ist seit über 30 Jahren tatsächlich auf uns angewiesen, dass wir ihr dabei helfen, als Art zu überleben.

Und um es vorweg zu nehmen: Nein, die Wildbiene oder andere Insekten vermögen es nicht alleine, die Grundsicherung unseres landwirtschaftlichen Kulturgutes zu sichern. Sie sind nicht blütenstet bzw. zum Teil sind sie oligolektisch lebend und sie haben einen viel kleineren Flugradius. D. h., die Bestäubung von einem Apfelbaum wäre ohne Honigbiene nicht in der Menge und Qualität von anderen Insekten zu leisten. Das ist unbestreitbarer Fakt. Durch Züchtung von z. B. Holzapfel und Holzbirne bei gleichzeitig gezieltem Einsatz von Honigbienenvölkern, aufgestellt in die Nähe der Bäume, beißen wir uns heute nicht mehr die Zähne aus und finden leckere Sorten vor, die uns schmecken.

Auch als Mensch Teil der Natur

Und deshalb: Ja, Sie dienen damit auch Ihrem Interesse. Und warum denn auch nicht?!
Lieber Zeitgenosse, Sie sind AUCH ALS MENSCH mit all seinen Stärken und Schwächen ein Teil der Natur und im großen Plan von Gott / der Göttin / des Universums / …“ enthalten!

Ja, Sie dürfen sich etwas Gutes tun, mindestens jedoch etwas Lebenserhaltendes. Sie dürfen selbstverständlich Ihr Obst und Gemüse und Ihre Beeren sowie alles weitere an Pflanzen essen. Sie dürfen dabei der samenverschleppenden kleinen Ameise, dem langrüsseligen schönen Schmetterling, der kadaverfressenden lästigen Fliege, dem kirschkernverbreitenden singenden Vogel … und der bestäubungsstarken fleißigen Honigbiene einen Teil ihrer jeweiligen Aufgabe überlassen, um alles zum Wachsen und Gedeihen zu bringen.

Sie dürfen – um jetzt konkret bei der Honigbiene zu bleiben – ihr im Gegenzug dabei helfen, aus einem gesicherten, pfleglichen und behüteten Heim heraus, der Bienenbeute, loszustarten und das zu tun, was sie gerne und durchaus freiwillig tut. Nämlich sich und ihresgleichen zu erhalten und zu vermehren.

Sie kann es nicht mehr ohne unsere Hilfe tun

Allerdings: Sie kann es ohne uns Menschen gar nicht mehr ganz alleine, denn dieser Zug ist leider abgefahren. Das Rad drehen wir hier nur schwer zurück. Doch daran – z. B. mehr Resilienz und gezielt eine bessere Varroaresistenz – wird geforscht. Imker/innen tragen flächendeckend auf verschiedene Weise ihren Teil dazu bei. Das fällt vielleicht nicht so auf, aber sie tun es. Ehrenamtlich, unentgeltlich und ohne groß darüber zu berichten. Na ja, von uns und einigen anderen mal abgesehen 😉

Wenn Sie die Welt weiterhin ein Stück weit mit retten möchten, dann dürfen und müssen Sie auch in IHREM Interesse handeln. Denn sich und die eigene Art zu schützen, ist die Triebfeder der Evolution. Ihr Interesse – und das signalisieren Sie auch – ist es, dies ohne die Ausbeutung von Tieren zu schaffen. Das ist prima und ehrt Sie! Manchmal ist es von großer Bedeutung, etwas BLEIBEN ZU LASSEN. Z. B. ständig oder viel oder ganz generell hirnlos gequältes Fleisch zu konsumieren. Manchmal ist es von großer Bedeutung, AKTIV etwas zu tun wie z. B. die Honigbienenhaltung. Nicht zuletzt darum, um in einen unglaublichen Kosmos einzutauchen, der ganz sicherlich nicht bei Apis mellifera aufhört, sondern in aller Regel darüber hinaus geht. Er wird Sie bestärken als achtsamer, einfühlsamer, geduldiger, lernender, erkenntnisfähiger und wertschätzender Mensch, denn Sie werden all das brauchen und verstärken, sobald Sie Bienen halten.

Um Himmels willen …

Sie werden daher kaum Imker/innen kennenlernen, denen das Leben, die Natur oder die Welt egal sind. Das krasse Gegenteil ist der Fall. Imker/innen haben allesamt ein Wunder geschaut, werden klein und demütig, fasziniert und voller Bewunderung, werden süchtig, alles zu erfassen, was es über diese summende Welt zu wissen gibt.

Die meisten Imker/innen hinterfragen sich ständig, sind zutieftst traurig über Misserfolge, werden schweigsam oder im Gegenteil sehr beredt, tun sich irre schwer mit dem Aufhören noch weit über die 80-Jahre-Grenze, wissen nicht, wie sie den Honig real berechnen sollen, weil es ihnen im Grunde egal ist, wollen einfach nur raus in den Garten, um nach ihren Bienen schauen, wie es ihnen geht und ob sie noch alle da sind, achten längst schon auf keine Stiche mehr, weil das einfach dazu gehört und keiner Rede wert ist, haben Glanz in ihren Augen, wenn sie dann ernten und das Wunder der Natur, dass sich ihnen ein Jahr lang gezeigt hat, goldschimmernd-duftend offenbart und sie den Zyklus des Jahres, seines Werdens und Wachsens sozusagen erschmecken, werden darüber verschroben, sonderbar und wunderlich, vergessen Raum und Zeit und andere Menschen, ja, um Himmels willen … wollen Sie WIRKLICH Imker werden?!

Um es kurz zu machen. Lernen Sie Imkern und entscheiden Sie in drei Jahren erneut, welchen Weg Sie gehen möchten. Sie können nichts verlieren oder grundsätzlich falsch machen, doch sehr viel für sich und Ihre Mitwelt gewinnen! Das dürfen Sie glauben – oder auch nicht. WIR jedenfalls machen weiter und opfern Wochenenden, Urlaub und Feiertage, um Bienen eine Stimme zu geben, und um z. B. Ihnen, lieber Suchender, auf Ihre berechtigten Fragen Antworten zu geben, so gut wir es vermögen. Halten Sie uns gerne auf dem Laufenden, wie Sie sich entscheiden werden! Und zumindest: Kaufen Sie Honig nur bei regionalen Imker/innen!

Alte Apfelsorten

Einladung zum Gründungstreffen: Transition-Gruppe „Bienenfreu(n)de“

Logo Transition BambergAm Dienstag, den 18. Februar findet um 18 Uhr das Gründungstreffen der neuen Transitiongruppe „Bienenfreu(n)de“ statt. Eingeladen sind alle, die sich für (Wild-)Bienen, Honig, Imkerei und Natur interessieren und Gleichgesinnte suchen. Die Gruppengründung wurde im Nachgang eines Transition-Plenums zum Thema „Kooperation“ von uns initiiert.

Geplant ist, sich in der Art eines Stammtisches jeden 3. Dienstag im Monat ab 18 Uhr auszutauschen. Jedes Treffen beginnt mit einem kurzen Themeninput und anschließender Aktivität, die vorab gemeinsam festgelegt wird. Erste Themenvorschläge sind Kochen mit Honig, Wachsarbeiten, Bienenpflanzenbörse, Buchvorstellungen, Filmabende, Bienenbesuche, Honigschleudern oder meditatives Beobachten der Bienen- und Insektenwelt und vieles mehr. Ebenso will die neue Gruppe ein Forum für junge wie erfahrene Bienenhalter sein, die sich zu imkerlichen Aspekten beraten möchten. Einmal im Jahr soll es einen Familienausflug und ein eigenes Forum für Kinder und Jugendliche geben.

Das Gründungstreffen findet am Obstmarkt 10 zunächst noch im privaten Rahmen statt. Daher wird eine Anmeldung telefonisch oder per E-Mail spätestens einen Tag vorab erbeten unter Tel. 0951-3094539 ; hallo [at] bienen-leben-in-bamberg [dot] de. Weitere Informationen unter https://www.transition-bamberg.de/bienenfreunde/

Natürlich halten wir euch auch auf unseren Weblogseiten hier auf dem Laufenden.

Imkerkurse 2020 in Bamberg (Bayern, Oberfranken) für Anfänger

Logo BLIB-Imkerkurs für AnfängerImkerkurs für Anfänger – Jahreskurs

Die Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de bietet erneut einen Imkerkurs für Anfänger an. Das erste von zwölf Modulen findet am Freitag, 3. April, am Schillerplatz 9 statt und dient zur grundlegenden Einführung. Von 18 bis 21 Uhr erhalten die angehenden Jungimker einen Einblick in den Jahresablauf der Imkerei und erfahren mehr über die Biologie und zu den verschiedenen Lebensräumen von Wild- und Honigbienen. Hinweise zu Strukturen und Ansprechpartner der Imkerei nebst deren Programme, Fördermittel und Finanzierungshilfen sowie Literaturtipps sorgen für eine grundständige Informationsbasis.

Der aufeinander aufbauende modulare Kurs befähigt die Teilnehmenden innerhalb eines Jahres dazu, eigene Völker umsichtig zu pflegen und zu vermehren sowie Honig nach geltenden Richtlinien zu verarbeiten und zu vertreiben. Versäumte Termine lassen sich im folgenden Jahr kostenfrei nachholen.

  • Wann, Was, Wo? Zu allen Terminen als PDF.
  • Wie viel? € 280,- für 12 Module
  • Anmeldung? Kontakt siehe Impressum

Logo BLIB-Jungimker-KompaktkursImkerkurs für Anfänger – Kompaktkurs / Wochenendkurs

Für jene, die sich nicht so häufig auf den Weg nach Bamberg machen können oder für Wiedereinsteiger wird außerdem ein Kompaktkurs angeboten. Diese Alternative findet an einem Wochenende im Herbst statt.

  • Wann? Fr., 09.10.2020 bis So., 11.10.2020 zzgl. 6 Stunden Praxis
  • Was? Programm PDF
  • Für wen? Neuanfänger/innen, Wiedereinsteiger/innen
  • Wie viel? € 580,- für 17 Stunden Theorie zzgl. 6 Stunden Praxis (2 Zusatztermine)
  • Anmeldung? bis Fr., 25.10.2020; Kontakt siehe Impressum

 

 

Transparenzbericht 2019

Der 1.160-ter Weblogbeitrag spannt in Form unseres jährlichen Transparenzbericht einen Bogen über unsere wichtigsten Ziele, Aufgaben und Ergebnisse in 2019. Er endet in einer Vorschau unserer Pläne für das laufende Jahr.

Die Highlights 2019

Volksbegehren „Artenvielfalt – Rettet die Bienen“

Statementgeber/innen zur Auftaktveranstaltung des VolksbegehrensLogo Volksbegehren Eintragen BienenrettungDas Jahr begann mit einem Paukenschlag. Alles, was wir im Vorfeld mit unserer Initiative hochgezogen hatten, wurde quasi „vergoldet“ durch die konzertierte Aktion zum Volksbegehren Artenvielfalt – Rettet die Bienen und die Natur“. Wir waren am rechten Ort zur rechten Zeit und konnten uns innerhalb des Aktionskreises für Stadt und Land Bamberg in vielerlei Hinsicht einsetzen, bspw. bei der Koordination und Moderation des Erstunterzeichner-Events, aber auch Mithilfe bei den Plakataktionen, Flyerverteilungen und Rathauslotsendiensten. Viele Menschen, aber auch der Rückhalt aus der Kommunalverwaltung und von Politiker/innen über alle Parteien hinweg, halfen beispiellos zusammen. Was für ein grandioses Zusammenwirken und Ergebnis!

Grün-Alternative Liste (GAL) verleiht "Grünen Becher des Monats" im Mai 2019 an Bienen-leben-in-Bamberg.deGrün-Alternative Liste (GAL) verleiht "Grünen Becher des Monats" im Mai 2019 an Bienen-leben-in-Bamberg.dePreise / Auszeichnungen
Wir freuten uns über den Grünen Becher des Monats [Mai] der Grün-Alternative Liste, GAL. In der Begründung hob Christian Hader unsere besonderen Verdienste im Zusammenhang mit dem erfolgreichen bayerischen Volksbegehren „Rettet die Biene. Artenvielfalt und Naturschönheit in Bayern“ hervor.

Logo BLIB-Imkerkurs für AnfängerEinführung eines Imkerkurses für Anfänger und Fortgeschrittene
Neu installiert auf der Grundlage des vergangenen Hochschullehrauftrages hatten wir einen mit 12 Teilnehmenden (7 Frauen, 5 Männer) gut besuchten Imkerkurs für Anfänger, dessen letzten 3 von 11 Modulen auch für Fortgeschrittene offen waren.

Reinhold und Ilona mit OsterbrunnenFertigstellung Pumpbrunnen
Das Fundamentlegen (Dank an Baumi!) und die Montage des Pumpbrunnens für den Bamberger Bienengarten wurde vollbracht und gefeiert – nun sind die örtlichen Sorgen um die Bewässerung des Bamberger Bienengartens weitestgehend im Griff. Dennoch mussten nach wie vor Tausende von Gießkannenfüllungen verteilt werden.

Fazits zum Jahr 2019:

  • Erfahrung ist nicht das, was einem zustößt. Erfahrung ist das, was man aus dem macht, was einem zustößt. (Aldous Huxley)
  • Man kann einen Menschen nichts lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken. (Galileo Galilei)

Unsere sechs Kern-Aktivitäten im Einzelnen

1. Die „Bamberger Schulbiene“

Kaulbergschule / Buger Schule 2. Klasse zum Schulbienen-UnterrichtAlle Aktivitäten der Bamberger Schulbiene sind auf einer eigenen Tagebuchseite nachzulesen. Insgesamt waren es:

29x Unterricht / Führungen / Vorträge

2. Bienenpatenschaften

  • Bienenpatin Marlene Holzner mit Familie zu Gast im BienengartenUnsere Bienenpatenschaften werden für den Zeitraum von zwei Jahren abgeschlossen. Wir freuten uns über zwei Neuzugänge. Eine unserer „dienstältesten“ Bienenpatinnen – und seit 2013 dabei – verlängerte ihre Patenschaft zum 4. Mal, weitere zwei Pat(inn)en verlängerten zum 3. Mal und drei Pat(inn)en zum 2. Mal ihre Mitgliedschaft. Mit Stand Dezember 2019 waren es 39 Bienenpat(inn)en. Vielen DANK euch allen fürs Dabeibleiben – trotz gewonnenen Volksbegehrens. Denn wir hörten schon sagen: „Nun braucht ihr uns doch gar nicht mehr.“ Doch, denn die Arbeit hört ganz und gar nicht auf. Unsere Initiative ist nach wie vor gefragt und gefordert und wir sind weiterhin auf eure Hilfe angewiesen.
  • Unsere Bienenpat(inn)en wurden mit 4 Bienenpaten-Newslettern (je ca. 5 Seiten) und 13 E-Mails auf dem Laufenden gehalten sowie zu besonderen Ereignissen eingeladen.

3. Bienen-InfoWabe

  • Vortrag Reinhold Burger zur VarroabehandlungZum 4. Mal wurde in der Bienen-InfoWabe im Erba-Park ein Jahresprogramm (Kurzversion) durchgeführt, neben Schulbienenunterrichten und sonstigen Führungen (s. a. unter Punkt 1).
  • An 12 Sonntagen öffneten wir die Türen der Bienen-InfoWabe für die Bevölkerung im Rahmen des BIWa-Jahresprogramms. Wir boten an …
  • An Ausstattungsarbeiten am Gebäude bauten wir Kälte- und Lärmschutz-Paneelen am Dachkranz der BIWa ein.

4. Bamberger Bienengarten

5. (Lehr-)Bienenstandorte

  • Am Lehrbienenstand "Fünferlessteg"Mit Stand Dezember wurden 15 Völker an 7 Bienenstandorten geführt, die neben ihrer Aufgabe als Lehrbienenstände auch den Bamberger Lagenhonig hervorbringen.
  • Das Volk eines Bienenpatens, der den Imkerkurs für Anfänger besucht, stand einige Zeit in unserer Obhut
  • So gut wie alle Völker sind mit einer Bienenpatenschaft verbunden.

6. Medien- und Öffentlichkeitsarbeit

Pressetermin zur Blühoffensive der Stadt Bamberg, v.l. Jürgen Brendel, Udo Eichhorn, Reinhold Burger, Ilona Munique, Dr. Christian Lange, Robert Neuberth, Michael Gerencser, Dr. Jürgen GerdesUm das Bienenthema in der Bevölkerung breit zu verankern, setzen wir auf eine kontinuierliche Medien- und Öffentlichkeitsarbeit. Sie nimmt vor allem Bezug auf unsere Aktivitäten und Termine, über die wir umfassend berichten. Medial setzen wir dabei auf eine breit gestreute Pressearbeit, außerdem auf Weblog-Beiträge und zeitgleich erfolgende Postings via Social-Media-Plattformen (Facebook: Bamberger Schulbiene https://www.facebook.com/bamberger.schulbiene und Twitter: https://twitter.com/HalloSchulbiene) sowie Vorträge unsererseits, die wir überwiegend in der Region Bamberg anbieten.

Im Einzelnen:

a) Aktivitäten / Termine

  • Exkursionsteilnehmende vor dem ZeidelmuseumExkursionsgruppe am Biehäusl3 Märkte mit Aktivprogramm (s. 1. Die Bamberger Schulbiene) 
  • Exkursion zum Bihäusl (Bienenstube) nach Schlammersdorf (OPf.) und ins Zeidel-Museum Feucht
  • 4 neu ausgearbeitete Vorträge (s. u. 1. Die Bamberger Schulbiene)
  • 37 (2018: 41) Artikelabdrucke (Pressespiegel) von 15 Pressemitteilungen aus unserer Feder in Zeitungen, Zeitschriften und anderen Publikationen …
  • …und mehrere Artikel innerhalb des Aktionskreises zum Volksbegehren, an denen wir z. T. mitarbeiteten, trugen dazu bei, die Bevölkerung auf das Bienenthema aufmerksam zu machen.
  • Vortrag Wachsverarbeitung von Reinhold Burger163 (2018: 159) Weblog-Beiträge, veröffentlicht unter „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ mit 39.133 (39.191) Besucher, die 66.599 (Vorjahr 64.610) Seiten ansahen (Steigerung um 10% zum Vorjahr). Die Beiträge dienen neben der Öffentlichkeitsarbeit auch uns selbst als Reflexions- und Lernmöglichkeit sowie als Archiv. Alle Beiträge werden verantwortungsbewusst auf der Grundlage eigener Erfahrungswerte und im Abgleich mit sorgfältiger Recherche in geeigneten Quellen verfasst.
  • Pflege der Webseiten des Imker und Bienenzuchtverein Bamberg Stadt und Land e. V. (IBZV).
  • Pflege der Imker-Bibliothek mit rund 160 Einzeltitel.

b) Background – unterstützende Aktivitäten im Hintergrund

Wildbienen-Nisthilfe der Lebenshilfe-Werkstätten BambergTeilnahme an Fortbildungen

Up-to-date-bleiben ist uns selbstverständlich. Kontinuierliche Fort- und Weiterbildung wird aber auch im Hinblick auf die ehrenamtliche Tätigkeit von Reinhold Burger als Bienensachverständiger eingefordert und nachzuweisen. In aller Regel teilen wir unser neu erworbenes Wissen freimütig, denn es ist Teil unseres Selbstverständnisses von Öffentlichkeitsarbeit.

  1. Zweites Modul in der Weiterbildung zum Imkermeister, Graz (Reinhold)
  2. Thema „Wildbienen und Wildbienen-Nistplätze“ (Franz Proksch, VHS Bamberg)
  3. Neue Forschungsergebnisse im Veitshöchheimer Imkerforum, Institut für Bienenkunde
  4. Thema „Wildbienen“ (Dr. Klaus Mandery, im Stadtarchiv, Naturforschende Gesellschaft)
  5. Imkerforum, Fachtagung VeitshöchheimFachtagung der Bayerischen Bienenfachwarte und -sachverständigen: „Bienenweide und Biodiversität“ (in Lichtenfels)
  6. Teilnahme an Führung Sandmagerachse Naturschutzgebiet Pettstadt (Helmut Bösche, BUND)
  7. Fertigstellung von Reinholds Meisterarbeit zum Thema „Bienenstockluftinhalation“
  8. Drittes Modul ides Imkermeisterkurses in Graz (Reinhold)
  9. Praktikum im Mainfränkischen Imkerzentrum im Rahmen der Imkermeisterausbildung

Kooperations- / Kontaktarbeit / Netzwerken / Pressetermine

Teilweise nehmen wir von uns aus Kontakt auf und oft werden wir zu bestimmten Treffen unterschiedlicher Organisationen eingeladen, um über unsere Initiative oder unser Thema zu sprechen. In 2019 geschah das statistisch gesehen jede zweite Woche – hier im Einzelnen:

  1. Aktionskreis zum Volksbegehren "Artenvielfalt und Naturschönheiten in Bayern erhalten – Rettet die Bienen"Teilnahme / Danksagung anlässl. der Auflösungssitzung des Fördervereins zur Nachhaltigkeit der Landesgartenschau Bamberg 2012 e. V.
  2. Zweites Treffen des Aktionskreises zum Volksbegehren „Artenvielfalt … Rettet die Bienen!“
  3. "Söders runder Tisch, oder: Die Bienen sind ls!" Faschingsumzug mit Bienen-leben-in-Bamberg.deSitzung des Aktionskreises VB zur Auftaktveranstaltung
  4. Erstunterzeichner-Event am Rathaus
  5. Konspiratives Treffen der Bamberg-Sprecher (Ilona und Erich Spranger) bei Anne Rudel
  6. Podiumsgespräch zum Film „Mikrokosmos“ (Lichtspiel Bamberg)
  7. Lizenznehmertreffen zum Regionalsiegel (Agenda-30-Büro, im Landratsamt)
  8. Teilnahme und Rede anlässlich der Demo „Nicht mit uns!“ / „Friday vor Future“
  9. Moderation anlässl. Siegesfeier der Aktiven der Aktionskreise zum Volksbegehren
  10. Teilnahme am Traditionellen Honigmarkt am Faschingsdienstag in Bamberg
  11. Teilnahme am Faschingsumzug Bamberg „Söders runder Kopf Disch, oder: Die Bienen sind los!“
  12. Klarinettenensemble unter der Leitung von Birgit Lang, moderiert von Monika Badt.Teilnahmen und Beiträge an Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlungen des Imker und Bienenzuchtvereins Bamberg Stadt und Land e. V.
  13. Entgegennahme des „Grünen Bechers“ der GAL (heute: Grünes Bamberg)
  14. Besprechung mit Gartenamt zur großflächigen Ansaat einer Blühwiese hinter der Bienen-InfoWabe
  15. Pressetermin „Blühoffensive – Blumenwiese Erba-Park“
  16. Besuch Sommerfest zu “25 Jahre Mussärol“, Lieferantin unserer Schau-Kräuter
  17. Teilnahme an Podiumsdiskussion „Klimaschutz“, SPD, Böhmerwiese
  18. Urkundenübergaben mit Interview an 2 neue Bienenpat(inn)en
  19. Ausschreibung des Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2019 mit Ernennung der Jury
  20. MdB Andreas Schwarz und die Bamberger SchulbieneVergabe Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis
  21. Teilnahme mit Info- und Honigstand am Bergfest der Bürgerspitalstiftung, Klosterareal St. Michael
  22. Besuch bei BBU-Preisträger Martin und Anja Bloeß in Bughof, Besichtigung der Blühwiese
  23. Vorstandssitzung IBZV e. V., Bericht zur Bienen-InfoWaben-Saison
  24. Teilnahme am World Café von „Grünes Bamberg“, Ideen zur „Lebenswerten Zukunft Bambergs“
  25. Kontaktarbeit am Apfelmarkt Strullendorf
  26. „Tag der offenen Tür“ an der Sternwarte mit Info- und Honigstand und Bienenbesuchsmöglichkeit
  27. BAmbrosiustreffen am Weihnachtsmarkt
  28. Info- und Marktstand am 1. Weihnachtsmarkt der Nachhaltigkeitsinitiative von Gaia Protection

Erstellung Öffentlichkeitsarbeitsmaterial

  1. Anfertigen des Transparenzberichts 2017
  2. Erstellen des BIWa-Jahresprogramm 2018
  3. Aktualisierung des Einlegezettels (Stand 04.2019)
  4. Aktualisierung der Handzettel für Schaubeete des Bamberger Bienengartens

Beratung / Besondere Hilfeleistungen

  1. Honigschleuder an E.T.A-Hoffmann-Gymnasium innerhalb des Projekts Projekts „Supply my Schul-Imkerei!“
  2. Verschiedene Standortberatungen und -überprüfungen (Bamberg und Umgebung)
  3. Einsätze zur Beseitigung der Amerikanischen Faulbrut (AFB) in Bamberg, Ortsteil Bug
  4. Telefonische Beratungen

c) Geld- und Sach-Spenden

– Dankeschön an …

… und an unsere BIWa-Referent(inn)en und Musikantinnen

…  allen anderen Unterstützer/innen, die sich mit kleineren Beiträgen und in jeglicher Weise um Bambergs Bienenwelt bemühen. Eure Hilfe kommt an!

Plakatierung zum Volksbegehren "Artenvielfalt und Naturschönheiten in Bayern erhalten – Rettet die Bienen"Die (unerwartet) anforderungsstärksten Vorkommnisse in 2019

  1. Die bei extrem kalten Temperaturen stattfindenden Aktivitäten (Plakataufhängung, Flyerverteilung, Rathauslotsendienste) zum Volksbegehren „Artenvielfalt – Rettet die Biene!“
  2. Ein weiterer trockener und heißer Jahrhundertsommer mit hohem Gießaufwands im Bamberger Bienengarten; Dank Pumpbrunnen jedoch etwas weniger belastend als im Vorjahr
  3. Eine nur mäßige Honigernte, die somit den Überschuss des Vorjahres ins Gegenteil verkehrte
  4. Die hohe Lernzeitbelastung durch den Imkermeisterkurs für Reinhold, dadurch u. a. erheblicher Rückstand beim Wabenausschmelzen und ausstehende BIWa-Arbeiten (z. B. Boden einölen)

Die elementarsten Vorhaben von 2019 – und was daraus wurde

  1. Honigschleuder für das E.T.A.-Hoffmann-Gymnasium von der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.deVolksbegehren „Artenvielfalt … rettet die Bienen!“ für Bamberg zum Erfolg führen (erreicht)
  2. Planungen (erreicht) und ggf. Aufbau einer Api-Wellness-Station in Bamberg (ausstehend)
  3. Pflege (Einölen) des Fußbodens (ausstehend)
  4. Fertigstellung des Pumpbrunnens im Bienengarten -> Montage des Pumpschwengels (erreicht)
  5. Aktivitäten zum erwartbaren Volksentscheid „Artenvielfalt …“ (da Begehren erfolgreich war, wurde ein Entscheid nicht nötig)
  6. Angebot eines einjährigen Imker-Kurses für Anfänger mit 10 Modulen (erreicht)
  7. Bienengarten: Anlage eines Beetes mit der „Durchwachsenen Silphie“ (gecancelt)
  8. Fortsetzung von Reinholds Imkermeister-Lehrgangs in Graz mit Abgabe der Meisterarbeit (erreicht)
  9. Schul-Imkereiförderung für Bamberg und Umgebung (erreicht mit dem Projekt „Supply my Schul-Imkerei“)

Pläne für 2020

  1. Wahlprüfsteine erstellen und versenden für OB-Wahl 2020
  2. 8-seitige Jahresbroschüre erstellen mit allen Terminen
  3. Pflege (Einölen) des BIWa-Fußbodens
  4. Reparieren (Neuaufbau) des Fahrradanhängers
  5. Reparieren und Streichen der Sitzbänke
  6. Beenden des Imkermeister-Lehrgangs in Graz mit Meisterarbeit für Reinhold
  7. Erfahrungen sammeln mit Bienenstockluft, ggf. im Nachgang Gründung einer Selbsthilfegruppe Apitherapie
  8. Angebot eines Jungimker-Kompaktkurses (Wochenendkurs im Oktober)
  9. Erste Planungen für Photovoltaik-Anlage BIWa

Unser übergeordnetes Ziel

Der Erhalt der Bienenwelt in Bamberg ist unsere Leitschnur. Das schließt auch die Artenvielfalt bei Wildbienen und anderen Insekten und die Flora mit ein. Allerdings sind wir vor allem kundig in Sachen Honigbiene. Doch geht es ihr gut, dann haben auch ihre Brüder und Schwestern etwas davon.

Wie gehen wir dabei vor?
Dieses „Kundige“ konnten wir im Laufe der letzten Jahre immer weiter ausbauen und weitergeben. Da dies bislang gut ankam und wir weiterhin den hohen Bedarf an Fortbildungen und Imkerkursen innerhalb der Stadt Bamberg sehen, verstärken wir hier unsere Bemühungen, nachhaltige Perspektiven zu eröffnen. Der Spagat zwischen Jung und Alt, Anfänger wie Profis, Ehrenamt wie Brotberuf ist dabei zu meistern. Was wir nicht wollen: Immer mehr Jungimker mit immer weniger Einsicht in eine verantwortungsvolle Bienenhaltung!

[Aktualisierung 31.10.2022 zur Angleichung der statistischen Aufteilung]

Neu! Jungimker-Kompaktkurs in Bamberg

Logo BLIB-Jungimker-KompaktkursFür alle Interessierte an der Bienenhaltung, die sich nicht so häufig auf den Weg nach Bamberg machen können, ist der neue Jungimker-Kompaktkurs (Programm als PDF) ideal. Er kommt sicherlich auch Wiedereinsteiger/innen entgegen, die bereits Praxiserfahrung haben, doch auf dem neuesten Stand der Imkerei und Bienenkunde sein möchten. Der Wochenendtermin ist Fr. bis So., der 09.-11.10.2020, Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, 96047 Bamberg.

Die 12 Modulinhalte sind analog des „Imkerkurses für Anfänger“ (Webseite | PDF) gestaltet, der von uns im Zeitraum von 12 Monaten (mit Zusatzoption von einem weiteren Jahr) angeboten wird. Die Anteile des Kompaktkurses sind 17 Theoriestunden und 6 Praxisstunden, also etwas weniger Praxis als im Jahreskurs. Daher ist dieser Kurs auch nicht als ein vollwertiger Ersatz gedacht. Dennoch – wer beispielsweise bereits über ein Volk und zudem über eine/n Imkerpatin oder -patin verfügt, oder wer beispielsweise kurzfristig die Bienen der Eltern, vom Onkel oder der Oma übernehmen soll, wird mit diesem Wochenendkurs ausreichend vorbereitet sein.

Anmeldungen sind ab sofort möglich. Der Kurs findet ab 6 Teilnehmer/innen statt. Referenten sind Reinhold Burger und Ilona Munique (Impressum).

Übrigens: Von der Kursgebühr gehen 5% als Spende an die Bamberger Schulbiene!

Jungimker-Kompaktkurs JK20

2020 kann kommen, Bienen-leben-in-Bamberg.de ist bereit!

Mit besten Wünschen an euch alle und unseren frisch aufgelegten Programmen rund ums Bienenleben geht’s optimistisch in die Zwanziger hinein!

1) BIWa-Jahresprogramm 2020 Webseite | PDF
2) BLIB-Imkerkurs für Anfänger 2020 Webseite | PDF
3) BLIB-Imkerkurs für Fortgeschrittene 2020Webseite
4) Honigschleudertage-Termine 2020Webseite | PDF

5) NEU (Erg. 04.01.20): Jungimker-Kompaktkurs / Wochenendkurs PDF

Alle Termine findet ihr wie immer unter Aktivitäten und Termine gelistet. Zusätzliche Temine oder Änderungen könnt ihr dort tagesaktuell erfahren. Außerdem findet ihr sie in der BLIB-Jahresbroschüre vereint.
In Anbetracht des bevorstehenden „Showdowns“ von Reinholds Imkermeisterkurs in Graz mussten wir das Vortragsangebot einschränken. Das versteht ihr sicherlich.

  • Wir stehen jedoch ab Ostersonntag weiterhin jeden zweiten Sonntag Nachmittag von 14 bis 17 Uhr in der Bienen-InfoWabe für euch bereit.
  • Auch empfängt die Bamberger Schulbiene ab Mitte April weiterhin Schulklassen und andere Gruppen zu Führungen rund um die Thema Bienen, Honig, Imkerei und Natur. Anmeldungen hierzu ab sofort möglich.
  • Nicht mehr angeboten werden der BAmbrosiustag und zu Silvester das „Funkensprüh’n am Feuerkorb“. Stattdessen bieten wir für den 09.-11.10.2020  einen Jungimker-Kompaktkurs als Wochenendkurs an. Hier das Programm als PDF.
BLIB-Team 2019Alles Liebe für 2020, und wir hoffen, euch zu dem einen oder anderen Termin begrüßen zu dürfen!
Ilona und Reinhold
Bienen-leben-in-Bamberg.de

*15* Adventskalender der Bamberger Schulbiene

2015 war das Erscheinungsjahr von zwei Ratgebern, die auch nicht unbedingt ein jährliches Update benötigen.

[Unbeauftragte, unbezahlte Werbung]

Wachsblock aus eingeschmolzenem EntdeckelungswachsSanft heilen mit Honig, Propolis und Bienenwachs von Stefan Stangaciu, erschienen bei TRIAS in der 3., vollst. überarb. Auflage.

Nicht im Titel genannt, aber natürlich dazu gehörend sind Gelée Royal, Pollen, Bienenbrot und Bienengift. 30 Beschwerden im Bereich der Inneren Medizin und Neurologie sowie der Haut- und Zahnfleischerkrankungen sollen mit Hilfe der beschriebenen bienischen Produkte gelindert oder geheilt werden.

Zusammengefasst ist dies alles unter dem Stichwort „Apitherapie“ und zählt damit zu den natürlichen Heilmethoden. Doch im pharmaindustriell und lebensmittelchemisch orientierten Deutschland wird diese als „Wellness“ und damit als eine homöopatisch wirkende Anwendungen quasi herabgestuft vermarktet, um auch möglichst keine Probleme mit dem Deutschen Arzneimittelgesetz zu riskieren.

Nun, da sind uns die osteuropäischen und viele andere Länder weit voraus bzw. haben sich gar nicht erst von den jahrhunderte bzw. jahrtausende alten Therapieerfahrungen und -weisheiten losgesagt und manches ist dort sogar eine Kassenleistung.

Cover Petra Ahnert, BienenwachswerkstattBienenwachsratgeber

Ebenfalls mit Wachs, hier jedoch schwerpunktmäßig Kerzen, Seifen und Dekoration behandelnd, haben wir es bei der Bienenwachs-Werkstatt von Petra Ahnert, erschienen im LV-Landwirtschaftsverlag, zu tun.

Doch auch Kosmetik  – von Lippenbalsam und -gloss über flüssige wie feste Lotions bis hin zu Massage-, Nagel- und Fußbalsam sowie Seifen reicht die Pallette. Die Naturheilkunde taucht in Form von Erkältungsbalsam und Salben für jedwede Wehwehchen, die man sich dazu denken an, auf. Auch wird an die hauswirtschaftliche Verwendung gedacht, und wer sich in Bienenwachskunst versuchen will, kann’s ausprobieren mit Batik und Enkaustik, also der Malerei mit Wachs.

Hübsch bebildert und mit Einkaufslisten sowie Schritt-für-Schritt-Anleitungen wirkt das alles fast schon kinderleicht – was es jedoch beileibe nicht immer ist, wie wir aus leidvoller Erfahrung mit Teelichtkerzengießen gemacht haben. Daher haben wir sogleich einen Blick auf S. 29/30 geworfen. Und ja, hört sich nach einem guten Plan an.

Tja, nur leider ist das Buch derzeit nicht mehr lieferbar. Außer in unserer Imker-Bibliothek … und sicher auch in anderen Büchereien natürlich. Unter dem selben Titel, allerdings mit einem anderen Untertitel – 52 Projekte für angehende Imker – sowie der Verfasserangabe Kim Lehman, erschien 2018 im Haupt-Verlag eine neuere Auflage. Ich kann nicht sagen, ob es Unterschiede gibt, doch mal sehen … ich sag‘ wieder Bescheid, wenn ich’s rausgefunden habe, okay?!

Einfüttern und Wachsverarbeitung (BLIB-Imkerkurs für Anfänger, 9. Modul)

Das Modul, wie das Einfüttern genau funktioniert, ist nicht dokumentiert. Denn in dieser Zeit war die Fotografin am Offenhalten der Bienen-InfoWabe, die zeitgleich mit dem Kurs auf Gäste wartete, die mit ihren spezifischen Fragen den Sonntag nutzten. So hat sich erfreulicherweise auch Enrico mit seinem Vater aufgemacht, um sich zu erkundigen, ob man bereits mit 14 Jahren bei uns das Imkern erlernen darf. Ja, darf man! Und bei diesem jungen Mann wissen wir auch ganz genau, dass er es wirklich will! Schließlich konnte sein Entschluss satte vier Jahre lang reifen. Seine erste begeisterte Begegnung mit unseren Bienen stammt aus dem Jahr 2015!

So schickte ich die beiden zum Lehrbienenstand am Fünferlessteg, wo Reinhold gerade demonstrierte, welche Eimerchen sich von der Form her am besten fürs Einfüttern eignen, und dass nach einigen Versuchen uns Stroh am ehesten als Steighilfe geeignet erscheint, damit die Bienen beim Aufnehmen des Zuckerwassers nicht absaufen. Zum Thema Zuckerwasser haben wir uns ja an einigen anderen Stellen bereits ausgiebig geäußert.* Enrico jedenfalls kam mit leuchtenden Augen zurück, und ich bin fest überzeugt, wir haben einen neuen Jungimker gewonnen!

Vortrag Wachsverarbeitung

Teilnehmende des Anfängerkurses und Gäste zum Vortrag Wachsverarbeitung von Reinhold BurgerNach einer kurzen Pause ging’s weiter mit einem Vortrag zur Wachsverarbeitung. Dazu durften auch interessierte Gäste teilnehmen. Aus terminlichen Gründen war es also quasi eine Doppelveranstaltung. Doch für 20 Personen (und einen jungen Hund!) sowie den Demonstrationsgeräten und unseren Flohmarkt-Tischen hat der Platz gerade so gereicht.

Fünf Stationen der Wachsverarbeitung

Führende Fragen

Vortrag Wachsverarbeitung von Reinhold BurgerWelches Wachs fällt in der Imkerei an? Wie können wir das Ausgangsmaterial aufbereiten? Was sind die Zwischen- und Endprodukte? Wie lassen sich diese zum Beispiel zu Mittelwandwaben weiterverarbeiten? Wie funktioniert das Einlöten in die Rähmchen? (Fast) alle Phasen der Wachsbearbeitung wurden an fünf Stationen anschaulich erklärt – auch hier gibt es bereits einen ausführlichen Blogbeitrag. Reinhold Burger gab außerdem Tipps zum Kauf und der Behandlung der Gerätschaften.Vortrag Wachsverarbeitung von Reinhold Burger

Mittelwand einlöten, Vortrag Wachsverarbeitung von Reinhold BurgerDer Nachmittag war randvoll mit Aktivitäten, denn außerdem boten wir unseren Ferien-Hausflohmarkt auf, der noch einmal – am So., 08.09.19 von 14-17 Uhr – stattfinden wird. Eine Woche später erfolgt dann auch schon die Saison-Abschlussfeier, und dann geht’s bereits wieder in die Winterpause mit der Bienen-InfoWabe.

Also, nutzt die Gelegenheit, uns heuer noch zu besuchen – wir freuen uns auf euch!

* Vor- und Nachteile Zuckerarten -> Alle Blogbeiträge zum Thema Bienenauffütterung mit Zucker:

Vortrag Wachsverarbeitung von Reinhold Burger