7. Tür im Adventskalender der Bamberger Schulbiene

7.
Mit Geißel, Buch und Bienenkorb,
trägt er eine besondere Sorg’,
Ambrosius, ein heilig’ Mann,
beschützt, so gut er es nur kann,
Lebküchner, Imker, Handelsleut’,
und Bienen! Was für eine Freud’!

Herzliche Einladung zur heutigen BAmbrosiusfeier in der Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1 (Erba-Park) von 18-20 Uhr!

By Wolfgang Sauber (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

By Wolfgang Sauber (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

6. Tür im Adventskalender der Bamberger Schulbiene

6.
Vielleicht haben sie ja einen Traum,
vom Nikolaus in einem Baum,
der allen Bienen Blumen schenkt,
und Honig in die Waben hängt.
So einen gibt’s, man glaubt es kaum,
doch DER steht morgen erst im Raum!

Honigwabe mit Bienen

5. Tür im Adventskalender der Bamberger Schulbiene

5.
Hören wir da ein Gekicher?
Na, das ist wohl nicht so sicher.
Was Bienen in der Traube machen.
ist zittern, träumen und bewachen.
Die Königin wird aufgewärmt,
und keinesfalls wird ausgeschwärmt!

Bienenköniginn

4. Tür im Adventskalender der Bamberger Schulbiene

4.
Barbaratag am vierten ist,
und wie ihr sicherlich schon wisst,
beginnt damit die Weihnachtsphase:
Wir stecken Zweige in die Vase!
Was dann am Christtag so hübsch blüht,
doch niemals einen Apfel sieht.
Denn Bienen bräuchte es dazu,
doch diese wollen auch mal Ruh’!

Biene an Apfelbaumblüte

3. Tür im Adventskalender der Bamberger Schulbiene

3.
Mal sitzt die eine vornedran,
mal an der Seite, mal mittemang.
Die Bienenschwestern – und nur diese!
(die Drohnen blieben auf der Wiese) –
wechseln die Stellung, um warm zu bleiben.
Was sie wohl sonst noch alles Treiben?

Bereit für den neuen Standort Inselstadt / Schiffbauplatz

2. Tür im Adventskalender der Bamberger Schulbiene

2.
Auch jetzt, wo kalt der Winter ist,
da greifen sie zu einer List.
Damit’s nicht fad wird in der Beute –
(die Bienen sind schon schlaue Leute!) –
kuscheln sie sich eng zusammen,
es wird gechillt und rumgehangen!

Wintertraube Ediths Volk Buger Wiesen

1. Tür im Adventskalender der Bamberger Schulbiene

1.
Sie haben selten Langeweile,
denn Bienen sind kaum mal alleine.
Vieltausend Schwestern und auch Brüder,
summen, brummen ihre Lieder,
für eine schöne Königin,
die ganz dem Volke sich gibt hin.

Bienenkönigin des Standortes Buger Wiesen

Tierisch entspannt – der frischgebackene Imkerfacharbeiter Reinhold

Tierisch entspannter Imkerfacharbeiter Reinhold„Facharbeiter Bienenwirtschaft“ (kurz: Imkerfacharbeiter) heißt’s in Österreich, was sich bei uns in Deutschland „Tierwirt Fachrichtung Imkerei“ (vor 2005: Tierwirt Schwerpunkt Bienenhaltung)“ nennt. Wie auch immer – Reinhold Burger hat die europaweit anerkannte Ausbildung an der Niederösterreichischen Imkerschule (Landwirtschaftlichen Fachschule im Bildungszentrum Warth-Aichhof) mit „ausgezeichnet“ (also sehr gut) geschafft, worauf ich als seine Partnerin natürlich mächtig stolz bin.

Als „Spätberufener Ü50“ ist es nicht so easy, sich noch einmal neu zu orientieren. Dazu gehört Mut, Hingabe und Konzentration. So musste er vor allem Letzteres in der vergangenen Blockunterrichtswoche vom 13.-17.11.2017 aufbringen, die mit einer Prüfung über den gesamten Lernhorizont (bei normalen Auszubildenden sind das drei Jahre Stoff) erstreckt.

Reinhold hingegen konnte durch nachgewiesenes Vorwissen und durch sein Diplom (als Geograph) erheblich abkürzen. So absolvierte er lediglich diese und zwei weitere Wochen im Frühjahr, in der er mit 15-20 anderen Imker(innen) in Warth (südlich von Wien in der „Buckligen Welt“ gelegen) zum Unterricht antreten musste bzw. durfte. Dieses und all die vielen Lernabende zuhause haben sich gelohnt.

Der nächste Schritt nun ist die Anmeldung zur Meisterausbildung. Der Antrag ist geschrieben, und dann heißt es erneut: Selbsstudium, und zwar 2,5 Jahre lang. Nun, er ist drin im Lernen und für unsere Bienen und Schulbienenschüler/innen ist ihm da nichts zu viel. Natürlich profitiere  ich ebenfalls von seinem systematischen Lernen. In vielen Gespächen (nicht nur zum Abfragen von Stoff) erfreuen wir uns gegenseitig über spannendes Neues und aufgefrischtes Wissen rund um Bienen und deren Lebensraum, über Honig und weitere Bienenprodukte, über Imkerei und – ja, auch Betriebswirtschaft und „Standeskunde“, wie es in Österreich üblich ist.

Bildungszentrum Warth-Aichhof mit niederösterreichischer Imkerschule

Bildungszentrum Warth-Aichhof mit niederösterreichischer Imkerschule

Warum gerade Österreich? Wir hier in Franken bzw. Bayern wissen die fundierten Bildungsmöglichkeiten unserer nahen Nachbarn zu schätzen. Auch ich selbst habe ein österreichisches Diplom (Erwachsenenbildung) erhalten, welches in der einmalig gut vermittelten Form erst zehn Jahre später auch für Deutschland adaptiert wurde. Gerade in der Imkerei ist es sinnvoll, über den eigenen Tellerrand zu schauen, müssen wir uns länderübergreifend austauschen und zusammenhalten. Daneben waren ausschlaggebend die Organisation der Ausbildung als Blockunterricht sowie weitere für Reinhold optimalere Zulassungsvoraussetzungen.

Was mit den Auszeichnungen anzufangen ist, spielt im Grunde jedoch eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist, das eigene Wissen zu mehren und an andere weiterzugeben. Wir brauchen es dringend, denn „von nichts kommt nichts“. Wir müssen das Ruder hart herumreißen, wenn wir der Welt die Bienen erhalten wollen. Nicht später mal irgendwann vielleicht …, sondern JETZT und ohne Altersbeschränkung.

Nachtrag 27.01.2021: Seit Februar 2020 ist Reinhold nun auch Imkermeister. Er hat also gleich nach dem Facharbeiter weiter gemacht und darauf aufbauen können.

Facharbeiterbrief (Urkunde) Bienenwirtschaft für Reinhold Burger

Teilnehmer/innen der Prüfung zum Facharbeiter Bienenwirtschaft in Warth am 17.11.2017
© LFA NÖ (http://www.lehrlingsstelle.at)

 

Dritte Bienenpatenrunde mit Sabine Saam 2017/2019

Geburtstagskind und Bienenpatin Sabine Saam, BaunachSie gehört zu den „alten Hasen“ der Bienenpatinnen: Sabine Saam aus Baunach. Über ihre Patenbeiträge hinaus hat sie aber auch sonst seit 2013 etliche Male gespendet* und uns über manche Investitionshürde geholfen.

Bienenpatin Sabine Saam mit Maskottchen SaBieneAußerdem partizipierten wir zu verschiedenen Anlässen, beispielsweise bei vier Schulbienenbesuchen in Baunach (KiTa, Baunacher Grundschule, Reckendorfer Grundschule), im Zusammenhang mit dem von ihr gewonnenen Helene-Weber-Preis, dem ein gemeinsames Projekt zur Aktivierung von politisch interessierten Frauen („Bienendemokratie“) folgte, dem 1. Baunacher Nachhaltigkeitstag in Sachen Bienen und Insekten, ihre Jurymitgliedschaft für den Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2016 – hab‘ ich etwas vergessen?!? Ich hoffe, nicht.

Wir baten Sabine Saam für das dritte Interview, doch einfach einmal selbst Fragen an uns (= BLIB – Bienen-leben-in-Bamberg.de) zu stellen. Hier sind sie:

Festtagsgast Sabine Saam vor Bienen-InfoWabe

Festtagsgast Bienenpatin Sabine Saam vor Bienen-InfoWabe, die bald barrierefrei sein wird

Sabine Saam: Die Bienen-Info-Wabe steht, das Umfeld grünt und blüht – seid ihr mit der Auslastung zufrieden?

BLIB: Ja und Nein.

Einerseits sind wir sehr zufrieden, weil so viele Schulen, Gruppen und Interessierte den Weg zu uns auf die Erba-Insel gefunden haben, obwohl einige den neuen Weg („Bienenweg 1“) erst mal nicht sofort auf dem Schirm haben. Er ist noch zu neu und nicht überall verzeichnet.

Andererseits sind wir traurig, dass wir inzwischen auch Absagen erteilen müssen, da die privaten Kapazitäten nicht für alle reichen. So ist das mit dem Ehrenamt nun mal. Noch sind wir keine Rentner.

Doch alle zwei Wochen (zwischen Ostersonntag und Mitte September) freuen wir uns, jeden zweiten Sonntag Nachmittag (14-17 Uhr) unser Bienenwissen und die Freude am Imkern mit allen kleinen wie großen Besuchern teilen zu dürfen. Und nach Vereinbarung bis zu 20 Gruppen in der Saison, ab der 2. Schulklasse oder für sonstige Institutionen. Sogar politische Verbände, wie beispielsweise damals deine CSU-Frauenunionsgruppe, die einen Vortrag zur Bienendemokratie genießen durfte.

Das erfüllt uns mit großer Zufriedenheit, wenn der Funke übergesprungen ist und der Bund der Bienen mit den Menschen neu geknüpft werden konnte, in welchem thematischen Zusammenhang auch immer. Anknüpfungspunkte gibt es ja zuhauf.

Sabine Saam: Bamberg auf dem Weg zur Bienenstadt – was kann noch besser gemacht werden?

  1. Mehr Blühwiesen. Der Erba-Park ist ja schon auf einem sehr guten Weg. Hier finden sich viele naturbelassene Blühareale, die nur wenige Male im Jahr gemäht werden. Das könnte intensiviert werden, indem a) geeignete Maschinen (Balkenmäher) angeschafft werden und b) die Bevölkerung diesen Bewuchs auch will – und ihren Willen kund tut. Denn die Besorgnis der Stadt, dass Wildblühendes nicht breit akzeptiert wird, ist verständlicherweise da. Man will es sicherlich vielen recht machen. Was uns Bürgern recht wäre, sollten wir klar und an die richtige Stelle gewandt sagen. Und natürlich selbst in unseren Gärten und Balkonen für bienenfreundlichen Bewuchs sorgen.
  2. Weniger Versiegelung der Flächen bzw. entsprechender Ausgleich. Ob Muna-Industriebesiedelungsprojekt, BMW-Autohaus, Wunderburger Glaskontor-Brachfläche, ungenutzes Gärtnerland oder Brose-Firmengebäude … letztere hatten es ja vorgemacht, dass man hier um Ausgleich bemüht war. Gegenüber, am Berliner Ring / Memmelsdorfer Straße / Seehofstraße entstand ein sehr schönes Pflanzenareal (Sandmagerwiese mit Trockenmauer). Auch die REWE-Rudel (mithin unsere Bienenpatin Annemarie) in der Würzburger Straße plant, ihren Dachausbau zu begrünen und mit einem Wildbienenhotel zu bestücken.
    Es ist die Summe aller Teile, die ALLEN nützt, und nicht nur den Betreibern selbst. Da ginge noch etwas mehr! Und wer sich bemüht, kann sogar unseren Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis gewinnen, nebst entsprechender Publicity.
  3. Weniger Einsatz von Pflanzenschutzmittel im nahen Umland, beispielsweise Buger Wiesen oder Nordflur. Kürzlich erst erfuhren wir von Einwohnern in Bughof, dass sie einen halben Hektar aus der landwirtschaftlichen Verpachtung herausgenommen und als Bienenweide selbst beleben wollen. Das sind wunderbare Ansätze, die es weiter zu verfolgen gilt. Meist klappt das aber nur, wenn jemand unmittelbar selbst betroffen ist, beispielsweise, weil er um die Gesundheit seiner Kleinkinder fürchtet. Hier noch ein wenig über die privaten Befindlichkeiten hinaus zu denken, wäre schön.
    Einsatz zeigen geht oft erstaunlich leicht. So schaffte es ein einfacher Anruf bei der Wasserstraßen- und Schifffahrtsbehörde, dass die Dämme des RMD-Kanals weniger häufig und abwechselnd gemäht wurden, damit immer etwas für die Insektenwelt zu finden ist. Diese positive Verstärkung unseres Tuns würden wir uns wünschen, denn wir können nicht überall zugleich sein.

Gruppenbild der Igel- und Bienengruppe Kita St. Oswald Baunach

Sabine Saam: Das Projekt „Bamberger Schulbiene“ ist in aller Munde – welche Pläne gibt es für die Zukunft?

  1. Langfristig: Multiplikatorenschulung. Eben, weil wir an unsere Kapazitätsgrenzen stoßen, ist es sinnvoll, sich nicht noch mehr an Führungen aufzubürden, sondern diejenigen zu schulen, die Bienenunterricht im großen Stil halten können: Die Lehrkräfte.
    Hier sind wir nun einen Schritt weiter und hoffen, dass der angedachte Lehrauftrag an der Uni Bamberg finanziell verwirklicht werden kann. Auf alle Fälle werden wir weiterhin Grund- und Mittelschul-Lehramtsanwärter/innen in „Didaktik der Naturwissenschaft“ unterrichten, was heuer seinen Start erfuhr.
  2. Mittelfristig 1: Eigene Schulung. Reinhold ist auf dem Weg, berufsbegleitend seinen Facharbeiter für Bienenwirtschaft abzuschließen, nachdem er heuer schon als Bienensachverständiger – einer der momentan nur drei in unserer Region – anerkannt wurde. So sind wir noch mehr gerüstet für eine qualitätsvolle Vermittlung der Themen Bienen, Honig, Imkerei und Natur. Da heißt es jetzt einfach, durchhalten und Daumen drücken.
  3. Mittelfristig 2: Aufbau eines eigenen Wachskreislaufes aufgrund erneuter Wachspanschereien. Wir wollen für unsere Bienen in Bamberg auf Nummer Sicher gehen, aber auch unseren Bamberger Lagenhonig in gewohnt hoher Qualität anbieten. Ganz klar, dass wir mit den anzuschaffenden (recht teuren) Gerätschaften wiederum Schulungen anbieten werden.
  4. Kurzfristig: Das Projekt „Bamberger Bienengarten“ fertig bringen. Hier fehlen uns noch Einzelpflanzenbeschilderungen und Erklärtafeln – für letzteres hast ja dankenswerterweise selbst bereits gespendet, liebe Sabine!

Patenlernbeute von Sabine SaamSabine Saam: 3 Wünsche frei für die Bienen – wie lauten sie?

Wunsch 1: Liebt, achtet und schätzt eure Bienen, auch, wenn sie stechen können! Ihr braucht sie!

Wunsch 2: Schätzt regionalen Honig und die Imker, die unter erschwerten Bedingungen dafür sorgen. Bezahlt ihn anständig, dann kann mit den Einnahmen noch mehr für die Bienen getan werden, auch, weil die Tätigkeit des Imkerns dadurch einfach attraktiver wird.

Wunsch 3: Möge es bald ein verträgliches, leicht anzuwendendes, langfristig für Bienen und Menschen unschädliches Allheilmittel gegen die Varroamilbe geben. Und keine (neuen) Gefahren, die ja doch schon auf uns lauern (Kleiner Beutenkäfer, Asiatische Hornisse, Kirschessigfliege (hier der damit verbundene Pestizideinsatz, usw.)

Alles in allem – wir lassen nicht nach mit unseren Bemühungen und haben – gemeinsam mit dir, liebe Sabine, und vielen anderen – Schritt für Schritt schon viel erreicht. Mit etwas finanzieller Unterstützung geht natürlich vieles leichter und vor allem schneller, ganz klar.

Es war uns eine Freude, deine sinnvollen Fragen beantworten zu dürfen. Vielen Dank dafür, Sabine!

Bienenpatin Sabine Saam (re.) bei der Urkundenübergabe durch Ilona Munique

Überreichung der Bienenpatenurkunde an Sabine Saam (rechts) durch Ilona Munique von Bienen-leben-in-Bamberg.de am 19.08.2013

* Sabine Saams Spenden, über die wir berichtet hatten:

17.10.2014: Da kann die Schulbiene einpacken!

16.06.2015: Spatenstich Bienen-InfoWabe im Erba-Park Bamberg

19.06.2015: „Das war sooooo schön!“ Schulbienen-Besuch in Lichteneiche 1c

01.08.2015: Minis kommen groß raus in der 1a der Lichteneiche-Schule

23.03.2016: Sabine, Sabine, steht hinter der Gardine

27.07.2017: Geburtstagsgeschenk für Bieneninitiative

China zu Gast in der Bienen-InfoWabe in Bamberg

„Was ist guter Unterricht?“ Dieser Frage ging die deutsch-chinesische Hochschul- und Bildungskooperation in der Lehrerbildung am 12.07.2017 auch in Bamberg nach. Eine sechsköpfige chinesische Delegation war zu Gast in der Bienen-InfoWabe. Sie trägt nun sowohl unsere Schulbienen-Didaktik als auch den Bamberger Lagenhonig zurück in die Provinzregion Zhejiang (ca. eine Bahnstunde südlich von Shanghai).

Gruppenbild vor Bienen-InfoWabeAnlass und Projektpartner

Die Bienen-InfoWabe wurde auf Anfrage der Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) unter Projektmanager Janne Leino (Shanghai, gebürtiger Finne, perfekt Deutsch sprechend!) als Beispiel eines außerschulischen Lernraums zur nachhaltigen Umwelterziehung vorgeschlagen. Auf die Idee kam Dr. Yelva Larsen aus der Fakultät Humanwissenschaften an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg anlässlich eines Seminars über Bienen und Didaktik, die wir erst kürzlich für die Lehramtsanwärter/innen der Universität Bamberg angeboten hatten.Gäste vor der SchaufensterbeuteDie chinesischen Abgesandten sollen künftig Multiplikatoren an ihren Schulen sein, welche Partner in einem HSS-Projekt zur Entwicklung der Umwelterziehung an chinesischen Grundschulen sind.

Im Bereich Bildung stehen die Qualifizierung von Lehrkräften, die Entwicklung bedarfsgerechter  Bildungsgänge sowie die bildungspolitische Beratung im Fokus, mit Schwerpunkt berufliche Bildung. Der  Bildungstransfer in strukturschwache Regionen trägt zur Chancengerechtigkeit und zum Abbau regionaler Gefälle bei.¹

Mit der Dolmetscherin an der Seite lief's wie am SchnürchenSo kam es, dass die Lehrkräfte um Prof. Chen Xiaoping aus der Zhejiang International Studies University (ZISU)², unterstützt von zwei Dolmetscherinnen, unserer knapp zweistündigen Vorstellung des Konzepts der Bamberger Schulbiene und seiner Projekte sehr aufmerksam lauschten. Auf deren Input aus der dreitägigen Bildungsreise wird man sicherlich sehr gespannt sein.

Chinesische Delegation im Bamberger Bienengarten vor Kräuter-SchaubeetNatürlich waren auch drei Vertreter/innen der Otto-Friedrich-Universität aus dem Umfeld „Didaktik der Naturwissenschaften“ anwesend. Neben Frau Larsen und Reinhold Link war dies der Institutsleiter Prof. Dr. Jorge Groß, der es sich nicht nehmen ließ, im Vorfeld die später kredenzten Honigbaguettes herzurichten.³

Holzbiene, schlürfend aus MuskatellersalbeiblüteDie süße Belohnung, das Honigwaben-Gewichtraten wie auch die Besichtigungen der Bienen in der Schaufensterbeute und des Bienengartens lockerten die Powerpoint-Präsentation zwischendurch auf. Sogar die größte Biene Europas, die blaue Holzbiene (Xylocopa violacea) war neugierig auf die fernöstlichen Gäste und fand sich am reichlich blühenden Muskatellersalbei ein.

Input der Gastgeber und ihre Ziele

Lehrerin aus der chinesischen Delegation mit ImkerhutZustimmendes Nicken und Gelächter auf die Bemerkung „Wenn’s um Bürokratie geht, sind alle Länder wohl gleich.“ Vorgestellt hatten wir Förderbeispiele aus Bund (Umwelt im Unterricht) und Land Bayern („Imkern an Schulen“ und „Imkern auf Probe“) sowie das Fortbildungsangebot des Vereins Mellifera e. V. („Bienen machen Schule“). Damit auch alle anderen Schulen, Bildungseinrichtungen und Bürger/innen in Bamberg, die keine Förderprogramme nutzen (können), dem Bienenthema etwas abgewinnen können, ist die Bienen-InfoWabe von der Privatinitiative „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ unter der Trägerschaft des Imker und Bienenzuchtvereins Bamberg Stadt und Land e. V. eingerichtet worden.

Dass dieses „grüne Klassenzimmer“ im Erba-Park allein über Spenden und Sponsoring finanziert und durch ehrenamtliche Leistungen lebt, macht sie zu einer unabhängigen und flexibel reagierenden Institution, die keinen Dogmen folgt, sondern sich vielmehr als Informationsdrehscheibe versteht. Die Liebe zu den Bienen zu wecken und aufgeschlossene, verantwortungsbewusste sowie ausreichend informierte Jungimker zu gewinnen ist Selbstverpflichtung, der konsequent nachgegangen wird.

Screenshot aus der Powerpoint zur Stressless-Methode BLIBLehrer der chinesischen Delegation mit Reinhold Burger in der MitteDabei bedienen sich die Protagonisten des Knowhows aus Theorie und Praxis der Imkerei, welches Geograph Reinhold Burger als Bienensachverständiger und Gesundheitswart sowie zukünftiger Tierwirt mit Fachrichtung Bienen bzw. Imkerei gerne weitergibt, als auch der bibliothekarischen (sprich: informationsrecherchegerichteten) und pädagogisch ausgeübten Berufsfelder von Ilona Munique, die als Erwachsenenbildnerin um die Möglichkeiten motivierender Lernbegleitung weiß. So wurde zur Verknüpfung von Theorie und Praxis eine Stressless-Methode in vier Stufen entwickelt, mit dem Ziel, Bienenvölker pur, direkt und vor allem angstfrei zu erleben.

Fazit und Dank

Ilona Munique neben Lehrer der chinesischen DelegationWissen vermitteln alleine reicht nicht aus. Ebenso wichtig ist die Grundmotivation hinter dem Lerngeschehen. Sie kann nur persönlich und empathisch ausgeübt werden. Wir hatten den Eindruck gewonnen, dass diese Grundeinstellung die anwesenden Gäste – ob aus China, Deutschland oder Finnland – trefflich einte. Motivatoren benötigen aber zuweilen auch selbst eine Dosis davon. Dass wir sie uns gegenseitig geben konnten, war eines der erfreulichen Nebenziele dieser fachlichen und herzlichen Begegnung.

³ Wir danken der Otto-Friedrich-Universität Bamberg für ihr großes Vertrauen in uns, namentlich:

  • Prof. Dr. Jorge Groß (Direktor des Instituts für Erforschung und Entwicklung fachbezogenen Unterrichts (EE-feU) und Geschäftsführender Leiter Didaktik der Naturwissenschaften)
  • Dr. Yelva Larsen (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)
  • Reinhold Link (Lehrbeauftragter Didaktik der Biologie und Chemie mit Schwerpunkt Mittelschule)

¹ Chinas Weg zur nachhaltigen Entwicklung: Bildung und integrierte ländliche Entwicklung sind Schlüsselfaktoren“. In: Blickpunkt China, 3 (2016), Ausg. 2, S. 7.

² Die ZISU ist vom chinesischen Bildungsministerium beauftragt, die praktische Lehrerausbildung weiter zu professionalisieren und hat auf diesem Gebiet eine Vorreiterrolle inne. Die an der ZISU entwickelten und erprobten Konzepte strahlen auf die gesamte Bildungslandschaft der Provinz Zhejiang und darüber hinaus. Dem entsprechend stand in den letzten Jahren die Internationalisierung im Mittelpunkt der Hochschulentwicklung. Quelle: Blickpunkt China, 3 (2016), Ausg. 2, S. 28.

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