Transparenzbericht 2016

SpardaZukunftspreis 2016 an Bienen-leben-in-Bamberg.de

SpardaZukunftspeis 2016

Sprachen wir 2015 noch von einem Mega-Jahr mit beachtlichen Zahlen, hatten wir sie 2016 auch schon wieder übertroffen, unwillentlich. Doch das „Nein-Sagen“ fällt uns zugegebenermaßen schwer. Und es wurde uns mit einem 1. Platz beim Sparda-Zukunftspreis 2016 der SpardaStiftung Nürnberg reichlich vergütet.

Von dieser überraschenden Anerkennung einmal abgesehen war unser Highlight die erstmalige Durchführung eines Jahresprogramms in der endgültig fertiggestellten Bienen-InfoWabe im Erba-Park.

Die Bienen-InfoWabe (BIWa) am 11. März 2016 kurz vor der Saisoneröffnung an Ostern 2016Nachfolgender Transparenzbericht gibt einen Rückblick auf unsere fünf Kern-Aktivitäten:

  1. Bamberger Schulbiene, die übrigens eine eigene Tagebuchseite hat
  2. Bienenpatenschaften
  3. Bienen-InfoWabe, deren Historie wir ebenfalls eigens festgehalten haben
  4. (Lehr-)Bienenstandorte, die zugleich den Bamberger Lagenhonig hervorbringen, sowie
  5. Medien- und Öffentlichkeitsarbeit, mit dem Schwerpunkt des Weblogs hier, den Postings via Social-Media-Plattformen sowie Pressearbeit und Vorträge unsererseits.

Der Bericht wird ergänzt mit der Auflistung eigener Fortbildungen und einer Vorschau unserer Pläne für das laufende Jahr.

Fazits zum Jahr 2016

  • „Was lange währt, wird endlich gut.“ (Volksmund)
  • „Immer, wenn du meinst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her …“ (unbekannt)

Unsere fünf Kern-Aktivitäten

1. Die „Bamberger Schulbiene“

  • 33x Unterricht / Führungen / Vorträge
    • Krokussetzaktion mit Grundschülern der Wunderburgschule20x Unterricht für folgende Einrichtungen und Gruppen*:
      Wunderburgschule (2x), Grundschule Baunach in Baunach (2x), Ethikgruppe Luitpoldschule (1x), Grundschule Reckendorf in Baunach (1x), Grundschule Lichteneiche (3x), Grundschule Gundelsheim (2x), Maria-Ward-Realschule (1x), Grundschule/Förderverein Hainschule (1x), Heidelsteigschule (1x), Mittelschule Stegaurach (1x), Studierende an der Sternwarte (1x), Einzelunterricht Student Sternwarte (2x), Berufsschule III und Flüchtlinge (1x), Dientzenhofer Gymnasium W-Seminarunterstützung (1x)
    • 2 Führungen – VHS-Kurs, Tagesklinik Sozialstiftung
    • 5 Vorträge: Thema „Bienen“ für Obst- und Gartenbauverein Bamberg-Wildensorg; „Bienendemokratie“ für Frauentreffen im Zusammenhang mit dem Helene-Weber-Preis für Sabine Saam; „Bienengesundheit“ für IBZV-Mitgliederversammlung; Thema Honig für BIWa-Programm; „Patient Biene“ für BIWa-Programm; „Bienenkrankheiten“ für IBZV e. V. in Breitengüßbach
    • 6 Honigernte- und -schleudertage
  • Entwickeln eines Curriculums für den Unterricht einer Berufsschule

2. Bienenpatenschaften

Unsere Bienenpatenschaften werden für den Zeitraum von zwei Jahren abgeschlossen und laufen ohne weitere Kündigung aus. 11 unserer Pat(inn)en sind bereits in der zweiten bzw. dritten Runde seit Beginn 2012. Das ist einfach großartig!

So begleiteten und unterstütz(t)en uns bis zur Mitte des Jahres 27 Bienenpatinnen und -paten sowie 3 Ehrenbienenpatinnen.  Stand zum 31.12.16: 21 Patenschaften.

Sie wurden durch 4 Bienenpaten-Newsletter und 11 Rundmails auf dem Laufenden gehalten.

Krokussetzaktion 2016, Bienen-InfoWabe Erba-Park Bamberg3. Bienen-InfoWabe

  • 28 Arbeitstage zur Fertigstellung der Bienen-InfoWabe, ein Informations- und Bildungszentrum und grünes Klassenzimmer im ERBA-Park Bamberg
    • 14 Arbeitstage  zur Einrichtung der Bienen-InfoWage – mit herzlichem Dank an Gabriele Loskarn und Michaela Hock!
    • 14 Arbeitstage für die Umgriffarbeiten der Bienen-InfoWabe, inkl. 2 Tage Pflege der 16 Obstbaumscheiben – mit besonderem Dank ans Gartenamt und für die Unterstützung der Pfadfinder vom Stamm St. Joseph!
  • Gruppenfoto der TeilnehmendenAn 14 Sonntagen öffneten wir die Türen der Bienen-InfoWabe für die Bevölkerung im Rahmen des BIWA-Jahresprogramms 2016
    • davon 2 Großveranstaltungen: die Saison-Eröffnung der Bienen-InfoWabe mit Gottesdienst und die Saison-Abschlussfeier
    • 8 Sonntagsöffnungen mit Vorträgen
    • 4 Sonntagsöffnungen ohne Vorträge

Schaufensterbeute mit der 7. Klasse Maria-Ward-Realschule Bamberg4. (Lehr-)Bienenstandorte

Wir pflegten die Völker an 10 (Lehr-)Bienenstandorten, darunter ein von einem Imker verwaister Standort einer Innenstadtbewohnerin.

Den Standort in Wildensorg mussten wir zum Jahresende aufgeben, da er keine optimalen Bedingungen aufwies. Da es unser allererster Standort seit Beginn unserer Initiative war, kein leichter Schritt für uns. Doch die Gesundheit der Völker geht vor.

Reinhold erläutert die Finessen des Honigschleuderns5. Medien- und Öffentlichkeitsarbeit 

a) Aktivitäten

  • Erstmalige Vergabe des Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreises
  • 28 (2015: 28) Artikelabdrucke in Zeitungen, Zeitschriften und anderen Publikationen (siehe Pressespiegel) sollten dazu beitragen, die Bevölkerung auf das Bienenthema aufmerksam zu machen, zu informieren und vor allem zu motivieren.
  • 150 (2015: 164) Weblog-Beiträge veröffentlicht unter „Bienen-leben-in-Bamberg.de“ mit 29.118 (26.744) Besucher, die 52.437 (51.023) Seiten ansahen), sind wichtigster Teil unserer Verankerung des Bienenthemas in Bamberg und weit darüber hinaus. Die Beiträge dienen uns selbst jedoch auch als Reflexion, als Archiv und dem eigenen Hinzulernen. Alle Beiträge werden verantwortungsbewusst auf der Grundlage eigener Erfahrungswerte und im Abgleich mit sorgfältiger Recherche in geeigneten Quellen verfasst.
  • Pflege der Webseiten des Imker und Bienenzuchtverein Bamberg Stadt und Land e. V. (IBZV)
  • Pflege der Imker-Bibliothek mit Jubiläum: das 100. Medium eingetragen

2. Preisträger "Silberlinde", Übergabe an Fränkischen Tag, Harald Riegerb) Background – unterstützende Aktivitäten im Hintergrund

  1. Anfertigung des Transparenzberichts 2015
  2. Erstellung eines Flyers für das BIWa-Jahresprogramm 2016 und eines Einlegezettels
  3. Ausschreibung des Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2016 mit Ernennung der Jury
  4. Urkundenübergabe und Interviews von 5 Bienenpat(inn)en
  5. Interview des StadtECHOS
  6. Feier in Nürnberg anlässlich der Übergabe des SpardaZukunftspreis 2016 der Sparda-Stiftung
  7. Teilnahme an Vorstandssitzungen des Imker und Bienenzuchtvereins Bamberg Stadt und Land e. V.

Spendenübergabe des REWE-Sonderpreises am 26.07.2016 an Bienen-leben-in-Bamberg.dec) Spenden – Wir danken …

unseren Großunterstützern (von 300,- bis 2.500,- Euro)

… unseren Dauerunterstützern und Sachspendern

… unseren BIWa-Referent(inn)en

Selbstverständlich danken wir ebenfalls den Klein- wie allen anderen Unterstützer/innen, die sich in jeglicher Weise für Bambergs Bienenwelt bemühen. Jede Hilfe zählt.

Teilnahme an Fortbildungen

  1. Veitshöchheimer Imkerforum, Fachzentrum Bienen
  2. Lizenznehmertreffen „Regionalsiegel“
  3. Dreitägiger Kurs „Bienengesundheit“ (Reinhold)
  4. „(Wild-)Bienen“ im Rahmen der 1. Baunacher Nachhaltigkeitstage
  5. Besuch des Bienenhauses bei Kloster Banz
  6. Sensenkurs in Burgstall
  7. Exkursion Lehrbienenstand Scheßlitz
  8. Vorträge und Besichtigung zum „Tag der offenen Tür“ der LWG in Bamberg, Galgenfuhr
  9. „Fliegende Bienenapotheke“ in Greetsiel
  10. Bienenkonferenz Nürnberg
  11. Vorträge zur Herbstversammlung der HEG in Eltmann

Die unersprießlichsten Vorkommnisse in 2016

  1. Umgriffarbeiten an der Bienen-InfoWabe durch Pfadfinder St. Josef BambergDie langanhaltende Kälte, die den Inneneinrichtung der Bienen-InfoWabe verzögerte, weil’s sich bei Minusgraden schlecht handwerken lässt.
  2. Die große Hitze ausgerechnet zur Schwerstarbeit beim Aushub des verdichteten Bodens rund um die Bienen-InfoWabe
  3. Die Schlechtwettertage, die irgendwie immer nur dann kamen, wenn wir Sonntagsöffnung hatten.
  4. Der Verlust zweier Völker und endgültige Aufgabe des Standorts in Wildensorg

Und das alles ist Jammern auf hohem Niveau, denn richtig schlecht ging’s uns und unseren Bienen wirklich nicht! Wollen hoffen, dass das so bleibt!

Die elementarsten Vorhaben von 2016 – und was daraus wurde

  1. Fertigstellung der Bienen-InfoWabe mit Umgriff (erreicht)
  2. Programmdurchführung Bienen-InfoWabe auf der ERBA-Insel (übertroffen)
  3. Finanzierung des Programms einbringen (Spenden-Info hier!) (erreicht)
  4. Auf dem Weg zum Lehrbienenstand mit der 7. Klasse der Maria-Ward-Realschule BambergMind. 12 Schulbienen-Unterrichte abhalten (weit übertroffen)
  5. Realisierung der Bienen-Blühwiese vor der Bienen-InfoWabe (steht noch aus, fest eingeplant Dank Preisverleihungen an uns für 2017)
  6. Kontaktaufbau mit Wasserwirtschafts- und dem Schifffahrtsamt (erreicht, s. a. Bericht)
  7. Schulung zum Bienengesundheitswart für Reinhold (erreicht)
  8. Fortbildungen zu verschiedenen, nicht-konventionellen Imker-Betriebsweisen (mangels Angebote im Zeitraum nicht umfassend erreicht) -> 2018 erreicht

Pläne für 2017

  1. Fertigstellung der 24 Meter Fliegenvergitterung rund um die Bienen-InfoWabe
  2. Realisierung von Arealen mit bienenfreundlichen Blumenbeeten vor der Bienen-InfoWabe
  3. Anwerbung von Ehrenamtlichen zur Unterstützung der Beetpflege
  4. Durchführung des BIWa-Jahresprogramms 2017
  5. Fortbildungen zum Thema Bienengesundheit
  6. Anschaffung einer neuen Edelstahl-Honigschleuder
  7. Installierung eines unabhängigen Wachskreislaufes für den Bamberger Lagenhonig
  8. Planungen für eine Exkursion zur Bienstube in Schlammersdorf (Oberpfalz) und ins Zeidlermuseum Feucht bei Nürnberg für 2018

Unser übergeordnetes Ziel, …

der Erhalt der Bienenwelt in Bamberg durch z. B. Jungimkerförderung, ist lediglich durch ein (nur bedingt die Realität abbildendes) Indiz gekennzeichnet: die Anzahl der gemeldeten Imker in den beiden Imkervereinen Bambergs samt ihrer Völker.

Die Anzahl der Imker ist tendenziell leicht steigend bei nur minimal steigender Völkeranzahl. Positiv gesehen ließe sich von einem erfolgreichen Festigen des Status Quo sprechen. Wenn nicht die Ausgangssituation per se eine schlechte wäre …

Zur Statistik in einem späteren Beitrag mehr.

Statistik Imker und Völkerführung in Bamberg, Stand: 31.12.2016. Sekundärquelle: Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de Primärquelle: LVBI, Landesverband Bayerischer Imker e. V., Nürnberg

[Aktualisierung 31.10.2022 zur Angleichung der statistischen Aufteilung]

Letzte Winterarbeit vor Neujahr: Gemülldiagnose

Buger-Wiesen-Völker im WinterDie nachfolgenden Fotos der Windeln (ja, so heißen diese flachen Plastikwannen tatsächlich!) stammen aus den vier Völkern der Buger Wiesen und zeigen den Gemüllabfall. Die Windelkontrolle gibt Aufschluss über so einiges, was wir hier nur in Teilen wiedergeben, also die Volksstärke der Bienen, ihren Sitz im Beutenraum und natürlich als Wichtigstes, den Varroamilbenabfall.

Gemülldiagnose Volksstärke und -sitz

Windeldiagnose, Varroaauszählung Buger Wiesen

Über 7 Wabengassen starkes Volk

Zählt ihr die bräunlichen Streifen, so könnt ihr sehen, wie stark ein Volk in den Winter gegangen ist. Mindestens vier Reihen sollten es schon sein, sonst ist das Volk definitiv zu klein, um sich in der Traube auf Dauer genügend zu erwärmen. Ihr könnt am Abfall erkennen, an welcher Stelle die Bienenwintertraube sitzt, und zwar meistens (nicht immer!) vor dem Einflugschlitz – auf den Bilden die rechte Seite.

Windeldiagnose, Varroaauszählung Buger Wiesen

Gemüll über die ganze Beutenbreite verteilt

Zuweilen verteilt sich ein Volk auch über die ganze Beutenbreite. Eines der Vöker hing mit seiner Traube bis zum Gitterboden herab, was der Blick durch den Einflugschlitz verriet, bei welchem kontrolliert wird, ob Totenfall eventuell den Ausgang verstopfen könnte.

Das Herabhängen kann auf zweierlei hindeuten: Erstens auf ein zahlenmäßig sehr starkes Volk, und zweitens auf eine hohe Futtereinlagerung, welches den Bienen dann natürlich den Wohnraum einengt. Na, so haben sie’s wenigstens schön kuschelig.

Gemülldiagnose Varroabefall

Windeldiagnose, Varroaauszählung Buger WiesenWas so schwer auf dem Foto identifizierbar ist, ist auch in der Realität nicht so ganz einfach. Will man nun die Varroamilben finden, dann richtet sich das geschulte Imkerauge auf dunkelbraune, kreisrunde und glänzende Teile. Zwischen 15 und weit über 250 abgefallene Varroen 2 Wochen nach der Oxalsäurebehandlung zählten wir an unseren 8 Standorten.

Natürlich ist die Gemülldiagnose in der Kälte nicht wirklich erquicklich. Und die Ergebnisse auch nicht immer 100%-ig folgerichtig einordenbar. Fallen recht wenig Milben im unteren zweistelligen Zahlenbereich herab, besteht der Verdacht, dass die Oxalsäurebehandlung nicht gut gewirkt hat.

Fallen Hunderte herab, hat die Behandlung offensichtlich gewirkt. Doch wie viele Milben weiterhin im Volk verbleiben, ließe sich nur durch eine Lebendprobe definitiv feststellen. Diesen Aufwand tun wir uns nicht an. Eine regelmäßige Kontrolle des natürlichen Milbenfalls mittels Gemülldiagnose gibt uns jedoch ebenfalls ein verlässliches Bild über den Zustand unserer Völker. Hat ein Volk im Herbst, nach den Ameisensäurebehandlungen,  noch einen natürlichen Milbenfall von mehr als 1 Milbe pro Tag, dann ist ein entsprechend hoher Milbenfall durch die Oxalsäurebehandlung im Winter zu erwarten.

Tja, und wüssten wir um einen zu hohen Befall mit Milben, dann könnten wir jetzt im Winter nicht mehr viel ausrichten. Denn ein zweites Mal mit Oxalsäure könnten wir nicht behandeln, das würde die Völker zu sehr schwächen. Bei milden Temperaturen käme noch eine Sprühbehandlung mit Milchsäure in Frage. Und dennoch … um im kommenden Bienenjahr konsequent weitere Maßnahmen zu ergreifen, wie beispielsweise das Entnehmen der Drohenenbrut, ist es unerlässlich, sich über die Enwicklung jedes Volkes gut zu informieren und darüber Buch zu führen (via Stockkarte oder wie wir via Google-docs-Tabellen).

Heuer ist nun alles getan, was getan werden musste. Wir sind zuversichtlich, dass es alle Völker (bis vielleicht bis auf einen schwachen Ableger) gut über den Winter schaffen werden. Frohe Weihnachten nun auch für unsere Bienen!

Oxalsäurebehandlung im heute kältesten Ort Deutschlands

Oxalsäurebehandlung eines Bienenvolkes im Hainpark BambergTemperaturwerte am 05.12.2016Bei gemeldeten Minus 11,5° C (tatsächlich waren’s -8° C) klapperten wir im wahrsten Sinne des Wortes alle derzeit 8 Stationen ab, um an 13 Bienenvölkern Oxalsäure gegen die Varroaplage einzuträufeln. Wobei Reinhold nur an zwei Standorten wärmenden Beistand erhielt. Kristina möchte bald mal selber imkern und warf am Standort Erba-Insel einen ersten Blick in zwei Völker, die wir dort in der Früh um 7 Uhr behandelten.

Oxalsäurebehandlung eines Bienenvolkes an der Sternwarte BambergAm Standort Sternwarte traf sich Reinhold sodann mit Christian, der uns in diesem Jahr bereits mehrmals über die Schulter geschaut hatte.

Oxalsäurebehandlung eines Bienenvolkes im Hainpark BambergIch selbst hatte eindeutig zu kalte Füße bekommen. Die neuen Schuhe hielten leider nicht das, was ihr felliges Innenleben versprachen. Um nicht noch kurz vor unserer BAmbrosiusfeier am 7.12. (18-20 Uhr, Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, Erba-Park) krank zu werden, verkroch ich mich lieber wieder nach Hause, wo ich meinen tapferen Imkerhelden mit einem heißes Mittagessen auftauen werde.

Oxalsäurebehandlung eines Bienenvolkes im Hainpark BambergWie das mit der Oxalsäurebehandlung genau geht, hatten wir hier bereits einmal beschrieben. Wobei Reinhold mittlerweile so fit ist, dass er die Zarge nur noch anhebt und gleichzeitig träufelt, also nicht mehr die ganze Zarge wegstellt. Apropos … wenn wir Glück haben, hat die Träufelei ohnehin bald ein Ende. Man munkelt, dass wir bald auch in Deutschland (neben Österreich und der Schweiz) die Behandlung sprühend bzw. verdampfend anwenden dürfen. Was effektiver und bienenschonender ist. Zurzeit verbietet es der Gesetzgeber noch, er traut dem Imker einen ordnungsgemäßen Umgang mit der Säure nicht wirklich zu. Nun ja.

 

Bienen atmen auf. Ende der Wespensaison

In den Buger Wiesen BambergWespen sind nicht weniger wert als jedes andere Lebewesen auch. Dennoch machten sie uns bzw. unseren Bienen bis vor wenigen Tagen keine Freude. In Massen fliegen sie auf der Suche nach Eiweißnahrung in die Beuten. So eine späte Invasion ist eher selten.

Landauf, landab klagen sich die Bienenhalter in den Imkerforen gegenseitig ihr Leid. Sogar aus dem fernen Montafon berichtete kürzlich unser österreichischer Freund Sieghard von einem etwa 30%-igen Verlust seiner Völker.

Tote Wespen am BienenstockDa hilft nur eines: Einflugloch verkleinern, damit sich die Wächterbienen eine nach der anderen vorknöpfen können. Das Ergebnis der – mal mehr, mal minder – erfolgreichen Bemühungen kann man rund um den Stock an den zerstückelten Wespenlaibern erkennen, wie hier in den Buger Wiesen.

Auch wir wissen noch nicht genau, wie es unseren Bienen geht. Wir werden es spätestens zur Oxalsäurebehandlung im Dezember erfahren, wenn wir die Beuten dazu öffnen müssen. Hoffen wir das Beste.

Zu Erntedank gehört auch Honig!

Bienenpatin Carmen Dechant ist glücklich über ihren Patenhonig Bienenpatin Carmen Dechant ist glücklich über ihren Patenhonig Bienenpatin Carmen Dechant ist glücklich über ihren Patenhonig

Ein Erntedankfest ohne Honig? Geht gar nicht! Und justament sind wir beim Aufarbeiten unserer Sommer-Erlebnisse auf unseren Besuch bei der Bienenpatin Carmen Dechant am 07.09.2016 gelandet, und mithin in der Hofstadt-Gärtnerei, in der ihr Bienenpatenvolk steht. Für ihre Bienenpatenschaft erhält (nicht nur) Carmen pro Jahr einige Gläser Bamberger Lagenhonig der Lagenbezeichnung „Gärtnerstadt/Heiliggrab“. Geerntet wurde er rund 4 Wochen vorher, wir berichteten.

Bienenpatin Carmen Dechant Bienenpatin Carmen Dechant In der Hofstadt-Gärtnerei Bamberg

Am Patenvolk wurden die Milben ausgezählt. Entgegen der Befürchtungen unserer aufmerksamen Hofstadt-Gärtner war der Befall im „normalen“ Bereich. Die Ameisensäurebehandlung hat jedenfalls Wirkung gezeigt, doch wir hatten auch schon mal eine höhere Auszählung. Nun wurden die Futterkübel in die oberste Zarge eingestellt – bei den merkwürdigen Beutenmaßen ist es nicht so einfach, passende Behältnisse zu finden, die außerdem lebensmittelecht sein sollen – und mit etwas Stroh befüllt. Das Stroh stammt übrigens aus den Buger Wiesen, also auch hier bringen wir Regionalität ins Spiel.

Varroa-Befall auf Windel Reinhold bestückt die Behälter mit Stroh als Kletterhilfe Behälter für die Zuckerlösung
Danke allen himmlischen wie menschlichen Helfer/inn/en für die gute Ernte, Danke für die Bienenpatenschaft und für euren Fleiß, ihr lieben Gärtnersleut‘ und an all‘ ihr Imker/innen da draußen natürlich auch! Und wie immer – DANKE, BIENEN! – womit wir auch die Wildbienen mit einschließen wollen.

Gehörte Mauerbiene an Dahlie

Gehörte Mauerbiene an Dahlie in der Hofstadt-Gärtnerei

 

Honig aus der Lage „Heiliggrab“ in der Hofstadt-Gärtnerei Dechant

Die idyllische Hofstadt-Gärtnerei Dechant in BambergDie Ernte des Bamberger Lagenhonigs der Lage „Gärtnerstadt / Heiliggrab“ bei Bienenpatin Carmen Dechant wurde am 02.08.2016 eingefahren und verarbeitet. In wenigen Tagen können sie diesen nicht nur bei uns, sondern (ausnahmsweise) auch in der Hofstadt-Gärtnerei direkt einkaufen, denn heuer waren es doch ein paar Gläslein mehr.

Ebenfalls ausnahmsweise gibt es einige Gläser im Bamberger Stiftsladen auf dem Michaelsberg, Hausnummer 10,  vom Donnerstag bis Sonntag, 11.30 bis 17.00 Uhr. Dies, weil es einfach so nett passt – Michael Dechant ist immerhin ein Namensvetter,und wir möchten zudem die Renovierung des Himmelsgarten unterstützen. Zu dem es übrigens in der Bienen-InfoWabe die Antwort auf ein Rätsel gibt, das schon so manchem Kopfzerbrechen bereitete. Sich mit Pflanzen und Bienenvorlieben auszukennen hilft ungemein.

 

Weidenhonig, sozusagen …

Honigernte am Standort Weide, BambergWenn wir, also die Initiatoren von Bienen-leben-in-Bamberg.de, von „Weidenhonig“ sprechen, meinen wir nicht den Nektarertrag aus Weidenbäumen, sondern unseren Bamberger Lagenhonig der Lage „Inselstadt-Weide“. „Weide“also ist eine Straßenbezeichnung, wo in alten Zeiten ein Flüßchen floss und wohl auch Weidenbäume an seinen Ufern stehen hatte. Heute sind es viele Lindenbäume, und tatsächlich schmeckt dieser Honig auch sehr danach.

Honigernte am Standort Weide, BambergWeide, Patenvolk Jakob JanßenGeerntet hatten wir aus dem Patenvolk von Jakob Janßen / Familie Contag am 31.07.2016. Wegen unseres Urlaubs berichten wir erst jetzt darüber. Geholfen hat uns Bienenpatin Gabriele Loskarn, in deren Garten das Bienenvolk steht. Zu uns gesellte sich der „potentielle Imkernachwuchs“ in Gestalt von Gabis Enkelin Lola (ihr kennt sie bereits!) und ihrem Paten“kind“.

Entdeckeln der HonigwabenAnschließend radelten wir zu uns nach Hause an den Obstmarkt, wo die reiche Gabe vereint entdeckelt und geschleudert wurde.

Bamberger Lagenhonig, Weide, abgefüllt am 06.08.2016Abgefüllt jedoch wurden nur ein paar wenige Gläschen als Arbeitsbelohnung, denn frisch verfüllter Honig muss drei Tage ruhen, damit sich Wachsschwebeteilchen absetzen und entfernt werden können. Dies geschah übrigens am 06.08.2016, und wir dokumentieren das jetzt auch nur, damit ihr wieder einmal einen Beweis unserer absoluten Transparenz gegenüber diesem hochgradig edlen und garantiert regionalen Bamberger Lagenhonigs habt, jawohl!

175301-Honigverarbeitung-Weide.2016Weide, Patenvolk Jakob JanßenDanke, Ihr Lieben, dass ihr wieder dabei wart an einem der schönsten Tage, die ein Imker und eine Imkerin erleben darf – wenn Mutter Natur ihr Zauberwerk vollendet hat und und uns alle so reich beschenkt.

Danke, Bienen! Ihr seid die Besten!

Bildergalerie

Honigernte an der Villa Dessauer in Bamberg mit Bienenpatenfamilie

Sehr familiär lief heuer die Ernte an der Stadtgalerie „Villa Dessauer“ in Bamberg ab. Wenngleich wir die Honigschleudertage auch für die Allgemeinheit bekannt geben, hatte sich zum 31.07.2016 außer der Familie unseres Bienenpaten Bernd Pillipp niemand Weiteres angemeldet. So hatten er und seine Frau Anja mit Kindern reichlich Übungsgelegenheiten.

Sie durften von Beginn an selbständig die Rähmchen voneinander lösen, die meist schwer mit Honig gefüllten Waben aus den Bienenbeuten entnehmen, die restlich ansitzenden Bienen wegkehren und das Geerntete in die bereitgestellten Boxen zu geben. Wie das alles genau geht, zeigten wir der Familie Pillipp Schritt für Schritt.

Wir danken bei dieser Gelegenheit unserer Bienenpatin Dr. Regina Hanemann, die uns als Hausherrin des Museums den Platz zur Verfügung gestellt hat.

Stolzer Augenblick! Selbst geernteter Honig!

Im nächsten Blogbeitrag zeigen sie euch, wie sie ihren Honig aus der Ernte „Villa Dessauer“ verarbeiten. Bleibt dran!

Imkereicrashkurs für Berufsschule Bamberg III nebst 17 Flüchtlingen

Schulbienenunterricht in der Bienen-InfoWabe BambergHöchstens eine halbe Stunde Aufmerksamkeitsspanne war die Prognose der Begleiter von 20 jungen Erwachsenen der Staatlichen Berufsschule III Bamberg nebst 17 Flüchtlingen, die nur wenig bis kein Deutsch sprachen und bei uns am 26.07.2016 einen Schulbienenunterricht bzw. eine Führung erleben sollten.

Bienenkönigin inmitten ihres HofstaatesDoch was sollten wir weglassen? Den interessanten Film? Den Besuch bei den Bienen, wo uns sogar das Glück hold war und wir Ihrer Majestät höchspersönlich ansichtig wurden? Oder die leckere Honigprobe?

Schulbienenunterricht in der Bienen-InfoWabe – Vergleich der Bestäubungsleistung anhand ÄpfelKeines von alledem! Denn nach einigen Worten zur elementaren Bedeutung von Honigbienen tauten sie auf und stellten die eine oder andere interessierte Rückfrage. Auch die drei Betreuenden, darunter die ehemalige Vorsitzende des Interkulturellen Gartens Bamberg e. V., Karen Stein, die die Idee des Besuches hatte, waren gedanklich voll dabei. „Für nächstes Jahr müssen wir unbedingt wieder etwas ausmachen“, hieß es nach eineinhalb Stunden abwechslungsreichen Inputs, und wir können dazu nur nicken. Sehr gerne! Doch bitte rechtzeitig anmelden. Denn nächstes Jahr werden 16 Rewe-Kaufleute auf uns zu kommen, die für ihre Unterstützungsleistung nun ihren gerechten Gegenwert in Form von Klassenführungen aus der Schule „ihres“ Ortes von uns erhalten.

105334-Bamberger-LagenhonigEinige unserer Gäste nahmen nun die Gelegenheit wahr, sich mit einem Glas frisch geernteten und abgefüllten Bamberger Lagenhonig zu versorgen. Und auch wir selbst konnten einen kleinen Energieschub gut gebrauchen, denn so ein Crashkurs mit derart vielen und aufgeweckten Jugendlichen bzw. werdenden Erwachsenen benötigt einiges an Konzentration und Aufmerksamkeit. Wie auch der vor uns liegende Nachmittag im Rewe-Group Zentrallager in Buttenheim … dazu in Kürze mehr.

Zum Ende gaben wir den Rat, sich als Flüchtling einem Imker(verein) anzuschließen, denn über dieses wundervolle, völkerverbindende Hobby erfährt man schnell eine Anbindung zu Einheimischen. Und sooo viel Deutsch braucht man dazu auch nicht, denn vieles erklärt sich einfach durchs Tun und Mitmachen.

Fotogalerie

P. S.: Sollten Sie Fotos in höherer Auflösung benötigen, melden Sie sich bitte. Ebenso, falls wir ein Foto herausnehmen sollen, was wir umgehend veranlassen.

Über die Schulter schauen: Honigverarbeitung Erba-Insel und Sternwarte

Wie angekündigt kam Christian, der als Astronomiestudent vor drei Tagen beim Honigernten am Standort „Sternwarte“ zugange war, um weitere imkerliche Schritte mit uns zu erleben.

Ihn erwartete ein intensiver Crashkurs zu folgenden Punkten:

  • Hygiene beim Honigverarbeiten
  • Refraktometergebrauch zur Bestimmung des Wassergehaltes des Honigs
  • Entdeckelung ohne Verletzungsgefahr durch den spitzzinkigen Kamm
  • gekonntes Schleudern ohne Wabenbruch
  • Abfüllen ohne Kleckerei
  • Etikettieren mit Grundlagen der Kennzeichnungsverordnung
  • DIB-Qualitätsgrundsätze im Vergleich zur Honigverordnung

Entdeckelt und geschleudert wurde am 25.07.2016 der Lagenhonig vom Standort „Erba-Insel/Fünerlessteg“, da der Sternwarthonig diese Prozedur bereits durch uns hinter sich hatte. Das hatte den Vorteil, dass der „astronomisch leckere“ Honig nach einer Ruhezeit von drei Tagen abgeschäumt hatte und nach dem Abnehmen der oben abgesetzten Schwebeteilchen abfüllbereit auf Christian wartete.

Honigschleudern des Honigs aus der Erba-Insel mit Gast Christian

Weitere Tätigkeiten wie Einfütterung, Varroaauszählung, Behandlungen mit Ameisen- und Oxalsäure sowie im nächsten Jahr die Brutraumerweiterung möchte der junge Mann ebenfalls kennenlernen. Wir lassen uns gerne über die Schulter schauen, ganz klar.

Seine veganen Freunde konnte der angehende Jungimker zwar noch nicht von der Wertigkeit und Unabdingbarkeit der Bienenhaltung überzeugen, doch gelingt das sicherlich besser, wenn die nunmehr und künftig gesammelten Informationen gewissenhaft den „Selbsttätigkeitstest“ überstanden haben. Wir sind da guter Dinge und wünschen schon jetzt viel Geduld in allen damit verbundenen Dingen und natürlich viel Freude an dieser Art der sinnvollen (Freizeit-)Tätigkeit.

Fotogalerie Entdeckeln und Schleudern Standort „Erba-Insel“ sowie Abfüllen „Sternwarte“