Arbeitstreffen „Unsere Ernährungslandschaft gestalten“ der Genussla-Mitglieder

[Nachtrag 26.01.2024: s. a. Rezension zur Machbarkeitsstudie, Ilona Munique, in: BlattGrün 2024, H. 1]

Am 17.11.22 fand im Landratsamt Bamberg ein Arbeitstreffen mit Workshop „Unsere Ernährungslandschaft gestalten“ der Genussla-Mitglieder bzw. Lizenznehmer/innen statt. Ziel war eine verstärkte Zusammenarbeit, um in diesen stürmischen Zeiten stabil, vielfältig und produktiv zu bleiben und an den und von den richtigen Stellen Hilfestellungen zu bekommen, so in der Einladung zu lesen. Auch an jenem zweiten Termin sollten wir voneinander lernen und Lösungswege gemeinsam gehen. Die Ergebnisse der beiden Workshops werden nunmehr in eine Studie wie auch in einen Bericht an die Stadt und den Landkreis fließen.

Zielführende Fragen waren:

  • Was brauchen Sie, um gut arbeiten zu können?
  • Welche Herausforderungen haben Sie zu meistern?
  • Wie können Sie unterstützt werden?
  • Wie lässt sich die Zusammenarbeit der Menschen in unserer‚Ernährungslandschaft’ stärken und ausbauen?
  • Welche Rolle kann dabei die Stadt und der Landkreis übernehmen?

Moderator Werber Burghart, Arbeitstreffen Genussla-Mitglieder/Lizenznehmer

Die gut vorbereitete Veranstaltung wurde von Werner Burghart und Co-Moderator Matthias Schöring vom Ernährungsrat Oberfranken begleitet.

Agenda30-Büro, Arbeitstreffen Genussla-Mitglieder/LizenznehmerDie Fotos sprechen für sich, daher will ich im Einzelnen nicht weiter auf die Ergebnisse eingehen. Wir fanden neben den Inhalten natürlich auch die Begegnungen in den Pausen und danach (bei open end) sehr fruchtbar. Diese kamen aus Stadt und Landkreis Bamberg.

Von 13 Teilnehmenden nahmen immerhin vier Imker/innen teil! Wow! Uns eint, dass die Vermarktung von Honig und Bienennebenprodukten nicht den üblichen Marketinggepflogenheiten folgen. Dennoch hatten wir uns nicht „außen vor“ gefühlt. Ob Schweine- oder Zuckerrübenbauer, ob Studierende für ihr Masterarbeitsthema oder aus der Katholischen Kirche … die Teilnehmenden waren bunt gemischt, doch in der Sache einig. Ohne eine gute Kommunikation, Vernetzung und sich helfen lassen, geht es einfach nicht.

An das Orga-Team, namentlich Silke Michel und (leider nicht da, um ihn endlich persönlich mal kennenzulernen) Thomas Klostermann vom Agenda-2030-Büro der Stadt Bamberg, unseren herzlichsten Dank für den erfüllten, richtungsweisenden und motivierenden Nachmittag!

 

Einladung zum BAmbrosiustag am 07.12.2022

Stülper (Bienenkorb) mit Heiligem Ambrosius im Deutschen Bienenmuseum WeimarDer Heilige Ambrosius, Schutzpatron der Imker, Bienen, Haustiere, Lebzeltner, Wachszieher und des Lernens, erhielt seine Bischofsweihe am 07.12.374. Seit 2012 begehen wir von der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de traditionell den BAmbrosiustag. Andere sagen dazu „Tag des Honigs“.

Heuer laden wir ab 17.30 Uhr bis ca. 19.30 Uhr in den Außenbereich des Spezial-Kellers ein. Nebendran, also hinter der Sternwarte, befinden sich ein paar unserer Bienenvölker. Wer Lust hat, kann sie mit uns besuchen gehen.

Logo für das Schwerpunktthema Honig der Bienen-InfoWabeNeben unseren geschätzten Blogleser/innen und unseren Bienenpatinnen und -paten sind auch unsere Imkerkolleg(inn)en und natürlich ganz speziell unsere Imkerkursteilnehmenden eingeladen. Wir hatten die geplanten Abschlussfeiern der Jahrgänge 2019, 2020 und 2021 pandemiebedingt leider ausfallen lassen müssen. Die Feier soll nun – zusammen mit dem 2022-er-Kurs und den neuen Interessierten – endlich nachgeholt werden. Mit an Bord, und sozusagen als deren Weihnachtsfeier, sind außerdem die FKBB-Mitglieder.

Adventslesung Miamaria, die WeihnachtshonigbieneEine Anmeldung wegen Tischreservierung wäre erfreulich, ist jedoch nicht Pflicht. Gerne könnt ihr uns auch via der euch vertrauten Kommunikationskanäle Bescheid geben. Ach ja … und bringt bitte eine Kerze mit! (Muss nicht, aber darf gerne eine Bienenwachskerze sein!)

Wir freuen uns auf euch!

Jubiläum! 10 Jahre Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de

Logo BLIB, Jubiläum 10 Jahre Bienen-leben-in-Bamberg.de
BLIB-Team 2012Auf dem Tag genau vor zehn Jahren starteten die Imker Reinhold Burger und Ilona Munique den Weblog und mithin die gleichnamige Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de unter dem Motto: „Bamberg. Stadt der Gärtner und Häcker. Ohne Bienen fehlt dir was!“ Sie wollen dabei „Die Liebe zur Biene wecken. Denn was man liebt, schützt man.“

BLIB als Genussbotschafter des Regionalsiegels "Genussla" für Bamberg und RegionDer Geograph und die Erwachsenenbildnerin mit bibliothekarischen Wurzeln stehen seither für den Bienenerhalt und das Nachwuchsimkern am Schnittpunkt von Main und Regnitz. Durch Führungen, Vorträge, Imkerkurse, Honigschleudertage, Exkursionen und Sonntags- und Sachverständigeneinsätze wurden in dieser Zeit 6.860 Personen gezielt erreicht, rund ein Drittel davon Schüler/innen und Studierende, davon 2.588 innerhalb der Bienen-InfoWabe.

Bewusstsein schaffen

Ziel war und ist, die Bedürfnisse der Bienen und Imker/innen, aber auch die Anforderungen an die Qualität des Ur-Produkts Honig im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern. Erreicht werden soll eine Verbesserung der Gesamtsituation, die Insekten und Stadtnatur mit einschließt und dabei einen Fokus auf Schulunterrichte setzt. Von Beginn an erhielt die Initiative von Politik, Wirtschaft und Bevölkerung viel Unterstützung, wurde aber auch von den beiden Initiatoren gefordert und mit eingebunden.

So fungierte beispielsweise Ilona Munique als engagierte Sprecherin des Bamberger Aktionskreises zum Volksbegehren Artenvielfalt 2019. Die Unterschriftenbeteiligung war die zweithöchste unter den größeren Städten Bayerns. Mit eine Rolle spielte das Erstunterzeichner-Event, zu dem sich alle drei Bürgermeister und Vertreter/innen namhafter Institutionen im Rathaus einfanden. Genutzt wird außerdem das Instrument der Wahlprüfsteine, um parteiübergreifend auf die Bienenthematik aufmerksam zu machen.Aktionskreis Volksbegehren Artenvielfalt "Rettet die Bienen" 2019

Großplakat Genussla mit Bamberger Lagenhonig als Genussbotschafter des RegionalsiegelsUm das Fähnchen der nachhaltigen, weil regionalen Erzeugnisse und der Genusslandschaft Bamberg hoch zu halten, ist die Initiative mit ihrem Bamberger Lagenhonig aus sieben Standorten von Beginn an Lizenznehmerin des Regionalsiegels „Genussla“ von Stadt und Landkreis Bamberg.

Multiplikatoren aktivieren

Bienenpatin Elisabeth Burger mit Patengaben2020 gründete die Initiative die Transition-Gruppe „Bienenfreu(n)de“ und 2022 der Förderkreis Bienenleben Bamberg e. V.. Doch gleich zu Anfang fanden sie Mitstreiter und Multiplikatoren durch Bienenpatenschaften. Die erste davon war (und ist noch) Elisabeth Burger, die zum Jubiläum allen eine Biene gehäkelt hatte.

Häkelbiene mit Umkarton zum 10-jährigen Jubiläum der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de (BLIB)Neben finanzieller Unterstützung sorgen Bienenpatinnen und -paten für eine bessere Wertschätzung der Bienen. Im Gegenzug erhalten sie eine feste Menge Honig und Einblick in die Welt der Bienen durch Honigernte- und schleudertage und Newsletter. Außerdem beteiligen sich die derzeit rund 40 Patinnen und Paten auf freiwilliger Basis an bestimmten Aktionen. Im Gründungsjahr war dies das Familienangebot des „Mitmach-Imkerns“ anlässlich des Don-Bosco-Weihnachtsmarktes.

Bildungsbedarf beantworten

Logo Bamberger SchulbieneDie bei der Aktion ausgegebenen Rätselspiele fanden nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei Lehrkräften aller Schularten der Region großen Anklang. Sie baten um einen Bienenunterricht für ihre Klassen. Um den offensichtlich hohen Bildungsbedarf zu beantworten, wurde das Konzept der Bamberger Schulbiene entwickelt. Die Materialgrundausstattung und ein klassenstufen-, fächer- wie schulartenbezogener Unterrichtsplan wurden via Crowdfunding erstfinanziert. Zunächst für die VHS als Referenten, dann selbstorganisiert, absolvierte die Initiative 278 Veranstaltungen in Form von (Schul-)Unterricht, Führungen, Vorträge, Exkursionen sowie Aktivitäten anlässlich diverser Feste und Märkte.

Informationspräsenz zeigen

Grundschule Scheßlitz, Klasse 2a zum Schulbienen-Unterricht in der Bienen-InfoWabe, Bienen-leben-in-Bamberg.deDreh- und Angelpunkt ihrer Informationspräsenz ist seit 2016 die Bienen-InfoWabe, ein grünes Klassenzimmer samt Lehrbienenstand im Erba-Park. Die Öffentlichkeit konnte zu monatlichen Sonntagsöffnungen zwischen Ostern und September – seit 2016 waren dies 62 an der Zahl – kostenlos Infos und Beratung zu Bienen, Honig, Imkerei und Natur einholen.

Urkunde zur Zertifizierung "Naturgarten – Bayern blüht" für Bamberger Bienengarten der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de 2022Mit angeschlossen ist seit 2017 der jederzeit öffentlich zugängliche, in 2022 naturgartenzertifizierte Bamberger Bienengarten mit seinen Schaubeeten, Infotafeln sowie (in den Sommermonaten) über 300 botanischen Pflanzschildern.

Wer nicht nach Bamberg kommen kann, findet im Internet einen inhalts- wie bildreichen Weblog vor. Er weist seit seinem Start neben vielen informativen Seiten weit über 1.500 Blogbeiträge bei rund 315.000 zählbaren Besucher/innen auf.

Außerdem wurden 342 Presseberichte abgedruckt bei 142 herausgegebenen Pressemeldungen. Ausflüge in die TV- und Radiowelt fanden ebenfalls statt, werden jedoch zeitbedingt nicht forciert. Die Teilnahme an diversen Podiumsdiskussionen, zu themenverwandten Veranstaltungen anderer Institutionen und telefonische Beratung sind jedoch obligatorisch.

Wissen weitergeben

Urkunde / Imkermeisterbrief für Reinhold Burger 2020Um das theoretisch in 66 Fortbildungen angeeignete Wissen und die praktischen Erfahrungen bar jeglicher Ideologie weiterzugeben, und auch, weil die Freude an den Bienen und der Imkerei weit über das Maß eines Hobbys hinauswuchs, qualifizierte sich der als Bienensachverständige für Bamberg eingesetzte Reinhold Burger zum Imkerfacharbeiter (Tierwirt, Fachrichtung Imkerei, 2017) und darauf aufbauend zum Imkermeister (Tierwirtschaftsmeister, Fachrichtung Imkerei, 2020). Mithin nicht nur für die Bevölkerung, sondern auch für die Stadt Bamberg, hier dem Veterinäramt, eine zuverlässige Informationsquelle.

Logo BLIB-Imkerkurse für Anfänger, Fortgeschrittene & VertiefungBurgers imkerfachliche und Muniques andragogische Qualifikationen führten im Verlauf der Jahre zu einer Weiterentwicklung in der Wissensweitergabe. Was 2018 zunächst als Seminar zur Schul-Imkerei für die Universität Bamberg begann, wurde kurz darauf zum Regelangebot, indem jährlich vollwertig anerkannte Imkerkurse für Anfänger (bis dato 57 Teilnehmende) und Vertiefungsseminare für Fortgeschrittene angeboten werden.

Infotafel Bienen-Honig-Imkerei-Natur: "Was bedeutet Supply my Schul-Imkerei?"Besonderer Profiteur sind die Schulen. Denn Bestandteil innerhalb des zwölfmoduligen Anfängerkurses ist beispielsweise das Thema Bienen und Schule. In logischer Konsequenz wurde 2019 das Projekt „Supply my Schul-Imkerei“ als unbürokratische Förderung der imkernden Schulgemeinschaften ins Leben gerufen.

Wissen weitergeben erfolgt außerdem mit Hilfe einer Imker-Bibliothek, deren 255 Medien unter bestimmten Voraussetzungen entleihbar sind. Die Bibliothek wird durch Rezensionsexemplare kostengünstig erweitert. Einige Titel stehen in Mehrfachexemplaren als Klassensätze für Schulen zur Verfügung.Literatur zur Imkerei der Imker-Bibliothek

Unterstützung erhalten

Logo FKBB e. V.Neben dem Förderkreis und den Bienenpatenschaften spielen Spenden von Privatpersonen und aus der Wirtschaft und, wie jüngst, die Förderungen aus dem Unterstützungsfond der Stadt Bamberg, eine große Rolle.

Doch auch durch Auszeichnungen und Preisgelder ließen und lassen sich die vielfältigen, überwiegend ehrenamtlichen Leistungen finanzieren, beispielsweise der Grüne Engel 2018 des Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, der Preis zur Imkernachwuchsförderung 2017 des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten oder der Sparda-Zukunftspreis 2016.Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz, "Grüne Engel" Ilona Munique und Reinhold Burger

Stimme geben

Westliche Honigbiene – apis melliferaBleibt die Frage, ob sich all die Mühe bisher gelohnt hat. Mit gutem Beispiel voran gehen, motivieren zu nachhaltigen Veränderungen, jederzeit ansprechbar sein und informieren, Verantwortung übernehmen und um Mithilfe bitten, die Neugierde wecken, das Staunen lernen und lehren … nichts davon kann falsch sein. Also ja, die zehn Jahre sollten nicht vergeudet gewesen sein!

Blaue (auch: Blauschwarze) Holzbiene, Xylocopa violacea, an Großem LöwenmaulDen Status Quo zu halten ist das mindeste Ziel. Aktiver und mobilisierender Teil zu sein bei der Rettung der Kleinsten der Schöpfung und ihrer nachhaltige Verankerung in der Stadtnatur, das höchste.

Gerade in Krisenzeiten sind es doch die fliegenden, fleißigen Winzlinge, deren leises Summen überhört werden könnte. Ihnen eine kräftige Stimme zu geben, ist die Klammer des Ehrenamts der Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de.

Um mit einem Wunsch zu enden, steht die technische Ertüchtigung der Bienen-InfoWabe für einen zeitgemäßen und „bedürfnisorientierten“ Schulbienen-Unterricht mittels PV-Strom und Bio-Trockentoilette ganz oben auf der Liste. Erste Fördermittel stehen bereit, die es noch kräftig mit Spenden aufzustocken gilt.

Zahlenfakts (2012-2022)

  • 315.000 Weblog-Besucher/innen
  • 6.860 gezielt erreichte Personen in der Offline-Welt (davon 2.588 in der Bienen-InfoWabe)
  • 1.565 Blogbeiträge
  • 278 Veranstaltungen in Form von (Schul-)Unterricht, Führungen, Vorträge, Exkursionen und Aktivitäten anlässlich diverser Feste und Märkte
  • 342 Presseberichte im Pressespiegel
  • 300+ botanische Pflanzschilder im Bienengarten
  • 255 Medien in der Imker-Bibliothek
  • 142 Pressemeldungen herausgegeben
  • 66 interne Fortbildungen für die Initiatoren
  • 62 Sonntagsöffnungen der Bienen-InfoWabe
  • 57 Imkerkurs-Teilnehmende
  • 74 Bienenpat(inn)en (40 derzeit)
  • 10 Jahre Bienen-leben-in-Bamberg.de (BLIB)
  • 7 Bienenstandorte (mit rund 25 Völkern)
  • 2 Initiatoren
  • 1 Bienen-InfoWabe (grünes Klassenzimmer)

Wachsverarbeitung (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK22, Modul 10)

Im Rahmen des Imkeranfängerkurses trafen wir uns am Samstag bei drohenden Gewitterwolken im Bienengarten zum Doppelmodul 10 und 11. Doch erst zur kleinen Verabschiedungsfeier entluden die Wolken einen wohltuenden Schauer.

Berichtet wird hier zunächst zum Modul 10, der Wachsverarbeitung, die an 5 Stationen umfassend erläutert wurde. Vorausgeschickt gab’s Hinweise auf die Bedarfsanforderungen bei der Wachsverarbeitung. Sie erklären sich aus dem Verhalten des Grundstoffs Wachs, beispielsweise seines Schmelzgrades und Siedepunkts, mithin seiner tückisch-leichten Entflammbarkeit.

Des Weiteren wurden Umarbeitung, Lagerung und ein mögliches Outsourcing erläutert. Anforderungen sind: hoher Zeitbedarf, einen (Außen-)Raum mit Strom- und Wasserversorgung, dies vor allem, um der Geruchsbildung beim Drohnenwachsschmelzen Rechnung zu tragen. Ein Schutz vor Insekten ist sehr wichtig, außerdem ein Bereich, in dem Drohnen und Altwachse kühl und trocken aufbewahrt werden können.

Ein schwieriger Punkt ist das Finden einer vertrauenswürdigen Firma, die (vorgereinigte) Wachse so umarbeitet, dass man sein Eigenwachs fälschungssicher wieder zurückerhält, um beste Qualität für die Bienenaufzucht und den Honiggenuss garantieren zu können.

Wachsverarbeitung an 5 Stationen

AK22 Modul 10 Wachsarbeiten / Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de

Die Reihenfolge der aufgebauten Stationen mit Anschauungsobjekten ist mehr oder weniger bestimmt durch die Bearbeitungsabfolge der Ausgangsmaterialien.

1. Entdeckelungswachs
2. Drohnenwachs

Bei Entdeckelungs- und Drohnenwachs lässt sich je nach persönlichen Vorlieben der Geräteeinsatz variieren. Topf im Topf mit Wasserbad oder mit heißem Wasser auflösen.

3. Altwaben
4. geschmolzenes, gereinigtes Wachs zum Gießen der Mittelwände
5. Mittelwände einlöten

Die Phasen der Wachsbearbeitung lassen sich in einem früheren und sehr ausführlichen Blogbeitrag mit Checklisten nachlesen. Daher nachfolgend nur Ergänzungen.

Geräte und Hilfsmittel

Vieles lässt sich im normalen Haushalt finden – natürlich erst nach Absprache mit den Küchenverantwortlichen! Allerdings raten wir davon ab, für die Wachsbearbeitung benutzte Teile in die Spülmaschine zu geben, denn das Wachs verstopft dauerhaft die Düsen.

Zum kostengünstigen Einschmelzen mehrerer Altwaben dienen drei Zargen, ein Tapetenablöser (besser noch zwei) zur Dampferzeugung, einen Plastikschlauch und einen Plastiktopf sowie einen Edelstahltrichter. Letzterer ist das teuerste am Equipment. Die Fotofolge (entlehnt aus dem Vorgängerkurs AK21) zeigt den Aufbau.

WachsschmelztopfManche teure Geräte lohnen sich nur für größere Mengen, so die Mittelwand-Gießanlage oder ein elektrischer Wachsklärbehälter mit Ölmantel. Letzterer ist so schwer, dass wir ihn nicht zur Anschauung mitbringen konnten (s. Foto).

Die besonders teuren Geräte sind allerdings förderfähig. Doch Achtung: Erst anschaffen, wenn man die (länderspezifischen) Fördermöglichkeiten überprüft hat! Denn das Rechnungsdatum ist entscheidend! Bereits vorhandene Imkergeräte sind nicht förderfähig. Hingegen ist es mittlerweile möglich, gleich nach Antragstellung den Kauf zu tätigen. Man muss also nicht mehr auf den Bescheid warten. [Für Bayern -> Förderwegweiser -> MayMBL], s. a. Blogbeitrag Amtliches und rechtliches zur Bienenhaltung].AK22 Modul 10 Wachsarbeiten / Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de

Hier noch der Tipp für die Jungimkerförderung. Sie ist bis zu drei Jahre nach Erhalt der Teilnahmebescheinigung eines Imkerkurses möglich.

Einlöten

AK22 Modul 10 Wachsarbeiten / Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.deAndere Geräte wie ein Trafo-Einlöter sind zwar ebenfalls nicht gerade billig, doch unverzichtbar. Eventuell kann man sich manches mit anderen Imker(inn)n teilen. Alte Klingeltrafos sind häufig noch in Gebrauch, doch aus Sicherheitsgründen möchten wir sie nicht empfehlen.

Das Einlöten konnten wir mangels Strom nicht direkt ausprobieren lassen. Das Löten selbst setzt aber im Grunde keine allzu großen Feinheiten voraus. Tipp: Die Mittelwände sollten leicht angewärmt sein. Als typische Winterarbeit kann man sie eventuell auf die Heizung legen und danach in einer Decke eingewickelt neben sich zum Bearbeiten platzieren. Lediglich die richtige Andockstelle der beiden Drahtenden müssen gefunden und mit je einem Pol unter Strom gesetzt werden. Und natürlich muss der richtige Schmelz-Zeitpunkt gefunden werden, damit der Draht nicht durch die Mittelwand durchschmilzt. Doch auch das kann wieder repariert werden. Kurz abkühlen lassen und die ganze Wabe umdrehen, sodann auf der Rückseite erneut einlöten.

Mittelwand einlöten

Praxisübung Draht nachspannen

Eine kleine praktische Übung stellte das Nacharbeiten der Rähmchendrähte mittels eines Drahtspanners dar. Ergänzender Tipp: Sind die Drähte danach immer noch zu locker, lässt sich auch ein kleiner Keil am Rahmen einklemmen, um dann die Wabe einzulöten. Sitzt die Wabe fest, kann der Keil wieder entfernt und der überstehende Draht mit einem Reisnagel an den Rahmen fixiert werden.AK22 Modul 10 Wachsarbeiten / Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de

 

Das Modul 11, das Einfüttern, wird im kommenden Weblog erläutert.

Schulbienen-Seminar für Uni Bamberg zum Nachhaltigkeitsmonat

Seminar der Bamberger Schulbiene für angehende Pädagog(inn)en der Universität Bamberg zum Nachhaltigkeitsmonat Juni 2022Zwei Besonderheiten wies der Schulbienen-Unterricht am 10.06.22 auf: Er fand für Erwachsene statt und ohne Masken. Der Ausflug zur Bienen-InfoWabe wurde für die angehenden Pädagog(inn)en im Rahmen des Seminars „Grundlagen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung“ der Universität Bamberg bzw. des LIfBi – Leibniz-Institut für Bildungsverläufe Bamberg unternommen. Unter der Leitung von  Dr. phil. Jana Costa sollten verschiedene Aktionsmöglichkeiten kennengelernt und Einblicke in potenzielle Praxisprojekte ermöglicht werden.

Didaktische Inhalte und methodische Schritte

Aufzuzeigen, in welchen didaktischen Inalten und methodischen Schritten es zum angstfreien Direktkontakt mit den Honigbienen kommen kann, war dabei Schwerpunkt der Unterweisung durch Ilona Munique, also der Autorin hier. Die beruflichen Qualifikationen als Erwachsenenbildnerin und Imkerin leisten dabei interdisziplinär übergreifende Dienste.

Eigenerlebnis, naturrealistische Fotos und Rätsel

Die stressfreie Hinführung zu den Bienen beginnt mit der (aus Zeitgründen leider zu begrenzenden) Möglichkeit, eigene Erfahrung der Kinder aufzugreifen. Meist drehen sich diese um den ersten Stich. Wobei nicht immer klar ist, von welchem Insekt er stammt. Beim genauen Betrachten einer überdimensional großen Apis-mellifera-Fotos lassen sich Unterschiede zu ähnlichen Flugtierchen, aber auch zum Menschen erkennen. Im Seminar nur kurz angesprochen wurden die Rätseleinlagen, die helfen, den Bienenkörper genauer kennenzulernen und die Unterschiede zwischen den Insekten Honigbiene, Wildbiene, Wespe und Hornisse zu entdecken.

Seminar der Bamberger Schulbiene für angehende Pädagog(inn)en der Universität Bamberg zum Nachhaltigkeitsmonat Juni 2022

Exponate zum Be-Greifen

Zeigen eines alten Honigkorbes (Stülper)Weiter ging es mit einer Sympathiefigur, der Plüschbiene „Sabine“, die aufzeigt, wie sie an das wertvolle Sammelgut Nektar und Pollen kommt. Exponat war hier ein bunter Blumenstrauß, aus praktischen Gründen aus Plastik. Und wie und wohin sie die Substanzen bringt. Nämlich mittels ihrer Honigblase – gezeigt an einem Bienenmodel – in eine Bienenwohnung namens Beute. Heute nicht mehr in einen Strohkorb, sondern mit beweglichen Rähmchen, um das Brutnest nicht zu zerstören.

Seminar der Bamberger Schulbiene für angehende Pädagog(inn)en der Universität Bamberg zum Nachhaltigkeitsmonat Juni 2022Der Inhalt der Beute, also die Rähmchen, wurden kurz erläutert. Zur haptischen Auflockerung wurden etliche Fotorähmchen und eine leichtgewichtige Wachswabe (Mittelwandwabe) herumgereicht. Schnuppern und Befühlen erwünscht.

Ohne geeignete Exponate könnten natürlich Illustrationen dem Verständnis dienen. Doch spätestens, wenn ein schwerer Wachsblock und eine volle Honigwabe die Runde macht, deren Gewicht geschätzt werden soll, lässt sich die Leistung von Bienen und Imker/inne/n erst richtig erfassen.Seminar der Bamberger Schulbiene für angehende Pädagog(inn)en der Universität Bamberg zum Nachhaltigkeitsmonat Juni 2022

Kopfleistung und Gerätschaften

Dabei steht auch etwas Mathematik steht auf dem Plan. Wie viele Gläser ergibt der geschätzte Wabeninhalt? Und wie kommt dieser ins Glas? Es darf kopfgerechnet werden und mit originalen imkerlichen Gerätschaften (Entdeckelungsgeschirr, Honigschleuder, Honigtopf) wird der Entdeckelungs- und Schleudervorgang anschaulich erklärt.

Der Duft, der in der Praxis entsteht, ist leider nicht einmal ansatzweise zu vermitteln. Wie schade. Im Gegensatz zu Bienenwachskerzen aus dem Kaufhaus, die mit künstlichen Duftstoffen aufgepeppt werden, ist der herrliche Geruch beim Honigverarbeiten in der Realität nämlich wunderbar.

3492-Bienenkorbzeichnung-von-Dominik-1c-Lichteneicheschule

Bienengarten, Wildbienenhotel und Spezialanfertigung „Schaufensterbeute“

Doch nun wird es Zeit, in den Bienengarten zu gehen und einen kurzen Blick auf das Wildbienenhotel zu werfen. Da die meisten Wildbienen Bodennester anlegen, dient es vordergründig mehr der Kontaktaufnahme zu den Interessierten, als dass es eine echte, notwendige Einrichtung wäre. Es steht jedoch auch nichts dagegen, sofern die Größe und das blühende Umfeld passen. Die kleinen Nisthilfen, beispielsweise von der Lebenshilfe Bamberg, sind durchaus empfehlenswert, vor allem aus pädagogischen Gründen.Seminar der Bamberger Schulbiene für angehende Pädagog(inn)en der Universität Bamberg zum Nachhaltigkeitsmonat Juni 2022

Und nun wird es auch Zeit, die echten Honigbienen zu entdecken. Reinhold holte zwischenzeitlich ein Rähmchen mit ansitzenden Bienen aus ihrer Behausung geholt, die mittels unserer speziell angefertigten Schaufensterbeute in Ruhe betrachtet werden konnten. Der ausführliche Blick auf die  zwischen den Plexiglasscheiben herumwuselnden Bienen ist ein probates Mittel, dass sich die den Menschen angeborene Vorsicht und Angst vor Unbekanntem in Neugierde verwandeln kann.

Seminar der Bamberger Schulbiene für angehende Pädagog(inn)en der Universität Bamberg zum Nachhaltigkeitsmonat Juni 2022

Gruppenaufteilung, Suchaufgaben

Bei großen Klassen empfiehlt sich für einen freien, unverstellten Blick auf die Bienen eine Gruppenaufteilung. Es lassen sich abwechselnd Suchaufgaben wie das Auffinden und Beschreiben weiterer Tiere im Bienengarten (z. B. Ameisen, Feuerwanzen, Mücken, Wildbienen, Schmetterlinge etc.) und das Entdecken der von uns mit Fledermäusen gekennzeichneten nachtaktiven Pflanzen auf botanischen Pflanzschildern unternehmen.

In der Imkerei ist eine scharfe Beobachtungsgabe höchst hilfreich. Bereits jetzt ließe sich erkennen, wer für die Bienenpflege die notwendigste Fähigkeit – neben Geduld und Tierliebe – mitbringt.

Erstkontakt – live und direkt

Dann endlich der direkte Livekontakt mit den fleißigen Majas! Wir setzen die zur Schau gestellten Bienen wieder zurück. Dabei entnahmen wir dem Volk ein Honigrähmchen voller Bienen, die der Gruppe direkt „unter die Nase“ gehalten wird. Mutige dürfen die Bienenflügel und -rücken streicheln … und die Studierenden taten genau dieses! Bravo!

Seminar der Bamberger Schulbiene für angehende Pädagog(inn)en der Universität Bamberg zum Nachhaltigkeitsmonat Juni 2022

Irrtümer klären, Nachbereitung

Zwischen all den Schritten wurden Irrtümer geklärt bezüglich „Bienenkotze“ und „Honigklau gegen Billigersatzzucker“. Das Berufsbild „Imkerei“, das auf den Schultern von Hobbyimker/inne/n ruht, wird nun hoffentlich neu gesehen. Zumindest in Deutschland ist es vor allem anderen das Bewahren der Artenvielfalt und die Sicherstellung von Nahrungsmitteln für Mensch und Tier durch den Erhalt der Honigbienen, die ohne Pflege aufgrund der Varroamilbe und fehlender Nisthöhlen in unseren Wirtschaftswäldern nicht mehr so ohne weiteres auf Dauer überleben können. Zur Nachbereitung stehen Bücher aus der Imker-Bibliothek – z. T. auch in Klassensatzstärke – zum Ausleihen zur Verfügung.Seminar der Bamberger Schulbiene für angehende Pädagog(inn)en der Universität Bamberg zum Nachhaltigkeitsmonat Juni 2022

Mögen zwar die bieneninhaltlichen Details im Vordergrund gestanden haben, da den meisten im Detail fast völlig unbekannt, so erfasste die Gruppe innerhalb zweier Stunden dennoch die grundlegenden Schritte hin zu einer angstfreien Erstbegegnung mit der Bienenwelt. Zur Nachbereitung kann auch ohne unsere Mitwirkung auf das neue, interaktive Infofries an den Außenwänden der Bienen-InfoWabe zurückgegriffen werden, außerdem an der Puzzlebeute, die rund um die Uhr zur Verfügung steht. Bei beiden Informationsquellen sind insgesamt 22 Quizfragen zu entdecken und Bild wie Text abgehört werden*. Viel Spaß dabei!


* Für die Puzzlebeute noch etwas Geduld, der Text wird derzeit noch eingesprochen.

Monatsbetrachtungen Juni 2022 zu Bienen und Imkerei

Übersicht

Phänologie und Bienen

Biene an Pracht-StorchschnabelNoch blüht die Robinie, die nächste Massentracht ist die Sommerlinde. Zu beobachten ist ein Kommen und Gehen im Storchschnabel und Liguster, an Waldgebieten und Obstgärten an Himbeere und Brombeere. Die Phazelia wartet ebenfalls mit Leckereien für die Bienen auf, und wo wir bei Lila sind – der Lavendel startet heuer früh durch und kann durchaus als eine kleine Massentracht zählen, zumal er durch den Klimawandel immer häufiger die vertrockneten Gärten schmückt.

Schwarmstimmung kontrollieren

Waben zur Weiselkontrolle ziehenDie Schwarmzeit dauert weiterhin bis Ende Juni an, mindestens jedoch bis zur Sommersonnwende (siehe auch unsere Monatsbetrachtungen Mai). Die Sonnenwende läutet die Zeit kürzerer Tage ein. Darauf reagiert die gesamte Natur – Pflanzen wie Tiere. Unsere Bienen reduzieren ab diesem Zeitpunk die Aufzucht von Brut. Die Volksstärken nehmen allerdings bis Anfang Juli mit der schlüpfenden Brut noch zu. Unsere Routinetätigkeit zur Kontrolle auf Schwarmstimmung setzen wir also im 7-Tage-Rythmus bis zum Monatsende fort. Weiselzellen lassen sich zur Ablegerbildung verwenden oder werden ausgebrochen.

Futterversorgung nach Honigernte sicherstellen

Im Gegensatz zum letzten Jahr ist heuer an den meisten Standorten eine gute Frühtrachternte möglich. Nach der Ernte gilt es, die Futterversorgung sicherzustellen. Abhängig vom Standort kann es im Juni zu Trachtlücken kommen. Fallen diese mit der sogenannten Schafskälte zusammen und wurde den Völkern bei der Ernte (zu) wenig Honig belassen, besteht die Gefahr, dass die Bienen hungern. Zur Not muss gefüttert werden, verbunden mit dem Vorsatz, es nächstes Jahr besser zu machen und den Völkern bei der Ernte mehr Honig zu belassen. Ein Volk verbraucht im Juni etwa 3 bis 4 Kilogramm Futter pro Woche!

Ableger pflegen

Begattungserfolg kontrollieren

Bei den im Mai erstellten klassischen Brutwabenablegern sind nach 28 Tagen alle Arbeiterinnen geschlüpft. Die neue Königin ist vom Hochzeitsflug zurück und legt seit etwa einer Woche Eier. Auch müsste bereits die erste verdeckelte Arbeiterinnenbrut vorhanden sein. Mit dem gleichen Bild rechnen wir 14 Tage nach Bildung bei den Begattungsvölkchen aus Sammelbrutablegern. Bei der Kontrolle auf den Begattungserfolg sollten sich zumindest Eier finden lassen und später Arbeiterinnenbrut. War nach dem Schlupf der Jungkönigin das Wetter jedoch kalt und regnerisch, kann sich der Hochzeitsflug verzögern. Dann geben wir noch eine (bis zwei) Woche(n) zu und kontrollieren erneut. Finden wir immer noch keine Eier und Arbeiterinnenbrut, vereinigen wir die Waben mit einem benachbarten Ableger.

Königin zeichnen

In einem Zug mit der Kontrolle auf den Begattungserfolg, kann die Königin gezeichnet werden. Die Ableger sind noch klein, da lassen sich die Königinnen leicht auffinden.

Gegen die VarroaMilbe behandeln

Ablegerpflege mit Milchsäurebehandlung gegen VarroamilbenbefallDie Durchsicht nutzen wir gleich zur Entmilbung. Die Ableger sind noch klein und mit wenig (verdeckelter) Brut, so dass die meisten Milben auf den Bienen ansitzen. Gut für eine Sprühbehandlung mit Milchsäure 15 % ad us. vet., welche bienenschonend und – was wir besonders schätzen – zugleich unkompliziert in der Anwendung ist. Die Waben werden beidseitig im 45°-Winkel eingesprüht, bis die Bienen silbrig glänzen. Wenn die Bienen speckig schwarz aussehen, hat man zu viel gesprüht.

Neuerdings wird von den Bieneninstituten stattdessen die Verwendung einer Sprühlösung Oxalsäure-Dihydrat 3 % ad us. vet. empfohlen, die eine noch bessere Wirksamkeit gegen die Varroamilbe aufweist, jedoch unserer Meinung nicht so anwenderfreundlich ist, was Jungimker/innen eventuell vor Probleme stellt. Einfach mal ausprobieren.

Ableger Erweitern

Vergleichsfoto zur RähmchenverdratungMit dem Wachsen der Völckchen werden die Ableger sukzessive mit gedrahteten Leerrähmchen mit Anfangsstreifen am Rand des Brutnestes erweitert. Je nach Entwicklung im Abstand von ein bis zwei Wochen. Drei bis fünf  Arbeiterinnenwaben lassen sich so im Naturbau gewinnen. Später im Sommer wird mit Mittelwandrähmchen erweitert. Bei Trachtmangel geben wir parallel zur Erweiterung einen Liter Zuckerlösung (Mischungsverhältnis 3:2). Unter der Futtergabe bauen die kleinen Völker die Waben zügig aus. Voraussetzung für das Gelingen eines Naturbaus ist jedoch, dass die Beuten waagrecht ausgerichtet stehen.

Propolisgitter einlegen

Ab der Sommersonnwende beginnen die Bienenvölker bereits mit den ersten Vorbereitungen auf den Winter. Speziell dichten sie verstärkt Ritzen und Spalten mit Propolis ab. Das ist jetzt der Zeitpunkt, Propolisgitter auf die Rähmchen aufzulegen, sofern man später Propolis ernten will. Wir verwenden Propolistinktur sehr erfolgreich bei Fieberbläschen sowie Erkältungen und Entzündungen mit Symptomen im Rachen-Hals-Raum.

Termine

Ort: Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (ERBA-Park). Bitte parken Sie in der nahen Tiefgarage „An der Weberei“ bzw. „An der Spinnerei“ (unterschiedliche Benennung je Navi)

  • BIWa-Sonntagsöffnung mit Messe

Kennzeichnung "Spezialthema" der Bienen-InfoWabe (BIWa)LavendelLavendel- und Honigmesse für Bienenfreunde.
Verkaufsschau mit Beratung im Bamberger Bienengarten

So., 19.06.22 | 14.00 – 18.00 Uhr

Ort: Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (ERBA-Park). Bitte parken Sie in der nahen Tiefgarage „An der Weberei“ bzw. „An der Spinnerei“ (unterschiedliche Benennung je Navi)

Endlich wieder Führungen am Bienenweg – Herzlich Willkommen, Erlangen!

Unseren Start in die Nach-Corona-Zeit, zumindest, was Gruppenführungen anbelangt, begingen wir mit dem MR ACQ-Team um Bienenpatin Diana Martin. Sie konnte ihre Siemens-Healthineer-Kolleg(inn)en samt Familienanhang für einen Besuch der Bienen-InfoWabe in Bamberg animieren. Denn eigentlich ist diese Bienenpatenschaft ein gemeinschaftliches Werk. Es wurde nun Zeit, sich gegenseitig – und natürlich die Bienen! – endlich kennenzulernen.

Aktivierende Fragen

Aufgabe: Welche Tiere könnt ihr entdecken?Aufgabe: Welche Fledermausblumen findet ihr hier im Garten?Nach der Anreise von Erlangen nach Bamberg erhielten die jüngeren Familienmitglieder zunächst etwas Bewegung verordnet, während die Erwachsenen in der Bienen-InfoWabe mit ersten Informationen versorgt wurden. Zwei Aufgaben bzw. Fragen waren zu erfüllen, die allerdings noch nicht sofort mit Details zur Honig- oder Wildbiene aufwarteten.

Blaue (auch: Blauschwarze) Holzbiene, Xylocopa violacea, an Großem LöwenmaulDie Kinder sollten zum einen ALLE Tiere aufschreiben, die sie im Bienengarten am Bienenweg finden. Das war denn auch jede Menge! Die Liste begannen wir sogleich mit der Holzbiene, die pünktlich zum Start eine Begrüßungsrunde drehte. Als größte europäische Wildbienenart war sie weder zu übersehen noch zu überhören!

Zum anderen sollten alle botanischen Pflanzschildchen im Bienengarten gefunden werden, die ein Fledermauszeichen trugen. Die Namen waren auf einer Liste zu Fledermausblumen abzuhaken. Diese nachtaktiven Pflanzen sind für die dämmerungsaktiven und nachtjagenden Säugetiere aus der Gruppe der Fledertiere von großer Bedeutung. Denn nur, wenn genügend Insekten zum Bestäuben unterwegs sind, können sie an ihnen ihren Hunger stillen. (Bienen sind allerdings sicher vor ihnen!)

Die „Teamleiterinnen“ Rebecca und Valesca trugen nach einger guten Viertelstunde ihre Ergebnisse vor und wurden für ihren Fleiß ausgiebig beklatscht. Jetzt war es Zeit, um mit der wiedervereinten Gruppe einiges Wissenswertes zu Honig, Bienen, Imkerei und die Natur zu erfahren.

Nicht nur Hören und Sehen, sondern auch Riechen und Betasten aktiviert unsere grauen Zellen. Das herumgereichte Mittelwandrähmchen, welches die Imker/innen als Start zum Ausbau einer Wabe reichen, duftete nach Wachs. Und eine gefüllte Honigwabe wollte vom Gewicht her eingeschätzt werden. Ein bisschen Kopfrechnen, wie viel Honig daraus ausgeschleudert werden kann, schadet ebenfalls nicht.
Für die Minis, die noch eine heile Welt ohne Mathe leben dürfen, gab es derweil Bilderbücher zu Betrachten. Übergang von der Mittelwand zur ausgebauten Honigwabe

Was wissen wir wirklich?!

Klein wie Groß stellten ihre Fragen, die meist zur nächsten führte. Sie hatten aber auch einige Antworten parat, die oft ins Schwarze trafen oder nur haarscharf daneben lagen. Immer wieder spüren wir selbst, wie unfassbar faszinierend die Welt der Insekten und Bienen ist. Nichts, aber auch rein gar nichts, ist genau so, wie es scheint. Wenn wir Menschen glauben, uns alle Antworten gegeben zu haben, sind wir gerade erst dabei, die richtigen Fragen zu finden.

Manchmal bestätigt uns die Forschung überliefertes Allgemeinwissen, beispielsweise, wie viel Gutes Honig und Propolis zur Vorbeugung und Heilung von Volkskrankheiten beitragen kann. Doch genau so oft widerlegt sie ehemals gesichertes Grundwissen. Lange Zeit hieß es, dass ein Bienenvolk (selbstverständlich!) nur von einem König geführt werden könne.

Bienenkönigin des Standortes Buger WiesenAch ja, was heißt schon, geführt! Die (natürlich weibliche) Königin hält zwar mittels ihrer Duftstoffe (Pheromone) ihr Volk zusammen und teilt ihm ihren Gesundheits- und Legestatus mit. Auch hat sie einen eigenen Hofstaat, doch ansonsten nur wenig zu sagen bzw. zu summen. Nachdem sie als junge Königin begattet wurde, legt sie täglich bis zu 2.000 Eier und sorgt als einzige im Volk für Nachwuchs. Dafür muss sie nicht selbst sammeln fliegen und wird obendrein gefüttert und gepflegt. Sie ist etwas ganz Besonderes. Doch ohne ihr Team ist sie … nichts. Alle für eine, eine für alle! Kennt ihr …

Bienenwesen erkunden

Nun wurde es Zeit, die verschiedenen Bienenwesen genauer zu besehen. Dafür kam unsere Schaufensterbeute in Spiel. Die männlichen Bienen (Drohnen) und die weiblichen Arbeitsbieneen wurden ausgiebig hinter Plexiglasscheiben betrachtet. Auch hier war das Alter der Gäste einerlei – alle waren fasziniert von dem Gewurrle auf der Wabe.

Die Minis durften unterdessen Gänseblümchen und Löwenzahn pflücken.

Sodann mussten die Bienen wieder in ihre Wohnung gebracht werden. Da es schönstes Wetter war, konnten wir dabei einen weiteren Blick in ihre Welt wagen. Reinhold reichte uns eine mit Bienen besetzte Honigwabe, die reihum genauer besehen werden durfte. Auch ein Naschen am frischen Honig direkt aus der Wabe war möglich, sofern man sich traute, den Finger zwischen den krabbelnden Bienchen hindurch in die warme, weiche Wachsschicht zu stecken.

Aufeinander angewiesen

Dass unsere Bienenpatin Diana selbst gar keinen Honig mag, ist zwar irgendwie lustig, doch kennen wir das durchaus von anderen Patinnen und Paten auch. Es geht eben doch als allererstes um die Bestäubungsleistung der Bienen, die zu sichern ist. Dafür sind wir Imker/innen da, um sie zu gewährleisten. Eine gemütliche, saubere Wohnung und die Befreiung von Varroamilben sowie Behandlung gegen weitere Krankheiten im Austausch zu einer Honigernte im Jahr. Das sorgt für eine echte Win-win-Situation, in der die an unsere Bedürfnisse kultivierte Natur ein entscheidendes Stück weit wieder zu einem Ausgleich kommt.

Wie gesagt: Kultiviert, nicht wild-natürlich. Doch zu Holzäpfel und -birnen mag und kann wohl niemand mehr zurückkehren. Und auch die Bienen können nicht mehr ohne Weiteres zurück in ihren angestammten Lebensraum, den „wilden“ Wald. Wir sind also aufeinander angewiesen, und wir nehmen das so ernst und sind so demütig, wie wir nur können. Mit unseren Bienenpatinnen und -paten zusammen wollen wir das Bienenleben umsichtig bewahren helfen.

Herzlichen Dank, Diana und Team, dass ihr dabei mit uns geht!

Wachsmittelwände warten auf ihren Einsatz

Stapel mit MittelwändenEine typische Winterarbeit in der Imkerei ist das Umarbeiten von Wachs des vergangenen Jahres. Wir trennen dabei Eigenwachs vom Fremdwachs. Letzteres fiel durch die Übernahme von Pflegevölkern an. Insgesamt wurden 17 Kilo Wachs eingeschmolzen, in 242 Mittelwände umgearbeitet und diese zum Schluss an den Längskanten beschnitten.

Die brave Mittelwandgießform hat seit ihrem ersten Einsatz im März 2018 bereits 1240 Stück ausgespuckt, entspricht 95 Kilo Wachs, – natürlich ohne die misslungenen mitzuzählen. Aber so viele sind das nicht. Passt erst einmal die Wachstemperatur um die 90° C bei einer guten Zusammensetzung der Anteile von Frisch- zu Altwachs, dann ist der zügige Arbeitsflow schnell erreicht. So um die 30 Stück pro Stunde sind realistisch, wenn man sich keinen Stress machen will.

Das obige Foto zeigt ein akurates Aufstapeln, damit keine Wellen entstehen. Je glatter die Waben sind, desto weniger bucklig werden sie später von den Bienen ausgebaut, und desto weniger besteht die Gefahr des Aufreissens von Wabenzellen (Brut, Honig) beim Herausnehmen der Mittelwandrähmchen aus der Zarge.Mittelwand ohne Rahmen

Abbau der Gerätschaften zum Mittelwachsgiessen nach getaner ArbeitNach etlichen Tagen des geruchsintensiven Einschmelzens ist die Küche – zumal bei den gerade herrschenden Stürmen – gut durchgelüftet und von diversen Gerätschaften befreit. Es kann also wieder groß aufgekocht werden! Doch wie das so ist in der Landwirtschaft – erst das Vieh, dann der Mensch!

Nächster Schritt ist das Einlöten. Auch das hoffen wir noch innerhalb des Februars zu schaffen.

Veitshöchheimer Imkerforum 2022 (6): Chatfragen und Antworten

Hitze-Bienenbart vor der Beute in den Buger Wiesen / Bienen-leben-in-Bamberg.de

Den Abschluss unserer Veitshöchheimer Imkerforum-Berichterstattung bildet eine auszugsweise Sammlung von Chatfragen und Kurzantworten, weitgehend geordnet in der Reihenfolge der fünf Vorträge, ungeachtet der Themenbezüge untereinander, aber auch so mancher Themenabweichung. Nicht immer beantwortete dabei der/die momentane Referent/-in selbst die Fragen.

1. Vortrag: Berichte aus dem Institut für Bienenkunde und Imkerei (IBI) /
Aktuelle Versuchsprojekte (Referent: Dr. Stefan Berg)

  • Wer prüft zukünftig das Bestandsbuch? [Bezug: Pflicht zur Dokumentation aller angewendeten Bienenmedikamente nach EU-Verordnung]
    Antwort: Veterinärbehörden.
  • Was ist dann die Standardbehandlung? Faktisch wäre ja die Verwendung vom Schwammtuch jetzt verboten? [Bezug: Standardzulassung aufgehoben durch EU-Beschluss]
    Antwort: Kommt auf die Einzelzulassungen an und wie breit gefächert sich die Firmen auf einzelne Verfahren beziehen.
  • Wie hoch ist die Wirksamkeit, die bei der 15%-igen Milchsäure überhaupt erreicht werden kann?
    Ja, sie kann erreicht werden, aber erst nach 2-maliger Behandlung mit einem Abstand von 7 Tagen. Daher muss diese Behandlung als Gesamtanwendung betrachtet werden. Die Fachstellen werden entsprechend auf diesen Umstand einwirken.
  • Wo finde ich nachvollziehbare Begründungen für das Einordnen von Oxalsäure als Tierarzneimittel, wenn die Oxalsäure auf die Varroamilbe wirkt, nicht aber auf die Honigbiene?
    Antwort: Es geht um die pharmakologische Wirksamkeit. [Antwort aus dem Chat: Entwurmung wirkt ja auch auf die Würmer und nicht auf die Träger.]
  • Ist Ameisensäure bei den Wetterkapriolen noch zukunftsträchtig? Werden auch andere Behandlungsmethoden (Biomechanik und Hyperthermie) in die Forschung mit aufgenommen?
    Antwort: Dr. Berg zählt eine ganze Reihe von Forschungsreihen zu den genannten Behandlungsmethoden auf.

2. Vortrag: Imkerei und Klimawandel (Referent: Dr. Stefan Berg)

  • Wie wird sich die extreme Verkürzung der Winterruhe auf die Bienen auswirken?
    Antwort: Sie wird deutliche Veränderungen mit sich bringen -> Mittelmeerraum, hat immense Probleme mit der Varroa, intensive Maßnahmen erforderlich, Völker kaum mehr aus der Brut, Vermehrungsrate der Varroa hoch.
  • Haushälterisches Brutverhalten. Bietet sich hier nicht die dunkle Biene an, die setzt die Brut aus bei Trachtlücken?
    Antwort: Es geht weniger um die Frage, welche Bienenunterarten wir halten sollten. Wir sollten den Schwerpunkt auf Zucht und Selektion setzen; Carnica legt einen langsamen Start hin, Entwicklungspotentiale sind bei allen Unterarten zu sehen.
  • Frühere Blühzeitpunkte führen durch die kürzen Tage auch zu Bestäubungsproblemen?
    Antwort: Ja, die Flugzeiten der Bestäuber sind reduziert.
  • Zum Thema Varroa: Ist die Bekämpfung mittels Bücherskorpionen eine Option bzw. gibt es Daten dazu?
    Antwort: Nein, sie ist keine Option. Es wurden von Schiffer noch keine wissenschaftlichen Daten dazu erbracht. Falsch ist in seinen Darstellungen, der Bücherskorpion wäre ein Symbiont. Vielmehr ist diese Spinnmilbe ein Kommensale, weil das Medium dort geeignet ist, dort zu leben.

3. Vortrag: Bienenweide in Zeiten des Klimawandels (Referentin: Dr. Ingrid Illies)

  • Ist davon auszugehen, dass in Folge der Klimaerwärmung die Population der „Bienenfeinde“ wie der kleinen Beutenkäfer, oder auch der Asiatischen Hornisse begünstigt wird oder sogar auch neue „Bienenfeinde“ sich entwickeln?
    Antwort: Die Natur regelt sich doch immer wieder von selber, sie werden überleben. Wir reden von der Honigbiene, die in der Hand der Imker lebt.
  • Gibt es bei der Sonnenblume Sorten mit höherem Nektarangebot?
    Antwort: Nicht nur heute gibt es einen höheren Nektarunterschied bei der Sonnenblume, es gibt auch bei den alten Sorten Unterschiede. Bei der hohen Sortenentwicklung ist es schwierig, alle zu untersuchen, teilweise fehlen auch die Sortennamen. Planen neue Untersuchung. Sonnenblumenanbau rückläufig, daher fanden kaum Sortenuntersuchungen statt.
  • Bienen leben doch schon Millionen von Jahren und leben noch immer trotz ständiger Naturveränderungen. Spricht doch dafür, dass die Bienen sich auch der jetzigen Situation anpassen werden. Die Natur regelt sich doch immer wieder selber.
    Antwort: Problematisch ist die Schnelligkeit der Klimaveränderung, es geht einfach zu schnell für eine Anpassung.
  • Wie bringt man Landwirte dazu, die Blühmischungen zu verwenden?
    Antwort: Demonstrationsflächen gibt es an 16 Standorten in Bayern. Es gibt viel Aufklärungsbedarf. Für die Blühmischungen ist die Bodenvorbereitung wichtig, es ist alles nicht ganz einfach.
  • Wo kann man die Ansaatmischungen beziehen? Darf der Hanfmix problemlos angebaut werden?
    Antwort: Hanf über Knappkorn, muss man anmelden, Bezugsquelle auf der LGW-Seite.
  • Wildpflanzen: Wurden auch die Bodennister untersucht?
    Blütenbeobachtungen mit Kescher gemacht, aber keine Versuche mit Nisthilfen im Boden.
  • Neue Trachtbäume in der Stadt? Was ist mit Scheinakazie?
    Antwort: Ist gute Trachtpflanze, allerdings ein Neophyt, kann man nicht in der freien Natur pflanzen.
  • Welche Rolle kann die durchwachsene Sylphie spielen? Hat sie invasives Potenzial?
    Antwort: Wichtige Trachtpflanze, liefert viel Pollen, konnten allerdings nicht die (Honig-)Mengen ernten, wie in der Literatur beschrieben wird. Hat kein invasives Potenzial.
  • Sortenentscheidungen liegen nicht in der Hand der Landwirte, sondern werden vorgegeben, wenn man die Förderung für bewirtschaftete Flächen erhalten will. Das ist dann leider kaum die Veitshöchheimer Bienenweide.
    Antwort: Blühmischungen zur Energieversorgung sind frei, Blühmischungen sind vorgegeben, wenn ich Förderung erhalte. Ab 2023 wird das Anpflanzen von Energiepflanzen in einzelnen Bundesländern von der EU gefördert.
  • Das Saatgut „könnte“ man aus dieser Liste auch selbst zusammen stellen?
    Antwort: Davon würde ich bei mehr als 5 Sorten abraten, das ist nicht so einfach. Es sollen schließlich alle Sorten aufeinander abgestimmt sein und nicht eine die andere verdrängen.

4. Vortrag:  Auswirkungen auf die praktische Imkerei [angekündigt als „Praktische Auswirkungen auf die Imkerei] (Referent: Johann Fischer)

  • Bei Überwinterung: offener oder geschlossener Boden?
    Antwort: Offen besser bei geeignetem Standplatz, bedeutet Luftaustausch im Winter, Wärmeregulation im Sommer.
  • Beobachtung an den Bienen von Stressbelastung bei großer Hitze?
    Antwort: Erste Hinweise: Viel mehr fächelnde Bienen am Flugloch -> Bienenbärte hängen heraus.
  • Üblich ist die Völkervereinigung im Frühjahr. Wann unter der jetzigen Klimasituation?
    Antwort: Wenn man im Frühjahr vereinigt, müssen zwei Völker überwintern. Der Herbst hat den Vorteil, man muss weniger überwintern, kann aber die Königin verlieren. Hat also Vor- und Nachteile, am besten passend zum Betriebsablauf.
  • Wäre eine stärkere Dämmung der Beuten eine Möglichkeit, den Hitzestress im Sommer zu verringern?
    Antwort: Ja.
  • Was halten Sie von zwei Fluglöchern wie im Balkanraum?
    Antwort: Die AG der Magazinimkerei hat vor Jahrzehnten ein Zargenflugloch als weitere Lüftungsmöglichkeit [untersucht?]. Das Volk muss aber dann auch 2 Fluglöcher verteidigen.
  • Sollte man die Bausperren weg lassen zugunsten besserer Ventilation im Stock?
    Antwort: Bausperre verhindert Wildbau bei hohem Boden, flächige Bretter oder Leisten, letztere ermöglichen bessere Durchlüftung.
  • Haben Styroporbeuten Vorteile im Sommer?
    Antwort: Größeren Einfluss haben eher Fluglochgröße und Gitterboden.
  • Welche Vor- und Nachteile der Klimaänderung hat das Imkern mit Naturwabenbau zu erwarten?
    Bei nicht gedrahteten Waben können sie leichter zusammenfallen.
  • Gibt es durch die vermehrten heißten Tage eine größere „Belagerung“ der Bienen durch Ameisen?
    Antwort: In sehr nassen Jahren war sie größer, da Witterungsschutz suchend.
  • Ruft offener Gitterboden im Winterboden Stress hervor?
    Antwort: Nein, nur der Futterbedarf könnte erhöht sein. Andererseits verhindert er Schimmelwaben.

5. Vortrag: Varroabehandlung der Zukunft (Referentin: Gaby Läbisch)

  • Was halten Sie von Varromed®? Sind da nicht Stoffe drin, die Rückstände verursachen?
    Antwort: Varromed ruft erhöhten Totenfall durch Bienenschäden hervor, wirkt nur zu 80%, würde nach der neuen EU-Verordnung nicht mehr zugelassen werden.
  • Forschung in Richtung anderer Behandlungsmethoden, z. B. Hyperthermie?
    Antwort: Hyperthermie ist zentraler Forschungsgegenstand, kommt auf das Verfahren an. Es muss dabei untersucht werden, wann Mütter [Varroamütter]  absterben, wann Nachkommen [Tochtermilben] absterben, Sterilität von Drohnen, … Die behandelte Bienenbrut hat längere Lebensdauer, ist aber weniger zuckergeschmacksempfindlich … es gibt eine Reihe von Untersuchungen.
  • Wie schaut es mit Lithiumchlorid aus?
    Antwort: Lithiumchlorid hat Nebenwirkung bei der Bienenbrut.
  • Was ist das Mittel der Wahl, die jetzt [Anm. Anfang Februar] 3-5 Milben/Tag verlieren und im Winter durchgebrütet haben? Kunstschwarmverfahren zur Salweidenblüte?
    Antwort: VarroMed® 1-3 Behandlungen lt. Begleitzettel, kann zu erhöhtem Bienentod führen. Nicht optimales Mittel, doch wenn ich in der Not bin, evtl. auch einmalige Behandlung. Kunstschwarmverfahren nach der Salweidenblüte eher nicht, sind noch nicht gut ausgewintert. Völker brutfrei machen und mit Milchsäure behandeln, doch nicht bei Völkern für Honigproduktion.
  • Vor Jahren war auch die Rede von einem Mittel auf Basis von Hopfen. Davon hört man auch nichts mehr.
    Antwort: Hopgard®, EU-Zulassung angestrebt, hat nicht funktioniert, haben Zulassungsbestrebung wieder zurückgezogen, warum auch immer.
  • Wann rechnen sie damit, dass der Varrox Eddy frei gegeben wird?
    Antwort: Das Kirchhainer Institut will Zulassung von Varrox Eddy (Andermatt) für Deutschland erreichen. Es gibt eine Begleituntersuchung zu Wirksamkeit und Anwenderschutz, diese wird durch Untersuchungen des Instituts unterstützt. Zulassung muss jedoch eine Firma beantragen.
  • Teilen und Behandeln, Varroabehandlung ohne Medikamente ist doch am bienenschonensten. Oder?
    Antwort: Drohnenschnitt, biotechnische Behandlung, Teilen und Behandeln ist im Varroa-Konzept mit drin.
  • Wird die Qualität der Drohnen nicht schlechter oder schlechte Begattung einer Königin, wenn alle Imker die Drohnenwaben ausschneiden? Natürlich bei Standbegattung.
    Antwort: Bei uns im Konzept „schadschwellenorientierte“ Maßnahmen, nur bei Völkern mit hoher Milbenlast, nicht bei allen Völkern schneiden, nur schneiden, wo nötig.
  • Gibt es schon Versuche mit Nützlingen zur Milbenbekämpfung (Raubmilben im Gartenbau)?
    Antwort: Hohen Neuendorf hat Aufrufe gestartet, die nach Viren suchen, die auf Milben reagieren. Nematoden und Pilze führten nicht zu einem einschneidenden Erfolg.
  • Der Einfluss der Wabenhygiene im Herbst, ist das mit in den Untersuchungen berücksichtigt?
    Antwort: Alte Waben weisen höhere Belastungen auf.
  • [Frage nicht mehr nachvollziehbar]
    Antwort: Bei Puderzuckermethode, darauf achten, aus welchem Bereich die Proben gezogen wurden, also Randwabe oder mittig.

12.02.2022 – Workshop Wachsgießen (Mittelwand)

Sa., 12.02.22 – Workshop Wachsgießen (Mittelwand)

Wann? 14.00 – 17.00 Uhr
Wo?
96047 Bamberg, Obstmarkt 10, 3. Stock (nicht barrierefrei)
Für wen? Dieses Vertiefungsseminar der Imkerei wendet sich an Imker/innen ohne Praxiserfahrung in der Wachsverarbeitung.
Was? Mittelwandwaben gießen in der Praxis. Input zu Geräten und Material.
Referent? Reinhold Burger, Bienenwirtschaftsmeister
Nicht ganz zur Hälfte, das Wachs verteilt sich auf Druck über die untere Hälfte.Kosten und Anmeldung?

Stapel Mittelwände für die ImkereiUnd sonst?

    • Derzeit gilt lt. Beschluss:
      2G+, Doppelt geimpft oder genesen
      (Geimpfte Personen, die nachweisen können, dass sie zusätzlich entweder eine weitere Impfstoffdosis als Auffrischungsimpfung erhalten oder nach ihrer vollständigen Immunisierung eine Infektion mit SARS-CoV-2 überstanden haben, benötigen keinen Testnachweis)
    • plus offiziellen Test (wenige Schritte entfernt vom Veranstaltungsort befindet sich ein Corona-Schnelltestcenter in der Langen Straße 17)
    • plus FFP2-Maske oder eine Maske mit mindestens gleichwertigem genormten Standard