Honigraumerweiterung, Ablegerbildung (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK25, Modul 4)

Die thematische Trennung des Doppelmoduls 4 und 5 für den Imkerkanfängerkurs am 19.04, war kältebedingt eher unscharf. Abwartend auf bienenfreundliche Temperaturen verbrachten wir in der Bienen-InfoWabe den Vormittag mit Theorie. Sie begann mit dem Beantworten offener Fragen und mit Nachträgen, beispielsweise zur „Heroldbeute“ und zu Bienenkrankheiten (aus Modul 3).

Sodann widmeten wir uns den Hauptthemem Honigraumerweiterung und Ablegerbildung (M4) und dem Schwarmvorgang samt seiner Verhinderung durch Weiselzellenkontrolle und Drohnenbrutschneiden (M5).

Nach einem gemeinsamen Mittagessen im Bienengarten ging es an das praktische Erleben. Doch für den Weblog hier trennen wir die beiden Module thematisch wieder auseinander unter Verwendung der Fotos aus beiden Tagesteilen.

Honigraumerweiterung

Wann?

Biene an Kirschblüte (Sauerkirsche9Je nach Standort und Witterung sowie je nach Volkszustand soll spätestens bis zur Blüte der Süßkirsche der erste Honigraum aufgesetzt werden.
Generell gilt es, den Honigraum eher früher als später aufzusetzen. Wird der Honigraum zu spät gegeben, lagern die Bienen die Frühtracht im Brutraum ein.

Dabei entsteht über dem Brutnest eine dicke Futterkappe, die von den Bienen als Barriere angesehen wird. In der Folge wird der Honigraum nur sehr zögerlich oder auch gar nicht angenommen. Außerdem wird die Königin durch die Honigeinlagerung in ihrer Eilage eingeengt und damit die Schwarmstimmung gefördert

Volkszustand?

Bei einer Stärke von rund 12.000 Bienen ist ein Volk „reif“ für den Honigraum. Das entspricht in etwa 6 mit Bienen besetzte Zanderwaben.
Darüber hinaus sollte das Volk mindestens 3 Waben mit verdeckelter Brut aufweisen. Die geschlüpften Bienen füllen sodann eine komplette Zarge (Zander).

Welche Waben?

Der Honigraum wird im Kern mit mindestens 3 bis 4 hellen, ausgebauten Waben  (siehe Foto) bestückt, sofern vorhanden. Rechts und links davon mit Mittelwandrähmchen auffüllen. Falsch ist es, ausgebaute Waben und Mittelwandrähmchen im Wechsel einzuhängen. Denn die Mittelwände werden nicht vollständig ausgebaut und die bereits ausgebauten Waben zu Dickwaben ausgezogen. Falls keine ausgebauten Waben zur Verfügung stehen, verwenden wir nur Mittelwandrähmchen.Ausgebaute Wabe

Bei den ausgebauten Waben unbedingt auf die Hygiene achten! Braune, bereits einmal bebrütete Waben haben im Honigraum nichts verloren. Keine angärigen oder Blasen werfende Waben verwenden. Mit diesen bringt man Hefezellen ein, die sich im Volk verbreiten und somit für die neue Ernte eine Gefahr der Gärung bedeuten. Um dies zu verhindern, lassen wir nach der Ernte die ausgeschleuderten Honigwaben von den Bienen sauber ausschlecken.

In mancher – meist älterer – Literatur findet sich die Empfehlung, Brutwaben (möglichst mit noch offener Brut) in den Honigraum zu hängen, damit die Bienen den Honigraum besser annehmen. Dies sollte man jedoch aus Gründen der Hygiene (siehe oben) unterlassen. Ein weiterer Punkt, der dagegen spricht, ist, dass die hochgehängten Brutwaben noch einen Futterkranz aufweisen, der sehr wahrscheinlich Winterfutter enthält. Dieses wollen wir nicht in die neue Ernte einbringen.

Absperrgitter

Der Honigraum wird bei uns grundsätzlich über das Absperrgitter aufgesetzt. Das Gitter hindert die Königin an einer Eilage im Honigraum. Damit erreichen wir eine strikte Trennung der Bienenbrut von den für die Ernte bestimmten Honigwaben. Neben hygienischen Gesichtspunkten bietet dies folgende betriebstechnische Vorteile:

  • Für eine entspannte Ernte des Honigs können wir später eine Bienenflucht verwenden. Mittels Bienenflucht bekommen wir die Honigräume weitgehend frei von Bienen. Das ist bienenschonender, als mit Abkehrbesen zu arbeiten oder mit einem Bee-Blower die Honigräume auszublasen.
  • Nur unbebrütete ausgeschleuderte Honigwaben können wir ohne Behandlung  gegen Wachsmottenbefall über den Winter aufbewahren.

Im wesentlichen gibt es zwei Varianten von Absperrgittern: Mit Holzrahmen oder ohne Holzrahmen. Das Absperrgitter ohne Rahmen liegt direkt auf den Rähmchen des Brutraumes auf. Das Gitter mit Rahmen hingegen lässt einen Abstand zu den Rähmchen, so dass die Bienen unter dem Gitter hindurchlaufen können. Dies hat den Vorteil, dass das Gitter ohne Bienen zu Quetschen aufgelegt werden kann. Voraussetzung ist allerdings, dass der Bienenabstand (bee space) korrekt eingehalten wird. Ansonsten verbauen die Bienen das Gitter mit Wachsbrücken, die dann beim Auflegen doch zu einem Quetschen von Bienen führt.

Ablegerbildung

  • Eine aus der Frühjahreskontrolle gezogene Futterwabe mitbringen
  • Honigraum abnehmen, wegstellen -> auf Blechdeckel „über Eck“
  • Nach geeigneter Brutwabe suchen -> 3/4 verdeckelte Brut, Stifte und jüngste Larven mit den ansitzenden Bienen
  • Falls die Brutwabe nicht so optimal ist, kann evtl. eine zweite beigefügt werden
  • In bereit stehende Ablegerzarge an den Beutenwand einhängen.
  • Mittelwandrähmchen und Futterwabe daneben platzieren -> Reihenfolge siehe Foto und Checkliste.
  • Rähmchen mit Pinnadeln für Transport sichern
  • Falls die Brutwabe nur spärlich mit Bienen besetzt ist, zusätzlich Bienen aus Honigraum in Ablegerzarge einkehren -> diese wärmen die Brut
  • Für den Transport einen mit Papier abgeklebten Fluglochkeil fest arretieren -> mit Klebeband an der Zarge sichern
  • Abdeckfolie auflegen
  • Holzdeckel auflegen
  • Mit Spanngurt sichern
  • Blechdeckel und Fluglochabdichtung (z. B. Schaumstoff) nicht vergessen, mitzunehmen!
  • Ableger 2 km bis 3 km auf einen anderen Stand bringen
  • Fluglochkeil durch Schaumstoffstreifen ersetzen. Schaumstoffstreifen mit nur einem bienenbreiten Einflugloch auf der Seite der Brutwabe einsetzen
  • Nach 28 Tagen kontrollieren, ob Jungkönigin bereits in Eilage
  • Varroabehandlung: Bienen mit Oxalsäure 3,5% einsprühen (wird näher im Modul 9 erklärt)

Für die Kursteilnehmenden gibt es in der Kursorganisation eine Checkliste zur Honigraumerweiterung inklusive Ablegerbildung.

In Kürze folgt der Bericht zum Modul 5.

Jahresprogramm 2025 der Initiative BLIB und des FKBB e. V.

Die Initiative Bienen-leben-in-Bamberg.de (BLIB) plant zusammen mit dem Förderkreis Bienenleben e. V. (FKBB) für die kommende Saison wieder einige Veranstaltungen. Diese und weitere Einzeltermine erfahrt ihr unter Aktivitäten und Termine.

Biene auf Osterei (Osterbrunnen Hollfeld)Start ist am Ostersonntag von 14 bis 17 Uhr mit einem Tag der offenen Tür. Am Bienenweg 1 im Erba-Park (Süd, Nähe Fünferlessteg) lässt sich alles rund um Bienen, Honig, Imkerei und Natur (mit dem Schwerpunkt Lebensraum Insekten) erkunden – und natürlich auch Bamberger Lagenhonig kaufen.

Grundschule Scheßlitz, Klasse 2b zum Schulbienen-Unterricht in der Bienen-InfoWabe, Bienen-leben-in-Bamberg.deSchulbienenunterricht und spezielle Führungen können zu passenden Terminen vereinbart werden. Die Besichtigung der Bienenvölker am Lehrbienenstand ist allerdings nur zwischen Mitte April und bis zur letzten Juniwoche möglich.

Grundschule Strullendorf, Klasse 1/2e zum Schulbienen-Unterricht in der Bienen-InfoWabe, Bienen-leben-in-Bamberg.de

Bienen-InfoWabe mit Lavendel am KräuterbeetRegelmäßig für die Bevölkerung geöffnet ist die Bienen-InfoWabe von April bis September an jedem 3. Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr. Einfach vorbeikommen und sich informieren und beraten lassen oder die Imker-Bibliothek nutzen. Übrigens: Der botanische Bienengarten ist auch außerhalb der Öffnungszeiten immer zugänglich.

Sonntagsöffnungen mit besonderen Themen

Im Rahmen der Sonntagsöffnungen findet am 18. Mai von 14 bis 18 Uhr die Jubiläumsfeier zum 10-jährigen Geburtstag der Bienen-InfoWabe unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Andreas Starke statt.

Einladung Jubiläumsfeier "10 Jahre Bienen-InfoWabe" 2025

Gäste beim Sensenkurs zur Sonntagsöffnung der Bienen-InfoWabe in BambergAm 15. Juni von 15 bis 17 Uhr findet erneut ein Sensenkurs statt. Referenten sind der Autor der Gartenkolumne des FT, Josef „Jupp“ Schröder, und der Dengelexperte Sebastian Zientek.

Öffentliche Honigernte zur BIWa-Sonntagsöffnung am Bienenweg in Bamberg / Iniative Bienen-leben-in-Bamberg.deEin weiteres Highlight stellt die öffentliche Honigernte am 20. Juli von 15 bis 16 Uhr dar. Ab dem Grundschulalter darf unter der Anleitung von Imkermeister Reinhold Burger und Imkerin Ilona Munique selbst Hand angelegt und eine Honigwabe geerntet werden. Kinder, die nur zusehen wollen, dürfen trotzdem in einen Imkeranzug schlüpfen.

Kaiser-Heinrich-Gymnasium Bamberg, Preisträger "Honiggold" des Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis 2024 (BBU24)Zum Saisonende am 21. September wird der jährliche Bienenstadt-Bamberg-Umweltpreis im feierlichen Rahmen überreicht. Ausgezeichnet werden Institutionen und Personen, die sich um die Themen Bienen und ihren Lebensraum, um Honig und Imkerei verdient machten. Eine Bewerbung oder ein Vorschlag kann jederzeit eingereicht werden.

Wir freuen uns, euch bei der einen oder anderen Veranstaltung (wieder) zu sehen!

Bienengesundheit, Bienenkrankheiten (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK25, Modul 3)

AK25, M3, Bienenkrankheiten Startfolie / Bienen-leben-in-Bamberg.deWer seine Völker gewissenhaft, hygienisch und minimalinvasiv führt, wessen Königin heil und gut versorgt vom Jungfernflug zurückkam und zwei Jahre Legeleistung erbringt, wo die Standortbestimmungen passen (was auch ein Erfahrungswert sein kann) und die Winter nicht zu lange andauern, kann davon ausgehen, „nur“ die üblichen Varroaprobleme in den Griff bekommen zu müssen. Nicht alle der genannten Bienenkrankheiten müssen zwangsläufig auftauchen. Man darf ja auch Glück haben, meint Reinhold im Modul 3 des Imkeranfängerkurses von Bienen-leben-in-Bamberg.de.

Häufige Bienenkrankheiten und Vorkehrungen

Dennoch … vor dem Erreger der Amerikanischen Faulbrut (AFB), dem Akuten bzw. Chronischen Paralysevirus und vor Nosemose ist kein Volk absolut gefeit. Weitere Krankheiten wie die Maikrankheit (Wassermangel) oder Kalkbrut  bei einem zu kühlen, zugigen Standort können jedoch mit einfachen Vorkehrungen verhindert werden.

Im ABC der Bienenkrankheiten wurde nicht auf alle dezidiert eingegangen, stattdessen besonders auf Hilfsmittel hingewiesen, die das Erkennen der Krankheiten und dem Wissen um die Sperrbezirke bei AFB (gemeldet im Tsis, TierSeuchenInformationsSystem und in den örtlichen Amtsblättern) möglich machen.

Das A und O – und damit auch der erste Teil des Kurses – ist und bleibt die Gesunderhaltung durch Vorbeugung. Hier ging Reinhold auf die den Bienen innewohnenden Abwehrmechanismen ein und stellte positive wie negative Einflussfaktoren vor.AK25, M3, Bienenkrankheiten Abwehrmechanismen / Bienen-leben-in-Bamberg.de

Nicht zu vergessen: Seit dem 28.01.2022 gilt die Verpflichtung zur Dokumentation aller angewandten Bienenmedikamente in einem Bestandsbuch für die Aufbewahrungszeit von fünf Jahren.

Selbstverständlich wurde auch auf den neuen Bienenschädling, die Vespa velutina, eingegangen. Was sie von einer der heimischen Hornissen unterscheidet, aber auch, was zu tun ist, wenn man sie (vermutlich) entdeckt, wurde kurz erläutert.

AK25, M3, Bienenkrankheiten, Vespa velutina / Bienen-leben-in-Bamberg.de

Auf der Kursplattform, die all unseren Teilnehmenden drei Jahre lang zur Verfügung steht, finden sich weiterführende Links, beispielsweise zu einzelnen Bienenkrankheiten: Patient Biene, Bienenkrankheiten, wie z. B. Amerikanische Faulbrut, Amöbenruhr, Chronische Paralyse (Beitrag Elke Puchtler/Ilona Munique), DWV (Flügelverkrüppelung), Europäische Faulbrut, Kalkbrut, Maikrankheit, Nosemose, Ruhr, Sackbrut, Schwarzsucht, Septikämie, Steinbrut, Tracheenmilbe, Tropilaelapsmilbe, Vergiftungen, Übersicht zu Bienenkankheiten (LWG, IBI)AK25, M3, Bienenkrankheiten ABC / Bienen-leben-in-Bamberg.de

Dieser Service, der es ermöglicht, die Informationsflut einzudämmen, ist einer unserer Markenzeichen. Nicht zu niederschwellig, aber auch nicht zu überbordend. Und ja, wer dennoch meint, es wäre sehr gehaltvoll – nun ja, wir sind nach wie vor der Meinung, die Imkerei ist alles andere als ein nettes Hobby, sondern sollte standardmäßig als ernstzunehmende Ausbildung wahrgenommen werden. Wir versuchen dennoch, Erwartungen bzw. Anspruch und Wirklichkeit miteinander in Einklang zu bringen – zugunsten der BIENEN!

Frühjahrsarbeiten (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK25, Modul 2)

Imkeranfängerkurs AK25, Modul 2, Frühjahrsarbeiten, Frühjahresdurchsicht / Bienen-leben-in-Bamberg.de (Foto: Annette Walz)Warm genug, um endlich mit den Teilnehmenden des Imkerkurs für Anfänger die Bienen zu besuchen. Vorab gab’s in der frisch renovierten und eingeräumten Bienen-InfoWabe neben organisatorischen Dingen ein paar Tipps zu Einsteigerbüchern und grundlegender Fachliteratur, einen Check zur Sicherheit am Lehrbienenstand und Erläuterungen zum Aufbau einer Bienenbeute und zum Imkermaterial.

Am Lehrbienenstand

Am Lehrbienenstand erläuterte Reinhold die Art und Funktionsweise verschiedener Handwerkszeuge wie Abkehrbesen und Smoker.

Für manche war es der erste Kontakt mit den Bienen, den wir ganz bewusst ohne Imkerkleidung eingehen. Denn den braucht es ohnehin nur selten. Alle schafften es, ohne Scheu die Bienen zu streicheln … ein sehr guter Start für eine neue Liebe!

 

MäusegitterSodann führte er in die Frühjahrsarbeiten ein. Zuerst wird das Mäusegitter entfernt und nach der Totenfallkontrolle der Fluglochkeil angebracht.

Die Frühjahrdurchsicht dient der Kontrolle eines ausreichenden Futterbestands und dem allgemeinen Gesundheitszustand der Bienenvölker.

Sodann wird der Drohnenrahmen an Position 2 eingesetzt.

Zum Schluss wird eine leere Zarge als Brutraum aufgesetzt.
Noch können die Teilnehmenden eher nur zusehen. Doch bereits im Modul 4 wird es endlich mehr zu „Handgreiflichkeiten“ kommen, versprochen!

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Basisinformationen zur Imkerei (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK25, Modul 1)

Logo BLIB Imkerkurs für Anfänger (m)Teilnehmerwohnorte, Radius, Einzugsbereich AK25Die weiteste Anreise im liegenden herzförmigen Radius der 9 Teilnehmenden für den Imkerkurs für Anfänger in Bamberg ging von Bischofsgrün aus. Etwas näher hatten es diejenigen aus Frensdorf, Gunzendorf bei Buttenheim, Drosendorf bei Memmelsdorf und Mürsbach. Vier Teilnehmende kamen direkt aus Bamberg.

Online-Modul Imkeranfaengerkurs AK25, M1 / Bienen-leben-in-Bamberg.de

Am ersten Kurstag (21.03.25) ging’s nach einem vorangegangenen Online-Technikcheck mit den Basisinformationen los. Die 6 weiblichen und 3 männlichen Teilnehmenden wurden über statistische Fakten zur Entwicklungssituation der Imkerei und des Honigs informiert, erhielten einen Kursüberblick und einen Einblick in den Jahreslauf der Bienen  und Imkerei sowie Grundlegendes zur Biologie und den Unterscheidungsmerkmalen von Wild- und Honigbienen.

Folie Imkeranfaengerkurs AK25, M1 / Bienen-leben-in-Bamberg.deErgänzt mit Literatur- und Medientipps, Infos zu Strukturen und Ansprechpartner der Imkerei sowie Fördermittel und Finanzierungshilfen wurden grundlegende Hilfsmittel für das neue Hobby vorgestellt.

Alle Skripte des Kurses und weitere Unterlagen, beispielsweise Checklisten, Kaufempfehlungen, weiterführende Links etc. stehen in einer internen Kurswebseite drei Jahre lang zur Verfügung. Verpasste Module können im zweiten Jahr nachgeholt werden.

Gleich am nächsten Tag ging’s weiter mit dem Modul 2, dazu in Kürze mehr.

Imkeranfängerkurs 2025 startet am Fr., 21.03.

Logo BLIB Imkerkurs für Anfänger (m)Am Fr., 21.03.25, 18.00 – 21.00 Uhr, beginnt der Imkerkurs für Anfänger (hier als PDF) mit dem Modul 1 „Basisinformationen zur Imkerei“. Es sind nur noch 3 Plätze frei.

Die Zugangsdaten zum Online-Modul erhaltet ihr nach eurer Kursanmeldung (per Mail) und -überweisung. Da das etwas knapp werden dürfte, genügt uns ein Screenshot der getätigten Transaktion.

11 weitere Module an insgesamt 10 Terminen (2 davon sind ganztägig als Doppelmodul angelegt und das Modul 3 ist noch einmal online) folgen im Laufe des Jahres und sind angelehnt an die echten Abläufe. Versäumte Termine lassen sich im nächsten Jahr nachholen.

Wenn ihr Fragen habt, ruft einfach an oder schickt eine E-Mail (Kontaktdaten im Impressum). Wir freuen uns sehr auf die neue Gruppe!

BLIB-Team, Reinhold Burger und Ilona Munique bei der Honigernte am Standort "Sternwarte"

Mo., 10.03.25 – Infoabend Imkerkurse / Kursberatung

Logo für das Schwerpunktthema: Imkerei der Bienen-InfoWabeLogo BLIB-Imkerkurse für Anfänger, Fortgeschrittene & VertiefungMo., 10.03.25 – Infoabend Imkerkurse / Kursberatung

Wann? Mo., 10.03.25  |  19.00 – 20.30 Uhr
Was?
Bienen halten – ist das was für mich?! Informationen und Beratung zum Imkerkurs für Anfänger*innen und Vertiefungsseminare, Einblick ins Kursgeschehen, gegenseitiges Kennenlernen.
Wo? Online: https://meet.jit.si/kursinformationen
Bitte installieren Sie auf ihren Mobilgeräten die App Jitsi Meet.
Kosten, Anmeldung und Programm? Keine Kosten, keine Anmeldung. Einfach reinklicken. Hotline im Falle technischer Probleme: 0951-309 45 39

Jahresprogramm Imkerkurs für Anfänger 2025

Monatsbetrachtungen März 2025 zu Bienen und Imkerei

Übersicht

Phänologie und Bienen: Startschuss Salweide

Honigbiene an Salweide (Salix caprea) i im Hainpark Bamberg, Hollergraben

Die Zeigerpflanze für die Betreuung der Bienenvölker im März stellt die Blüte der Salweide dar. Zu diesem Zeitpunkt brüten die Völker bereits stark. Der Übergang von den Winterbienen zu den Sommerbienen nimmt jetzt volle Fahrt auf. Für die Imker/innen bedeutet das, die Mäusegitter zu entfernen und die auf einer Zarge überwinterten Völker mit einer zweiten Brutzarge zu erweitern.

Die Salweide steht bereits in den Startlöchern. Vereinzelt haben wir bereits leicht gelbe Weidenkätzchen gesichtet.

Auffällig im Landschaftsbild sind die männlichen Weidenkätzen. Sie liefern den Bienen reichlich Pollen zur Aufzucht von Jungbienen. Die relativ unscheinbar erscheinenden Blüten der weiblichen Salweide versorgen die Völkern hingegen mit reichlich Nektar.

Futterkontrolle

Im März sind immer wieder Kälteeinbrüche zu erwarten. Daher bitte darauf achten, dass die Völker mindestens fünf bis sieben Kilogramm Futtervorräte besitzen. Denn mit zunehmender Bruttätigkeit benötigen die Völker entsprechen mehr Futter. Besonders in diesem Jahr mit seinem warmen Winter verbrauchten einige unserer Völker mehr Vorräte als üblich.

Nachfüttern

Aufkratzen der verdeckelten FutteraltwabeBeste Methode zum Nachfüttern ist, eine Futterwabe an den Rand des Bienensitzes zu geben. Entweder hat man noch eine Futterwabe vorrätig, oder man entnimmt Völkern mit überschüssigen Vorräten eine Futterwabe. Bitte nur Futterwaben von eigenen Völkern verwenden, um eine Übertragung von Krankheiten, besonders Faulbrut zu vermeiden.

Zweitbeste Möglichkeit besteht in der Gabe von Flüssigfutter und zusätzlichen Futterteig. Sofern die Bienen noch in der Traube sitzen, Flüssigfutter von unten mittels Schale im hohen Boden reichen (siehe Beschreibung Notfüttern, Monatsbetrachtung Februar 2025). Bei anhaltendem Flugwetter besteht bei dieser Variante jedoch die Gefahr einer Räuberei. Es ist dann besser, mit einer Futtertasche zu füttern, die direkt neben den Bienensitz gehängt wird. In beiden Fällen für eine ausreichende Aufstiegshilfe mittels Stroh oder Äste sorgen.

Als Flüssigfutter eignet sich eine Zuckerlösung 3:2 (Verhältnis Wasser zu Zucker) oder Futtersirup. Zusätzlich kann Futterteig direkt über den Bienensitz aufgelegt werden. Generell hat Futterteig allerdings den Nachteil, dass die Bienen zu seiner Aufnahme Wasser benötigen, das sie erst mühsam eintragen müssen.

Mäusegitter entfernen

Entfernen des MäusegittersFrühlingshafte Temperaturen im März lassen die Mäusegitter überflüssig werden. Bei Tagestemperaturen über 10 °C gehen die Bienen aus der Wintertraube. Sie können sich jetzt gegen Eindringlinge selbst wehren. Daher entfernen wir zur Salweidenblüte bei allen Völkern die Mäusegitter.  Das Flugloch bleibt geöffnet und wird nicht mit einem Fluglochkeil eingeengt. Das gilt auch für die im letzten Jahr gebildeten Jungvölker. Jetzt tragen die Bienen reichlich Pollen ein. Lässt man das Gitter am Flugloch, wirkt es wie eine Pollenfalle. Beim Durchschlüpfen verlieren sie ihre mühsam gesammelten Pollenhöschen.

Mit zweiter Brutzarge erweitern

Jungvölkern, die wir in einer Zarge (Zander-Vollzarge) überwinterten, setzen wir zur Salweidenblüte einen zweiten Brutraum auf. Die Erweiterungszarge bestücken wir mit hellen, ausgebauten Waben. Diese entstammen aus den Honigräumen des letzten Jahres. Falls keine ausgebauten Waben vorhanden sind, erweitern wir nur mit Mittelwandrähmchen. Bei gemischter Verwendung von Mittelwandrähmchen und ausgebauten Waben werden letztere zentral, also in die Mitte der Zarge eingehängt.

Gesundheitszeugnis beantragen

Sollen Völker gekauft oder verkauft und sie deshalb an einen anderen Stand gebracht werden, bitte rechtzeitig an ein Gesundheitszeugnis denken (Vorschrift laut Bienenseuchen-Verordnung, BienSeuchV). Das Zeugnis bescheinigt, dass die Bienenvölker eines Standes nicht in einem Faulbrutsperrbezirk stehen und frei von der Amerikanischen Faulbrut sind, daher auch die Bezeichnung Seuchenfreiheitsbescheinigung. Näheres erfahrt ihr in unserem Blogartikel „Rund um das veterinäramtliche Gesundheitszeugnis / Amtstierärztliche Bescheinigung in Sachen AFB in Bamberg und Region“..

Termine & Fortbildungen

 

Wunderschöne Erstfrühlingstage euch und euren Bienen!

 

Wachsverarbeitung im Workshop Mittelwand gießen und Einlöten

Wie Mittelwände für die Imkerei gegossen und in Rähmchen eingelötet werden, war Workshopthema unseres Vertiefungsseminars. Denn nichts geht über Eigenwachs in Sachen Wabenversorgung. Üblicherweise in Imkervereinskursen wenig angesprochen oder gar gezeigt, konnten die beiden Teilnehmenden bei uns mehr über das Materialverhalten von Wachs erfahren und durften im Anschluss gleich selbst Hand anlegen.

Gerhard hatte 2019 bereits einen Imkeranfängerkurs bei uns belegt und wollte nun einfach sein Wissen vertiefen. „Ich habe hier sehr viel mitgenommen“, meinte er am Ende der zwei Stunden. Auch Ele hatte den Bogen gleich raus. Ihre ersten beifden Waben waren perfekt gelungen. Sie hat sich bereits in das Bienenhalten eingelesen und freut sich schon auf den Imkeranfängerkurs in diesem Jahr.

Theorie

Bei einer Tasse Kaffee erklärte Reinhold, welche Wachsrohstoffe anfallen und wie sie zusammengesetzt sein sollten, um die stabilsten Ergebnisse bringen. Außerdem, warum es derzeit wenig Alternativen zum Selbermachen gibt, welche Gerätschaften Sinn machen und wo sie erhältlich sind. Am Arbeitsplatz in der Küche wurden sodann die technischen Komponenten von Schlauchzufuhr für die Wasserkühlung, die notwendigen Topfeigenschaften fürs Schmelzen, der Aufbau der Mittelwandgießform und die Kleinutensilien erläutert.

Workshop Wachsgießen Mittelwände

Und so geht’s: Die Silikonform wird mit einen Spülmittel-/Kartoffelmehlmix eingepinselt und ein voller Schöpfer des auf etwa 80° Cerhitzten Wachses wird rasch und gleichmäßig auf den hinteren Teil der Silikonform aufgebracht.

Der Deckel wird weniger als eine Minute niedergepresst und dabei das überschüssige Wachs mit einer Spachtel entfernt.

Nach dem Öffnen mit Hilfe des seitlich angebrachten Hebels wird die fertige Wabe vorsichtig abgelöst.

Fertig!

Anleitung zum Mittelwandgießen (Station 4) und zu weiteren Aspekten rund um die Wachsverarbeitung ist hier nachzulesen.

Workshop Einlöten von Mittelwänden

Auch hier erläuterte Reinhold die Arbeitsgeräte, das Einrichten des Werkplatzes und Spezifika bei den von uns bevorzugten modifizierte Zanderrähmchen mit Hoffmann-Seitenteilen.

Zuerst wird die Drahtspannung der Rähmchen überprüft und gegebenenfalls mit einem Drahzieher nachgezogen. Für unsere Rähmchenart kürzen wir die Wabe etwas ein, bevor sie auf das Rähmchen gelegt wird. Dann das Lötgerät aktivieren und schon ist das Mittelwandrähmchen bereit zur Aufnahme von allerfeinstem Bienenhonig!

Voraussichtlich am Sa., 21.01.2026 findet wieder ein Workshop zum Wachsgießen von Mittelwänden bei uns in Bamberg statt.

Veitshöchheimer Imkerforum 2025 (7) – Melezitose (3)

Screenshot-Homepage Tiergesundheitsdienst TGD / Bienengesundheitsdienst BGDUm den Einfluss von Schmelzgeräten zur Honigernte auf Qualitätsparameter des Honigs geht es im 3. Teil zur Melezitose innerhalb des 7. Vortrags am Veitshöchheimer Imkerforum aus dem Institut für Bienenkunde und Imkerei (IBI). Dr. Andreas Schierling stellte eine Auswertung der beim Tiergesundheitsdienst Bayern e. V. durchgeführten Honiguntersuchungen vor.

Konkrete Fragestellung war, inwieweit die Verwendung von Entdeckelungswachsschmelzern (EWS) und Direktschmelzern (DS) die Qualität bei der Gewinnung von Melezitosehonig beeinflussen. Dabei wurden drei Qualitätsparameter betrachtet, die Wärmeschäden anzeigen:

  1. Der Hydoxymethylfurfuralgehalt (HMF)
  2. Die Enzymaktivitäten von Invertase …
  3. … und Diastase

Das Verfahren des Schmelzens wurde mit dem des Schleuderns verglichen, sozusagen die Kontrollgruppe bzw. Referenzgruppe. Dabei wurde festgestellt, dass Schmelzen die Qualität eher negativ beeinflusst. Am stärksten nahm dabei die Enzymaktivität der Invertase ab. Der Einfluss auf die Diastaseaktivität und den HMF-Gehalt hingegen war weniger relevant.

Da kristalisierter Melezitosehonig jedoch nicht geschleudert werden kann, ist es interessant zu wissen, welches Schmelzverfahren das bessere ist. Hier schneidet der Entdeckelungswachsschmelzer, vor allem der nicht gedämmte, wesentlich besser ab als Direktschmelzer. Letzterer ist folglich zur Gewinnung von Melezitosehonig im Hinblick auf Wärmeschäden kritisch zu bewerten.

Beachtet werden sollte, dass eine nachträgliche Erwärmung des Honigs zur Verflüssigung mit zusätzlichen Einbußen in Bezug auf die Qualität einhergehen kann. Unter Umständen empfiehlt es sich, ein verkürztes Mindesthaltbarkeitsdatum festzulegen, um sicherzustellen, dass die Qualitätsstandards bis zum Zeitpunkt des Ablaufs eingehalten werden können.

Hier endet unsere ausführliche Reihe zum diesjährigen Veitshöchheimer Imkerforum. Wir hoffen, alles richtig verstanden zu haben und bemühten uns, die teilweise sehr ausführlichen, aufschlussreichen und interessanten Vorträge (DANKE!) in gebotener Kürze und auch verständlich für Nicht-Imkernde zu vermitteln. Wie auch die Vortragenden selbst sitzen wir dabei viele Stunden an den Beiträgen, doch möchten wir damit zur Transparenz und damit zur Wertschätzung unseres Berufs / Hobbys beitragen.

Zu den Beiträgen