Bienenwissen und Pädagogik-Tipps im Doppelpack für Auszubildende der Mariahilf-Schule

Wie machen wir Bienen und Bildung erlebbar? Einen Blick in die Praxis erlaubten unsere beiden Führungen für die Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung, Kinderpflege und Sozialpflege Mariahilf der Erzdiözese Bamberg am 15. und 18,07.2025. Insgesamt 30 Auszubildende erhielten Informationen auf zwei Ebenen.

Die eine Ebene waren Fakten zu den Themen Bienen, Honig, Imkerei und Lebensraum Insekten, die andere Ebene stellten Tipps und Praktisches zur Methodik und Didaktik der Kindererziehung dar.

Sequenzen im Einzelnen

Schulbienenführung Bfs Kinderpflege-Maria Hilf BambergWir begannen mit der Sequenz des Ankommens (Gruppe 2), wofür der Barfußpfad eine sinnesanregende Rolle spielte. Die „Supermarktschlange“ bzw. „Ameisenlinie“ kann Hinweis auf den Reifegrad einer Gruppe geben.

Vorgestellt wurden sodann Low-Budget-Materialien, die in den oft unterfinanzierten Kitas, Horten und Grundschulen didaktisch eingesetzt werden können. Eingegangen wurde auf die überlegte Auswahl von Ausmalbildern und Rätselvorlagen, kindgerechte Broschüren und Bilderbücher sowie Fototafeln, die auch für den Außenbereich verwendbar sind.

Schulbienenführung Bfs Kinderpflege-Maria Hilf Bamberg

Am Beispiel eines Schulbienen-Unterrichts folgten Tipps, wie Kinder bei Wissensabfragen nicht frustriert werden (Alternativen zu „Nein“, „Falsch“) , wie eine abwechslungsreiche Inhaltssession vor sich gehen kann (durch Integration von Ortswechsel und Bewegung) oder eben durch umsichtig gestalteten Materialeinsatz.

Schulbienenführung Bfs Kinderpflege-Maria Hilf Bamberg

Natürlich verfügen die wenigsten Kitas über ein Bienenvolk. Jedoch befinden wir uns am Bienenweg in der konfortablen Situation, über eine Schaufensterbeute zu verfügen, so dass alle die Hauptprotagonisten, unsere Bienen, eingehend betrachten konnten. Kein Film kann dieses Liveerlebnis ersetzen.

Schulbienenführung Bfs Kinderpflege-Maria Hilf Bamberg

In außerschulischen Klassenzimmer „Bienen-InfoWabe“ konnte an einem Bienenmodell nachverfolgt werden, wie Nektar transportiert wird und wie er zu Honig wird (Enzyme der Kopfspeichel- und der Mandibeldrüsen). Es wurde das Gewicht einer vollen Honigwabe geschätzt (Gruppe 1) und natürlich auch Honig verkostet. Eine Tafelübersicht zeigte auf, wie sehr manche Pflanzen auf die Bestäubungsleistung durch die Honigbiene angewiesen sind.

Schulbienenführung Bfs Kinderpflege-Maria Hilf Bamberg

Inhaltlich war es uns ein Anliegen, auf die schwierige Situation der Honig- wie Wildbienen, aber auch der Bienenpfleger/innen einzugehen, hervorgerufen durch Klimafolgeprobleme wie invasive Bienenschädlinge wie zum Beispiel der Varroamilbe und der Asiatischen Hornisse. Halbwissen in gesichertes Wissen zu verwandeln (Stichwörter: Veganismus, Wintereinfütterung nach der Ernte, richtige Einschätzung des Gefahrenpotenzials von Honigbienen, überflüssiges Konkurrenzdiskussion Wild- versus Honigbiene).

Varroamilbe (Varroa destructor), von oben (re.), links von der Seite

Eines der Gründe für eine transparente, breite Öffentlichkeitsarbeit ist, die Bienen-und Insektenthema breit zu verankern. Denn es ist nicht gut um unsere wichtigen Bestäuber bestellt. Um die Öffentlichkeit zu motivieren, zu inspirieren und zu informieren, berichten wir laufend über unsere Tätigkeiten. Wir zeigen anderen Schulen, Verantwortlichen und Politiker/innen, wie wir versuchen, das Insektensterben durch TUN in den Griff zu bekommen. Dazu braucht es starke Vor-BILDER. Vielen Dank an die Gruppe 1 vom 15.07.2025, die sich für diese Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung gestellt hat.

Wir hoffen, in der kurzen Zeit allen einen guten Überblick verschafft zu haben, damit zukünftige Generationen den Wert von Insekten schätzen lernen können.

Honigverarbeitung Bughof und Weide (BLIB-Imkerkurs für Anfänger, AK25, Modul 8)

Nach der Honigernte geht es ans Verarbeiten der eingebrachten Waben. Der jeweils am Vormittag geerntete Honig aus den Standorten Bughof (05.07.) und Weide (12.07.) wurde entdeckelt, der Wassergehalt gemessen, verkostet, geschleudert, in Gläser abgefüllt und etikettiert.

Der Mittagsimbiss  – Gaszpacho und Kichererbsensalat – war eine nicht zu schwere Unterlage fürs baldige Naschen. Zum Nacharbeiten für unsere Kursteilnehmenden folgen nun die Details.

1. Start in die Verarbeitung

Wir begannen mit Hinweisen zum Einrichten einer sinnvollen Verarbeitungsstrecke, erläuterten ein paar Grundlagen der Lebensmittelhygieneverordnung, des Arbeitsschutzes und erklärten die verwendeten Gerätschaften.

Die relevanten Vorgänge werden in einem „Laufzettel“ eingetragen, der jede Ernte und ihre Verarbeitung, bei uns getrennt nach Standorten („Lagen“), begleitet. Neben unserer hausgemachten Excel-Ausfertigung des sogenannten „Honigbuchs“, welches wir in der Kursorganisation zur Verfügung stellen, gibt’s zu Dokumentationszwecken eine einfache Variante unter „Die Honigmacher“. Ein Honigbuch Pflicht, sobald Honig in Verkehr gebracht wird, ob verschenkt oder verkauft.

2. Waben entdeckeln

Die Rätselaufgabe, wie wohl die einzelnen Teile des Entdeckelungsgeschirrs zusammenzufügen sind, wurde in den Gruppen unterschiedlich rasch gelöst, doch immer in Teamarbeit.Honigverarbeitung Bughof (AK25, Modul 8, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)

Honigverarbeitung Bughof (AK25, Modul 8, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)

Zur Auswahl standen Entdeckelungsgabeln in unterschiedlicher Ausführung wie Holz- oder Plastikgriff. Jede/r konnte ihr/sein Lieblingsgerät für sich entdecken. Ziel ist, die Waben beim Abheben der Wachsschicht möglichst nicht über Gebühr zu beschädigen, damit sie später beim Ausbauen von Wabenzellen nicht zu buckelig werden und damit das Bewegen und Herausziehen der Rähmchen in den Beuten erschweren. Was mit dem wertvollen Entdeckelungswachs geschieht, wird näher erläutert im Modul 10.

Honigverarbeitung Weide (AK25, Modul 8, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)3. Wassergehalt messen

Um den Wassergehalt festzustellen, der unter 20% (DIB: 18%) sein muss, wurde die Nutzung des Refraktometers, wie sie übrigens auch Winzer/innen verwenden, geübt. Je optimaler der Lichteinfallswinkel und die Lichtstärke sind, desto schneller lässt sich der Prozentwert auf der Skala erfassen.

Honigverarbeitung Bughof (AK25, Modul 8, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)Grundsätzlich sollte mehrmals gemessen und ein Durchschnittswert ermittelt werden, also z. B. einmal direkt aus der Wabe heraus (je nach Trachteintrag und -zeitpunkt sind die Werte durchaus unterschiedlich), dann beim Schleudervorgang aus dem Abflusshahn heraus sowie nach dem Durchmischen und vor dem Abfüllen aus dem Honigtopf. Apropos Durchmischen: Die Ausgabe für einen wirklich großen Kochlöffel lohnt sich!

Das Umgebungsklima nimmt direkt Einfluss auf die Werte. Je höher also die Raumfeuchtigkeit, desto höher kann auch der Wert schnellen. Da auch heuer die Honigfeuchtewerte allesamt im niedrigen Bereich lagen, waren wir auf der sicheren Seite. Falls die Werte zu hoch sein sollten, findet ihr in einem eigenen Blogbeitrag Tipps, wie sie zu senken sein können. Honig ab 19 % erhält bei uns allerdings nur zwei Jahre Halbarkeitfrist, da sich die Konsistenz – vor allerm bei suboptimaler Lagerung – schneller verändert. Auf die Qualität des Geschmacks muss sich das aber nicht auswirken.

4. Verkostung / Tasting

Natürlich schmeckte der selbstgeerntete Honig einfach nur gut. Doch dabei wollen wir es nicht belassen. Das Honig-Aromarad hilft, Feinheiten des Honigs in Sachen Geruch, Konsistenz, Mundempfinden (Sensorik), Geschmack und im Abgang – wie beim Wein auch! – herauszufinden und zu beschreiben. Für Verkaufsgespräche und bei Beanstandungen nicht ganz unwichtig.

Schmeckt der Honig beispielsweise etwas herb-bitter und „medinzinisch“ und hat einen Grünstich, handelt es sich meist um Lindenhonig und nicht um einen chemisch verunreinigten Fall, wie mal eine Kundin mutmaßte. Doch, Achtung! Nicht einfach auf Verdacht eine Sortenbzeichnung aufs Etikett schreiben! Es dürfen nur laboruntersuchte Honigsorten angegeben werden. Daher noch ein paar Grundinformationen zu Honigrichtlinien als Verbrauchertipps zusammengefasst (unser Blogbeitrag).

Seit 2013 im Dauereinsatz – unsere Eislöffelchen, gespendet von Eddy Weiss aus der WunderburgDas beste Geschmackserlebnis ist mit Porzellanlöffel zu erzielen. Wir verwenden allerdings seit 12 Jahren (!) die damals von Eddy Weiss aus der Wunderburg an die Schulbiene gespendeten Eislöffelchen. Und, ja, sie sind aus Plastik. Allerdings auch überaus haltbar, insofern nachhaltig.

5. Schleudern

Zunächst – Kontrolle! Ist der Quetschahn des darunter stehenden Honigtopfs auch wirklich, wirklich fest zugedreht?! Nebenbei: Ein kleiner Eimer mit kaltem Aufwischwasser und Wischlappen in der Nähe empfiehlt sich.

Das tropffreie Einsetzen der nun offenen Honigwaben in die Schleuder ist die haptisch gesehen größte Herausforderung. Wer über dickere Rähmchenoberträger verfügt, hat hier eindeutig einen grifflichen Vorteil. Alle anderen suchen sich eine dritte Hand, die den Boxendeckel als Tropfschutz unter der Wabe mitführt. Sodann …

Die Waben wurden in unserer Vier-Waben-Tangentialschleuder sicher in die dafür vorgesehenen Löcher und in gleicher Richtung zeigend eingeführt. Dabei sollten sich wenigstens die sich gegenüberliegenden Waben vom Gewicht her gleichen, um Unwucht zu vermeiden. Kaufempfehlungen für Low-Budget-Schleudern für die Kleinstimkerei siehe in der internen Kursorganisation. Möglich wäre aber auch Tropfhonig, also nur über Sieb und Topf.

Die Anschleuderung erfolgt zunächst noch mit mäßigen Tempo zweckst Verhinderung von Wabenbruch. Dann werden die Waben in der Trommel gewendet unter erneut ruhigem und gleichmäßigem Schleudern.

Honigverarbeitung Bughof (AK25, Modul 8, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)

Ab der nächsten Wendung kann dann „speedy gemacht“ werden. Wer im Team arbeitet, kann sich die Trommel dabei festhalten lassen. Dabei aber nicht zu stark auf den Deckel drücken, falls er aus Plexiglas besteht!

Nun noch ein letztes Mal wenden, feste schleudern, dann die leere, jetzt federleichte Wabe herausnehmen und in die bereitstehende Box stellen. Beim Entnehmen der Waben mussten wir heuer allerdings vorsichtig zu Werke gehen. Da der Wassergehalt sehr niedrig war, saugte sich das Wabenwachs regelrecht an den Korbwänden fest. Reißt man an der klebrigen Masse, riskiert man einen Wabenbruch. Dann ist die Wabe nicht mehr als Brutwabe verwendbar, kann aber natürlich als eingeschmolzene Masse noch gute Dienste leisten.

Honigverarbeitung Weide (AK25, Modul 8, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)

Nicht vergessen: Rechtzeitig den Quetschhahn über den mit einem Sieb versehenen Honigtopf öffnen, damit der steigende Honigstand in der Trommel nicht das mittig angebrachte Lager erreicht. Und immer wieder einmal einen Blick darauf werfen, ob die Ausflussöffnung auch wirklich noch über dem Topf ist, da die Trommel gerne – vor allem bei Unwucht – das Wandern beginnt.

Honigverarbeitung Bughof (AK25, Modul 8, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)

Den Moment des ersten Honigflusses einer jeglichen Standort-Verarbeitung begleiten wir traditionell unter musikalischer Begleitung von Vivaldis „Vier-Jahreszeiten“ in der Aufnahme des legendären Dirigenten Herbert von Karajan. Denn vier Jahreszeiten lang begleiten wir unsere Bienen in ihrer unendlich kleinteiligen Arbeit, Honig zu erzeugen. Das muss gewürdigt werden!Honigverarbeitung Weide (AK25, Modul 8, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)

6. Abfüllen

Nach drei Tagen Ruhestellung des Honigtopfs können die Schwebteilchen, die sich als Oberschicht abgesetzt haben, abgeschäumt und der Honig abgefüllt werden.

Honigverarbeitung Weide (AK25, Modul 8, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)

Ein so langes Warten war natürlich in unserem Kurs nicht drin. Daher durfte der Vorgang des Abfüllens bereits jetzt schon geübt werden. Alle durften sich das fertige Honigglas gleich mit nach Hause nehmen. Die Schwebteilchen, die dabei noch in Kauf genommen werden, bedeuten keinen Qualitätsmangel. Sie sorgen jedoch für etwas optische Eintrübung und schnellere Kristallisierung. Der Kunde möchte es anders – aber wir wissen, wie lecker Honig auch in „naturtrübem“ Zustand ist!

Honigverarbeitung Weide (AK25, Modul 8, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)

Wichtig: Vor dem Abfüllen zeitnah die Gläser und Deckel in der Spülmaschine ohne Zusatz von Reinigungsmittel bei 60° C spülen. Auch mit neu erworbenen Gläsern, obwohl das der Gesetzgeber nicht verlangt, da sie steril aus der Fabrik kommen. Aber … ganz ehrlich … wer weiß schon, wie lange und wo diese lagerten. Staub- und geruchsfrei sind sie sicherlich nicht.

7. Wiegen

Genau 250 Gramm abzuwiegen sieht leichter aus, als es ist. Geduld und Augenmaß sind dafür notwendig – und natürlich eine geeichte Waage!

Ob geliehen oder gekauft – für den gewerblichen Verkauf von Honig muss sie alle zwei Jahre (statt jährlich wie vor 2020 noch geltend) geeicht werden. Zeitpunkt ist das Jahr, in welchem die Waage vom Hersteller geeicht und nach dem Kauf im Eichamt angemeldet wurde. Verantwortlich für das korrekte Eichdatum ist die/der Nutzer/in der Waage.

Eine Unterlassung der Kontrolle stellt eine kostenpflichtige Ordnungswidrigkeit dar. Es gilt das Mess- und Eichgesetz und die Mess- und Eichverordnung. Zum „Eich-TÜV“ hier unser einführender Blog- und Erfahrungsbericht.

8. Beschriften und Aufkleben der Etiketten

Mit dem Beschriften und Aufkleben der Etiketten endete nach jeweils etwa 6 bis 7 Stunden das Modul 8. Doch nicht, bevor wir noch einige Infos zu den allfälligen Verordnungen losgeworden sind. Diese sind: Lebensmittel-Informationsverordnung | Loskennzeichnungs-Verordnung | Verpackungsgesetz (VerpackG).

9. Zuletzt: Saubermachen

Den Teilnehmenden blieb das Saubermachen als „Übungsstoff“ erspart. Doch Tipps gibt es auch hierfür: So darf man Honig und Wachs nur mit lauwarmen Wasser entfernen, da sonst alles eher schmierig wird. Außerdem ist es nicht notwendig, die Geräte einzuschäumen. Klares Wasser genügt in den meisten Fällen.

Honig nicht zu lange auf Materialien aller Art (ausgenommen Glas) einwirken lassen, denn er enthält Säure, die auf die Dauer so ziemlich alles angreift. Also bald säubern, gut trocknen lassen und staubfrei verwahren. Damit’s im nächsten Jahr gleich wieder Spaß macht, loszulegen.

Dass es Spaß macht, Honig in all seinen Stationen selbst zu imkern, ist den Teilnehmenden anzusehen! Ab jetzt ist die neue Ernte übrigens käuflich zu erwerben – einfach anrufen und Abholtermin vereinbaren.

Der Imkerkurs für Anfänger 2025 hat nun zwei Drittel seiner Module hinter sich gelassen. Nun geht es nahtlos über ins Einwintern. Und ein bisschen Feiern wollen wir auch noch! Bis bald!

Honigernte Bughof und Weide (BLIB-Imkerkurs für Anfänger, AK25, Modul 7)

Ak25, Modul 7: Ernte Bamberger Lagenhonig, Standort Bughof am 05.07.2025 / Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.deFür die 10 Teilnehmenden aus dem Imkerkurs für Anfänger boten wir zur Honigernte und -verarbeitung zwei Juli-Termine an den Standorten Bughof und Weide an. Die jeweils vier bis fünf Teilnehmenden pro Termin durften sehr viel selbst Hand anlegen, so dass Modul 7 (wie auch Modul 8, dazu im nächsten Beitrag) der praxisstärkste Module ist – und natürlich der Genussreichste!Ak25, Modul 7: Ernte Bamberger Lagenhonig, Standort Bughof am 05.07.2025 / Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de

Ak25, Modul 7: Ernte Bamberger Lagenhonig, Standort Inselstadt / Weide am 12.07.2025 / Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de

Besonderheiten kamen heuer eher nicht vor. Zur ersten Ernte am 05.07. war es über 30° heiß, und zur zweiten am 12.07. anfangs kühl genug, um ein Jäckchen anziehen zu wollen. Doch diese Schwankungen sind wir ja mittlerweile gewohnt. Außerdem hatten wir einen Kursneuzugang, was wir normalerweise nicht so gerne zulassen. Doch Sibylle ist erfahren genug, sie möchte nur noch etwas tiefer einsteigen.

Vorlauf zur Ernte

Ak25, Modul 7: Ernte Bamberger Lagenhonig, Standort Bughof am 05.07.2025 / Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.deIn den Morgenstunden des Tags vor der Ernte setzte Reinhold am jeweilig vorgesehenen Standort eine Bienenflucht ein, die es in verschiedenen Varianten gibt, z. B. als Raute mit zwei Eingängen oder kreisförmig mit 16 Eingängen.  Jene mit zwei Plastikeinsätzen sehen wir als eher nicht so ideal an. Zu diesem Thema weiter unten mehr.

Honigernte Sternwarte (AK23, Modul 7, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)

Mit Spiritus werden die Imkergeräte (Stockmeißel, Smoker), der Abkehrbesen in der Spülmaschine gereinigt und die Boxen gesäubert.

Ablauf des Modul 7 zur Ernte

Um ein sauberes, zügiges und unfallfreies Ernten zu garantieren, sollten alle erforderlichen Gerätschaften vor Ort griffbereit aufgebaut werden und der Eigenschutz darf auch nicht vergessen werden.

Ak25, Modul 7: Ernte Bamberger Lagenhonig, Standort Inselstadt / Weide am 12.07.2025 / Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de

Hier die Checkliste Ernte:

  • Kopftuch u./o. Imkerhut und Jacke, geschlossene Schuhe, kein Leder am Körper – Im Falle zickiger Bienen nicht zögern, nach der Devise „Selbstschutz ist Bienenschutz!“ vorzugehen. Denn offen stehende Beuten, die fluchtartig sich selbst und den Wespen überlassen werden, sind keine Option, wenn ein umsichtig aufgezogener Imkerhut das verhindern kann.
  • Smoker mit Rauchmaterial, Feuerzeug, Löschwasser
  • Stockmeißel
  • Abkehrbesen Da die Borsten vom Honig verkleben und für die Bienen unangenehm hart werden, entweder einen zweiten Besen bereit halten oder zwischendrin mit Wasser säubern. Außerdem werden von verhonigten Gerätschaften unnötig viele Bienen angezogen.
  • Leerboxen Lebensmittelecht und sauber, zudem leicht schräg aufgestellt, damit die eingetragenen schweren Waben nicht ins Rutschen kommen.
  • Leere Rähmchen Zum Abstützen der Honigwaben, wenn die Box nicht gänzlich mit ihnen gefüllt sind, um beim Tragen keine Wabenverletzungen zu riskieren.
  • Windel – Für Varroabefallskontrolle, die 3 Tage nach der Ernte erfolgen sollte.

1. Entnehmen der Waben

Zum Entnehmen braucht es im Grunde keinen oder kaum Rauch, da die Bienenflucht dafür sorgt, dass nur wenige Bienen im Honigraum sind. Er würde auch nur das Aroma des Honigs beeinträchtigen.

Ak25, Modul 7: Ernte Bamberger Lagenhonig, Standort Inselstadt / Weide am 12.07.2025 / Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de

Da Honigwaben mit durchschnittlich 2-3 Kilo außerdem ziemlich schwer sein können, ist der Griff zu beiden Seiten mit Daumen und Zeigefinger auf Dauer anstrengend. Man könnte das Rähmchen daher in der Mitte des oberen Rahmenstegs in den Klammergriff nehmen. Allerdings funktioniert dann so das Abkehren nicht mehr so ideal.

Ak25, Modul 7: Ernte Bamberger Lagenhonig, Standort Bughof am 05.07.2025 / Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de

2. Die Spritzprobe

Um sicherzugehen, dass wir keine zu wasserhaltigen Honigwaben mit nach Hause nehmen, werden die Randwaben einer Spritzprobe unterzogen. Das gilt aber nur für die wenig bis nicht verdeckelten Waben. Glänzt der Honig noch sehr, ist er wohl noch zu flüssig. Je matter, desto besser. Das Foto hier zeigt eine Honigwabe, die trotz wenig Verdeckelung schon reif genug zum Ernten war.

Ak25, Modul 7: Ernte Bamberger Lagenhonig, Standort Inselstadt / Weide am 12.07.2025 / Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de

Ak25, Modul 7: Ernte Bamberger Lagenhonig, Standort Inselstadt / Weide am 12.07.2025 / Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.deMit beiden Händen wird die Wabe an den Seitenrändern gehalten. Falls bei der kräftigen, ruckartigen Bewegung (Stoßen) der horizontal über der Beute gehaltene Wabe ein Nektartropfen herausgeschleudert wird, belassen wir sie in der Beute. Hat man ein gutes Auge, erkennt man die Tropfen trotz der gleichzeitig mit herabfallenden Bienen. Anfänger/innen sollten besser vorher die Bienen von der Wabe kehren.

3. Bienen abkehren

Um die Bienen nicht zu verletzen, bemühen wir uns um ein schonendes Abkehren. Die noch ansitzenden Bienen werden dabei mit raschen, beherzten Wischbewegungen des weichen Abkehrbesens vor das Flugloch gestrichen.

Ak25, Modul 7: Ernte Bamberger Lagenhonig, Standort Inselstadt / Weide am 12.07.2025 / Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de

Behutsame Kehrbewegungen sind wegen der Gefahr, die Bienen dabei zu rollen, grundverkehrt. Manche Imker*innen verwenden ein kleines Gebläse, um die Bienen davonzuföhnen. Beim Kauf darauf achten, dass er  nicht zu laut töst.

4. Honigwabe in Leerbox bugsieren

Sodann gilt es, die abgekehrte Wabe rasch und ohne wieder anfliegende Bienen – Ende Juli dann mehr noch ohne Wepsen! – in die bereitgestellte, leicht schräg stehende Box zu bringen. Dabei muss vermieden werden, dass das Wachs aufbricht, etwa, weil man mit den Abstandshaltern gegen die bereits verstauten Waben stößt. Die Folge wäre eine Sauerei in der Box und somit auch ein Herbeilocken von Bienen und Wespen.

Es gilt, Bienen und Wespen draußen zu halten. Alle Teilnehmenden übten das Einholen der Waben ohne eine „dritte Hand“, denn manchmal ist man beim Ernten alleine.

Es ist nicht einfach, zugleich mit dem Abkehrbesen eine sehr schwere Wabe mit nur einer Hand zu halten, um mit der anderen Hand den Deckel zu öffnen und die Box sofort nach dem sorgfältigen Honigwabeneinsetzen wieder zu verschließen.

Achtung: Den Deckel, wenn er denn schon auf den Boden abgelegt werden muss, weil es anders nicht zu schaffen ist, niemals mit der Innenseite nach unten aufs Gras legen. Der Grund sind Mäuse, die den Hantavirus verbreiten könnten. Alles, was mit Lebensmittel zu tun hat, unbedingt vom Boden fernhalten!

Und ab diesem Moment des Erntens interessiert sich denn aus gutem Grund die Lebensmittelkontrolle für die Imkerei.

5. Entfernen der Bienenflucht

Die Bienenfluchten sind nach dem Prinzip einer Einbahnstraße gebaut und in unterschiedlichen, vom beabsichtigten Effekt vergleichbaren Ausführungen erhältlich (s. o.). Wie erfolgreich der Honigraum von den Honigpflegebienen verlassen wurde, variiert manchmal stark. Oft klappt es sehr gut, zuweilen weniger.

Erst, nachdem alle Völker abgeerntet wurden, wird die Bienenflucht entfernt. Nimmt man die Flucht nämlich bei jedem einzelnen Volk sofort heraus, wären unnötig viele Bienen in der Luft. Das muss man sich nicht antun. Spätestens zu diesem Zeitpunkt ist es völlig in Ordnung, auch mal einen Hut aufzuziehen.

Ak25, Modul 7: Ernte Bamberger Lagenhonig, Standort Inselstadt / Weide am 12.07.2025 / Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de

Bienenflucht entfernen

Die Bienenflucht wird vorsichtig anheben und sogleich ein paar Rauchstöße in die Beute geben.

Die meisten Bienen können mit ein paar kräftigen Stößen vor die Beute abgeschüttelt werden. Oder besser noch in die vorab aufgesetzte Leerzarge. Dabei wird mit einer Hand die Flucht fest in den Griff genommen, die andere schlägt kräftig auf die haltende Hand.

6. Absperrgitter entfernen und Leerzarge aufsetzen

Nachdem die Bienenflucht entfernt ist, können nach ein paar Rauchstößen aus dem Smoker, der hoffentlich noch qualmt, die Absperrgitter weggenommen und dann eine vormals mit Honigwaben gefüllte Leerzarge aufgesetzt werden.

Wer allerdings seine Völker im weiteren Verlauf nach dem Prinzip „Teilen und Behandeln“ (TuB) versorgt, lässt das Gitter einfach noch drauf, um sicher zu sein, dass die Königin im Brutraum verblieben ist.

Sollten ein paar Waben nicht geerntet werden können, weil noch zu feucht, setzt man diese genau über das Brutnest. Wenn man schon mal dabei ist, schätzt man zugleich die Menge des im Brutraum verbliebenen Honigs. Er sollte 5 Kilo betragen. Für die Schätzung addiert man die sichtbar verdeckelte Flächenmengen. Inklusive der verbliebenen Restwaben sollte es die Menge ergeben, wie sie auf zwei beidseitig verdeckelten Waben zusammen kommen.

Falls weniger vorhanden ist und keine Tracht mehr zu erwarten (das ist von Region zu Region unterschiedlich), muss entweder eine volle Wabe zurückgelassen oder sogleich mit dem Auffüttern mittels Futterteig oder einigen Litern Zuckerwasser begonnen werden. Und zwar in den Abendstunden, um keine Räuberei auszulösen.

7. Windel einschieben

Honigernte Sternwarte (AK23, Modul 7, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.de)Zum Schluss wird noch die Windel eingeschoben und nach drei Tagen ausgewertet, um einen zuverlässigen Wert zu erhalten. Bleibt die Windel länger eingeschoben, erschweren Wachskrümel das Auszählen der Milben. Zudem werden Ameisen angelockt. Wegen der Wachskrümel empfiehlt es sich, während der Gemülldiagnose auch keine frisch ausgeschleuderten Honigwaben von den Bienen reinigen lassen.

Basierend auf den Ergebnissen der Gemülldiagnose entscheiden wir, ob umgehend eine Varroabehandlung durchgeführt werden muss. Dabei orientieren wir uns an den für Juli geltenden Grenzwerten des Milbenfalls von 10 Milben pro Tag für die über ein Jahr alten Wirtschaftsvölker.

Liegen die Werte unterhalb dieser Grenzen, können wir mit der standardmäßigen Sommerbehandlung mittels Ameisensäure noch bis August bei den Wirtschaftsvölkern und bis September bei den Ablegern zuwarten.

Zur weiteren Verarbeitung fuhren wir die duftende Fracht an den Obstmarkt.

Das Modul 8 also im nächsten Blogbeitrag.

Ak25, Modul 7: Ernte Bamberger Lagenhonig, Standort Bughof am 05.07.2025 / Imkeranfängerkurs von Bienen-leben-in-Bamberg.de

Monatsbetrachtungen Juli 2025 zu Bienen und Imkerei

Übersicht

Phänologie und Bienen

Roter Sonnenhut – Echinacea purpureaAnfang Juli, dem phänologischen Spätsommer, blühen bei manchen noch Rittersporn, Storchschnabel, Lobelien und Lavendel. In den Startlöchern stehen Astern, Bartblume, Efeu, Herbstanemone, Minze, Rainfarn, Ringelblume, Silberstrauch, Sonnenblume, Sonnenhut und Ysop, letzterer mit verdientem Trivialnamen „Bienenfreund“. Bei uns im Bienengarten wird die Wegwarte bald ihre hübschen blauen Kelche für die Wildbienen öffnen.

Spätestens in der ersten Juli-Woche versiegt in der Region Bamberg die Lindentracht als eine der letzten Massentrachten. Gut verfolgen lässt sich das Ende der blühreichen Zeit mittels der Bienenstock-Waagen des Projekts TrachtNet. Dort können die Gewichtswerte von Bienenvölkern für einzelne Standorte und kumuliert für Regionen eingesehen werden: https://dlr-web-daten1.aspdienste.de/cgi-bin/tdsa/tdsa_client.pl

Auch wir werden stellen unsere Daten unter der Waagen-Nr. 2191 dem TrachtNet zur Verfügung.

Trachtnet Bayern 30.6.2025

Trachtnet Bayern 30.6.2025

Honigernte

Zeitpunkt

Mit den kürzer werdenden Tagen ab der Sommersonnwende wird das Brutgeschäft der Bienen langsam zurückgefahren, ebenfalls versiegt die die Schwarmneigung. Der richtige Zeitpunkt zur Honigernte ist (bei uns) zwei Wochen nach dem Trachtende, da dann der Feuchtigkeitsgehalt in den Honigwaben passt. Die Bienen hatten also Zeit, sie „trocken zu pflegen“.

Bienenflucht

Reinhold erläutert Funktion BienenfluchtFür eine entspannte Ernte verwenden wir eine Bienenflucht. Voraussetzung dafür ist, dass sich die Königin nicht im Honigraum aufhält. Mit ein Grund, warum wir Bruträume und Honigräume mittels Absperrgittern voneinander trennen. Als eine weitere Voraussetzung gilt, dass keine ehemals bebrüteten, also braunen Waben im Honigraum verwendet werden. Dies hält die Bienen ansonsten im Honigraum.

Die Bienenflucht wird am Vortag der Ernte morgens unter die Honigräume, also über das Absperrgitter eingelegt. Am nächsten Tag sind dann die Honigräume weitgehend frei von Bienen. Das ist schonender, als mit Abkehrbesen zu arbeiten.

Ausgeschleuderte Honigwaben

Jedes Volk bekommt nach dem Schleudern eine Zarge aufgesetzt, gefüllt mit zehn ausgeschleuderten Waben. Vorher wird das Absperrgitter entnommen. Die Zarge bildet sozusagen die dritte Brutraumzarge. Dies ist zugleich der erste Schritt zur jährlichen Wabenhygiene. Mehr dazu in den Monatsbetrachtungen im August.

Foliennutzung beim Einfüttern der BienenvölkerDie restlichen leeren Honigwaben werden zum reinigenden Ausschlecken in die Völker gegeben. Dazu wird eine Folie auf die oberste Zarge so aufgelegt, dass ein schmaler, wenige Zentimeter breiter Spalt frei bleibt. Darauf kommt eine Leerzarge. Hierauf werden dann die Zargen mit den ausgeschleuderten Honigwaben aufgestapelt. Diese Zargen werden nur mit 8 Waben bestückt.

Nach ein paar Tagen bis spätestens einer Woche sind die Waben trocken geputzt und fertig für die winterliche Aufbewahrung. So behandelt können sie nicht gärig werden. Sie würden sonst bei der Wiederverwendung im nächsten Jahr den frisch eingetragenen Nektar mit unerwünschten Hefen impfen.

Um Räuberei zu vermeiden, geschieht das Aufsetzen der ausgeschleuderten Waben grundsätzlich in den Abendstunden.

Futterversorgung sicherstellen

Verdeckelte Honigwabe; AK22, Modul 7, Honigernte Bienenweg, Imkerkurs für Anfänger von Bienen-leben-in-Bamberg.deBei der Honigernte muss darauf geachtet werden, dass den Völkern noch mindestens fünf Kilogramm Futter als Vorrat bleibt. Sonst besteht die Gefahr, dass die Bienen hungern. Sie stellen dann das Brutgeschäft ein und räumen bereits angelegte Brut wieder aus. Gegebenenfalls belässt man noch nicht gänzlich gefüllte Honigwaben im Honigraum oder es muss gefüttert werden.

Varroabehandlung – jetzt oder später?

Gemülldiagnose

Grundlage für jede Varroabehandlung bildet immer die Feststellung des aktuellen Varroabefalls. In der Praxis hat sich dazu die Gemülldiagnose mittels Einlegen einer Windel gut bewährt. Die Windel wird nur zur Diagnose eingeschoben und danach wieder entfernt. Die Erfassung des Milbenabfalls über drei Tage liefert zuverlässige Werte. Bleibt die Windel länger eingeschoben, erschweren Wachskrümel das Auszählen der Milben. Zudem werden Ameisen angelockt. Wegen der Wachskrümel empfiehlt es sich, während der Gemülldiagnose auch keine frisch ausgeschleuderten Honigwaben von den Bienen reinigen lassen.

Windel mit eingezeichneten VarroamilbenAusgewertet werden die Windeln am besten vor Ort. Gezählt werden sowohl die dunkelbraunen Muttermilben, als auch die helleren Tochtermilben. Um keine Milben zu übersehen, kann eine Lupe oder Lupenbrille sehr hilfreich sein. Aus Umweltschutzgründen verzichten wir auf ölgetränkte Papierauflagen auf den Windeln. Die Gemülldiagnose führen wir kurz vor oder spätestens zur Honigernte durch.

Jetzt oder später?

Basierend auf den Ergebnissen der Gemülldiagnose entscheiden wir, ob umgehend eine Varroabehandlung durchgeführt werden muss. Dabei orientieren wir uns an den für Juli geltenden Grenzwerten des Milbenfalls von fünf  Milben pro Tag für heuer gebildete Jungvölker und von zehn Milben pro Tag für die bereits über ein Jahr alten Wirtschaftsvölker. Liegen die Werte unterhalb dieser Grenzen, können wir mit der standardmäßigen Sommerbehandlung mittels Ameisensäure noch bis August bei den Wirtschaftsvölkern und bis September bei den Ablegern zuwarten.

Bei der Behandlung mit Ameisensäure gilt: je mehr Bienen und Brut (noch) in den Völkern sind, desto schwieriger lässt sich ein ausreichender Behandlungserfolg erzielen und desto höher fallen die Brutschäden aus. Die Ableger dagegen befinden sich noch im Aufbau und eine (zu) frühe Behandlung hemmt deren Entwicklung. Die Wirtschaftsvölker werden natürlich immer erst nach dem Abräumen des Honigs behandelt!

Fazit

Grundsätzlich sind wir der Meinung, dass die Varroabehandlung am individuellen Befall eines Volkes mit Milben ausgerichtet sein soll. Dazu ist eine Diagnose unerlässlich. Eine vorbeugende Behandlung zu einem festgesetzten Termin, wie immer wieder mal gefordert wird, halten wir eher nicht für zielführendend. Es belastet und schwächt an sich widerstandsfähige Völker nur unnötig.

Weitere Informationen

Flyer LWG zur VarroaZu Varroabehandlung siehe auch die Flyerserie der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG), Institut für Bienenkunde:

Fortbildungen und Termine


Logo FKBB e. V.Fr., 04.07.25 | 11.00 Uhr – FKBB-Netzwerkexkursion nach Oberhaid zum Thema „Zukunftsfähige Stadt“

Weitere Informationen siehe unter Aktivitäten und Termine.

 

 


Logo BLIB Imkerkurs für Anfänger (m)Sa., 05.07.25 und Sa., 12.07.25  – 7. + 8. Modul: Honigernte und -verarbeitung (Imkerkurs für Anfänger)

Weitere Informationen siehe unter Aktivitäten und Termine.

 

 


“Wie kommt der Honig ins Glas?” – Honigschleudertage 2025

Termin 1: So., 20.07.2025  |  15.00 – 15.45 Uhr = Öffentliche Honigernte (ohne Verarbeitung!)
Standort Bienenweg (Ernte). Treffpunkt Bienen-InfoWabe. Keine Anmeldung erforderlich. Keine Kosten.

Termin 2: So., 27.07.2025  |  10.00 – 14.00 Uhr   keine Anmeldung mehr möglich
Standort Sternwarte (Ernte). Im Anschluss Obstmarkt 10 (Entdeckeln, Schleudern, Abfüllen). Anmeldung erforderlich.

Alles weitere dazu siehe unter Aktivitäten und Termine.


So., 20.07.25 – BIWa-Sonntagsöffnung mit öffentlicher Honigernte

Öffentliche Honigernte zur BIWa-Sonntagsöffnung am Bienenweg in Bamberg / Iniative Bienen-leben-in-Bamberg.deLogo "Alle Themen" der Bienen-InfoWabe (BIWa)14.00 – 17.00 Uhr |
Offenes Haus für alle …
rund um Bienen, Honig, Imkerei und Natur.

Um 15.00 Uhr |  Öffentliche Honigernte.

Alles weitere dazu siehe unter Aktivitäten und Termine.

29.06.2025 – Veitshöchheimer Imkertag

Imkerforum in Veitshöchheim, Institut für Bienenkunde und ImkereiAm 29.06.2025 ab 10 Uhr findet auf dem Gelände der LWG Veitshöchheim der Imkertag 2025 statt. Außer für Gruppenführungen ist keine Anmeldung nötig.

Programm

Vorträge in der Aula

  • 11:00 Uhr: Honigqualität sichern und verbessern! Dr. Ingrid Illies
  • 13:30 Uhr: Vespa velutina – Biologie und Bekämpfung & der Aktionsplan Bayern, Dr. Ronald Jäger
  • 14:30 Uhr: Varroa, wo stehen wir? Wo geht die Reise hin? Dr. Stefan Berg

Informations- und Verkaufsstände im Sebastian-Englert-Saal

  • Vespa velutina (Asiatische Hornisse) – Biologie und Bekämpfung
  • Bienengesundheitsdienst
  • 10 bis 12:00 Uhr und 13 bis 16:00 Uhr:
    Kalibrierung Ihres Refraktometers durch Stefan Ammon (Fachwart und früherer Honigobmann)
  • Wildlebensraumberatung Bayern
  • Imkereibedarf Jakel
  • Der kleine Imkerladen – Imkereibedarf

Informations- und Verkaufsstände im Analytik-Gebäude

  • Shoppen, aber richtig! Gezielte Investitionen in der Imkerei.
  • Was macht ein Honiglabor? Der Honiganalytik über die Schulter geschaut.
  • Imkereibedarf Bergwinkelwerkstätten
  • Honigwein – ein altes Produkt neu entdeckt.

Führungen für Gartenfreunde

je 10:30 Uhr und 11:30 Uhr für ca. 45 Minuten
Treffpunkt vor der Gartenakademie

Stationen im Gelände der Landesanstalt

  • Honigverarbeitung
  • Anfängerberatung mit Blick ins Bienenvolk
  • Lang lebe die Königin? Tipps und Tricks zur einfachen Königinnenzucht
  • Varroa – Diagnose und Bekämpfung
  • Gärtnerei Immengarten
  • Infostand Arbeitsgemeinschaft Toleranzzucht (AGT)

Das Trachtangebot für hungrige und durstige Gäste: Chili mit & ohne Fleisch, Salatbowls, Honigeis, Getränke, Kaffee & Kuchen!

„Viel besser als Youtube!“ Rundum zufrieden mit Dengel- und Sensenkurs 2025

18 Teilnehmende am Dengel- und Sensenkurs mit Josef „Jupp“ Schröder und Sebastian Zientek waren rundum zufrieden mit dem zweistündigen Workshop zur BIWa-Sonntagsöffnung am 15.06.2025. „Kein Youtube-Video kann diese unmittelbare Hilfestellung ersetzen, die ich hier erleben durfte“, meinte ein Kursteilnehmer, der sich trotz angekündigter Gewitterwarnung am Bienenweg im Erba-Park einfand.

Bis auf wenige Tropfen hatten wir wettermäßig doch noch einmal Glück gehabt. Einer kurzen theoretisch-praktischen Einführung im Sitzkreis, weitestgehend geschützt unter unserem Pavillonzelt, folgte rasch die Praxis vor Ort.

Etliche brachten dazu ihre eigenen Sensen mit, die vor Ort richtig eingestellt und von Sebastian fachmännisch gedengelt wurden. Nicht alle Sensenblätter jedoch waren noch tauglich. Ein paar werden künftig wohl als reine Dekoration dienen.

Jupp hat’s ebenfalls noch drauf und motivierte die Anwesenden mittels Berichtigung der Körperhaltung für ein anstrengungsfreies Dengeln.

Der nächste Dengelkurs und Sensenkurs wird voraussichtlich wieder in zwei Jahren am 3. Sonntag im Juni stattfinden. Schon mal vormerken!

So., 22.06.25 – FKBB-Bildungsexkursion – Gartenführung Freizeitpark „Villeneuve sur Lot“

Logo FKBB e. V.So., 22.06.25 – FKBB-Bildungsexkursion – Gartenführung Freizeitpark „Villeneuve sur Lot“ Neustadt b. Coburg

Wann? So., 22.06.25 | ab 13.00
Was und Wo?
Der FKBB lädt im Rahmen einer Bildungsexkursion zur Gartenführung in den Freizeitpark „Villeneuve sur Lot“ in Neustadt bei Coburg ein. Weitere Angebote s. a. unter „Sommer im Park 2025″ – Treffen mit Freunden!“
Wer? zertifizierter Führer ist Wolfgang Settmacher vom Kreislehrgarten Oberhaid
Und sonst? Eigene Anreise, ggf. koordinieren wir Fahrgemeinschaften. Anmeldung nicht nötig, wird jedoch gerne entgegengenommen (Kontaktdaten).

So., 15.06.25 – BIWa-Sonntagsöffnung mit Sensenkurs

Jupp Schröder beim Sensenkurs zur Sonntagsöffnung der Bienen-InfoWabe in BambergAm 3. Sonntag im Monat ist wie gewohnt unser Haus ab 14 Uhr für alle offen. Doch diesmal findet parallel dazu (15-17 Uhr) ein Sensen- und Dengelkurs statt!

Logo für das Schwerpunktthema Natur der Bienen-InfoWabeLogo "Alle Themen" der Bienen-InfoWabe (BIWa)So., 15.06.25 – BIWa-Sonntagsöffnung mit Sensenkurs

Wann? So., 15.06.25 | 14.00 – 17.00 Uhr |
Offenes Haus für alle …
rund um Bienen, Honig, Imkerei und Natur.
Was? Informationen für Groß und Klein, Beratung für Jungimker/innen und Fachgespräche für alte Hasen. Kaffee gegen Spende. Nutzung der Imker-Bibliothek.

Josef "Jupp" Schröder beim DengelnBlühwiese im Bamberger Bienengarten15 – 17 Uhr Sensen- und Dengelkurs
Was?
Sensen und Dengeln lernen in Theorie und Praxis. Wer hat, nimmt seine Sense mit. Jupp hilft euch beim richtigen Einstellen. Ein paar Sensen stellen wir außerdem zum Verleihen bereit.
Für wen? Ohne Altersbeschränkung
Kosten? Keine, über Spenden freuen wir uns
Referent? Josef *Jupp“ Schröder, Gartenexperte, und Sebastian Zientek, Künstler, Steinhauer
Wo? Bienen-InfoWabe, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (Erba-Park)
Und sonst? Literaturtipp: Im BlattGrün-Magazin findet sich (m)ein Artikel „Neues Leben nach der Mahd“ (S. 9).

Sebastian Zientek zeigt das Dengeln und Schärfen beim Sensenkurs zur Sonntagsöffnung der Bienen-InfoWabe in BambergJupp Schröder beim Sensenkurs zur Sonntagsöffnung der Bienen-InfoWabe in Bamberg

 

Monatsbetrachtungen Juni 2025 zu Bienen und Imkerei

Übersicht

Phänologie und BienenBiene an Pracht-Storchschnabel

Die Robinie ist heuer bereits verblüht, hingegen verströmt aktuell die Sommerlinde als nächste Massentracht ihren süßen Duft. Zu beobachten ist ein Kommen und Gehen im Storchschnabel und Liguster und an Himbeeren und Brombeeren.

Lavendel (Lavandula) weiss und lilaDie Phacelia wartet ebenfalls mit Leckereien für die Bienen auf, und wo wir bei Lila sind – der Lavendel startet durch und kann durchaus als eine kleine Massentracht gezählt werden, zumal er durch den Klimawandel immer häufiger die oft vertrockneten Gärten schmückt.

Besonders schön blühen heuer die Großblütige Katzenminze, die ihr im Bamberger Bienengarten entlang des duftenden Sinnespfads entdecken könnt, aber auch die Pfingstrosen. Wild- wie Honigbienen teilen sich einträchtig nebeneinander diese wohlriechende Gabe.

Sinnespfad im Bamberger Bienengarten, Bienenweg 1, 96047 Bamberg (ERBA-Park)

Schwarmstimmung kontrollieren

Brutbrett / Brutrahmen mit Weiselzellen von untenDie Schwarmzeit dauert bis Ende Juni an, mindestens jedoch bis zur Sommersonnwende (siehe auch unsere Monatsbetrachtungen Mai). Unsere Völker sind derzeit sehr unterschiedlich aufgestellt. Ende Mai flaute bei den meisten die Schwarmstimmung jedoch (vorerst) ab.

Die Sonnenwende am 21.06. läutet die Zeit kürzerer Tage ein. Darauf reagieren Pflanzen wie Tiere. Ab diesem Zeitpunkt wird die Aufzucht von Brut reduziert. Die Volksstärken nehmen allerdings bis Anfang Juli mit der noch schlüpfenden Brut zu. Unsere Routinetätigkeit zur Kontrolle auf Schwarmstimmung setzen wir also im 7-Tage-Rythmus bis zum Monatsende fort. Weiselzellen werden ausgebrochen.

Futterversorgung nach Honigernte sicherstellen

Während etliche Imker*innen bereits schon ein- bis zweimal geerntet haben, warten wir bis Trachtschluss bzw. bis Mitte Juli zum Beginn unserer jährlichen Honigschleudertage. Das hat zum einen organisatorische Gründe  – wir sind noch voll erwerbstätig und verwenden unseren Sommerurlaub dazu –, zum einen schmeckt uns der Ganzjahreshonig einfach besser.

Nach der Ernte gilt es, die Futterversorgung sicherzustellen. Abhängig vom Standort kann es bereits im Juni zu Trachtlücken kommen. Ein Volk verbraucht im Juni etwa 3 bis 4 Kilogramm Futter pro Woche. Sollte also die Ernte mit der Schafskälte zusammenfallen, gäbe es möglicherweise einen Engpass beim Futter.

Ableger pflegen

Begattungserfolg kontrollieren

Die gelbe Königin, umringt von ihrem HofstaatBei den im Mai erstellten klassischen Brutwabenablegern sind nach 28 Tagen alle Arbeiterinnen geschlüpft. Die neue Königin ist vom Hochzeitsflug zurück und legt seit etwa einer Woche Eier. Auch müsste bereits die erste verdeckelte Arbeiterinnenbrut vorhanden sein.

Mit dem gleichen Bild rechnen wir 14 Tage nach Bildung bei den Begattungsvölkchen aus Sammelbrutablegern. Bei der Kontrolle auf den Begattungserfolg sollten sich zumindest Eier finden lassen und später Arbeiterinnenbrut. War nach dem Schlupf der Jungkönigin das Wetter jedoch kalt und regnerisch, kann sich der Hochzeitsflug verzögern. Dann geben wir noch eine (bis zwei) Woche(n) zu und kontrollieren erneut. Finden wir immer noch keine Eier und Arbeiterinnenbrut, vereinigen wir die Waben mit einem benachbarten Ableger.

Königin zeichnen

In einem Zug mit der Kontrolle auf den Begattungserfolg kann die Königin gezeichnet werden. Die Ableger sind noch klein, da sind die Königinnen leicht auffindbar. (Zum Thema Zeichnen waren wir hier im Blog recht ausführlich.)

Gegen die VarroaMilbe behandeln

Ablegerpflege mit Milchsäurebehandlung gegen VarroamilbenbefallDie Durchsicht nutzen wir gleich zur Entmilbung. Die Ableger sind noch klein und mit wenig (verdeckelter) Brut, so dass die meisten Milben auf den Bienen ansitzen. Gut für eine Sprühbehandlung mit Milchsäure 15 %, welche bienenschonend und zugleich unkompliziert in der Anwendung ist.

Die Waben werden beidseitig im 45°-Winkel eingesprüht, bis die Bienen silbrig glänzen. Wenn die Bienen speckig schwarz aussehen, hat man zu viel gesprüht.

Von den Bieneninstituten wird stattdessen die Verwendung einer Sprühlösung Oxalsäure-Dihydrat 3 % empfohlen, die eine noch bessere Wirksamkeit gegen die Varroamilbe aufweist. Sie ist jedoch unserer Meinung nicht ganz so anwenderfreundlich, was Jungimker*innen eventuell vor Probleme stellt. Einfach mal ausprobieren. Und nicht vergessen, den Vorgang zu dokumentieren, das ist gesetzlich verpflichtend!

Ableger Erweitern

Vergleichsfoto zur RähmchenverdratungMit dem Wachsen der Völckchen werden die Ableger sukzessive mit gedrahteten Leerrähmchen mit Anfangsstreifen am Rand des Brutnestes erweitert. Dies geschieht je nach Entwicklung im Abstand von ein bis zwei Wochen. Zwei bis drei  Arbeiterinnenwaben lassen sich so im Naturbau gewinnen. Später im Sommer wird mit Mittelwandrähmchen erweitert.

Bei Trachtmangel geben wir parallel zur Erweiterung einen Liter Zuckerlösung (Mischungsverhältnis 3 Teile Zucker : 2 Wasser). Unter der Futtergabe bauen die kleinen Völker die Waben zügig aus. Voraussetzung für das Gelingen eines Naturbaus ist jedoch, dass die Beuten waagrecht ausgerichtet stehen.

Propolisgitter einlegen

Ab der Sommersonnwende beginnen die Bienenvölker bereits mit den ersten Vorbereitungen auf den Winter. Speziell dichten sie verstärkt Ritzen und Spalten mit Propolis ab. Wer also Propolis ernten möchte, der sollte jetzt das Propolisgitter auf die Rähmchen auflegen. Wir verwenden Propolis-Tinktur sehr erfolgreich bei Fieberbläschen sowie Erkältungen und Entzündungen mit Symptomen im Rachen-Hals-Raum, stellen ihn jedoch (noch) nicht selbst her.

Termine

Zu tagesaktuellen Änderungen und weiteren Informationen siehe die Seite
Aktivitäten und Termine.

  • So., 15.06.25 | BIWa-Sonntagsöffnung mit Sensenkurs,
    Bienenweg 1, 96047 Bamberg
    14.00 Uhr – 15.00 Uhr: BIWa-Sonntagsöffnung „Offenes Haus für alle …“
    15.00 Uhr – 17.00 Uhr: Sensen- und Dengelkurs mit Josef „Jupp“ Schröder

Ablegerversorgung, Königinnenzeichnen (BLIB-Imkerkurs für Anfänger AK25, Modul 6)

Mit dem Modul 6 „Ablegerversorgung, Königinnenzeichen“ erreichten wir die Halbzeit des Imkerkurses für Anfänger. Mit seinem Abschluss sind nun alle Arbeiten am Volk vor der Ernte im Juli erklärt und eingeübt.

Hier die  beiden neuen Lektionen: Ablegerversorung und Königin zeichnen nebst Wiederholung Weiselzellenkontrolle … ja, und den Smoker versorgen, der hin und wieder gerne mal vergessen wird, sowie das umsichtige Bereithalten aller erforderlicher Werkzeuge für ein bienenschonendes Imkern ohne unnötige Verzögerungen.

Ablegerversorgung

Der im Modul 4 am 19.04.25 gebildete Ableger war nicht von Erfolg gekrönt. In ihm entwickelte sich bereits nach zwei Wochen ausschließlich Drohnenbrut. Bei Durchsicht wurde eine offensichtlich zugeflogene, jedoch nicht begatte Königin gefunden.Im Modul wurde daher ein später gebildeter Ableger vom 23.04.25 begutachtet.

Am 17.05.25 war er also 24 Tage alt. Spannend, ob die junge Königin bereits ihren Hochzeitsflug erfolgreich absolviert hat und fleißig Eier legt. Ja tat sie, und zudem fanden wir großflächig Stifte in den Zellen. Larven indes waren noch keine vorhanden. Nach kurzer Suche lief uns „Ihre Hoheit“ auch über den Weg.

Da die Königin noch sehr jung war, verzichteten wir vorerst auf ihre Zeichnung. Junge Königinnen reagieren oft noch etwas nervös. Möglicherweise war sie noch flugfähig und ihr Davonfliegen wollten wir nicht riskieren. Das Markieren holen wir zur nächsten Durchsicht in ein bis zwei Wochen nach.

Den Zeitpunkt vor der Verdeckelung der Brut nutzten wir zur Varroabehandlung. Hintergrund: Die zur Verfügung stehenden Säuren wirken nämlich nicht in die verdeckelte Brut hinein. Wir behandelten mit Milchsäure 15% im Sprühverfahren, selbstverständlich mit Handschuhen, und noch besser wäre es, auch eine Atemschutzmaske aufzuhaben.

Eine noch besser wirkende Alternative wäre das Sprühen von Oxalsäure 3%. Da wir jedoch die rings um uns stehenden Teilnehmer/innen nicht gefährden wollten, unterließen wir es.

Königinnenzeichnen

Statt einer Königin zeichneten wir Drohnen, die den Vorteil haben, keinen Stachel zu besitzen. Darin waren sich alle sicherlich einig: Eine Drohne zu „pflücken“, war diffizieler, als es aussieht.

Einmal erwischt, schnell ab mit ihm in den Stempel! Aber ins richtige der beiden hohlen Teile (!) und vorsichtig mit dem Schaumstoff die „Königin“ in eine Halteposition bugsiert. Also der obere Rücken wird sanft zwischen den Stäben festgeklemmt und mit enem speziellen Stift gezeichnet. Der Stempel ist trotz seiner zwei Teile, die man auch erst einmal handhaben lernen muss – denn nicht immer steht einem jemand zur Verfügung, der die Wabe hält – etwas praktischer als Klemmen, die mehr Verletzungsgefahr für die Königin bieten.

Nach dem Färben die Königin kurz trocknen lassen und etwas anräuchern. Damit überdecken wir den Geruch unserer Finger und den des Farbstiftes. Und nun ab mit ihr ins Volk, welches sie hoffentlich auch wieder annimmt.

Hin und wieder passiert es, dass die Königin nicht mehr beachtet wird. Vielleicht wurde ihr Unterleib versehentlich gequetscht oder sie riecht nicht mehr so, wie eine gesunde, legefähige Königin es sollte.

Eine sehr ausführliche Beschreibung aus dem letzten Jahr zeigt die Tücken bei diesem so simpel wirkenden Vorgang.

Weiselkontrolle

Nachdem die Brutwabe schon mal in der Hand ist, wird gleich auch nach Weiselzellen gefahndet. Alles zu diesem Vorgehen der Schwarmverhinderung findet sich im Beitrag zum Modul 5.

Das nächste Mal sehen wir uns bereits zur Ernte und Verarbeitung des Honigs. Denn bis dahin, bzw. bis Mitte Juni, wird einfach nur wiederholt: Wöchentlich Weiselkontrolle und vielleicht noch einen Ableger bilden. Wir sehen uns!